Dragons of Avalon: Drachenknochen - Lynja Yadeka - E-Book
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Dragons of Avalon: Drachenknochen E-Book

Lynja Yadeka

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Beschreibung

Nachdem Draakon und Stella weitere halbgewandelte Frauen befreit haben, gilt es nun, diese in das Leben im Schloss zu integrieren. Leicht ist das nicht, denn sie sind verängstigt und scheu. Dennoch gibt das Königspaar nicht auf und sie suchen eine Lösung. Inmitten der Investigation tauchen erneute Probleme auf, die dafür sorgen, dass es keine ruhige Minute auf Xarunta gibt. Liebeleien bahnen sich an, ein Angriff und eine aufregende Neuigkeit sorgen für Aufsehen, die das Leben auf den Kopf stellt.

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Dragons of Avalon

-Drachenknochen-

 

Band 4 der Avalon-Reihe

 

Von Lynja Yadeka

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

 

 

Kapitel 1

 

 

Liebliche Musik füllte den wunderschön geschmückten Saal im Schloss des Drachenkönigs. Männliche Stimmen, die sich unterhielten, störten die Flöten- und Harfentöne nicht. Im Gegenteil. Es harmonierte und schafften eine angenehme Atmosphäre. Hinzu kam ein kleiner Brunnen, der extra aufgestellt worden war und mit magischen Steinen dafür sorgte, dass das Wasser gemütlich vor sich hinplätscherte.

Königin Stellas Augen schweiften über die Menge an Drachen, die zu diesem Ball eingeladen worden waren. Ihre Aufregung hatte sich nur leicht gelegt, doch sie war noch immer präsent. Was daran lag, dass sie bisher noch nie so viele männliche Drachen auf einmal gesehen hatte. Darunter befanden sich fünf Drachenfrauen, denen anzusehen war, dass sie gerne hier waren und das Tanzen mit ihrem Partner genossen.

Diese Frauen waren ein echter Blickfang und ihre Stimmen waren melodisch und verführerisch. Die Königin erwischte sich immer wieder dabei, wie ihre Gedanken zu ihnen schweiften, anstatt sich auf das Gespräch, in das ihr Mann gerade vertieft war, zu konzentrieren. Unbemerkt strich sie den seidenweichen Stoff ihres violetten Kleides glatt und musste zugeben, dass sie den wenigen Drachenfrauen, die es in Avalon gab, eine Menge Respekt zollte. Diese wollte sie auch gerne kennenlernen, doch da sie auf dem Gebirgsring, der Avalon umgab, lebten, würde sie wohl nie eine Möglichkeit bekommen, näheren Kontakt mit ihnen zu haben.

Stella wusste, dass dieser Ball dazu diente, sie den anderen Drachen vorzustellen und zu zeigen, was sie nun war: Eine halbgewandelte Drachenfrau.

Anfangs hatte es viel Getuschel gegeben, doch dieses hatte sich gelegt, nachdem Stella immer wieder beteuert hatte, dass Draakon ihr das nicht aus Eigennutz angetan hatte. Stattdessen hatte er sie damit gerettet, was bei den Drachen scheinbar viel galt.

Ihr entgingen die Blicke, die ihr und Draakon zugeworfen wurden, nicht. Die meisten waren neugierig, andere voller Bewunderung. Das konnte Stella nachvollziehen, denn bisher war sie die einzige Frau gewesen, die Drachenteile besaß.

Bis sie auf die halb gewandelte Frau Gaia aus dem Vulkan gestoßen war. Es war eine schreckliche, ungewisse Zeit gewesen, in der sie nicht gewusst hatten, ob die junge Frau jemals wieder erwachte. Nachdem sie jedoch aufgewacht war und Draakon mitgeteilt hatte, dass sich noch mehr Frauen in dem Vulkan befanden, hatte sich das Königspaar auf den Weg gemacht, diesen zu helfen. Die Überlebenden lebten mittlerweile im Schloss und bekamen ihre Zeit, um sich mit allem zurechtzufinden.

Als Stella an ihrem Glas Wein nippte, hörte sie, wie sich ein Giftdrache mit Draakon darüber austauschte, wie sie mit dem giftigen Gebiet zwischen den Selatanern und Utarer umgehen sollten. Dort gab er vermehrt Probleme.

Heute konnte sie sich jedoch etwas erholen und genießen. Zumindest soweit es möglich war.

"Möchtest du tanzen?", fragte Draakon plötzlich und hielt ihr die Hand hin.

Seine Frau stellte das Glas zur Seite und nickte. "Jederzeit", antwortete sie lächelnd. Mit ihm zu tanzen, war immer wieder eine Wohltat. Draakon war ein begnadeter Tänzer und wusste, worauf es ankam.

Stella ging mit ihm zur Mitte der Tanzfläche und stellte sich korrekt auf, damit sie anfangen konnten. Mit einem Nicken deutete sie den Frauen, die für die Musik sorgten an, eine andere Melodie zu spielen.

Diese setzte ein und sofort flog Draakon mit ihr über die Tanzfläche. Das Licht der Kristalle funkelte auf ihren Schuppen, denn diese lagen frei. Das Kleid war so geschnitten, dass alle Stellen, die Draakon ihr neu gegeben hatte, gut zur Geltung kamen. Es war das erste Mal, dass sie ein solches, leichtes Kleid trug.

Nur so wurde garantiert, dass sie sich zeigen konnte. Daher war ihr Rock auch nur bis zu den Knien, sodass die unteren Beine freilagen. Zumindest vorne, denn hinten war er lang und ging fast bis auf den Boden.

Damit hatte Stella keine Probleme und sie lächelte Draakon verliebt an, während sie tanzten. Ihr kamen zwar einige Worte zu Ohren, in denen über sie gesprochen wurde, doch sie konzentrierte sich nur auf ihren wundervollen Ehemann. Sie war glücklich mit ihm, keine Frage.

Das konnte auch jeder sehen, denn sie lächelte viel in seiner Gegenwart.

"Wie fühlst du dich?", fragte er leise. "Sind es dir zu viele Drachen?"

Nur ganz leicht nickte sie und flüsterte, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass auch die Drachenfrauen kommen würden. Der Saal war voller Drachen und sie wusste gar nicht, was sie mit ihnen alles anfangen sollte.

"Damit habe ich auch nicht gerechnet", flüsterte Draakon entschuldigend.

Mit ihnen hatte sie auch kein Problem, aber Stella meinte, dass sie nicht gewusst hatte, wie viele Drachen es tatsächlich gab. Schließlich sah man diese als Mensch in den Dörfern nicht.

Wenn sie diese jetzt so sah, dann konnten diese ein ganzes Dorf füllen.

Draakon lächelte schief. "Wir sind viel weniger als Menschen aber noch recht viel."

Das stimmte leider. Was das größte Problem war, waren die Drachenfrauen. Es gab nur noch fünf reinrassige und die Geburten waren schon lange stark zurückgegangen. "Ich hoffe doch, dass es bald eine weitere Drachenfrau gibt", sagte Stella mitfühlend. Ansonsten würde die Rasse aussterben und Avalon wäre unbeschützt. Was bei all den jüngsten Ereignissen fatal wäre.

Als die Musik flotter wurde, bewegte sich das Königspaar schneller über die Tanzfläche. So schnell, dass Stella keine Gesichter mehr ausmachen konnte. Das kam ihr gerade recht, da sie sich bei diesem Gespräch völlig auf Draakon konzentrieren wollte. Allerdings bemerkte sie, dass auch andere Drachen zu tanzen begannen. Die alleinstehenden Männer tanzten teilweise sogar zusammen.

