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Ein neues, absolut unlangweiliges Abenteuer mit dem Inspektor für Langeweile-Bekämpfung! Direktor Schnittlich tobt: Kein Cent mehr in der Klassenkasse! Maxe und Frieda bleiben nur drei Tage, um das Geld aufzutreiben. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Da taucht Inspektor Rumpus auf. Er schickt die Klasse auf Schatzsuche – in einer echten Burg! Das ist ihre Chance! Aber auch Direktor Schnittlich macht sich auf den Weg. Wer findet den Schatz zuerst?
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Sabrina J. Kirschner
Die unlangweiligste Schule der Welt: Der Schatz des Schuldiebs
Mit Bildern von Monika Parciak
Die Klassenkasse ist leer! Maxe und Frieda bleiben nur drei Tage, um das Geld aufzutreiben. Da hören die Kinder von einem Schatz, versteckt auf einer Burg. Das ist ihre Chance! Doch plötzlich taucht Direktor Schnittlich auf. Wer findet den Schatz zuerst?
Wohin soll es gehen?
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Personenvorstellung
Viten
Maxe starrte in den Abgrund. Er sah nichts – absolut gar nix. Nackte Angst schnürte ihm die Kehle zu.
Er hatte keine müde Münze mehr, nicht einen Cent. Er war pleite. Bankrott. In seinem Geldbeutel war nichts als Leere, so tief er auch darin kramte.
Wie hatte es nur so weit kommen können? Er raufte sich die Haare und dachte nach.
Alles hatte damit angefangen, dass Makkaroni den Komposthaufen von Nachbar Müller durchwühlt hatte. Da gab’s ein paar echte Leckereien – das fand zumindest sein Hundekumpel. Der gefräßigste Labrador von ganz Mittelhausen!
Um größeres Unheil abzuwenden und Makkaronis Magen schnell zu füllen, hatte Maxe den Ziegenkäse vom letzten Weihnachten an ihn verfüttert. Mama hatte den alten Stinkerkäse nicht mal vermisst. So weit, so gut.
Leider hatte Makkaroni den Käse am Stück verschlungen, was eher nicht so gut war. Das vertrug sein Magen nämlich nicht. Danach hatte Makkaroni sehr viele Hundehäufchen auf den Grünstreifen gesetzt. Maxe hatte die natürlich sofort weggemacht. Mit Papas Rasenmäher – das ging am schnellsten, miefte nur ziemlich. Und die abgemähten Häufchen hatten sich dank des Mähers weit verteilt. Sogar bis an die Küchenfensterscheibe von Nachbar Müller.
Leider hatte sich herausgestellt, dass der Rasenmäher verdauten Stinkerkäse genauso schlecht vertrug wie Makkaroni. Erst hatte er gequalmt und geraucht, dann war er stehen geblieben und hatte noch nicht mal mehr gebrummt.
Maxes Papa war ganz schön wütend geworden. „Taschengeld-Stopp!“, hatte er geschimpft, denn nun musste er einen neuen Rasenmäher kaufen.
Maxe beobachtete, wie Klassensprecher Karl von Streichzapf einen Schein in den Geldbeutel steckte. „Tut mir leid, ich hab kein Kleingeld.“
„Das macht nichts, Karl.“ Frau Penne lächelte zufrieden. „Zahltag ist ein guter Tag! Regel 88 im Schnittlichen Schulregularium.“
„Die Klassenkasse muss stets gut gefüllt sein, Regel 89“, pflichtete Karl ihr bei.
Maxe seufzte. „Wofür brauchen Sie das Geld überhaupt? Wir machen ja eh nie was anderes außer Mathe.“
Nun war Frieda an der Reihe. „Maxe hat recht. Wir haben das ganze letzte Jahr nix davon gekauft! Zwölf Monate lang haben wir eingezahlt! Geben wir das Geld auch irgendwann aus? Vielleicht für neue Bücher? Oder einen Computer?“
Frau Penne blieb stehen. „Zwölf Monate, sagst du, Frieda?“
„Bessstimmt war’sss viel öfter!“, mischte sich Pascal ein. „Ich bin ssso wasss von pleite.“
Frieda nickte eifrig. „Ja, wir müssten mindestens …“, sie überlegte kurz, „… 100 Euro in der Kasse haben.“
„Anfang des Schuljahres ist Kassensturz! Regel 90“, rief Frau Penne und schlug sich gegen die Stirn. „Wie konnte ich das vergessen!“ Sie lief zum Lehrerpult und drückte auf einen roten Knopf.
