11,99 €
Was wäre, wenn du heute damit beginnen könntest, das Leben deiner Träume zu leben? Jeder hat Träume. Normalerweise entsprechen sie einer Liste von Zielen: ein Traumhaus, ein Traumjob, eine Traumfamilie, ein Traumurlaub … Doch oft werden wir unzufrieden und entmutigt, wenn Herausforderungen, Widerstände und Rückschläge unseren Weg kreuzen. Wir bleiben stecken, indem wir uns darauf konzentrieren, was uns fehlt und wo wir gerne wären. Nick Nilson, Pastor in der Lakewood Church in Houston, Texas, präsentiert einen anderen Ansatz, um diese Herausforderungen zu überwinden: eine Veränderung der Perspektive. Was wäre, wenn wir aufhören würden, uns auf das zu konzentrieren, was uns fehlt, und stattdessen auf das, was wir haben, und die Möglichkeiten, die unser Leben uns derzeit bietet? Was würde sich ändern, wenn du wirklich glauben würdest, dass Gott mitten in deinen Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Herzschmerzen bei dir ist und tatsächlich alles zu deinem Besten regelt?! Stell dir vor, dein Traum wäre nicht ein Ziel, dem du nachjagst, sondern eine Denkweise, die du wählst. »Du kannst den Traum leben« beschreibt, wie du die Kraft der Perspektive in allen Lebensbereichen nutzen kannst. Erkenne, dass du nicht darauf warten musst, den Traum zu leben – du kannst ihn jetzt leben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 349
Für meine Frau, Summer. Deine Liebe, Freude, Leidenschaft und dein Glaube inspirieren mich. Ich bin für immer dankbar, dass ich jeden Tag DEN TRAUM mit dir leben darf. Du hast dieses Buch in mir gesehen, lange bevor ich es tat. Ich liebe dich.
Copyright © 2023 by Nick NilsonDie amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag FaithWords unter dem Titel You can live the dream. This edition published by arrangement with FaithWords, New York, NY, USA. All rights reserved. Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten wurden vom Autor vorgenommen.
ELB Revidierte Elberfelder Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten.
gnb Gute Nachricht Bibel, © 2000, 2018 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.
HFA Hoffnung für alle, © by Biblica, Inc.®, hrsg. von Fontis.
NGÜ Neue Genfer Übersetzung, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.
nlb Neues Leben Bibel, © 2017 SCM R.Brockhaus, Witten.
SLT Bibeltext der Schlachter Übersetzung, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft.
Foto Umschlag © Sara Ascencio Gestaltung und Satz: KALCHOFEN Media, www.kalchofen-media.ch
1. Auflage 2024
© 2024 HOPE & LIFE CHURCH, www.hopeandlife.churchHardcover: ISBN 978-3-9525510-3-5Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.
books.hopeandlife.church
Inhalt
Widmung
Copyright
Vorwort
Einleitung
1 Würmer ertränkenWähle die richtige Perspektive
2 Die Kraft des LoslassensSchaffe Platz für Neues
3 Fortschritt über PerfektionFeiere das Gute auf dem Weg zum Großartigen
4 Tue es trotz AngsTTritt in das Wunder ein
5 Göttliche BäumeEntdecke deinen vorbereiteten Segen
6 DREAM-TEAMDu kannst es nicht alleine schaffen
7 Die Kraft der Beständigkeit
Finde dein Wunder im Alltäglichen
8 Von Gunst verfolgtDer Himmel steht hinter dir
9 Du musst nichts beweisenFühl dich wohl in deiner eigenen Haut
10 Lebe zwischen deinen RändernAkzeptiere deine von Gott gegebenen Begrenzungen
11 SEGEN IM VERBORGENEN
Jedes Hindernis birgt eine Chance
12 GOTT WILL SICH DURCH DICH ZEIGENFinde Bedeutung im Dienen
13 DER TRAUM WARTET
Es gibt mehr für dich
Danksagungen
Autor
Vorwort
Nick Nilson ist ein herausragender Leiter, ein einfühlsamer Pastor und ein talentierter Redner. Seit mehr als siebzehn Jahren dient Nick treu und leidenschaftlich als unverzichtbares Mitglied des pastoralen Leitungsteams der Lakewood Church. Seine Liebe zu Gott steht im Mittelpunkt von Nicks Leben und er dient als Vorbild dafür, wie man sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause leitet. Er ist ein natürlicher Team-Builder, ein großartiger Ehemann und Vater sowie ein wunderbarer Freund. Ich kann mir niemand Besseren als Nick vorstellen, um darüber zu schreiben, wie man das Beste aus seiner gegenwärtigen Lage macht.
Manchmal ist der schwierigste Ort, an dem man sein kann, die Lage, in der man gerade steckt – besonders wenn sie nicht dem Ort entspricht, an dem man zu sein hoffte. Wir alle haben Pläne für unsere Zukunft, träumen unsere Träume und setzen alles in Bewegung, um unsere Wünsche in die Realität umzusetzen. Dennoch sind wir oft frustriert über das Timing des Ganzen. Man verbringt vier Jahre im College, studiert fleißig und schließt mit Auszeichnung ab, nur um festzustellen, dass jeder potenzielle Arbeitgeber möchte, dass man ganz unten anfängt, vielleicht sogar für jemanden arbeitet, der nicht einmal aufs College gegangen ist.
Es ist leicht, sich entmutigen zu lassen. Vielleicht hast du hart gearbeitet, um für dieses neue Zuhause zu sparen, das mit dem Garten, wo deine Kinder spielen können. Doch es scheint, dass jedes Mal, wenn du genug für die Anzahlung gespart hast, etwas Unerwartetes passiert und ein Teil deiner Ersparnisse weg ist. Das kann, gelinde gesagt, entmutigend sein.
In solchen Zeiten musst du dein Denken bewusst ausrichten und dich dafür entscheiden, zu glauben, dass deine Träume und Ziele von Gott stammen. Große Träume erfordern nicht nur Glauben, sondern auch Geduld. Die Frage ist vielleicht nicht, ob du an Gott glaubst, sondern ob du bereit bist, auf Gott zu warten – und zwar mit Erwartung und Freude.
Das Zweite – die Freude – mag für uns alle am schwierigsten sein, aber es ist entscheidend, wenn du deinen Traum verwirklichen möchtest. Freude kommt aus dem Wissen, dass man zwar nicht dort ist, wo man sein möchte, Gott aber bereits eine Antwort bereithat.
