Die Triskele des Satrapen - Le Fou - E-Book

Die Triskele des Satrapen E-Book

Le Fou

0,0

Beschreibung

Eine spezielle Reise in den Süden, da darf es schon mal so richtig heiß und feucht werden

Das E-Book Die Triskele des Satrapen wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
erotische, Erlebnisse, Reise, Spannung, Lust

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 535

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die nachstehende Geschichte handelt vom realen Leben mit einem gehörigen Touch Fiktion. Schließlich ist es dem Autor überlassen, seine Erlebnisse in einem Licht darzustellen, das mehr jenes fokussiert, was als Wunsch oder Illusion im Raum steht, als der profanen Wirklichkeit zu nahe zu kommen.

Selbstverständlich entsprangen die zentral handelnden Figuren, wenn jemand sich irrtümlich wiederzufinden glauben sollte, allein der Phantasie des Autors. Wer zwischen den Zeilen mehr zu finden glaubt als im Text, fühle sich willkommen. Das illustrative Triskelion am Cover dürfte jene nicht unbedingt verwirren, welche seine Bedeutung kennen.

Wer die geschilderten Szenen als literarischen Scherz oder andererseits zu ernst auffasst, darf sich fragen, ob er die faszinierende Welt der Lust wirklich kennt. Wessen Erfahrung mit einschließt, welchen Spaß dosierte Disziplin bereiten kann, sei willkommen, seine eigenen Phantasie auszuleben. Wer bis zum Ende durchhält, muss als konsequent gelten. Viel Spaß.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Camping

Elvira

S-Trap

Stop-over

Epilog

Prolog

„Gehobene Freizeitkleidung“, was soll das sein? Das Management-Seminar der Firma sollte am nächsten Wochenende ab Freitag stattfinden. Damit sich alle wohl fühlen könnten, war dieser Dress-Code ausgegeben worden. Was war darunter zu verstehen? Er besaß 15 Anzüge, jeweils ein Drittel für Sommer, Winter und Übergangs-Zeit gedacht, dazu passende Hemden und an die zwanzig Krawatten. Seine Figur verlangte Maßhemden, weil kein Standardhemd mit einer Kragenweite von 43 und Ärmeln in der Größe 37 existierte.

Außerhalb der Firma trug er entweder eine seiner drei unterschiedlich blauen Jeans, Levis 501, T-Shirts, Sweatshirts oder Trainingsanzüge. Drei karierte Flanellhemden in klassisch-kräftigen Farben wie Rot oder Blau und zwei sonstige, deren Kragen nicht zu schließen war, ergänzten den Fundus. An Schuhen fand er neben zwei Paar schwarzen Slippers zwei der Marke Timberland, die er alle auch zur Arbeit trug, ansonsten lief er privat nur in Sportschuhen rum. Das war der ganze Schatz. Da er fast nur in anderen Städten, nie in der Nähe seines Wohnsitzes arbeitete, kannte ihn dort kaum jemand im Anzug.

Schließlich gab er die vergebliche Suche in seinem Schrank auf, schlenderte bald darauf durch eine Einkaufsstraße Wiens außerhalb des Gürtels und stieß auf ein Herrenmodegeschäft, das ein Sport-Sakko in der Auslage als Schnäppchen um 150 Euro anbot. Es war im eigentlich amerikanischen Stil mit zwei Knöpfen, doch mit klassischen Schnitt und zwei Seitenschlitzen am Rücken, nach englischer Variante geschneidert. Zwei Pattentaschen ergänzten die Brusttasche links. Eigentlich ein Zwitter zwischen Sakko und Navy Blazer, in einem angenehm satten Blau, stellte er fachmännisch fest.

Das war mal etwas, mit dem er gut leben konnte. Keine alltägliche Kleidung und doch praktisch, kombinierbar mit einer Chino-Hose oder Ähnlichem in eleganter Variante oder schnöde mit Jeans, also mit Anzughemd, Stoffhose und Krawatte durchaus im Job verwendbar, wenn er nicht gerade auf die Führungsspitze traf. Was konnte bei diesem Preis schiefgehen, wenn es passte? Außerdem sah es modisch aus. Daher konnte interpretiert werden, dass er es allein der Firma zuliebe erstanden habe, was auch nicht schlecht weil bemüht wirken würde. Deswegen betrat er den Laden und suchte zuerst nach einer Hose in der Größe 33/30 Inches, in der ihm seine Jeans passten.

Spät hatte er entdeckt, dass es ein südländisches Geschäft zu sein schien, weshalb die Größe verfügbar war. Italiener oder Spanier sind durchschnittlich kleiner als Deutsche, erinnerte er sich. Die Hose passte auf Anhieb. Das Jackett ließ er sich aus dem Schaufenster bringen, da der Verkäufer meinte, es könnte perfekt sitzen. Er hatte Recht. Eines störte ihn gewaltig: Verzweifelt suchte er nach einer Idee, wie sein persönlicher Geschmack trotz des fehlenden Geldes zur Geltung kommen solle, wie er der Bedienung sagte.

Das Sport-Sakko, das ihm wie angegossen passte, war ultramarinblau. Die hellgraue Hose ergänzte es optimal, nur die Knöpfe passten absolut nicht dazu. Die schwarzen Plastikdinger deklassierten das an und für sich teuer aussehende Stück zur billigen Massenware à la KIK. Was an den Ärmeln noch tolerabel gewesen war, grenzte bei den zentralen Schließen an den Begriff unbeschreiblich. Der Designer musste blind oder verliebt gewesen sein.

Zwei in der Mitte, je drei an den Ärmeln verlangte die Mode, wenn dort auch keine Knopflöcher waren. Das Geschäft führte keine Knöpfe, daher musste er dafür noch kreativ werden. Da alles passte gab er etwas über 300 Euro für eine neue Kombination seiner Berufskleidung aus, die er aktuell als ‚gehobene Freizeitkleidung‘ verwenden wollte.

Ein Sonderangebot pries ein hellblau gestreiftes Freizeithemd um 10 Euro aus guter Baumwolle, das er sich sofort schnappte, weil es an den Armen, um die Taille und zur Jeans passte. Der Verkäufer, offenbar vom anderen Ufer, schenkte ihm noch ein schmales Seidentuch, einen goldgerahmten bunten Foulard als Steck- oder Halstuch dazu, das dem Ganzen als modisches Accessoire einen lässigen Touch verpasste. Dazu lehrte er ihn, einen leger aussehenden Knoten seitlich zu binden.

Zu Hause angekommen, warf er die Sachen aufs Bett, nahm den Blazer und fuhr mit der U-Bahn in die Innenstadt. Ziel war der Knopfkönig in der Freisingergasse 1, der ehemalige k.u.k. Hoflieferant. Dort wurde er knopftechnisch einigermaßen zufrieden gestellt, jedenfalls ausreichend für das Wochenende. Rundes Metall und schwarzer Untergrund mit Messingrand verliehen dem Kleidungsstück aus Kammgarn-Schurwolle einen edlen Eindruck, passend zum Fake eines Navy-Blazers.

Er nähte zu Hause die acht neuen Knöpfe an, wie auch je einen der beiden Größen als Reserve am inneren Rand. Ein Blouson aus Ziegenrauleder, das er in Kopenhagen erstanden hatte, die zwei Freizeithemden in zarten Blautönen mit Brusttasche, Slipper und eine dunkelbraune, leichte Sommer-Stoffhose vervollständigten die Oberkleidung im Rollkoffer.

Das Ganze hatte Erfolg. Der als Halstuch geknotete Foulard, wenn er das Sakko im Zimmer ließ, gefiel den Damen, vor allem, als er ihnen eine Geschichte vom Verkäufer auftischte, die sich um dessen Freude an jungen Männer drehte, wenn er sie zum Outfit beraten durfte.

Auf der Heimreise mit der Bundesbahn genoss er ebenfalls das Interesse einer jungen Dame, die sich jedoch eher für seine Lektüre, den Roman ‚Nabob‘, von Irène Frain, zu interessieren schien, als für ihn selbst. Erst als sie im Gespräch feststellte, dass in seiner erweiterten Familie eine von ihm sehr geschätzte Inderin aus Goa lebte, die seinen Cousin geheiratet hatte, belebte sich das Gespräch und begann sie, ihn genauer in Augenschein zu nehmen, ihn auszufragen.

Die Story von der männerfreundlichen Bedienung erhielt sie als Antwort zu ihrem skeptischen Blick auf den Foulard, der ihr als sein Stecktuch aufgefallen war. Darüber konnte sie herzhaft lachen und riet ihm, diese Kombination zu unterlassen, wenn er eine Frau als Freundin suche.

„Warum“, meinte er lächelnd. „Funktioniert doch bestens. Oder sind wir nicht schon tief in einem Gespräch, in dem Sie mich bekehren wollen?“

„Wieder einmal mit den alten Tricks unterwegs“, hörte er daraufhin hinter sich jemanden lachen: „Hallo schöne Frau, verzeihen Sie mir meinen Einwurf. Ich heiße Richard und kenne diesen Herrn schon lange. Glauben Sie ihm kein Wort und der Tag wird für Sie angenehmer enden.“

„Glauben Sie“, lachte die Unbekannte.

„Wissen ist Macht, nicht, Ernst?“

„Okay. Ich kann Dir die junge Dame nicht vorstellen, weil ich sie selbst nicht kenne. Wenn Du sie jetzt verschreckt haben sollst, wirst Du bezahlen, das ist das Mindeste, was Dir als Buße gebührt.“

„Ich zahle meine Melange auf jeden Fall selbst, keine Panik meine Herren. Außerdem würde ich gerne wissen, was Sie mir über diesen Charmeur hier noch erzählen wollen“, grinste sie Richard an und wies mit dem Kopf in Richtung Ernst.