Es hätte komisch wirken sollen, doch hier schien das ganz normal zu sein. Was Stella durchaus verstehen konnte. Wenn keine Frauen da waren, ging es natürlich nicht anders.

"Die Last der fünf ist wirklich schwer zu tragen", flüsterte er. Auf ihren Schultern ruhten alle Hoffnungen, doch am Ende würde wohl nur der Tod warten.

Die meisten Frauen waren bei der Geburt gestorben und hatten das Kind dabei mitgenommen. Es war frustrierend und traurig zugleich.

Stella nickte. "Ich weiß", erwiderte sie mit gedämpfter Stimme und lehnte ihren Kopf an seine Schulter, als die Musik langsamer wurde und perfekt dafür geeignet war.

Sie wiegten sich eng umschlungen. Draakon ging sogar soweit sie sanft am Hals zu küssen. "Mach dir heute nicht so viele Gedanken", bat er. "Genieß die Musik, das Essen und die spätere Vorführung."

Leise lachte sie an seinem Ohr. "Das werde ich ganz sicher", flüsterte sie zurück und küsste seine Wange. Sie hatte sich schon lange auf den Ball gefreut, auch wenn sie wusste, dass er eigentlich nur zur Vorstellung gedacht war.

Es würde ihr die späteren Feste, bei denen sie sich auch mit den Drachen richtig befassen und ihre Probleme anhören musste, erleichtern.

Zudem hatte Draakon dafür gesorgt, dass die Frauen und Männer des Schlosses eine kleine Vorführung über die Geschichte der Drachen hielten. Es würde jemand vorlesen und im Hintergrund würde ein Schattenspiel stattfinden.

Seine Frau hatte darum gebeten, da sie gerne mehr über die Geschichte der Rasse wissen wollte. Im Allgemeinen war sie neugierig und hatte gewusst, dass ihre Bitte eher auf Abneigung stoßen würde, doch mit Draakons Hilfe hatte sie sich durchgesetzt. Wer allerdings aufführen würde, wusste sie nicht. Das hatte er nicht verraten.

Jetzt jedoch genoss sie den langsamen, innigen Tanz, bei dem sie Draakons Herzschlag spürte. Ein Lächeln breitete sich auf ihren schön geschwungenen Lippen aus. Sie liebte es, das gleichmäßige Geräusch zu hören.

Draakon ging es da ähnlich. "Heute Abend werde ich dich verwöhnen", flüsterte er verheißungsvoll in ihr Ohr und knapperte vorsichtig und unbemerkt an ihm.

Sofort spürte er, wie seine Frau leicht zitterte. Allein die Ankündigung hatte sie erregt. Schon lange hatten sie nicht mehr viel Zweisamkeit gehabt und sie freute sich darauf, ihn endlich wieder spüren zu dürfen. "Ich werde dich frei entfalten lassen", raunte sie ihm neckisch zu und stöhnte so leise, dass nur Draakon es hören konnte.

"Sehr gut", raunte er zufrieden, bevor sie den Tanz ausklingen ließen. Dann begaben sie sich zu einem Sofa, wo ihnen Essen serviert wurde. Jeder Drache hatte etwas mitgebracht, was bei ihm typisch war.

Daher war es eine Menge, die Stella kosten musste und sollte. Darauf freute sie sich allerdings schon, denn sie hatte gehört, dass sich die Speisen unterschieden.

Glücklicherweise waren es kleine Portionen, sodass sie nicht zu viel essen musste. Zwar hatte Stella endlich verstanden, dass ihr Körper mehr Nahrung brauchte, um den Prozess der Wandlung zu unterstützen, aber sie konnte trotzdem nicht ständig so viel essen. Dabei gab sie sich Mühe, ihrem Mann zuliebe nicht weiter abzunehmen.

Die Königin nickte dem Dienstmädchen, das die Speisen servierte, dankbar zu und konzentrierte sich dann auf die Vorführung.

Die Schattenspiele waren schön gemacht und auch unterhaltsam. Der Vorleser hatte eine angenehme Stimme.

Endlich erfuhr Stella auch, dass Avalon vor langer Zeit von den Drachen geformt worden war.

Damals war Avalon lediglich eine fliegende Ödland Insel gewesen. Nichts hatte die Möglichkeit gehabt, hier zu wachsen. Doch die Drachen hatten es als einen Ort gesehen, wo sie in Ruhe leben und sich fortpflanzen konnten. Das war ihnen von Anfang an wichtig gewesen, da es bereits zu diesem Zeitpunkt einige Probleme mit dem Nachwuchs gegeben hatte. Bisher hatten die Drachen auf verschiedenen Inseln gelebt, die weit voneinander weg waren. Jedoch hatten sie einen Ort gewollt, an dem sie zusammenfinden und leben konnten. Somit waren sie sich näher und die Möglichkeit, Kinder zu zeugen und artgerecht aufzuziehen, um einiges höher.

Jeder von den Drachen hatte dazu beigetragen, einen beschützenden Ring aus Gebirgen zu formen, damit alles, was innerhalb dieser Berge lebte, in Sicherheit war. Damals hatte es noch keine großen Gefahren gegeben, doch die Drachen hatten vorgesorgt, damit ihre Kinder geschützt waren.

Die einzelnen Gebiete innerhalb des Gebirges unterlagen den verschiedenen Drachenarten, die darüber wachsam hüteten. Bisher hatte sie das mit den Gebieten nur oberflächlich gewusst, doch in dem Schattenspiel wurde tiefer darauf eingegangen.

Nach und nach hatten die Drachen Flüsse und Seen geformt, in denen sich Mikroorganismen gesammelt und langsam entwickelt hatten. Damit war die Flora und Fauna entstanden.

Das hatte die Drachen dazu bewegt, von ihren alten Territorien Tiere zu holen, die hier leben konnten. Diese hatten sich auch weiter vermehrt, sodass für genügend Nahrung gesorgt war.

Als sich die Gene jedoch weiter entwickelten, resultierten am Ende mehr und mehr neue Arten.

Mittlerweile waren die alten Gebiete nicht mehr, doch von außerhalb kamen dennoch Gefahren. Es gab immer Probleme. Ob von Drachen, die dort lebten oder von anderen Wesen. Die Welt außerhalb Avalons war groß, aber gefährlich. Etwas, was Stella neugierig machte.

Sie verstand von der Aufführung, dass es doch Gebiete hinter Avalons Grenzen gab. Dort, wo sich andere Drachen, die eine Verbannung überlebt hatten, angesiedelt haben konnten. Nur schien das die jüngere Generation eher für sich zu behalten oder es gar nicht zu wissen.

Die Inseln waren auch so weit weg, dass nur ausdauernde Drachen dorthin gelangen konnten. Man musste schnell sein oder mehrere Tage am Stück fliegen können, um diese zu erreichen. Ob Draakon dorthin gelangen konnte? Oder war er vielleicht nicht in der Lage und hatte Stella deshalb nicht hinbringen wollen?

Möglich war alles und sie nahm sich vor, ihn später danach zu fragen. Lieber wollte sie dem weiteren Verlauf von Avalon lauschen, in dem die Menschen sich langsam bildeten und sich vermehrten.

Es war schön vorgetragen und schickte sie zurück in eine Welt voller Drachen, die über die Menschen wachten.

Draakon streichelte die ganze Zeit ihren Rücken, während er neben ihr saß und ebenfalls lauschte. Er hatte die Aufführung schon mehrmals gesehen, denn seine Leuten hatten hart dafür geprobt. Es war für sie eine große Ehre.