Freude ist das, was dich antreibt und in deinen Bemühungen bestärkt. Die Freude ist der Grund dafür, dass der Einstiegsjob kein Rückschlag, sondern eine Herausforderung ist, dein Bestes zu geben. Die Freude bringt dich jeden Tag früh zur Arbeit, bevor sonst jemand eintrifft, und verschafft dir einen Vorteil gegenüber deiner Konkurrenz. Die Freude zeigt Gott, dass du den Traum nicht aufgegeben hast, und deshalb wirst du bereit sein, wenn er dir eine Möglichkeit schenkt. Die Freude ist es, die dich nach dem perfekten Haus suchen lässt. Sie treibt dich dazu an, Häuser zu besichtigen, Immobilienmakler anzurufen und das Internet zu durchforsten, auch wenn du momentan nicht mal die Anzahlung leisten könntest.
Wenn es momentan nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast, kann es eine Herausforderung sein, fröhlich zu bleiben. Es ist schließlich so viel einfacher, enttäuscht und mutlos zu werden. Es ist schwierig, »den Traum zu leben«, wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir erhofft hast. Aber den Traum zu leben bedeutet genau das – zu leben. Es ist nicht nur ein Moment; es ist eine Lebensweise. Die Freude kommt und geht nicht mit deinen Umständen; sie bleibt bei dir, unabhängig von deiner aktuellen Situation.
Du fragst dich vielleicht: »Wie lebe ich den Traum, wenn ich scheinbar feststecke?« Das ist eine gute Frage, und darauf antwortet Nick in diesem Buch »Du kannst den Traum leben«. Durch zahlreiche Beispiele und persönliche Erfahrungen nimmt dich Nick mit auf eine Reise, die genauso erfüllend ist wie das eigentliche Ziel. Ich ermutige dich, dieses Buch mit Erwartung und Freude zu lesen. Lass heute der Tag sein, an dem du anfängst, den Traum zu leben.
Joel OsteenPastor der Lakewood Church, USA
Einleitung
Du wurdest dazu geschaffen, den Traum zu leben … jetzt. Nicht nächste Woche, nicht nächsten Monat, nicht nächstes Jahr, sondern genau … jetzt.
Es ist leicht zu denken, dass »der Traum« ein Ziel sei, das du irgendwann erreichen möchtest. Vielleicht, wenn du eine bestimmte Menge Geld hast, glücklich verheiratet bist und zwei Kinder hast oder einen beeindruckenden Titel neben deinem Namen trägst. Oder du denkst, dass dein Traum beginnen wird, wenn deine Kinder ausgeflogen sind, du in den Ruhestand gehst, einen großartigen Altersvorsorgeplan hast oder dich endlich wieder gesund fühlst. Bereits in jungen Jahren lernen wir, dass man wahres Glück erlebe, wenn man die Meilensteine des Lebens erreiche. All diese Meilensteine sind großartig, aber ich möchte, dass du siehst, wie sie dich davon abhalten können, in der Zwischenzeit »den Traum« zu leben, bis du diese Ziele erreichst.
Wir müssen nicht lange leben, bevor wir feststellen, dass Glück viel schwerer zu erreichen ist als ein Ziel. Wenn wir erwarten, Glück zu finden, wenn wir endlich in ein Haus einer bestimmten Größe ziehen oder die große Beförderung und das Gehalt bekommen, wofür wir so hart gearbeitet haben, werden wir enttäuscht sein. Verschwende keinen weiteren Tag damit, dem Traum »nachzujagen«. Höre auf, das Leben, von dem du träumst, zu limitieren und aufzuschieben. Es liegt in deiner Kontrolle. Tatsächlich könntest du nur einen Perspektivenwechsel davon entfernt sein, das Leben zu leben, von dem du immer geträumt hast – und zwar jetzt.
Ein Ziel oder eine Denkweise
Als ich Mitte zwanzig war, begann ich, einen Ausdruck zu verwenden, der zu einem regelmäßigen Bestandteil meines Wortschatzes wurde. Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, antworte ich normalerweise: »Ich lebe den Traum!« Ich weiß, ich weiß, das ist nichts Neues. Du hast diese Redewendung schon einmal gehört. Vielleicht hast du sie auf einem T-Shirt oder auf einem Aufkleber gesehen. Die Leute verwenden diesen Ausdruck, um eine gute Zeit mit Freunden zu beschreiben. Er wurde schon in Anzeigen verwendet, die ein brandneues Haus mit einem glänzenden Tesla in der Einfahrt zeigen. Einige Eltern verwenden ihn als Slogan für die Lebensphase, wenn ihr letztes Kind ausgezogen ist. Ich sehe ihn oft als perfekte Bildunterschrift für den Familienurlaubspost auf Instagram.
Auf welche Weise auch immer du den Slogan »den Traum leben« verwendet hast oder ihm begegnet bist, die allgemeine Bedeutung geht davon aus, dass etwas »erreicht« worden ist, dass das ideale Leben auf irgendeine Weise erlebt wird. Du hast das Traumhaus, den Traumjob, die Traumfamilie oder erlebst die Traumreise.
Aber für mich hat der Spruch eine andere Bedeutung. Er bedeutet nicht unbedingt, dass ich dort bin, wo ich in meiner Karriere sein möchte, oder dass mein letzter Urlaub Instagram-würdig war. Er bedeutet nicht, dass alles in meinem Leben großartig ist und »wie geplant« verläuft. Er bedeutet nicht, dass ich mit keinen Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert bin. Für mich geht es um eine Denkweise, die ich wähle, unabhängig davon, wie mein Leben von außen aussieht und sich anfühlt.
Wenn es darum geht, »den Traum zu leben«, dreht sich alles um die Perspektive. Es bedeutet, dass ich darum kämpfe, die richtige Perspektive auf den Ort zu bewahren, an den Gott mich momentan hingestellt hat. Es ist eine Erinnerung daran, dass jede Phase wichtig ist. Es ist eine Proklamation meiner gegenwärtigen Zufriedenheit und meines Vertrauens in Jesus sowie der Zukunft, die er für mich bereithält.
