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FILMSTART AM 26.20.2023 Schulchaos + Agentenspannung = Lesespaß pur! "Bitte leise atmen!" heißt es für Maxe, Frieda und ihre Klasse in der langweiligsten Schule der Welt. Ein Fall für Inspektor Rumpus von der Behörde für Langeweilebekämpfung! Maxes Schule ist wirklich zum Einschlafen: über 777 Schulregeln und achtmal täglich Mathe! Doch dann taucht ein geheimnisvoller Inspektor auf und schickt die Klasse auf Klassenfahrt! Maxe platzt fast vor Glück: Endlich ist mal was los! Aber warum hat seine Lehrerin Frau Penne plötzlich Stinkbomben in der Tasche? Maxe, Frieda und die anderen Kinder stürzen in ein unglaubliches Abenteuer ... Eine neue, turbulente Reihe für Jungs und Mädchen! Lesen lernen leicht gemacht! Kurze Kapitel, viele Bilder!
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Band1: Auf Klassenfahrt
Band2: Das geheime Klassenzimmer
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Copyright (c) by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2017
Umschlag- und Innenillustrationen: Monika Parciak
Satz und Herstellung: Constanze Hinz
Satz und E-Book-Umsetzung: Zeilenwert GmbH 2017
ISBN 978-3-646-92917-1
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Maxe hob den Kopf vom Tisch und blinzelte. Grelles Sonnenlicht fiel auf die Tafel und blendete ihn. Der erste richtige Sommertag. Sehnsüchtig sah Maxe nach draußen, doch die Fenster des Klassenzimmers waren winzig klein und mit dicken Gitterstäben versehen, sodass er kaum etwas erkennen konnte. Seine Augen wanderten zurück in den viel zu kleinen, viel zu warmen Raum. Der Anblick, der sich ihm bot, war pures Grauen. Graue Bänke, grauer Plastikboden, graue Tafel, graue Wände, von denen grauer Putz bröckelte – graue Gesichter. Grauenhaft.
Hinter ihm türmten sich deckenhohe Stapel mit müffelnden, steinzeitalten Schulbüchern. Von vorne erschlug ihn der eintönige Sprechgesang seiner Klassenlehrerin: „… Adverbialsatz … Attributsatz … Objektsatz … Adverbialsatz … Attributsatz …“, leierte ihre Stimme in Dauerschleife. Frau Penne hatte ihnen den Rücken zugewandt, und während sie sprach, bewegte sich allein ihr rechter Arm in klitzekleinen, trägen Bewegungen über die Tafel. Kein Mensch konnte das winzige Gekritzel entziffern!
Verzweifelt sah Maxe zur Tür. Daneben hingen die Bleistiftzeichnungen, die sie letzte Woche in Kunst gemacht hatten: Obstschalen ohne Obst. Panik stieg in ihm hoch. Die Langeweile war überall – in der langweiligsten Schule der Welt. Er war umzingelt. Er würde ersticken oder schlimmer noch – einschlafen!
Vor Maxe erklang ein Stöhnen. Na, immerhin lebte Felix, der vor ihm saß, noch. Er war zwar nicht wach, aber auch nicht in Zombiestarre verfallen wie die anderen hier. Die Sonne kitzelte Maxe in der Nase und … er … musste …
„Hatschi!“
Für einen kurzen Moment fiel die Müdigkeit von Maxe ab und endlich konnte er klar denken. Schluss mit unlustig. Maxe scannte den Raum, während seine Klasse wie gelähmt weiterdöste. Er musste raus hier. Sofort! Fieberhaft wischte er sich über die verschwitzte Stirn – wobei ihm eine Idee kam.
Es war wirklich warm im Klassenzimmer – und doch nicht warm genug. Noch nicht.
Maxe atmete tief durch. Frau Penne redete und redete, den Blick zur Tafel gerichtet.
Jetzt oder nie! Ruckartig warf Maxe sich zur Seite, machte eine Rolle über den alten, nach Plastik stinkenden Fußboden und fand am Mittelgang hinter Suse Zicklers übergroßer grellpinker Schultasche Deckung. Suse hob den Kopf, sah Maxe gleichgültig an und drehte sich dann zur anderen Seite, um weiter die Wand anzustarren.
