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Hicks' bester Freund Fischbein wird dabei erwischt, wie er ausgerechnet der Tochter von Barbarenfürst UG Ugglitugg Liebesbriefe schreibt. Keine gute Idee, denn in Sachen Liebe verstehen die Wikinger keinen Spaß. Nun liegt es an Hicks, seinen Freund vor einem Ende als Drachenfutter zu bewahren. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, bringt ein alter Feind plötzlich dunkle Geheimnisse ans Licht - über den Wikingerthron vom Archipel … und über Hicks selbst.
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Seitenzahl: 231
Cressida Cowell
DRACHENZÄHMEN
LEICHT GEMACHT
Flammendes Drachenherz
Aus dem Englischen von Karlheinz Dürr
Mit Illustrationen von Clara Vath
In der Reihe »Drachenzähmen leicht gemacht« von Cressida Cowell sind im Arena Verlag erschienen: Band 1 Drachenzähmen leicht gemachtBand 2 Drachenzähmen leicht gemacht. Wilde Piraten voraus!Band 3 Drachenzähmen leicht gemacht. Strenggeheimes DrachenflüsternBand 4 Drachenzähmen leicht gemacht. Mörderische DrachenflücheBand 5 Drachenzähmen leicht gemacht. Brandgefährliche FeuerspeierBand 6 Drachenzähmen leicht gemacht. Handbuch für echte HeldenBand 7 Drachenzähmen leicht gemacht. Im Auge des Drachensturms Band 8 Drachenzähmen leicht gemacht. Flammendes Drachenherz
www.drachenzaehmen.de
Hicks der Hartnäckige vom Hauenstein der Drittewar ein Furcht einflößender Schwertkämpfer, ein Drachenflüsterer und überhaupt der größte Wikingerheld, der jemals lebte. Doch seine Memoiren entführen dich in die Zeit, als er noch ein ganz gewöhnlicher Junge war und sich überhaupt nicht vorstellen konnte, dass aus ihm mal ein Held werden würde.
Cressida Cowellverbrachte ihre Kindheit in London sowie auf einer unbewohnten Insel an der schottischen Westküste. Sie war überzeugt, dass es dort nur so vor Drachen wimmelte, und ist seither von ihnen fasziniert. Neben den Aufzeichnungen von Hicks’ Memoiren hat sie mehrere Bilderbücher geschrieben und illustriert. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern im englischen Hammersmith.
Clara Vathliebte es schon als Kind, bunten und verrückten Fantasiewesen eine Gestalt zu geben. Dass ihr dabei auch der ein oder andere Drache begegnet ist, kam ihr bei der Arbeit an Hicks’ Memoiren sehr gelegen. Seit 2012 arbeitet sie als freie Illustratorin für verschiedene Unternehmen.
Dieses Buch widme ich meinen Eltern, Michael und Marina.
Die Originalausgabe erschien erstmals 2009 unter dem Titel »How to Break a Dragon’s Heart« bei Hodder Children’s Books, London. © 2009 by Cressida Cowell
1. Auflage 2017 © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Aus dem Englischen von Karlheinz Dürr Einband, Satz und Illustration: Clara Vath ISBN 978-3-401-80688-4
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INHALTSVERZEICHNIS
PROLOG
DER VERLORENE THRON VON WILDERWEST
MITTSOMMERSTURM
1. VERMISST!
2. DAS ETWAS AM STRAND
3. EIN NICHT GANZ PERFEKTER LAGERPLATZ
4. TEE MIT UG UGGLITUGG
5. DER ZWÖLFTE VERLOBTE DER TUSSINELLA O’UGERLY
6. EINSAM UND ALLEIN
7. MORGEN FRÜH HEIRATE ICH
8. WER WAREN FISCHBEINS ELTERN?
9. DIE TODESÄNGSTIGER
10. ERKENNT JEMAND DIESE HUMMERREUSE?
11. DER VERLOBTE-VOR-DEMZWEITLETZTEN-VERLOBTEN
12. ALPHONSE DER TALENTIERTE, ABER SENSIBLE SPITZENKOCH
13. TOTALE BAUMHÖHLENFINSTERNIS
14. DER VERLORENE THRON VON WILDERWEST
15. EIN GROSSES DANKESCHÖN AN DIE TOBSÜCHTIGEN
16. DIE MITTEN-IN-DER-NACHTZEREMONIE
17. DAS BIEST
18. STERBEN – ABER WIE EIN HELD!
19. EINE UNERWARTETE ENTWICKLUNG
20. EINE ECHT SCHLIMME NACHT …
21. ALWIN IST ZIEMLICH ÜBERRASCHT
22. DIE KINDER WERDEN GEFUNDEN
23. WIE UG UGGLITUGG ENDLICH SEINE TOCHTER LOSWURDE
EPILOG
PROLOG
Die Geschichte der Menschen ist eigentlich eine Gespenstergeschichte.
