Dr. Daniel 53 – Arztroman - Marie Francoise - E-Book

Dr. Daniel 53 – Arztroman E-Book

Marie Francoise

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Beschreibung

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.   Sophie Wieland stand wie versteinert. Sie hatte das Gefühl zu träumen, doch es war kein angenehmer Traum – ganz im Gegenteil. Es war ein Alptraum, wie sie noch keinen schlimmeren erlebt hatte. Überdeutlich war sie sich des Rings bewußt, den Peter ihr gestern geschenkt hatte. Ein sündhaft teures, diamantenbesetztesSchmuckstück, über das sie sich riesig gefreut hatte und das ihr jetzt den Finger abzuschnüren schien.   Wie in Trance überquerte Sophie die Straße und ging dann direkt auf Peter zu. Im selben Moment drehte er sich um, und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Mit einem flehenden Blick bedeutete er ihr weiterzugehen… ihn nicht anzusprechen, doch Sophie ließ sich von dem eingeschlagenen Weg nicht abbringen. Dann blieb sie stehen. Ihre Kehle schien wie zugeschnürt zu sein.   »Hallo, Peter«, grüßte sie und fragte sich, wie ihre Stimme so normal klingen konnte.   Unwillkürlich ließ Peter den Arm, den er so vertraut um die Schultern seiner Begleiterin gelegt hatte, sinken.   »Sophie«, erwiderte er nur, und seine Stimme klang gepreßt, dann brachte er ein schiefes Lächeln zustande, das seine Unsicherheit vertuschen sollte. »Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht. Monika, das ist Sophie Wieland… eine der tüchtigsten Krankenschwestern, die wir an der Klinik haben.« Er zögerte, dann fuhr er leise fort: »Sophie – meine Frau Monika.«   Sophie schwankte wie unter einem Schlag. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, daß Peter verheiratet wäre. Irgendwie schaffte sie es, die Hand auszustrecken.   »Freut mich, Sie kennenzulernen, Frau Sternberg«, zwang sie sich zu sagen, dann bedachte sie Peter mit einem Blick, der ihn zurückweichen

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Dr. Daniel – 53 –

Gesucht: Traumtyp für Schwester Sophie

Marie Francoise

  Sophie Wieland stand wie versteinert. Sie hatte das Gefühl zu träumen, doch es war kein angenehmer Traum – ganz im Gegenteil. Es war ein Alptraum, wie sie noch keinen schlimmeren erlebt hatte. Überdeutlich war sie sich des Rings bewußt, den Peter ihr gestern geschenkt hatte. Ein sündhaft teures, diamantenbesetztesSchmuckstück, über das sie sich riesig gefreut hatte und das ihr jetzt den Finger abzuschnüren schien.

  Wie in Trance überquerte Sophie die Straße und ging dann direkt auf Peter zu. Im selben Moment drehte er sich um, und seine Augen weiteten sich vor Schreck. Mit einem flehenden Blick bedeutete er ihr weiterzugehen… ihn nicht anzusprechen, doch Sophie ließ sich von dem eingeschlagenen Weg nicht abbringen. Dann blieb sie stehen. Ihre Kehle schien wie zugeschnürt zu sein.

  »Hallo, Peter«, grüßte sie und fragte sich, wie ihre Stimme so normal klingen konnte.

  Unwillkürlich ließ Peter den Arm, den er so vertraut um die Schultern seiner Begleiterin gelegt hatte, sinken.

  »Sophie«, erwiderte er nur, und seine Stimme klang gepreßt, dann brachte er ein schiefes Lächeln zustande, das seine Unsicherheit vertuschen sollte. »Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht. Monika, das ist Sophie Wieland… eine der tüchtigsten Krankenschwestern, die wir an der Klinik haben.« Er zögerte, dann fuhr er leise fort: »Sophie – meine Frau Monika.«

  Sophie schwankte wie unter einem Schlag. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, daß Peter verheiratet wäre. Irgendwie schaffte sie es, die Hand auszustrecken.