Der Faktor X, der alles verändert
Ich habe eine Geschichte über einen jungen Mann gehört, der als Schuhmacher ausgebildet wurde. Da es aber bereits zwei Schuhmacher in seinem Dorf gab, packte er seine Werkzeuge ein und ging in ein anderes Dorf, um dort sein Geschäft zu gründen und erfolgreich zu werden. Als er im Dorf ankam, sah er, dass niemand Schuhe trug. Er war enttäuscht und frustriert, und kehrte in sein Heimatdorf zurück. Als seine Familie ihn fragte, wie seine Geschäftsaussichten im anderen Dorf aussehen würden, sagte er: »Schrecklich! Niemand trägt dort Schuhe. Das ist eine verschlossene Tür.«Kurz nachdem er jenes Dorf verlassen hatte, kam ein anderer Schuhmacher in dasselbe Dorf. Er sah die gleichen Menschen barfuß herumlaufen. Er holte seine Werkzeuge heraus und verbrachte die nächsten Wochen damit, den Menschen seine Schuhe zu zeigen, zu demonstrieren, wie sie funktionieren, und einigen Dorfbewohnern ein maßgeschneidertes Paar anzufertigen. Die Nachricht von seinen Schuhen verbreitete sich und bald florierte sein Geschäft. Als er nach Hause zurückkehrte, fragte ihn seine Familie, wie es um das Geschäft stehe. Er antwortete: »Es ist fantastisch! Ich komme bei der Nachfrage kaum noch hinterher. Ich muss bald einen Assistenten einstellen.«
Zwei Schuhmacher betraten dasselbe Dorf, sahen sich denselben Umständen gegenüber, hatten jedoch zwei unterschiedliche Perspektiven. Der eine sah ein Hindernis, eine verschlossene Tür, und ging weg. Der andere erkannte, dass es die Gelegenheit seines Lebens war, die zu einem blühenden Erfolg werden könnte.
Ich habe diese Dynamik im Leben so vieler Menschen gesehen. Ich kenne Leute, die aus den schwierigsten Umständen stammen und in Armut aufgewachsen sind, aber dennoch sehr erfolgreich und erfüllt sind. Und ich kenne viele andere, die in einer gesunden Umgebung aufgewachsen sind und aus wohlhabenden Familien stammen, aber unzufrieden und unglücklich sind. Wo liegt der Unterschied? Was ist der entscheidende Faktor, der Faktor X?
Der Unterschied liegt in der Perspektive, die sie gewählt haben, um auf ihr Leben und ihre Umstände zu blicken.
Mir gefällt, was der Apostel Paulus über die Perspektive sagt, die wir haben sollten: »Denn wir leben im Glauben und nicht im Schauen« (2. Korinther 5,7 NLB). Mit anderen Worten, im Glauben geht es darum, wie wir unser Leben sehen. Es ist leicht, sich nur auf seine Umstände zu konzentrieren, und diesen zu erlauben, dein Denken, Fühlen und Handeln zu bestimmen. Aber während du dieses Buch liest, möchte ich dich ermutigen, deinen Glauben wachzurütteln und zu vertrauen, dass Gott dich aus einem Grund dort hingestellt hat, wo du bist. Dass er vollenden wird, was er in deinem Leben begonnen hat, und dass er dich zu deinem Schicksal führen wird. Du kannst nicht alle Dinge kontrollieren, die dir im Leben passieren, aber du kannst kontrollieren, wie du sie siehst und wie du darauf reagierst. Deine Perspektive macht den entscheidenden Unterschied.
Wie du dein Leben siehst
Wenn du »den Traum leben« willst, dreht sich alles darum, die richtige Perspektive auf dein Leben zu haben und zu erkennen, wo du deine Sichtweise ändern musst.
Es geht darum, wie du deine Beziehungen siehst.
Es geht darum, wie du deine Finanzen und Chancen siehst.
Es geht darum, wie du deine Vergangenheit und deine Zukunft siehst.
Es geht darum, wie du deine Probleme und Rückschläge siehst.
Du kannst mitten in einem finanziellen Rückschlag sein und dich entscheiden, zu sehen oder zu glauben, dass Gott diese Situation zu deinem Besten wenden wird.
Du kannst mitten im Chaos bei der Arbeit sein und das feste Vertrauen haben, dass Gott die Kontrolle hat.
Du kannst an Gottes Versprechen glauben, dass er dich durch einen Feuerofen oder eine Löwengrube führen wird und nichts dich vom Erreichen deiner Bestimmung abhalten kann.
Du kannst dich entscheiden, Dinge in deinem Leben mit den Augen des Glaubens zu sehen und zu glauben, dass es auch inmitten von Widerständen Möglichkeiten gibt.
Die Frage ist, ob du glaubst, dass die Schwierigkeiten und Hindernisse dich von deiner Bestimmung fernhalten, oder ob du sie als Gelegenheiten betrachtest, bei denen sich Gott dir offenbaren kann. Siehst du sie als Chancen zum Wachstum, als Gottes Mittel, dich für das Kommende auszurüsten, oder als Gründe, enttäuscht zu sein und das Handtuch zu werfen?
Ich möchte dir Mut machen, dass du mit einer kraftvollen Perspektivenänderung, die möglicherweise dem widerspricht, was du jahrelang geglaubt hast, anfangen kannst zu sagen:
»Ich habe zwei Jobs, von denen ich mir keinen gewünscht hatte, aber ich lebe den Traum.«
»Ich bin geschieden, und es war schmerzhaft, aber ich lebe den Traum.«
»Ich muss eine große Schuld abbezahlen, aber ich lebe den Traum.«
»Ich bin Single, und ich warte schon lange, aber ich lebe den Traum.«
Es ist Zeit, aufzuhören, dem Traum hinterherzujagen, und stattdessen damit anzufangen, den Traum zu leben! Du kannst heute das Leben genießen, für das du geschaffen wurdest! Du kannst den Traum leben.
KAPITEL 1Würmer ertränkenWähle die richtige Perspektive
Ich konnte es kaum erwarten, meinen fünfjährigen Sohn Denver zum ersten Mal zum Angeln mitzunehmen. Es war so aufregend, eine lebenslange Tradition mit ihm zu beginnen. Ich ging los und kaufte die Angelruten, Snacks und einen Behälter mit Würmern für unsere gemeinsame Zeit. Es gab eine Stelle am Fluss in der Nähe unseres Hauses, von der ich dachte, dass sie gut geeignet wäre für eine Einführung ins Angeln an diesem Sommernachmittag. Wir mussten nichts weiter tun, als am Ufer zu sitzen, unsere Haken mit den Wurmködern zu versehen, sie in den Fluss zu werfen und zu warten, bis die Fische anbeißen würden. So saßen wir etwa 30 Minuten nebeneinander da, aßen Sonnenblumenkerne und beobachteten unsere Angelruten, doch nichts passierte.