Meine Kindheit zum Beispiel ist längst Geschichte geworden und die Geister, die ich damals kannte, waren die Geister von Helden, Drachen, Berserkern und Hexen. Leider glaubt heutzutage kein Mensch mehr an solche Sachen.
Aber ich glaube daran. Weil ich dabei war.
Und nur weil DU, lieber Leser oder liebe Leserin, noch nie einen Drachen oder eine Hexe oder ein Gespenst zu sehen bekommen hast, heißt das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt.
Dieses Buch ist die Geschichte des wichtigsten Augenblicks meines Lebens. Bisher jedenfalls.
Zum ersten Mal erfuhr ich, dass die Namen auf der flachen Karte des Archipels, wie zum Beispiel die Bucht des Gebrochenen Herzens, nicht einfach frei erfundene Fantasienamen waren, sondern mit Menschen zu tun hatten. Mit wirklichen Menschen aus Knochen und Fleisch und Blut, die einmal gelebt und unglaubliche Dinge erlebt hatten. Und all das spukte noch an den Orten herum, an denen ich meine Kindheit verbrachte.
Das ist es, was ich meine, wenn ich von Geistern rede.
DER VERLORENE THRON VON WILDERWEST
Schroff ragt die Insel aus dem grauen, trostlosen Meer. Reckt sich trotzig gegen endlos tosende Wogen wie der narbige, raue Rücken eines uralten Wals. Und hoch oben, mitten im windzerzausten, zerrissenen Gras, wo der Sturm heulend am verkrüppelten Heidekraut zerrt, wo die Bäume schief und krumm vor dem Wind flüchten, ragen zwei starke, steinerne Stümpfe aus hartem Gestein, auf denen einst stand ein gewaltiger marmorner Thron: der ewig fortwährende Thron der Könige von Wilderwest.
HIER saß Grimmbart der Abscheuliche, Letzter der Großen Könige, blickte über die Dächer seiner geschäftigen Wikingerstadt und streichelte sein berühmtes Schwert Sturmklinge. Und HIER, wo die Möwen schrill kreischend kreisten, hier, wo die Wölfe den bleichen glänzenden Mond anheulten und in Rudeln über die trostlose Steppe jagten, lag einst ein großer Hafen für die hundert Schiffe, auf denen Grimmbart in alle Himmelsrichtungen fuhr und Schätze plünderte und Tausende Sklaven raubte, wie es sich für einen echten Wikinger geziemt.
HIER stand er einst, ballte die starke Faust und rief über das Land: »FORTAN SOLLST DU HEISSEN LAND DES NEUEN MORGENS! DENN DU WIRST BESTEHEN FÜR IMMERDAR UND EWIG!« Und jubelnd hoben Tausende Krieger die Speere. Zustimmend scholl ihr Ruf über das Meer und die Drachen blinzelten wissend mit uralten Augen und sprachen: »Haben wir alles schon mal gehört …«
HIER geschah der Verrat durch sein eigen Fleisch und Blut, während er bar aller Ahnung beim Schachspiele saß. HIER war es, wo er das Blut vergoss, das Blut seines eigenen Sohnes, das verrann auf weißem königlichem Marmor. HIER war es, wo Flammen züngelten gen Himmel und die Stadt in der Feuersbrunst versank wie eine Million Kerzen …
HIER ertönte der helle, klare Klang stählerner Schwerter im Kampfe. HIER färbte sich der Hafen mit dem Blut Hunderter Leichen … HIER blickte der besiegte Kriegerkönig zurück und er sah seine Träume, in ihrer unendlichen Zahl, die für viele seinesgleichen ausgereicht hätten, und sah sie in Schall und Rauch und Flammen verblassen. Und er bestieg sein Schiff, gleich einem verwundeten Wolf, und fuhr hinaus zur Insel der Ewigen Verzweiflung.
Und dies war das Ende der Könige von Wilderwest. Der Thron ging verloren, die Schachfiguren verstreut in Sand und Meer, das Schwert Sturmklinge vergraben. Das Königreich wieder zerschlagen in Hunderte einander bekriegende Stämme. Und Grimmbart segelte nach Westen und wurde nie mehr gesehen.
Doch HIER war es, wo sich alles ereignete. HIER, wo sich Adler kühn in die Lüfte schwingen, hoch über dem wuchernden Dornengestrüpp. Und unendlich schallt die Brandung aus den hohlen Höhlen der Klippen, fahles Echo des Schmerzes unmenschlicher Stimmen.
MITTSOMMERSTURM
Unzählige Stürme waren schon über den Barbarenarchipel gebraust. Aber dieser war der größte, wildeste Sturm seit über hundert Jahren. Er kam ohne Vorwarnung, mitten im Hochsommer.