„Leider sind meine Informationen mehrere Jahre alt. Wir bereisten als Studenten einmal gemeinsam die Türkei, in der er sich unsterblich in eine angehende Mathematik-Lehrerin aus Deutschland verliebte und danach ins Ausland verschwand. Ich sehe ihn heute das erste Mal wieder.“

„Ihre Liebe trafen Sie auch dort?“ Auf den ziemlich neu erscheinenden Ehering weisend, lächelte sie.

„Nein. Ich kam nicht über meinen Bezirk hinaus. Auch sonst niemals weiter als bis Caorle. Echter Wiener, wissen Sie. Das Leben im Ausland ist nichts für mich, ich bin zu bodenständig.“

„Wie war er früher?“ Der Schalk saß ihr im Nacken.

„Sportlich und romantisch, aber recht garstig zu den Fräuleins. Das hat denen aber immer gefallen, was ich bis heute nicht verstehe.“

„Wollen Sie ihn mir schmackhaft machen“, schmunzelte sie.

„Was müsste ich da noch tun“, grinste er zurück und erntete ihren Lacher.

„Davonlaufen, bevor es zu spät wird“, riet Ernst ihr.

„Mach ich sowieso. Mich holt mein Freund ab, der sicher nicht begeistert sein wird, wenn ich mit Euch dann aussteigen werde. Sein Pech, dass er zu wenig Vertrauen hat.“

„Immer das Weib, das die Eifersucht schürt. Es endet nie“, seufzte Richard. „Wir sollten Ihren Freund und meine Frau zusammen ins nächste Café einladen, damit sie sich kennen- und lieben lernen.“

„Aha - doch noch nicht lang verheiratet?“

„Zu lange. Andererseits gibt‘s genügend Vorteile dabei.“ Sein schelmisches Grinsen wirkte ansteckend.

„Da haben Sie Recht. Aber wir müssen schon zusammenpacken, hier war gerade Hütteldorf und ich muss noch zu meinem Abteil zurück. Viel Spaß noch!“

„Ihnen auch“, klang es im Chor.

Die beiden alten Bekannten verabredeten sich für später in einem Café in der Innenstadt und verabschiedeten sich ebenfalls.

Das Café Melange liegt an einer kurzen Gasse, die von der Rotenturmstraße auf den Hohen Markt abzweigt. Das alte Wiener Kaffeehaus mit Illustrierten und einem Flair, das heimelig wirkt, war seit jeher Ernsts Ziel am Montag. Dort las er die Kronenzeitung, ’Die Bunte‘ und andere Ausgaben an Blättern und Boulevard-Zeitschriften, für die er kein Geld ausgeben wollte.

Richard kam etwas früher. Sie erzählten sich kurz ihre Geschichte der letzten Jahre, nachdem sie voneinander nichts mehr gehört hatten, nachdem Ernst in die Schweiz gereist war. Sein und Richards Leben hatten kaum mehr Beziehungspunkte, was nach all den Jahren und der jeweiligen persönlichen Entwicklung nicht verwunderte. Deshalb sahen sie auch keine Veranlassung, diese Situation zu ändern, da beide keinen Sinn darin erkennen konnten. Zuletzt kamen sie auf ihre damalige gemeinsame Reise zu sprechen, die sie einander zweitweise sehr nahe gebracht hatte. Als sie voneinander schieden, wussten beide, dass nur ein Zufall sie wieder zusammenführen würde.

Als Ernst nachher noch einen kleinen Braunen und eine Schinken-Käse-Toast orderte, kamen lebhafte Erinnerungen an sein Studentenheim, das Panorama in Wien, hoch.

Camping

Sie hatten sich in Wien getroffen und einander schnell sympathisch gefunden. Die drei Pärchen waren in etwa jeweils gleich alt, die Herren an den Dreißig nagend, die aktuellen Bräute an den Fünfundzwanzig. Alle kamen aus dem Sportler- und Universitätsumfeld. Drei davon waren bereits längere Zeit im selben riesigen Studentenheim wohnhaft gewesen, das sich Panorama nennt.

Susi war mit Alex liiert, Sascha genannt, dem Mathematiker, einem überraschenderweise guten BMX-Radler. Kristina führte Gerald an der Nase rum, was er sich gerne gefallen ließ, denn sie war bildhübsch, er ein ehemaliger Eiskunstlaufsportler, jetzt Lehramtsanwärter, der verletzungsbedingt nicht mehr aktiv sein konnte und Michaela testete gerade ihre Chancen bei Volker, einem Leistungssportler, der sich als Stabhochspringer noch national Chancen ausrechnete und deshalb immer noch intensiv trainierte, was seinem durchtrainierten Body erhöhte Aufmerksamkeit bei der Damenwelt verschaffte.

Sie hatten eine private Berghütte in den Ennstaler Alpen, nahe dem Gesäuse, für eine Woche gemietet. Von einem Bekannten des BMX-Sportlers. Dazu mussten sie nach der Anreise mit dem Zug eine kleine Wanderung in Kauf nehmen, auf einem angeblich leicht zu besteigenden Waldweg, der sie zur einsam gelegenen Hütte führen sollte. Einen Plan mit Wegskizze hatte man ihnen mitgegeben. Um Lebensmittel bräuchten sie sich nicht zu kümmern, denn ein klarer Bergbach führe direkt quellfrisches Wasser in die Küche und an Grundnahrungsmitteln sei alles vorrätig. Nur für den Bedarf an frischem Fleisch, Obst und Gemüse oder Eiern müssten sie selbst sorgen. Natürlich wäre die Hütte vor der Abreise sorgsam zu reinigen. Sie hätten - das erwähnte Sascha mehrmals ganz deutlich - das Häuschen so zu hinterlassen, wie sie es vorzufinden wünschen würden. Das wäre die Grundbedingung für die Nutzungserlaubnis gewesen.

Als das Wochenende fortschritt, der vierte Tag angebrochen war, kam es, wie es kommen musste. Die Paare begannen sich heftigst zu zanken und zuletzt reisten zwei neu Verliebte, Volker und Kristina, gemeinsam ab, hinterließen jedoch einen Saustall, den keiner beseitigen wollte.

Das Band zwischen Sascha und Gerald war in diesen Tagen ziemlich eng geworden, da beide die Natur liebten und viel unterwegs sein wollten, was die kesse Kristina gehasst hatte. Vor allem Wandern im Wald oder gar auf den Berg hatte sie vehement abgelehnt, wie auch ihre Pflichten als Mitglied des sechsköpfigen Interim-Haushalts. Michaela und Susi hatten sich ebenfalls näher angefreundet. Zwischen ihr und Sascha kriselte es ebenfalls bedenklich.

Am Mittwoch erhielten sie Besuch. Nach einem Blick verstand der Eigentümer die Situation und erklärte ihnen, dass er am Folgetag bereits morgens eine saubere Hütte vorfinden wolle, denn am Freitag wäre es zu spät, sie verschwunden und die nächste Gruppe über den Saustall schwer beleidigt.

Als er in aller Früh wieder erschien, war natürlich nichts erledigt und er duldete keine neuen Ausreden mehr. „Ich fordere ein Faustpfand: Einer von Euch wird hierbleiben und alles reinigen. Wer es sein soll, das könnt Ihr Euch gerne untereinander auslosen, aber jetzt gleich.“

Sie zogen sich in das eine Matratzenlager zurück, während er das restliche Gelände inspizierte. Als er wieder erschien, hätten sie entschieden, erklärte Susi: „Sascha bleibt als Pfand hier, doch wir kommen spätestens um 11 Uhr wieder und putzen dann gemeinsam.“ Damit zogen die Drei ab.

Natürlich war auch zu Mittag niemand aufgekreuzt, was ziemlich harte Arbeit für das menschliche Pfand bedeutete, der lernen durfte, wie peinlich sauber dieser Berghüttenwirt seine Hütte zu führen pflegte. Schließlich spiegelte alles wieder wie bei ihrer Anreise. Ziemlich bald danach, es dämmerte jedoch schon, trudelten die Anderen ein.

Gleich anschließend wurden sie Zeuge einer interessanten Vorstellung. Der Wirt forderte die Fräuleins auf, ihren Ranzen zu packen und mit ihm zu kommen, er wolle nichts mehr riskieren. Er würde sie in den Nachtzug nach Wien setzen, basta. Gerald müsse bleiben, denn die leeren Flaschen wären in weitaus größerem Umfang wohl den Kerlen zu verdanken gewesen.

Maulend zogen die Damen ihre Schnütchen und gehorchten zuletzt. Nach einiger Zeit hörten die beiden Zurückgebliebenen den Motor eines SUV aufheulen und das Geräusch sich entfernen.

Sascha war stinksauer und erklärte einfach: „Jetzt bist Du dran!“

„Ich hab nicht gewollt, dass …“

„Interessiert mich nicht. Du wirst bezahlen.“

„Ich habe kein Geld.“

„Du wirst bar zahlen.“

„Wie soll das gehen? Ich besitze nur mehr 20 Euro für etwas zum Essen sowie die Rückfahrkarte nach Wien.“

„So wie ich bezahlen musste - für Euren Dreck.“

„Aber …“

„Nichts mit ‚aber‘! Bar und sofort.“

„Wie stellst Du Dir das vor, ohne Geld?“

„Wie ich gezwungen wurde, für die verbrauchten Lebensmittel zu zahlen, die der Hüttenwirt neu einkaufen muss bis morgen früh.“

„Was macht das?“

„Etwa 220 Euro.“

„Du hast das bezahlt.“

„Was blieb mir übrig.“

„Du hattest doch keine 200 Euro mehr. Keiner von uns außer Volker besäße so viel Bargeld.“

„Also blieb mir nur was Anderes übrig, um die Schuld zu begleichen.“

„Was soll ich dann tun?“

„Komm her zum Ecktisch. Den Rest erledigen, zu dem ich noch nicht gekommen bin. In der Ecke ist der Kamin zu reinigen. Hier.“

„Der Kachelofen? Verstehe.“

Er zwängte sich zwischen den stabilen Tisch und der Sitzbank, die ohne Lehne auf seiner Seite in den Raum ragte, als ihm sich dorthin zu zwängen bedeutet wurde.

