Die Zauberschneiderei (5). Der Tag der Zuckerwünsche - Ina Brandt - E-Book

Die Zauberschneiderei (5). Der Tag der Zuckerwünsche E-Book

Ina Brandt

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Beschreibung

Tanzalarm in Lenis Schule! Sogar die sonst so coole Maya denkt nur noch an Schrittfolgen und bunte Kostüme. Als Leni und Flo sie zum Tanzunterricht begleiten, treffen sie dort auf Emma. Das kleine Mädchen soll bei der Nussknacker-Aufführung die Zuckerfee spielen. Doch etwas scheint ihr sämtlichen Mut zu nehmen. Will etwa ein Finster-Freund Emmas Traum zerstören? Emma ist verzweifelt, ihre Tanzlehrerin ratlos. Leni, Maya und Flo wollen helfen - natürlich in Ariane Arrugas Zauberschneiderei!

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Seitenzahl: 125

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Ina Brandt

Die Zauberschneiderei

Der Tag der Zuckerwünsche

Weitere Bücher von Ina Brandt im Arena Verlag:

Die Zauberschneiderei. Leni und der Wunderfaden (Band 1)

Die Zauberschneiderei. Ein Fest voller Magie (Band 2)

Die Zauberschneiderei. Ein Kleid zum Träumen (Band 3)

Die Zauberschneiderei. Ein märchenhafter Auftritt (Band 4)

Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Band 1)

Eulenzauber. Rettung für Silberpfote (Band 2)

Eulenzauber. Eine wunderbare Freundschaft (Band 3)

Eulenzauber. Magie im Glitzerwald (Band 4)

Eulenzauber. Rätsel um die Goldfeder (Band 5)

Eulenzauber. Hilfe für das kleine Fohlen (Band 6)

Eulenzauber. Geheimnisvoller Edelstein (Band 7)

Eulenzauber. Ein neuer Freund für Goldwing (Band 8)

Eulenzauber. Der große Herzenswunsch (Band 9)

Eulenzauber. Im Kreis der Goldflügel (Band 10)

Ina Brandt arbeitete nach dem Germanistikstudiumeinige Jahre als Lektorin, bevor sie sich als Autorin selbstständigmachte. Seitdem hat sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlicht.Mit ihrer Buchreihe »Eulenzauber« konnte sie auf Anhieb einengroßen Erfolg erzielen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann undihren beiden Töchtern in der Nähe von Stuttgart.

Isabelle Metzen zeichnet, seit sie einen Stift in der Hand haltenkann – also eigentlich schon immer. Nach ihrem Diplom in Designan der FH Münster hat sie sichselbstständig gemacht und illustriertjetzt leidenschaftlich Kinder- und Jugendbücher. Neben demZeichnen bastelt und handarbeitet sie liebend gerne.

Ina Brandt

Der Tag derZuckerwünsche

Mit Illustrationen vonIsabelle Metzen

1. Auflage 2019

© 2019 Arena Verlag GmbH, Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag- und Innenillustration: Isabelle Metzen

Nähanleitungen und Schnittmuster: Tante Ema® Mustersalon

Gesamtherstellung: Westermann Druck Zwickau GmbH

E-Book-Herstellung und Auslieferung: readbox GmbH, Dortmund, www.readbox.net

E-Book ISBN 978-3-401-80818-5

www.arena-verlag.de

www.die-zauberschneiderei.de

www.tanteema.com

1

Maya im Tanzfieber

Seht doch mal, ist das nicht megacool?« Maya hielt Leni und Flo ihr Handy unter die Nase. Die drei schauten sich das Video der letzten Hip-Hop-Aufführung aus Mayas neuer Tanzschule an. Zu den blechern klingenden Takten der Musik bewegte sich eine Gruppe von sechs Mädchen in schnellen Schrittfolgen über die Bühne. Die silbernen Glitzersterne auf ihren T-Shirts sprühten wie ein Feuerwerk durch den Raum. Leni wurde schon beim Zuschauen ganz schwindelig.

»Das sieht ziemlich kompliziert aus«, meinte sie.