Drei Tage lang tobte er ohne Unterlass, heulte wie ein Gott mit Zahnschmerzen, fegte Dächer von den Häusern und wirbelte Hütten und Scheunen in die Luft. Er riss Bäume um, schleuderte Schiffe über die Wellen, als seien sie nichts als Treibholz, und scherte sich den Teufel um die winzigen Siedlungen der Menschen, die sich klein wie Ameisen an die kahlen, wilden Felsen der Insel klammerten und von diesem gewaltigen Sturm hinweggefegt wurden, als seien sie nichts.
In einem derart mächtigen Sturm gehen viele Dinge verloren. Und nach dem Sturm werden viele Dinge gefunden.
So manches Boot wird von einem gewaltigen Sturm ins nasse Grab gerissen. Und so mancher seltsame, längst vergessene Gegenstand wird von den Tiefen des Ozeans an die Oberfläche gezerrt und zusammen mit riesigen Mengen Treibholz auf irgendeinen einsamen Strand geworfen.
Bei diesem mächtigen Sturm ging etwas verloren.
Kamikazzi – einzige Tochter der Prallbusigen Berta, des Häuptlings der Sumpfdiebe, ein kleines, absolut furchtloses Mädchen mit wirrem Strubbelkopf, befand sich mutterseelenallein mit ihrem Boot Stürmische Sturmschwalbe* weit draußen auf dem Meer, als der Sturm über sie herfiel.
Der Sturm war noch nicht einmal abgezogen, als sich die Sumpfdiebe schon auf die Suche nach Kamikazzi machten. Doch dann ließ der Wind endlich nach. Überall im Archipel machten sich die Stämme daran, die Zerstörungen zu begutachten – plattgemachte Kuhställe, umgerissene Obstbäume, eingestürzte Mauern, abgedeckte Häuser. Nur die Boote der Sumpfdiebe kreuzten mit ihren schwarzen Segeln überall auf dem Meer herum und durchsuchten jeden Winkel, fuhren in jede noch so winzige Bucht und umschifften jedes noch so kleine Inselchen. Unablässig schrien sie: »Kaaa-aaa-miii-kaaa-aaa-ziii-iiiiiiiii!« – »Kaaa-aaa-miii-kaaa-aaa-ziii-iiiiiiiii!« – »Kaaa-aaa-miii-kaaa-aaa-ziii-iiiiiiiii!«
Aber es kam keine Antwort.
* Die Kleine Sturmschwalbe gehört zu den Sturmvögeln; sie war in Wikingerzeiten weit verbreitet. Sturmvögel wurden von den frühen Seefahrern so genannt, weil sie glaubten, dass die Vögel sie vor aufziehenden Stürmen warnen würden. Das taten die Vögel aber nur, wenn sie gerade gut drauf waren.
1. VERMISST!
Und so kam es, dass zwei Raufbold-Schiffe eines Sommerabends immer und immer wieder um die kleine Insel des Stillen Lebens im Östlichen Archipel kreisten.
Es war höchst ungewöhnlich, dass sich Raufbold-Schiffe im Östlichen Archipel blicken ließen, denn dieser Teil der Welt ist extrem gefährlich; kein Wikinger würde jemals freiwillig dorthin fahren.
Alle wussten, dass im Östlichen Archipel die entsetzlichsten Dinge geschahen. Auch die Raufbolde kreuzten dort nur aus dem einen Grund auf: Berta der Prallbusigen bei der Suche nach ihrer vermissten Tochter zu helfen. Aber nun wurde es Abend und auf ihrer Suche nach dem vermissten Kind hatten sie sich weit und immer weiter von ihrem Zuhause, der gemütlichen kleinen Insel Berk, entfernt. Und jetzt war es zu spät für die Rückfahrt. Sie würden die Nacht im Östlichen Archipel verbringen müssen. Das war nicht gerade eine Aussicht, die sie in frohe Stimmung versetzte, denn nun stellte sich eine ganz besonders schwierige Frage: Wo sollten sie ihr Nachtlager aufschlagen?
Hier gehörte alles Land, jedes noch so winzige Inselchen im Norden und Osten des Archipels, dem wilden Stamm der Hassschläger. Die Hassschläger waren Sklavenhalter und so ziemlich die bösesten und fiesesten Piraten in der gesamten Barbarenwelt. Und sie hatten die unschöne Angewohnheit, ungeladene Besucher auf der Stelle totzuschlagen, ohne sie erst um Erlaubnis zu fragen. Außerdem spukte es an vielen Stränden ihres Gebiets.
Und dann gab es da auch noch die Insel Berserk.
Auch dort war es nicht ganz ungefährlich: Die dort hausenden Berserker waren ohnehin schon ein bisschen irre, aber bei Vollmond rasteten sie total aus. Dann heulten sie wie Wölfe, steckten unerwünschte Besucher in große Käfigkörbe und verfütterten sie an irgendein namenloses Ungeheuer, das im tiefsten Urwald ihrer Insel hauste.
