Drachenzähmen leicht gemacht. Band 1-3 im Bundle - Cressida Cowell - E-Book

Drachenzähmen leicht gemacht. Band 1-3 im Bundle E-Book

Cressida Cowell

0,0
14,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

***Die ersten drei Bände von "Drachenzähmen leicht gemacht" im exklusiven E-Book-Bundle*** Drachenzähmen leicht gemacht (1): Auweia! An Thors Tag müssen alle Wikingerjungen die Reifeprüfung zum "Drachenmeister" ablegen, doch Hicks sieht schwarz für sich und seinen widerspenstigen Drachen Ohnezahn. Wird er nun aus dem Stamm der Räuberischen Raufbolde verbannt? Doch dann platzt mitten in die Feierlichkeiten ein monströser Seedrache, der imstande wäre, die gesamte Insel zu vernichten. Auf einmal verlassen sich alle auf Hicks, der als Einziger die Drachensprache spricht und mit der Bestie verhandeln soll ... Drachenzähmen leicht gemacht (2). Wilde Piraten voraus!: Ahoi, ihr Landratten! Plötzlich finden sich Wikingerjunge Hicks und sein Hausdrache Ohnezahn bei stürmischem Seegang mitten im Piraten-Ausbildungsprogramm der Räuberischen Raufbolde wieder. Eigentlich sollen die Piraten-Lehrlinge ja nur ihr erlerntes Wissen bei einer Schatzsuche in die Tat umsetzen, aber dann geht mit einem Mal alles drunter und drüber. Und natürlich muss sich auch Hicks als der zukünftige Häuptling des Wikinger-Stammes wieder unter Beweis stellen … Drachenzähmen leicht gemacht (3). Strenggeheimes Drachenflüstern: Hilfe! Die Römer haben Hicks und seinen Freund Fischbein ins weit entfernte Fort Finstericum entführt. Und das Schlimmste: Auch Hicks' Drache Ohnezahn befindet sich in ihrer Gewalt. Doch die Römer haben ein Problem, denn im Gegensatz zu Hicks beherrschen sie die Drachensprache nur sehr mangelhaft. Das führt im Umgang mit Drachen schnell zu schmerzhaften Missverständnissen. Deswegen sind sie jetzt ausgerechnet auf Hicks angewiesen. Wird er ihnen helfen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 455

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Sammlungen



Impressum

digi:tales - Ein Imprint der Arena Verlag GmbH © Arena Verlag GmbH 2019 Dieses Bundle enthält folgende Einzelbände: Drachenzähmen leicht gemacht (1), Drachenzähmen leicht gemacht (2). Wilde Piraten voraus!, Drachenzähmen leicht gemacht (3). Strenggeheimes Drachenflüstern © 2016 Arena Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig Covergestaltung des Bundles: Arena Verlag GmbH Covergestaltung und Illustrationen der Einzelbände: Clara Vath Bundle Erstellung: Arena Verlag GmbH 2019 ISBN der Bundle-Ausgabe: 978-3-401-80858-1 www.arena-verlag.de www.arena-digitales.de Folge uns! www.facebook.com/digitalesarena www.instagram.com/arena_digitales www.twitter.com/arenaverlag www.pinterest.com/arenaverlag

Cressida Cowell

Drachenzähmen Bundle. Bände 1-3

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT DES AUTORS

1. ZUERST FÄNGT JEDER SEINEN DRACHEN

2. DIE KINDERSTUBE DER DRACHEN

3. HELDEN ODER EXIL

4. DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT

5. PLAUDEREI MIT ALT FALTL

6. INZWISCHEN TIEF IM OZEAN

7. OHNEZAHN WACHT AUF

8. DRACHENZÄHMEN AUF DIE SCHWERE ART

9. FURCHT, EITELKEIT, RACHE UND DUMME WITZE

10. THORS TAG

11. THOR IST WÜTEND

12. DER GRÜNE TOD

13. WENN SCHREIEN NICHT HILFT

14. DER TEUFLISCH SCHLAUE PLAN

15. DIE SCHLACHT AN DER TOTENKOPF-LANDZUNGE

16. DER TEUFLISCH SCHLAUE PLAN GEHT SCHIEF

17. IM MAUL DES DRACHEN

18. DIE AUSSERORDENTLICHE TAPFERKEIT VON OHNEZAHN

19. HICKS DER NÜTZLICHE

NACHWORT DES AUTORS

1. SCHWERTKAMPF AUF HOHER SEE (NUR FÜR ANFÄNGER)

2. DER KAMPF GEGEN STINKER

3. EIN UNGLAUBLICHER ZUFALL

4. WEM GEHÖRT DER SARG?

5. ÖFFNE NIE EINEN SARG, AUF DEM »NICHT ÖFFNEN« STEHT

6. DIE GESCHICHTE VON ALWIN DEM ARMEN-ABER-EHRLICHEN-BAUERN

7. TRAINING IM SCHWERTKAMPF UND SCHATZSCHNÜFFELN

8. INZWISCHEN IN EINER HÖHLE TIEF UNTER DER ERDE

9. DER UNTERRICHT IN UNVERSCHÄMTEM BENEHMEN WIRD GESTÖRT

10. DER BISHER SCHLIMMSTE TAG IN HICKS’ LEBEN

11. DER SCHATZ GRIMMBARTS DES ABSCHEULICHEN

12. DIE FLUCHT VON DER TOTENKOPFINSEL

13. DER STREIT

14. DER TAG WIRD IMMER SCHLIMMER

15. DIE SCHLACHT AN BORD DER »GLÜCKLICHEN DREIZEHN«

16. AUF DEM TIEFSTEN MEERESGRUNDE

17. KONNTE DER TAG NOCH SCHLIMMER WERDEN?

18. GRIMMBARTS LETZTE ÜBERRASCHUNG

19. DER ERBE GRIMMBARTS DES ABSCHEULICHEN

EPILOG

VORWORT DES AUTORS

1. FEINDLICHES-SCHIFF-KAPERNUNTERRICHT (PRAKTISCHER TEIL)

2. HAIWÜRMER

3. DER KLEINE IRRTUM DES WIKINGERHELDEN FISCHBEIN

4. OHNEZAHN GREIFT EIN

5. ZURÜCK AUF BERK

6. NACHTS IM FINSTEREN RÖMERFORT FINSTERICUM

7. DER NANODRACHE

8. DER FREMDE-ERSCHRECKENUNTERRICHT

9. WILLKOMMEN IM FORT FINSTERICUM

10. DAS GEHEIMNIS DES DÜNNEN PRÄFEKTEN

11. DER ERBE DER SUMPFDIEBE

12. HICKS’ SCHLAUER, ABER ZIEMLICH VERZWEIFELTER AUSBRUCHSPLAN

13. INZWISCHEN AUF BERK

14. KAMIKAZZIS SCHLAUE, ABER ZIEMLICH VERWEGENE AUSBRUCHSPLÄNE

15. DIE HAIWÜRMER KOMMEN

16. NOCH SO EIN SCHLAUER, ABER ZIEMLICH VERZWEIFELTER PLAN

17. DIE SATURNSAMSTAG-SPIELE

18. WALHALLA-EXPRESS

19. JETZT GIBT’S ECHT ÄRGER

20. HICKS DER GÖTTLICHE

21. MAN KANN EINE SUMPFDIEBIN NICHT HINTER SCHLOSS UND RIEGEL SPERREN

22. DIE RÜCKKEHR DER HELDENHAFTEN ERBEN

NACHWORT DES AUTORS

Cressida Cowell

DRACHENZÄHMEN

LEICHT GEMACHT

Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig

Mit Illustrationen von Clara Vath

In der Reihe »Drachenzähmen leicht gemacht« von Cressida Cowell sind im Arena Verlag erschienen: Band 1 Drachenzähmen leicht gemachtBand 2 Drachenzähmen leicht gemacht. Wilde Piraten voraus!Band 3 Drachenzähmen leicht gemacht. Strenggeheimes DrachenflüsternBand 4 Drachenzähmen leicht gemacht. Mörderische DrachenflücheBand 5 Drachenzähmen leicht gemacht. Brandgefährliche FeuerspeierBand 6 Drachenzähmen leicht gemacht. Handbuch für echte HeldenBand 7 Drachenzähmen leicht gemacht. Im Auge des DrachensturmsBand 8 Drachenzähmen leicht gemacht. Flammendes Drachenherz

www.drachenzähmen.de

Hicks der Hartnäckige vom Hauenstein der Drittewar ein Furcht einflößender Schwertkämpfer, ein Drachenflüsterer und überhaupt der größte Wikingerheld, der jemals lebte. Doch seine Memoiren entführen dich in die Zeit, als er noch ein ganz gewöhnlicher Junge war und sich überhaupt nicht vorstellen konnte, dass aus ihm mal ein Held werden würde.

Cressida Cowellverbrachte ihre Kindheit in London sowie auf einer unbewohnten Insel an der schottischen Westküste. Sie war überzeugt, dass es dort nur so vor Drachen wimmelte, und ist seither von ihnen fasziniert. Neben den Aufzeichnungen von Hicks’ Memoiren hat sie mehrere Bilderbücher geschrieben und illustriert. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern im englischen Hammersmith.

Clara Vathliebte es schon als Kind, bunten und verrückten Fantasiewesen eine Gestalt zu geben. Dass ihr dabei auch der ein oder andere Drache begegnet ist, kam ihr bei der Arbeit an Hicks’ Memoiren sehr gelegen. Seit 2012 arbeitet sie als freie Illustratorin für verschiedene Unternehmen.

