Die Systemtheorie von Niklas Luhmann. Grundgedanken, theoretische Grundbegriffe und Anwendungsbeispiele - Britta Daniel - E-Book

Die Systemtheorie von Niklas Luhmann. Grundgedanken, theoretische Grundbegriffe und Anwendungsbeispiele E-Book

Britta Daniel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen (Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit), Veranstaltung: Theorien in der Sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Sozialen Arbeit wird zur theoretischen Begründung der praktischen Arbeit häufig das Wort „systemisch“ gebraucht. Es ist die Rede von „systemischer Beratung“, „systemischer Therapie“ und „systemischem Arbeiten“. Dabei wird Bezug genommen auf Systemtheorien. Diese theoretische Beschreibung der menschlichen Realität anhand der gegenseitigen Beeinflussung von Systemen wird von einem ihrer bekanntesten Vertreter, Niklas Luhmann, sehr komplex geschildert, abstrahiert und ist nicht ganz einfach zu verstehen. In dieser Arbeit wird sehr anschaulich und in einfachen Bildern und Worten Luhmanns Systemtheorie veranschaulicht und begreifbar gemacht. Es wird erklärt, was genau Systemtheorie ausdrücken soll und wie sich das Wissen darüber auf die Soziale Arbeit anwenden lässt. Im ersten Teil dieser Arbeit wird die Bedeutung dieser Theorie und deren geschichtlicher Ursprung geklärt. Im zweiten Kapitel geht es um Niklas Luhmann, einen der wichtigsten Autoren auf dem Gebiet der Systemtheorie. Die Autoren setzen sich ausführlich mit den Grundgedanken und Grundbegriffen seiner Theorie auseinander. Dabei werden möglichst viele praktische Anwendungsbeispiele beschrieben und an Bildbeispielen verdeutlicht, damit die Übertragbarkeit seiner Theorie auf die Praxis einfacher wird. Im dritten Kapitel geht es um die konkrete Umsetzung von Luhmanns Systemtheorie in der heutigen Sozialen Arbeit.

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Darstellung des Aufbaus der Arbeit:

Inhalt

 

Darstellung des Aufbaus der Arbeit:

Einleitung

1. Geschichte der Systemtheorie

1.1 Was ist ein System?

2. Luhmanns Systemtheorie

2.1 Die universelle Systemtheorie

2.2 Systemtheorie und Konstruktivismus

2.3 Luhmanns Theoriebildung

2.3.1 Biologische, psychische und soziale Systeme

2.3.2 Die Grenzen von Sprache und Bildern

2.4 Luhmanns Vorstellung von „Systemen“

2.4.1 System/ Umwelt-Differenz

2.4.2 Beobachtende Systeme

2.4.3 Beobachtete Systeme

2.4.4 Selbstbeobachtende Systeme

2.4.5 Autopoietische Systeme

2.4.6 Umweltoffene und operativ geschlossene Systeme

2.5 Luhmanns Vorstellung von „Sozialen Systemen“

2.6 Luhmanns Vorstellung von „Kommunikation“

2.6.1 Wie funktioniert „Kommunikation“?

2.6.2 Die drei Akte des Selektionsprozesses „Kommunikation“

2.6.3 Luhmanns revolutionäre Ideen

2.7 Anschlusskommunikation

3. Anwendung von Luhmanns Systemtheorie in der Sozialen Arbeit am Beispiel „Erziehung“ und „Lernen“

3.1 Klärung der Grundbegriffe „Sozialisation“ und „Erziehung“ nach Luhmann

3.2 Die „Unmöglichkeit“ von Erziehung

Fazit

Quellenangaben

Literatur

 

Einleitung

In der Sozialen Arbeit wird zur theoretischen Begründung der praktischen Arbeit häufig das Wort „systemisch“ gebraucht. Es ist die Rede von „systemischer Beratung“, „systemischer Therapie“ und „systemischem Arbeiten“. Dabei wird Bezug genommen auf die Systemtheorie. Doch was genau besagt die Systemtheorie und wie lässt sie sich auf die Soziale Arbeit anwenden? Diesen Fragen möchten wir in dieser Hausarbeit nachgehen.

Im ersten Teil dieser Arbeit möchten wir die Bedeutung dieser Theorie und deren geschichtlichen Ursprung klären.