Damit blieb eigentlich nur noch die Insel des Stillen Lebens – der einzige Ort im ganzen Östlichen Archipel, an dem es die kleine Kamikazzi-Suchflotte wagen konnte, das Nachtlager aufzuschlagen.
Und so kreisten die Raufbolde nun schon seit eineinhalb Stunden um die kleine Insel und suchten nach dem perfekten Campingplatz.
»HALT!«, donnerte plötzlich Haudrauf der Stoische, Häuptling des Stammes der Räuberischen Raufbolde, eine eindrucksvolle Gestalt mit prächtigem rotem Bart, der wie eine von Verrückten frisierte Löwenmähne aussah. »HÖRT MAL AUF ZU RUDERN!«
Haudrauf drehte sich zu seinem Sohn um, Hicks der Hartnäckige vom Hauenstein der Dritte, der neben ihm auf dem Deck des Kommandoschiffs Fetter Tölpel stand. Hicks schirmte die Augen gegen die tief stehende Sonne und spähte ängstlich zur Insel hinüber.
Dass Hicks der Erbe und die Hoffnung des Stammes der Räuberischen Raufbolde war, wurde auf den ersten Blick nicht so recht deutlich. Er sah wie ein ganz normaler Junge aus, mit roten Haaren, langen dünnen Armen und Beinen und genau dem immer ein bisschen ängstlich wirkenden sommersprossigen Allerweltsgesicht, das man in einer Menschenmenge jederzeit übersehen würde.
»Jetzt, Hicks«, verkündete Haudrauf wichtigtuerisch, »will ich, dass du genau aufpasst, was ich tue. Als Häuptling muss ich dafür sorgen, dass der Platz für das Nachtlager ABSOLUT SICHER ist. Das Wohlergehen des gesamten Stammes hängt davon ab, dass ich den PERFEKTEN Lagerplatz finde!«
»Kann ja sein, aber wir suchen jetzt schon ewig danach!«, wandte Hicks ein. »Und wir sind gerade erst an einem Platz vorbeigefahren, der ganz nett aussah.«
»Zu ungeschützt!«, erklärte Haudrauf gewichtig. »Der perfekte Lagerplatz muss gegen den Wind und plötzliche Stürme geschützt sein.«
»Ja, Vater, aber wir sind alle ziemlich müde und es wird gleich dunkel und nachts ist der Östliche Archipel besonders gefährlich«, sagte Hicks. »Was war mit all den anderen Stellen, die wir gesehen haben?«
»Zu sumpfig. Zu viele Quallen. Nicht genug Platz für die Zelte. Kein hoher Aussichtspunkt für die Nachtwache …«, winkte Haudrauf verächtlich ab. »Du musst nach dem PERFEKTEN Platz suchen, Hicks!« Väterlich tätschelte er Hicks’ Schulter. »Das ist der Grund, warum ich der Kapitän bin, mein Sohn. Schau mir zu und lerne, mein Junge, schau mir zu und lerne.«
Haudrauf stolzierte begeistert davon, um nach anderen geeigneten Stellen zu suchen, während seine Ruderer müde die Arme sinken ließen und ein Murren laut wurde, das an Meuterei grenzte. Ein paar knurrten, dass Haudrauf gerne mal das Rudern übernehmen dürfe, wenn er so scharf darauf war, den perfekten Lagerplatz zu finden.
Aber das sagten sie so leise, dass Haudrauf es nicht hören konnte.
»Ich hasse Camping«, jammerte Fischbein, Hicks’ bester Freund. »Mein Asthma wird dabei immer viel schlimmer.« Fischbein war ein bohnenstangendünner Junge und er hatte nicht nur Asthma, sondern auch Pickel und war allergisch gegen Weizen und alles, was mit Milch zu tun hatte. Und erst recht gegen Drachen.
»Daran bist nur du schuld, Nutzlos*«, zischte Hicks’ Vetter Rotznase. Der große, fiese Halbstarke war über und über mit Totenköpfen und Skeletten tätowiert und hielt sich für den geborenen Anführer. Verächtlich spuckte er ins Meer. »Wir müssten nicht hier draußen herumkreuzen und nach einer verlausten kleinen Sumpfdiebin suchen, wenn du deinen Vater nicht in einen verweichlichten Waschlappen verwandelt hättest, der sich ständig mit hoffnungslos versumpften Sumpfdiebinnen verbündet«, schimpfte Rotznase weiter. »Bevor du angefangen hast, mit der kleinen Sumpfdiebin rumzumachen, galt bei uns Raufbolden immer der Spruch ›Nur ein toter Sumpfdieb ist ein guter Sumpfdieb‹. Ich sag dir mal was: Wenn morgen früh ihre eklige kleine Sumpfdiebleiche in der Bucht dort drüben angeschwemmt wird, werde ich keine einzige Träne in meinen Kakao heulen.«
»Ha, ha, ha«, schnaubte Stinker der Dussel, Rotznases bester Kumpel, ein genauso fieser Schlägertyp wie Rotznase.