Dieses Buch widme ich meinem guten Freund Ohnezahn. H. H. H. III.

Cressida Cowell möchte dieses Buch ihrem Bruder Caspar widmen. In Liebe und Bewunderung.

Die Originalausgabe erschien erstmals 2003 unter dem Titel »How to Train Your Dragon« bei Hodder Children’s Books, London. © 2003 by Cressida Cowell

1. Auflage 2016 © 2004 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig Einband, Satz und Illustration: Clara Vath ISBN 978-3-401-80643-3

Besuche uns unter: www.arena-verlag.dewww.twitter.com/arenaverlagwww.facebook.com/arenaverlagfans

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT DES AUTORS

1. ZUERST FÄNGT JEDER SEINEN DRACHEN

2. DIE KINDERSTUBE DER DRACHEN

3. HELDEN ODER EXIL

4. DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT

5. PLAUDEREI MIT ALT FALTL

6. INZWISCHEN TIEF IM OZEAN

7. OHNEZAHN WACHT AUF

8. DRACHENZÄHMEN AUF DIE SCHWERE ART

9. FURCHT, EITELKEIT, RACHE UND DUMME WITZE

10. THORS TAG

11. THOR IST WÜTEND

12. DER GRÜNE TOD

13. WENN SCHREIEN NICHT HILFT

14. DER TEUFLISCH SCHLAUE PLAN

15. DIE SCHLACHT AN DER TOTENKOPF-LANDZUNGE

16. DER TEUFLISCH SCHLAUE PLAN GEHT SCHIEF

17. IM MAUL DES DRACHEN

18. DIE AUSSERORDENTLICHE TAPFERKEIT VON OHNEZAHN

19. HICKS DER NÜTZLICHE

NACHWORT DES AUTORS

VORWORT DES AUTORS

Als ich ein Junge war, gab es noch Drachen.

Es gab große, wilde, fliegende Drachen, die oben auf den Klippen nisteten wie riesige, unheimliche Vögel. Auch kleine braune Springdrachen gab es, die in Rudeln auf Mäuse- und Rattenjagd gingen. Und im Meer wohnten unglaublich gigantische Drachen, die ungefähr zwanzigmal so groß waren wie der Große Blauwal und aus purem Spaß töteten.

Du wirst es mir einfach glauben müssen, denn die Drachen verschwinden so schnell, dass sie vielleicht bald schon ausgestorben sind.

Keiner weiß, was da vorgeht. Sie kriechen zurück ins Meer, woher sie einst kamen, und hinterlassen nicht einmal einen Knochen oder einen Zahn, durch den die Menschen sich an sie erinnern könnten.

Und damit diese unglaublichen Geschöpfe nicht vergessen werden, erzähle ich diese wahre Geschichte aus meiner Kindheit.

Ich gehörte nicht zu den Jungen, die einen Drachen mit links zähmen konnten. Ich war kein geborener Held. Ich musste es mir erarbeiten. Diese Geschichte handelt davon, wie man auf die harte Art ein Held wird.

1. ZUERST FÄNGT JEDER SEINEN DRACHEN

Vor langer Zeit auf der wilden und stürmischen Insel Berk stand ein kleiner Wikinger mit einem unglaublich langen Namen bis zu den Knöcheln im Schnee. Hicks der Hartnäckige vom Hauenstein der Dritte, die Hoffnung und der Erbe des Stammes der Räuberischen Raufbolde, hatte sich, schon seit er am Morgen aufgewacht war, nicht besonders gut gefühlt.

Zehn Jungen, einschließlich Hicks, hofften, vollwertige Mitglieder des Stammes zu werden, indem sie die Reifeprüfung zum »Drachenmeister« ablegten. Sie standen auf einem öden, kleinen Strand an der ödesten Stelle der ganzen öden Insel. Und es fiel dichter Schnee.

»AUFGEPASST!«, schrie Grobian der Rülpser, der für die Reifeprüfung verantwortliche Krieger. »Dies wird eure erste militärische Operation sein und Hicks wird die Mannschaft anführen.«

»Oh nein, nicht Hicks«, stöhnten Stinker der Dussel und die meisten der anderen Jungen. »Ihr könnt Hicks nicht die Leitung übertragen, Kommandant, er ist total NUTZLOS!«

Hicks der Hartnäckige vom Hauenstein der Dritte wischte sich kläglich mit dem Ärmel über die Nase. Er sank ein wenig tiefer in den Schnee.

»JEDER wäre besser als Hicks«, höhnte Rotznase Rotzgesicht großspurig. »Sogar Fischbein wäre besser als Hicks.«

Fischbein hatte einen Sehfehler, der ihn so blind machte wie eine Qualle, und außerdem war er allergisch gegen Reptilien.

»RUHE!«, röhrte Grobian der Rülpser. »Der Nächste, der noch einen Ton sagt, bekommt drei Wochen Napfschnecken vorgesetzt.«

Sofort herrschte absolute Stille. Napfschnecken schmecken schlimmer als Würmer und Rotz zusammen.

»Hicks führt euch an, und das ist ein Befehl!«, donnerte Grobian in seiner üblichen Lautstärke. Er war ein zwei Meter großer Riese mit einem verrückten Funkeln in seinem einzigen guten Auge und einem Bart, der aussah wie ein explodierendes Feuerwerk. Trotz der bitteren Kälte trug er Pelzshorts und eine winzig kleine Weste aus Wildleder, die seine krebsrote Haut und seine starken Muskeln zeigte. Mit einer seiner Pranken hob er eine Fackel in die Höhe.

»Hicks wird euer Anführer sein, obwohl er zugegebenermaßen völlig nutzlos ist, aber Hicks ist der Sohn des HÄUPTLINGS und so ist es eben bei uns Wikingern. Was glaubt ihr denn, wo ihr seid, in der RÖMISCHEN REPUBLIK? Aber egal, das ist heute noch euer kleinstes Problem. Ihr seid hier, um euch als heldenhafte Wikinger zu beweisen. Und es ist eine überlieferte Tradition des Stammes der Raufbolde, dass ihr« – Grobian machte eine dramatische Pause – »ZUERST EUREN DRACHEN FANGT!« Ohhh, sabbernder Seetang!, dachte Hicks.

»Unsere Drachen sind das, was uns auszeichnet!«, bellte Grobian. »Normale Menschen richten Falken für die Jagd ab oder Pferde zum Reiten. Nur die HELDENHAFTEN WIKINGER wagen es, die wildesten und gefährlichsten Wesen auf Erden zu zähmen.«

Grobian spuckte bedeutungsvoll in den Schnee. »Die Reifeprüfung ›Drachenmeister‹ besteht aus drei Teilen. Der erste und gefährlichste Teil ist eine Prüfung eures Mutes und eurer Geschicklichkeit beim Stehlen. Wenn ihr richtige Mitglieder des Stammes der Räuberischen Raufbolde sein wollt, dann müsst ihr zuerst euren Drachen fangen. Und das ist der Grund«, fuhr Grobian in voller Lautstärke fort, »weshalb ich euch zu diesem idyllischen Plätzchen gebracht habe. Seht euch jetzt das Kliff der Wilden Drachen an!«

Die zehn Jungen legten die Köpfe in den Nacken.

Das Kliff ragte in schwindelerregender Höhe über ihnen auf, dunkel und unheimlich. Im Sommer konnte man das Kliff selbst kaum sehen, weil Drachen aller Größen und Arten es belagerten, nacheinander schnappten oder bissen und einen solchen Lärm veranstalteten, dass er auf der ganzen Insel zu hören war.

Aber im Winter hielten die Drachen Winterschlaf und am Kliff war es still, bis auf ihr unheimliches, tiefes Schnarchen. Hicks konnte die Vibration noch durch die Sohlen seiner Sandalen hindurch spüren.

»Also«, sagte Grobian, »seht ihr die vier Höhlen ungefähr auf halber Höhe des Kliffs, die so ähnlich ausschauen wie die Löcher eines Totenkopfs?«

Die Jungen nickten.

»In der Höhle, die aussieht wie das rechte Auge, ist die Kinderstube der Drachen, wo in diesem Augenblick dreitausend junge Drachen die letzten Wochen ihres Winterschlafes verbringen.«

»OOOHHH«, seufzten die Jungen aufgeregt.

Hicks schluckte schwer. Zufällig wusste er beträchtlich mehr über Drachen als alle anderen. Von klein auf war er von diesen Wesen fasziniert. Er hatte insgeheim viele Stunden mit der Beobachtung von Drachen verbracht. (Drachen-Beobachter wurden als weltfremde Streber betrachtet, deshalb war es notwendig, das geheim zu halten.) Und was Hicks über Drachen gelernt hatte, sagte ihm, dass nur ein Verrückter sich in eine Höhle mit dreitausend Drachen wagte.

Niemand sonst schien jedoch allzu besorgt zu sein.