Es brummte laut, Funken sprühten durch den Raum.
Maxe und Pascal, die ganz vorne saßen, gingen in Deckung.
Im nächsten Moment flog die Tür auf. Hausmeister Traufe taumelte ächzend ins Klassenzimmer, vor der Brust trug er eine mit Eisen beschlagene Holztruhe.
„Schneller, Traufe, schneller!“ Maxe zuckte zusammen, als er die Stimme des Schulleiters vom Flur vernahm. Niemand war so streng und gefürchtet wie Horst Schnittlich! Selbst sein Handlanger und Mann fürs Grobe – Egon Traufe – schien wie ein harmloser Brummbär im Vergleich zu ihrem fiesen Schulleiter.
„Traufe, seien Sie so gut und stellen Sie unsere Klassenkasse aufs Pult.“ Herr Schnittlich stolzierte in den Raum, alle Kinder zogen die Köpfe ein.
Der Hausmeister schwankte, während er die schwere Truhe auf den Tisch von Frau Penne hievte.
Die Lehrerin seufzte. „Die muss ja wirklich randvoll sein.“
Schnittlich wedelte mit den Händen. „Los, los, wieso ist die Truhe noch zu? Wir wollen wissen, wie viel Geld da drin ist.“ Er wandte sich Frau Penne zu. „Sie machen weiter! Es gibt keinen Grund, den Zahllauf zu stoppen!“
Maxe versank in seinem Stuhl. Was würde wohl passieren, wenn er nicht zahlte?
Sein Großvater sagte immer: Bei Geld hört der Spaß auf!
Maxe schwitzte. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie die Strafe eines Mannes ausfiele, der von Spaß nicht die geringste Ahnung hatte! Mit Kloputzdienst war es sicher nicht getan!
Ihm blieb keine Zeit zum Grübeln, schon war er an der Reihe. Frau Penne hielt Maxe erwartungsvoll den Beutel entgegen.
Einen Moment war er vor Schreck wie erstarrt, doch dann hatte er einen Geistesblitz. Grinsend griff Maxe in seinen Schulranzen, fischte kurz unter den Heften herum und schob die Hand in das geheime Fach zwischen Schulbüchern und Brotdose. Er zog einen leicht zerdrückten Schokoriegel hervor. Verschwörerisch lehnte er sich zu Frau Penne vor. „Würden Sie den vielleicht akzeptieren?“
Seine Lehrerin schaute einen Moment verdutzt aus der Wäsche. Dann fixierte sie gierig den Riegel. Schwups, hatte Frau Penne sich den Riegel geschnappt. „Der Nächste, bitte!“, rief sie, während die Schokolade unauffällig in ihrer Hosentasche verschwand.
Maxe konnte sein Glück kaum fassen.
„Ich kann nicht glauben, dass das geklappt hat!“, raunte Frieda ihm von hinten zu.
Schelmisch grinsend drehte er sich um. „Das war ’ne echte Notlösung!“
Schepper! Hausmeister Traufes schwerer Schlüsselbund klatschte auf den Boden. An dem Bund hingen mindestens zwanzig Schlüssel. Damit konnte der Hausmeister alle Türen und Schlösser öffnen! Egal wo, egal wann.
Schnittlichs Miene verfinsterte sich. „Ja, Traufe, was tun Sie denn da?“
„Das Schloss, es … es klemmt!“, stammelte der Hausmeister.
Alle Augen ruhten auf ihm. Nur Friedas Blick durchbohrte noch immer Maxe. „Wenn dein Bestechungsversuch auffliegt, bist du dran!“
„Willst du mich verpetzen?“, witzelte Maxe und wackelte mit den Augenbrauen.
Frieda stöhnte. „Kannst du nicht einmal tun, was man dir sagt?“
Rums! Schepper! Klirr!
Fast wäre Maxe vom Stuhl gefallen. Auf einmal bebte der ganze Raum. Traufe schwang einen riesigen Hammer. Voller Wucht donnerte er ihn gegen das Schloss der Klassenkasse.
Rums! Schepper! Klirr!
„Keine Sorge, Chef, ich hab’s gleich! Dieser Trick wirkt Wunder.“