Dino-Land - Folge 12 - Frank Rehfeld - E-Book

Dino-Land - Folge 12 E-Book

Frank Rehfeld

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Beschreibung

FOLGE 12: LAND DER FALLENDEN STERNE:

Die Lage eskaliert weiter. Nachdem Hesekiel und seine Pilger in einer seltsamen und verlassenen Siedlung gelandet waren, wurden sie plötzlich von gut zwei Dutzend übermannsgroßen Sauriern umzingelt. Hat die Reise ins Ungewisse damit ihr blutiges Ende gefunden? Und was ist das Geheimnis des Urzeit-Dorfes?

Auch Tom, Gudrun und Pierre sind einem Rätsel auf der Spur: Wie kamen die Gegenstände in den Bernsteinbrocken?

Und schließlich wird in Phoenix allmählich das verheerende Ausmaß der Saurier-Invasion deutlich.

Können die Dinosaurier überhaupt noch aufgehalten werden?

***

DINO-LAND - RÜCKKEHR DER SAURIER:

Ein fehlgeschlagenes Militärexperiment erzeugt einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum. Mitten in der Wüste Nevada erscheint ein 150 Millionen Jahre alter Dschungel - und mit ihm die Dinosaurier. Doch damit nicht genug: Das Dschungelgebiet breitet sich unkontrolliert aus und umgekehrt wird alles, was sich in der Gegenwart befindet, in die Vergangenheit gerissen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Anomalie auch Las Vegas erreicht und alles und jeden darin verschlingt!

Auch Marc "Red" Littlecloud, Mitglied einer Spezialeinheit des US-Marine Corps, wird in den Malstrom der Ereignisse gezogen. Die Lage scheint aussichtslos, dennoch versucht er zusammen mit Militär und Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Doch in einer so fremdartigen Umgebung, unter Dinosauriern, unbekannten Krankheiten und Großwildjägern, gibt es keine Gnade ...

Willkommen in "Dino-Land": Ein wahrgewordener Albtraum aus den Federn von Wolfgang Hohlbein, Frank Rehfeld und Manfred Weinland.

Sie sind überall - und es gibt kein Entkommen ...

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autoren

Impressum

Land der fallenden Sterne

In der nächsten Folge

Dino-Land – Rückkehr der Saurier

Ein fehlgeschlagenes Militärexperiment erzeugt einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum. Mitten in der Wüste Nevada erscheint ein 150 Millionen Jahre alter Dschungel – und mit ihm die Dinosaurier. Doch damit nicht genug: Das Dschungelgebiet breitet sich unkontrolliert aus und umgekehrt wird alles, was sich in der Gegenwart befindet, in die Vergangenheit gerissen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Anomalie auch Las Vegas erreicht und alles und jeden darin verschlingt!

Auch Marc »Red« Littlecloud, Mitglied einer Spezialeinheit des US-Marine Corps, wird in den Malstrom der Ereignisse gezogen. Die Lage scheint aussichtslos, dennoch versucht er zusammen mit Militär und Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Doch in einer so fremdartigen Umgebung, unter Dinosauriern, unbekannten Krankheiten und Großwildjägern, gibt es keine Gnade …

Willkommen in »Dino-Land«: Ein wahrgewordener Albtraum aus den Federn von Wolfgang Hohlbein, Frank Rehfeld und Manfred Weinland.

Sie sind überall - und es gibt kein Entkommen …

Über diese Folge

Die Lage eskaliert weiter. Nachdem Hesekiel und seine Pilger in einer seltsamen und verlassenen Siedlung gelandet waren, wurden sie plötzlich von gut zwei Dutzend übermannsgroßen Sauriern umzingelt. Hat die Reise ins Ungewisse damit ihr blutiges Ende gefunden? Und was ist das Geheimnis des Urzeit-Dorfes?

Auch Tom, Gudrun und Pierre sind einem Rätsel auf der Spur: Wie kamen die Gegenstände in den Bernsteinbrocken?

Und schließlich wird in Phoenix allmählich das verheerende Ausmaß der Saurier-Invasion deutlich.