»Ach was, alles nur Übung«, wehrte Maya ab. »Ihr werdet sehen, das macht richtig Spaß.«

Seit sie vor ein paar Wochen mit ihrem Hip-Hop-Kurs begonnen hatte, war sie Feuer und Flamme. Ob mitten auf dem Pausenhof oder wie jetzt in ihrem Zimmer – überall verfiel sie plötzlich in Schrittfolgen und fuchtelte dabei mit den Armen in der Luft herum.

»Spaß?«, fragte Flo und schaute Maya ungläubig an. »Da bekomme ich garantiert einen Knoten in die Beine. Wie soll ich das denn hinkriegen? Wenn ich mich nur nicht von euch hätte überreden lassen …« Flo schüttelte den Kopf. »Move it … wer denkt sich so was nur aus?«

»Also ich finde, das ist eine gute Idee«, widersprach Leni. »›Move it – bewegt euch.‹ Ist immerhin besser, als nur im Unterricht zu sitzen.«

»Bin mal gespannt, wer die Idee wirklich gut findet«, meinte Flo. »Anscheinend machen gar nicht so viele Schulen mit. Ist vermutlich nicht nur bei uns so, dass die Lehrer für solche Extra-Aktionen keine Zeit haben. Aber ich schätze, das haben die Leute vom Sportamt bei der Stadt nicht bedacht. Hauptsache, sie können am Schluss Preise verteilen und haben ein paar hübsche Fotos für die Zeitung.«

»Wer weiß, vielleicht stehen wir dann ja mit auf dem Siegertreppchen!«, sagte Maya, die sich von Flo ihre Begeisterung nicht nehmen ließ. »Ich finde es auf jeden Fall toll von Natascha, dass sie uns hilft und wir noch mitmachen können.«

»Ja, das stimmt«, pflichtete Leni ihr bei. Mayas Tanzlehrerin hatte ganz spontan Ja gesagt, als ein paar Mädchen aus den höheren Klassen sie gefragt hatten, ob sie nicht ein kleines Stück mit ihnen einstudieren könnte. Die nahmen allerdings schon länger Unterricht und waren richtig gut. Aber Natascha hatte gemeint, es könnten alle mitmachen, auch wenn sie vom Tanzen noch keine Ahnung hatten. So wie Leni und Flo.

»Geht es deinen Freundinnen wirklich nur ums Mitmachen oder vielleicht darum, einfach einen großen Auftritt hinzulegen?«, fragte Flo etwas spitz.

»Was soll daran denn schlecht sein? Ein Auftritt ist doch cool«, erwiderte Maya. Sie klang nun nicht mehr ganz so gut gelaunt. Flos missmutige Art ging ihr wohl allmählich auf die Nerven.

»Jetzt lass uns erst mal schauen, wie es wird«, wandte sich Leni an Flo. »Immerhin bekommen wir fürs Üben ein paar Freistunden. Und das ist tausendmal besser als Grammatikübungen.« Sie deutete auf ihr Schulheft, denn eigentlich hatten die drei Hausaufgaben machen wollen. »Akkusativ, Dativ, Adverbien … Ich hab’ noch nicht mal die Hälfte geschafft.«

»Zeig mal her, ist doch gar nicht so schwer«, sagte Flo und schnappte sich Lenis Heft.

»Und das hier auch nicht«, schloss Maya sich an und hüpfte mit ein paar Tanzschritten durchs Zimmer, während sie die Musik auf dem Handy gleich noch ein bisschen lauter stellte.

Leni grinste. Flo war ein Ass in der Schule, aber Maya hatte eben ganz andere Interessen. Manchmal fand Leni es ein bisschen anstrengend, dass die beiden so unterschiedlich waren. Aber manchmal konnte sich das auch prima ergänzen.

»Oh, hat hier etwa eine Disco eröffnet?«, erklang da die Stimme von Mayas Mutter. »Ich dachte, ihr wolltet zusammen lernen.« Groß und schlank stand sie in der Zimmertür und lächelte den dreien freundlich zu. In ihrem schwarzen Jumpsuit mit den hochhackigen Riemchensandalen sah sie mal wieder super aus, fand Leni.

»Hallo, Mama«, sagte Maya und stellte die Musik etwas leiser. »Wir lernen ja. Tanzen steht neuerdings auch bei uns auf dem Stundenplan. Du weißt doch, dass wir diese Aufführung bei ›Move it‹ haben.« Sie ging zu ihrer Mutter und musterte deren lange braune Haare, die in großen Wellen auf deren Schultern fielen. »Das hat Gino mal wieder super hingekriegt«, stellte sie fest.

