Die Überlebensformel - Robert Lackner - E-Book

Die Überlebensformel E-Book

Robert Lackner

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Beschreibung

Die Erde kann nicht so viel geben, um den Ressourcenhunger der heute lebenden Menschen auf unserem Planeten zu stillen. Und sie kann die Nebenwirkungen menschlichen Handelns nicht ausreichend verkraften. Die Menschheit lebt auf Kosten der Zukunft. Wenige im grenzenlosen Überfluss und andere in bitterer Armut. Immer mehr leiden an Fettleibigkeit, während gleichzeitig viele Millionen Menschen den Hungertod sterben. Es ist Tatsache: Es würde mehr als eine Erde brauchen, damit alle Menschen so leben können, wie sie es in den „entwickelten Staaten“ tun. Und - ungeachtet des materiellen Wohlstandes in den Überfluss- und Wegwerfgesellschaften, stehen Sinnkrisen, Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldungen an der Tagesordnung.

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Die Lösung liegt in der Balance:

Freiheit

<>

Achtsamkeit

Eigenverantwortung

<>

Solidarität

Gerechtigkeit

<>

Einfachheit

Effizienz

<>

Sinnhaftigkeit

Wohlstand

<>

Anstand

Fair gegenüber allen Lebewesen sein, verantwortungsvoll handeln und effizient das Richtige tun.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Status quo

Viel Geld, viel Schuld – und, ohne Schulden kein Geld

Der freie Markt ist gut - aber nur unter einer Bedingung

Wirtschaftsbegriffe im Wandel der Zeit

Besser tun

Blick in die Zukunft

Nullkommaeinprozent

Konjunkturbremse Transaktionssteuer

Sackgasse

Rettungsschnitt - geordnet und freiwillig

Nuancen einer Perspektive

Wirtschaftswachstum

Selbstzweck Geld

Leben auf Pump

economy of scale

Sinn einer Währungsunion

Engagement, Verantwortung und Zentralismus

Bla-bla-bla

Wachstumsmotor „Freihandelsabkommen EU-USA“

EU-Rabatt

Sparen

Effizienz in der Bürokratie

Wahrheiten in der Politik

Bildungsauftrag

Innovation: Der Schneeflockenblaser

Zahlenspielerei

Tatort Papier

Im Theater - Fiktion oder Analogie einer Realität?

Normal, krank oder vertrottelt?

Lachen oder Weinen?

Das System ist falsch

Solidarität und Fairness

Fakten und Trends zur Überlebensformel

Arbeit, Einkommen, Vermögen

Ressourcen

Boden, Wasser, Energie, Klimawandel

Unerwünschte Nebenwirkungen

Aufgaben, Probleme wirksam lösen

Menschen in Not / Menschen auf der Flucht – Ein Vorschlag

Eine Bitte an die Politik - Brief vom 9. Oktober 2015

Wirtschaftssystem mit Zukunft

Lebensqualität mit Verantwortung

Es gibt viel zu tun

Definitionen

Bücher

Diagnose Übermaßunmäßigkeit

Integration von Qualität

Ein Plädoyer für das richtige Maß

Wie viel Verrücktheit geht noch?

Besser tun

Vorwort

Die Erde kann nicht so viel geben, um den Ressourcenhunger der heute lebenden Menschen auf unserem Planeten zu stillen. Und sie kann die Nebenwirkungen menschlichen Handelns nicht ausreichend verkraften.

Wir leben heute auf Kosten der Zukunft.

Und - es würde mehr als die eine Erde brauchen, damit alle Menschen so leben können, wie sie es in den „entwickelten Staaten“ tun.

Das ist Tatsache, ohne detailreiche Statistiken bemühen zu müssen.

Und diese Erkenntnis sollte reichen, um zu erkennen, dass das System falsch ist.

Falsch, weil in den Überfluss- und Wegwerfgesellschaften Sinnkrisen, Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit und Staatsverschuldungen den Alltag bestimmen.

Und, weil immer mehr Menschen an Fettleibigkeit leiden, während gleichzeitig viele Millionen Menschen den Hungertod sterben.

