Domi und die Kette der Zarin - Ulla Wokkel - E-Book

Domi und die Kette der Zarin E-Book

Ulla Wokkel

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Beschreibung

Eigentlich sollte es nur eine entspannte Schiffsreise von Moskau nach Petersburg und zurück sein für Domi und seine Familie. Eingeladen hatten Nikitas Eltern, aus Dankbarkeit für die Rettung Nikitas aus dem Grab des minoischen Fürsten ein Jahr zuvor. Und weil Uroma nun 90 Jahre alt wird, nehmen alle gern diese außergewöhnliche Einladung an. Leider verhindert ihr hohes Alter nicht , dass eine kriminielle Bande ihre Machenschaften ausgerechnet auf Uroma konzentriert. Schon bald merken Domi und seine Freunde, dass vieles nicht mit rechten Dingen zugeht. Welche Rolle spielt der Zauberer, der geschickt Halsketten verschwinden lässt? Und warum gibt es gerade im Museum des Katharinenpalastes einen Kurzschluss, als sich Uroma und Domi mit seinen Freunden vor der Ausstellung einer berühmten Kette befinden - der Kette der Zarin?

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Für Uroma

zum 90. Geburtstag

in Liebe

von uns allen

Inhalt

Personenverzeichnis

Domis und Henrys Geheimschrift

Los geht´s

Überraschungen

Ein geheimnisvoller Ausflug

Der Abend des Zauberers

Seltsame Ereignisse

Aufregung in Petersburg

Wodka und Kloster

Gefahr

Handy-Gespräche

Showdown

Ende gut, alles gut?

Personenverzeichnis

Dominic Wokkel, genannt Domi - neun Jahre

Eni - seine Mama

Ulla und KH - Domis Oma und sein Opa

Uroma - Domis Uroma, Mutter von Ulla

Nikita - russischer Junge, 11 Jahre, mit dem Domi im letzten Griechenland-Urlaub Abenteuer erlebte

Nikitas Eltern - ein russischer Generalkonsul und seine Frau

Onkel Pjotr - entfernter Verwandter von Nikitas Eltern; auch als „Zauberer“ bekannt

Henry - 10 Jahre alt, Freund von Domi

Irina und Sascha - Henrys russische Nanny und deren dreijähriger Sohn

Sergej - Matrose auf der „Maxim Gorki“, Ehe mann von Irina und Saschas Papa

Katinka - 10 Jahre, Domis ehemalige Kindergartenfreundin aus Bremen

Melli und Kostas - Katinkas Eltern

Georgios - griechischer Polizist

Natascha und Deniz - Reiseleiter auf der „Maxim Gorki“

Michail, Fedor und Alexej - Musiker auf der „Maxim Gorki“

Der Mann im grauen Anzug - Bekannter von Onkel Pjotr, auch „der Bauer“ genannt

Drei russische Männer - Bekannte von Onkel Pjotr und dem Mann im grauen Anzug

Domis und Henrys Geheimschrift

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1 Los geht´s

Domi stand mit Uroma und Oma an oben der Reling der „Maxim Gorki“ und schaute angespannt nach unten auf den Eingang des Schiffes.

Nur noch wenige Passagiere erschienen, denn die Fahrt nach Petersburg sollte in fünf Minuten beginnen. Aber noch immer spielte die kleine Schiffskapelle, Michail, Fedor und Andrej, fröhlich russische Willkommenslieder. Und noch immer reichten Natascha und Deniz, ihre beiden Reiseleiter, die sich fantasievoll als Bauern verkleidet hatten, den Neuankömmlingen Salz und frisches Brot, den traditionellen russischen Willkommensgruß.

Seufzend schaute Domi den Kai entlang.

Immer noch kein Nikita in Sicht! Dabei waren sie doch hier verabredet.

Nun wollte Opa, der auf der anderen Seite des Schiffes die untergehende Sonne über Moskau gefilmt hatte, Aufnahmen von Domi, Oma und Uroma machen.