Zu meiner Überraschung war Denver ziemlich geduldig. Ab und zu holte er seine Schnur ein, nahm den toten Wurm ab und bat mich, ihm zu helfen, einen frischen anzubringen. Dann warf er seine Schnur wieder ins Wasser und setzte sich neben mich. Nach etwa einer Stunde war Denver immer noch glücklich und zufrieden. Ich hingegen war am Ende. Mir machte es keinen Spaß, mir war heiß, und es hatte noch kein einziger Fisch angebissen. Also packten wir unser Equipment ein und machten uns auf den Heimweg.
Ich war mehr als enttäuscht über diesen Angelausflug. Ich hatte gehofft, dass wir durch das gemeinsame Angeln eine Bindung aufbauen würden, die ein Leben lang hielte. Doch wir fingen keinen einzigen Fisch. Die Schnur zuckte kein einziges Mal. Ich war besorgt, dass Denver nie wieder angeln gehen wollte, also brach ich das Schweigen und fragte ihn: »Hey, D, wie fandest du es? Hattest du heute Spaß?«
Er sah mich an und sagte mit einem strahlenden Lächeln: »Dad, ich habe es geliebt, mit dir Würmer zu ertränken!«
Würmer ertränken?Was? Die ganze Zeit über dachte er, dass wir Würmer ertränkten?!
Es kostete mich alle Selbstbeherrschung, um nicht in Gelächter auszubrechen. Da wir an diesem Tag etwa zwei Dutzend Würmer verbrauchten, hielt er die Angeltour für sehr erfolgreich. Ein paar Tage später lud ich ihn ein, mit mir an einem anderen Ort einige Würmer zu ertränken, aber diesmal merkte er, dass er, wenn er die Würmer am Leben halten konnte, auch einige große Barsche fangen konnte.
Dieser Nachmittag mit Denver hat mich viel über Perspektive gelehrt. Wir saßen zur gleichen Zeit am gleichen Flussufer und schienen dasselbe zu tun, aber wir hatten zwei völlig unterschiedliche Perspektiven auf unsere Angelzeit. Aus meiner Sicht waren wir dort, um Fische zu fangen, und wir scheiterten, also hakte ich es als Misserfolg ab. Aus Denvers Perspektive waren wir dort, um zusammen Zeit zu verbringen und einige Würmer zu ertränken. Für ihn hätte der Tag nicht besser sein können.
Perspektive hat eine immense Kraft. Man könnte sagen, dass Denver und ich an jenem Tag durch zwei verschiedene Brillen geschaut haben. Dadurch hatten wir zwei völlig unterschiedliche Einstellungen und Reaktionen auf das Geschehen. Deine persönliche Perspektive wird immer beeinflussen, wie du auf all das reagierst, was dir widerfährt.
Blicke über die Umstände hinaus
Ich glaube, dass der Schlüssel dazu, das Leben zu führen, wozu Gott uns kreiert hat, und das zu werden, wozu er uns geschaffen hat, in der Perspektive liegt, die wir wählen. Oft können wir nicht wählen, was uns passiert, aber wir können entscheiden, wie wir es sehen, wie wir darüber denken, und dementsprechend darauf reagieren. Wir können wählen, uns selbst und unsere Umstände so zu sehen, wie sie sind, oder wir können uns entscheiden, sie durch eine einzigartige Brille des Glaubens zu betrachten. Die Perspektive, aus der du dein Leben und deine Erfahrungen siehst, kann einen entscheidenden Unterschied machen.
Der Grund, warum dies kraftvoll und lebensverändernd ist, liegt darin, dass sich nichts in deinem Leben verändern muss, damit du Frieden, Zufriedenheit und Freude erleben kannst. Deine äußeren Umstände bestimmen nicht die Qualität deines Lebens. Deine Perspektive auf deine Umstände tut es.
Vor einigen Jahren wurde ich als Sprecher zu einer Konferenz in Südkalifornien eingeladen. Als ich beim Hotel ankam, in dem ich für ein paar Nächte bleiben würde, und versuchte, durch die Einfahrt zu gelangen, traf ich auf eine Gruppe Bauarbeiter. Sie führten umfangreiche Straßenbauarbeiten vor dem Hotel durch. Presslufthämmer bearbeiteten den Beton, Betonmischer waren aufgereiht und gossen Zement aus, und Bauprojektleiter gaben Anweisungen über Megafone. Es war ein lautes, chaotisches Wirrwarr.
Ich wurde zum Seiteneingang des Hotels umgeleitet, um einzuchecken. Ich erinnere mich daran, wie ich den Aufzug in die zehnte Etage genommen habe, in mein Zimmer gegangen bin und die Balkontür zu einem wunderschönen Blick auf den Pazifischen Ozean geöffnet habe. Als ich hinaustrat, war ich fasziniert von dem herrlichen Sonnenuntergang und den beruhigenden Geräuschen der Wellen, die auf den Sand trafen. Fünf Minuten zuvor, im gleichen Hotel, war es schwer gewesen, dem Chaos der Baustelle, den Dieselabgasen und dem ohrenbetäubenden Lärm zu entkommen. Mein Standort auf der Karte hatte sich nicht geändert, aber ich erlebte etwas völlig anderes.
Was hatte sich geändert? Meine Höhe. Meine Perspektive hatte sich geändert. Ich befand mich über dem Lärm und konnte über das Chaos hinausblicken und etwas Schönes sehen. Das heißt, du kannst Chaos um dich herum erleben und gleichzeitig Frieden, Zufriedenheit und Freude empfinden. Deine Probleme müssen nicht verschwinden, damit du Frieden erleben kannst. Du kannst Frieden erleben, wenn du deine Perspektive erhöhst.
Wir alle durchleben Phasen, die uns den Wind aus den Segeln zu nehmen scheinen. Es wird chaotisch, und der Druck scheint überwältigend. Die Sucht scheint unbesiegbar. Die finanzielle Belastung erscheint zu schwer. Die ärztliche Diagnose wurde gerade noch schlimmer. Wir fühlen uns umzingelt und besiegt. In diesen schwierigen Zeiten musst du deine Perspektive erhöhen, über dein aktuelles Problem hinausblicken und wieder Hoffnung schöpfen in Gottes Verheißungen.