»Jeder von euch nimmt nachher einen dieser Körbe und klettert das Kliff hinauf«, kommandierte Grobian der Rülpser. »Am Höhleneingang angelangt, seid ihr auf euch gestellt. Ich bin zu groß, um mich da reinzuquetschen. Ihr müsst die Höhle LEISE betreten – das gilt auch für dich, Warzenschweini, außer du willst die erste Frühjahrsmahlzeit für dreitausend hungrige Drachen werden, HA, HA, HA!«

Grobian lachte herzlich über seinen kleinen Scherz, dann fuhr er fort. »So kleine Drachen sind normalerweise ziemlich harmlos für Menschen, aber in dieser Menge würden sie sich wie Piranhas auf euch stürzen. Nicht einmal von einem Fettsack wie dir, Warzenschweini, würde etwas übrig bleiben – nur ein Haufen Knochen und dein Helm. HA, HA, HA! Also seid lieber LEISE in der Höhle! Jeder von euch wird EINEN schlafenden Drachen stehlen. Hebt den Drachen VORSICHTIG von seinem Platz und legt ihn in euren Korb. Noch irgendwelche Fragen?«

Keiner hatte irgendwelche Fragen.

»In dem unwahrscheinlichen Fall, dass ihr die Drachen DOCH aufweckt – und dazu müsstet ihr schon ziemlich BLÖDE sein –, rennt, so schnell ihr könnt, hinaus. Drachen mögen keine Kälte und der Schnee wird sie wahrscheinlich abschrecken.«

Wahrscheinlich?, dachte Hicks. Tja, das ist wirklich sehr beruhigend!

»Nehmt nicht irgendeinen Drachen. Es ist wichtig, dass er die richtige Größe hat. Das soll schließlich der Drache sein, der für euch Fische fängt und Wild erlegt. Ihr wählt den Drachen, der euch einmal in die Schlacht begleiten soll, später, wenn ihr älter und Krieger des Stammes seid. Also, wenn ihr ein ordentliches Tier wollt, wählt einfach das größte, das in euren Korb passt. Lungert nicht zu lange in der Höhle herum ...«

Herumlungern?, dachte Hicks. In einer Höhle mit dreitausend schlafenden Drachen?

»Ich muss euch wohl nicht sagen«, fuhr Grobian fröhlich fort, »dass ihr OHNE einen Drachen überhaupt nicht mehr zurückzukommen braucht. Jeder, der bei dieser Aufgabe versagt, wird sofort ausgeschlossen. Der Stamm der Räuberischen Raufbolde hat keine Verwendung für VERSAGER. Nur die Starken gehören zu uns.« Unglücklich blickte Hicks sich um. Nichts als Schnee und Meer, so weit das Auge reichte. Ein Leben außerhalb des Stammes sah auch nicht allzu verlockend aus.

»Also«, sagte Grobian entschieden. »Jeder Junge nimmt einen Korb für seinen Drachen und wir machen uns auf den Weg.«

Die Jungen eilten aufgeregt zu den Körben.

»Ich werde mir eines dieser Monster mit extra ausfahrbaren Klauen schnappen, vor denen jeder Angst hat«, gab Rotznase an.

»Ach, halt doch die Klappe, Rotznase, das darfst du gar nicht«, sagte Fausti. »Nur Hicks darf einen Riesenhaften Albtraum haben. Dazu muss man schließlich Häuptlingssohn sein.« Hicks’ Vater war Haudrauf der Stoische, der Furcht einflößende Häuptling des Stammes der Räuberischen Raufbolde.

»HICKS?!«, höhnte Rotznase. »Wenn der beim Drachenstehlen genauso nutzlos ist wie beim Bummsball, kann er froh sein, wenn er überhaupt einen Einfachen Braunen bekommt.«

Die Einfachen Braunen waren der verbreitetste Typ von Drachen, ein nützliches Tier, aber nichts Besonderes.

»RUHE JETZT und stellt euch auf, ihr jämmerlichen Kröten!«, schrie Grobian der Rülpser.

Mit den Körben auf den Rücken eilten die Jungen auf ihre Plätze und stellten sich auf. Grobian schritt die Reihe ab und entzündete mit seiner großen Fackel die kleineren der Jungen.

Seine Stimme bebte mit fürchterlichem Enthusiasmus. »In einer halben Stunde werdet ihr heldenhafte Wikinger sein, jeder mit seinem Reptil an der Seite oder ihr frühstückt mit Wodan in der Walhalla und habt Drachenzähne in eurem Hintern!«

»Ruhm oder Tod!«, schrie Grobian.

»Ruhm oder Tod!«, schrien acht Jungen fanatisch zurück. Tod, dachten Hicks und Fischbein traurig.

Grobian setzte dramatisch das Horn an die Lippen.

Ich glaube fast, das ist der bisher schlimmste Moment in meinem Leben, dachte Hicks für sich, während er auf das Erschallen des Hornes wartete. Und wenn die noch ein wenig lauter schreien, dann werden wir die Drachen wecken, bevor wir überhaupt angefangen haben.

»TRÖÖÖÖÖÖT!« Grobian blies ins Horn.

2. DIE KINDERSTUBE DER DRACHEN

Es ist wohl nicht schwer zu erraten, dass Hicks nicht der übliche heldenhafte Wikinger war.

Zum einen sah er nicht aus wie ein Held. Rotznase zum Beispiel war groß, muskulös, mit Tätowierungen übersät und zeigte bereits den Ansatz eines kleinen Schnurrbartes. Es waren zwar nur ein paar gelbliche Haarstoppeln, die auch nicht besonders schön aussahen, aber es wirkte dennoch eindrucksvoll männlich für einen Jungen, der noch keine dreizehn war.

Hicks dagegen war eher klein und hatte die Art von Gesicht, die völlig unauffällig ist. Sein Haar war allerdings auffällig. Es war leuchtend rot und stand immer ab, egal, wie sehr man es mit Meerwasser glätten wollte. Aber niemand bekam das je zu sehen, denn es war meistens unter dem Helm verborgen.

Man hätte NIEMALS angenommen, dass von diesen zehn Jungen ausgerechnet Hicks der Held dieser Geschichte sein sollte. Rotznase war in allem sehr gut und der geborene Anführer. Stinker war bereits genauso groß wie sein Vater und konnte ausgefallene Dinge tun, wie die berksche Nationalhymne furzen.

Hicks war einfach nur vollkommen durchschnittlich. Ein unauffälliger, magerer, sommersprossiger Junge, den man in der Menge leicht übersah.

Nachdem Grobian also ins Horn geblasen hatte und sich außer Sicht begab, um sich einen bequemen Felsen zu suchen, auf dem er sein Muschel-Tomaten-Sandwich verzehren konnte, schob Rotznase Hicks zur Seite und übernahm die Führung.

»Okay, passt mal auf, Jungs«, flüsterte er drohend. »ICH bin der Anführer, nicht der Nutzlose. Und jeder, der was dagegen hat, kriegt von Stinker dem Dussel ein Knöchel-Sandwich.«

»Genau«, grunzte Stinker und ballte glücklich die Fäuste. Stinker war ein richtiger Gorilla und Rotznases persönlicher Schläger.

»Zeig’s ihm, Stinker, damit alle wissen, was ich meine ...« Stinker gehorchte nur zu gern. Er gab Hicks einen Stoß, der ihn kopfüber in den Schnee schickte, und dann stieß er seinen Kopf noch einmal extra hinein.

»Aufgepasst!«, zischte Rotznase. Die Jungen lösten den Blick von Stinker und Hicks und passten auf.

»Seilt euch zusammen an. Der beste Kletterer geht als Erstes ...«

»Tja, das bist natürlich DU, Rotznase«, sagte Fischbein. »Du bist doch in allem der Beste, oder?«

Rotznase sah Fischbein misstrauisch an. Es war schwer zu sagen, ob Fischbein sich über ihn lustig machte oder nicht, weil er immer so schielte.

»Da hast du ganz recht, Fischbein«, sagte Rotznase. »Das bin ich.« Und nur für den Fall, dass Fischbein sich tatsächlich über ihn lustig gemacht hatte: »Zeig’s ihm, Stinker!«

Während Stinker den armen Fischbein zu Hicks in den Schnee schubste, befahl Rotznase angeberisch allen, sich aneinanderzubinden. Hicks und Fischbein waren die Letzten, die angebunden wurden, unmittelbar hinter dem triumphierenden Stinker.

»Na toll«, murrte Fischbein. »Ich muss in eine Höhle voller menschenfressender Reptilien, angebunden an acht völlig Durchgeknallte.«

»Wenn wir überhaupt in die Höhle kommen ...«, erwiderte Hicks nervös und blickte nach oben zu der steilen schwarzen Felswand.

Hicks steckte seine Fackel zwischen die Zähne, um die Hände freizuhaben, und begann, den anderen hinterherzuklettern.

Es war ein gefährlicher Aufstieg. Die Felsen waren glitschig vom Schnee und die anderen Jungen waren so überdreht, dass sie viel zu schnell aufstiegen. Planlos machte einmal einen Fehltritt und stürzte – glücklicherweise auf Stinker, der ihn an der Hose erwischte und wieder auf den Felsen zog, bevor er sie alle in die Tiefe reißen konnte.

Als sie es schließlich zum Höhleneingang geschafft hatten, blickte Hicks kurz hinunter auf das Meer, das tobend und brausend gegen die Felsen schlug, und schluckte schwer ...