  »Freut mich, Sie kennenzulernen, Frau Sternberg«, zwang sie sich zu sagen, dann bedachte sie Peter mit einem Blick, der ihn zurückweichen ließ, bevor sie sich Monika wieder zuwandte. »Peter hat mir schon viel von Ihnen vorgeschwärmt.«

  Das freundliche Lächeln der sympathischen Frau verwandelte sich in ein glückliches Strahlen.

  »Das freut mich zu hören«, meinte sie. »Peter ist normalerweise sehr zurückhaltend, wenn es um sein Privatleben geht. Gerade mich und unsere beiden Kinder hütet er wie ein kostbares Kleinod.«

  Peter wollte diesem für ihn äußerst unangenehmen Gespräch entkommen.

  »Liebling, ich glaube, wir müssen weiter«, erklärte er mit einem Blick auf die Uhr, dann sah er Sophie mit gespieltem Bedauern an. »Du entschuldigst uns«, er schwieg einen Mo-ment, ehe er hinzufügte: »Wir sehen uns ja morgen in der Klinik.«

  »Ja, wahrscheinlich«, meinte Sophie, verabschiedete sich von Monika und drehte sich um. Mit stockenden, unsicheren Schritten ging sie ein paar Meter, dann blieb sie stehen, streifte den wertvollen Ring ab und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Doch das genügte nicht, um ih-re Sicherheit wiederzugewinnen. Wie unter einem Zwang drehte sie sich um und fing Peters Blick auf, der in diesem Moment ebenfalls zurückblickte.

  Rasch senkte Sophie den Kopf, dann setzte sie ihren Weg fort. Dabei hatte sie das Gefühl, in Stücke zu zerbrechen.

*

  Als Dr. Peter Sternberg am nächsten Morgen seinen Dienst antrat, führte ihn sein erster Weg zum Schwesternzimmer. Suchend blickte er sich um, doch Sophie konnte er nirgends entdecken.

  »Corinna, schicken Sie Schwester Sophie in den Röntgenraum«, bat er die Oberschwester. »Ich brauche jemanden, der mir assistiert.«

  »In Ordnung, Herr Doktor«, erklärte Corinna, dann sah sie dem davoneilenden Arzt spöttisch nach. »Für wie dumm hält der uns eigentlich?« Sie ahmte die Stimme des Arztes nach. »Ich brauche jemanden, der mir assistiert.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Ich kann mir schon vorstellen, wobei Sophie ihm assistieren soll.«

  Schwester Marianne zuckte die Schultern. »Wir sind doch alle auf ihn hereingefallen. Er sieht blendend aus, ist charmant und überaus diskret…«

  »Solange es ihm zugute kommt«, vollendete Corinna voller Bitterkeit. Sie hatte es noch immer nicht verkraftet, daß Peter sie damals eiskalt hatte sitzenlassen, als Marianne eingestellt worden war. Doch der war es ein paar Monate später nicht besser ergangen.

  »So einer dürfte überhaupt nicht frei herumlaufen«, knurrte sie ärgerlich.

  Wieder zuckte Marianne die Schultern. »Liebe ist kein Verbrechen. Und verliebt haben wir uns in ihn.«

  »Ja, und er hat uns der Reihe nach drangenommen – ich könnte mich noch heute…« Corinna stockte, als Sophie ins Zimmer trat.

  »Dr. Sternberg erwartet dich im Röntgenraum. Du sollst ihm assistieren«, erklärte Marianne und konnte sich einen anzüglichen Ton nicht verkneifen.

  Sophie zögerte, dann drehte sie sich ohne ein Wort um und verließ das Schwesternzimmer. Ihr Herz klopfte heftig, als sie dem Röntgenraum näherkam. Noch nie war sie sich ihrer Liebe zu Peter so bewußt gewesen wie in diesem Moment, doch

ihr Entschluß stand fest: Ein zweites Mal würde sie seinem Charme nicht erliegen.