Wenn du dich von deinen Umständen überwältigt fühlst, sagt der Apostel Paulus: »Macht euch um nichts Sorgen, sondern bringt in jeder Lage eure Bitten mit Danksagung vor Gott! Sagt ihm, was ihr braucht, und dankt ihm für alles, was er für euch getan hat. Dann wird der Friede Gottes, der alles menschliche Denken weit übersteigt, euer Innerstes und eure Gedanken beschützen, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid« (Philipper 4,6–7 NGÜ). Vielleicht weißt du nicht, dass Paulus diese Worte schrieb, als er in einer römischen Gefängniszelle saß und sein Leben auf dem Spiel stand. Frieden bedeutet nicht, dass keine Probleme da sind; Frieden ist die Gewissheit von Gottes Verheißung und Gegenwart in deinem Leben.
Ich sage nicht, dass wir die Realität ignorieren sollten. Die Herausforderungen sind real, und wir müssen uns ihnen stellen. Glaube ignoriert nicht die Fakten; er sieht über sie hinaus. Glaube hilft dir, über deine Umstände hinauszusehen. Glaube ist das Wissen, dass der Gott, der für dich ist, größer ist als das Hindernis, das vor dir steht.
Mit anderen Worten, behalte deine Umstände im Auge, aber richte deinen Blick auf Gottes Verheißung. Wenn du das tust, wirst du beginnen, seinen Frieden zu erleben. Je mehr Aufmerksamkeit und Fokus du seiner Verheißung schenkst, desto mehr wirst du seinen Frieden erfahren. Es ist an der Zeit, deine Aufmerksamkeit nicht mehr deinen Problemen zu schenken, sondern Gottes Verheißung. Es ist an der Zeit, nicht mehr über die Größe deines Problems zu sprechen, sondern über die Größe deines Gottes.
Denke nicht, dass du deine Träume aufgrund einer Schwierigkeit, der du gegenüberstehst, nicht erreichen wirst. Lass nicht zu, dass andere Menschen dich davon überzeugen, dass es vorbei ist, dass du niemals etwas erreichen wirst. Du musst über das hinausblicken, was vor dir liegt, und über die Einschränkungen hinwegsehen, die manche Menschen dir auferlegt haben. Sei in Einklang mit dem, was Gott über dein Leben sagt und wer du in seinen Augen bist. Wenn du damit anfängst, wirst du beginnen, das erfüllte Leben zu erleben, das er für dich vorgesehen hat. Du wirst deinen Traum leben.
Blicke über den Schmerz hinaus
Wenn wir unsere Perspektive ändern und beginnen, über unsere Umstände hinauszublicken, erkennen wir, dass auch das, was im Moment sehr schmerzhaft ist, einen Zweck hat. Hinter jedem Hindernis verbirgt sich eine göttliche Gelegenheit. Vielleicht erlebst du gerade etwas Schmerzhaftes – eine schwierige gesundheitliche Situation, eine schmerzhafte Phase in deiner Familie oder bei der Arbeit. Ich möchte dich ermutigen: Schmerz kommt nie allein; er bringt immer Dinge mit sich. Wenn du deine Perspektive änderst, wirst du allmählich sehen, dass Wachstum, Gnade, Segen und neue Chancen mit diesen schmerzhaften Zeiten und Situationen verbunden sind. Tatsächlich gibt es Zeiten, in denen verschlossene Türen, die schmerzhaft sind, genauso wichtig für deine Bestimmung und dein Schicksal sein können wie offene Türen.
Football war schon immer meine Leidenschaft. Als ich als kleiner Junge meine Geburtstagskerzen ausblies, war mein einziger Wunsch immer, der führende Ballträger in der NFL zu werden. Es war mein größter Traum, und meine Brüder und die Nachbarskinder haben mich angespornt und dieses Feuer genährt. Als ich aufwuchs, spielten wir jedes Wochenende Tackle-Football im Park um die Ecke von unserem Haus. Die meisten Jungs waren älter und stärker als ich, also lernte ich schon früh, wie man ausweicht, sich dreht und um sein Leben rennt. An Samstagen kamen wir alle mit unseren »Uniformen«, die in der Regel alte zerschlissene College- oder NFL-Trikots unserer Footballhelden waren. Diese prägenden Samstage im Herbst waren der Ort, an dem der Traum, Profi-Football zu spielen, in mir geboren wurde, und nichts und niemand konnte mich davon abbringen.
Mein Vater trainierte mich meine ersten Jahre im Pop Warner Football (eine Football-Jugendsportorganisation), und er war der beste Trainer, den ich je hatte. Ich spielte schon seit meiner Kindheit als Runningback, wenn ich samstags vor meinen Brüdern weglief, und so fiel es mir leicht, den Ball zu tragen. Die Football-Zeit in der Mittelschule schien wie im Flug zu vergehen, und als ich den Sommer vor meinem Abschlussjahr an der Highschool erreichte, erhielt ich Einladungsbriefe von College-Football-Programmen. Jeden Tag sah ich in unserem Briefkasten nach Einladungen von Colleges, voller Vorfreude, meine Zukunft zu planen. Mein Traum war es, für Michigan State oder Wisconsin zu spielen. Ich war fokussiert, trainierte jeden Tag und bereitete mich auf mein Abschlussjahr vor, um hoffentlich meine Zukunft als Teilnehmer an einem dieser Programme zu besiegeln.
Nach drei Spielen führte ich die Liga in Laufyards und Touchdowns an, einschließlich fünf in einem Spiel. Ich fühlte mich großartig und das Interesse der College-Scouts an mir wuchs von Woche zu Woche. Allerdings fühlte sich das vierte Spiel der Saison von Anfang an seltsam an. Es war eine hart umkämpfte erste Halbzeit. Als ich in der Pause in unsere Umkleidekabine ging, hatte ich zwei blaue Augen, weil mein Helm abgerissen wurde, und mir wurde klar, dass ich einen gebrochenen Daumen hatte. Dennoch hatte ich über hundert Laufyards, und wir führten.
Die Halbzeitpause war vorbei und nach dem Anstoß rief unser Trainer »28 Outside Zone« aus, was mein Lieblingsspielzug war. Ich rannte mit voller Geschwindigkeit, als ich den Ball bekam, doch als ich versuchte, auf dem nassen Gras einen Schnitt zu machen, setzte mir ein Verteidiger seinen Helm direkt in die Seite meines Knies und ich fiel zu Boden. Ab diesem Moment lief alles wie in Zeitlupe ab. Ich wusste, dass etwas mit meinem Knie nicht stimmte. Ich hatte zuvor noch nie eine schwere Verletzung gehabt, aber ich konnte spüren, dass dies schlimm war. Ich konnte mein Bein nicht bewegen.