„Dreht euch mal um!“, rief er aufmunternd. Das taten sie lächelnd.

Sie setzten ihre besten Fotografier-Gesichter auf, als Opa plötzlich seufzte und die Kamera sinken ließ.

Denn wie aus dem Boden geschossen, stand plötzlich der Zauberer neben Uroma.

Er legte seinen Arm um ihre Schulter und lächelte wie ein Familienmitglied in Opas Kamera.

Uroma zupfte rasch ihre silbernen Locken in Form und dann zwinkerte sie ihm aufmunternd zu.

Aber Oma neben Domi versteifte sich.

„Aufdringlich“, murmelte sie, und Opa nickte bestätigend. Doch bevor Ärger entstehen konnte, hörten sie unten ein lautes Hupen.

Schnell drehte sich Domi um.

Unter ihm, auf dem Kai, brauste eine schwarze Limousine heran; auf ihrer Motorhaube wehte eine russische Flagge. Ein Chauffeur sprang aus dem Wagen, öffnete die Vordertür, legte die Hand an die Mütze, und heraus stieg ein älterer Herr in feinem dunklem Anzug mit sehr blonden Haaren.

Nikitas Vater? Domi meinte sich dunkel zu erinnern. Aber schon hatte der Chauffeur die Hintertür geöffnet, und schnell sprang ein blonder Junge heraus, ein bisschen älter als Domi.

Sofort scannten seine blauen Augen das Schiffsdeck ab. Als er Domi sah, winkte er strahlend. „Hey, Domi! Nice to see you!“

Ja, Domi war ebenfalls glücklich, Nikita nach ihrem aufregenden griechischen Abenteuer im letzten Jahr wiederzusehen.

Als Nikitas Vater Domi erblickte, formte er seine beiden Hände zu einem Sprachrohr. „Schön dich zu sehen, Domi! Nikita hat Deutsch gelernt! Sprich Deutsch mit ihm. Er muss üben!“

Das Stirnrunzeln seines Sohnes ignorierte er, indem er ein weißes Taschentuch zum Abschied schwenkte.

Auch Oma und Opa neben Domi winkten fröhlich.

Jetzt stieg auch eine blasse, blonde Frau aus und grüßte freundlich nach oben. Nikitas Mama!

Aber als ihre Augen den Zauberer streiften, erstarrte ihre grüßende Hand, und sie drehte sich abrupt um.

„Hui s gory!“ Die Stimme des Zauberers klang wie ein Fluch. Und sofort war er wie vom Erdboden verschluckt.

Domi hatte keine Zeit, sich um das seltsame Verhalten des Zauberers zu kümmern.

Er sah noch, wie Nikita sich mit einem festen Handschlag von seinem Vater verabschiedete, dieser kurz Nikitas Mama küsste, und Fedor besonders heftig in die Tasten seines Akkordeons griff. Dann rannte Domi schnell nach unten. Nikita schlängelte sich gerade durch die Eingangskontrolle, an der Nikitas Mama mit vielen verschiedenen Koffern warten musste.

Die beiden Jungen umarmten sich herzlich.

Nikita schwenkte eine Nummer: „Cabin 1!“

Kabine 1? Domi wusste genau – das war auf dem Oberdeck. Sie stiegen gerade die Treppe hinauf, als ihnen der Zauberer entgegenkam.

„Nikita!“, schrie er entzückt und breitete seine Arme aus.

„Uncle Pjotr“, murmelte Nikita in Domis Ohr und schien überhaupt nicht begeistert. Offensichtlich suchte er nach einem Ausweg, um sich nicht mit diesem Onkel Pjotr befassen zu müssen.

Und dieser Ausweg erschien in Form einer netten, weißhaarigen alten Dame oben im Korridor.