  Bei ihrem Eintreten fuhr Peter herum und funkelte sie wütend an.

  »Was sollte das gestern?« brauste er auf.

  Mit gespielter Gelassenheit hielt Sophie seinem Blick stand. »Du niederträchtiger Schuft.«

  Für einen Augenblick war Peter sichtlich verwirrt. Noch niemals hatte es eine Frau gewagt, so mit ihm zu sprechen.

  »Hör zu, meine Kleine«, begann er, und seine Stimme klang dabei leise und drohend.

  »Ich bin nicht deine Kleine«, erwiderte Sophie und reckte den Kopf, um eine Sicherheit zu zeigen, die sie gar nicht besaß.

  »Ich werde veranlassen, daß dir gekündigt wird – fristlos«, erklärte Peter kalt.

  Lange sah Sophie ihn an und fragte sich, wo der zärtliche, liebevolle Mann war, den sie vor wenigen Wochen kennen und lieben gelernt hatte.

  Jetzt zuckte sie die Schultern. »Wenn du glaubst, daß dein Einfluß so groß ist – bitte.« Dabei war sie nicht halb so gefaßt, wie sie sich gab. Die Aussicht, auf diese Art und Weise ihre Stellung zu verlieren, war alles andere als verlockend.

  »Du legst es wirklich darauf an«, stellte Peter fast erstaunt fest. Er trat zu ihr und griff nach ihrer Hand. »Ich will gar nicht, daß dir gekündigt wird. Wir können den gestrigen Vorfall vergessen und…«

  »Nein«, fiel sie ihm mit fester Stimme ins Wort. »Wenn ich auch nur geahnt hätte, daß du verheiratet bist, wäre zwischen uns nie etwas vorgefallen.«

  Sehr von oben herab lächelte Peter sie an. »Das glaubst du doch selbst nicht, Sophie. Du warst ja ganz verrückt nach mir.«

  Sophie schüttelte den Kopf. »Ich habe dich geliebt, Peter. Das ist ein großer Unterschied, aber den wirst du nicht erkennen, weil du gar nicht weißt, was Liebe ist.«

  Theatralisch verdrehte Peter die Augen. »Meine Güte, mach doch kein Drama aus der ganzen Sache. Du gefällst mir, wir beide können noch eine schöne Zeit haben, wenn du dich nicht wieder so unmöglich benimmst wie gestern. Mich einfach anzusprechen, wenn ich in Begleitung einer anderen Frau bin.« Er schüttelte den Kopf, als hätte Sophie etwas ganz Törichtes getan. »So etwas darfst du nicht wieder machen.«

  Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das ausgeschimpft wird, und wäre nicht erstaunt gewesen, wenn Peter ihr einen strafenden Klaps gegeben hätte. Doch das tat er nicht – ganz im Gegenteil. Er streichelte ihre Hand so zärtlich wie nie zuvor, und Sophie fühlte, wie ihr Herz heftiger zu klopfen begann.

  Plötzlich hielt Peter mitten in der Bewegung inne, runzelte die Stirn und warf einen Blick auf ihre Hand.

  »Wo ist der Ring, den ich dir geschenkt habe?«

  Mit unbewegtem Gesicht sah Sophie ihn an.

  »Ich habe ihn verloren«, antwortete sie ohne Bedauern.