Ich erinnere mich nicht an jedes Detail dieses Moments, aber ich weiß noch, dass mein Vater auf das Feld rannte, mir half aufzustehen und mich zur Bank führte. Er saß bei mir, während die Betreuer mein Knie untersuchten. Ich saß einfach da, hatte Tränen in den Augen und immer noch den Helm auf, während mir langsam dämmerte, dass meine Football-Saison wahrscheinlich vorbei war.
Ich erfuhr bald, dass ich mir das vordere Kreuzband und das innere Seitenband im Knie gerissen hatte, ein Fall für die rekonstruktive Chirurgie. Ich war am Boden zerstört. Die ganze harte Arbeit. All die unzähligen Trainingseinheiten, Übungen und anderen Opfer, die ich gebracht hatte, um meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen … alles umsonst. Mein Kindheitstraum und die Hoffnungen für die Zukunft fühlten sich zunichtegemacht an.
Ich war damals siebzehn Jahre alt und es begann ein Glaubenskampf. Viele Nächte während meines Abschlussjahres verbrachte ich damit, mich zu fragen, was die Zukunft für mich bereithielt. Ich fragte Gott immer wieder, wo er an jenem Abend gewesen war, als ich auf dem nassen Feld im Football-Stadion der Guilford High lag.
Kennst du das? Hast du jemals dieses Gefühl erlebt, das einen überkommt, wenn man so viel Zeit und Mühe in etwas investiert und es dann nicht so wird, wie man es sich vorgestellt hat? Dein Unternehmen? Deine Karriere? Deine Gesundheit? Eine Beziehung? Du warst dir sicher, dass etwas richtig war, es das war, was du tun solltest, alles lief großartig, und dann knallt die Tür zu. Es funktioniert nicht.
In solchen Momenten, wenn wir uns von dem leiten lassen, was wir sehen, denken und fühlen, neigen wir dazu zu glauben, dass es das Ende ist. Aber in diesen Momenten erhalten wir auch die Gelegenheit, unseren Glauben wie zu keiner anderen Zeit zu trainieren. Wir können uns entscheiden, zu glauben, dass Gott auf irgendeine Weise alles zu unserem Besten wenden wird. Es ist leicht, Glauben zu haben, wenn alles gut läuft. Doch die Entscheidung, auch dann im Glauben zu bleiben, wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es möchtest, das bewegt den Himmel.
Dank der Gnade Gottes habe ich die Entscheidung fällen können, meine Situation durch die Linse des Glaubens zu sehen, obwohl es sehr schwierig war. In jenem Winter begann ich zu glauben, dass Gott auf irgendeine Weise die verheerende Verletzung zu meinem Besten nutzen würde. Er würde Schönheit aus der Asche hervorbringen. Ich glaubte, dass diese Situation auf irgendeine Art und Weise eine Gelegenheit für mich werden würde, um zu wachsen.
Es geschah noch etwas anderes wirklich Unglaubliches. Jahre später fällt es mir immer noch schwer, es zu erklären. Aber später in jener Football-Saison, als ich mit Krücken vom Spielfeldrand aus zuschaute, begann Gott, meine Herzenswünsche zu verlagern, und zwar von Football auf Kirche. Pastor zu werden, war etwas, worüber ich zuvor wirklich nie nachgedacht hatte. Ich verbrachte nicht viel Zeit in der Kirche, als ich aufwuchs, und ich wusste nicht viel darüber, was ein Pastor tat. Aber etwas in mir begann sich zu regen, während ich mein Knie in jenem Winter rehabilitierte. Ich entwickelte eine Leidenschaft für die Vorstellung, Menschen zu helfen, die Güte Gottes zu erleben, und alles zu entdecken, was Gott für sie bereithält.
Schließlich heilte mein Knie, und College-Football war immer noch eine Option. Aber ich entschied mich, diese Möglichkeiten abzulehnen, obwohl diejenigen, die mir nahestanden, dachten, ich sei verrückt. Ich wusste in meinem Herzen, dass Gott mich dazu bestimmt hatte, Pastor zu werden. Ich wusste nicht genau, was das alles bedeuten würde, aber ich wusste, dass ich den Schritt in diese Richtung machen musste. Heute bin ich ein Pastor und Leiter in der Lakewood Church in Houston, einer der größten Kirchen in Amerika, und tue etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass es möglich wäre.
Wenn ich auf diese Zeit in meinem Leben zurückblicke, so herausfordernd sie auch war, kann ich Gott für diese verschlossene Tür danken. In dem Moment habe ich es nicht gesehen und nicht verstanden, aber ich wusste, dass er etwas im Sinn hatte. Ich glaube nicht, dass er die Verletzung verursacht hat, aber er gab mir die Gnade, damit umzugehen, und er nutzte sie, um mich zu meiner Bestimmung zu führen. Er nutzte sie, um mein Denken und mein Herz über das hinaus zu verlagern, was ich sah. Es war, als hätte Gott meinen eigenen Plan auf »Pause« gesetzt und mich zu dem umgeleitet, wofür ich geschaffen wurde. Er wusste letztendlich, wo ich am glücklichsten und erfülltesten sein würde.
Gott hat meinen eigenen Plan auf »Pause« gesetzt und mich zu dem umgeleitet, wofür ich geschaffen wurde. Der Schmerz hatte einen Sinn; es dauerte einfach eine Weile, bis ich ihn erkannte und daran glaubte. Es war ein verborgener Segen. Gott wird niemals eine Tür schließen, ohne bereits eine größere und bessere Tür für dich bereitzuhalten. Manchmal musst du nur die richtige Perspektive haben, um sie zu sehen.
Blicke über den Widerstand hinaus
In der Bibel lesen wir in 2. Könige 6, wie das Haus des Propheten Elisa und seines Dieners in der Nacht von einer großen feindlichen Armee umzingelt wurde. Als der Diener früh am Morgen aufstand und nach draußen ging, sah er überall Truppen, Pferde und Streitwagen. »Ach, mein Herr, was sollen wir jetzt bloß tun?«, fragte der junge Mann Elisa.