Sascha reichte Gerald ein paar schwere Lederhandschuhe, die mit einem Band am Handgelenk offenbar ruß-dicht abzuschließen waren. Dabei musste er diesem helfen, da der Zweite allein nicht zu befestigen war. Gerald merkte nicht, dass bereits ein längerer Riemen an beiden Handschuhen befestigt war, während Sascha ihm hineinhalf und hinter ihm stehend den Gelenksschutz schloss.

Mit schnellem Einhaken des zweiten Riemenendes, einem kurzen Stoß und einem Wurf der nun fertigen Schlaufe über den mächtigen Ecktisch hatte Sascha seinen Kommilitonen überrascht. Er eilte an die andere Tischseite und befestigte den Verbindungs-Riemen auf jeder Seite nahe der Tischbeine mit je einem Karabiner aus der Kletterausrüstung an den vorhandenen Metallringen unter dem Tisch. Damit war der junge Mann, in der Schmetterlingshaltung fixiert, über den Tisch gebeugt.

Bevor dieser sein verwirrtes Erstaunen noch artikulieren konnte, hatte Sascha bereits die Seiten gewechselt und etwas über der Höhe der Knie der sich Bückenden einen weiteren Riemen zwischen die beiden anderen Tischbeine gespannt, dass an ein Entkommen nicht mehr zu denken war.

„Was soll das?“

„Wie ich bereits sagte: Barzahlung“, entgegnete ungerührt der Mathematiker.

„Aber ich hab immer noch kein Geld.“

„Hatte ich auch nicht. Der Wirt war das gewohnt. ‚Was soll’s‘, hat der cool erwidert, ‚dann hole ich es mir in bar. Du warst nicht der Erste und wirst nicht der Letzte bleiben. Diese Methode funktioniert immer, wart‘s nur ab‘. Ich zeig es Dir jetzt, damit Du es gleich verstehst.“

Damit begann er, Gerald den Gürtel zu öffnen, zwang ihn, den Bauch etwas zu heben, um ihn zu entblößen, zog ihm Hose und Slip in die Kniekehle, anschließend über die Knöchel. Dann holte er übertrieben auffällig sein Smart-Phone und fotografierte den Gefesselten von allen Seiten.

Gerald fühlte sich unsicher, hörte ihn in der Küche rumoren, bis ihm klar wurde, was ihn erwarte. Da war es schon zu spät, denn der Bereich um seine Rosette wurde eingeseift, die Hinterbacken bis zum Schenkelrand. Er strampelte zwar heftig, was ihm jedoch nicht weiterhalf. Nach einigen Minuten streifte ihm sein Barbier mit einem Plastikschaber die Enthaarungs-Creme ab, an der die gekräuselten Haare kleben blieben. Bald darauf war er komplett glatt, das erste Mal wieder seit seiner Kindheit.

Er fühlte, wie ein Finger über die haarlose Sitzfläche und den Schambereich strich, dann hörte er: „Bei Frauen geht das nicht. Bei Jungs ist es ganz einfach. Sie gehorchen und beugen sich, weil sie innerlich zugestehen, dass jetzt der Herr im Haus das Sagen haben wird.“

Gerald vernahm, wie Sascha wieder den Raum verließ. Er hörte allerdings anschließend kein Geräusch mehr, bis plötzlich neben ihm die Stimme flüsterte: „Ein Erzieher soll immer wie sein Zögling gekleidet sein. Das erleichtert, die nötige Empathie aufzubringen. Außerdem haftet dieser für jede Einzelne der Folgen, die seine Schandtat verursacht.“

Gerald konnte sich keinen Reim darauf machen, bis er gewahrte, dass jetzt sein eigener Ledergürtel neben seinem Kopf auf dem Tisch lag.

„220 Euro, ein guter Preis für diese Nacht“, vernahm er schaudernd, als bereits ein Brennen seine erste Hinterbacke zeichnete, gefolgt von einem verabreichten zweiten Handschlag.“

Als sein Hintern das Zucken beendete, wurde ihm das fertige Handy-Foto präsentiert, bereits zum Senden auf vermutlich eine Social-Network-Adresse.

„Ich habe meinen Vertrag mit Dir deutlich sichtbar signiert. Soll ich es jetzt sofort online stellen oder dienst Du ab jetzt gehorsam Deine Schuld ab?“

„Ich …“

Ein brennender Hieb unterbrach sein Gestammel. Sein eigener Gürtel bildete offensichtlich ein überaus brauchbares Werkzeug für ungezogene Jungs. Bevor er sich noch eine passende Antwort überlegen konnte, striemte ihn der zweite Hieb. Eingedenk der vorher erlebten Szene bereitete sich Gerald auf weitere Striemen vor, die nicht ausblieben. Nach sechs eindrucksvollen Tanzübungen seiner tobenden Backen brachte eine Pause etwas Erholung.

Das Handy hatte das Geschehene im Detail dokumentiert. Die präsentierte Videoaufnahme reizte ihn irgendwie. Da konnte er den hektischen Tanz seiner Globen verfolgen, die sich dem Riemen unterworfen und ihm taktweise Achtung gezollt hatten. Irgendwie wurde ihm sehr heiß, als er merkte, dass sein Glied ihn und spezielle seiner Gefühle verraten hatte. Die Aufnahmen zeigten das offenbar zustimmende, taktweise Aufrichten seiner Männlichkeit und seinen zuletzt voll ausgefahrenen strammen Ständer. Irgendwie geschah das alles, als wäre er dem Sein entrückt, außerhalb seines realen Bewusstseins.

„Live stellen oder nicht?“ Erbarmungslos zwang ihn die Stimme in die Gegenwart zurück.

„Natürlich nicht.“

„Okay. Du haftest für alle Folgen und gehorchst aufs Wort?“

„Muss ich wohl“, murmelte Gerald.

Da spürte er den festen Griff an seinem peinlichen Ständer und die Worte: „Alle Folgen werden vor Dir passend beseitigt.“

Damit wechselte Sascha den Platz und stellte sich vor seinen Zögling, der schnell bemerkte, was damit gemeint war. Noch war er nicht zum Denken gekommen, schob sich schon das erigierte, pralle Glied seines Erziehers in seinen Mund.

„Erstkommunion. Du schluckst alles, was ich dir spende. Danach leckst du mich sauber.“

Während Gerald noch sinnierte, was geschehen solle, trieb ihn der Riemen auf seinem baren Hintern weiter an, begleitet von: „So, wie Du selbst er gerne hättest. Keiner weiß besser als ein Mann, wie es ein Kerl liebt.“

Gerald war entgeistert. Der Riemen auf seinem Gesäß spornte ihn an, trieb ihn dazu, sich zu verausgaben, den dargebotenen Ständer zu liebkosen, gleichsam, als wollte er damit verhindern, dass seine Hinterbacken erneut die Strenge fühlen würden, die er zuvor erlebt hatte. So wurde er nicht überrascht, als der verwöhnte Steife immer praller wuchs, bis er sich in einer Art Explosion entlud.

Noch schluckte er am Gespendeten, als er gewahr wurde, dass ein Eindringling an seiner Rosette pochte und Einlass begehrte. Da seine Reaktion noch nicht voll auf der Höhe war, gelang dies dem Glied und er fühlte, wie sich der Steife in ihn zügig zu versenken begann. Nach einigen Zentimetern hielt der Eroberer an und verweilte - die Pforte war durchdrungen. Langsam, ganz langsam, akzeptierte sein Anus-Muskel die Dehnung und gewöhnte sich mit der Zeit an den Eindringling. Mit viel Geduld, zuerst nur zentimeterweise und erst nach ein paar Minuten wieder etwas tiefer bohrte sich der Herr seines Hinterns und gab seinem Drang nur vorsichtig nach. Sorgsam wurde dazwischen mehrmals die eroberte Pforte erneut verlassen, ließ Sascha ihn zu Atem kommen, bis er stetig wieder Einlass begehrte, der ihm durch Muskelkraft nicht mehr zu verwehren war. Die Hinterpforte wurde immer geschmeidiger, durchlässiger und sein Erstaunen verstärkte sich, als er gewahr wurde, dass seine Rosette sich jedesmal neu geradezu flehend dem Ständer entgegen reckte, bis der Enddarm wieder voll ausgefüllt war. Ein interessantes Gefühl, aus dem sich die nächste Stufe entwickelte.

Als er sich selbst erst leise, doch immer lauter werdend heiser stöhnen hörte, sein Hintern sich rhythmisch reckte und streckte, die wahre Eroberung begann, war er bereits in anderen Sphären und schrie seinen Wunsch hinaus, endlich genommen zu werden, was Sascha natürlich noch nicht vorhatte. Er wollte den Schwanengesang des liebevoll entjungferten Zöglings auf Band bannen, damit es später keine unnötigen Fragen geben solle.

Immer mehr, im selben Takt, sich auf die jeweilige Reaktionen einlassend, nahm er seine Verlobte, bewies ihr, wer ihr Macker sein werde. Erst nach ihrem kehligen Aufschrei, begleitet von der krampfender Rosette und einem heftigen Erguss des Zöglings, nahm der Herr sein Werk auf und ritt die rossige Stute nach Athen, ohne Gnade, das Crescendo der Begleitmusik ignorierend.

