Die Toten von Schattwil - Verena Kohler - E-Book

Die Toten von Schattwil E-Book

Verena Kohler

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Ein schrecklicher Unfall ereignet sich in einer kleinen Ortschaft am Jurasüdfuss. Der Fahrer verstirbt noch im Fahrzeug. Etwas später wird die tote Ehefrau des Verunfallten in ihrem Wohnhaus aufgefunden. Unfall, Selbstmord, Mord? Wachtmeister Heinz Grob und seine junge Kollegin Marlène Bider machen sich an die Ermittlungen.

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Seitenzahl: 118

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Verena Kohler

Die Toten von Schattwil

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Impressum neobooks

Kapitel 1

Die beiden Gemeindearbeiter gaben dem soeben geleerten Container einen kräftigen Stoß. Er geriet mit einem Rädchen auf die Rasengittersteine und drehte sich um 90 Grad. Der Stellriemen stoppte das Blechding. Schwerfällig krachte es zu Boden. Der unerwartet laute Krach ging Blerim durch Mark und Bein. Der Knall, das Scheppern und das Kreischen von Metall konnte doch unmöglich vom stürzenden Blechcontainer kommen.

"Er brennt!", schrie Pasquale hinter ihm. Er verstand nicht. Langsam drehte er sich um. Kurt setzte soeben den Kehrichtwagen zurück.

"Was? Was ist?", fragte Blerim. Pasquale stand auf dem Gehsteig. Er war kreidebleich.

"Pasquale, was ist los? Was hast du?"

"Da! Das Auto! Weg hier! Mamma mia, holt die Feuerwehr!"

Blerim folgte seinem Blick. "Oh, mein Gott! Schnell!" rief er und rannte los. Der alte Golf sah schlimm aus. Der Aufprall auf die Mauer des Mehrfamilienhauses hatte ihn stark zusammengestaucht. Er achtete nicht auf die Schreie der Gaffer. Flämmchen züngelten unter dem zerquetschten Motorraum hervor. Der Fahrer bewegte sich nicht. Verzweifelt versuchte der junge Gemeindearbeiter die Tür aufzureißen. Keine Chance. Er merkte, wie die Scherben der Seitenscheibe unter seinen schweren Schuhen knirschten. "Halt durch, Mann! Sieh mich an!" Seine Stimme überschlug sich. Die Flammen wurden höher. Ein gurgelndes Geräusch. Blerim steckte den Kopf durch den Fensterrahmen. Der Schwerverletzte hatte seine Augen geöffnet. Langsam öffnete er den Mund und presste mühsam ein Wort hervor. Ein Schwall Blut schoss über sein Kinn. Blerim merkte, wie seine Knie weich wurden. Dann roch er das Benzin. Entsetzt wich er zurück. Er stolperte, schlug heftig auf Knie und Handflächen auf und schaffte es endlich, sich wieder aufzurichten. "Weg hier!" schrie er, bevor er ohnmächtig wurde und der Länge nach auf dem Asphalt aufschlug. Die kräftigen Hände, die ihn packten und über den rauen Boden wegschleiften, spürte er nicht. Und er hörte nicht die entsetzten Schreie der Umstehenden, als sich das Feuer in Sekundenschnelle im Fahrzeug ausbreitete und den Mann hinter dem Steuer ihren Blicken entzog.

Heinz kam ein paar Minuten nach Marlène ins Büro. Sie verdrückte den Rest eines Croissants und wischte die Krümel vom Tisch.

"Wir müssen um 7:15 zum Chef. Er hat was für uns. Sonst hat er nichts gesagt."

"Ja, ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Marlène". Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass die Zeit nicht ausreichte, um sich einen Automatenkaffee zu holen. Das Chaos auf seinem Schreibtisch hatte sich über Nacht nicht von selbst aufgeräumt. Nachdenklich starrte er auf die Papiere und Mäppchen, die über die gesamte Fläche verstreut waren. "Hm. Wo ist die Akte Krucker hingekommen?"

Marlène hob die Augenbrauen. "Ich staune", sagte sie. "Linda und ich haben sie minutenlang in deinem Sammelsurium suchen müssen und du siehst auf einen Blick, dass sie fehlt. Wie machst du das?" Er zuckte mit den Schultern. Das Telefon schrillte.

"Grob am Apparat. Ja, wir kommen ja schon."

Werner Glaus war kein Freund überflüssiger Floskeln. Er nickte den beiden zu und wies auf den Mann, der bereits am Tisch saß. "Michael Graber vom Verkehr. Marlène Bider und Wachtmeister Heinz Grob. Bitte setzt euch." Er schlug das dünne Aktenmäppchen auf. "Es gab gestern einen Autounfall in Schattwil. Der Fahrer ist nach ersten Erkenntnissen ungebremst in ein Mehrfamilienhaus gedonnert."