»Fürchte dich nicht«, antwortete Elisa, »denn auf unserer Seite sind mehr als auf ihrer.« Dann betete er: »O Herr, öffne seine Augen und lass ihn sehen.«
Lass uns hier für einen Moment innehalten. Offensichtlich waren die Augen des Dieners weit geöffnet. Er konnte klar darauf hinweisen, dass sie kurz davor standen, zerstört zu werden. Also betet Elisa hier im Grunde: »Herr, hilf ihm, dies aus einer anderen Perspektive zu sehen. Hilf ihm, über die Fakten hinauszusehen, über das, was er im Natürlichen sieht.« Dann öffnete der Herr die Augen des Dieners und als er diesmal schaute, sah er, dass der Hügel um das Haus herum voller Pferde und Feuerwagen war.
Der Diener hatte nur die Hälfte der Realität gesehen. Im Natürlichen waren sie in der überwältigenden Minderheit, standen mit dem Rücken zur Wand. Aber als Elisa für seinen Diener betete, wurde dessen Sicht erhöht, und er sah die himmlischen Kräfte in Position, um für sie zu kämpfen. Er erhielt eine neue Perspektive, und diese neue Perspektive veränderte völlig seine Haltung und Einstellung. Genauso wie beim Diener möchte Gott, dass du weißt, dass mehr für dich sind als gegen dich.
Vielleicht steckst du auf der Arbeit oder in deinen Finanzen in Schwierigkeiten. Das ist die Realität. Vielleicht stehst du vor einer zerbrochenen Beziehung, die scheint, als sei sie nicht mehr zu retten, oder vor einem überwältigenden Hindernis, bei dem du keinen Ausweg siehst. Ich weiß, wie schwer es ist, im Natürlichen darüber hinauszusehen. Aber ich möchte dich ermutigen, deine Augen des Glaubens zu öffnen, so wie der Prophet Elisa es tat, und über dein aktuelles Hindernis hinauszublicken, um zu erkennen, dass Gott auf deiner Seite ist und für dich kämpft.
Nachdem du von einem Problem erfährst und der Realität gegenüberstehst, kommt der Punkt, an dem du eine neue Perspektive wählen musst, indem du deinen Glauben und dein Vertrauen auf Gott trainierst. Das bedeutet, du sagst: »Herr, ich stehe diesem Riesen gegenüber, aber ich glaube, dass du die Kontrolle hast. Ich habe diesen negativen Arztbericht nicht erwartet, aber ich glaube, dass du alles zu meinem Besten nutzen wirst. Die Leute verbreiten Gerüchte und Lügen über mich bei der Arbeit, aber ich erkläre, dass keine Waffe, die gegen mich geschmiedet wird, Erfolg haben wird. Ich weiß nicht, wie ich die Miete nächsten Monat bezahlen soll, aber ich glaube, du wirst mir aus deinem großen Reichtum alles geben, was ich brauche. Ich habe einen Fehler gemacht, auf den ich nicht stolz bin, aber ich erkläre, dass ich ein Sieger und kein Opfer bin, und daher endet meine Geschichte im Sieg.«
Das Hindernis mag sofort verschwinden oder auch nicht, in jedem Fall aber kannst du deine Perspektive auf die Situation ändern. Vielleicht bewegt sich das Hindernis nicht, aber deine Hoffnung und dein Vertrauen in Gottes Verheißungen können deinen Glauben stärken und dich über deine Umstände hinausblicken lassen. Jesus wird dich durch das, was vor dir liegt, hindurchführen. In der Bibel steht: »Indem wir hinschauen auf Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens« (Hebräer 12,2 SLT). Der Schreiber geht davon aus, dass wir alle Dinge in unserem Leben haben, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. Die Riesen, die Hindernisse und die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, sind real und wir müssen uns ihnen stellen. Aber wenn du sie überwinden und wahre Ruhe und Freude erleben möchtest, musst du über den Riesen vor dir hinausblicken und deinen Fokus auf Jesus richten.
Jesus nachzufolgen ändert nicht unbedingt die Umstände in deinem Leben, aber es ändert die Perspektive auf deine Umstände. Und was noch wichtiger ist: Es ändert deine Perspektive auf dich selbst und auf deine Bestimmung.
Das bedeutet, dass der Fehler, den du gemacht hast, dich nicht disqualifiziert. Es bedeutet, dass die Scheidung, die Krankheit oder der Jobverlust nicht das Ende deiner Geschichte ist. Diese Dinge könnten das Ende deiner Geschichte bedeuten, wenn du der Autor deiner Geschichte wärst, aber das bist du nicht. Gott ist es. Ändere also heute deine Perspektive. Höre auf, auf deine Fehler, deine Vergangenheit, deine Verletzungen und die Riesen vor dir zu starren, sondern richte deine Aufmerksamkeit und deinen Fokus auf Gott, der der Autor und Vollender deiner Geschichte ist.
Es ist an der Zeit, deine Perspektive zu ändern und damit anzufangen, den Traum zu leben.
KAPITEL 2Die Kraft des LoslassensSchaffe Platz für Neues
Ein Ereignis aus meiner Kindheit hat gewisse Spuren bei mir hinterlassen. Ich war zehn Jahre alt. Mein älterer Bruder Adam und ich hatten meine Mutter jahrelang angefleht, uns ein spezielles Geländemotorrad, ein Dirt Bike, zu kaufen. Zu unserer großen Überraschung gab sie schließlich nach. An einem Sommermorgen weckte sie uns auf und sagte, wir sollten uns beeilen und uns anziehen, weil wir ein Motorrad testen würden! Wir waren wahnsinnig aufgeregt, als wir die lange Auffahrt zum Haus des Verkäufers hochfuhren. Das Mini-Bike stand draußen vor der Garage, als wir ankamen. Es war eher ein Straßenmotorrad mit kleineren Reifen, höheren Lenkstangen und einem Bananensitz mit der Aufschrift »El Tigre« hinten drauf. Mein Bruder stieg als Erster auf. Ohne zu zögern zog er am Gasgriff und düste die Auffahrt hinunter. Ich schaute ihm zu, wie er mühelos zwischen den Bäumen im Hof hin und her fuhr. Dann brachte er das Bike zu mir zurück, stoppte es abrupt, sah mich an und sagte: »Sei sehr vorsichtig, wenn du startest. Es hat echt Power, wenn du Gas gibst.« Dann übergab er mir das Bike.
