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Mit einem Tanzauftritt auf einer Geburtstagsfeier fing alles an.
Dieses Buch ist eine Geschichte zweier Frauen und ihre Begeisterung zu der Popgruppe "Abba".
Das Buch beschreibt auch die Erlebnisse, Wünsche und Träume aus 50 Jahren Freundschaft.
Ihre Wege verliefen nicht immer gerade , aber mit Humor und einer besonderen Freundschaft lässt sich das Leben leichter leben. Aus Zitronen eben Limonade machen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2023
Dagmar-Eva Rauls
Petra Schuler
DU
und
ICH
und
ABBA
Veröffentlicht im Eigenverlag
Trier im Oktober 2023
Dieses Buch ist eine Ansammlung von Geschichten, die fünfzig Jahre Freundschaft geschrieben haben. Geschichten, die das Leben schrieb und immer noch schreibt.
Dieses Buch ist auch eine Wertschätzung an die Idole unserer Jugend: A B B A. Das Buch entführt uns durch eine Zeit, in der alles anders war. Mode, Haarfrisuren, Musik und WIR. Wir waren jung, wild und wollten was erleben.
Anmerkung:
Natürlich sind unsere Geschichten zu einer Zeit entstanden, in der man generell eine andere Sichtweise auf die Dinge des Lebens hatte. Dies spiegelt sich zum Teil auch im sprachlichen Ausdruck unseres Buches wider. Nichtsdestotrotz sind die heutigen aktuellen Themen, wie Vielfalt und unterschiedliche geschlechtliche Orientierung, für uns schon damals normal und alltäglich gewesen.
Dieses Buch widmen wir
unseren verstorbenen Eltern,
die dies mit Stolz erfüllt hätte.
Danke
für Euer bedingungsloses Vertrauen.
Freundschaft heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft (unbekannter Autor)
Klingt pathetisch, stimmt aber. Wer hätte gedacht, dass wir es jemals umsetzen würden.
Vor einer Menschenmenge auftreten mit Abba-Performance, genau wie bei Muriels Hochzeit. Unser Plan als Annifrid und Agnetha aufzutreten, ist nun ziemlich genau 46 Jahre alt. Wir waren damals 13 Jahre alt und 1977 auf dem Abba-Höhepunkt .
Die Australien-Tournee hatten wir im Kino gesehen und unsere Bewunderung stieg weiterhin an. Im Wohnzimmer wurde unermüdlich geübt und wir baten meinen Vater, uns doch mit seiner Super-8-Kamera zu filmen.
Schlussendlich bekamen wir aber doch kalte Füße, Teenies eben. die sich für alles schämen und sich selbst für total unzulänglich halten.
Time goes by. Abba und Super-8-Kamera kamen aus der Mode. Wir waren irgendwann erwachsen und der Traum vergessen. Denkste!
Für meinen 60. Geburtstag sollte es eine große Feier geben und am Besten mit Programm, noch besser, die Freunde sollten mich überraschen und hochleben lassen.
Aber wie umsetzen:
Ich konnte schlecht sagen oder bitten: "Denkt euch eine tolle Überraschung aus", damit es nicht langweilig wird und der Rest der Gäste sieht, wie toll und beliebt ich bin.
Also, musste einen Plan her. Dann kam die Idee.
Warum sollte man in Zeiten des Endlosrevival nicht unseren Abba-Auftritt zeigen, mit Tanz einstudieren, Perücken und Kostümen. Und los gehts.
Wichtig: Niemanden im Vorfeld informieren, damit die Überraschung gelingt und keine Erwartungen enttäuscht werden, wenn es schief geht. Jetzt also zur Umsetzung.
Ein morgendliches Ritual sind unsere täglichen Telefonate. Über Gott und die Welt, andere Freunde, Promis, Politik und was es sonst noch zu analysieren gilt.
Gegen Ende des Gesprächs äußere ich ganz dezent meine Bedenken, dass die Feier vielleicht langweilig werden könnte. Irgendwas Besonderes wäre schön. Eine Rede vielleicht? Zu gediegen.