"Ist das nicht eher etwas für die Techniker?", fragte Marlène.

Glaus ließ sich nicht irritieren und fuhr fort: "Ein Gemeindearbeiter hat versucht, ihm zu helfen, aber dann ist die ganze Sache in Vollbrand geraten."

"Ist er tot?" Marlène schien nicht gewillt, die Fragerei zu lassen. Heinz stieß sie vorsichtshalber warnend mit dem Fuß an.

"Ja", sagte Glaus. "Und der Bursche, der ihm helfen wollte, liegt im Spital."

"Ich verstehe immer noch nicht, was wir damit zu tun haben. Verkehrsunfälle ..."

"Sie werden es auch niemals erfahren, wenn Sie mich dauernd unterbrechen, junge Frau." Heinz unterdrückte ein Grinsen. "Also, dann würde ich gern weiterfahren. Nachdem der Mann identifiziert war, wurden Michael Graber und Sabine Marrer beauftragt, die Ehefrau zu benachrichtigen. Bitte, Herr Graber, erzählen Sie."

Graber räusperte sich. "Sabine und ich machten uns auf den Weg nach Schattwil. Ein roter Kleinwagen stand vor dem Haus. Auf unser Klingeln öffnete niemand. Wir beschlossen, einen Moment zu warten und Sabine fragte mich, ob die Frau vielleicht zufällig an der Unfallstelle das Wrack gesehen und erkannt hatte. Aber ich sagte, dass das unmöglich ist. Der Wagen war fast vollkommen demoliert, wir waren ja auch daran vorbeigekommen. Sabine hat gesagt, dass man die Nummernschilder erkennen konnte, und ich warf ihr vor, dass sie einfach nach einem Grund sucht, die Todesnachricht nicht überbringen zu müssen. Dann kam ein junges Mädchen und lehnte das Fahrrad an die Hausmauer. Wir hatten nicht gewusst, dass es eine Tochter gibt. Darüber hatte man uns nicht informiert."

"Ihr habt euch nicht vorbereitet. Es war eure Aufgabe, solche Details vorher abzuklären. Bitte, weiter."

"Ja, also, das Mädchen hat uns misstrauisch angesehen. Wir sagten ihr, dass wir mit ihrer Mutter sprechen müssten, dass diese aber offenbar nicht zuhause sei und ob sie wisse, wann sie nach Hause komme. Sie hat ziemlich heftig reagiert. 'Aber die muss zuhause sein! Ich habe der am Mittag eine SMS geschrieben, dass ich den Schlüssel vergessen habe', hat sie gerufen und selbst geklingelt. Und dann hat sie mit den Fäusten an die Türe gehämmert. Sie hat gesagt, dann gehe sie halt zum Papa. Die war echt stinksauer auf ihre Mutter. Wir haben sie um die Handynummer von Frau Curto gebeten, aber sie hat gleich selbst angerufen. Und dann haben wir einen Klingelton gehört und der kam aus dem Kleinwagen. Das Fenster stand einen Spalt offen. Das Smartphone lag vor dem Rücksitz auf dem Boden. Der Wagen war verschlossen. 'Na toll, die hat das Handy im Auto gelassen', sagte die Tochter. Und dass es komisch sei, weil sie das Ding sonst nie aus den Augen lasse. Sabine und ich bekamen das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Wir haben deshalb die Tochter mit auf den Posten genommen und unseren Chef informiert."

Glaus bedankte sich und wandte sich an Heinz und Marlène. "Wir haben ein Team nach Schattwil geschickt. Die Frau lag tot auf dem Wohnzimmerboden. Sieht nach Suizid aus."

"Wurde das Mädchen schon informiert?", fragte Heinz und hoffte, dass nicht er das tun musste.

Glaus nickte. "Ja. Gestern Abend noch, im Beisein eines Psychologen."

"Wie hat sie reagiert?"

"Ja, wie wohl, ihre Eltern sind tot." Marlène zeigte ihm den Vogel.

"Sie scheint von ihrer Mutter nicht viel gehalten zu haben", sagte Heinz.

"Genau. Der Tod des Vaters hat sie erschüttert. Sie war fassungslos. Als wir ihr dann noch sagten, dass auch ihre Mutter tot ist, hat sie nicht mehr groß reagiert. Damit will ich sagen, dass es keine Steigerung ihres Schmerzes zu geben schien. Heimann, der Psychologe war nicht ganz sicher, ob sie sich weigerte, die zweite Hiobsbotschaft an sich heranzulassen oder ob es ihr mehr oder weniger egal war."