Als die Vorführung zu Ende war, brandete lauter Applaus auf. Vor allem von Stella. Sie war gerührt und hatte sogar Tränen in den Augen. Aber sie war glücklich und dankbar. Deshalb stand sie auch auf und dankte den Menschen, welche die Vorstellung geliefert hatten.

Sie alle gehörten zum Schloss und kannten sich vermutlich besser mit der Geschichte aus, als die Drachen selbst. Diese wirkten teilweise sogar überrascht.

Was kein Wunder war, wenn man bedachte, dass einige Drachen noch jung waren. Von wem und wie sie unterrichtet wurden, wusste die Königin nicht.

Leicht lehnte Stella sich an Draakon und dankte ihm ebenfalls. Schließlich hatte er es zugelassen, dass so etwas aufgeführt wurde.

Nun kamen sie zum zweiten Teil der Speisen. Es war so eingerichtet worden, dass es immer wieder etwas gab und dann eine Pause. So hatten alle Zeit, sich zu unterhalten.

Draakon und sie teilten sich die meisten Speisen. Der König war darauf bedacht zuerst zu probieren, um herauszufinden, ob es vergiftet war. Er steckte das besser weg als sie.

Normalerweise übernahm der Pflanzendrachen Honrur diese Aufgabe, doch dieser passte auf die halb gewandelten Frauen auf.

Zwar war Stella nicht damit einverstanden, dass ihr Gemahl diese Aufgabe übernahm, aber sie hatte zugestimmt, solange er nur kleine Mengen kostete.

So gut wie alles schmeckte der Königin und sie war erstaunt über die Vielfalt, welche die Drachen an Speisen hatten. Bei einigen flüsterte sie leise mit Draakon, dass sie diese auch gerne im Schloss ab und an essen wollte.

Während sie aßen, gesellten sich hin und wieder Drachen zu ihnen, erkundigten sich nach dem Wohlbefinden des Königspaars und ob ihnen die mitgebrachten Speisen schmeckten. Einige von ihnen witterten sogar eine Art Handelsbeziehung mit Stella, da diese mittlerweile völlig sie übernommen hatte.

Draakon mischte sich in diese Dinge nicht ein. Seine Frau wusste, was sie wollte.

Seine Rückendeckung hatte sie.

Draakon unterhielt sich leise mit Unai, der für eine Stunde gekommen war.

Der Eisdrache berichtete immer wieder über die Probleme, von denen der König bereits wusste. Unai hatte jedoch eingewilligt, für den Ball seinen Posten im Norden Istok für eine Weile zu verlassen.

Auch jetzt berichtete er mit gedämpfter Stimme davon, aber sie sprachen auch über andere Dinge wie den Ball.

Draakon arbeitet immer, weshalb er es manchmal auch gar nicht richtig bemerkte. Für ihn war es ein normales Gespräch. Er interessierte sich für alles, was Unai zu sagen hatte. Nicht nur für die Probleme.

Unter anderem auch für die kleine Geschichte, die er ihm erzählte. Sein bester Freund war an einer Menschenfrau interessiert.

Es war Zufall, dass sie sich getroffen hatten. Es war noch gar nicht so lange her, als seine Drachenfrau gestorben war. Seitdem war Unai betrübt und allein im Gebirge.

Er schwärmte von der jungen Frau und hatte sich sogar ein paar Mal mit ihr getroffen. Diese wusste aber nicht, dass Unai ein Drache war. Sie hielt ihn für einen recht reichen Händler.

Wie sie reagieren würde, wenn sie erfuhr, was er war, wusste er nicht, aber er machte sich Sorgen, dass er sie dadurch verlieren konnte.

Unai war noch jung und sehnte sich nach körperlicher und mentaler Nähe. Es war unwahrscheinlich, dass sie sich darauf einließ, bei ihm oben auf den Bergen zu leben.

Daher befand er sich in einem Zwiespalt. Er war Draakons Freund, Vertrauter und ein Aufpasser und Kämpfer. Gleichzeitig wollte er auch gerne wieder eine Frau haben.

Menschen kamen nur selten zu den Drachen und lebten bei ihnen. Der König war eine Ausnahme. Dennoch war es nicht verboten eine Frau zu haben.

Daher wollte er von Draakon selbst einen Rat, was er tun sollte. Mit so einer Situation war er bisher nicht konfrontiert worden.

"Ich denke, dass es gar nicht so schlecht wäre, wenn du mit ihr zusammenleben könntest", meinte Draakon nachdenklich. "Es wäre nur schwer, sicherzustellen, dass sie keine Drachengeheimnisse ausplaudert."

Unai nickte. Darin sah er ebenfalls das Problem. Ihm war der Erhalt der Rasse wichtig. Auch, sie zu schützen. Nur deswegen befand er sich in dem Zwiespalt und bat Draakon um seine Meinung. Schließlich sollte auch der König damit einverstanden sein.

"Ich habe nichts dagegen, aber wie gesagt: Sie darf keine Drachengeheimnisse ausplaudern. Das wäre schlecht. Sie würde viel über die Mauer erfahren, wenn sie bei dir ist", erklärte er.

„Meint Ihr, ich sollte meinen Posten aufgeben und bei ihr leben?“, fragte Unai unschlüssig. Er nahm seine Aufgabe ernst und wollte Draakon sozusagen nicht allein lassen.

"Ein Drache bei den Menschen? Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre", überlegte Draakon nachdenklich. "Du müsstest deine Natur verstecken. Das geht nicht lange gut."

Genau darin sah Unai das eigentliche Problem. Zudem fühlte er sich unter den Menschen auf Dauer nicht wohl. Seufzend fuhr er sich durch sein silbernes Haar und warf Stella einen Blick zu. Diese war eifrig in ein Gespräch vertieft. „Beide Wege sind leider nicht die beste Wahl. Sollte ich keine Lösung finden, werde ich sie vergessen müssen.“

"Ich wünschte, es wäre anders", seufzte Draakon entschuldigend und tätschelte seine Schulter.

Schief lächelnd nickte Unai. Er wusste, dass der König nichts dagegen tun konnte. Es war allein seine Entscheidung, was er tun würde. Jedoch würde er noch abwarten und nichts überstürzen. Noch immer saß der Verlust seiner Frau tief.

„Eure Gemahlin macht ihre Sache ausgezeichnet. Sie ist energisch, aber freundlich“, bemerkte er, als er hörte, wie Stella diskutierte.

Draakon lachte leise und zufrieden. "Sie ist in ihrem Element." Er war stolz auf seine Frau.

Schon von Anfang an hatte sie über alles Mögliche diskutiert und versucht, ihre Ideen umzusetzen. Erst mit der Zeit hatte Stella gelernt, sich auch durchzusetzen. Das schaffte sie nicht immer bei allen, aber sie wurde darin besser.

„Ich muss gehen. Bitte richtet ihr Grüße aus“, entschuldigte sich Unai schließlich. Lange durfte er sein Gebiet durch die seltsamen Vorkommnisse nicht allein lassen.

Draakon nickte und verabschiedete sich von seinem Freund. Er hoffte, dass dieser bald eine Lösung für sein Problem fand und glücklich wurde. Draakon würde es ihm wünschen.

Er beobachtete, wie Unai den Raum verließ, bevor er selbst zu Stella ging, um zu hören, über was sie gerade sprach.