»Du bist ein richtiger Charmebolzen, Rotznase«, blaffte Hicks wütend. »Kein Wunder, dass du so beliebt bist.«
»Aber im Ernst«, sagte Rotznase lässig, »schau dich doch nur mal um, du Loser. Du und dein Alter, ihr habt uns hier wirklich in Gefahr gebracht. Wir sind ins Gebiet der HASSSCHLÄGER abgedriftet, Mann! Und siehst du die Insel dort drüben?« Rotznase deutete auf einen düster am Horizont brütenden Landstrich, von dem ein unheimliches, dröhnendes Trommeln herüberscholl. »Willst du wissen, was das für eine Insel ist? Das ist die BERSERKER-Insel! Und die Bucht, in die wir gerade einlaufen? Das ist die Bucht des Gebrochenen Herzens …«
Stinker der Dussel hatte Rotznases gesamte Rede mit ständigem Kichern und Grunzen begleitet, aber jetzt hörte er abrupt auf zu grinsen. Sein Gesicht nahm eine eklige grüne Färbung an. »D-d-die B-Bucht des Gebrochenen Herzens?«, stotterte er. »A-aber die ist doch … verhext???«
»Klar ist sie das«, erwiderte Rotznase grinsend.
»Verhext???«, quiekte Fischbein entsetzt.
Rotznase riss unheilvoll die Augen auf, beugte sich ganz nahe zu Fischbeins blassem Gesicht hinunter und flüsterte geheimnisvoll: »Stimmt, verhext, du Pissblumenstängel. Man sagt, dass es in der Bucht des Gebrochenen Herzens spukt – der Geist einer Frau in einem Geisterschiff … und sie sucht immerdar nach ihrem verlorenen toten Kind … und wenn sie stattdessen DICH findet … dann …« – Rotznase machte eine Pause, um die Sache noch spannender zu machen – »dann bohrt sie ihre grausam langen, spitzen Fingernägel in deine Brust …« – Fischbein und Hicks hielten abwehrend die Hände vor die Brust – »… und reißt dir bei lebendigem Leib das Herz heraus … und nimmt es mit sich zurück in die Geisterwelt«, vollendete Rotznase genüsslich die schauderhafte Geschichte.
Stinker hatte so viel Angst bekommen, dass ihm der Dolch aus der zitternden Hand fiel. Die Spitze bohrte sich direkt in seinen großen Zeh. »AUUUUAAAA!!!«
»Das ist doch totaler QUATSCH, Rotznase«, sagte Hicks laut. »Nichts als ein Ammenmärchen. Das kommt alles nur davon, weil im Moor hinter dem Strand ein seltener Vogel brütet, der Nimmervogel genannt wird. Sein Krächzen klingt so ähnlich wie ein heulender Geist.«
Rotznase richtete sich wieder zu voller Größe auf und verschränkte lässig die völlig tätowierten Arme vor der Brust. »Ach ja, das ist totaler Quatsch? Wir sind hier vielleicht in Lebensgefahr! Und alles nur wegen einer verrotzten, dreckigen kleinen Sumpfdiebschlampe, die mit dem Stamm der Räuberischen Raufbolde rein gar nichts zu tun hat! Wie gesagt: Es ist alles nur deine Schuld, du Nullnummer!«
Genau in diesem Moment kehrte Hicks’ Jagddrache Ohnezahn auf die Fetter Tölpel zurück. Er hatte einen kleinen Erkundungsflug unternommen und landete jetzt ziemlich ungeschickt auf Hicks’ Helm.
Hicks hatte Ohnezahn zur Insel geschickt; er sollte die Höhlen und Nischen in den Felsen und Klippen auskundschaften, in die ein mächtiger Sturm ein kleines Boot vielleicht geworfen haben könnte.
So wie Hicks ein sehr unscheinbarer Stammeserbe war, war Ohnezahn der unscheinbarste Jagddrache, den ein unscheinbarer Stammeserbe nur haben konnte. Ohnezahn war ein Felddrache, die häufigste Drachenart (obwohl er ständig behauptete, viel exotischer als die übrigen Gemeinen Drachen zu sein), und war grade mal halb so groß wie die Jagddrachen der anderen jungen Stammeskrieger. Er hatte keine Waffen (oder wenigstens konnte man keine an ihm sehen) und, wie sein Name sagt, auch keine Zähne.