»Löst die Seile!«, befahl Rotznase, seine Augen funkelten vor Aufregung bei dem Gedanken an die Gefahren, die sie erwarteten. »Hicks geht als Erster in die Höhle, weil ... ER ja der Sohn des Häuptlings ist ...« Er höhnte:

»Und wenn irgendein Drache wach ist, wird Hicks der Erste sein, der es erfährt! Sobald wir einmal in der Höhle sind, ist jeder auf sich allein gestellt. Nur die Starken gehören zu uns ...«

Auch wenn Hicks nicht der übliche hirnlose Rohling von Raufbold war, war er dennoch kein Feigling. Angst zu haben, ist nicht das Gleiche, wie ein Feigling zu sein. Vielleicht war er mindestens so tapfer wie alle anderen, denn er ging hinein, obwohl er genau wusste, wie gefährlich Drachen sind. Und nachdem er den halsbrecherischen Aufstieg zum Höhleneingang geschafft und festgestellt hatte, dass dahinter ein langer, kurvenreicher Tunnel kam, ging er dennoch weiter. Auch wenn er nicht gerade scharf auf lange, kurvenreiche Tunnel mit Drachen am Ende war.

Der Tunnel tropfte und war feucht. Manchmal war er hoch genug, um aufrecht gehen zu können. Dann verengte er sich wieder zu erschreckend schmalen Löchern, durch die man sich nur mühsam quetschen konnte. Die Jungen robbten auf dem Bauch und hielten die Fackeln zwischen den Zähnen.

Nach zehn langen Minuten, in denen sie ins Innere der Höhle vordrangen, nahm der Gestank nach Drachen – ein salziger Geruch nach Tang und alten Makrelenköpfen – immer mehr zu. Schließlich wurde er unerträglich und der Tunnel öffnete sich zu einer riesigen Höhle.

Hier befanden sich mehr Drachen, als Hicks sich je hätte vorstellen können.

Sie hatten jede mögliche Farbe und Größe und darunter befanden sich all die Rassen, von denen Hicks gehört hatte, und noch ein paar mehr, die er nicht kannte.

Hicks begann zu schwitzen, als er sich umsah. Er erblickte ganze Berge dieser Tiere, sie lagen überall; selbst von der Decke hingen sie wie riesige Fledermäuse. Sie lagen alle in tiefem Schlaf und die meisten schnarchten einheitlich. Das Schnarchen war so laut und so tief, dass es bis in Hicks’ Bauch zu vibrieren und sein Herz zu zwingen schien, im Puls der Drachen zu schlagen.

Wenn einer, nur einer dieser zahllosen Drachen aufwachte, würde er die anderen alarmieren und die Jungen würden einen grausamen Tod erleiden. Hicks hatte einmal einen Hirsch gesehen, der zu nahe an das Kliff der Wilden Drachen gewandert war. Er wurde innerhalb von Minuten in Stücke gerissen.

Hicks schloss die Augen. »Ich werde nicht daran denken«, sagte er sich. »OH NEIN!«

Auch keiner der anderen Jungen dachte daran. Ahnungslosigkeit ist unter solchen Umständen sehr nützlich.

Die Augen der Jungen funkelten vor Aufregung, als sie durch die Höhle streiften, sich wegen des entsetzlichen Gestanks die Nasen zuhielten und nach dem größten Drachen suchten, der in ihren Korb passte.

Die Fackeln ließen sie auf einem Stoß am Eingang zurück. Die Höhle war bereits durch die Glühwürmer gut erhellt – träge Tiere, die hier und da mit einem stetigen, wenn auch fahlen Licht leuchteten wie eine schwache Glühbirne. Und auch die Drachen sonderten beim Ein- und Ausatmen kleine, flackernde Lichter ab. Selbstverständlich steuerten die meisten Jungen auf das absolut Hässlichste zu, was die Drachenwelt zu bieten hatte.

Rotznase machte eine große Show daraus, sich einen gemein aussehenden Riesenhaften Albtraum zu nehmen, und er grinste Hicks dabei höhnisch an. Rotznase war der Sohn von Sackasch dem Bierbauch, der wiederum Haudraufs jüngerer Bruder war. Rotznase hatte vor, Hicks irgendwann in der Zukunft loszuwerden, damit er selbst der Häuptling der Räuberischen Raufbolde werden konnte. Und da Rotznase ein schrecklicher und Furcht erregender Häuptling sein wollte, brauchte er einen entsprechend eindrucksvollen Drachen.

Warzenschweini und Stinker stritten sich laut flüsternd um einen Gronckel, ein gepanzertes Untier mit Fangzähnen wie Küchenmesser, die so zahlreich aus seinem Maul ragten, dass er es gar nicht schließen konnte.

Stinker gewann und schaffte es dann, das Tier fallen zu lassen, als er es in seinen Korb stecken wollte. Der Panzer des Reptils schepperte ganz entsetzlich laut.

Der Gronckel öffnete seine bösen Krokodilaugen. Alle hielten die Luft an.

Der Gronckel starrte vor sich hin. Bei seinem ausdruckslosen Glotzen war es schwer zu sagen, ob er wach war oder weiterschlief. Während der qualvollen Spannung bemerkte Hicks, dass das hauchdünne dritte Augenlid immer noch geschlossen war.

Und das blieb es auch, bis ... der Gronckel langsam seine beiden äußeren Augenlider ebenfalls wieder schloss. Erstaunlicherweise erwachte keiner der anderen Drachen. Ein paar grummelten erschöpft, bevor sie es sich wieder bequem machten. Aber die meisten schliefen so tief, dass sie sich kaum bewegten.

Hicks atmete langsam wieder aus. Vielleicht lagen diese Drachen in einem so tiefen Winterschlaf, dass nichts sie wecken würde.

Er schluckte schwer, schickte ein Stoßgebet an den Schutzheiligen der Diebe und ging vorsichtig weiter, um den Drachen auszusuchen, der aussah, als schliefe er am allertiefsten.

Es ist eine kaum bekannte Tatsache, dass Drachen immer kälter werden, je tiefer sie schlafen.

Es ist sogar möglich, dass Drachen in ein Schlafkoma fallen, in dem sie eiskalt sind, ohne dass Puls, Atmung oder Herzschlag wahrzunehmen sind. Sie können jahrhundertelang in diesem Zustand bleiben und nur ein äußerst erfahrener Experte erkennt, ob sie am Leben oder tot sind. Aber ein Drache, der wach ist oder nur leicht schläft, ist ziemlich warm, ungefähr so wie Brot, das gerade aus dem Ofen gekommen ist.

Hicks fand einen, der etwa die richtige Größe hatte und sich ziemlich kühl anfühlte, und schob ihn so schnell und vorsichtig er konnte in seinen Korb. Es war ein sehr einfacher Einfacher Brauner, aber in diesem Moment war das Hicks völlig egal. Obwohl der Drache kaum halb ausgewachsen war, war er erstaunlich schwer.

»Ich habe es GESCHAFFT, ich habe es geschafft!«, sang er glücklich. Zumindest wäre er nicht der einzige Junge, der keinen Drachen hätte. Inzwischen schien sich jeder einen gefangen zu haben und alle bewegten sich leise auf den Ausgang zu. Alle, das heißt bis auf ...

... Fischbein, der bereits von einem knallroten juckenden Ausschlag überzogen war. Genau in diesem Augenblick näherte er sich einem Stoß von ineinander verschlungenen Naddern – zwar auf Zehenspitzen, aber dennoch ziemlich laut.

Fischbein war im Anschleichen und Klauen noch schlechter als Stinker.

Hicks blieb wie versteinert stehen. »Tu’s nicht, Fischbein, BITTE, tu’s nicht!«, flüsterte er.

Aber Fischbein hatte es satt, ständig von Rotznase gehänselt zu werden und jemand zu sein, über den man sich lustig machte. Er würde sich einen echt supercoolen Drachen holen, mit dem er die anderen Jungen beeindrucken würde.

Er blinzelte so heftig, dass er den Haufen mit den Drachen kaum sehen konnte. Seine Augen tränten und er kratzte sich immer wieder heftig. Dennoch streckte Fischbein langsam die Hand aus und ergriff den untersten Drachen an einem Bein. Vorsichtig ... zog er an.

Der ganze Stoß krachte in einem gewaltigen Durcheinander von Beinen, Flügeln und Ohren nach unten. Alle Jungen in der Höhle stießen einen entsetzten Seufzer aus.

Die meisten Naddern schnappten wütend nacheinander, bevor sie sich wieder zurechtlegten, um weiterzuschlafen. Einer jedoch, der größer war als die anderen, öffnete die Augen und blinzelte ein paarmal.

Hicks bemerkte erleichtert, dass das dritte Augenlid immer noch geschlossen war. Die Jungen warteten darauf, dass die Augen sich wieder schlossen.

Und dann nieste Fischbein.

Viermal und so laut, dass es von den Höhlenwänden als Echo zurückhallte.

Der große Nadder glotzte vor sich hin, ohne etwas wahrzunehmen, wie erstarrt.

Doch sehr, sehr schwach begann, ein unheimliches, knurrendes Geräusch in seiner Kehle aufzusteigen.

Und sehr, sehr langsam ...

... öffnete sich das dritte Augenlid.

»Auweia«, flüsterte Hicks.

Der Kopf des Nadders fuhr unvermittelt herum zu Fischbein. Seine gelben Katzenaugen erfassten den Jungen.

Er öffnete seine Flügel, so weit es ging, und näherte sich langsam wie ein Panther auf dem Sprung. Er öffnete sein Maul weit genug, um die gespaltene Drachenzunge zu zeigen, und ...

»LLLAAAUUUFFF!«, schrie Hicks, fasste Fischbein am Arm und zog ihn mit sich.

Die Jungen rannten auf den Ausgang zu. Fischbein und Hicks bildeten das Schlusslicht.