Sie handelte bestimmte Nahrungsmittel für das Schloss aus und in welchem Abstand sie geliefert werden sollten. Dabei ging sie routiniert und planmäßig vor. Nie bestellte sie mehr, als gebraucht wurde. Gegen eine Verschwendung war sie von Anfang an gewesen, weshalb sie sich auch gegen die großzügigen Angebote der Drachen, mehr zu liefern, widersetzte. Ihr war klar, dass alle ein gutes Geschäft witterten, aber sie wollte nur bestimmte Nahrungsmittel und nicht alles.

Dabei plante sie auch ein, dass sie im Moment viel mehr aß, als noch zuvor. Auch, dass sie nun viele Frauen im Schloss hatten. Für sie rechnete sie mindestens eine doppelte Portion, da sie zu Kräften kommen mussten.

Was das anging, war sie ordentlich. Draakon bemerkte, wie Stellas Augen blitzten. Das war immer so, wenn sie in ihrem Element war.

Schließlich war sie fertig und zufrieden mit dem Ergebnis, als die Drachen sich bedankten und aufstanden. Jetzt konnte sie sich Draakon wieder widmen. Er hatte sie nicht unterbrochen, doch sie hatte seine Anwesenheit gespürt und seinen Geruch vernommen.

Lächelnd drehte sie sich zu ihm um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „War das vorhin Unai?“, fragte sie neugierig.

"Ja, er war leider nur ganz kurz hier. Ich soll dir einen schönen Gruß sagen", bemerkte er und küsste ihr ebenfalls auf die Wange. "Er kann sein Gebiet nicht so lange allein lassen."

Die Königin verzog kurz das Gesicht, lächelte dann aber. „Ich hoffe, ich sehe ihn bald wieder. Er wirkt ruhig, ist aber sicherlich ein Wirbelwind“, lachte sie und schnappte sich das Weinglas, um ihren trockenen Mund zu beruhigen.

"Wir gehen ihn sicher noch einmal besuchen", versprach Draakon, der sich ebenfalls ein Weinglas nahm, um einen Schluck zu nehmen.

Währenddessen sah sich Stella im Saal um. Überall waren die Drachen im Gespräch oder tanzten. Die Stimmung war hervorragend. „Lass uns noch einmal tanzen, bevor die Veranstaltung zu Ende ist, ja?“, bat Stella ihren Mann.

"Wenn meine Frau das wünscht", sagte er grinsend, denn er wollte selbst noch einmal tanzen.

Unbemerkt von den anderen stupste sie ihm in die Seite. „Ich wünsche mir noch viel mehr“, raunte sie ihm zu und zog ihn Richtung Tanzfläche, die ziemlich überfüllt war. Dennoch wurde ihnen Platz gemacht, sodass einem Abschlusstanz des schönen Balls nichts mehr im Wege stehen konnte.

Es war bereits spät und die meisten Drachen, die nicht im Schloss schliefen, traten bereits den Rückzug an. Normalerweise würden viel mehr von ihnen hierbleiben, doch die gewandelten Frauen brauchten Platz.

Außerdem war es besser, wenn nicht zu viele Drachen da waren. Diese wussten noch nichts von dem Fall im Vulkan. Es gab nur wenig Eingeweihte, die Stillschweigen wahrten.

Daher hatte Stella gebeten, die Gäste so weit wie möglich vom Trakt der gewandelten Frauen unterzubringen.

Wozu Draakon nur zu gern zugestimmt hatte. Auch hatte er die meisten gebeten nicht hierzubleiben. Nur wenige, die einen weiten Weg hatten oder aber die Frauen, durften hier übernachten.

Langsam leerte sich die Tanzfläche und es wurde ruhiger. Trotzdem tanzte das Königspaar zur lieblichen Musik eng umschlungen weiter. Diese Nähe zu Draakon war so schön, dass Stella nicht gewillt war, diese aufzugeben.

Heute Nacht würden sie sich lieben, das hatte er ihr versprochen. Sie hoffte nur, dass sie dazu noch genügend Kraft hatte, denn der Tag war anstrengend gewesen.

 

 

Kapitel 2

 

 

Zärtlich streichelte Stella die im Mondlicht glitzernde Haut von Draakon und hauchte einen Kuss nach dem anderen auf seine neue Hand. Diese hatte er fleißig beim Liebesspiel eingesetzt, aber sie waren noch lange nicht fertig.

Dennoch hatte er ihr eine kleine Pause eingeräumt, in der sie sich beide erholten und wieder zu Atem kommen konnten. Die Seidendecke umschlang lediglich einen Teil ihrer Körper und rutschte bei jeder kleinen Bewegung herunter. „Ich bin froh, dass du deine Hand wieder besser benutzen kannst“, sagte Stella erleichtert. Sie hatte befürchtet, dass es noch lange dauern würde, bis die Grobmotorik besser wurde. „Meinst du, wir können bald das richtige Training wieder aufnehmen?“

"Ich denke schon", murmelte Draakon, der seinen Kopf an ihrem Nacken vergraben hatte. Er genoss ihren Duft.

Sein heiser Atem sorgte bei ihr für eine Gänsehaut. „Bis dahin können wir gerne hier weiter an deiner Feinmotorik arbeiten“, neckte sie ihn kichernd. Ihre war sogar ein wenig besser als seine, obwohl sie stets gemeinsam übten.

Auch jetzt fuhr sie mit ihrer Drachenhand über die seidenweiche Haut ihres Mannes und liebkoste jeden Zentimeter, den sie erreichen konnte. Dabei hielt sie seine Hand in die Höhe, damit sie das Glitzern besser sehen konnte. „Deine Haut ist einzigartig schön. Ich liebe es, wie sie glitzert“, flüsterte sie.

"Du glitzerst mittlerweile genauso", flüsterte er und biss ihr leicht in den Hals, um sie zu reizen. Dabei achtete er darauf, dass es ihr nicht weh tat, sondern Schauer über den Rücken jagte.

Sein Biss verfehlte die Wirkung nicht. Stella stöhnte genussvoll und legte ihren Kopf so, damit sie ihm ihren Kehlkopf präsentierte. Dafür biss sie ihm ganz leicht in sein Ohr, sobald er damit in der Nähe war.

„Aber nur manchmal. Es ist nicht so ausgeprägt wie bei dir“, meinte sie und schlang ihren Arm um seinen schlanken, muskulösen Körper. So konnte sie ihn spüren und gleichzeitig reizen, indem sie ihr Bein neckisch an seinem entlangfahren ließ.

Draakon ließ seine Hände an ihre Brüste wandern und drückte diese leicht, um sie aus dem Konzept zu bringen. "Dafür strahlst du selbst", behauptete er, bevor er leicht an ihre Haut am Hals saugte.

Stöhnend beugte Stella ihren Rücken durch. So drückte sie sich mehr gegen ihren Gemahl und seine Hände. Sie liebte es, wenn er sie so verwöhnte. Allerdings hörte sie nicht auf, auch ihn zu reizen. Mittlerweile wusste sie, was er wusste und wie er auf etwas reagierte. „Ich strahle, weil ich dich liebe“, erklang ihre heisere Stimme, bevor sie Draakon innig und leidenschaftlich küsste.

Er erwiderte den Kuss hungrig und voller Hingabe, während seine Hände ihren wunderschönen Körper entlangwanderten und ihn ausgiebig erkundeten, obwohl er bereits jeden Zentimeter davon kannte. Die Drachenhaut, die er ihr angenäht hatte, hatte sich schon wieder weiter ausgebreitet.