Eigentlich hatte er gerade ziemlich große Angst. Aber die ganze dramatische Suche und dass es so spät am Abend war und dass er, Ohnezahn, bei dieser Suche das wichtigste Lebewesen überhaupt war, hatte aus dem normalerweise immer aufgeregten Ohnezahn einen total, echt, hoffnungslos überdrehten Ohnezahn gemacht.
Er war so aufgedreht wie ein Kapuzineräffchen, das ein paar Liter extrastarken Kaffee mit einem Kilo Zucker getrunken hatte.
Ohnezahn stotterte immer ein bisschen, aber jetzt brachte er vor lauter Aufregung überhaupt kein Wort mehr heraus, gestottert oder nicht. Er hüpfte wie besessen auf Hicks’ Helm auf und ab und deutete mit den aufgeregt schlagenden Flügeln immer wieder zum Strand des Gebrochenen Herzens hinüber.
»Was ist los, Ohnezahn? Was hast du denn?«, fragte Hicks.* Haudrauf starrte angestrengt zum Ufer hinüber und diskutierte mit seinem Stellvertreter, welche Stelle der Insel am besten für das Nachtlager geeignet sei. Als er Ohnezahn aufgeregt auf das Ufer deuten sah, schwenkte er sein Fernrohr auf die Stelle, auf die Ohnezahn deutete – das Ufer des Gebrochenen Herzens.
»Na, das ist aber kein geeigneter Lagerplatz«, grunzte Haudrauf, doch dann sagte er plötzlich. »Warte mal … was ist das denn? DA IST ETWAS AM STRAND DORT DRÜBEN!«
* Hicks der Nutzlose war Rotznases Schimpfname für Hicks.
* Hicks war einer der wenigen Wikinger, die die Drachensprache Drachenesisch verstehen und sprechen konnten, also die Sprache, in der sich die Drachen untereinander verständigten.
2. DAS ETWAS AM STRAND
Der arme Fischbein fuhr fast aus seiner Haut, weil er glaubte, das Etwas sei eine Geisterdame.
Aber das Etwas war etwas Großes, etwas Schweres, und es steckte im weißen Sand des Strands des Gebrochenen Herzens.
»Vielleicht ist es Kamikazzis Boot?«, rief Hicks hoffnungsvoll und spähte angestrengt zum Ufer hinüber. »Vielleicht hat sie Schiffbruch erlitten und jetzt steckt ihr Boot irgendwie mit dem Kiel aus dem Sand …«
»WIKINGER!«, bellte Haudrauf, »WIR WERDEN NACHSCHAUEN, WAS DORT DRÜBEN AM UFER LIEGT, BEVOR WIR WEITER NACH DEM PERFEKTEN LAGERPLATZ SUCHEN! ES KÖNNTE DAS VERMISSTE KIND SEIN!«
Die Krieger waren nicht besonders begeistert, um es mal milde auszudrücken.
Inzwischen versank die Sonne schnell hinter dem Horizont, in einem wunderbaren, rot-rosa-goldenen Farbenspiel. Aber niemand war in der Stimmung, den prächtigen Sonnenuntergang zu bewundern. Bildeten sie sich das nur ein oder wurde das Trommeln, das von der Berserker-Insel zu hören war, tatsächlich immer lauter?
»Aber, Boss«, wandte Hobber Hirnlos ein, »der Strand dort drüben ist nicht nur verhext, sondern er gehört auch zum Gebiet von Häuptling UG Ugglitugg dem Hassschläger.«
Und UG Ugglitugg der Hassschläger mochte keine Besucher.
»Ja, aber wir gehen ja nicht an Land oder so was«, bellte Haudrauf. »Wir schauen nur mal schnell nach … und überhaupt: Wieso stellst du solche Fragen, wenn ich etwas befehle? ICH BIN AUF DIESEM SCHIFF DER KAPITÄN UND DULDE KEINEN WIDERSPRUCH!«
Murrend ruderten die müden Männer zu dem ETWAS hinüber, das am Strand lag.
»Oh Nutzlos! Du bist wirklich ein sooo toller Typ, ich würde dir am liebsten den nutzlosen Schädel einschlagen!«, blaffte Rotznase Hicks an. »Würde ich tatsächlich sofort machen, wenn ich nicht zu müde und zu hungrig wäre!«
Aber als sie dem Ufer näher kamen und im seichten Wasser durch ein dichtes Gewirr von Treibholz ruderten, das der Sturm in die Bucht getrieben hatte, wurde ihnen klar, dass das Etwas auf dem Strand kein Boot war.
»Zu viereckig für ein Boot«, sagte Fischbein.
Was konnte es denn sonst sein?
Gerade als Fischbein der Gedanke durch den Kopf schoss, dass es vielleicht ein SARG sein könnte, war ein lautes KNIRSCH!! vom Bootskiel zu hören und das Boot kam abrupt zum Stillstand.