Und – das System ist mehr als falsch, wenn die Prognosen über steigende Bevölkerungszahlen in den Entwicklungsländern eintreffen.

Status quo

Eine Milliarde Menschen hungert und/oder leidet unter Trinkwassermangel. Alle drei Sekunden stirbt ein Mensch an diesen Folgen. Und andererseits, in vielen Ländern der Erde gibt es dramatische Anstiege bei der Fettleibigkeit. Mehr als jeder dritte US- Amerikaner ist fettleibig.

Die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 70 Jahren verdreifacht und sie steigt weiter. Die Menschen werden immer älter. Die Lebenserwartung steigt seit vielen Jahren. In Europa im Durchschnitt um ca. 3 Monate pro Jahr.

Die Herausforderungen dabei sind u. a. die sozialen Sicherungssysteme, der Arbeitsmarkt und der gesellschaftliche Zusammenhalt.

In den Wegwerf- und Überflussgesellschaften sind die Grenzen für ein stetiges Wachstum überschritten. In den letzten 20 Jahren haben viele Staaten über ihre Verhältnisse gelebt und Schulden angehäuft. Trotzdem steigt die Arbeitslosigkeit. In der EU hat mehr als jeder fünfte Jugendliche keine Arbeit.

Würden alle Menschen auf dieser Erde so leben wie beispielsweise die Amerikaner, dann würden die landwirtschaftlich verfügbaren Flächen bei weitem nicht ausreichen. Es würde mehrere Erden brauchen.

Die Massentierhaltung wächst weiter, die Fleischfabriken werden immer größer. In der industriellen Tierhaltung werden viele Milliarden Tiere ein Leben lang gequält und „leben“ für den Tod.

In den letzten 100 Jahren haben die Menschen durch ihr Handeln das Klima merkbar beeinflusst und damit längerfristig wirkende externe Einflüsse überhöht. Die vom Menschen verursachte Klimaänderung wird den Menschen in viele Regionen der Welt Leid und Tod bringen.

An der Entwicklung des Welthandelsvolumens kann sehr deutlich die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft erkannt werden.

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts liegt die Zunahme des Welthandels erheblich über dem Wachstum der globalen Wirtschaft. Es sind zum Teil unnötige und unsinnige Transporte und Verteilungsstrukturen. Unter anderem für Lebensmittel, welche im Nahbereich erzeugt werden könnten.

In hundert Jahren haben die Menschen einen Großteil der in Millionen Jahren „gewachsenen“ fossilen Energieträger (und der fossilen Wasservorräte in Dürreregionen) verbraucht. Die für den Menschen nutzbaren Quellen fossiler Energieträger werden immer knapper.

Geld ist zum Selbstzweck mutiert. In den letzten 20 Jahren sind die Finanztransaktionen um mehr als das Zehnfache gestiegen und betragen inzwischen mehr als das Zehnfache der Weltwirtschaftsleistung. Spekulationen mit vom Basiswert entkoppelten Derivaten, Leerverkäufe und der Hochfrequenzhandel destabilisieren und zerstören eine kontinuierliche Entwicklung.

Immer mehr Wirtschaftsbetriebe werden von Finanzspekulanten übernommen. Das Interesse liegt in der größtmöglichen Rendite, im Profit. Das Gemeinwohl hat keine Stimme. Der angestrebte, kurzfristige Gewinn steht oft im Konflikt mit Entwicklungsprozessen und längerfristigen Folgen.

Die Wirtschaftszauberformel „economy of scale“ beflügelt den Trend zur Größe. Doch oft sind die ökologischen und sozialen „Kosten“ unberücksichtigt. Mangelnde Überschaubarkeit und die fehlende Nähe zu Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten sind Grenzen der Größe.

Innerhalb eines Systems von Volkswirtschaften führen längerfristige (strukturelle) Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen zum Zusammenbruch des Systems. Ein einheitliches Währungssystem für uneinheitliche Volkswirtschaften nimmt den Volkswirtschaften einen wichtigen Regulator (und somit auch Initiator) für eine ausgeglichene Leistungsbilanz.