Es war keine Zeit, um die Fackeln aufzuheben, also rannten sie im Stockfinsteren. Der Korb mit dem Einfachen Braunen darin schlug gegen Hicks’ Rücken.

Sie hatten ungefähr zwei Minuten Vorsprung vor den Drachen, denn es dauerte eine Weile, bis die anderen aufwachten. Doch Hicks konnte ein wütendes Knurren und Flügelschlagen hören, als die Drachen den Jungen in den Tunnel folgten.

Er legte an Geschwindigkeit zu.

Die Drachen waren eigentlich schneller als die Jungen, denn sie konnten im Dunkeln sehen, doch sie wurden aufgehalten, als der Tunnel schmaler wurde, weil sie ihre Flügel anlegen mussten, um hindurchzuschlüpfen.

»Ich ... hab ... keinen ... Drachen«, schnaufte Fischbein schwer, einige Schritte hinter Hicks.

»Das«, sagte Hicks, während er panisch auf den Ellbogen durch ein schmales Stück Tunnel robbte, »ist das LETZTE ... von ... autsch ... unseren Problemen. Sie holen uns ein!«

»Keinen ... Drachen«, wiederholte Fischbein stur.

»Ach, um Thors willen«, fuhr Hicks ihn an.

Er schob seinen Korb Fischbein in die Arme und nahm den leeren von Fischbeins Rücken. »Dann nimm eben MEINEN. Warte hier.«

Und Hicks drehte sich um und kroch zurück durch das schmale Stück, obwohl das Knurren jede Sekunde immer lauter wurde und näher kam.

»WAS ... TUST ... DU ... DENN???«, schrie Fischbein entsetzt.

Hicks kam nur wenig später wieder zurück. Fischbein packte ihn an einem Arm und half ihm heraus.

Sie hörten ein entsetzliches Schnüffeln, als ob die Nase eines Drachen bereits auftauchte. Hicks warf einen Stein danach und der Drache quiekte wütend.

Sie rannten um eine Ecke und plötzlich konnten sie Licht am Ende des letzten schmalen Tunnels sehen.

Fischbein kroch zuerst hinein, doch gerade als Hicks sich hinkniete, um ihm zu folgen, sprang ihn ein kreischender Drache an. Hicks versetzte ihm einen Schlag und schaffte es daraufhin weiterzukriechen. Da schlug ein anderer Drache – oder vielleicht auch der gleiche – seine Fangzähne in Hicks’ Wade. In seinem verzweifelten Bemühen, endlich aus der Höhle zu kommen, zog Hicks den Drachen einfach mit sich.

Sobald Hicks’ Kopf und Schultern draußen auftauchten, war Grobian auch schon zur Stelle. Er packte Hicks unter den Armen und zog ihn hinaus, während immer mehr Drachen aus der Höhle strömten.

»SPRING!«, schrie Grobian, während er einen der Drachen mit einem Schlag seiner mächtigen Faust bewusstlos schlug.

»Was meinst du mit SPRING?« Hicks zögerte, als er aus

schwindelerregender Höhe hinunter aufs Meer blickte.

»Keine Zeit zum Klettern«, schnaufte Grobian, während er die Köpfe einiger Drachen gegeneinanderstieß und drei weitere von seinem riesigen Bauch pflückte.

»SPRING!«

Hicks schloss die Augen und sprang vom Kliff.

Während er durch die Luft flog, öffnete der Drache, der immer noch an seinem Bein hing, mit einem erschrockenen Krächzen das Maul und flog davon.

Hicks erreichte eine solche Geschwindigkeit, dass er beim Eintauchen das Gefühl hatte, es sei gar kein Wasser, sondern ein hartes Brett.

Er kam spuckend an die Oberfläche, fast erstaunt, dass er anscheinend doch nicht tot war. Sofort wurde er von dem riesigen Wasserschwall, den Grobian verursachte, als er unweit neben ihm landete, wieder untergetaucht. Mit wütendem Krächzen schwärmten die Drachen aus der Höhle und flogen im Sturzflug auf die schwimmenden Wikinger.

Hicks zog seinen Helm so weit nach unten, wie es nur ging. Das Kratzen der Krallen auf den Helmen klang grässlich. Einer der Drachen landete auf dem Wasser genau vor Hicks’ Gesicht. Doch als er merkte, wie kalt das Meer war, hob er mit einem Kreischen schnell wieder ab. Die Kälte und der Schnee gefielen den Drachen gar nicht und voller Erleichterung sah Hicks, wie sie sich in den warmen Höhleneingang zurückzogen und sich darauf beschränkten, von dort aus auf Drachenesisch furchtbare Drachenflüche zu kreischen.

Grobian begann, die Jungen aus dem Wasser zu ziehen. Wikinger sind an sich gute Schwimmer, aber es ist nicht gerade leicht zu schwimmen, wenn du einen Korb mit einem gefangenen, erschrockenen Drachen auf dem Rücken hast. Hicks war der Letzte, der an Land gezogen wurde – gerade noch rechtzeitig, denn die Kälte machte ihn schon schläfrig.

Tja, zumindest heißt es nicht TOD, dachte Hicks, als Grobian ihn am Hals packte, um ihn zu retten, wobei er ihn fast ertränkt hätte – doch es hieß ganz sicher auch nicht RUHM.

3. HELDEN ODER EXIL

Die Jungen schleppten sich über die schleimigen Kiesel am Strand und weiter hinauf zur Irrsinnsschlucht, die sie einige Stunden vorher herabgeklettert waren. Diese Schlucht war ein schmaler, mit großen Felsbrocken gefüllter Spalt in den Klippen. Sie versuchten, so schnell sie konnten, hochzusteigen, aber das ist schwierig, wenn man an riesigen, vereisten Steinen abrutscht. So kamen sie nur sehr langsam vorwärts.

Einer der Drachen ließ sich nicht vom Schnee abschrecken und stieß kreischend herunter in die Schlucht. Er landete auf Warzenschweinis Rücken und schlug ihm seine Fangzähne in Schultern und Arme. Grobian gab dem Drachen mit dem Stiel seiner Axt eins auf die Nase und der Drache ließ von ihm ab und flatterte davon.

Doch leider ersetzte ihn ein ganzer Schwarm anderer Drachen. Sie strömten mit fürchterlichem Krächzen in die Schlucht, Flammen schossen aus ihren Nasenlöchern und schmolzen den Schnee vor ihnen.

Grobian stellte sich breitbeinig hin und schwang seine große, doppelköpfige Axt. Er warf den Kopf zurück und stieß einen entsetzlichen Urschrei aus, der durch die Schlucht hallte und bei dem sich Hicks’ Nackenhärchen aufstellten.

Wenn Drachen allein sind, haben sie meist einen gesunden Selbsterhaltungstrieb, doch im Rudel sind sie mutiger. Sie waren augenblicklich in der Überzahl, also flogen sie einfach weiter.

Grobian ließ die Axt los.

Die Axt stieg hinauf durch den leise fallenden Schnee und drehte sich dabei um sich selbst. Sie traf den Anführer des Rudels und tötete ihn auf der Stelle, dann landete sie in einer Schneewehe und versank.

Dies gab dem Rest der Drachen doch ziemlich zu denken. In ihrer hastigen Flucht rempelten sich manche gegenseitig an. Andere wiederum schwebten abwartend auf der Stelle und kreischten feindselig, hielten jedoch Abstand.

»Schade um die gute Axt«, knurrte Grobian. »Lauft weiter, Jungs, bevor sie zurückkommen!«

Hicks musste sich das nicht zweimal sagen lassen. Sobald er aus der Schlucht heraus und auf dem Sumpfland dahinter war, fing er an zu rennen, ab und zu stolperte er und stürzte vornüber in den Schnee, rappelte sich aber immer wieder hoch.

Nach einer Weile, als Grobian die Entfernung vom Kliff der Wilden Drachen für ausreichend hielt, befahl er den Jungen anzuhalten.

Sorgfältig zählte er die Köpfe, um sicherzugehen, dass er niemand verloren hatte. Grobian hatte bereits zehn unangenehme Minuten am Höhleneingang verbracht. Dabei hatte er sich gefragt, was der Höllenlärm zu bedeuten hatte und was er Haudrauf dem Stoischen sagen würde, wenn er seinen geliebten Sohn und Erben für immer verloren hätte.

Natürlich etwas Taktvolles und Einfühlsames, aber Takt und Einfühlsamkeit waren nicht gerade Grobians Stärke. Und so hatte er bereits fünf Minuten gebraucht, bis ihm etwas einfiel wie »Hicks hat’s erwischt. TUT MIR LEID«. Die anderen fünf Minuten hatte er damit verbracht, sich beinahe den Bart auszureißen.

Entsprechend war er – obwohl er insgeheim mächtig erleichtert war – nicht in besonders guter Stimmung. Sobald er wieder Luft geschöpft hatte, explodierte er. Die Jungen standen dabei heftig zitternd und wie belämmert in einer Reihe vor ihm.

»NIEMALS ... in vierzehn Jahren ... habe ich eine so hoffnungslose Bande von Nieten gehabt wie euch. Wer von euch nutzlosen Gräten war schuld daran, dass die Drachen aufgewacht sind?«

»Ich war’s«, sagte Hicks. Was eigentlich nicht stimmte.