So war es immer mit seiner Klasse. Maxe war auf sich allein gestellt.
Vorsichtig spähte er den Mittelgang zwischen den Tischreihen hinab. Frau Pennes betäubender Sprechgesang dröhnte ihm entgegen und er fühlte, wie seine Lider schon wieder schwer wurden. „… Adverbialsatz … Attributsatz … Objektsatz … Adverbialsatz … Attributsatz …“
Verbissen schüttelte sich Maxe und krabbelte weiter.
Schon hatte er die erste Reihe erreicht und duckte sich hinter Anton. Sein Mitschüler lag mit dem Kopf auf dem Tisch, Sabber tropfte ihm aus dem Mundwinkel. Die dicke Brille war ihm von der schweißnassen Nase gerutscht und hing auf der Tischkante. Langsam, um Anton nicht zu wecken, streckte Maxe die Hand aus und griff nach der Sehhilfe.
Anton bewegte sich ein wenig, schmatzte im Schlaf und verfiel dann wieder in selige Bewusstlosigkeit. Schnell nahm Maxe die Brille an sich und spähte hindurch. Abgefahren! Fast wurde ihm schwindlig. Wie konnte man nur so blind sein? Maxe duckte sich wieder und schob sich mit Antons Brille in der Hand vorsichtig weiter hinüber zur Fensterbank. Wo das Thermometer auf ihn wartete.
Der linke Flügel der Tafel war ausgeklappt und verdeckte die Sicht zum Fenster. Und so kam es, dass Frau Penne nicht sah, welch seltsame Dinge dort vor sich gingen: Ohne zu zögern, richtete sich Maxe auf und hielt die Brille in die Sonne. Er drehte das Glas so lange im Licht hin und her, bis er den richtigen Winkel gefunden hatte. Da! Der Sonnenstrahl fiel, wie bei einer Lupe, direkt durch das Brillenglas auf das Thermometer. Nun musste er es nur noch so still wie möglich halten. Sein Blick schweifte durch die Klasse. Alle dämmerten vor sich hin.
Die Sonne brannte weiter durch das Brillenglas. Nicht lange und das Plastikgehäuse des Thermometers fing an zu stinken. Eilig zog Maxe die Brille beiseite und prüfte die Anzeige. 62 Grad. Maxe strahlte. Bingo! Das sollte genügen.
Gerade wollte er zurück zu seinem Platz huschen, als Antons Kopf vom Tisch rutschte. Schlaftrunken setzte er sich auf. Und rief im nächsten Moment: „Oh nein, wo ist meine Brille?“
Maxe erstarrte. Das stetige Quietschen der Kreide setzte aus.
„Elinore, hast du meine Brille gesehen?“, fragte Anton nun seine Tischnachbarin, die geistesabwesend einen Buntstift hin- und herrollte. Ihre dünnen braunen Haare ließ sie wie einen Vorhang über ihr blasses Gesicht hängen.
„Maxe hat sie“, murmelte sie, ohne aufzusehen. Daraufhin geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Die Kinder regten sich wie Schildkröten nach dem Winterschlaf und erwachten aus ihrer Starre. Frau Penne wandte sich das erste Mal an diesem Tag ihrer Klasse zu und Maxe warf sich mit einem Hechtsprung gegen die erste Tischreihe.
Hefte und Schulbücher purzelten zu Boden und der Tisch von Anton und Elinore fiel polternd um. Maxe tauchte ebenfalls ab. Er rollte sich stöhnend auf dem Boden herum, wobei er unauffällig die Brille unter ein Heft schmuggelte.
„Maximilian Zack, steh sofort auf …“, leierte Frau Penne mit gleichtönender Verkehrsfunkstimme. Maxe schloss aus ihren Worten, dass er sich mehr anstrengen musste, und begann zu röcheln. Gar nicht so einfach, denn gleichzeitig hielt er die Luft an, damit sein Kopf rot wurde.