„Uroma!“, schrie Nikita auf Deutsch und sauste an Onkel Pjotr vorbei nach oben. Domi zuckte entschuldigend die Schultern und rannte hinter Nikita her.

Oben hatte Uroma Nikita in ihre Arme geschlossen und redete intensiv auf ihn ein – über „das griechische Abenteuer im letzten Jahr“.

Domi kannte Uromas Erzählung über das griechische Abenteuer sehr genau; deshalb schaute er lieber über die Reling.

Nein, Natascha und Deniz verteilten kein Brot und kein Salz mehr an die ankommenden Passagiere.

Auch Michail, Fedor und Alexej wollten ihre Instrumente einpacken.

Aber ein Seemann, der die Leinen zur Abfahrt lösen sollte, machte ihnen eindringliche Zeichen, doch noch ein bisschen zu spielen. Jedenfalls kam es Domi so vor.

Und die netten Musiker lächelten und spielten noch ein Stück. Ein deutsches offenbar. Domi hörte Worte wie „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise.“

Der Seemann nickte den dreien dankbar zu, aber dann schaute er immer wieder abwechselnd auf die Uhr und auf den Kai. Seine Hände, die die Leinen lösen sollten, arbeiteten immer langsamer.

Wartete er auf jemanden?

Auch Domi blickte auf seine Uhr. Schon eine halbe Stunde über die Abfahrtzeit! Viele Passagiere hatten sich auf Deck versammelt, um die Abfahrt von Moskau zu erleben. Sie waren guter Laune, und manche sangen mit. Offenbar machte ihnen die Verspätung nichts aus; sie hatten ja Urlaub.

Nur das Gesicht des Zauberers - Onkel Pjotr – wurde immer länger, und er klopfte ungeduldig an die Tür des Steuerraums.

Seufzend erschien der Kapitän, redete ärgerlich mit Onkel Pjotr, der ihm demonstrativ seine Armbanduhr unter die Augen hielt.

Der Kapitän warf einen entschuldigenden Blick auf den Seemann und gab ein paar Kommandos.

Die Motoren drehten stärker, das Schiff versuchte sich vom Ufer fortzubewegen. Aber die Leinen, die der Seemann noch nicht gelöst hatte, hielten es dort fest. Immer wieder schaute er verzweifelt auf den Kai. Ganz klar, er wartete auf jemanden. Aber auf wen?

„Wahrscheinlich auf seine Frau“, meinte Oma, „hier sind ja vorhin einige Familien der Crew an Bord gekommen.“

Vielleicht hatte Oma Recht.

Die Musiker jedenfalls wollten dem Seemann helfen, das merkte Domi ganz genau.

„Hafenkonzert!“, rief Michail, der immer die Ansagen auf Deutsch machte. Und dann legte die Drei mit Seemannsliedern los, von denen Domi kein einziges kannte.

Aber die deutschen Passagiere auf Deck lachten und sangen und klatschten mit. Auch der Kapitän lächelte und ließ die Motoren wieder drosseln.

Als Onkel Pjotr ärgerlich auf ihn einredete, hob er beschwichtigend die Hände und zeigte demonstrativ auf das fröhlich Publikum. Wütend verschwand der Zauberer.

Die Musiker spielten gerade eine Melodie, zu der Uroma Opa unterhakte; sie schunkelten und sangen: „Ick heb mol nen Hamburger Veermaster seen“ – genau da passierte es!

Ein gelbes Moskauer Taxi preschte heran.

Gleichzeitig wurden die Türen aufgerissen, und der Taxifahrer und zwei Personen erschienen.

Die junge Frau und das Kind kamen Domi irgendwie bekannt vor. Der Seemann, der die Abfahrt verzögert hatte, rannte sofort auf sie los und umarmte und küsste sie heftig.

Der Taxifahrer lud Taschen, Rucksäcke und Koffer aus.

Zum Schluss stieg ein Junge aus dem Taxi. Er war ein wenig größer und älter als Domi. Suchend blickte er auf das Deck der „Maxim Gorki“.