»Oh, das ist ja HERVORRAGEND«, bellte Grobian, »einfach HERVORRAGEND! Unser zukünftiger Anführer zeigt seine glänzenden Talente als Anführer. Im zarten Alter von zehneinhalb tut er sein Bestes, sich selbst und den Rest der Gruppe in einer einfachen militärischen Übung umzubringen!«

Rotznase kicherte.

»Du findest das lustig, Rotznase?«, fragte Grobian mit gefährlicher Ruhe. »Das gibt für alle die nächsten drei Wochen Napfschnecken.«

Die Jungen stöhnten.

»Erstklassige Arbeit, Hicks«, höhnte Rotznase. »Ich kann es kaum erwarten, dich auf dem Schlachtfeld in Aktion zu erleben.«

»RUHE!«, schrie Grobian. »Dies ist eure Reifeprüfung, kein Picknick! Ruhe, oder ihr werdet den Rest eures Lebens Köderwürmer zum Essen bekommen.«

»Also weiter«, fuhr Grobian etwas ruhiger fort. »Auch wenn das Ganze ein ziemliches Durcheinander war, war es ja wenigstens keine völlige Katastrophe. Ich nehme doch an, dass ihr zumindest alle einen Drachen habt ...?«

»Ja«, schallte es im Chor.

Fischbein warf Hicks einen Blick von der Seite zu, doch der starrte einfach geradeaus.

»Euer Glück«, sagte Grobian bedeutungsvoll. »Also habt ihr zumindest alle den ersten Teil der Prüfung bestanden. Es gibt aber immer noch zwei Aufgaben, die ihr erfüllen müsst, bevor ihr vollwertige Mitglieder des Stammes seid. Eure nächste Aufgabe wird sein, euren Drachen selbst zu dressieren. Dadurch wird die Stärke eurer Persönlichkeit geprüft. Ihr werdet dieser wilden Kreatur euren Willen aufzwingen und ihr zeigen, wer der Meister ist. Euer Drache muss einfachen Befehlen wie ›Los‹ und ›Sitz‹ folgen und für euch Fische fangen, wie es die Drachen seit Menschengedenken für Thors Söhne getan haben. Wenn ihr nicht wisst, wie das geht, dann lest in einem Buch nach, das heißt: ›Drachenzähmen leicht gemacht‹, von Professor BLUBBER. Ihr findet es in der Großen Halle.«

Mit einem Mal sah Grobian sehr selbstzufrieden aus. »Ich selbst habe dieses Buch aus der Bibliothek der Dickschädel geklaut«, erklärte er bescheiden und betrachtete dabei seine außerordentlich schwarzen Fingernägel. »Geradewegs unter der Nase des Großen Bösen Bibliothekars weg ... Er hat es nicht einmal bemerkt ... So klaut man RICHTIG!«

Warzenschweini hob die Hand. »Was ist, wenn wir nicht lesen können?«

»Keine Angebereien, Warzenschweini!«, donnerte Grobian. »Such dir irgendeinen Idioten, der es dir vorliest. Eure Drachen werden weiterschlafen, weil es immer noch die Zeit für ihren Winterschlaf ist« – manche der Drachen in den Körben waren tatsächlich ziemlich still geworden –, »also bringt sie nach Hause und legt sie an einen warmen Platz. In den nächsten Wochen müssten sie wieder aufwachen. Dann werdet ihr vier Monate Zeit haben, um sie auf die Reifeprüfung an Thors Tag vorzubereiten. Da kommt der letzte Teil eurer Prüfung. Wenn ihr an diesem Tag beweisen könnt, dass ihr euren Drachen zu meiner und der Zufriedenheit der anderen Ältesten des Stammes geschult habt, dann könnt ihr euch tatsächlich einen Raufbold von Berk nennen.«

Die Jungen standen alle sehr aufrecht da und versuchten auszusehen wie richtige Raufbolde.

»HELDEN ODER EXIL!«, schrie Grobian der Rülpser.

»HELDEN ODER EXIL!«, schrien acht Jungen fanatisch zurück.

Exil, dachten Hicks und Fischbein traurig.

»Ich ... hasse ... es ... ein ... Wikinger ... zu ... sein«, sagte Fischbein schwer atmend zu Hicks, als sie sich durch das Unterholz zum Dorf der Raufbolde zurückkämpften. Auf der Insel Berk lief man nämlich nicht, man watete – durch Heidekraut oder Unterholz, durch Schlamm oder Schnee, der an den Beinen klebte und es immer schwieriger machte, sie zu heben. Es war die Art von Gegend, wo das Meer und das Land stets um Vorherrschaft kämpfen. Die Insel war voller Löcher, die das Wasser geschaffen hatte – ein Irrgarten von verzweigten unterirdischen Strömen. Man konnte den Fuß auf ein solide aussehendes Grasstück setzen und im nächsten Moment bis zum Oberschenkel in zähem schwarzem Schlamm stecken. Man konnte sich durch Farne kämpfen und mit einem Mal durch einen hüfthohen und eiskalten Fluss waten.

Die Jungen waren vom Meerwasser bereits bis auf die Knochen durchnässt. Inzwischen hatte sich der Schnee in Regen verwandelt, der in ihre Gesichter peitschte, getrieben von den heftigen Winden, die unentwegt über das salzige Ödland von Berk heulten.

»Einem furchtbaren Tod nur knapp entronnen«, beschwerte sich Fischbein, »gefolgt von völliger Ächtung durch die Jugend des Stammes ... Nach dieser Katastrophe wird jahrelang niemand mit mir reden – außer dir natürlich, Hicks, aber du bist ja auch nur so ein Versager wie ich ...«

»Vielen Dank«, sagte Hicks.

»Und als Krönung«, fuhr Fischbein bitter fort, »ein Marsch von zwei Meilen mit einem durchgeknallten Drachen auf dem Rücken.« Der Korb auf Fischbeins Rücken wackelte heftig hin und her, da der Drache darin panisch versuchte herauszukommen. »Und was erwartet uns am Ende? Ein Abendessen aus grauenhaften Napfschnecken!«

Hicks pflichtete ihm bei, dass das nicht gerade eine tolle Aussicht war.

»Du kannst den Drachen wiederhaben, wenn du willst, Hicks. Aber ich warne dich, die sind ziemlich schwer, wenn sie nass und wütend sind«, sagte Fischbein düster. »Grobian wird in die Luft gehen, wenn er herausfindet, dass du keinen Drachen hast.«

»Aber ich habe doch einen«, widersprach Hicks.

Fischbein blieb stehen, um den Korb von seinem Rücken zu nehmen. »Ich weiß, dass es ja eigentlich deiner ist«, seufzte er düster. »Ich denke, ich werde einfach am Dorf vorbei – und immer weitermarschieren, bis ich irgendeine zivilisierte Gegend erreiche. Rom vielleicht. Ich wollte immer schon mal nach Rom. Und ich glaube sowieso nicht, dass ich die Reifeprüfung bestehe, also ...«

»Nein, ich habe NOCH einen. In meinem Korb«, erklärte Hicks.

Fischbein blieb ungläubig der Mund offen stehen.

»Ich habe ihn gefunden, als ich zurück in den Tunnel ging«, erklärte Hicks.

»Also, da hol mich doch der weiße Hai«, rief Fischbein aus. »Wie in Thors Namen hast du gewusst, dass er da war? Es war so dunkel, dass man ja die Hörner vor sich nicht sehen konnte.«

»Es war ziemlich verrückt«, erklärte Hicks. »Ich habe es irgendwie gespürt, als wir den Tunnel entlangrannten. Ich konnte nichts sehen, aber als wir daran vorbeikamen, wusste ich einfach, dass da ein Drache war und dass es MEIN Drache sein sollte. Ich wollte eigentlich nicht darauf achten, denn wir hatten es ja ziemlich eilig, aber dann hast du gesagt, dass du keinen Drachen hättest und ich ging zurück und ... da war er. Er lag dort im Tunnel, genau wie ich es gefühlt hatte.«

»Also, Hai lass nach«, sagte Fischbein und sie gingen wieder weiter.

Hicks hatte überall blaue Flecken und zitterte noch vor Schock. Außerdem hatte er einen bösen Drachenbiss in der Wade, der vom Salzwasser brannte. Ihm war eiskalt und in einer seiner Sandalen steckte ein Rest Algen.

Er war auch ziemlich nachdenklich, denn er wusste, er hätte nicht sein Leben aufs Spiel setzen sollen, um für Fischbein einen Drachen zu holen. So handelte kein heldenhafter Wikinger. Ein heldenhafter Wikinger hätte gewusst, dass er sich nicht in Fischbeins Schicksal einmischen sollte. Andererseits hatte Hicks sich, seit er denken konnte, vor dem Tag des Drachenfangens gefürchtet. Er war sich sicher gewesen, dass er der Einzige wäre, der ohne einen Drachen zurückkäme, und dass Schande und das entsetzliche Exil folgen würden.

Und jetzt war alles ganz anders: Er war ein Krieger der Wikinger MIT einem Drachen.

Also war er eigentlich mit sich ganz zufrieden. Die Dinge sahen langsam besser aus.

»Weißt du, Hicks«, sagte Fischbein ein wenig später, als die hölzernen Befestigungsanlagen des Dorfes am Horizont in Sicht kamen, »das klingt nach Schicksal, dass du die Anwesenheit des Drachens gespürt hast. Das könnte Bestimmung sein. Du könntest eine Art Wunderdrachen dadrin haben. Einen Drachen, neben dem ein Riesenhafter Albtraum aussieht wie ein fliegender Frosch! Du bist schließlich der Sohn und Erbe von Häuptling Haudrauf, und es wird langsam Zeit, dass das Schicksal dir zu deiner Bestimmung ein Zeichen gibt.«

Die Jungen hielten an, schwer atmend vor Erschöpfung.