Viel Geld, viel Schuld – und, ohne Schulden kein Geld

Auch wenn es auf den ersten Gedanken fremd wirkt: Ohne Schulden gäbe es kein Geld. Damit noch nicht genug: Die Summe aller Schulden auf dieser Welt ist größer als die Summe aller Guthaben. Dafür sorgen die Zinsen für die Schulden.

Und - die Summe aller Nettogeldvermögen ist minus Null.

Das gesamte Geldvermögen dieser Welt würde nicht ausreichen, um die Schulden zu tilgen. Und - die Geldmenge (M1, M2 und M3) und damit die Schulden steigen unaufhörlich.

Im Zeitraum 2000 bis 2010 hat sich die Geldmenge in der EU (17) um mehr als 100% - von 10,8 auf 22,1 Billionen Euro erhöht. Die Schulden werden immer höher und die Gläubiger immer reicher.

Die Staatsschulden in der EU (17) sind 2012 auf 8,5 Billionen Euro (90% vom BIP) und die Verbindlichkeiten der Banken (Passiva in den Bankbilanzen) sind auf über 30 Billionen Euro gestiegen.

Das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte im Euroraum beträgt derzeit etwa 13 Billionen Euro (Im Durchschnitt pro Kopf ca. 40.000 Euro und pro Haushalt ca. 100.000 Euro) - ohne dem in Steueroasen versteckten Geld. Weltweit wird dieses „Oasen-Vermögen“ auf 16,4 bis 25 Billionen Euro geschätzt.

Im gleichen Zeitraum (von 2000 bis 2010) ist die reale Wirtschaftsleistung um 11,6% gestiegen und die Inflation hat das Geld um 23% „entwertet“.

Mehr Geld und die ungezügelten Freiheiten auf den Finanzmärkten haben die weltweiten Finanztransaktionen beflügelt. Beispielsweise die Umsätze auf den Devisenmärkten: 420 Billionen US-Dollar (2007). Das Volumen des Welthandels (Handel mit Gütern und Dienstleistungen) betrug in diesem Zeitraum 11 Billionen US-Dollar (WTO 2007). Das entspricht den Umsätzen von fünf Börsentagen.

Die dynamische Entwicklung der Finanzmärkte hat zu der Situation geführt, dass die Devisen- und Kapitalbewegungen heute ein viel größeres Ausmaß haben als die Geldbewegungen, die auf die Realwirtschaft zurückzuführen sind. In dieser Dimension der Finanztransaktionen steckt eine ungeheure, unkalkulierbare Sprengkraft.

Da Gewinner Verlierer brauchen und auch Verlierer in der realen Welt leben, hat dieses Spiel eine verheerende Wirkung auf die reale Welt. Jede Instabilität des Finanzsystems, das Platzen von Finanzblasen, vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich. Ohne Leistung, ohne dass sich der Unterschied durch manuelle oder geistige Arbeit begründet.

Das Tauschobjekt Geld wurde zum Selbstzweck, zum Spielgeld im weltweiten Finanzkasino. So weitermachen wird unausweichlich zum leidvollen Crash führen. Die gefährlichen Übertreibungen ungeregelter Finanzmärkte und die Doppelmoral beim Hofieren von Finanzhaien müssen entschlossen beendet werden.

Und die Schwarzgeld-Steuerfluchtoasen trocken gelegt werden. Durch globale Regeln und Verbote.

Einfach und wirksam.

Damit Geld wieder das wird, wofür es gedacht war - ein praktischer und vertraubarer Tauschwert für reale Dinge.

Der freie Markt ist gut - aber nur unter einer Bedingung

Man kann es tagtäglich erleben: Der freie Markt funktioniert, wenn das Anstandsniveau entsprechend hoch ist. Jedoch - je freier der Markt, je höher muss das Niveau sein, sonst wird über den Tisch gezogen, dass die Beine krachen. Die Verlierer sind dann oft die Leistungsnehmer und/oder die am Deal Unbeteiligten, die Steuerzahler, die anderen.

Immer dann, wenn der Geldfluss nicht dem Leistungsfluss folgt (dann sind meistens Unbeteiligte im Spiel) oder, wenn es Abhängigkeiten gibt (die Leistung nicht oder kaum beurteilbar ist), wird es heikel.