Frau Funke schmunzelte. »Hoffentlich hält es bis heute Abend, ich muss ja noch zu dieser Veranstaltung. Eigentlich würde ich es mir lieber mit dir auf dem Sofa gemütlich machen. Aber da wird wohl Dorothea meinen Platz übernehmen.«

Maya verdrehte die Augen, wie sie es immer tat, wenn es um das Kindermädchen ging. »Ich brauche keinen Aufpasser. Schließlich bin ich alt genug, um auch mal alleine zu bleiben.«

Doch Frau Funke schüttelte den Kopf. »Du würdest bloß den ganzen Abend irgendwelche YouTube-Videos anschauen. Tanzen, Klamotten, Stylingtipps …«

»Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, erwiderte Maya grinsend. Schließlich beschäftigte sich ihre Mutter als Chefin eines Modemagazins den ganzen Tag mit solchen Themen.

Leni bemerkte Flos ungläubigen Blick. Wenn sie mal alleine wäre, dann würde sie ihre Zeit auf gar keinen Fall mit Videos verplempern. Sie würde ihren Kopf in Bücher stecken oder ihre geliebten Sudokurätsel lösen. Leni dagegen würde sich sofort ihre große Kiste mit den Stoffresten schnappen und sich irgendetwas damit ausdenken. Denn Leni liebte alles, was mit Stoffen zu tun hatte. Egal, ob es eine Wimpelkette fürs Zimmer war oder eine Tasche fürs Schwimmbad, wie sie sie in Ariane Arrugas Zauberschneiderei bei ihrem Nähkurs angefertigt hatten.

»Ich muss dann mal los«, unterbrach Flos Stimme Lenis Träumereien.

Auch Leni hatte ihrer Mutter versprochen, nicht so spät heimzukommen, und so verabschiedeten sich die beiden.

Bis zur Annastraße konnten sie gemeinsam gehen und währenddessen überlegte Leni laut, was sie als Nächstes in ihrem Nähkurs machen wollten.

»Ich bräuchte dringend mal was, um meine Haargummis aufzubewahren. Heute Morgen hab’ ich wieder ewig gesucht.«

»Und ich könnte ein Schlampermäppchen brauchen«, meinte Flo. »Irgendwas, in das ein Notizblock und ein Stift reinpasst. Manchmal fällt mir nämlich unterwegs eine Frage ein und dann hab’ ich nichts zum Aufschreiben.«

2

Alles nicht so einfach

Am nächsten Tag machten sich Leni, Maya und Flo nach der großen Pause auf den Weg zur Sporthalle. Heute kam Natascha zur ersten Trainingsstunde und Leni war schon ganz gespannt. Wer würde alles mitmachen? Würde sie bei den schnellen Schritten überhaupt mitkommen? War Natascha eine strenge Lehrerin? Auf jeden Fall freute sich Leni, dass sie zwei Stunden Mathe schwänzen durfte.

Der Pausenhof war schon ziemlich leer, nur Tom und seine Freunde standen noch herum. Klar, wie immer hatten sie es nicht eilig, sondern waren mehr damit beschäftigt, cool zu sein. Ständig strich sich Tom seine Haare zurück, die ihm lang in die Stirn hingen. Er kam sich wohl megahübsch vor, dabei wirkte das einfach richtig affig, dachte Leni. Auch wenn sie zugeben musste, dass Tom mit seinen wasserblauen Augen und den tiefschwarzen Haaren wirklich nicht schlecht aussah. Er warf den Mädchen einen abschätzigen Blick zu, wobei Leni wusste, dass er Maya insgeheim ziemlich toll fand.

»Oh, noch mehr zukünftige Tanzstars«, bemerkte er höhnisch und verbeugte sich mit einer gespielt ehrfurchtsvollen Handbewegung.

»Immerhin stehen wir nicht nur rum und geben blöde Kommentare von uns«, erwiderte Maya, ohne Tom aus den Augen zu lassen.