Schweratmend blieben beide, ineinander verkeilt, als das Tier mit zwei Rücken auf der Tischplatte liegen. Später erhob sich der Eroberer und beseitigte alle Spuren seiner vorherigen Rutschbahn. Das warme, feuchte Tuch reinigte die Pforte und ein flauschiges Handtuch bereitete das Terrain wieder vor.

„Süßer Arsch, glatt, glühend heiß und eng - eben eine Jungfrau“, hörte Gerald hinter sich flüstern: „Jetzt gehört er mir, Dein Hintern, ein leckerer Bissen für beide meiner Ruten. Sieh her!“

Das Handy spielte eine hoch erotische Videosequenz ab, bei der sich beim Berittenen alle Haare an den Unterarmen aufstellten. Auf seinen enthaarten Hinterbacken hingegen waren keine Spuren des Vorspiels mehr zu sehen. Die Intensität, die Freiwilligkeit, mit der sich die Globen erhoben, das Toben forderten, war unübersehbar. Er sah eine rossige Stute, deren Verlangen gestillt wurde, die sogar ihre Begeisterung mit einem heftigen Strahl dokumentierte, den sie zwischen die Tischbeine schoss.

Das Glied, das aus ihr langsam herauszugleiten drohte, schien fast wieder eingesogen zu werden, als sich die Rosette ihm gierig entgegenreckte, gleichsam um weiteren Aufenthalt oder neuen Besuch bittend.

„Jetzt bist Du mein Pfand“, hörte er, bevor sich der Eroberer aus der Küche entfernte. Seine geschärften Sinne erkannten, dass sich sein Herr sauber wusch und danach zurückkehrte. Dann wer er dran. Sein Slip wurde wieder zurechtgerückt, seine Freizeithose und der benutzte Gürtel kehrten an ihren angestammten Platz zurück.

‚Warum das‘, dachte er noch, als er aus der Ferne Motorlärm vernahm. Minuten später traf der Hüttenwirt ein.

„Hast Du ihm deutlich erklärt, was am Berg an Manieren gefragt ist?“, hörte er.

„Ich habe - wie gesagt - kein Geld mehr und Du wolltest ein Pfand. Es war nötig, ihm zu zeigen, dass er nicht ohne Bezahlung entschwinden darf. Ich habe meinen Teil geleistet und geh jetzt schlafen. Morgen früh werden wir abreisen. Du führst uns doch sicher zum Bahnhof?“

„Natürlich. Nimm die obere Koje, ich glaube, er wird später die Untere wollen.“

„Okay, gute Nacht und danke für Deine Einsicht.“ Damit verschwand Sascha.

„Wir haben noch eine Rechnung offen. Zechpreller mögen wir nicht am Berg, aber ich sehe Deine generelle Bereitschaft und lass Dich wählen. Die Rute am oder im Hintern?“ Damit entblößte er die Backen wie Sascha zuvor und bewunderte die glatte, mädchenhafte Haut. An der leichten Rötung von Hintern und Rosette erkannte er die vollbrachte Erziehung und lobte innerlich seinen Bekannten.

„Ich werde …“. Inzwischen war der Wirt vor ihn getreten und Gerald erkannte: Jetzt stand ein Kerl vor ihm, der mit seinen bulligen Armen nicht viel Federlesens machen würde, weshalb sein Hintern die Botschaft ans Hirn übermittelte, dass er keinesfalls dessen Streiche spüren wolle, sondern sich sofort ergab.

„Deine eigene Rute, aber sei vorsichtig.“

„Natürlich, Du bist doch sicher noch Jungfrau.“ Das verhaltene Schmunzeln in der Stimme verriet beiden, was Sache war. Der straffe Riemen wurde gelöst, er aus der gebeugten Stellung befreit. Dann schob ihn der bullige Herr am Arm zart in das zweite Bettenlager, wo sie über Nacht allein bleiben sollten.

Am nächsten Morgen wurde es dennoch später, denn Sascha und der früh aufgestandene Berghüttenwirt hatten offenbar noch etwas zu klären. Mehrere Stunden döste Gerald weiter, denn es hatte sehr lange gedauert, bis der Wirt sich als quitt erklärt hatte. Der hatte jedoch kein Foto gemacht, keine weitere Frage gestellt und die Nacht mit seinem willigen Bettgefährten genossen. Der war sich klar, dass auch er nicht darüber klagen könne und schlummerte wieder ein, bis sie ihn schließlich zum Mittagessen weckten. Danach räumten sie noch den Rest weg und verließen das Quartier, das auf die nächsten Gäste wartete.

Der Abschied am Bahnhof war kurz. Mit einem kräftigen Händedruck verabschiedete sich der Wirt von Gerald, während er Sascha noch etwas ins Ohr flüsterte. Danach stiegen sie ein und nahmen in einem leeren Coupé Platz.

„Ich habe ein Video, das mich erregt“, begann Sascha.

„Du solltest es löschen, denn ich habe alles bis zum letzten Cent bezahlt. Bar, Dich und Deinen Bekannten voll entschädigt, was willst Du eigentlich jetzt damit?“

„Sieh auf Dein Handy, das Original ist bereits überspielt. Meine Version zeigt kein Kennzeichen, das auf Dich hinweist. Ich habe es noch gestern Abend geschnitten. Du besitzt jetzt auch diese Version. Sag selbst, ob Du das jemals löschen würdest?“

Damit hatte er Gerald dermaßen neugierig gemacht, dass dieser es abzuspielen begann, Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten, was Sascha befriedigt registrierte, bevor Gerald sich ebenfalls dessen bewusst geworden war; sein Ständer hatte sich erhoben, ragte in der Hose, beengte ihn.

„Deshalb weiß ich, dass Du mich demnächst öfter anrufen wirst. Vielleicht auch einen Ausflug in die Berge planen, denn ich habe Euer Hörspiel stundenlang genossen.“

„Ich wusste nicht, was mit mir geschah. Dabei war er trotz seiner körperlichen Größe kleiner, wenn Du verstehst, was ich sagen möchte.“

„Ab einer gewissen Stufe der Leidenschaft ist das unwichtig. Nur die pure Lust zählt, die Nerven registrieren ab einem gewissen Maß kaum noch Unterschiede, es zählen allein Konsequenz und Erfahrung. Die dritte Mail enthält ein Hörspiel, das du sicher genießen wirst wollen. Irgendwann. Ist ja kein Video, es fallen keine Namen. Wieso auch, Du kennst seinen ja gar nicht.“

Bevor Gerald noch antworten konnte, öffnete sich die Tür und ein junger Mann trat ein, fragte höflich, ob es genehm sei und setzte sich. Den ragenden Ständer hatte er offenbar sofort bemerkt, denn er zog eine Zeitung hervor und vergrub sich hastig in diese. Nach ein paar Minuten hatten sie ihn durchschaut, denn er linste unauffällig in beider Schöße, offenbar zufrieden mit dem Anblick.

Sascha wurde frech: „Mögen Sie Hörspiele?“

„Meinen Sie mich?“

„Ja.“

„Manchmal. Kommt drauf an“

„Auch frivolere?“

„Wer in meinem Alter würde das nicht?“

„Wollen Sie jetzt mithören?“ Diese Frage kam von Gerald, was Sascha überraschte. Da hatte sich offenbar etwas entwickelt. Der zuvor stille Student wurde zunehmend extrovertierter.

„Gerne, es ist derzeit niemand am Gang, der sich daran stören dürfte.“ Damit zog er die fast vollständig geschlossenen Vorhänge zu Gangfenster und Schiebetür komplett zu. „Der Schaffner hat mich schon kontrolliert. Es wird um diese Zeit kaum noch jemand zusteigen, wir haben noch etwas mehr als zwei Stunden bis Wien.“

Gerald stellte etwas lauter und startete den Wave-File. Nach der ersten Minuten wurde die Spannung fast unerträglich. Der Junge hatte seine Beine verkrampft, um seinen inzwischen unübersehbaren Ständer zu verbergen, was ihm natürlich nicht gelang. Schließlich fragte er: „Wer ist das?“

„Was wäre, wenn ich?“ antwortete Gerald spöttisch.

„Ich würde Dich beneiden“, kam die ehrliche Antwort.

„Um die Rolle als Weib?“

„Noch nicht versucht, aber neue Erfahrungen zu machen, soll doch weiterbilden“, kam es frech zurück.

„Wohin bist Du unterwegs?“

„Wien, Pfeilheim.“

„Lust auf einen Besuch im Panorama?“

„Ich habe Zeit bis Dienstag. Meine Vorlesungen beginnen erst übermorgen. Ich muss jedoch den Umweg in mein Heim machen, um anzurufen und mein Gepäck abzustellen.“

Der Zug hatte inzwischen zum letzten Mal gehalten und donnerte nun Richtung Wien.

Gerald hatte sich neben den neuen Gast gesetzt und spielte mit seinem Handy, bis er schließlich das anonymisierte Video startete. Die erste Sequenz riss den Jungen vom Hocker: „Aber …“.

„Du darfst niemals verzagen, auch Dir kann das passieren“, tröstete ihn Sascha.

Als der Gast sich erhob, wurde das wahre Ausmaß seines Interesses messbar. Er musste sicherlich zur Gilde der stillen Freudenspender für Damen zählen, denn etwa 20 cm ragten unübersehbar in den Raum.

Sascha - hinter ihn tretend - streifte ihm die locker sitzende Hose mit einem sanften Ruck vom Leib und entblößte das Werkzeug, das sofort von Gerald ergriffen wurde, der seine kundig gewordenen Lippen um das Gerät schloss, was den Mann zusätzlich wehrlos machte. Der Griff Saschas an seine Hoden hatte in ihm schon zuvor jede Idee einer Gegenwehr beendet.