Äußerst gefährlich sind auch die „Boni“. Sie steigen, wenn der Preis oder Umsatz steigt, unabhängig davon, ob das Geschäft dem Geschäftspartner nützt oder schadet.

Es kann sich also lohnen, sich mit den Motiven von Leistungsnehmern und Leistungserbringer auseinander zu setzen.

Beispielsweise möchten…

… Interessensgruppen ihre Anliegen erfüllt haben und die Politiker möglichst viele Stimmen für ihre Wiederwahl bekommen (und manchmal ein materielles Dankeschön).

… Entscheidungssuchende eine für sie optimale Lösung suchen und der Lobbyist Geld verdienen (an der Lösung mit dem für ihn höchsten Verdienst).

… Besitzende für ihr Erspartes gewinnbringende (hohe) und sichere Renditen und der Wertanlagenhändler an der Veranlagung möglichst viel verdienen (auch dann, wenn er/sie nicht ganz genau weiß, was er/sie da verkauft).

… Patienten gesund werden (oder krankgeschrieben werden) und der Arzt, dass der Patient gesund wird und Geld verdienen (oder umgekehrt).

… Fahrzeugbesitzer den Schaden (und ev. zusätzliche andere Schäden) behoben haben und der Werkstättenbesitzer Geld verdienen (und auch, dass der Kunde wiederkommt).

Schon möglich, dass diese Motivlagen zu einer optimalen Lösung führen können (für alle, die Beteiligten und auch für die Unbeteiligten).

Sehr viel wahrscheinlicher wird es jedoch sein, wenn das Anstandsniveau stimmt.

Daher: Der freie Markt ist gut, aber nur unter dieser Bedingung.

Wirtschaftsbegriffe im Wandel der Zeit

Neue Grundlagen für Schlaraffenlandphilosophen

Sparen

Früher: Zur Seite legen, für die Zukunft vorsorgen.

Neu: Weniger mehr ausgeben, als man erarbeitet hat.

Kaputtsparen

Früher: unbekannt

Nun: Reduktion der Geschwindigkeit beim Schuldenaufbau.

Eigenverantwortung / Leistungsbereitschaft

Früher (aus „Wikipedia“): Als Eigenverantwortung (auch Selbstverantwortung) bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln, Reden und Unterlassen Verantwortung zu tragen. Das bedeutet, dass man für sich selbst sorgt und dass man für die eigenen Taten einsteht und die Konsequenzen dafür trägt, wie es in der Redewendung „sein Schicksal in die eigene Hand nehmen“ zum Ausdruck kommt.

Neu: Menschen, welche mehr leisten und sich weniger leisten, verdienen an den Menschen die weniger leisten und sich mehr leisten. Daher sollten sie diesen Verdienst wieder zurückgeben (müssen) und damit die Schulden der Sichmehrleister bezahlen.

Subsidiarität

Früher (Wikipedia): eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt. Danach sollten Aufgaben, Handlungen und Problemlösungen so weit wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich unternommen werden, also wenn möglich vom Einzelnen, vom Privaten, von der kleinsten Gruppe oder der untersten Ebene einer Organisationsform.

Neu: Eine Zentrale sagt, was bis wann zu erledigen ist, damit man sich nicht mehr leistet, als man leistet.

Besser tun

Wenn es besser werden soll, dann muss es mehr gute - besser noch, die besten - Maßnahmen geben. Es wäre allemal ein lohnendes Ziel, die Suche nach Lösungen mit der größtmöglichen Effektivität und dem höchsten Wirkungsgrad, für die Verwaltung und alle organisatorischen und technischen Systeme - und bei der Bekämpfung von Übel und Leid.

Und das wird die Herausforderung sein, will man den auf Schulden gebauten Standard halten bzw. weiter verbessern - und das vor dem Hintergrund, dass viele immer komfortabler ihr Dasein fristen wollen und immer mehr Menschen mit knapper werdenden Ressourcen auskommen müssen.

Natürlich ist Bequemlichkeit ein ehrwürdiges Ziel. Aber es ist zum Scheitern verurteilt, wenn es maßlos darum geht. Mehr nehmen und weniger geben, kann auf Dauer nicht funktionieren. Man kann auch übertreiben, bei der Freiheit und dem Verlangen auf Kosten anderer.