»Ach, bestimmt ist es nur ein Gewöhnlicher oder Felddrache, der sich von dem Rest abgesondert hat«, sagte Hicks und versuchte, so zu klingen, als sei es ihm völlig egal. Doch es gelang ihm nicht ganz, die Aufregung aus seiner Stimme zu verbannen. Er konnte schließlich tatsächlich etwas unglaublich Tolles in seinem Korb haben! Vielleicht hatte Alt Faltl recht. Alt Faltl war Hicks’ Großvater mütterlicherseits. Er hatte im Alter mit Wahrsagen angefangen und er erzählte Hicks ständig, dass er in die Zukunft geblickt hätte und Hicks für große Dinge auserwählt sei. Dieser geheimnisvolle Drache konnte der Anfang einer unglaublichen Veränderung sein – vom gewöhnlichen alten Hicks, der nicht besonders gut in irgendetwas war, zum Helden der Zukunft!

Hicks nahm den Korb von seinem Rücken und atmete tief durch, bevor er ihn öffnete.

»Er ist ziemlich still, oder?«, stellte Fischbein fest, der sich plötzlich nicht mehr so sicher war, was die Schicksalstheorie betraf. »Ich meine, er bewegt sich überhaupt nicht. Bist du sicher, dass er lebt?«

»Er schläft einfach nur sehr fest«, sagte Hicks. »Er war eiskalt, als ich ihn nahm.«

Plötzlich hatte er das starke Gefühl, dass die Götter auf seiner Seite waren. Er wusste, dass dieser Drache am Leben war.

Mit zitternden Fingern löste Hicks den Riemen und nahm den Deckel des Korbes ab, um hineinzuspähen. Fischbein schaute ebenfalls hinein. Die Dinge sahen nicht mehr so gut aus.

Auf dem Boden des Korbes, fest schlafend und nach Drachenart zusammengerollt, lag der vielleicht gewöhnlichste Gewöhnliche oder Felddrache, den Hicks je gesehen hatte. Das absolut einzige Einzigartige an diesem Drachen war, wie einzigartig KLEIN er war. In dieser Hinsicht war er tatsächlich einzigartig.

Die meisten Drachen, die von den Wikingern zum Jagen verwendet wurden, hatten ungefähr die Größe eines Labradors. Die jungen Drachen, die von den Jungen gefangen wurden, waren noch nicht ganz so groß. Dieser Drache hier war allerdings eher mit einem Terrier vergleichbar.

Hicks konnte nicht verstehen, dass er das nicht gemerkt hatte, als er den Drachen im Tunnel gefunden hatte. Wahrscheinlich, dachte er geknickt, war ich ziemlich unter Druck, mit dreitausend Drachen, die mich gerade umbringen wollten. Und Drachen in einem tiefen Schlafkoma wiegen auch meist mehr als wache.

»Na ja«, sagte Hicks schließlich. »Das ist auch ein Zeichen. Du greifst nach einem Tödlichen Nadder und was bekommst du? Einen Einfachen Braunen. Ich greife mir im Dunkeln einen Drachen und was bekomme ich? Einen Gewöhnlichen oder Felddrachen. Es ist so: Die Götter sagen uns eben, dass wir zum Gewöhnlichen oder Feldvolk gehören, Fischbein. Du und ich, wir sind nicht dazu auserwählt, Helden zu sein.«

»Bei mir ist es ja eigentlich ziemlich egal«, meinte Fischbein, »aber du bist schließlich dazu bestimmt, ein Held zu sein. Weißt du noch? Du bist doch der Häuptlingssohn und alles. Und ich sag dir, du wirst auch ein Held sein, ich weiß es genau ...« Fischbein hob den Korb zurück aufs Hicks’ Rücken und sie trotteten zusammen auf die Tore des Dorfes zu.

»... na ja, zumindest hoffe ich es. Ich möchte nicht Rotznase in die Schlacht folgen müssen. Du hast mehr Ahnung von militärischer Taktik in deinem kleinen Finger als Rotznase in seinem ganzen aufgeblasenen Kopf ...« Auch wenn das wahr sein mochte, würde Hicks jedoch gewiss nicht der zukünftige Star der Drachendressur sein. Mit genau diesem Drachen würde es ihm sogar noch schwerfallen, seinen üblichen Platz einzunehmen und meist unbemerkt zu bleiben.

Dieser Drache war so klein, dass Hicks sich völlig lächerlich machen würde.

Er war so klein, dass Rotznase einige sehr unangenehme Dinge sagen würde.

4. DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT

»HA, HA, HA!«

Rotznase lachte so sehr, dass er es gar nicht schaffte, irgendetwas zu sagen.

Die Jungen lungerten noch an den Toren herum und nahmen die Gelegenheit wahr, sich die Drachen zu zeigen, die sie gefangen hatten. Hicks hatte versucht, einfach durchs Tor zu gehen, doch Rotznase hatte ihn angehalten.

»Schauen wir mal, was dieser jämmerliche Hicks sich geholt hat«, sagte Rotznase und nahm den Deckel ab.

»Oh, das ist ja TOLL – seht euch das mal an!«, rief Rotznase, als er schließlich wieder Luft holen konnte. »Was ist das denn, Hicks? Ein klitzekleiner brauner Hase mit Flügeln? Eine Blumenfee? Ein süßer, kleiner Laubfrosch? Heh, kommt mal alle her und seht euch das supertolle Tier an, das unser zukünftiger Anführer sich geholt hat!«

»Oh Mann, Hicks, du bist echt absolut nutzlos«, krähte Fausti. »Um Thors willen, du bist doch angeblich der Sohn eines HÄUPTLINGS. Warum hast du dir denn nicht einen Riesenhaften Albtraum geholt mit Flügeln von zwei Metern Spannweite und den extra ausfahrbaren Klauen? Das sind echt gemeine Killer.«

»Ich hab einen«, grinste Rotznase und deutete auf den Angst einflößend aussehenden blutroten Drachen, der schlafend in seinem Korb lag. »Ich denke, ich werde ihn FEUERWURM nennen. Wie willst du denn deinen nennen, Hicks? Vielleicht Süße? Oder Zuckerschnäuzchen? Babygesicht?«

Hicks’ Drache wählte just diesen Moment, um das Maul in einem ausgedehnten Gähnen weit aufzureißen. Er enthüllte dabei eine gespaltene Zunge, sehr rosafarbenes Zahnfleisch und ABSOLUT KEINE ZÄHNE. Rotznase lachte so sehr, dass Stinker ihn halten musste.

»OHNEZAHN!«, rief Rotznase. »Hicks hat sich den einzigen zahnlosen Drachen in der Unzivilisierten Welt ausgesucht! Das ist einfach zu gut, um wahr zu sein. Hicks der NUTZLOSE und sein Drache OHNEZAHN!« Fischbein kam Hicks zu Hilfe.

»Tja, dir ist es jedenfalls nicht erlaubt, diesen Riesenhaften Albtraum zu behalten, Rotznase Rotzgesicht. Nur dem Sohn eines Häuptlings ist das gestattet. Dieser Feuerwurm gehört rechtmäßig eigentlich Hicks.«

Rotznases Augen wurden schmal. Er packte Fischbeins Arm und verdrehte ihn gemein auf seinem Rücken.

»Niemand hört auf dich, du planktonherziges, fischbeiniges Katastrophengebiet«, höhnte Rotznase. »Dank dir und deiner schniefenden, niesenden Unfähigkeit wäre die ganze militärische Operation fast zu einem Reinfall geworden. Wenn ich erst mal Häuptling dieses Stammes bin, werde ich als Erstes jeden mit einer albernen Allergie wie deiner sofort ins Exil schicken. Du kannst einfach kein Raufbold sein!«

Fischbein wurde kreidebleich, aber er schaffte es dennoch hervorzustoßen: »Aber du wirst NICHT der Häuptling dieses Stammes sein. Hicks wird der Häuptling dieses Stammes sein.«

Rotznase ließ Fischbeins Arm los und näherte sich drohend Hicks.

»Ach ja, wird er das?«, höhnte Rotznase. »Also darf ich diesen Riesenhaften Albtraum nicht behalten, ja? Unser zukünftiger Anführer sagt aber gar nichts dazu, oder? Komm schon, Hicks, ich habe das, was dir zusteht. Was wirst du denn dagegen unternehmen, ha?«

Die Jungen sahen alle ernst drein. Rotznase hatte tatsächlich eine alte Wikingerregel gebrochen.

»Hicks müsste dich eigentlich wegen des Drachen fordern«, sagte Fischbein langsam und alle wirbelten herum, um Hicks erwartungsvoll anzusehen.

»Oh, klasse!«, murrte Hicks leise. »Vielen Dank auch, Fischbein. Mein Tag wird immer besser und besser.« Rotznase war ein großer, stämmiger Junge, der, was das Verprügeln betraf, Stinkers Hilfe an sich gar nicht benötigte. Er trug besondere Sandalen, deren Spitzen mit Bronze verstärkt waren, um größtmöglichen Schaden anzurichten, wenn er damit nach anderen trat. Hicks versuchte normalerweise, so gut es ging, ihm aus dem Weg zu gehen.