Mit den Minuten des stillen Musizierens endete die rigide Haltung des Kerls. Er setzte sich schließlich leise seufzend auf den Sitz, vor dem Gerald kniete und das Abendgebet mit inniger Begeisterung sprach. Der leise Aufschrei beendete das Szenario und der Sieg war ihrer.

„Kein Umweg. Du bist heute Abend dran. Du wirst löhnen für den Service, bar, mit Deiner ganzen Kraft. Wie heißt Du?“

„Ernst. Aber ich habe noch nie …“.

„Egal. Jetzt wirst Du Deine Premiere erleben.“

„Aber …“.

„Nichts aber. Willst Du Dein Video per MMS?“

„Ich gebe auf.“

„Nein, Du wirst geben und nehmen, wie es sich für einen Sportler und Gentleman gehört.“

„Aber …“.

„Basta!“ Der strenge Ton Saschas erledigte jeden Versuch weiterer Widerrede. Die Nacht zu Dritt wurde nicht auf Band aufgenommen. Daher hat sie auch nie stattgefunden.

Echte Männer können Geheimnisse bewahren.

Ernst wurde bald im Heim besser bekannt, weil er sehr freundlich und hilfsbereit war, auch zu jenen fachlichen Themen Bescheid wusste, welche die anderen Studenten vor Verständnis-Schwierigkeiten stellten. Schnell entwickelten sich einige engere Freundschaften und nach dem Sommersemester vereinbarten er und sein Kommilitone Richard, sich im Urlaub gemeinsam durch die Türkei zu schlagen, da dort das Leben ziemlich billig wäre.

„Ich nehme den Schlafsack mit, man weiß nie, wozu er gut sein kann.“ Seine Stimme klang sicher, denn Richard wusste, dass seine Entscheidung Sinn machte. Das gute Stück hatte ihn zuvor schon jahrelang auf jeder Reise, vor allem in den Ostblock, begleitet, war zwingend zum Gepäck geworden, war meist zum Schutz vor unreiner Bettwäsche oder fragwürdigen Matratzen verwendet worden.

„Okay. Dann soll auch meine große Campingdecke den Weg in den Kofferraum finden. Schließlich ist nicht gesagt, dass die Strände alle staubfeinen Sand haben werden. So können uns nicht scharfkantige Steine oder Wurzeln plagen. Schließlich geht es die ganze Südküste der Türkei entlang.“

Die erste Maxime der beiden war gewesen, so wenig Gepäck als möglich ins Auto zu werfen, da im Sommer kaum Wäsche und noch viel weniger elegante Kleidung nötig wären, je weiter Richtung Syrien sie kommen würden.

Zu viel Last wollten sie peinlichst vermeiden. Die Hitze würde ausreichen, in der Nacht notfalls an einem Strand wild zu campieren, auch ohne Zelt, weshalb sie all den sonstigen Campingkram zurückließen. Nur ein Blechtopf mit Henkel fand hinzu, der mit einem Dreibeinständer aus Ästen wie geschaffen schien, um Wasser zu kochen oder notfalls zum Wärmen von Dosenfutter. Dies beschränkten sie ebenfalls auf vier Konserven, die im Werkzeugkasten unterm Reserverad Platz fanden, zwei mit großen weißen Bohnen sowie zwei mit Gemüse-Mais, jede eine volle Mahlzeit ersetzend.

Das alte Audi Coupé war geeignet, notfalls darin auf den Liegesitzen zu nächtigen, sollte es regnen oder nötig sein, stundenlange Wartezeiten zu überstehen. Ihr sonstiges Gepäck bestand aus je einer Sporttasche und einem Kulturbeutel, der in einer Umhängtasche Platz fand, die alles Nötige zum Überleben beinhielt, also Papiere, Sonnenbrille und Ähnliches. Am Hals trug jeder eine Art Amulett mit der Kredit- und Bankomatkarte sowie Notgeld, 200 Dollar in zwei Hundertern.

Sie wollten gewappnet sein, dass niemand im Auto etwas Lohnenswertes zu stehlen vermuten könnte. Ein Ergebnis langer Erfahrung mit Reisen in unsichere Gegenden, in denen keine der von ihnen beiden gesprochenen Sprachen verstanden würde, somit improvisierte Zeichensprache als Verständigung ausreichen müsste.

Der Auto-Reisezug mit dem Schlafwagen der ÖBB nach Triest brachte sie über Nacht fast bis zur Fähre mit Namen ‚Orient-Express‘, in der sie eine der oberen Außenkabinen gebucht hatten, die teuerste Investition in den Urlaub, der vier Wochen dauern sollte. Da die Schiffs-Route über Athen und Istanbul führte, waren Kurztrips in beide Städte geplant, weshalb sie sich mit genügend Drachmen ausgestattet hatten, wie mit Serbischen Dinar und Forint zum Tanken und Essen auf der Rückreise über den Autoput, der Transitstrecke durch das ehemalige Jugoslawien. Dieses Geld war im Audi sorgsam versteckt.

Nur in Teilen als mehrspurige Autobahn ausgebaut, passiert diese Route vier der sechs Teilrepubliken der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, weshalb sie von Tito die Bezeichnung ‚Straße der Brüderlichkeit und Einheit‘ erhielt. Sie war und ist bis heute die wichtigste Verkehrsverbindung von Mittel- nach Südosteuropa, die Standardroute der türkischen Gastarbeiter von und nach Österreich. Der Autoput war eine der berüchtigtsten Straßen Europas: Schlechter Zustand, viel Verkehr mit den LKW und in den Sommermonaten völlig überlastet. Kein erholsames Reisen, denn übermüdete Fahrer und waghalsige Überholmanöver verursachten zahlreiche Unfälle. Deshalb hatten sie als Singles ihre Reise außerhalb der üblichen Touristen- und Sommerferientermine in den September gelegt.

Das für sie in umgekehrter Richtung wichtige Teilstück führte von Belgrad über Paraćin und Niš via Leskovac und Kumanovo bis Titov Veles. Ab dort auf Landstraße durch das Vardartal bis an die griechische Grenze in Gevgelija/Evzoni, dem Ende des Autoput nach knapp 1.200 km durch Jugoslawien.

Von Belgrad aus wollten sie Richtung Ungarn abzweigen, über Novi Sad und Subotic bei Szeged einreisen. Von da aus zum Ausklang des Urlaubs über die Landstraße nach Hódmezővásárhelykutasipuszta, dem heutigen Székkutas, um die dahingehende Nostalgie ihrer Mütter zu befriedigen, deren Sehnsucht dorthin durch den Film ‚Ich denke oft an Piroschka‘ von Hugo Hartung erwachsen war. Eigentlich, um gegenüber den reisescheuen Damen prahlen zu können, an jenem Ort gewesen zu sein, in dem deren Jugendträume manchmal noch spukten, mit Liselotte Pulver, Gustav Knuth, Rudolf Vogel und Adrienne Gessner, der Grande Dame des Österreichischen Films. Abschließend wollten sie von dort aus, wieder auf Nebenstraßen, über Solt, einer der wenigen Donaubrücken, Richtung Székesfehèrvar via Györ zurück nach Wien.

Es begann vielversprechend. Das erste Mal auf einer Kreuzfahrt waren sie nicht an den Luxus gewohnt, der ihnen in der Doppelkabine geboten wurde, mit Blick aufs Meer und eigenem Bad/WC. Das Casino im Schiff brachte Richard Glück, denn mit mehr als dreihundert Dollar Gewinn stieg er in Kuşadası aus. Der Croupier hatte sie offenbar sympathisch gefunden.

„Glück im Spiel, Glück in der Liebe“, schwärmte der Gewinner und fuhr fort: „Beim Apollon-Tempel werden wir zwei Touristinnen aufgabeln, die uns dann begleiten werden, wetten? Ich verspreche Dir heute noch eine geile Nacht“

„Abwarten“, meinte Ernst, „aber ich werde Dich beim Wort nehmen, Großmaul.“

Die Zwischenaufenthalte in Athen und Istanbul hatten sie mit je einem kurzen Ausflug auf die Plaka und zu einem Fischrestaurant am asiatischen Ufer im ehemaligen Byzanz/Konstantinopel gekrönt. Beiden Städten hatten sie dabei ein Wiedersehen versprochen.

Sie fuhren aus Kuşadası los und erkundeten am ersten Tag die Ausgrabungen von Didyma, dem heutigen Didim, mit dem Orakelheiligtum des Gottes Apollon. Am Folgetag wollten sie nach Selçuk, dem Ephesos der Antike, um an dessen Ortsrand vor allem die Celsus-Bibliothek, das Theater und die Reste des Tempels der Artemis von Ephesos, einst eines der sieben Weltwunder des Altertums, zu besichtigten. Wilde Bäumchen nährten sie mit frischen Feigen, die anscheinend niemand wollte, denn viele überreife Früchte lagen abgefallen auf der Erde. Wie vorausgesagt, trafen sie auch zwei schnuckelige Studentinnen, die allerdings mit einem Bus in einer Gruppe unterwegs waren und somit scheiterte der Roulette-Sieger und meinte: „Also doch: Glück im Spiel, Pech in der Liebe.“

Da es zu dunkeln begann, suchten sie eine Herberge und waren schnell zu einem lächerlichen Preis von heute 3,-- Euro pro Person mit Frühstück fündig geworden. Eine Bauernfamilie hatte offenbar ihren ehemaligen, etwas abseits vom Wohngebäude erbauten Stall umgebaut und dort ebenerdig drei Gästezimmer eingerichtet, mit antik anmutenden Gitterbetten aus dem Bundesheerbestand der k.u.k.-Monarchie, wie es schien. An Licht gab es eine einsame Glühbirne an der Decke mit etwa 40 Watt, den Rest besorgte der helle Mondschein. Der Anblick der Matratzen bestätigte, dass sich die Mitnahme des Schlafsacks bereits am ersten Tag gelohnt hatte. Die Campingdecke rechtfertigte ebenfalls ihren Einsatz. Als Waschgelegenheit stand eine eingebaute Dusche neben dem WC, ohne Warmwasser, am Ende des betonierten Flurs zur Verfügung, was zu dieser heißen Jahreszeit egal war.