„Bessstimmt hat er ssseine Zzzunge verssschluckt!“, ereiferte sich Pascal und strich sich aufgeregt die feuerroten Haare aus der Stirn.
„Ich glaube, er stirbt“, sagte Elinore Pfusch und hob ihr Heft vom Boden auf.
„Maxe?“ Frau Penne schien verunsichert.
Das war Maxes Stichwort. Urplötzlich sackte er zusammen und lag dann vollkommen still vor dem Lehrerpult.
Die Augen hielt er geschlossen, doch er hörte, wie sich Frau Penne schlurfend näherte. Als sie direkt über ihm stand, riss er die Augen auf und rief: „Wasser, bitte, Wasser! Mir ist total krass heiß!“ Frau Penne öffnete den Mund, um nach einer halben Ewigkeit zu sagen: „Na, na, du, so heiß ist es jetzt aber nicht.“
Maxe wand sich auf dem Boden. „Mir war so heiß und ich wollte zum Waschbecken, um was zu trinken. Da wurde mir plötzlich schwarz vor Augen!“, jammerte er und strengte sich an, dabei nicht in Frau Pennes große Nasenlöcher zu schauen.
In Zeitlupe zog die Lehrerin eine ihrer buschigen Augenbrauen hoch. Streng genommen war es eigentlich nur eine Braue, denn sie waren in der Mitte zusammengewuchert. Dann ging sie zum Fenster.
Die Kinder drehten neugierig die Köpfe in Richtung Thermometer.
„Ich glaube, mir wird auch gerade sehr heiß!“, überlegte Suse, während sie sich mit ihrem rosaroten Schulheft Luft zufächelte.
„Anton, da ist ja deine Brille!“, meldete sich in diesem Moment Karl von Streichzapf, der Klassensprecher. „Da, unter dem Heft!“
„Ach so“, murmelte Anton. Schnell rappelte sich Maxe auf und reichte sie Anton.
„Selt…sam“, sagte Frau Penne vom Fenster aus.
„Hm, das ist ja … interessant. 41 … Komma 5 Grad.“ Sie beugte sich noch ein wenig mehr über die Fensterbank.
Maxe hielt den Atem an. Selbst seine Mitschüler verharrten in gespanntem Schweigen.
„Das ist aber warm.“ Frau Penne schien verwundert.
Suse wimmerte vor sich hin.
Los, dachte Maxe. Sag es.
„Na schön …“ Frau Penne gähnte ausgiebig. „Ihr dürft nach Hause. Hitze…frei …“
Tumult brach aus. Darauf war keiner vorbereitet gewesen, trotzdem wollten plötzlich alle Kinder nur noch eins: raus aus der Schule! In Lichtgeschwindigkeit hatte Maxe seine Sachen gepackt und war der Erste an der Tür.
„Moment. Hausaufgaben“, sagte Frau Penne, ohne die Stimme zu erheben.
Maxes Magen krampfte sich zusammen. Er hätte es wissen müssen.
„Seite 34 bis 381 lesen. Die Fragen auf Seite 30 bis 261 beantworten und eine Textzusammenfassung des Unterrichts …“
Maxe hielt es nicht länger aus. Gleich würde ihm tatsächlich schwarz vor Augen werden.
„Nicht gemachte Hausaufgaben ergeben einen Klassenbucheintrag!“, erinnerte die Penne noch, doch da war Maxe auch schon draußen. Geübt umrundete er die unzähligen Verbotsschilder, die den Schulflur verstellten. Er kannte sie auswendig und wusste deshalb genau, was erlaubt war – nämlich gar nichts! Mit extraviel Tempo kurvte er um das „Rennen allerstrengstens verboten!“-Schild herum, gab acht, dass er nicht aus Versehen in einen falschen Gang einbog (in der Schnittlich-Schule konnte man sich schnell verlaufen), und duckte sich beim Haupteingang an Hausmeister Traufes Büro vorbei.
Umsonst.
Ein wütendes Gebell ertönte hinter der Tür des Büros. Maxe wusste, dass sich die Englische Dogge Alfons gerade mit sabbernden Lefzen in die Hundeleine hängte, um ihr Herrchen zu alarmieren …
Das Herz schlug ihm bis zum Hals, während er weiter zur Eingangstür flitzte.