  Aus weit aufgerissenen Augen starrte Peter sie an. »Wie bitte?! Der Ring hat fast fünftausend Mark gekostet!«

  Sophie zuckte die Schultern. »Ich habe kein so kostbares Geschenk verlangt. Ich habe überhaupt nichts von dir verlangt. Ich habe dich geliebt und wünschte mir nur, von dir auch geliebt zu werden, doch dazu bist du nicht fähig.«

  »Fängst du schon wieder damit an«, entgegnete Peter genervt, dann seufzte er. »Hast du ein Glück, daß ich nicht nachtragend bin. Wir werden einfach vergessen, was gestern geschehen ist…«

  »Nein, Peter.« Zum zweiten Mal fiel sie ihm ins Wort, und natürlich bemerkte sie seinen Zorn. Er haßte es, wenn man ihn unterbrach. »Es ist aus.«

  Peters Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Du willst mit mir Schluß machen? Du wagst es tatsächlich…« Er schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, was er gerade gehört hatte. »Ich kann dich vernichten, Kleine.«

  »Ich habe es dir vorhin schon gesagt – ich bin nicht deine Kleine«, erklärte Sophie, dann drehte sie sich um. »Du kannst tun, was du willst. Umstimmen wirst du mich jedenfalls nicht, denn ich habe meine Prinzipien. Ein verheirateter Mann ist für mich tabu.«

  Damit verließ sie den Röntgenraum und schloß sehr nachdrücklich die Tür hinter sich. Peter kochte vor Wut. Er riß die Tür auf und lief Sophie nach, dann hielt er sie mit eisernem Griff fest.

  »Das wird dich teuer zu stehen kommen«, prophezeite er. »Mit einem Peter Sternberg springt man nicht so herum. Auf Knien wirst du zu mir zurückkommen, das schwöre ich dir.«

*

  Noch am selben Tag wurde Sophie zum Chefarzt gerufen, der gleichzeitig Direktor dieser kleinen, sehr exklusiven Privatklinik war.

  »Schwester Sophie, mir sind da schlimme Sachen zu Ohren gekommen«, eröffnete er das Gespräch.

  Offen sah Sophie ihn an. »Ich bin mir keiner Schuld bewußt, Herr Chefarzt.«

  Der Chefarzt zögerte, als würde es ihm schwerfallen, die Anschuldigungen vorzubringen, die Peter ihm gegenüber geäu-ßert hatte.

  »Es geht um die eine Woche, in der Sie angeblich krank waren«, fuhr er fort. »Dr. Sternberg behauptet, er hätte Sie während dieser Zeit in einem Tanzlokal gesehen, und zwar mehrmals.« Er senkte für einen Moment den Kopf, und wieder schien es, als würde es ihn Überwindung kosten weiterzusprechen. »Darüber hinaus behauptet Dr. Sternberg, Sie würden seine Autorität untergraben. Er sagt, Sie würden seine Anordnungen in Frage stellen – in Anwesenheit der Patienten.« Dr. Wegmann schwieg und sah sie erwartungsvoll an.

  »Was soll ich darauf erwidern, Herr Chefarzt?« fragte Sophie so ruhig, wie es ihr in dieser Situation möglich war. »Wenn ich sage, daß das alles nicht stimmt, dann würde das bedeuten, daß Dr. Sternberg lügt. Damit stünde mein Wort gegen seines. Wem würden Sie in diesem Fall glauben?«

  Dr. Wegmann seufzte.

  »Ihnen. Wissen Sie, Schwester Sophie, ich bin nicht blind. Ich weiß recht gut, weshalb Dr. Sternberg Sie in Mißkredit bringen will, aber mir sind leider auch die Hände gebunden. Dr. Sternberg ist ein brillanter Arzt, und ich kann es mir nicht leisten, ihn zu verlieren. Genau das hat er aber angedeutet. Darüber hinaus lebt die Klinik mehr oder weniger von der Stiftung des alten Dr. Sternberg. Würde ich mich für Sie einsetzen und damit riskieren, daß Dr. Sternberg geht, dann würde ich damit der Klinik das Wasser abdrehen.«

  Sophie nickte. »Ich verstehe.« Traurig senkte sie den Kopf. »Ich werde also meine Sachen zusammenpacken und gehen.«

  Da schüttelte der Chefarzt den Kopf. »Das ist nicht nötig, Schwester Sophie. Ich werde Sie nicht fristlos entlassen, wie Dr. Sternberg es gefordert hat. Suchen Sie sich in Ruhe eine neue Stellung, auch ich muß mich nach einem möglichst gleichwertigen Ersatz für Sie umsehen, was nicht leicht sein wird.«

  Ein kaum sichtbares Lächeln huschte bei diesem Lob über Sophies Gesicht.