Sie ging ihr über die rechte Schulter bis hin zum Brustkorb. An ihren Beinen gingen sie bereits zu den Oberschenkeln. Ab und an hatte Stella Schmerzen, was daran lag, dass sich ihre Knochen zu Drachenknochen formten, doch die Schübe waren weniger geworden.

In den Momenten, in denen sie von Draakon verwöhnt wurde, vergaß sie sowieso alles um sich herum. Genau wie jetzt, als ihre Zunge ihn zu einem heißen Tanz aufforderte und sie ihre Hand zu seiner Mitte gleiten ließ, um ihn dort zu liebkosen.

Obwohl sie sich bereits gegenseitig hingegeben hatte, war die Lust wieder entfacht. Wie meistens, wenn sie sich in der Nacht liebten. Es blieb nur selten bei einem Mal.

Beide konnten einfach nicht genug voneinander bekommen, weshalb Draakon ihren Zungenkuss stürmisch erwiderte. Dabei drehte er sie unter sich, denn sofort wanderte sein Mund zu ihren Brüsten, um dort an ihr zu saugen.

Seine Frau quietschte auf, als er sogar sanft hineinbiss. Durch die Vorspiele war sie heiß und erregt. Vorsichtig drückte sie seinen Kopf an sich und kraulte seinen Nacken, hörte aber nicht auf, seine Mitte zu verwöhnen.

Das quittierte Draakon immer wieder mit einem rauen Stöhnen, ließ aber nicht von ihrer Brust ab. Er bearbeitete diese so lange, bis selbst ein Lufthauch dafür sorgte, dass Stella genussvoll stöhnte.

Das war der Moment, indem sie die Rollen tauschten und die Königin ihn unter sich brachte, um seinen Oberkörper mit Küssen zu übersäen. Auch, um ihre empfindlichen Haut ein paar Minuten Ruhe zu gönnen, da sie wusste, dass Draakon noch fordernder werden würde.

Ausgiebig ließ Stella ihre Lippen über seinen Körper wandern. Stück für Stück. Genau wie er, verwöhnte sie seine Brustwarzen und genoss die Geräusche, die von ihm kamen.

Nun war es an ihm, seine Finger über ihren Bauch zu ihrer Mitte wandern zu lassen und dort fest über ihre Perle zu streichen, bis sie laut stöhnte.

Er setzte genau den richtigen Druck ein, um Sterne vor ihren Augen tanzen zu lassen. Stella drückte sich keuchend gegen seine Finger und bewegte ihr Becken, um ihn besser spüren zu können.

Unter sich fühlte sie sein Glied und konnte es kaum erwarten, ihn wieder in sich aufzunehmen. Jedoch wollte sie ihn noch verwöhnen und wahnsinnig machen.

Genau wie er auch noch mit ihr spielen wollte. Da nahmen sich beide nichts. "Ruhig", flüsterte er und fuhr mit einen Finger in sie, um sie noch mehr zu reizen.

„Wie soll ich bei deinen Berührungen ruhig bleiben?“, fragte seine Frau stöhnend gegen seinen Hals, den sie gerade liebkoste. „Du treibst mich in den Wahnsinn.“ Ihre Worte wurden mit dunklem Stöhnen gespeist und machten sie heiser. Allerdings wusste sie, dass sie langsamer machen und nicht drängen sollte.

Draakon hatte seine eigenen Methoden sie sonst zur Ruhe zu bringen und noch weiter zu reizen. Irgendwie mochte sie das Spiel mit ihm, auch wenn er nicht immer ganz gerecht war.

Er lachte rau und bewegte seinen Finger in ihr. "Ich liebe diese Geräusche."

Der König sah ihr verschmitztes Grinsen im Mondschein, das sie mystisch und einzigartig aussehen ließ. Ihre blauen Augen strahlten bei seinen Worten. „Und ich deine“, flüsterte sie heiser und liebevoll, bevor sie ihre Unterleibsmuskeln leicht bewegte, um Draakons Finger noch besser zu spüren. Sie wollte ihn reizen. Wollte, dass er sie fesselte und sie sich ihm ganz hingeben musste, um all ihre Gedanken fliegen zu lassen. Aber sie genoss auch diese Art von Spiel. „Darf ich dich noch nicht aufnehmen?“, fragte sie verführerisch an seine Lippen.

Er schmunzelte. "Du darfst tun, was du willst", hauchte er an ihre Lippen über die er sanft leckte. "Aber neck mich nicht zu viel. Du weißt, was dann passiert", warnte er mit einem leichten Knurren.

Stella lachte melodisch und richtete sich auf, bevor sie sich langsam und stöhnend auf ihn gleiten ließ. Sein Knurren fachte ihre Lust erst recht an. „Das weiß ich. Darauf lege ich es an, mein lieber Ehemann“, erklärte sie und kreiste mit dem Becken, um ihn zu reizen.

Er hob die Hand und umschloss damit ihre Brust. "Dass musst du nur sagen", keuchte er, weil ihre Bewegungen seine Lust nur noch mehr schürten.

Gemächlich und reizvoll kreiste Stella ihr Becken, bevor sie stöhnend anfing, sich auf und ab zu bewegen. Draakons Hand an ihrer Brust übte einen angenehmen, aber starken Druck aus, der sie veranlasste, sich auf ihm abzustützen. „Jetzt weißt du es“, keuchte sie erregt.

Draakon gab ein zufriedenes Brummen von sich. "Ehrlich gesagt gefällt mir das gerade viel zu sehr, um dich jetzt wieder unter mich zu werfen", gestand er rau und stöhnte lustvoll.

Stella lächelte verschmitzt. "Was nicht heißt, dass du mich nicht auch so fesseln kannst", hauchte sie verführerisch und biss sich bei dem Gedanken auf die Lippen.

Draakon lachte leise. "Das könnte ich durchaus, aber das hebe ich mir für die nächste Runde auf", sagte er geheimnisvoll und massierte ihre Brust ein bisschen fester.

Ein heiserer Schrei verließ Stellas Mund, da sein Griff eine Hitzewelle in ihr auslöste. Seine Worte waren erregend und sie konnte es kaum abwarten, hilflos unter ihm zu liegen. "Aber erst …", begann sie keuchend, "werde ich dich um den Verstand bringen."

Sie erhob sich von ihm und rutschte ein Stück weiter hinab, bevor sie ihn mit dem Mund verwöhnte.

Draakon wollte etwas sagen, doch seine Worte gingen in heiseres Stöhnen über, als ihre Berührung Blitze durch seinen Körper jagte, die ihn erzittern ließen. Was sie mit ihm tat war so gut, dass er kaum klar denken konnte.

Und sie wusste, wie sie ihn in den Himmel katapultieren konnte. Durch genug Übung verbrachte Stella damit, ihren Mann lange und ausgiebig zu liebkosen, bevor sie die Plätze tauschten und sie in den vollen Genuss seiner Geschicklichkeit kam. Das war eine Nacht, ganz nach ihrem Geschmack. Eine Nacht voller Hingebung und Liebe.

 

 

Kapitel 3

 

 

Einige Tage später, nachdem die letzten Drachen, die hier übernachtet hatten, wieder zuhause waren, ging der Alltag weiter.

Stella freute sich, denn Midas hatte ihr versprochen, sie mit zu den Plätzen zu nehmen, wo die magischen Steine angefertigt wurden. Dort würde sie hoffentlich eine ganze Menge lernen.

"Bist du dir sicher, dass es in Ordnung ist, wenn nur Dylan mitkommt?", fragte Draakon, der seine Frau nach draußen begleitete. Er selbst hatte einen riesigen Berg an Arbeit, würde diese aber verschieben, wenn sie wollte, dass er sie begleitete.

