Die Verwirrungen des Zöglings Törleß - Robert Musil - E-Book + Hörbuch

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß E-Book

Robert Musil

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Beschreibung

1906, im Alter von 26 Jahren, veröffentlichte Robert Musil seine erste Erzählung, die Geschichte Törleß’, der den sicheren Boden seines Elternhauses verlässt und sich in einer österreichischen Militärerziehungsanstalt den sadistischen Spielen und dem Seelenterror seiner Mitschüler ausgeliefert sieht. Eine Internatsgeschichte von beklemmender Aktualität.

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Seitenzahl: 259

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Ein knappes Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg, im Alter von 26 Jahren, veröffentlichte Robert Musil seinen ersten Roman, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, der ihn weit über Österreich hinaus berühmt machte und auf Erlebnisse des Dichters in der Kadettenanstalt Mährisch-Weißkirchen zurückging. Törleß, der den sicheren Boden seines Elternhauses verläßt, beteiligt sich im »Konvikte zu W.« an der Drangsalierung eines anderen Jungen, der sich Seelenterror und sadistischen Spielen ausgesetzt sieht. Eine Internatsgeschichte von beklemmender Aktualität.

Robert Musil, geboren 1880 in Klagenfurt, starb 1942 in Genf. Sein Hauptwerk, der Jahrhundertroman Der Mann ohne Eigenschaften, blieb unvollendet.

Robert Musil

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

Suhrkamp

Robert Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß erschien erstmals 1906 im Wiener Verlag. Der hier vorliegende Text folgt der 1931 im Ernst Rowohlt Verlag, Berlin, erschienenen Ausgabe letzter Hand in der von Oliver Pfohlmann für den Band 130 der Suhrkamp BasisBibliothek eingerichteten Fassung (Suhrkamp Verlag 2013). Nähere Erläuterungen zur Textgestalt finden sich dort.

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013

© dieser Ausgabe Suhrkamp Verlag Berlin 2013

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlagfoto: Militär-Unter-Realschule in St. Pölten – Salutieren,

Foto: aus der Sammlung Timm Starl, um 1910, © bpk, Berlin

eISBN 978-3-518-79270-4

www.suhrkamp.de

»Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert.«

Maeterlinck

EINE kleine Station an der Strecke, welche nach Rußland führt.

Endlos gerade liefen vier parallele Eisenstränge nach beiden Seiten zwischen dem gelben Kies des breiten Fahrdammes; neben jedem wie ein schmutziger Schatten der dunkle, von dem Abdampfe in den Boden gebrannte Strich.

Hinter dem niederen, ölgestrichenen Stationsgebäude führte eine breite, ausgefahrene Straße zur Bahnhofsrampe herauf. Ihre Ränder verloren sich in dem ringsum zertretenen Boden und waren nur an zwei Reihen Akazienbäumen kenntlich, die traurig mit verdursteten, von Staub und Ruß erdrosselten Blättern zu beiden Seiten standen.

Machten es diese traurigen Farben, machte es das bleiche, kraftlose, durch den Dunst ermüdete Licht der Nachmittagssonne: Gegenstände und Menschen hatten etwas Gleichgültiges, Lebloses, Mechanisches an sich, als seien sie aus der Szene eines Puppentheaters genommen. Von Zeit zu Zeit, in gleichen Intervallen, trat der Bahnhofsvorstand aus seinem Amtszimmer heraus, sah mit der gleichen Wendung des Kopfes die weite Strecke hinauf nach den Signalen der Wächterhäuschen, die immer noch nicht das Nahen des Eilzuges anzeigen wollten, der an der Grenze große Verspätung erlitten hatte; mit ein und derselben Bewegung des Armes zog er sodann seine Taschenuhr hervor, schüttelte den Kopf und verschwand wieder; so wie die Figuren kommen und gehen, die aus alten Turmuhren treten, wenn die Stunde voll ist.

Auf dem breiten, festgestampften Streifen zwischen Schienenstrang und Gebäude promenierte eine heitere Gesellschaft junger Leute, links und rechts eines älteren Ehepaares schreitend, das den Mittelpunkt der etwas lauten Unterhaltung bildete. Aber auch die Fröhlichkeit dieser Gruppe war keine rechte; der Lärm des lustigen Lachens schien schon auf wenige Schritte zu verstummen, gleichsam an einem zähen, unsichtbaren Widerstande zu Boden zu sinken.

Frau Hofrat Törleß, dies war die Dame von vielleicht vierzig Jahren, verbarg hinter ihrem dichten Schleier traurige, vom Weinen ein wenig gerötete Augen. Es galt Abschied zu nehmen. Und es fiel ihr schwer, ihr einziges Kind nun wieder auf so lange Zeit unter fremden Leuten lassen zu müssen, ohne Möglichkeit, selbst schützend über ihren Liebling zu wachen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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