Reicht schon, an Jahren alt zu sein. Aber so ein Auftritt als Abba-Revival könnte doch unterhaltsam sein. Ein direktes "Nein" aus dem anderen Ende der Leitung. "Gott sei Dank", bin auch über meine Kühnheit erschrocken.
Das "Nein" hält allerdings nicht lange an. Gefühlte Sekunden später, die alles entscheidende Whatsapp. "Du hast mich angefixt, suche schon Kostüme und Lieder."
Hilfe!!!! Jetzt gibt es kein Zurück, antworte noch schnell:
"Super, wie schön, lass uns am Sonntag alles weitere planen".
Sonntagstreffen ist ein weiteres Ritual.
Seit einigen Jahren, mindestens 25, treffen wir uns jeden Sonntag, die wenigen Ausnahmen kann man an einer Hand abzählen. Wahrscheinlich wird uns nur der Tod den Sonntag nehmen (kurze Anmerkung: bitte Tod lass dir noch etwas Zeit).
Sonntag und die Planung startet.
Du hast dir schon ein paar Kostüme ausgesucht, Tanzschritte auch. Gelobt sei das Internet. Zusammenstellen der Outfits gestaltet sich als unkompliziert. Schnell sind wir uns bezüglich der "Bühnenanzüge" in Form von gold- und silberglänzenden Jumpsuits einig. Eine blonde Perücke noch und natürlich Stiefeletten, glitzernd mit Plateauabsatz.
Die Umsetzung der Tanzschritte ist schon schwieriger.
Ischiasnerv und Hüfte schränken die Mobilität doch mehr ein als gedacht. Und dann die ganzen Tanzfiguren!!!! Da muss man sich mal die ganze Reihenfolge merken können. Brauchen wohl doch Hilfe!?
Rufen meinen Lieblingskollegen an, der tanzt schließlich in der Garde beim Karneval. Er findet die Idee super und empfiehlt uns, alle Tanzschritte aufzuschreiben und würde uns auch gerne dabei helfen. Die restlichen Ratschläge überhören wir, viel zu professionell und arbeitsintensiv. Muss auch anders klappen; tut es auch.
So, jetzt beginnt endlich unsere eigene Choreographie, mit Tanzfiguren unserer Phantasie und von Musikvideos aus dem Netz. Vorbild: Madonna und Michael Jackson. In einem Anfall von Größenwahn finden wir uns selbst aber besser. Allmählich nimmt die "Sache" Fahrt auf, und wir entwickeln Spaß dabei.
Wir schreiben uns einzelne Tanzfiguren mit den merkwürdigsten Namen auf: Hackepeter, Einzug der Gladiatoren, Bogenschütze, Schieber und trick, track, truck. Immer wieder vergessen wir diese Figuren und so entstehen spontan eine ganze Reihe neuer Tanzschritte.
„Mamma Mia“ und „Dancing Queen“ laufen in Endlosschleife. Zwei Stunden am Stück, zweimal in der Woche mit nur einer Kaffeepause. Die Proben erfolgen unter strengster Geheimhaltung.
Es wurden keine Anrufe auf dem Handy entgegengenommen, spontane Besucher abgewimmelt und die Requisiten besser versteckt als mancher Sparstrumpf.
Die Zeit rennt und die Party rückt immer näher. Wir müssen uns nun auch mit den logistischen Abläufen beschäftigen.
Mein Mann hat die Idee als Dieter Thomas Heck aufzutreten und uns anzusagen. ABBA waren zwar nie in der Hitparade, aber er verweigert die Darstellung von Ilja Richter kategorisch.
Dieter Thomas Heck sei sein Held aus Kindertagen. Du findest die Idee super, mein Kollege auch, ich bin noch skeptisch. Meine Begeisterung kommt bei der Ausarbeitung und ich muss sagen mit Anzug, Brille, 70er-Jahre Krawatte, dem Intro und dem typischen Text, glaube ich jetzt auch an den Erfolg. Zumindest an den der Ansage.