Seine Frau drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ja, ich bin mir sicher“, versicherte Stella ihm energisch. „Dylan wird auf mich aufpassen.“

"Daran hege ich keinen Zweifel", sagte Draakon sanft, der trotzdem Angst um Stella hatte. Diese konnte er einfach nicht abstellen.

Das wusste sie auch, weshalb sie ihm beruhigend über seine Haare fuhr. "Ich werde auf mich aufpassen", versprach sie und strich sich das grüne Kleid glatt, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste.

Draakon legte ihr die Arme um und zog sie an sich, um den Kuss zu erwidern. "Ich hoffe du hast Spaß."

Kichernd biss sie ihm kurz in sein Ohrläppchen, bevor sie sich von ihm zurückzog. "Ich werde dir zeigen, wie viel Spaß ich heute Abend mit dir haben werde", versprach sie verführerisch. In der letzten Zeit hatte sie unheimlich Lust, von ihm verwöhnt zu werden. Es half ihr, sich zu entspannen und gut zu schlafen. "Ich freue mich, dass Midas eingewilligt hat. Bisher kann ich mich mit seiner Art noch nicht ganz anfreunden", gestand Stella nachdenklich und nahm den Mantel vom Haken. Obwohl die Tage bereits länger wurden, war es noch kalt.

"Er ist kühl und unnahbar", sagte er schmunzelnd. "Und leider spricht er nicht so viel. Aber an sich ist er ganz in Ordnung", meinte er, klang aber unsicher. Niskas Verrat hatte ihn schwer getroffen und er hatte Angst seine Frau mit seinen Beratern allein zu lassen. Daher war es ihm wichtig, dass Dylan bei ihr war.

Der Eisdrache war der perfekte Aufpasser für seine Frau. Ihm konnte er sie ohne schlechtes Gewissen anvertrauen.

Seit dem Verrat saß Niska im Kerker des Schlosses. Über seine Strafe wurde bald eine Sitzung eingehalten, bei der auch Stella anwesend sein würde, auch wenn sie nicht viel dazu beitragen konnte.

"Ich hoffe, durch den Ausflug komme ich ihm ein bisschen näher und verstehe sein Verhalten besser. Außerdem bin ich doch so neugierig, wie die Speisung der Kristalle verläuft", sagte sie mit strahlenden Augen. Das Thema lag ihr am Herzen, weil sie hoffte, auch etwas für die Handelsstadt, deren Bau gut voranging, mitnehmen zu können.

Für diesen Bau wurden viele Steine gebraucht, aber Stella wollte auch welche verkaufen. Nur wusste sie nicht, ob es möglich war, so viele herzustellen und was das Ganze kosten würde.

Daher kam es ihr gerade Recht, dass Midas der Leiter des Abbaus der Kristalle war. Mit ihm musste sie kommunizieren und handeln können. Draakon hatte ihr ans Herz gelegt, auch mit den anderen Beratern in Verbindung zu treten. Schließlich war es wichtig, dass sie alle gut kannte.

"Bis später, Liebling", sagte Stella und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und darauf wartete, dass Midas und Dylan auftauchte.

Aus dem Schatten trat Dylan und nickte ihr zu. Er würde sie fliegen. "Midas erwartet uns dort", erklärte er, ließ es aber wie eine Frage klingen.

Zustimmend nickte Stella und machte sich bereit. Sobald Dylan verwandelt war, stieg sie auf ihn auf und hielt sich fest. "Wir können los", sagte sie und warf ihrem Mann einen Kuss zu.

Dieser winkte ihr, bis sie beide außer Sichtweite waren.

Es war ein ganz anderes Gefühl auf Dylan zu reiten als auf Draakon.

In erster Linie, weil Dylans Drachenkörper anders war. Seine Schuppen waren noch glatter als Draakons und sie hatte anfangs Schwierigkeiten, Halt zu finden. Da der Eisdrache jedoch vorsichtig flog, geriet sie nicht in Bedrängnis.

Sie genoss den Flug und die Aussicht, bis Dylan tiefer flog und auf eine Höhle zu hielt.

Hier waren sie in den Bergen, aber nicht am äußeren Ring. Dennoch war es hier schön.

Dylan landete und Stella konnte absteigen und sich umsehen.

Erstaunt stellte sie fest, was für eine hübsche Umgebung es war. Zudem waren sie auf einer Insel, die nicht einfach zu erreichen war. Beim Herfliegen hatte sie Nebelfelder gesehen, die es erschwerten, dorthin zu gelangen. Vielleicht waren es absichtliche Hürden, damit niemand sich einfach an den Kristallen zu schaffen machen konnten.

Stella genoss den Ausblick, bevor sie sich zu Dylan umdrehte, nachdem sie ein Räuspern gehört hatte. Jedoch kam es nicht von ihm, sondern von Midas, der am Eingang der Höhle stand und auf sich aufmerksam machte.

Dylan führte sie in seine Richtung. "Ich werde an deiner Seite bleiben", sagte er leise zu ihr.

Von seiner Wortwahl war Stella überrascht, weshalb sie ihm einen kurzen, musternden Blick zuwarf. Bisher hatte er sie noch nie persönlich angesprochen, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie dagegen auch nichts. Mit Draakon war er ebenfalls per du und sie fand es merkwürdig, wenn sie förmlich angesprochen wurde.

"Eure Majestät", begrüßte Midas die Königin, die ihm lächelnd zunickte.

"Ich freue mich, dass du die Zeit gefunden hast, mir alles zu zeigen", sagte Stella.

Midas neigte den Kopf. "Wie Ihr wünscht", sagte er und deutete Stella an, dass sie ihm folgen sollte. In die Höhle hinein.

Die Königin nickte Dylan zu, dass er dicht bei ihr bleiben sollte. So wollte es Draakon auch, damit sie gut geschützt war.

Sobald sie die Höhle betraten, erklangen Hammerschläge und ein Zischen, aber auch ein summendes Geräusch, das Stella nicht zuordnen konnte. Während Midas sie weiterführte, erkundigte sie sich, wie die Höhle aufgebaut war.

"Es gibt einen Eingangsbereich und mehrere Höhlen, in denen es unterschiedliche Steine gibt. Also dort werden sie verbessert. Der Abbau hier ist nicht mehr aktuell", erklärte Midas mit ruhiger, recht kühler Stimme.

Interessiert hörte Stella ihm zu und wollte wissen, ob die Höhlen nach Speisung getrennt wurden und ob diese Arbeit gefährlich war.

"Es darf nichts Unterschiedliches in einer Höhle passieren", erklärte Midas ernst. "Sonst kann es Explosionen geben."

So etwas hatte sich die Königin bereits gedacht. Gerade bei Wasser und Feuer glaubte sie, dass es Zündstoff für Explosionen war. "Arbeiten hier auch Menschen oder nur Drachen?"

"Nur Drachen. Sie sind es, die Magie in die Steine legen. Menschen könnten das nicht", erklärte Midas, der sie weiter führte. In den Höhlen gab es einen oder manchmal sogar zwei Drachen, die große Steine bearbeiteten.

Bei der Kammer mit der Feuerspeisung, die für Wärme und Hitze sorgen sollte, blieb sie stehen und betrachtete den großen Kristall. Dabei spürte sie Dylan, der dicht neben ihr stand. "Werden die Steine gespeist, wenn sie so groß sind oder erst, wenn sie kleiner sind?", erkundigte sich Stella nachdenklich.