Schon ging hinter Maxe die Tür auf und der Hausmeister streckte den Kopf aus seinem Kabuff. Nur mühsam hielt er den zornigen Köter am Halsband fest. „Rennen verboten, du Rowdy!“, krähte Egon Traufe. „Mach langsam oder ich lasse Alfons los!“ Mit aller Kraft zwang sich Maxe, den letzten Schritt zum Ausgang langsam zu gehen. Doch kaum war die große Tür hinter ihm ins Schloss gefallen, hielt ihn nichts mehr und er sah zu, dass er davonkam.
Seine Mitschüler folgten ihm deutlich langsamer in einigem Abstand. Sie taumelten über den winzigen, zubetonierten Pausenhof, auf dem kein Baum und kein Strauch stand, stolperten durch das rostige Tor und stürzten auf die Straße. Beflügelt durch die Aussicht auf Freiheit stoben sie auseinander wie die Tauben und verteilten sich in alle Himmelsrichtungen. Niemand verabschiedete sich. Und es sah auch niemand die verhüllte Gestalt, die hinter einem Baum stand und alles beobachtete.
Maxe stürzte durch das stacheldrahtgesäumte Schultor. Mit jedem Schritt schüttelte er den unerträglichen Vormittag ein bisschen mehr von sich ab. Die Sonne strahlte vom Himmel und er hörte nicht auf zu rennen, bis er keuchend und verschwitzt ganz oben auf dem Hügel stand, am Ende einer steilen Sackgasse: Bergweg 11. Maxe war zu Hause. Die blonden Wuschelhaare klebten ihm an der Stirn, als er sich durchs Hoftor in die Einfahrt schob.
Lautes Bellen empfing ihn. Der Familienlabrador Makkaroni stürzte aus seiner Hütte.
„Hey, Junge, ich bin’s!“, rief Maxe und ließ glücklich die Schultasche zu Boden donnern. Makkaroni sprang an ihm hoch und schlabberte ihm übers Gesicht. Das Fell des Labradors war nicht nur gelb wie eine Nudel; er fraß auch für sein Leben gern Makkaroni. Kichernd rollte Maxe mit ihm über den Hof, während sein Hundekumpel ihm das Ohr ausschleckte.
„Mann, bin ich froh, aus der Schule raus zu sein.“ Sein Plan hatte funktioniert! Und jetzt?
Bis auf Makkaronis Hecheln war es ganz still.
Seine drei Brüder saßen noch in der Schule fest und seine Eltern waren unterwegs. Die Garage war zu, das Auto weg. Ein breites Grinsen erhellte Maxes Gesicht. „Weißt du was, Kumpel? Sieht ganz nach sturmfrei aus!“
Er sprang auf, schnappte sich Makkaronis Lieblingsknochen und wedelte damit herum.
Eine wilde Verfolgungsjagd quer über den Hof folgte. Fix und fertig ließen sich die beiden schließlich vor das Garagentor fallen. Maxe schaute sich suchend um. Abkühlung musste her, und zwar sofort!
Er sah an der Hausfassade hoch. Das Zuhause der Familie Zack war ein grauer Betonbau und wirkte von außen kühl und abweisend. Doch Maxes Eltern liebten das Haus. Seine Mutter fand es „so schlicht und geordnet“. Maxe fand es einfach nur langweilig. Viel lieber wäre ihm ein bunt gestrichener, richtig alter Kasten gewesen, mit unzähligen Nischen und losen Dielen … Maxes Blick blieb am Gartenschlauch hängen, der in der Einfahrt lag.
„Kleine Erfrischung gefällig?“, rief Maxe und drehte den Hahn auf. Übermütig spritzte er Makkaroni nass. Der freute sich über die Dusche und schnappte verspielt nach dem Wasserstrahl.