Als er Domi erblickte, grinste er. Dann zog er ein Tuch aus seiner Hosentasche und breitete es aus.

„Überraschung, Domi!“, stand in farbigen, selbst gemalten Buchstaben darauf.

Domi konnte es nicht fassen.

Henry! Das war doch Henry!

So schnell wie jetzt war Domi noch nie die Treppenstufen zum Eingang hinuntergelaufen.

2 Überraschungen

Die Musiker spielten einen Tusch, als sich Henry und Domi umarmten; und Natascha und Deniz streuten ein paar Salzkörner über die beiden. Das sollte Glück bringen.

Dann war schon Oma da, wuschelte Henry durch die Haare und begrüßte ihn: „Welch eine Überraschung! Wer hätte das gedacht! Aber schön, dass du hier bist.“

Anschließend erklärte sie dem erstaunten Opa: „Das ist ein Klassenkamerad von Domi. Du weißt doch – der Vater hat das selbstfahrende Auto!“

Opa guckte zuerst ein bisschen verwirrt, aber dann gelang es ihm, Henry einzuordnen.

Uroma kannte Henry noch nicht und wollte tausend Fragen stellen, aber da erschienen der Seemann, Irina und der kleine Sascha.

„Henrys Nanny Irina und ihr Sohn Sascha“, stellte Domi schnell vor, bevor Uroma sie ausfragen konnte.

„Aber wieso seid ihr hier?“, wollte er dann von Henry wissen.

„Ganz einfach“, mischte Oma sich ein, „weil die Nanny mit dem Matrosen verheiratet ist und sich die Familie auf dieser Fahrt treffen darf!“

Irina strahlte sie zustimmend an. Freudig ergänzte Henry: „Und weil ich wusste, dass Domi auch auf diesem Schiff ist, hab ich meine Eltern überredet, dass ich mitfahren durfte. Als Überraschung für Domi. Ist die Überraschung gelungen, Domi?“

Na klar, die Überraschung war gelungen. Sie hatten sich viel zu erzählen und verabredeten sich nach dem Abendessen, weil der Essensgong erklang.

Denn „das ist ja das Tolle“, erklärte Henry, „ich kann unten im Bauch des Schiffes bei der Crew wohnen und auch mit ihnen essen – wie Irina und Sascha.“

Das Schiff hatte sich in Bewegung gesetzt und schaukelte sanft.

Während Uroma, Oma und Opa aufs Deck stiegen, um die Abfahrt zu genießen, durfte Domi die Neuankömmlinge in ihre Kabinen unter Deck begleiten. Auf dem Weg dorthin trafen sie Nikita und seine Mama; Onkel Pjotr erschien direkt dahinter.

Sofort hielten Nikita und seine Mama an.

Domi machte sie bekannt, und Nikita und seine Mama freuten sich, dass Irina und sogar schon der kleine Sascha vom Russischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzen konnten.

Nikita und seine Mama redeten viel mit Irina und warfen ungeduldige Blicke auf Onkel Pjotr, der mit ihnen stehen geblieben war und sich immer wieder ins Gespräch einmischte.

„Wer ist das?“, flüsterte Henry.

„Gehört zum Animations-Team“, flüsterte Domi zurück, „ein Zauberer.“

Schließlich nahm der Seemann seinen Sohn auf den Arm und stieg mit ihm die Treppe hinunter.

Henry zeigte Domi Kabine 024; dort würde er mit Sascha schlafen.

***

Nach dem Abendessen versammelten sich die Erwachsenen im großen Gemeinschaftsraum, um von Natascha, Deniz und anderen Reiseleitern Einzelheiten über den nächsten Tag zu erfahren und um der flotten Musik der drei Musiker zu lauschen.

Nikita spielte mit Sascha im Freizeitraum für Kinder – offensichtlich hatte er den Kleinen ins Herz geschlossen.