Frisch geduscht löschte Richard das nutzlose Licht und vergrub sich in den Sack, dessen Reißverschluss am Kopfende beginnend ungefähr in der Mitte endete, aber zur Lüftung nach beiden Seiten verschließbar war; der Zipp war allerdings nur von außen zu bedienen, dass das Verschlussstück innen nicht kratze. Als Ernst in das Zimmer kam, sie waren die einzigen Gäste, fluchte sein Freund hemmungslos. Der Reißverschluss hatte sich an seinem Hals verklemmt und er war gefangen wie in einem Beutel. Allein der Kopf ragte noch heraus.

Das brachte Ernst auf die Idee: „Du hast mir eine geile Nacht versprochen und ich sehe, Du willst Dein Wort halten, wie es sich gehört für einen echten Mann.“

Der Andere war verwirrt und stutzte, als sich sein Kumpan auf die Decke kniete, den Torso des Eingesackten zwischen den Schenkeln. Über dem Handtuch um seine Hüften zeigte sich die sportliche Figur, die Ernst sich mit regelmäßigem Training erhalten hatte. Sein Freund war eher der Winston-Churchill-Typ. Zwar deswegen noch nicht aus dem Leim gegangen, ähnelte er damit doch ziemlich stark einem Jungen mit etwas Babyspeck. „Du, Du, Du willst doch nicht …“, stotterte er.

„Ich nehme nur Dein Angebot an“, lachte der angehende Jockey, der sich einen Spaß machen wollte, bis er merkte, was das schummrige Licht und die pikante Situation mit seinem Glied angestellt hatten. Sein eingemummtes Pferdchen lugte aus seinem Blickwinkel direkt unter das Badetuch und hatte dadurch erschreckt gewahrt, dass sich jemand auf eine heiße Nacht zu freuen schien und das sichtbar anzeigte.

„Aber ich habe …“

„Mir eine geile Nacht versprochen“, ergänzte der Sitzende und amüsierte sich über die fatale Lage, in der ihm der Andere ausgeliefert war. Mit aller Kraft versuchte dieser, den unerwünschten Reiter abzuwerfen und hatte natürlich, gefangen im Sack, keine Chance. Alles, was er erreichte, war, dass sich das Badetuch löste und Ernst nackt über ihm kauerte, im Jockey-Sitz, in dem er das vorige Rodeo locker ausbalanciert hatte. Dabei war sein Schwerpunkt nach vorne gerutscht und deshalb ragte sein Schwanz direkt vor das Gesicht Richards, der seinen Kopf drehte, um nicht aufgespießt zu werden.

Wieder zurückgelehnt erkannte der Reiter, was ihm an Optionen offenstand. Er lächelte, zog mit den Händen an beiden Ohren das Gesicht wieder gerade, dass Richard ihn ansehen musste, beugte sich etwas nach vorne, dass sein Ständer genau auf den Lippen ruhte. „Du hast 300 Dollar gewonnen, offenbar Deine Gage für diese Nacht. Da war jemand bei den Glücksengeln sehr vorausschauend“, schmunzelte er. „Ich habe somit auch ein Geschenk der Griechengötter erhalten, wie Du Deines. Passt ja hervorragend, denn die antiken Sportler erhielten ihren Preis ebenfalls meist in Naturalien. Willst Du etwa Apollon beleidigen, den Gott der sittlichen Reinheit und Mäßigung, der Weissagung und der Künste, wie der Musik, der Dichtkunst und des Gesanges? Das am Ort eines seiner heiligsten Tempel. Denk an Achill, der ihn vor Troja beleidigte und deswegen sterben musste, weil er Apolls Priesterin entweihte. Du darfst ihm diese Nacht weihen, singen und musizieren, was Du in seinem Namen für heute geweissagt, prophezeit hast.“

„Ab….“, der Ton ging unter im kurzen Ruck, mit dem der pralle Schwanz in seinen Mund eindrang und nur noch undeutliches Gestammel zuließ, denn Ernst war überall ziemlich gut gebaut.

„Das Pan-Flötenspiel sei Deine erste Wahl“, ermunterte er den Musiker: „Ich wusste gar nicht, dass Du solche Talente fördern wolltest, doch ich stelle gerne das Instrument zur Verfügung, an dem Du Deine Tonleitern üben kannst.“ Irgendwie ahnte Ernst, dass er jetzt nicht mehr aufhören sollte, mit Reden und Handeln in der Nacht Erlebnisse zu initiieren, welche diesen Urlaub anschließend unvergesslich für beide gestalten würden. „Schön lutschen, viel Zunge, mit den Lippen, ohne Zähne, so wie Du es gern hast, wie Du mir erzählt hast, von deiner letzten Freundin, die Deine Wünsche so perfekt erfüllt hat. Schön saugen und brav schlucken, wie Du es selbst liebst. Was Du willst, dass man Dir tu, das füg auch Deinem Freund jetzt zu.“ Dabei schob er seinen Schwanz leicht vor und zurück, um mit dem sanften Wiegen der Hüften einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.

Chancenlos, etwas anders zu tun, hatte sich Richard in die Aufgabe gefunden und zeigte damit an, dass weitere Gegenwehr in dieser Nacht nicht mehr zu erwarten wäre. Während er fühlte, dass sich der Ständer immer mehr füllte, immer praller zu werden schien, bereitete er sich darauf vor, nichts in den Schlund zu kriegen, um sich nicht zu verschlucken und kotzen zu müssen. Dabei entging ihm völlig, dass inzwischen sein Spender den unteren Zippverschluss ein wenig hochgezogen, den Schlafsack damit geöffnet hatte und seine eigenen Hüften frei lagen.

Als sich der Höhepunkt anbahnte, der Schwanz zuckte und sich der Samen in ihn eruptionsartig ergoss, schluckte und leckte Richard am Penis, als ob sein Leben davon abhängig wäre. Noch waren nicht alle Zuckungen verklungen, das wurde ihm das Glied entzogen und er urplötzlich auf den Bauch gedreht. Unmittelbar danach spürte er, dass sein Hintern jetzt im Freien lag, in seine Rosette bereits der noch speichelfeuchte Ständer eingedrungen war, was er nicht mehr verhindern konnte, da dieser bereits beide Schließmuskeln überwunden hatte und sich in seinen Enddarm senkte.

„Die Griechen wussten, dass einen Erastes und seinen Eromenos eine lebenslange Freundschaft verbinden würde und besiegelten die erfahrenen Sportler, die Aktiven, diese regelmäßig, um sie tatkräftig und fühlbar zu bestätigen. Üblicherweise entwickelte sich eine pädagogisch gefärbte Beziehung, deren Ziel die umfassende Ausbildung des Eromenos war, so wie wir sie hiermit begonnen haben und die antiken Werte als Vorbild für unsere weitere Reise nehmen, den ihnen zustehenden Stellenwert einräumen wollen.“

Dabei begann er, den unter seinem Schwanz bebenden Hintern mit den Händen an den Hüften zu fixieren und langsam, doch kräftig, seine Argumente darzulegen, die Pforte zu öffnen und durchgängig zu machen, dass kein Zweifel mehr bestehe, wer der Herr des Schlüssels sei. Da der Kopf Richards dabei im Polster vergraben war, er wenig Luft erhielt, war jede verbale Reaktion ausgeschaltet und konnte dieser sich nur an den Takt anpassen, um mit der Zeit wieder frei atmen zu dürfen, was sich bald ergab, als sich der Arsch widerstrebend seinem Eindringling geöffnet hatte, ihn willkommen hieß.

„Griechenland satt in der ersten Nacht“, hörte er, gefolgt von: „Wie Achill seinen Patroklos nahm, so will ich Dich erziehen, als meinen Kallipygos, den Prachtärschigen, der seinen Meister gefunden hat. His Master‘s Voice, der Stimme seines Herrn, wird er von nun an gehorchen, bis der Urlaub vorbei ist; vielleicht auch nachher weiter, wenn es sich entwickelt.“ Dabei begann er, sich tief im Hintern zu versenken, bis er die Backen sich an seinen Schenkeln wetzen spürte, denen er seinen Willen im Takt aufzwang, bis er sich in den bockenden Arsch heiß verströmte und heftig schnaufend einhielt.

Die Reaktion schien eindeutig positiv, denn auch der Eroberte schien einen Gipfel überwunden zu haben und keuchte ebenfalls. Instinktiv drückte er seinen Schwanz bis zum Anschlag weiter in die heiße Enge, genoss die Zuckungen und das Reiben an seinem Ständer, das ihn ziemlich schnell wieder zum Leben erweckte und zu einer Reprise aufforderte. „Los, jetzt nimm Dich selbst mit meinem Schwanz“, forderte er und erhielt seine Respektbezeugung, als sich dieser bockend hob und wieder im Takt senkte, sich die Rosette willensbestimmt zusammenzog und ihm entgegenstemmte, das untrügliche Zeichen, dass sein Herr als Solcher anerkannt war. Dieses Mal ergoss er sich nicht, sondern blieb lange noch hart und auf dem Eroberten liegen, diesmal aus Erschöpfung, was Richard ihm gleichtat.