Ich war an der Reihe. Ich hatte zuvor noch nie so ein Mini-Bike gefahren. Ich setzte mich auf das Bike, war sehr nervös, aber gespannt darauf, mich El Tigre vorzustellen. Ich atmete tief durch, umklammerte die Lenkstangen, drehte den Gasgriff, und der Tiger schoss los! Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass El Tigre mich fast vom Bike geworfen hat und ich die Griffe nur noch mit den Fingerspitzen festhielt. Da die Schwerkraft mich zurückzog, zog ich instinktiv fester. Das Problem war jedoch, dass der Griff gleichzeitig als Gasgriff diente, sodass ich durch das Festhalten das Bike noch schneller fahren ließ. Ich begann wild hin und her zu schlingern, meine Beine schleiften über den Boden und wirbelten bei jedem Ruck des Bikes Staub auf. Dann hörte ich plötzlich meine Mutter und meinen Bruder schreien: »LASS LOOOOS! LASS DAS BIKE LOS!«
Kurz bevor ich gegen einen riesigen Ahornbaum prallte, während ich mein zehnjähriges Leben an mir vorbeiziehen sah, ließ ich das Bike los, und es krachte gegen einen Zaun. Ich rollte über das Gras und kam wie durch ein Wunder nur mit ein paar Kratzern und Prellungen davon. Das Bike hatte ebenfalls nur minimale Schäden davongetragen, aber nach diesem Vorfall war klar, dass wir es kaufen mussten.
El Tigre hat mich an jenem Tag eine wertvolle Lektion gelehrt. Das Festhalten hätte für mich in dieser Situation eine Katastrophe bedeutet. Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, das Bike loszulassen, obwohl es beängstigend war. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es viele Dinge in unserem Leben gibt, die unser Wachstum einschränken, die Verwirklichung unserer Bestimmung verzögern und uns von Gottes Bestem abhalten können, wenn wir an ihnen festhalten. Viele Menschen werden durch Beziehungen oder sogar durch Fehler daran gehindert, ihr bestes Leben zu leben, einfach weil sie nicht loslassen können.
Die Vergangenheit loslassen
Im zweiten Buch Mose lesen wir, dass Gottes auserwähltes Volk, die Israeliten, Hunderte von Jahren in Ägypten unterdrückt und versklavt worden waren. Sie litten unter unbarmherzigen Arbeitsbedingungen und den schweren Forderungen des Pharaos. Die Israeliten, die von dem Bund und der Verheißung wussten, die Gott ihnen als Nation gegeben hatte, begannen in ihrer Verzweiflung, zu Gott zu rufen. Gott hörte ihren Ruf und beauftragte Mose, die Israeliten aus Ägypten zu führen. Durch eine Reihe unglaublicher Plagen gegen die Ägypter und Wunder für die Israeliten befreite Gott sie. Doch nicht lange nachdem Gott das Rote Meer teilte, die Israeliten auf trockenem Boden hindurchführte und sie durch die Wildnis leitete, begannen sie, sich über Mose und Aaron zu beschweren. Sie sagten: »Unsere Sklaverei in Ägypten war besser, als hier draußen in der Wildnis zu sterben. Warum haben wir Ägypten überhaupt verlassen? Es gibt hier nichts Gutes zu essen und nichts zu trinken.«
Ich kann mir vorstellen, wie sich ein israelitischer Mann gefühlt haben muss. Hungrig, durstig und schwitzend in der Wüste. Mit einer unglücklichen Frau und noch unglücklicheren Kindern im Zelt. In dieser Situation sehnt er sich nach seinem früheren Zuhause in Ägypten. Plötzlich erscheint ihm sein vergangenes Leben so viel besser. Die bittere Sklaverei und die Fesseln geraten in Vergessenheit, und er erinnert sich nur an den vorhersehbaren Alltag seines früheren Lebens. Er sehnt sich nach dem Vertrauten.
Weißt du, was verrückt ist? Die Reise ins verheißene Land, die normalerweise Wochen oder vielleicht ein paar Monate dauern sollte, hat bei den Israeliten vierzig Jahre gedauert! Ja, vierzig Jahre. Ihre Bestimmung verzögerte sich. Warum? Weil sie nicht loslassen wollten.
Die Israeliten waren auf dem Weg zum verheißenen Land, als einige Prüfungen auf sie zukamen. Sie wurden Gottes täglicher Nahrungsversorgung überdrüssig, wussten nicht, woher ihr Wasser kommen würde, mochten es nicht, in Zelten zu leben, und alles, was sie sehen konnten, war eine karge Wildnis. Als sie auf schwieriges Gelände stießen, begann die Vorstellung, umzukehren und zurückzugehen, so verlockend zu klingen.
Es ist leicht, in der Vergangenheit zu verweilen, wenn man die Zukunft nicht sehen kann. Wenn du deinen Ehemann nicht sehen kannst, ist es leicht, zum letzten Kerl zurückzukehren. Wenn die Gegenwart nicht fruchtbar zu sein scheint, scheint die Vergangenheit besser zu sein, als sie wirklich war. Wenn du deine Zukunft nicht sehen kannst, ist es leicht, an der Vergangenheit festzuhalten.
Wir alle haben eine Verheißung von Gott für ein neues Land, eine neue Ebene, ein neues Gebiet – das ist unsere Bestimmung. Wir haben auch ein Ägypten – eine Vergangenheit, einen Ort, von dem wir kommen. Dein Ägypten könnte eine ungesunde Beziehung sein, aus der du herausgekommen bist, aber jetzt bist du in einer Phase der Einsamkeit und die alte Beziehung scheint verlockend. Vielleicht ist es eine schlechte Angewohnheit, von der Gott dich befreit hat, aber wenn du auf Social Media scrollst, beginnt sie so ansprechend zu wirken. Vielleicht ist es ein alter Job in einer anderen Stadt, von dem du weißt, dass du ihn verlassen musstest, aber er sieht aus der Ferne so gut aus.
Die Israeliten befanden sich direkt neben ihrem verheißenen Land, konnten es aber nicht in Empfang nehmen, weil sie ihre Vergangenheit nicht loslassen konnten. Du magst direkt neben deinem verheißenen Land stehen, direkt neben einer neuen Phase von Freiheit und Frieden, aber du klammerst dich immer noch an die Vergangenheit. Du musst die Vergangenheit loslassen, damit du den neuen Anfang empfangen kannst, den Gott für dich vorgesehen hat. Du bist vielleicht nur einen Glaubensschritt davon entfernt, etwas Größeres zu empfangen, das deinen Namen trägt. Du magst nicht wissen, was morgen bringt, aber du kannst ruhig sein, wenn du weißt, wer es in der Hand hält. Du magst die Verheißung nicht sehen, aber du kannst dem Verheißungsgeber vertrauen. Was hinter dir liegt, steht in keinem Vergleich zu dem, was Gott für dich bereithält.
Neuanfang