"Es gibt beide Varianten. So ist die Zerkleinerung zwar problematischer, aber es geht alles in allem schneller und die Drachen sind nicht so erschöpft", sagte Midas, der eher gelangweilt wirkte.

Ohne auf seine Art einzugehen, wollte Stella als nächstes wissen, wie die Zerkleinerung stattfand und warum sie problematischer war. Zeitgleich sah sie den beiden Feuerdrachen zu, wie sie ihre Hände auf den Kristall legten, die daraufhin leuchteten. Sie leiteten ihre Magie direkt in den Kristall, der sich dadurch rötlich verfärbte.

"Da diese mit Magie infundiert sind, kann ein falscher Handgriff Verbrennungen auslösen. Solange Feuerdrachen die Steine zerkleinern, gibt es aber keine Probleme", erklärte Midas weiter, der ganz in seinem Element wirkte.

"Zerkleinern sie die Kristalle mit dem Hammer?", fragte Stella neugierig, da sie mehrfach Hammerschläge gehört hatte. Gleichzeitig fragte sie sich, ob diese Kristalle auch in Waffen eingebaut wurden.

"Unter anderem, ja", stimmte Midas nickend zu. Er schien nur auf Fragen zu antworten, aber nicht viel mehr zu erzählen.

Das war für Stella auch in Ordnung, doch als sie weiter gingen, bat sie ihn, mehr zu erklären. "Ich bin neugierig und möchte gerne lernen", sagte sie ernsthaft. Sie war ein Halbdrache, oder sogar weniger, aber sie fühlte sich wie ein Teil dieser Welt.

"Sehr viel gibt es nicht zu erklären. Die Steine sind selten, die Verarbeitung aber einfach", sagte Midas schulterzuckend.

"Wie werden sie abgebaut?", hakte Stella nach. Sie war nicht gewillt, so einfach aufzugeben und sich abschieben zu lassen.

"Wie alle Erze", meinte Midas, der irgendwie verwirrt klang. "Sie werden mit der Spitzhacke aus dem Stein geschlagen."

"Also nicht mit Magie?", fragte die Königin nachdenklich. Sie war davon ausgegangen, dass die Kristalle von Erddrachen gelöst wurden, damit sie möglichst unbeschadet waren.

"Nein. Sie würden die Magie aufnehmen. Dann könnte man keine andere in sie leiten", erklärte Midas seufzend.

Dylan lehnte sich leicht zu ihr. "Sie werden auch als Waffe eingesetzt", flüsterte er ihr zu.

"Verstanden", murmelte Stella, lächelte Dylan aber zu. Er war zwar auch wortkarg, aber er erklärte ausführlicher, wenn sie das wollte.

Mittlerweile waren sie an den meisten Höhlen vorbeigegangen und Stella musste zugeben, dass die Speisung der Kristalle interessant war. Ihr war klar, dass sie niemals alle Geheimnisse sehen und wissen würde, aber sie war zufrieden, diesen Ausflug gemacht zu haben. "Ich danke dir für deine Zeit, Midas", sagte sie daher freundlich zum Feuerdrachen.

Der Drache nickte. "Es ist gut, dass Ihr zumindest einen groben Einblick in diesen Prozess bekommen habt."

"Wärst du bereit, mir mehr zu zeigen, solltest du die Zeit finden?" Es war ihr wichtig, mehr zu wissen, damit sie die Vorteile für die Handelsstadt nutzen konnte.

Midas musterte sie. "Ich bin mir nicht sicher, ob diese Dinge nicht zu gefährlich für Euch sind. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Dinge schief gehen."

Stella nickte. Das hatte sie sich schon gedacht. "Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen und dir Bescheid geben", versprach sie. Immerhin hatte Draakon das letzte Wort. Wahrscheinlich würde er sogar mitgehen.

Midas nickte. "Ich wünsche Euch eine sichere Heimreise", sagte er und damit war wohl die Führung beendet.

"Danke", erwiderte Stella und nickte Dylan zu, dass sie gehen konnten. Seine Gegenwart war präsent, selbst als sie aus der Höhle traten. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass die Führung so lange gedauert hatte, denn die Sonne war bereits weit über die Mittagsstunde hinaus fortgeschritten.

"Ihr solltet Draakon bitten, Euch mehr über Kristalle zu erzählen", meinte Dylan plötzlich. "Er als Kristalldrache hat eine andere Sicht darauf. Für ihn ist viel mehr möglich. Ich denke aber, dass er das vergisst, weil es für ihn nie sonderlich wichtig war."

Damit hatte Dylan definitiv Recht. "Danke, dass du mich begleitet hast. Ich werde mit Draakon später darüber reden. Ihn ausquetschen, um genauer zu sein", lachte sie vergnügt. Der Ausflug hatte ihr gut gefallen. "Du musst mich übrigens nicht mehr höflich ansprechen, Dylan. Immerhin sagst du auch du zu meinem Mann."

"Nur, wenn wir allein sind", sagte er mit einem schiefen Lächeln. "Alles andere könnte als unhöflich ausgelegt werden."

"Das ist in Ordnung", stimmte Stella zu und ging zu dem Platz, an dem sie gelandet waren, damit er sich zurückverwandeln konnte. "Du bist ein guter Freund geworden und ich finde, gerade wenn man allein ist, kann man diese Höflichkeit ablegen."

"Wenn du das wünschst, dann werde ich das tun", sagte er, bevor er sich in seine Drachengestalt verwandelte und seinen Kopf neigte, damit sie besser aufsteigen konnte.

Zufrieden kletterte Stella auf ihn und schon waren sie in der Luft. Gierig sog sie die kalte, frische Luft ein und erfreute sich an den Sonnenstrahlen, die ihr Gesicht wärmten. Schon jetzt wusste sie, dass sie einige Antworten aus Draakon herauskitzeln musste, doch darauf freute sie sich. Auch auf einen gemütlichen Abend voller Zweisamkeit.

Er wollte mir ihr irgendwohin, doch er schwieg, was den genauen Ort betraf. Das tat er öfter und immer überraschte er sie mit etwas Schönem.

Daher konnte sie es kaum erwarten, wieder im Schloss zu sein. Sie wollte sich fein machen und gut säubern, doch Draakon würde ihr helfen müssen, da sie die Kleider und das Korsett nicht allein schließen konnte.

Nach der Landung bedankte sich Stella bei Dylan, bevor sie ihren Mann aufsuchte. Bestimmt war er im Arbeitszimmer. Bei der Menge an Papieren war das nicht verwunderlich.

Dort fand sie ihn. Er war über ein Dokument gebeugt und bearbeitete es seufzend. "Willkommen zurück", sagte er, als er Stella hörte. Er sah auf und schenkte ihr ein Lächeln. "War es schön?"

Begeistert und mit strahlenden Augen kam sie auf ihren Gemahl zu und umarmte ihn. "Es war wundervoll", bestätigte sie lächelnd und küsste ihn, nachdem sie die Dokumente weit von ihm weg geschoben hatte. Ein Zeichen, dass er eine Pause machen sollte.

Der König zog sie auf seinen Schoß. "Möchtest du es mir erzählen?", fragte er und zog sie eng an sich.

Stella ließ sich nicht zweimal bitten und begann ihm zu erzählen, was sie alles gesehen und gehört hatte. Währenddessen kraulte sie Draakons Nacken und endete schließlich damit, was sie mit Dylan besprochen hatte.