Der Schlafsack-Zipp hatte sich bald öffnen lassen, als sich Ernst etwas später um eine Lösung bemühte, während sein Glied zu schrumpfen begann. Ein Stück Stoff, eigentlich nur ein dickerer Faden, hatte sich verklemmt und war mit einigem Glück zu entfernen gewesen.

„Auf, ins Bad“, herrschte er den Passiven an und eilte voraus, sich auf die folgende Nacht vorzubereiten. Als der Andere nachkam, war seine Waschung schon beendet und er kehrte zurück, bereitete das Lager für die Nacht, die ihnen noch verbleiben sollte. Als Richard zurückkam, fand er den Schlafsack ausgebreitet und schlüpfte hinein. Darauf hatte sein Freund gewartet, kuschelte sich dazu mit den Worten: „Es ist ein bisschen zu kalt, draußen auf der Lausmatratze. Rück!“ Dabei legte er sich seitlich hinter den Anderen und zog den Reißverschluss zu. Damit waren sie aneinander gezwängt und durch die seitliche Lage in einer Art Löffelstellung, in der Ernsts Hand auf den Kronjuwelen des vor ihm Liegenden ruhte. Da dauerte es nicht allzu lange, bis dieser sich nicht mehr zu beherrschen konnte, sein Glied sich stetig erhob.

„Ich ... ich bin nicht schwul“, begann Richard ein Gespräch, das Ernst lachend entgegnend abbrach: „Ich auch nicht, ich bums nur gerne. Da ich bis jetzt noch keine Gelegenheit hatte, diese Art zu versuchen, war ich neugierig. Du hast mich voll in Hitze gebracht, als Du so genussvoll geblasen hast. Da dachte ich, wenn schon, dann wirklich bis zum Ende und hab Dich genommen wie eine Frau. Ich kann jetzt sagen, ja, ich fühle mich bisexuell, ich hab es genossen und ich werde es wieder tun, wenn die Gelegenheit kommt. Auf alle Fälle kriegen jetzt jede und jeder, die oder den ich zukünftig ins Bett nehme, meinen Schwanz auch in den Arsch, denn ich habe gemerkt, dass dies ein besonders enges und heißes Erlebnis bietet.“

„Aber …“

„Ich bin mir sicher, Du hattest ebenfalls Vergnügen daran, sonst würde nicht Dein Ständer in meinen Fingern wachsen, wie gerade jetzt. Das ist kein Zeichen, dass Du schwul sein würdest oder werden wirst, sondern ein Beweis, dass jeder Mann, wenn er richtig zugeritten wird, sich auf einen strammen Schwanz in seinem Arsch freut, wenn er keine Gelegenheit hat, eine Frau ins Bett zu kriegen. Das nächste Paar Studentinnen, das mit uns kommt, wird mich bestätigen. Das bedeutet aber nicht, das Du nicht erkannt hättest, dass Du auf zwei Hochzeiten tanzen kannst, ohne Dich auf eine einzige Art von Braut zu fokussieren.“

„Ich habe es nicht so gesehen. Meinen Ständer kann ich nicht bändigen. Deshalb ….“

„Deshalb freut er sich, wenn ich ihm zeige, dass er durchaus seine Aufgabe erfüllen könnte, wäre er nicht in meinem Griff. Moment. Ich ziehe Dir jetzt einen Gummi drüber, damit der Schlafsack nicht beschmutzt wird, wenn Du abspritzt. Okay? Nicht bewegen, gleich sitzt er fest.“

Gesagt, getan. Der nun bewehrte Schwanz wurde leicht massiert, was ihn nicht ruhig ließ und dadurch schob sich Richard in seiner aufkeimenden Lust mit den Hinterbacken rückwärts, zwischen denen er bald den Ständer seines Hintermannes fühlte, der sich dort rieb. Als er seine Hüften daraufhin wieder nach vorne schob, wandert die Eichel hinter ihm nach unten und setzte sich an die Rosette wie zuvor. Dabei begann ihn Ernst zu masturbieren, wobei sich ein Rhythmus einstellte, beider Hüften sich im Takt bewegten. Beim dritten Anlauf stak schon ein Teil in Richards Rosette und mit dem vierten Schub ward er gepfählt. Jetzt begann die Hand, ihn hart und fest zu onanieren, dass der gesamte Körper des Eroberten sich zu bewegen begann und dabei sich selbst auf den Schwanz in ihm spießte.

„Schneller, fick Dich, Du willst es, los, schneller, Du wirst jetzt kommen, los, los, los, jaaaaaa!“ Richards Körper war in Rage geraten und hatte sich an der unbeweglich standhaltenden Erektion gerieben, sich selbst das Schwert bis ans Heft in den Arsch getrieben, während er sein Kondom in mehreren Schüben füllte. Jetzt lag er ruhig und schwieg. Da spürte Ernst plötzlich, dass sich die Hüften wieder leicht zu bewegen begannen, sich an ihn drückten und offenbar Aktion wünschten. Dem kam er ungefragt nach und begann ganz langsam, sich im Takt zu bewegen, seinen Kolben mit einer stetigen Bewegung in der Rosette zur Arbeit zu treiben, bis er ein echtes Entgegenkommen spürte.

Offenbar hatte die Natur das Zepter übernommen, im wahrsten Sinne. Das Krönungsinsigne, das Zeichen der Macht, hatte sein Reich erobert und verwaltete es nun wie der Bulawa, der Kommandostab der Saporoger Kosaken, der verwegenen Reitern des Ostens. Der scharfe Ritt ging über die türkische Grassteppe, durch karstige Dolinen und karge Vegetation, bis das Meer in der Weite sichtbar wurde und das Ross im Galopp darauf zuhielt, bis es die Brandung erreicht hatte, in der es zum Stillstand kam. Ernst erstaunte, dass er in dieser Nacht unbewusst seinen Zögling ein- und zugeritten hatte. Aneinander gedrängt schliefen sie beide ein, bis der Morgen sie mit strahlender Sonne weckte. Die Morgenlatte hatte bereits ihre Scheide gefunden, der Drang der Natur und die Jugend beider erledigten das Weitere. Beim Krähen der Hähne ging Richards Begleitmusik in deren Lärm unter.

Die Dusche erweckte ihre Lebensgeister neu. Bald waren sie reisefertig, als die Bäuerin erschien und zum Frühstück rief. Überrascht nahmen sie Platz und genossen frisches Weißbrot mit Schafskäse, der offensichtlich aus der eigenen Produktion stammte. Mit Origano, Petersilie, Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt, war es ein königliches Mahl. Ihr Respekt vor der Wirtin und ihrer Gastfreundschaft stieg. Sie beschlossen, sich ebenfalls nicht lumpen zu lassen. Ihre Rechnung im Gegenwert von etwa 6 Euro rundeten sie auf 10 auf und kauften als Proviant Schafskäse und Brot, um sich mittags noch einmal an diesen Speisen zu erfreuen. Freundlich winkte ihnen die Bäuerin nach. Sie hatte von den beiden so lässig gekleideten Österreichern eine solche Geste nicht erwartet.

Die Straße nach Selçuk fanden sie schnell. Die geringen Reste des Tempels der Artemis von Ephesos waren nicht so berauschend, doch im Archäologischen Museum, in dem die Funde aus den Ausgrabungen ausgestellt waren, konnten sie sich ein ungefähres Bild von diesem Weltwunder machen.

Beim Mittagessen, das sie auf einer Wiese zu sich nahmen, sprachen sie wieder ernst miteinander, denn Richard wollte wieder anfangen, sich über die vergangene Nacht zu unterhalten.

Ernst unterbrach ihn: „Didyma war eines der bedeutendsten Orakelheiligtümer des Gottes Apollon, somit eines der wichtigsten griechischen Orakel. Der genaue Ablauf beim Erteilen einer Prophezeiung ist nicht bekannt. Die Wallfahrer erhielten ihre Orakelsprüche in der endgültigen Form durch Priester in Versen mitgeteilt. Gestern ist mir nachts ein Vers, unser Orakel für die Reise, im Traum eingefallen. Hör zu:

Wer erkennt, was er begehrt,

wer erlebt, was ihn bewegt,

dem das widerfährt,

was in sich er trägt.

Willst du herrschen, dienen lerne!

Bist dazu du bereit,

das zu bieten and‘ren gerne,

kommt demnächst deine Zeit.

Sie fanden ein ruhiges Hotel, mit drei Sternen, die vermutlich zwei im Österreich-Standard bedeuteten, um etwa 20 Euro fürs Doppelzimmer mit Frühstück. Alles war sauber, die beiden Betten mit festen Matratzen belegt und der Nassbereich in der üblichen Form, an die sie sich gewöhnen sollten. Die Dusche befand sich gleich neben der Toilette, nur mit einem Plastik-Vorhang abgetrennt, dass der Boden überflutet wurde, wenn man sich duschte. Der Abfluss am Boden schluckte alles zwar ziemlich schnell, doch ohne ihre Badesandalen wäre es mit der Zeit unangenehm geworden. Teppiche gab es nicht im Raum; die Einrichtung war karg, doch pragmatisch gesehen, war alles vorhanden, was ein Durchreisender für ein, zwei Nächte benötigt. Langzeittouristen waren hier kaum zu erwarten. Das Essen in einer der Ortstavernen schmeckte wieder köstlich, da um diese Zeit kein großer Andrang mehr herrschte und somit viele der Touristen-Plätze schon geschlossen hatten.