So konnten Domi und Henry ungestört hinten in einer dämmrigen Ecke des Lesezimmers sitzen und sich flüsternd austauschten.

Ja, Domi war schon seit drei Tagen mit Uroma und seinen Großeltern in Moskau. Als Hotel diente das Schiff, und er schlief mit Uroma in einer Kabine, bis Mama in Petersburg dazu kam. Viele interessante Sachen hatten sie in Moskau besichtigt. Besonders die bunten Zwiebeltürme auf dem Roten Platz und die goldenen Kuppeln im Kreml hatten Domi gut gefallen.

Henrys Flugzeug aus Frankfurt hatte Verspätung gehabt, deshalb wären Irina, Sascha und Henry fast zu spät zur Kreuzfahrt von Moskau nach Petersburg gekommen.

Wer Nikita war?

Domi erinnerte Henry an das Abenteuer im Grab des minoischen Fürsten im letzten Sommer auf Kreta, und Henry nickte.

Ja, jetzt fiel ihm die spannende Geschichte mit Nikita wieder ein.

„Und wir treffen Mama, Melli, Kostas und Katinka in Petersburg und fahren mit ihnen dann zurück nach Moskau.

Denn sie haben nicht so viel Urlaub. Und vielleicht kommt dann auch Nikitas Papa mit. Schließlich hat er uns eingelad…“

„Psst“, Henry hielt Domi den Mund zu und zog ihn schnell vom Sofa hinter einen Schreibtisch.

In der offenen Tür erschien der Zauberer, schaute kurz ins Zimmer und verschwand lautlos.

„Den find ich unsympathisch“, flüsterte Henry. „Er ist aufdringlich und spioniert!“

„Spioniert? Wieso denn?“ Domi war erstaunt.

„Er ist kein Spion. Er ist ein Zauberer. Er kann tolle Tricks. Zum Beispiel hat er gestern Abend Uromas Armband von ihrem Arm gezaubert, ohne dass sie es gemerkt hat. Und einem anderen Touristen hat er das Portemonnaie aus der Hosenta…“

Jetzt stoppte sich Domi selbst.

Noch immer saßen sie unter dem Schreibtisch und sahen plötzlich zwei schwarze, blank polierte, spitze Herrenschuhe ohne Geräusch an der Tür vorbei gehen.

„Schon wieder! Siehst du – er schleicht sich an! Typisches Zeichen für einen Spion!“

Richtig, der Zauberer schlich!

Tatsächlich hatte er das schon die letzten drei Tage getan, aber jetzt erst fiel es Domi auf. Aber war er deshalb ein Spion?

„Leise, wir folgen ihm unauffällig!“

Domi kicherte vergnügt. Wenn Henry ein spannendes Spiel vorschlug, war er immer dabei.

Und nun also das „Der-Zauberer-ist-ein-Spion-Spiel“!

Auf Zehenspitzen schlichen sie in den Flur – keine Spur vom Zauberer. Sie fanden ihn auch nicht im Treppenhaus. Vielleicht auf einem der Gänge, die an der Außenwand des Schiffes entlang führten?

Vorsichtig drückten sie den Türgriff.

Aber auch die Gangway war leer.

Dann schlichen sie sich auf dem Schiffsgang außen entlang.

Domi sah rechts vor sich am Ufer dunkle Birken und Kiefern, die im rötlichen Abenddämmer versanken.

Henry dagegen tastete links von sich die Schiffswände ab.

„Ich suche einen Hohlraum“, flüsterte er. „Sergej hat mir unten gezeigt, dass es viele Luken und Nischen gibt. Von außen kann man sie kaum erkennen.

Aber sie sind praktisch. Die Matrosen können Werkzeug, Lampen und Material dort verstauen. Vielleicht finden wir einen Geheimplatz für uns zwei!“

Ein Geheimplatz für Henry und Domi in einer verschließbaren Luke – das wäre natürlich cool!