"Willst du mehr über die Kristalle erfahren?", fragte Draakon, dessen Stimme träge und irgendwie müde klang. Als würde Stellas Stimme und ihre Berührungen ihn entspannen.

Sanft drückte Stella ihm einen Kuss auf die Stirn und schob dann eine seiner Strähnen hinter sein Ohr. "Alles, was du mir erzählen willst und darfst. Midas Erklärungen waren … teilweise recht karg", gab sie zu.

"Ich bin zwar ein Kristalldrache, habe aber gar nicht so viel mit diesen Dinge zu tun", gestand er. "Viel Wissen ist eingerostet."

Trotzdem wollte Stella alles wissen, was er wusste. Aber auch, ob es Bücher darüber in der Bibliothek gab.

"Es gibt dutzende Bücher", seufzte Draakon, der auch ihren Nacken kraulte. "Ich kann dir sicher ein paar Dinge zeigen, aber nimm es mir nicht übel, wenn ich selbst nicht genau weiß, wie die Sachen funktionieren. Ich mache sie einfach. Das ist bei mir ähnlich wie atmen."

Lachend küsste sie seine Stirn. „Einverstanden. Aber jetzt würde ich vorschlagen, wir gehen baden und dann zeigst du mir den besonderen Ort“, sagte sie verführerisch. Die Arbeit konnte auch bis morgen warten.

Draakon blickte müde auf die Dokumente, bevor er sich mit ihr zusammen erhob. "Das ist eine hervorragende Idee."

Strahlend quietschte seine Frau und drückte sich an ihn, bevor sie ernster wurde. „Es wird Zeit für ein neues Dienstmädchen, aber ich … weiß nicht, wer sich dafür eignen würde. Das mit Ria ist noch immer präsent und wird nicht besser, wenn Niskas Verhandlung stattfindet.“ Davor grauste es ihr bereits gewaltig.

Er stupste mit seiner Nase ihre an. "Das wird schon wieder", sagte er sanft. "Wie wäre es mit Solveig?", fragte er, da er wusste, dass Stella diese junge Frau mochte. "Oder eine der gewandelten Frauen?"

"Solveig wäre eine Idee", meinte Stella nachdenklich. Sie hatte sich gut eingelebt und half zurzeit in der Küche aus, aber sie wusste, dass die junge Frau sich nicht traute, etwas anderes zu machen, weil sie entstellt und halb blind war.

Als Stellas Dienstmädchen würde man sie hoffentlich respektieren und sie würde vielleicht ein paar mehr Dinge lernen können.

"Ich hoffe, dass sie das auch kann. Es ist nicht einfach", gestand er. "Manchmal muss sie sich auch durchsetzen, um deine Wünsche durchzusetzen."

Seine Frau nickte. Bestimmt konnte man es ihr beibringen, wenn sie das wollte. "Ich werde sie fragen", sagte sie nach kurzer Überlegung, während Draakon sie trug. Würde Solveig allerdings ablehnen, würde Stella es respektieren.

"Vielleicht wäre es auch an der Zeit, dass du dir ein paar Vertraute zulegst", überlegte Draakon. "Diejenigen, die dir bei der Arbeit helfen."

Stella öffnete die Tür zum Badezimmer und bat ihn dann, sie herunterzulassen, damit sie das Wasser einlassen konnte. "Ich weiß nur nicht, wer sich dafür eignet. Taik ist nett und hilft mir viel bei der Handelsstadt. Er ist ein guter Mann und war sichtlich geschockt von Niskas Gräueltaten."

"Taik gehört schon zu meinen Leuten", lachte Draakon. "Den lasse ich mir nicht abwerben", erklärte er zwinkernd, während er sie herunterließ. "Du musst dir schon deine eigenen suchen."

Stella zog einen Flunsch. "Es heißt doch nicht, dass er nicht Vertrauter von uns beiden Seiten kann", behauptete sie energisch und stemmte die Hände in die Hüften. "Was soll deiner Meinung nach ein Vertrauter überhaupt mitbringen?", wollte sie zögernd wissen. Bisher war Ria ihre Vertraute gewesen, doch diese war tot.

"Unter anderem arbeitet er an deiner Seite. Er hilft dir bei deinen täglichen Aufgaben. Du vertraust ihm Teile deiner Dinge an. Das geht bei Taik nicht, weil er sich nicht zweiteilen kann. Entweder er hilft mir oder dir bei unseren Aufgaben. Da er mir schon Jahrhunderte lang hilft, wäre es problematisch ihn zu verlieren. Es reicht schon, dass Niska wegfällt."

Nachdenklich schnappte sich Stella eine Flasche mit einer Kräutermischung, die sie großzügig ins Badewasser kippte. "Das Problem ist, dass alle bereits unter dir stehen, Draakon", versuchte sie zu erklären. Von den Menschen her standen alle unter ihr und waren mit den täglichen Dingen, die im Schloss anfielen, völlig beschäftigt. Außer den halb gewandelten Frauen und Solveig. Vielleicht sollte sie es mit ihnen versuchen. Das schlug sie Draakon auch vor. "Ich weiß nur nicht genau, ob das bei den Frauen eine gute Entscheidung ist. Sie leben sich zwar ein, sind aber immer noch verängstigt."

"Die Frauen werden hierbleiben müssen. Es ist wichtig, dass sie Aufgaben bekommen", sagte er nachdenklich. "Normalerweise würde ich dir Drachenfrauen an die Seite stellen, aber sie sind so selten geworden", seufzte Draakon, während er sich auszog. Es war alles nicht sonderlich einfach.

Damit hatte er nicht ganz Unrecht. Auch Stella zog sich aus und ließ sich dann seufzend ins Wasser gleiten. "Ich werde mit ihnen sprechen, aber nach dem Vertrauensbruch von Ria bin ich mir erst einmal nicht sicher, ob ich überhaupt jemanden vertrauen kann. Ich sollte mit Solveig anfangen. Sie wird offener mir gegenüber", bemerkte die Königin und beobachtete ihren Mann, wie er langsam zu ihr kam.

"Das kann ich verstehen", sagte er und ließ sich ebenfalls ins Wasser gleiten. "Es wird Zeit brauchen. Aber es ist wichtig, dass die Frauen sich nicht langweilen. Sonst machen sie vielleicht Dummheiten."

Auch damit hatte er wahrscheinlich Recht. „Was denkst du, wäre eine gute Aufgabe für sie?“, wollte seine Frau wissen. Mit ihren Fingern bewegte sie den Schaum im Wasser hin und her. Sie wusste, dass die Frauen sich vielleicht nicht ganz wohlfühlen würden, wenn sie ihre Entstellungen oder Drachenattribute den Menschen zeigten.

"Es wird sich sicher etwas finden, was zu ihren Begabungen passt", meinte Draakon, der sich etwas zurücklehnte, um sich zu entspannen. "Sie haben im Grunde hier die freie Auswahl."

„Wir werden sehen“, seufzte Stella, die sich gerade nicht so viele Gedanken machen wollte. Lieber wollte sie wissen, ob sie für den Ausflug spezielle Kleidung brauchte oder ob sie etwas mitnehmen sollten.

"Nein. Ich habe für Wärme gesorgt", versicherte er schmunzelnd. "Und so weit wird es nicht", fügte er hinzu.

Noch neugieriger drehte sich Stella zu ihm um. „Sag schon!“, bettelte sie und rückte ihm auf den Schoß.

"Ich wollte unser Abendessen an einen schönen Ort verlegen", erklärte er, öffnete aber seine Augen nicht und blieb weiterhin ruhig liegen.

---ENDE DER LESEPROBE---