Können die Dinosaurier überhaupt noch aufgehalten werden?

Ein fehlgeschlagenes Militärexperiment erzeugt einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum. Mitten in der Wüste Nevada erscheint ein 150 Millionen Jahre alter Dschungel – und mit ihm die Dinosaurier. Ein wahrgewordener Albtraum aus den Federn von Wolfgang Hohlbein, Frank Rehfeld und Manfred Weinland.

Willkommen in »Dino-Land«: Sie sind überall - und es gibt kein Entkommen …

Über die Autoren

An der Serie »Dino-Land« haben die Autoren Wolfgang Hohlbein, Frank Rehfeld und Manfred Weinland mitgewirkt. Jeder von Ihnen hat bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Action-, Fantasy-, Science-Fiction oder Horrorromanen. Mit Dino-Land gelang ihnen ein temporeicher und spannungsgeladener Genre-Mix, der sich einer der ältesten uns bekannten Bedrohungen widmet: Den Dinosauriern.

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 1993-1994 by Bastei Lübbe AG, Köln Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © shutterstock: metha1819 © thinkstock: Alexey Bykov | Zoonar RF | Igor Zhuravlov | LindaMarieB

E-Book-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-3527-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Frank Rehfeld

Land der fallenden Sterne

LAND DER FALLENDEN STERNE

Tagebuch Nick Petty, 12. Juni

Wir waren umzingelt.

Es handelte sich um gut zwei Dutzend etwas mehr als mannsgroße Saurier mit einem schlanken Leib, straußenähnlichen Beinen, schmalen Armen und einem Kopf, der auf einem gut armlangen Hals saß. Ihre Arme und Beine endeten in dreigliedrigen Klauen.

Sie hatten sich uns unbemerkt aus dem Sichtschutz der Hütten und Wälle des primitiven Dorfes genähert und den Kreis um uns mittlerweile geschlossen. Dabei mussten sie äußerst geschickt vorgegangen sein, dass wir sie nicht früher entdeckt hatten, nicht einmal vom Hubschrauber aus, als wir das Dorf überflogen hatten.

Dass es hier in diesem Talkessel, Hunderte Meilen von den Zeitbeben entfernt, überhaupt Spuren von menschlichem Leben gab, war bereits eine Sensation. Anscheinend hatten sich genau wie wir schon vor einiger Zeit Menschen aufgemacht, dieses unberührte Urzeitland zu erkunden. Aus irgendeinem Grund hatten sie sich hier niedergelassen, eine Siedlung gegründet und sie mit den festungsartigen Wällen gegen Angriffe von Sauriern geschützt.

Geholfen hatte es ihnen nichts.

Die Saurier waren hier, und das Dorf im Gegenzug verlassen. Ich konnte nur hoffen, dass es den Menschen, die hier gelebt hatten, gelungen war zu fliehen, dass sie keine Opfer der Bestien geworden waren. Die Tatsache, dass wir bislang keine Leichen, nicht einmal Spuren eines Kampfes gefunden hatten, bestärkte mich in meiner Hoffnung.

Lange konnte es auch noch nicht her sein, seit die Menschen geflohen waren. Die zwei brennenden Lagerfeuer waren erst vor wenigen Stunden entzündet worden. Ich hatte vom anderen Ende des Talkessels aus selbst den Rauch aufsteigen sehen, weshalb wir ja überhaupt erst hergekommen waren.

Wären wir ein bisschen früher gekommen, vielleicht …

Ich verdrängte alle Gedanken daran, was unter Umständen hätte sein können, da sie zu nichts führten. Unsere Situation sah alles andere als rosig aus. Wir waren eingekreist, auch der Rückzug zum Heißluftballon war uns versperrt.

Noch fielen die Saurier nicht über uns her, sondern standen regungslos da und starrten nur zu uns herüber.

»Nicht schießen!«, befahl Hesekiel. »Nur, wenn sie uns angreifen.«

Mein Herz schlug rasend schnell. Noch fester als bisher hielt ich mein Gewehr umklammert. Ich fühlte kalten Schweiß auf meiner Stirn, der mir in die Augen zu rinnen drohte, doch ich wagte nicht, ihn wegzuwischen, aus Furcht, dass jede noch so kleine Bewegung den Bann brechen und das Zeichen zum Angriff darstellen könnte.

