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Dorothee ist ein kleines Mädchen von sieben Jahren und wohnt mit ihrer Familie in einer alten Mühle, die umgeben ist von Wäldern, Wiesen und Feldern - und sie kann zauberhafte Wesen und die Magie der Natur um sich herum sehen. Ihre beste Freundin ist die kleine Elfe Annabell. Die beiden Freundinnen sind ständig zusammen und erleben die schönsten Abenteuer. In der Mühle wohnt außerdem noch der Naturgeist Nepomuk, den Dorothee auch sehr lieb hat und der ihr wichtige Dinge über die Natur und die Tiere beibringt.
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Seitenzahl: 66
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Dorothee ist ein kleines Mädchen von sieben Jahren, das mit seinen Eltern und dem 13-jährigen Bruder Hans in den Bergen, in einer alten Mühle lebt. Früher, vor vielen Jahren, wurde hier Korn gemahlen, doch heute, in der modernen Zeit, mahlt Dorothees Vater nur noch für die Brote, die die Familie selbst braucht und die wöchentlich im alten Backhaus gebacken werden. Die Mutter arbeitet in Haus und Hof, kennt sich gut mit Heilkräutern aus und kocht das beste Essen der Welt, findet Dorothee.
Dorothees Zuhause ist ein sehr bezaubernder Ort. Die Mühle ist umgeben von Wäldern und Wiesen, ein kleiner Bach läuft an ihr vorbei. Es stehen drei Gebäude auf dem Hof: die Mühle, an die ein großes Wasserrad angebaut ist, das Backhaus und das Wohnhaus, in dem Dorothee und ihre Familie leben.
Dorothee hat die Fähigkeit, Elfen und Naturgeister zu sehen, nicht verloren, sie kann sogar gedanklich mit Tieren sprechen. Dorothees beste Freundin ist eine kleine Elfe und heißt Annabell, die beiden sind ständig zusammen und erleben gemeinsam die schönsten Abenteuer. In der Mühle wohnt noch der Naturgeist Nepomuk, den Dorothee auch sehr lieb hat, er bringt ihr wichtige Dinge über die Natur und die Tiere bei. Es leben noch viele verschiedene Tiere auf dem Hof: Pferde, Ponys, Alpakas, Katzen, Hühner, der Hofhund Sam, Kühe und Schweinchen.
Annabells erster Schultag
Karls Stimme
Besuch bei den Schrillidiwillies
Nepomuk, der gute Geist des Hofes
Vollmondnacht
Dorothees Besuch in der Elfenschule
Die Absprache mit den Wildschweinchen
Annabells Besuch in Dorothees Schule
Der Herr der Winde
Nepomuks Geburtstag
Der Blindflug
Hans wird neugierig
Der Plan
Mama, sehen wir uns wieder nach dem Tod?
Sing mein Lied
Eines Morgens wird Dorothee wachgekitzelt, auf ihrer Nasenspitze beginnt es erst ganz sachte, dann immer heftiger zu kribbeln. Dorothee macht die Augen auf und erschrickt, wie so oft am frühen Morgen, denn Annabell, die kleine Elfe, kann es nicht lassen, Dorothee an der Nase zu kitzeln, damit sie wach wird. „Ach, Annabell, ich bin noch so müde, es ist doch erst fünf Uhr, warum musst du mich immer so früh wecken?“ Annabell flattert nervös hin und her. „Ja, weißt du denn nicht, was heute für ein Tag ist? Es wird Zeit, wir haben noch so viel zu tun.“ „Was soll denn heute für ein besonderer Tag sein?“, fragt Dorothee und reibt sich verschlafen die Augen. „Gut, dass ich Ferien habe“, denkt sie.
„Gleich beginnt mein erster Elfenschultag und ich bin ja sooo aufgeregt. Ich weiß gar nicht, was ich anziehen soll oder was ich sagen soll und was ich, ach, ich weiß einfach gar nichts mehr.“ „Beruhige dich erst einmal, ich helfe dir, was Schönes zum Anziehen rauszusuchen. Außerdem bist du doch immer so schick angezogen, da ist es ganz egal, für welches deiner hübschen Kleider du dich entscheidest.“
„Na, das glaube ich jetzt nicht“, gibt Annabell zurück, „dass ausgerechnet du das sagst. Erinnerst du dich noch, wie nervös du an deinem ersten Schultag warst? Dagegen bin ich ja harmlos. Du hast mindestens“, Annabell hebt ihre Finger und beginnt zu zählen, „eins, zwei, drei, vier, ach, vielleicht noch mehr Kleider anprobiert. Das hat so lange gedauert, dass ich zwischendurch eingeschlafen bin. Heute bin ich dran! Also, schau mal, dies ist das erste Kleid.“ Wie von Zauberhand erstrahlt Annabell in einem zart-rosa Kleid, eine passende Schleife dazu im Haar, weiße Söckchen und zierliche Elfenballerinas in schillerndem, silbrigem Rosa.