Maxe lachte und hielt sich dann selbst den Schlauch über den Kopf. Gemeinsam schüttelten sie sich das Wasser aus den Haaren. Maxe seufzte erleichtert. Endlich spürte er, wie auch die letzte seiner eingeschlafenen Gehirnzellen wach gespült wurde. Kurzerhand drehte er den Schlauch voll auf und ließ ihn zu Boden fallen. Das Wasser strömte in den Hof, lief am Hortensienbeet seiner Mutter vorbei, durchnässte Maxes Schultasche – „Upsi!“ – und sammelte sich dann vor dem breiten Tor. Der Vorbesitzer des Hauses hatte keine neugierigen Blicke gemocht und sich darum ein Spezialtor gebaut: Er hatte eine richtige Metallwand in den Boden eingelassen, so hoch, dass sie sogar Maxes Vater über den Kopf reichte. Was allerdings cool war an dem Tor: Man konnte es elektrisch zur Seite fahren!
Das Wasser stieg erstaunlich schnell an. War etwa schon wieder die Abflussrinne verstopft? Mama hatte deswegen circa ein Mal pro Woche einen Wutanfall … Tatsächlich. Das Wasser lief nicht ab. Schon nach wenigen Minuten bedeckte es die gesamte Einfriedung zwischen Garagentor und Hoftor. Es war fast wie ein riesengroßes Schwimmbecken. Abgefahren!
Maxe blickte zur Haustür. Der Eingang lag ziemlich hoch, es waren sechs Stufen. Perfekt! Aufgeregt schnappte sich Maxe seine triefende Schultasche und stürmte ins Haus.
Jetzt musste er nur noch die Badehose finden!
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er nach oben in sein Zimmer und krempelte seinen Kleiderschrank um. Fehlanzeige. Vielleicht in Fabis Schrank? Nichts.
Er sauste in das Zimmer seiner großen Brüder. Auch im Schrank der Zwillinge war nichts zu finden. Die Klamottenstapel türmten sich in den Kinderzimmern. Und dann, endlich, wurde Maxe im Bad fündig und zerrte eine blaue Badehose mit Palmenmuster hinter den Handtüchern hervor.
Mit Badeshorts, Handtuch und Luftmatratze bewaffnet, marschierte er eilig zurück in den Hof. Als Maxe aus dem Haus trat, blieb ihm fast die Luft weg. „Abgefahren!“, rief er und strahlte. Inzwischen stand das Wasser bis zur zweiten Treppenstufe. Okay, es handelte sich zwar um eine ziemlich eklige Brühe – die Erde aus den Beeten war herausgeschwemmt worden –, aber hey! Er hatte ein Schwimmbad vor dem Haus! Maxe war begeistert!
Auch Makkaroni bellte vor Freude. Mit einem großen Satz sprang er von dem Mauervorsprung neben der Einfahrt ins Wasser, wo er das Dach der Hundehütte umkreiste. Leider war seine Hütte nämlich abgesoffen.
„Das macht Spaß, was?“, rief Maxe und platzierte seine Matratze sorgsam auf der obersten Treppenstufe – so, dass die Spitze in der Luft hing und das Ende auf der ausgetretenen Türmatte lag.
Dann ging er einige Meter in den Hausflur zurück, nahm Anlauf und warf sich bäuchlings auf die Luftmatratze. Die Matratze schoss nach vorne und Maxe landete mit einem lauten Platsch im Hofeinfahrtsswimmingpool.
„Haaaaa! Wenn das meine verpennte Klasse sehen könnte!“, schrie Maxe und paddelte übermütig los. Bellend umkreiste Makkaroni die Luftmatratze. „Du willst spielen, stimmt’s?“ Maxe streichelte seinem Kumpel den Kopf. „Pass auf, ich habe eine Idee!“
Er warf eine Hortensie in die Luft und pfiff.
Schwanzwedelnd schwamm Makkaroni der Blume hinterher. Sein gelbes Fell war schon richtig braun und auch Maxe sah aus wie ein Schlammmonster. Aber das störte die beiden wenig. Maxe schaukelte mit seiner Luftmatratze auf und ab. Dabei spritzte das Wasser bis in die offene Haustür. Jetzt stand auch der Flur unter Wasser.