Am Ausgang eines Kampfes konnte es wenig Zweifel geben. Zwar besaßen wir Gewehre, aber uns stand eine mehrfache Übermacht gegenüber, und die Krallen der Saurier stellten natürliche Waffen dar, die in ihrer Wirkung mit Sicherheit fürchterlich waren.

Vorsichtig sah ich zum Ballon hinüber. Die meisten Pilger waren dort in der Gondel geblieben und hatten von Hesekiel die Anweisung erhalten, bei den kleinsten Anzeichen einer Gefahr sofort aufzusteigen. Allerdings waren sie dazu erst gar nicht mehr gekommen. Auch ihnen hatten sich die Saurier so unbemerkt genähert, dass die Menschen keine Chance mehr gehabt hatten, rechtzeitig zu reagieren, und genau wie wir verharrten auch sie jetzt regungslos, um keinen Angriff zu provozieren.

Allerdings glaubte ich kaum, dass es uns etwas nutzen würde. Immerhin hatten wir es hier nicht mit intelligenten Wesen zu tun, mit denen eine Verständigung möglich war, sondern mit Tieren. Auch ihr durchaus geschicktes Vorgehen bei unserer Umzingelung konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie nur von ihren Instinkten geleitet wurden.

Ich ließ meinen Blick zu den vier Männern neben mir wandern. Hesekiel war der Anführer der Pilger, ein charismatischer, hochgewachsener Mann mit dunklem Haar, der sich selbst zum Propheten ernannt und eine Schar von Anhängern um sich gesammelt hatte, um sie in ein gelobtes Land zu führen, das seiner Meinung nach hier in der Urzeit, rund hundertzwanzig Millionen Jahre von unserer Gegenwart entfernt, liegen sollte. Sein Ziel war es, eine neue, bessere Menschheit zu gründen.

Neben ihm stand Wedge, ein bärtiger Hüne, der ursprünglich sein Stellvertreter und treuester Anhänger gewesen war, mittlerweile jedoch selbst Ambitionen auf die Führerschaft entwickelt hatte, nachdem Hesekiel ihm während der besonders kritischen letzten Tage vorübergehend das Kommando übertragen hatte. Er hatte einst als Offizier gedient, bevor er unehrenhaft aus dem Armee entlassen worden war, weil er Untergebene sinnlos schikaniert hatte, was ich mir bei ihm gut vorstellen konnte. Ich hatte ihn von Anfang an nicht gemocht.

Auf der anderen Seite von mir standen zwei Pilger, die sich diesem Erkundungstrupp freiwillig angeschlossen hatten.

Die Spannung lastete schier unerträglich auf mir. Es mochten gerade erst ein oder zwei Minuten verstrichen sein, aber mir kamen sie wie eine Ewigkeit vor. Jeden Augenblick konnten sich die Saurier auf uns stürzen, und ich begriff kaum, warum sie es nicht schon längst getan hatten.

Sicherlich kam es bei Raubtieren immer wieder vor, dass sie zögerten, einen Gegner anzugreifen, den sie nicht einschätzen konnten, allerdings meist nur, wenn sie allein waren, und sie verhielten sich dabei gewöhnlich nicht still, sondern versuchten, ihre potenzielle Beute durch drohende Laute und Gebärden einzuschüchtern.

Die Saurier hingegen standen völlig regungslos und starrten uns nur an.

Ein solches Verhalten, wie wir es hier erlebten, war völlig ungewöhnlich. Wahrscheinlich war gerade diese Ungewöhnlichkeit der Grund, warum bislang noch niemand geschossen hatte.

Meine Nerven waren ebenso wie vermutlich auch die der anderen zum Zerreißen gespannt. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis irgendjemand die Beherrschung verlor. Besonders Wedge machte einen überaus nervösen Eindruck. Er war es gewöhnt zu kämpfen und sich gewaltsam aus kritischen Situationen zu befreien. Das tatenlose Abwarten behagte ihm wahrscheinlich von uns allen am wenigsten.