Dorothee klatscht entzückt in die Hände. „Oh, wie schön du bist, das ist ja ein wunderbares Kleid, damit kannst du bei deinen Freundinnen Eindruck machen!“
Annabell schaut Dorothee verwundert an. „Das war doch erst das Einfachste aus meinem Kleiderschrank, warte ab, was ich noch alles habe.“ Als Nächstes erscheint Annabell in Pink, dann in Blau, in Grün, in Rot, in allen Regenbogenfarben, es hört und hört nicht auf, bis Annabell auf einmal bemerkt, dass Dorothee wieder eingeschlafen ist. „Das darf ja wohl nicht wahr sein“, entrüstet sie sich, fliegt zu Dorothee und gibt ihr einen unsanften Stupser auf die Nase, doch Dorothee rührt sich einfach nicht. Da fliegt Annabell durchs Fenster nach draußen an den Brunnen, ziemlich wütend, weil Dorothee einfach so eingeschlafen ist bei all diesen wunderschönen Sachen, die doch den meisten Mädchen Begeisterung ins Gesicht zaubern würden. Am Brunnen findet sie das Käppchen einer Eichel, die aus dem alten Baum gefallen ist, das füllt Annabell schnell mit Wasser und fliegt zu Dorothee zurück. Da liegt sie und schlummert selig. „Aber warte, nicht mehr lange“, denkt sich die kleine Elfe und schüttet das Wasser auf Dorothees Kopf.
Aber Dorothee rührt sich noch immer nicht, das Käppchen der Eichel ist ja nicht sehr groß, nur ein paar Tropfen Wasser passen hinein. Annabell muss sich etwas anderes überlegen, abermals fliegt sie nach draußen, diesmal zum Bienenstock. Dort trifft sie ihre Freundin Sumsi und erzählt ihr, was vorgefallen ist. Sumsi muss lachen, denn sie wäre bestimmt auch eingeschlafen, weil es schließlich nichts Langweiligeres gibt, als zuzusehen, wie andere Kleider anprobieren. „Gut, dass ich so was nicht brauche, ich habe immer mein schwarz-gelbes Sonntagskleid an, mit dem ich auf die Welt gekommen bin“, denkt sie sich.
„Wie kann ich dir helfen, Annabell?“, fragt Sumsi. „Kannst du Dorothee vielleicht ein klein wenig piksen, damit sie wach wird? Ich habe es schon mit Wasser und mit Kitzeln versucht, doch ich schaffe es einfach nicht.“ „Klar, ich helfe dir gern, aber ich werde sie nur ganz vorsichtig piksen, denn ich brauche meinen Stachel ja noch.“
So fliegen beide in Dorothees Zimmer, zum Glück schaut der Fuß von Dorothee unter der Bettdecke hervor. Annabell und Sumsi kichern und haben schon Spaß, wenn sie nur daran denken, Dorothee ein bisschen zu piksen. Aber da beginnt Dorothee sich zu bewegen. Sie schlägt plötzlich die Augen auf, wirft die Bettdecke in einem Schwung zurück, sodass Annabell und Sumsi vom Luftzug durchs ganze Zimmer fliegen: Sie schlagen Purzelbäume und haben noch mehr zu kichern, so einen Spaß macht es. Dorothee bemerkt die beiden und fängt an mitzulachen. Jetzt haben alle drei einen Riesenspaß und können kaum aufhören.
„Ach, wisst ihr“, meint Annabell plötzlich, „ich habe gar keine Lust mehr, weiter Kleider anzuprobieren. Dafür geht doch viel zu viel Zeit verloren. In der Zeit können wir besser noch zusammen spielen. Ich lasse einfach das Kleid an, das ich immer am liebsten anziehe. So sehen mich alle in meiner neuen Klasse gleich, wie ich bin, und nicht meine schönsten Kleider. Lasst uns noch ein wenig Spaß haben und lachen, bevor mein erster Schultag anfängt.“ Und so haben alle drei an diesem Morgen noch Zeit, gemeinsam zu lachen, bis sie sich die Bäuche halten.
Es ist Sonntagmorgen in der Früh, Dorothee ist gerade wach geworden, da klatscht etwas gegen ihre Fensterscheibe. Aus dem Augenwinkel sieht sie gerade noch, wie Annabell an der Fensterscheibe herunterrutscht. Dorothee erschrickt und rennt zum Fenster, um es zu öffnen, da kommt Annabell schon herangeflattert, reibt sich die Stirn und schimpft: „Wie kannst du das Fenster schließen, wo du doch weißt, dass ich dich immer besuche!“ Annabell hatte vergessen, sich unsichtbar zu machen, denn dann kann sie ohne Probleme auch durch die geschlossene Scheibe fliegen.
„Oh, verzeih mir bitte“, entschuldigt sich Dorothee, „ich habe ganz vergessen, dass du kommst! Ich war so sauer auf eine Mücke, die mich nicht in Ruhe gelassen hat, dass ich gestern Abend das Fenster zugemacht habe. Ich hoffe, du hast dir nicht wehgetan!“ Dann muss sie aber doch grinsen, als sie sieht, dass ein Auge von Annabell langsam blau wird. „Passt gut zu dem Kleid, das du heute anhast“, neckt sie ihre Freundin. Annabell muss mitlachen und beide hocken vergnügt auf Dorothees Bett und überlegen, was sie heute unternehmen wollen.