Aber nachdem Fischbein jetzt freundlicherweise auf die Beleidigung seines Ranges aufmerksam gemacht hatte, konnte er das nicht ignorieren, ohne vor den anderen Jungen als Feigling dazustehen. Und wenn man im Stamm der Raufbolde als Feigling galt, konnte man genauso gut aufs Ganze gehen und ein hellrosa Wams tragen, Harfe spielen und seinen Namen in Ermintrude ändern.

»Ich fordere dich, Rotznase Rotzgesicht, heraus, wegen des Drachen Feuerwurm, der rechtmäßig mir zusteht«, sagte Hicks und versuchte seine Lustlosigkeit dadurch zu verbergen, indem er so laut und förmlich sprach, wie er konnte.

»Ich nehme deine Herausforderung an«, sagte Rotznase sofort und grinste über sein ganzes Rotzgesicht. »Axt oder Faust?«

»Faust«, sagte Hicks. Denn Axt wäre eine WIRKLICH schlechte Idee.

»Ich freue mich darauf, dir zu zeigen, wie ein echter Held kämpft«, sagte Rotznase und dann fiel ihm noch etwas ein. »Aber erst NACH dem Prüfungsding an Thors Tag. Ich will mir nicht die Zehe verstauchen oder so was, wenn ich dich durchs ganze Dorf prügle.«

»Hicks könnte auch gewinnen«, warf Fischbein ein.

»NATÜRLICH wird er nicht gewinnen«, prahlte Rotznase. »Jeder weiß, wie gut ich im Kampf bin, welchen Wikingermut ich habe und wie rücksichtslos gewalttätig ich sein kann. Mein Sieg ist so sicher, wie ich eines Tages der Häuptling dieses Stammes sein werde. Ich meine, seht euch meinen Drachen an und dann SEINEN.« Er deutete spöttisch auf Ohnezahn. »Die Götter haben gesprochen. Es ist nur eine Frage der Zeit.«

»Und bis zu unserem Kampf«, fuhr Rotznase fort, »werde ich in tiefer Furcht leben, von Hicks’ Angst einflößender, zahnloser Schildkröte zu Tode gelutscht zu werden.«

Rotznase drehte sich würdevoll um, gab Hicks jedoch dabei einen gemeinen Tritt gegen das Schienbein.

»Tut mir leid wegen der Herausforderung«, entschuldigte sich Fischbein, nachdem sie ihre Körbe mit den Drachen bei sich zu Hause unter den Betten gelassen hatten.

»Ach, mach dir keine Gedanken«, sagte Hicks. »Irgendjemand hätte mich sowieso eines Tages dazu herausgefordert. Du weißt ja, wie sehr sie alle Kämpfe lieben.«

Fischbein und Hicks waren auf dem Weg in die Große Halle, um sich das Buch anzusehen, das Grobian empfohlen hatte: »Drachenzähmen leicht gemacht« von Professor Blubber.

»Zufällig«, gestand Hicks, »weiß ich bereits ein wenig über Drachen, aber ich habe nicht die nebelhafteste Ahnung, wie man sie zähmt. Ich hätte gesagt, sie sind eigentlich fast unzähmbar. Ich bin wirklich froh, ein paar Tipps zu bekommen.«

Die Große Halle war ein einziges Durcheinander von jungen Barbaren, die kämpften, schrien und das sehr beliebte Wikingerspiel Bummsball spielten. Das war ein sehr gewalttätiger Sport, mit viel Feindkontakt und wenig Regeln.

Hicks und Fischbein entdeckten das Buch vor dem Kamin, beinahe schon im Feuer.

Hicks hatte es nie vorher bemerkt. Er öffnete das Buch.

(Ich habe hier eine Kopie von »Drachenzähmen leicht gemacht« von Professor Blubber beigefügt – damit jeder mit Hicks die Erfahrung teilen kann, das Buch zum ersten Mal zu öffnen, voller Hoffnung und Interesse und Erwartung. Man muss sich vorstellen, dass der Umschlag eigentlich sehr dick ist, mit riesigen goldenen Schnallen und obendrein mit schicker Goldschrift verziert. Es sieht wirklich sehr eindrucksvoll aus.)

»Das ist alles?!«, rief Hicks wütend aus, drehte das Buch um und schüttelte es, als ob noch etwas anderes darin sein müsste als diese einzige Seite.

Dann legte er das Buch weg. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst und entschlossen.

»Okay, Fischbein«, sagte er, »wenn du im Schreien nicht besser bist als ich, sind wir auf uns selbst gestellt. Wir werden unsere eigene Methode der Drachendressur entwickeln müssen.«

5. PLAUDEREI MIT ALT FALTL

Am nächsten Morgen sah Hicks nach dem Drachen unter seinem Bett. Er schlief immer noch.

Als seine Mutter Valhallarama ihn beim Frühstück fragte: »Wie ging es dir denn bei der Reifeprüfung gestern, mein Schatz?«, antwortete Hicks: »Oh, alles bestens. Ich habe meinen Drachen gefangen.«

»Das ist aber schön, mein Schatz«, erwiderte Valhallarama. Haudrauf der Stoische sah kurz von seiner Schüssel auf und brüllte: »Ausgezeichnet, ausgezeichnet«, bevor er sich wieder der wichtigen Aufgabe zuwandte, Essen in seinen Mund zu schaufeln.

Nach dem Frühstück ging Hicks hinaus und setzte sich vor die Tür neben seinen Großvater, der dort Pfeife rauchte. Es war ein herrlicher, kalter, klarer Wintermorgen ohne auch nur ein Lüftchen und das Meer war ruhig. Alt Faltl blies zufrieden seine Rauchringe, während er den Sonnenaufgang beobachtete. Hicks schauderte ein wenig in der Kälte und warf Steine ins Unterholz. Eine ganze Weile sprach keiner von beiden. Schließlich sagte Hicks: »Ich habe den Drachen.«

»Ich sagte doch, du würdest ihn kriegen, oder?«, erwiderte Alt Faltl, sehr zufrieden mit sich selbst. Alt Faltl hatte das Wahrsagen auf seine alten Tage bislang ziemlich erfolglos begonnen. In die Zukunft zu sehen, ist eine komplizierte Sache. Also war er besonders erfreut, dass er diesmal recht gehabt hatte.

»Etwas Außergewöhnliches, hast du gesagt«, erinnerte ihn Hicks. »Ein wirklich ungewöhnlicher Drache, hast du gesagt. Einer, mit dem ich richtig auffallen würde.«

»Unbedingt«, stimmte Alt Faltl zu. »Die Zeichen waren ganz deutlich.«

»Das einzige Außergewöhnliche an diesem Drachen«, fuhr Hicks fort, »ist, wie außerordentlich KLEIN er ist. Darin ist er echt superungewöhnlich. Jetzt lachen alle nur noch mehr über mich als sonst.«

»Oje«, sagte Alt Faltl und gluckste keuchend über seiner Pfeife.

Hicks sah ihn vorwurfsvoll an. Alt Faltl verwandelte das Glucksen schnell in ein Husten.

»Größe ist relativ, Hicks«, sagte Alt Faltl. »ALL diese Drachen sind winzig, verglichen mit einem echten Meeresdrachen. Ein ECHTER Meeresdrache ist fünfzigmal so groß wie die. Ein echter Meeresdrache vom Grunde des Ozeans kann zehn große Wikingerschiffe in einem einzigen Happen verschlingen und es nicht einmal bemerken. Ein echter Meeresdrache ist grausam, rücksichtslos und unberechenbar wie der große Ozean selbst – in einem Moment so ruhig wie ein Goldfisch, im nächsten rasend wie ein Oktopus.«

»Tja, hier auf Berk«, sagte Hicks, »wo wir keine Meeresdrachen zum Vergleich haben, ist mein Drache einfach nur auffallend kleiner als die von allen anderen. Du weichst vom Thema ab.«

»Tu ich das?«, fragte Alt Faltl.

»Ich meine, ich sehe einfach nicht, wie ich jemals ein Held werden soll«, sagte Hicks düster. »Ich bin der am wenigsten heldenhafte Junge im ganzen Stamm der Raufbolde.«

»Ach was, dieser alberne Stamm«, winkte Alt Faltl ab. »Also gut, du bist nicht das, was wir einen geborenen Helden nennen. Du bist nicht groß und gemein und rücksichtslos wie Rotznase. Aber du musst einfach nur an dir arbeiten. Du wirst eben auf die harte Weise lernen müssen, wie man ein Held wird.« Alt Faltl machte eine Pause und fuhr dann fort: »Außerdem ist es vielleicht genau das, was dieser Stamm braucht, einen Wechsel im Führungsstil. Denn es ist nämlich so: Die Zeiten ändern sich. Wir können nicht immer so weitermachen und einfach nur größer und gewalttätiger als alle anderen sein. EINFALLSREICHTUM. Das ist es, was gebraucht wird und was du besitzt. Der Held der Zukunft muss klug und einfallsreich sein, nicht nur ein großer Kerl mit überentwickelten Muskeln. Er wird verhindern müssen, dass sich alle ständig untereinander bekriegen, anstatt dem Feind geschlossen gegenüberzutreten.«

»Und wie soll ich irgendjemand dazu bringen, irgendetwas zu tun?«, fragte Hicks. »Sie haben schon angefangen, mich HICKS DER NUTZLOSE zu nennen. Das ist nicht gerade ein toller Name für einen Anführer.«