Die Saurier gehörten einer Gattung an, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Seit der Entstehung von DINO-LAND, als durch Beben in der Zeit Stücke aus der Urzeit in die Gegenwart gelangt waren und umgekehrt, hatte die Paläontologie gewaltige Fortschritte gemacht. Zahlreiche neue Saurierrassen, von deren Existenz man vorher nicht einmal etwas geahnt hatte, waren entdeckt worden, aber eine Spezies wie diese hatte ich auch in den neuesten Büchern noch nicht gefunden.

Am stärksten ähnelten die Tiere noch den Stenonychosauriern, die zu den Saurornithoididen gehörten und zu den intelligentesten Sauriern gezählt wurden, allerdings waren sie dafür um gut die Hälfte zu groß. Dennoch mussten ihre Gehirne beträchtlich entwickelt sein, mindestens so wie die moderner Raubtiere, das zeigte ihr ganzes Verhalten, das Welten von dem der oft stumpfsinnigen großen Saurier entfernt lag, die es gerade schafften, ihre eigenen Bewegungen zu koordinieren.

Das Faszinierendste an ihnen jedoch waren ihre Augen. Die Augen der meisten Saurier waren vergleichsweise starr und primitiv strukturiert, aber die der Tiere um uns herum sahen fast genauso aus wie die von Menschen. Obwohl es sich nur um Einbildung handeln konnte, glaubte ich, darin eine Vielzahl sich widerspiegelnder Gefühle zu erkennen: Unsicherheit, Furcht, Neugier und noch mehr.

Es schien fast, als würden die Saurier auf etwas ganz Bestimmtes warten.

»Wir sollten es drauf ankommen lassen«, raunte Wedge leise. »Sieht mir alles nicht so aus, als ob die Biester wieder abhauen würden. Wir könnten einen Großteil von ihnen abschießen, wenn wir einigermaßen schnell sind.«

»Und die anderen fallen dann über uns her«, widersprach ich. Schließlich hatte ich schon ein paarmal erlebt, dass die meisten Pilger erbärmliche Schützen waren. »Es sind zu viele, wir können sie nicht alle erwischen.«

»Dass die Mistviecher uns nicht schon längst angegriffen haben, zeigt doch, dass sie Angst haben. Wenn wir ein paar von ihnen töten, ergreifen die anderen vielleicht die Flucht.«

»Womöglich haben die Bewohner dieses Dorfes das auch gedacht«, wandte Hesekiel ein. »Seht ihr sie irgendwo? Sie sind getötet worden oder geflohen.«

»Das sind doch nur Spekulationen«, entgegnete Wedge verächtlich. »Ich sage euch, wenn wir ein paar von den Biestern abknallen, werden die anderen rennen, was das Zeug hält.«

»Und wenn nicht, sind wir tot«, warf ich ein.

»Das werden wir auch sein, wenn wir so lange abwarten, bis sie sich endlich entschlossen haben, uns anzugreifen«, ereiferte sich Wedge und packte sein Gewehr fester. »Im Augenblick haben wir noch den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite, und den sollten wir nicht verschenken. Ich jedenfalls habe keine Lust, mich so einfach von diesen Bestien auffressen zu lassen. Ich werde um mein Leben kämpfen.«

Er hob sein Gewehr, und sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er entschlossen war, nicht mehr länger zu warten, sondern eine Entscheidung herbeizwingen wollte.

»Hesekiel, Vorsicht!«, rief ich, da ich selbst zu weit von Wedge entfernt stand, um noch eingreifen zu können.

Hesekiel jedoch reagierte blitzartig. Wahrscheinlich hatte er die Gefahr schon vor meiner Warnung erkannt. Mit seinem linken Arm schlug er von unten gegen den Gewehrlauf, mit dem Wedge auf einen der Saurier anlegte. Er konnte den Schuss nicht mehr verhindern, aber die Kugel sauste wirkungslos in die Höhe.