»Bildet euch bloß nichts ein auf eure bescheuerte Hopserei«, meinte einer von Toms Freunden und die anderen lachten. »Da gibt’s viel bessere Ideen.«

»So, welche denn?«, wollte Maya wissen. Auch Leni hätte das natürlich brennend interessiert, aber ihr entging nicht der warnende Blick, den Tom seinem Kumpel zuwarf.

»Wartet’s ab«, erwiderte der daher nur.

Maya sagte bloß »Tss« und öffnete die Tür zur Sporthalle.

»Glaubst du, die haben wirklich was vor?«, fragte Flo auf dem Weg zur Umkleide.

Maya schüttelte den Kopf. »Ach was, die wollen sich nur wichtigmachen.«

Doch Leni hatte Toms Blick vor Augen. So sicher war sie sich da nicht.

Als die drei in die Halle kamen, standen bereits ein paar andere Mädchen herum. Leni zählte schnell mal durch. Es waren sieben, also waren sie insgesamt zehn, wobei Leni, Maya und Flo die jüngsten waren. Die anderen kamen aus höheren Klassen und Leni erkannte ein paar von Mayas Freundinnen, mit denen sie früher die Pause verbracht hatte.

Natascha war schon da und ging nun auf die drei zu.

»Schön, dass ihr mitgekommen seid«, sagte sie zu Leni und Flo. »Maya hat erzählt, ihr habt noch keine Erfahrung mit Hip-Hop?«

Leni und Flo schüttelten die Köpfe. »Das macht nichts«, meinte Natascha. »Es können alle mitmachen, die Lust haben, sich zu bewegen.«

»Das ist genau das Stichwort«, sagte da Frau Henze. Die Rektorin der Erich-Kästner-Schule war zu ihnen getreten und schüttelte Natascha strahlend die Hand. Dann begrüßte sie alle Teilnehmerinnen und bedankte sich noch einmal für Nataschas spontane Bereitschaft, die Schule zu unterstützen. »Unser Beitrag wurde übrigens vom Sportamt für nächsten Sonntag um 12 Uhr eingeplant«, verkündete Frau Henze. »Es gab einige Absagen und deswegen sind wir jetzt früher dran.«

Leni bemerkte, wie Maya Frau Henze mit großen Augen anstarrte. Sie sah richtig erschrocken aus. Machte sie sich Sorgen, ob sie das alles in so kurzer Zeit hinkriegen würden? Auch Leni war bei dem Gedanken nicht ganz wohl in ihrer Haut.

»Deswegen höre ich am besten jetzt schnell auf zu reden, damit ihr loslegen könnt«, beendete Frau Henze ihre Begrüßung und verabschiedete sich.

»Und das tun wir auch«, meinte Natascha und holte einen Laptop aus ihrem Rucksack. Sie stellte ihn auf den Boden und klickte ein paarmal darauf herum. »Jetzt schauen wir uns erst mal unseren Tanz an.«

Die Mädchen hockten sich um den Laptop und Natascha drückte auf »Play«. Eine Gruppe Tänzerinnen in schwarzen Leggings und dunkel glänzenden Oberteilen erschien, eine tiefe Stimme erklang, zitternde Töne einer E-Gitarre schlossen sich an. Die Tänzerinnen hoben in Zeitlumpentempo ihre Arme, hielten sie in der Luft, ließen sie langsam sinken und mit einem Mal wummerte ein Schlagzeug wild los. Leni zuckte vor Schreck zusammen. Plötzlich kam Bewegung in die Truppe. Mit exakt gleichzeitigen Schritten traten die Mädchen zur Seite, kamen wieder zusammen, hüpften vor und zurück und wirbelten dabei mit den Armen durch die Luft.

Leni wurde schon beim Anblick ganz schwindelig und sie fragte sich, wie man sich all diese Schritt- und Armfolgen merken und dann auch noch zum genau selben Zeitpunkt ausführen konnte.

»Wahnsinn!«, »Wie cool! und »Super Musik!«, riefen die anderen Mädchen, als das Video zu Ende war. Flo schaute Leni nur mit offenem Mund an. Verstohlen schüttelte sie den Kopf. Leni wusste, dass die sich genau wie sie fragte, wie sie das jemals hinkriegen sollten.

Maya schien die Gedanken ihrer beiden Freundinnen erraten zu haben.