Zusätzlich bedroht wird das Dilemma durch Bürokratie. Im Nest der Bequemlichkeit gedeiht diese prächtig. (C. Northcote Parkinson in „Parkinson´s Law“)

Es wird kaum anders gehen: Die Regierungsparteien müssen sich über die wichtigen und richtigen Ziele einigen und ideologische Grundsätze und Klientelpolitik für das Gesamtwohl hintanstellen.

Grabenkämpfe über Detailmaßnahmen, mit der Konsequenz halbherziger, einseitiger und unüberschaubarer Gesetze und Durchführungsbestimmungen werden eine ausgewogene, beste Lösung für das Ganze wohl kaum zustande bringen. Auch ein Mix aus Vertretern von Interessensgruppen mit egoistischen Wunschlisten wird das nur per Zufall schaffen.

Abgesehen davon, dass jeder Versuch beispielsweise unnötige Bürokratie, Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung, im Krankenwesen, im Bildungswesen,… reflexartig, alle davon betroffenen Gruppierungen sofort auf die Barrikaden steigen lässt. Bedeutet das doch Macht- und Einkommensverluste.

Mitreden ja, immer und überall, aber mit den Voraussetzungen, mehr als nur einen Tunnelblick auf das Thema zu haben und mit einer Lebenseinstellung, in der Werte wie Gerechtigkeit, Bescheidenheit, Respekt, Leistungsbereitschaft und Lernwille vorkommen.

Werte, welche in fernöstlichen Volkswirtschaften große Tradition haben und offensichtlich stärker gelebt werden als im Westen. Etwas, das die bestehenden Denkrichtungen auch in Europa bereichern könnte - auch wenn es Grund gibt, auf viel Erreichtes stolz sein zu können.

Es scheint aber ein grundsätzliches Phänomen zu sein, das viele erfasst, wenn sie vom Überfluss verwöhnt werden und die Gier die guten Sitten angreift. Dann geht das gesunde Maß baden. Man kann es beobachten, wenn man den Lauf der Zeit im Übermaß, an den Fassaden misst. Sie werden immer mächtiger, bis es nur mehr sie gibt - und nichts mehr dahinter.

Bei all den unterschiedlichen Meinungen, darüber sollte man aber nicht streiten müssen: Es wäre der Suche nach guten Lösungen dienlich, fähige, kompetente und erfahrene Fachleute für diese Aufgaben zu gewinnen, welche uneigennützig und im Team arbeiten können. Sie müssen sich im Thema auskennen, eventuelle Abhängigkeiten oder Konflikte zwischen den Zielen bedenken und den Mechanismus von Ursachen und Wirkungen verstehen. Und systematisch und konsequent nach einem Projektplan arbeiten.

Bleibt dann noch die Aufgabe für die Politik, die Zustimmung des Volkes über die Konsequenzen für die besten Lösungen zu erreichen.

Und auch darüber sollte man nicht streiten müssen: Dazu braucht es grundanständige und kompetente Persönlichkeiten, welche in der Lage sind, die Herausforderungen verständlich zu erklären und Dinge beim Namen zu nennen.

BRING: Bescheidenheit, Respekt, Initiative, Neugier und Gerechtigkeit

Blick in die Zukunft

Die Frage, ob überhaupt und wenn schon, dann wann und wie ernsthaft das Ende des Hollodarozeitalters beginnen soll, wird weiterhin für Ratlosigkeit sorgen. Eventuell werden sich besonders Mutige auch mit der Frage beschäftigen, wie die Berge an Zukunftsraub nicht nur nicht weiter wachsen, sondern abgetragen werden können.

Und die Zeit der großen Aufregungen wird kommen - denn gerechterweise müssten sich ja immer die jeweils anderen bescheiden. Unter anderem werden die FrauengewerkschafterInnen auf die Barrikaden klettern, wenn angedacht werden sollte, das Pensionsantrittsalter der Frauen bereits vor den kommenden Jahrzehnten, an das der Männer anzugleichen.