»IHR HIRNAMPUTIERTEN VOLLIDIOTEN!!!«, brüllte Haudrauf voller Wut. »IHR SEID AUF EIN RIFF AUFGELAUFEN!«
»Du hast nicht befohlen, dass wir vor dem Riff anhalten oder ihm ausweichen sollen«, widersprach Hobber Hirnlos und damit hatte er nicht mal unrecht. »Du bist doch der Kapitän! Und wir sollen doch nur deine Befehle befolgen, oder nicht?«
Sie waren tatsächlich auf einen Felsen aufgelaufen. Und nicht nur das, sondern das Boot war dabei leckgeschlagen.
Wasser schoss durch das Leck auf der Steuerbordseite ins Boot.
Und die Fetter Tölpel sank tiefer, bettete ihren fetten Bauch in den Schlick vor dem Strand und rührte sich nicht mehr vom Fleck.
Für Wikinger ist es eine echt peinliche Sache, das eigene Schiff auf Grund zu setzen.
Vor allem, wenn das Meer an der Unglücksstelle grade mal knietief war.
Es gehörte zwar zum Berufsrisiko. Aber peinlich war es trotzdem.
Und es hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt passieren können.
Die Wikinger stiegen aus. Das Wasser war tatsächlich nur knietief. Aber so taktvoll, wie sie waren, sagte keiner etwas.
»BEI DEN STINKENDEN ACHSELHÖHLEN DES GROSSEN GOTTES THOR!!!«, brüllte Haudrauf der Stoische, knallrot im Gesicht und so wütend, dass ihm fast die Fellhose platzte. Er schüttelte die Faust zum Himmel hinauf, gerade in dem Moment, in dem die Sonne den allerletzten Strahl auf den Strand schickte, bevor sie hinter dem Horizont verschwand. Und da waren sie nun, die Wikinger, gestrandet auf dem Strand des Gebrochenen Herzens, und allen war klar, dass sie das Leck erst am nächsten Morgen abdichten konnten.
»SEI’S DRUM!!!«, donnerte Haudrauf der Stoische. »Ich denke, wir müssen uns mit dem Strand hier als Nachtlagerplatz zufriedengeben.«
Die Raufbolde im zweiten Boot waren von der Idee nicht begeistert, die Nacht ebenfalls am Ufer verbringen zu müssen. »Unser Boot ist in Ordnung«, rief Sackasch der Bierbauch herüber. »Wir könnten doch im Boot schlafen …?«
»WASSOLLDASHEISSEN?«, röhrte Haudrauf der Stoische. »RAUFBOLDE HALTEN ZUSAMMEN! IHR STEIGT SOFORT AUS UND KOMMT AN LAND!«
Es war nicht gerade der beste Nachtlagerplatz. Aber was blieb ihnen denn anderes übrig?
Die Sonne war untergegangen.
Das Boot ebenfalls.
Dafür ging der Mond auf. Schon schwirrten die ersten Glühwürmchen in der stillen Abendluft herum und beleuchteten die Szene.
Die Raufbolde waren zu müde, um weiter miteinander zu streiten. Das zweite Boot ging dort, wo es gerade war, vor Anker, die Besatzung warf ihre Tierfelldecken über die Schulter und watete zum Ufer.
Aber wenigstens entdeckten sie jetzt, was das Etwas am Strand war.
Es war ein Thron.
Ein riesiger, leerer THRON.
Der Thron war aus einem einzigen massiven Marmorblock gehauen worden. Offensichtlich kam er direkt aus dem Meer, denn er war noch vollkommen mit einer grünen Algenschicht und dicht mit Seepocken bedeckt, als seien sie Edelsteine. An den muschelverkrusteten Armlehnen hingen lange Seetangfäden herab.
Der Thron war wirklich enorm groß und er stand so sicher und fest auf dem Strand, als säße immer noch ein unsichtbarer Riesengott darauf und starrte still und stumm auf das Meer hinaus.
»Seltsam, seltsam«, murmelte Haudrauf der Stoische in seinen verfilzten Bart. »Was meint ihr, woher dieses … Ding kommt?« Haudrauf ging langsam um den Thron herum und betrachtete ihn von allen Seiten. »Und er hat sogar das Wappenschild des Raufbold-Stammes auf der Rückenlehne! Dieser Thron muss UNS gehören … Seltsam, höchst seltsam! In meinem ganzen Leben hab ich noch nie so einen Thron gesehen! Und was, in Thors Namen, hat ein Thron des Raufbold-Stammes hier draußen zu suchen, einsam und verlassen, mitten im Hassschlägerland? Das ist wirklich mist… mister… Wie heißt das noch mal, Hicks?«
»Mysteriös«, sagte Hicks, während er den Thron sehr misstrauisch beäugte.
Haudrauf nickte. »Sag ich doch.«
Der Thron hatte etwas an sich, das Hicks einen Schauder nach dem anderen über den Rücken jagte.