Lahmacun, die türkische Pizza, scharf, das fast-food aus dünnem Fladenbrot mit Hackfleisch, feingehackten Gemüse und Gewürzen wie Sumach sättigte sie. Sie linderten die ungewohnte Schärfe mit Ayran, dem Getränk auf Joghurt-Basis. Als Dessert orderten sie Lokum, den Türkischen Honig, würfelförmige Stückchen aus Honig und Stärke mit verschiedenen Nüssen, Pistazien, Kokosraspeln und Trockenfrüchten, begleitet vom türkischen „Kahve“, dem Kaffee, dessen Beschreibung Ernst aus seiner Erinnerung an einen alten Reiseführer zitierte: „Heiß wie die Hölle, schwarz wie Deine Seele und süß wie die Frauen im Harem.“ Früchte beendeten das leckere, doch preiswerte Mahl. Von denen nahmen sie sich welche ins Hotel mit. Sollte sie Hunger oder Durst in der Nacht plagen, waren Wasser-Melonen optimal.

Als sie sich später abends im Zimmer wiederfanden - der Ort wirkte wie ausgestorben - kamen sie nach ihrer Dusche überein, die Efes-Flaschen zu leeren, die sie vorsichtshalber noch an der Bar erstanden hatten, bevor diese schloss. Volle Wasserflaschen gehörten sowieso zum festen Bestand im Zimmer, damit in der Nacht nur keiner vom Wasserhahn trinken solle.

„Ich habe über das Gedicht, über Dein Orakel, nachgedacht“, begann Richard. „Ich bin mittags während Deines kurzen Nickerchens auf der Wiese in mich gegangen und habe mich gefragt, was es für mich bedeuten könnte. Ich habe Deinen Körper, Deinen unbändigen Sportsgeist immer bewundert und mich gefragt, warum. Jetzt weiß ich, worüber ich aus Neugier schon mal nachgedacht hatte, das ist mir gestern widerfahren; ich wurde einfach ins Bett gelegt, ohne zu fragen, was ich dazu zu sagen hätte. Trotzdem war es heiß. Ich habe gelernt zu dienen, bedient zu werden, allerdings fern jedes meiner bisherigen Gedanken. Ich musste mich innerlich öffnen, mich komplett fallen lassen, um zu genießen und es funktionierte ab diesem Zeitpunkt. Was hast Du damit gemeint, als Du gestern davon sprachst, Du wollest mich erziehen, als Deinen Kallipygos, den Prachtärschigen?“

„Ich habe gestern Deinen Hintern erobert, Dir gezeigt, was sonst nur Frauen von mir kennen und es war interessant, aber auch gefährlich, denn ich habe mich nicht mehr gefragt, ob ich will, sondern es war einfach gegeben, war instinktiv, was mein Körper wollte. Jeder Mann, so glaube ich jedenfalls, der einen hübschen Arsch vor sich hat, fragt ab einem gewissen Moment nicht mehr, wer sein Besitzer sei, sondern, dass er jetzt ihm gehört, genommen werden will oder soll. Das gilt auch weiter, denn jeder echte Kerl wird dargebotenen Hinterbacken sein Brandzeichen aufdrücken, wenn er gerade aus welchem Grund auch immer eine Rute in der Hand hält.“

„Was meinst Du damit?“

„Was ich gesagt habe. Ein knackiger Arsch, insbesondere an einem noch nicht erwachsenen Mann, der noch immer rumspinnt, benötigt eine feste Hand, damit er lernt, wem er seine Erziehung verdankt und dass es eine Instanz gibt, welche ihm tatkräftig erklärt, was er zu ändern habe.“

„Das ist lächerlich. Selbst mein Vater hat schon vor Jahren aufgehört, so etwas zu versuchen, da er mehrmals gescheitert ist.“

„Du siehst das Ergebnis. Dieses Semester hast Du gerade mal zwei Scheine geschafft - von acht, die Du geplant hattest. Dafür ruiniertest Du mehrere Partys, an denen Du stinkbesoffen warst, weil Dich Deine gerade angehimmelte Dame partout nicht erhören wollte. Was Du brauchst, ist eine ausgiebige Dosis der alten Methode, durch den Hintern in den Geist, bis Du wieder spurst. Was willst Du jetzt tun? Allein in der Pampa rum autostoppen? Kannst Du gerne machen. Ich habe die beiden Skripten mit, die zum Wiederholungstermin nötig sind. Ich habe kein Problem damit, dass Du jeden Tag drei Stunden damit arbeitest und ich Dich danach abfrage. Einzige und letzte Chance. Aber nur und allein auf meine Weise. Du wirst mit der Rute in der Hand täglich geprüft. Dazu brauchst Du nur eine solche und einen Riemen besorgen und mir überreichen. Du hast bis morgen Abend Zeit, dann schließt das Fenster.“

„Ich hätte nie geglaubt, dass Du Dich um meinen Studienerfolg kümmerst.“

„Deine Mutter hat mich gebeten, Dir im Urlaub zu helfen, wenn es geht. Ich habe ihr versprochen, dass ich mit Dir reden werde, ein Versprechen, das ich jetzt gerade einhalte. Nur bin ich nicht bereit, mir den Urlaub zu verderben, weil Du Dich ansaufen willst und Weiber vögeln. Jene, die Deinen nächsten Rausch verursachen, wenn sie nicht auf Dich stehen. Die Uhr läuft. Ich bin müde. Morgen fahren wir Richtung Bodrum und das wird eine lange Fahrt über Nebenstraßen.“

In Bodrum, dem antiken Halikarnassos, stand das Mausoleum des persischen Satrapen Mausolos, ein weiteres der sieben Weltwunder der Antike. Es war nahezu nichts mehr davon zu sehen, außer verbauten Steinen, kannibalisiert in anderen Gebäuden. Ein Bootsausflug mit Ankern in einer sonst unzugänglichen Bucht über Nacht auf einem Gulet, einem aus Holz gefertigten Zweimast-Segler, stand auf ihrem Reiseplan. Sie parkten bei einer der kleinen Marinas. Der Yachthafen war ziemlich gut bestückt, doch viele der Kapitäne hatten ihre Saison schon beendet. Trotzdem fanden Sie einen älteren Typen, der bereit war, sich noch etwas Taschengeld zu verdienen, da es sich nur um eine kurze Spritztour über Nacht handelte. Seine kleine Crew sollte nach dem Ankern in einer geschützten Bucht mit dem Beiboot zurückfahren und sie erst tags darauf wieder abholen. Sie sollten um 15 Uhr antanzen, der Trip würde bis mittags des Folgetags dauern. Mehr konnten sie sich nicht leisten.

Auf dem Markt verloren sie sich aus den Augen, als Ernst mit einer italienischen Studentin ins Gespräch kam, die er zum Mitfahren zu überzeugen versuchte. Vergeblich, denn sie erklärte, dass sie sofort seekrank würde, dankte aber für das Angebot. Später erblickte er Richard in einem der Cafés am Rand des Marktes, setzte sich zu ihm, bestellte ebenfalls ein Şiş Kebap, den traditionellen Grillspieß mit mariniertem Lammfleisch, Tomaten und Paprika, dazu Bulgur sowie Cacık aus Joghurt, Gurken und Knoblauch. Natürlich den unabdingbaren ‚Çay‘, türkischen Schwarztee, dazu und Pide, das Fladenbrot aus Hefeteig. Danach gab es Helva, bekannter als Halva, extrem süß durch Sesam und Honig, dazu den unvermeidlichen Kahve.

Gewitzt durch die bisherigen Erfahrungen suchten sie noch die äußerst saubere Touristen-Toilette auf, um sich am Abend und des Nachts auf dem Schiff nicht zu sehr in Probleme zu stürzen. Langsam schlenderten sie danach durch die Altstadt zum Hafen und kamen passend zur Abfahrt. Es war ein erregendes Gefühl, mit einem Segelschiff zu fahren, wenngleich der Spaß kaum zwei Stunden dauerte, bis sie ihr Ziel erreicht hatten und mit Motorkraft in die verschwiegene Bucht einliefen, in der sie ankerten.

Der Skipper hatte Ernst noch einen weiteren Schiffsnamen aufgeschrieben. Sein Verwandter in Marmaris würde um diese Jahreszeit als begeisterter Angler ebenfalls noch kleinere Routen fahren. Allerdings in einem weit kleineren Boot, das zum Schlafen nur bedingt geeignet sei, aber das aktuelle Wetter würde eine Übernachtung am Strand geradezu herausfordern. Die Buchten wären grandios und absolut menschenleer. Nach einem ausgiebigen Bad im klaren Meerwasser lief der Grill heiß und alle genossen frisch gefangene Sardinen mit Tomaten und Zwiebel auf Fladenbrot. Eine himmlische Mahlzeit, da diese Paradiesäpfel den Namen wirklich verdienten, obwohl sie keineswegs durchgehend rot waren, sondern Flecken in allen möglichen Grün- und Gelbtönen aufwiesen. Sie stammten vom Bauernhof eines der Matrosen; der Geschmack war fantastisch.

Danach setzte sich die Crew ab und nur der Kapitän blieb, ein mittelgroßer, kerniger Typ mit wetterhartem Gesicht. Er wies ihnen eine Kabine zu, zeigte ihnen zwar die Abtritt-Möglichkeit, das Marine-WC, eine manuelle Pumptoilette, die die Fäkalien außenbords pumpt, warnte jedoch davor, sie zu benutzen, wenn sie nicht dazu durch einen Notfall gezwungen wären. Sie sollten über Bord an der Steigleiter hinunter klettern, ins Freie pissen, da in der Bucht keine Wellen schlugen, somit der Abstieg jedem in ihrem Alter zuzumuten wäre. Ob sie schwimmen könnten, vergewisserte er sich dabei ausdrücklich, denn ein größeres Geschäft sollten sie im Meerwasser direkt besorgen, da das Hängen in der Außentoilette, in den Seilen am Achterdeck, das bei schneller Fahrt eine permanente Meerwasser-Spülung miteinschließt, nichts für Anfänger sei.