Glücklicherweise werteten die Saurier den Schuss nicht als Zeichen zum Angriff. Im Gegenteil, sie wichen ein Stück zurück. Dabei stießen sie merkwürdige Laute aus, die wie eine Mischung aus Zischen und Gackern klangen. Es hatte fast den Anschein, als würden sie sich miteinander unterhalten.

»Verdammter Narr!«, stieß Hesekiel zornig hervor. »Ich hatte ausdrücklich befohlen, nicht zu schießen. Das wird noch ein Nachspiel haben.«

»Aber du siehst doch, dass sie Angst haben«, verteidigte sich Wedge und hielt seinem Blick ungerührt stand. »Sie werden fliehen, wenn wir ein paar von ihnen töten.«

Ich verfolgte die Auseinandersetzung nur am Rande und beobachtete weiterhin die Saurier. An einer Stelle teilte sich ihre Reihe, und eines der Tiere kam mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen auf uns zu, wobei es sich geradezu zu bemühen schien, jeden Anschein von Feindseligkeit zu vermeiden.

Und möglicherweise war es auch kein Zufall, dass ich diesen Eindruck gewann. Wie gebannt starrte ich auf das, was der Saurier in den Klauen hielt. Es handelte sich um ein primitives Werkzeug, eine Art Beil. Ein dreieckiger, an einer Kante scharf geschliffener Stein war mittels irgendwelcher Pflanzenfasern an einen hölzernen Griff gebunden.

Der Saurier trug die Waffe offen auf beiden Klauen, als wollte er demonstrativ zeigen, dass er sie nicht benutzen würde. Ja, mehr noch, als wollte er sie uns zum Geschenk machen.

Selbst Wedge war von dem Geschehen so überrascht, dass er keine Anstalten zu einem neuen Angriff machte.

Auf halber Strecke zwischen uns und den anderen Tieren verharrte der Saurier. Er bückte sich und legte das primitive Beil auf den Boden, dann trat er so langsam zurück, wie er sich genähert hatte.

Mein erster Eindruck, obwohl ich ihn selbst nicht einmal ernst genommen hatte, war richtig gewesen. Das Niederlegen des Beils war eine demonstrative Geste, die offensichtlich Friedfertigkeit ausdrücken sollte.

Gezielte Gesten dieser Art jedoch waren etwas, was nur ein intelligentes Wesen ersinnen konnte, so wie auch nur ein intelligentes Wesen in der Lage war, die einzelnen Bestandteile des Beils in dieser Form zusammenzufügen. Keinesfalls war ein Tier dazu fähig.

Mit einem Mal war ich mir nicht mehr so sicher, dass die Saurier die Erbauer dieses Hüttendorfes getötet oder vertrieben hatten.

Vielmehr hielt ich es für möglich, dass wir diesen Erbauern direkt gegenüberstanden.

***

Phoenix, Gegenwart

Einige der umstehenden Männer wandten den Blick von dem schrecklich zugerichteten Leichnam zu ihren Füßen ab. Immerhin handelte es sich um einen Kollegen. Genau wie sie hatte er für Ratkill gearbeitet. Jeffrey Stringer, der Chef der Schädlingsbekämpfungsfirma, trat ein paar Schritte zur Seite und übergab sich.

Sie befanden sich am Stadtrand von Phoenix, Arizona. Vor ihnen mündete ein zur Kanalisation führender Tunnel in einen Kanal. Es handelte sich um einen Überlauftunnel, der verhindern sollte, dass sich das Abwasser bei den hier zwar recht seltenen, dafür aber manchmal ziemlich heftigen Regenfällen staute und aus den Kanälen in die Straßen und Häuser stieg.

»So eine verdammte Scheiße«, brummte Lieutenant Roy Greenway.

»Glaubst du, dass das jetzt auch für den Chief Beweis genug ist, um endlich aufzuwachen und mit seiner Verschleierungstaktik aufzuhören?«, stieß Bruce Haldeman bitter hervor und legte ihm die Hand auf die Schulter. Genau wie Greenway war auch er Lieutenant bei der Mordkommission von Phoenix.