Im zweiten Kapitel werden wir uns einem der wichtigsten Autoren auf dem Gebiet der Systemtheorie befassen, nämlich Niklas Luhmann. Wir werden uns ausführlich mit den Grundgedanken und Grundbegriffen seiner Theorie auseinandersetzen. Dabei werden wir versuchen, möglichst viele praktische Anwendungsbeispiele zu beschreiben, damit die Übertragbarkeit seiner Theorie auf die Praxis deutlich wird.

1. Geschichte der Systemtheorie

 

Systemtheorie gehört heute zu den wichtigsten Strömungen zeitgenössischen und wissenschaftlichen Denkens. Sie übernimmt die Rolle einer „Theorie mit universalistischem Anspruch“ und löst den noch in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts dominierenden Marxismus ab (Hollstein-Brinkmann 1992, S. 14). Hollstein-Brinkmann sieht die wachsende gesellschaftliche Bedeutung der Systemtheorie zeitgeschichtlich in der Verschiebung vom sozialen Konflikt hin zu einem ökologischen Konflikt. Er formuliert aufgrund dieser von ihm beobachteten Entwicklung folgende These: Systemtheorie ist ein Konzept zur Begründung und Analyse widersprüchlicher Entwicklungen im Sozialsektor und zur Funktionsbestimmung Sozialer Arbeit“ (Hollstein-Brinkmann 1992, S. 19).

 

Die Systemtheorie ist ein naturwissenschaftliches Konzept, welches in die Sozialwissenschaft übertragen wurde. In Naturwissenschaften wie Physik, Kybernetik und Biologie wurden in der Vergangenheit Theorien entwickelt, die Gültigkeit über die jeweilige Wissenschaft hinaus besitzen und sich auch auf soziale Phänomene anwenden lassen. Zu diesen gehören zum Beispiel das Synergiekonzept von Haken (1984), die Ungleichgewichtsthermodynamik von Prigogine und Stengers (1981), das Autopoiesekonzept von Maturana und Varela (1987) oder die Chaos-Theorie (Hollstein-Brinkmann 1992, S. 16).

 

Die Systemtheorie ist der Versuch mehrerer wissenschaftlicher Disziplinen, die strukturellen Ähnlichkeiten ihrer wissenschaftlichen Gegenstände hervorzuheben. Man begegnet der Systemtheorie in sehr unterschiedlichen Wissenschaften wie Philosophie, Ingenieurwissenschaften, Organisationsberatung, Therapie und der Sozialen Arbeit. Dabei vertritt die Systemtheorie, abgesehen von ihren technischen Anwendungsmöglichkeiten, nicht eine geschlossene Theorie sondern eine allgemeine Modellvorstellung, die in mehrere sozialwissenschaftliche Theorien einfließt (Hollstein-Brinkmann 1992, S. 20).

 

Moderne Systemtheorie setzt sich zusammen aus Beiträgen der eben aufgezählten Naturwissenschaften und ganzheitlichem Denken, welches seinen Ursprung in der Philosophie hat, mit Wurzeln, die bis in die Antike zurückreichen.

 

Bezogen auf ihre wissenschaftliche Orientierung ist die Systemtheorie eine Verbindung des holistischen Prinzips und des atomistischen Prinzips. Das holistische Prinzip meint ganzheitliches Denken in übergreifenden Zusammenhängen. Beim atomistischen Prinzip werden die zusammengesetzten einzelnen Elemente analysiert (Hollstein-Brinkmann 1992, S.21).

 

Die Systemtheorie hat die Aufgabe, die Wissenschaft, die sich bislang vor allem mit der isolierten Untersuchung kleiner Einheiten befasst hat, zu ergänzen und den Blick auf die Entwicklung des „Ganzen“ zu richten (zum Beispiel auf Probleme der Organisation) (Hollstein-Brinkmann 1992, S. 21)

 

Auf der Grundlage dieses ganzheitlichen systemischen Denkens und auf der Basis neuer wissenschaftlicher Entwicklungsrichtungen entwickelte Bertalanffy die „General System Theory“. Dabei verwendete er zum einen Ergebnisse der Thermodynamik und zum anderen der Biologie.