"Schien sie erleichtert, als sie vom Tod der Mutter erfuhr?" Heinz beugte sich vor. Marlène hörte gespannt zu.

Werner Glaus dachte nach. "Nein, ich konnte keine Erleichterung feststellen, auch keine Freude. Falls sie in dieser Richtung empfunden hat, wurde das in dem Moment vom Schock über den Tod des Vaters komplett verdrängt. Sie finden die Nummer von Markus Heimann im Dossier, falls Sie ihn für die Ermittlungen benötigen." Damit schob er Heinz die Akte hin.

"Heimann ist der Psychologe?"

"Richtig."

"Wo ist das Mädchen jetzt?", fragte Marlène.

"Bei ihrer Tante, Mirella Tozzi. Sie ist die Schwester von Lorenzo Curto. Adresse steht im Dossier."

"Lorenzo Curto ist der verstorbene Mann?"

"Lesen Sie die Akte, Frau Bider." Glaus lächelte.

Er wollte sich erheben, aber die junge Polizistin sagte: "Ich habe eine Frage an Sie, Herr Graber. Wie genau haben Sie die Worte der jungen Frau wiedergegeben? Hat sie es wirklich so gesagt: 'Aber die muss zuhause sein' und 'ich habe der eine SMS geschrieben'? Hat sie sicher nicht gesagt 'aber sie muss zuhause sein'?"

Michael Graber nickte. "Sie hat 'die' gesagt und nicht 'sie'. Da bin ich hundertprozentig sicher. Ich habe mich später mit Sabine darüber unterhalten. Ihr ist es genauso aufgefallen."

"Also wie ein trotziger Teenager", stellte Marlène fest.

"Möglicherweise. Aber sie ist fast 18. Ich bin nicht sicher, ob man da normalerweise noch so redet. Außer man kann jemanden wirklich nicht leiden."

"Nun, wir werden sehen. Komm, Marlène." Heinz wollte endlich einen Kaffee und Zeit zum Nachdenken.

***

"Also. Dann fass mal zusammen, Marlène", sagte er und zog mit einem Griff den Notizblock unter einem Stapel Unterlagen hervor. Die Suche nach dem Kugelschreiber dauerte etwas länger. Schließlich fand er ihn unter der Tastatur. Unverhohlen grinsend schlug Marlène die Akte auf.

"Gut. Gestern Abend nach 15 Uhr krachte ein alter VW Golf mit hoher Geschwindigkeit in ein Haus. Der Wagen ist vollkommen ausgebrannt. Eine Einheit der Mobilen Einsatzpolizei hat erfolglos versucht, mit einem Handfeuerlöscher die Flammen einzudämmen. Der Fahrer hieß Lorenzo Curto. Der Helfer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Sonst ist niemandem etwas passiert."

"Was steht da über Lorenzo Curto?"

"48. Italienische Eltern. Seit vielen Jahren eingebürgert. Versicherungsberater bei der Habitat Group, Agentur Wolfenach. Adresse: Rossgasse 21, Schattwil."

Heinz sah sie neugierig an. "Und die Ehefrau?"

"Die Ehefrau, Gabriela Curto, lag tot im Wohnzimmer. 39 Jahre alt. Schuhverkäuferin Teilzeit. Schweizer Eltern. Adresse: Meisenweg 7, Schattwil."

"Die Tochter?"

"Sie heißt Sandra. 18 Jahre alt. Wohnhaft bei der Mutter."

"Mehr steht da nicht?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Na gut. Wissen wir etwas über das Fahrzeug?"

"Da steht, dass es ein VW Golf I war. Er wurde massiv gestaucht. Die Feuerwehr kam erst nach fast 30 Minuten. Wieso hat das so lange gedauert?"

"Das fragst du mich?" Er kritzelte etwas auf seinen Block und bedeutete ihr, weiter zu reden.

"Da steht nicht mehr über das Fahrzeug. Aber die Bilder sehen schrecklich aus. Der Wagen ist total zerknüllt. Ich frage mich, ob der Mann sofort tot war." Sie reichte ihm die Fotos.

Nachdenklich studierte er diese.

"Im Schritttempo war der jedenfalls nicht unterwegs." Damit gab er ihr die Bilder zurück.

"Da sind die Fotos von der Ehefrau. Sie hat rote Flecken im Gesicht. Sie muss Tabletten genommen haben. Auf dem Küchentisch stand eine Tasse mit Kakao. Laut Notizen hat jemand daraus getrunken, aber nur wenig. Eine geöffnete Plastikdose liegt daneben."

"Zeig her." Heinz beugte sich über den Tisch, damit sie ihm die Bilder geben konnte. Die Tote lag auf dem Rücken. Kurze schwarze Haare, schlank, lackierte Fingernägel, modisch gekleidet. Die Turnschuhe schienen nicht billig gewesen zu sein. "Was ist Dormacor?", fragte er.