Die Schwierigkeiten hatten begonnen, als die Doefields, eine Familie aus dem kleinen Ort Beatty in Nevada, nach Phoenix gezogen waren. Der Ort hatte in unmittelbarer Nähe von DINO-LAND gelegen und evakuiert werden müssen, da er mittlerweile von einem Zeitbeben erfasst und in die Urzeit gerissen worden war. Bei der Ankunft der Doefields war ein Möbelpacker auf schreckliche Art getötet worden, als er den Möbelwagen öffnete. Alles deutete darauf hin, dass sich ein Saurier in dem Wagen versteckt hatte und auf diese Art unbemerkt nach Phoenix gelangt war.

Haldemans Vorgesetzter, Chief Commissioner Gordon, hatte dies nicht wahrhaben wollen, zumal es in den seither vergangenen Wochen keine weiteren Toten oder Verletzten mehr gegeben hatte. Statt die Bevölkerung zu warnen, hatte er eine Nachrichtensperre verhängt. Er war mit dem Bürgermeister gut befreundet, und bald waren wieder Wahlen, sodass er alles vermeiden wollte, was die Öffentlichkeit beunruhigen könnte.

Selbst nachdem am gestrigen Tag ein Junge im Keller der Old Central School von einem unbekannten Tier schwer verletzt worden war und man dort Eierschalen gefunden hatte, die mit größter Wahrscheinlichkeit von Sauriern stammten, hatte Gordon auf seinem Standpunkt beharrt, dass es keinerlei Grund zur Panikmache gäbe.

Mehr noch, er hatte Haldeman den Fall entzogen und ihn stattdessen Greenway zugeteilt. Außerdem hatte er Ratkill beauftragt, nahe der Old Central School in der Kanalisation nach dem Rechten zu sehen, da man dicht bei den gefundenen Eierschalen ein geöffnetes Abflussgitter entdeckt hatte.

Mehrere Zweierteams waren in die Kanalisation geschickt worden. Sie hatten weitere Eierschalen und zahlreiche getötete Ratten vorgefunden, sonst jedoch nichts. Eines der Teams aber war nach Ablauf der vereinbarten Zeit nicht zurückgekehrt. Stringer hatte bereits geplant, einen Suchtrupp loszuschicken, als einer der vermissten Männer schrecklich zugerichtet aus dem Tunnel getaumelt kam. Er war vor ihren Füßen zusammengebrochen, hatte etwas von »Ungeheuern« gemurmelt und war unmittelbar darauf seinen Verletzungen erlegen.

»Dieser Tote geht indirekt auf Gordons Konto«, fuhr Haldeman mit noch größerer Bitterkeit in der Stimme fort. »Wie kann man nur Menschen da reinschicken, ohne ihnen zu sagen, wonach sie überhaupt suchen sollen? Nur mal so nach dem Rechten sehen, zum Teufel damit.«

»Es sind immerhin Spezialisten«, erwiderte Greenway.

»Ja, Spezialisten, um gegen Ratten, Termiten und andere Plagegeister vorzugehen, aber doch nicht gegen Saurier«, ereiferte sich Haldeman. »Was ihnen ihre Rückentornister mit ein bisschen Gift zum Versprühen genutzt haben, siehst du ja. Wenn schon, dann hätte er schwer bewaffnete Trupps mit Flammenwerfern losschicken müssen, aber dann hätte er ja verraten müssen, um was es hier wirklich geht.«

»Noch ist nicht erwiesen, dass wir es tatsächlich mit Sauriern zu tun haben«, wandte Greenway ein. »Ich persönlich glaube dir ja, aber was meinst du, in was für eine Klemme Gordon gekommen wäre, wenn sich alles als blinder Alarm herausgestellt hätte?«

»Denkst du vielleicht, das hier hätten ein paar Ratten oder andere Schädlinge getan?« Haldeman deutete auf den Toten. »Und er wird nicht das letzte Opfer bleiben, wenn nicht bald etwas geschieht.«

»Wir wissen nicht, was es war, und ich kann Gordon verstehen, dass er ohne Beweise keine Panik unter der Bevölkerung auslösen wollte.«