  »Danke, Herr Chefarzt«, erwiderte sie leise, dann blickte sie auf. »Ich bleibe noch so lange, bis Sie eine neue Krankenschwester gefunden haben.« Sie schwieg kurz, dann entschied sie sich für die Wahrheit. »Ich will mit Dr. Sternberg nicht länger zusammenarbeiten als unbedingt nötig.«

  Dr. Wegmann nickte. »Dafür habe ich Verständnis.« Er reichte Sophie die Hand. »Ich war mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden, und ich würde Sie nicht gehen lassen, wenn ich eine andere Wahl hätte. Ihre Beurteilung durch mich wird dementsprechend ausfallen. Sie werden keine Schwierigkeiten haben, eine neue Stellung zu finden.«

*

  Horst Wieland war entsetzt, als er hörte, daß man seiner Tochter gekündigt hatte.

  »Das lassen wir uns nicht gefallen!« wetterte er. »Dieser Sternberg wird mit seinen Verleumdungen nicht weit kommen! Wenn du…«

  »Papa, das hat doch keinen Sinn«, fiel Sophie ihm niedergeschlagen ins Wort. »Dr. Wegmann ist auf Peter angewiesen – finanziell und medizinisch. Wenn Peter mit mir nicht mehr arbeiten will, dann verzichtet der Chefarzt natürlich lieber auf mich als auf ihn. Er würde die Zukunft der Klinik riskieren, das kann ihm keine Krankenschwester wert sein.« Sie senkte den Kopf. »Außerdem will ich mit Peter gar nicht mehr zusammenarbeiten.«

  Horst Wieland seufzte und schüttelte mißbilligend den Kopf. »Sophie, du bist im Recht! Und ich als Anwalt kann dir dabei helfen, dieses Recht durchzusetzen. Wegmann kann dir nicht kündigen!«

  »Papa, bitte«, wehrte Sophie ab. »Ich möchte nicht, daß du etwas in dieser Richtung unternimmst. Dr. Wegmann wird mir ein gutes Zeugnis schreiben. Damit komme ich schnell wieder irgendwo unter.«

  »Aber nicht in einer Privatklinik, die auf dem Standard der Wegmann-Klinik steht.« Horst schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Du bist genauso verbohrt wie Erika! Sie hat damals auch eine beispielhafte Karriere in Amerika sausen lassen, nur weil sie sich in diesen Wolfgang Metzler verliebt hatte und er ihre Gefühle nicht erwiderte.«

  Sophie lächelte. »Es hat sich für sie aber gelohnt. Immerhin ist Tante Erika jetzt mit Onkel Wolfgang verheiratet, und sie haben einen ganz süßen kleinen Jungen.«

  Horst winkte ab. »Meine Schwester könnte an einer namhaften Klinik arbeiten, statt dessen spielt sie Hausfrau und Mutter und arbeitet stundenweise an dieser Wald- und Wiesenklinik in Steinhausen.« Wieder schüttelte er den Kopf. »Steinhausen! Das sprichwörtliche Ende der Welt.«

  Sinnend blickte Sophie vor sich hin. »Dort würde ich jetzt gern sein.«

  »Kommt überhaupt nicht in Frage«, wehrte ihr Vater entschieden ab. »Wir werden uns sofort um eine gleichwertige Stellung für dich umsehen.« Nachdenklich runzelte er die Stirn. »Es muß ja nicht unbedingt hier in Würzburg sein. Soviel ich weiß, gibt es in Düsseldorf eine Privatklinik, die der Wegmann-Klinik in nichts nachsteht.«