"Keine Ahnung. Wie kommst du jetzt auf das?" Sie sah ihn verständnislos an.

"Weil das auf der Plastikdose steht. Such mal im Internet."

"Rezeptpflichtiges Schlafmittel", gab Marlène nach zwei Minuten bekannt.

"Sonst noch etwas im Dossier?"

Sie verneinte. Heinz schwieg und legte die Bilder auf den Tisch. Vor zehn Monaten, als sie die Stelle in Wolfenach angetreten hatte, war sie irritiert gewesen, wenn er minutenlang schwieg und vor sich hinstarrte. Sie hatte geglaubt, ihn verärgert zu haben. Inzwischen wusste sie, dass es nichts mit ihr zu tun hatte. Es war seine Art, an Fälle heranzugehen. Er brauchte diese Denk- und Schweigezeit wie die Luft zum Atmen. Marlène holte zwei Becher Kaffee. Als sie zurückkehrte, saß er unverändert da und hatte die Augen geschlossen. 'Du Kerl hast es genossen, ein paar Minuten vor mir Ruhe zu haben.' Sie stellte ihm lächelnd den Becher hin.

Heinz hörte ihre Tastatur klackern. Jetzt wählte sie eine Telefonnummer. "Guten Morgen, Herr Brauchli, Marlène Bider, Kantonspolizei. Ich habe eine Frage zu dem Unfall gestern."

Wachtmeister Grob hörte nicht mehr zu. Seine Gedanken kreisten um Sandra Curto. Wirklich bitter, beide Eltern so zu verlieren. Er registrierte die Stille und öffnete die Augen. Marlène beobachtete ihn geduldig.

"Erzähl." Er nahm einen Schluck Kaffee.

Erleichterung darüber, dass er das Schweigen endlich gebrochen hatte, stand in ihrem Gesicht.

"Die Feuerwehr brauchte so lange, weil sie in Wolfenach waren. Sie hatten dort an einem Kurs bei der Berufsfeuerwehr teilgenommen. Der Kurs hat bis 14:45h gedauert. Sie haben dann noch ein bisschen mit den Kollegen geplaudert und sind ca. 15:25h losgefahren. Der Crash war um 15:10h."

"Das ist ganz schlecht. Ich möchte nicht in der Haut des Menschen stecken, der bei der Alarmzentrale versagt hat."

"Die Zentrale war über die Abwesenheit informiert. Sie haben deshalb auch die Feuerwehren Krummwil und Niederthalen alarmiert. Die waren dann etwa zeitgleich mit der FW Schattwil da. Schattwil liegt halt blöd. Da ist weit und breit erst mal nichts."

Heinz starrte schweigend auf die Karte an der Wand.

"Und ich habe mit dem Krankenhaus telefoniert. Wir können mit Blerim Hasani sprechen. Um 13 Uhr."

Er nickte und fragte: "Ja. Und was machen wir als Nächstes?"

"Ich würde jetzt die Unfallstelle und das Haus besichtigen."

"Gut, ich würde dann mitkommen, wenn ich darf", sagte er und stand auf.

Kapitel 2

Schattwil lag rund fünf Kilometer östlich von Wolfenach. Ein kleines Dorf am Jurasüdfuss. Die Unfallstelle war gut zu erkennen. Die Fassade des Mehrfamilienhauses war rußgeschwärzt. Da wo der Golf aufgeprallt war, war der Putz abgesplittert. Heinz parkte rückwärts auf einem Besucherparkplatz, sodass sie vor sich die Nebenstraße sahen, von der Curto hergekommen war.

"Der ist also von da runtergekommen und in einer geraden Linie in das Haus geknallt." Marlène sah sich nach dem Haus um.

"Mitten über die Hauptstraße. Unglaublich, dass da kein anderer drunter gekommen ist." Heinz startete den Motor. "Sehen wir uns mal an diese Straße an."

Jene mündete im rechten Winkel in die Hauptstraße und stieg leicht an. Nach 70 Metern wurde die Steigung stärker. Heinz musste vom dritten in den zweiten Gang schalten.

"Das ist aber ganz schön steil hier. Da oben möchte ich im Winter nicht wohnen", sagte Marlène. Nach weiteren rund 100 Metern verschwand die Straße im Wald und wand sich in leichten Bögen den Berg hinauf. Der Belag war löcherig. Sie ließen den Wald hinter sich. Die letzten 400 Meter verliefen schnurgerade und steil. Oben war das Terrain angenehm flach. Heinz lenkte das Auto nach rechts und hielt kurz an.