Vielleicht lag es an dem Blutfleck auf der Rückseite. Der Blutfleck war offenbar über längere Zeit vom Meereswasser halb weggewaschen worden, aber immer noch ziemlich deutlich zu sehen. Er sah aus wie eine rotbraune Blume, eine Erinnerung an einen uralten, gemeinen Verrat.
»Ich glaube, er ist von dem schweren Sturm an Land gespült worden, genau wie die anderen Sachen hier«, sagte Hicks und deutete auf das Treibholz, die alten Flaschen und Tonkrüge, leere Muschelschalen, Tierskelette und eine halbe Fischkiste, die in kleinen Wasserlachen den halben Strand bedeckten.
»Aber was für ein Schatz!«, keuchte Haudrauf fast atemlos. Inzwischen hatte sich seine Laune enorm verbessert. »Und er gehört UNS! Der war bestimmt vor langer, langer Zeit der Thron eines Raufbold-Häuptlings!«
Prima, prima, prima! Der Schatz war sogar das Leck in der Fetter Tölpel wert. Haudrauf rieb sich aufgeregt die massigen Pranken.
Haudraufs eigener Thron zu Hause auf der Insel Berk war nicht mehr ganz so prächtig, wie er früher gewesen war – weil ihn Ohnezahn vor ein paar Monaten versehentlich teilweise abgefackelt hatte.*
Es ist nämlich nicht leicht, eindrucksvoll zu wirken, wenn der Thron nur drei Beine hat.
»Okay, Krieger!«, bellte Haudrauf. »Schleppt das Ding weiter von der Wasserlinie weg – bis über die Flutlinie. Und dann macht ihr das Abendessen – heute machen wir früher Schluss!«
Haudrauf wandte sich an seinen Sohn. »Und du, Hicks, kannst jetzt gleich mal lernen, wie man das Beste aus allem macht. Das ist eine alte Tugend des Raufbold-Stammes. Das hier ist vielleicht doch nicht der schlechteste Nachtlagerplatz. Schau dich um – keine Quallen zu sehen. Windgeschützt! Jede Menge hoher Felsen für den Ausguck! DORT DRÜBEN BEI DEN FELSEN MIT DEN RUNEN SCHLAGEN WIR DAS LAGER AUF, MÄNNER!«
Haudrauf stapfte durch den Sand zu einem großen Felsen, der über und über mit Hassschläger-Runen bedeckt war.
»Was steht da, Hicks?«, fragte Fischbein mit zitternder Stimme.
Hicks kniete vor dem Felsen nieder und studierte die Runen genau. »Hier steht: ›Zutritt verboten! Unbefugte werden getötet – grausam, aber barmherzig-schnell, wenn sie Glück haben!‹ Oder so ungefähr. Hassschläger-Runen sind nämlich sehr schwer zu entziffern.«
»PAH!«, röhrte Haudrauf und warf eine Armladung Treibholz für das Lagerfeuer in den Sand. »Wegen diesem ganzen, du weißt schon, Geisterquatsch kommen die Hassschläger nur ganz selten hier in die Bucht. So gesehen könnte es sogar der perfekte Nachtlagerplatz sein! Hier werden sie uns nie und nimmer entdecken!«
Die Räuberischen Raufbolde schleppten den Thron weiter den Strand hinauf, dann bauten sie auf einem Haufen Treibholz und Steinen ein großes Lagerfeuer und grillten ein paar Makrelen als Abendessen. Danach legten sie sich rings um das Lagerfeuer nieder, rollten sich in ihre Bärenfelle ein, mit ihren Jagddrachen neben sich, und versuchten zu schlafen.
Was aber nicht ganz so leicht war.
Denn während der Nacht wurde den Raufbolden allmählich klar, dass es vielleicht noch einen anderen Grund gab, warum sich die Hasssschläger nicht sehr oft am Strand des Gebrochenen Herzens blicken ließen. Das leise Summen und Trommeln, das sie am Abend von der Berserker-Insel gehört hatten, wurde immer lauter, als es Nacht wurde und die Sterne herauskamen. Es steigerte sich zu einem richtig lauten, wilden, angriffslustigen Kriegstrommeln, genau im Rhythmus mit Hicks’ immer schneller klopfendem Herzen.
Und als der Mond hoch am Himmel stand, stieg plötzlich ein grausiger, entsetzlicher, unirdischer Schrei von der Berserker-Insel auf …
Man kann es nur als garstig-grausig-gespenstisches HEULEN beschreiben, so ähnlich wie das Heulen halb ausgehungerter Wölfe. Aber dieser Schrei konnte nur aus einer menschlichen Kehle stammen oder jedenfalls aus einer halbwegs menschlichen Kehle.
Der grauenhafte Schrei lief Hicks wie eiskaltes Wasser über den Rücken.