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DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Wien
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- NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
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Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!
Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2019, Dumont Reiseverlag
In Wien treffen historische Bauten auf moderne Museen, neben urigen Beisln oder Heurigen locken traditionelle Kaffeehäuser und neue Szene- Restaurants.
In dem DuMont Reise-Taschenbuch Wien geht Autor Walter M. Weiss mit seinen Lesern auf eine Entdeckungsreise durch die Donau-Metropole. Zudem verrät der Autor seine ganz persönlichen Lieblingsorte vom ältesten Kaffeehaus der Stadt über das eher unbekannte Globenmuseum bis zur gemütlichen Strandbar Hermann. Er stellt – dem aktuellen Trend folgend – einladende Restaurants für Vegetarier vor und eine coole vegane Eisdiele. In der aktuellen Ausgabe hält Walter M. Weiss neue Tipps mit Blick auf das klassische Wien bereit: Wiener Atmosphäre ist im Tirolercafé gleich vis-à-vis der Albertina zu finden. Entdeckungstouren führen ins Dorotheum, zu musealen Highlights im MQ oder ins multikulturelle Brunnenviertel. Und so können Wienreisende die Erholung mit aktiven Erkundungen verbinden: Von der City führen Radwege in die Praterauen oder um die Alte und Neue Donau, eine schöne Wanderung verläuft von Grinzing durch die Weinberge auf den Kahlenberg.
Eine rasche Orientierung ermöglichen die detaillierte Reisekarte, eine Übersichtskarte mit Wiens Highlights sowie 23 präzise Citypläne und Tourenkarten. 
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 448
Inhalt
Senkrechtstarter
Überflieger
Kreuz und quer
Stadtlandschaften
Essen ist mehr als satt werden
Flanieren & stöbern
Diese Museen lieben wir!
Nachtschwärmereien
Wo du schläfst, bist du zu Hause
Vor Ort
Westliche Innenstadt und Ringstraße
Westliche Innenstadt
Staatsoper, Albertinaplatz
Die Hofburg
Michaelerplatz
Über die Herrengasse zur Freyung
Lieblingsort Das Nestroy-Geburtshaus
Westliche Ringstraße
Schottenring
Universität und Umgebung
Neues Rathaus
Burgtheater
Volksgarten und Parlament
Burgring
Heldenplatz
Burggarten
Museen
Tour Wiener Friedensweg
Adressen
Zugabe Konfetti für Toleranz
Östliche Innenstadt und Ringstraße
Rund um den Dom, Stephansdom
Haas-Haus
Beiderseits der Kärntner Straße
Tour Melodien pflastern den Weg
Kapuzinergruft
Graben und Kohlmarkt
Am Hof
Am Hohen Markt
Rund um den Ruprechtsmarkt
Den Fleischmarkt entlang Richtung Ring
Tour Das jüdische Wien: einst und heute
Östliche Ringstraße
Stubenring
Park- und Schubertring
Museen
Adressen
Lieblingsort Café Frauenhuber
Zugabe Goldbraun und knusprig
Das untere Wiental
Wienzeile
Naschmarkt
Tour Soldaten, Schieber & Spione
Theater an der Wien
Karlsplatz
Secession
Karlskirche
Künstlerhaus
Musikverein
Schwarzenbergplatz
Lieblingsort Schönberg Center
Konzerthaus
Stadtpark
Museen
Adressen
Tour Auf Tuchfühlung mit der Gegenwartskunst
Zugabe Oase mit Mehrwert
Schloss Schönbrunn und Umgebung
Schloss Schönbrunn
Schlosspark
Tiergarten
Schlossgeschichte
Tour Stationen der Moderne
Museen
Adressen
Tour Durch Wald und Wiesen
Tour Romantische Refugium eines Biedermeier-Kaisers
Tour Der südliche Wienerwald: in die Föhrenberge
Zugabe Wiens grüne Lunge
Mariahilf, Neubau, Josefstadt & Alsergrund
Das MuseumsQuartier
Mariahilf und Neubau
Spittelberg
Mariahilfer Straße
Tour Paralleluniversen zum Großstadtgetriebe
Mechitaristenkloster
Josefstadt
Theater in der Josefstadt
Piaristenkirche
Alsergrund
Altes Allgemeines Krankenhaus
Zum Josephinum
Strudlhofstiege und Palais Liechtenstein
Der Gürtel
Brunnenviertel
Brunnenmarkt
›grundstein‹, Brunnenpassage
Museen
Tour Kunstgenuss zwischen Barock und Expressionismus
Adressen
Lieblingsort Habari
Lieblingsort Musikgenuss
Tour Durch Landschaftsgärten
Tour Die Wein- und Hausberge
Tour Traumhafte Aussichten auf Stadt und Sterne
Zugabe »Der Balkan beginnt ...«
Belvedere, Prater und Transdanubien
Schloss Belvedere
Oberes und Unteres Belvedere
Botanischer Garten
Durch das Botschaftsviertel
Diesseits des Donaukanals
Wittgensteinhaus
Hundertwasserhaus
Abstecher nach Simmering
Tour Tête-à-Tête mit dem Tod
Prater
Entlang der Hauptallee
Volksprater mit Riesenrad
Abstecher in die UNO-City
Tour Entspannung auf die gute, alte Art
Donauinsel
Leopoldstadt
Karmeliterplatz
Augarten
Museen
Lieblingsort Die Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage
Adressen
Tour Mit dem Fahrrad die Donau entlang
Lieblingsort Operntheater
Tour In den Urwald
Zugabe Planet Macondo
Das Kleingedruckte
Reiseinfos von A bis Z
Das Magazin
Die lebenswerteste Stadt der Welt?
Welthauptstadt der Musik
Wo sich die Welt die Hände reicht
Bunt gescheckt
Freie Fahrt für die Fantasie am Fluss
Szenen einer Ehe – Wien und die Donau
»Zuwanderung ist Teil von Wiens Identität«
Ein Café, wie es sein soll
»Enemy of Gemuetlichkeit«
Das zählt
Von echten und falschen Heurigen
Ungleiche Brüder
Reise durch Zeit & Raum
Das Februar-Trauma
Mit Wiener Schmäh
Autor & Impressum
Offene Fragen
Karte
Senkrechtstarter
Bei Wien denkt man gern an liebgewonnene Klischees: Schloss Schönbrunn, Stephansdom und Sängerknaben, an weiße Lipizzaner und Walzerkönig Johann Strauß. Doch die Stadt kann nicht nur K.-u.-k. Retro ist zwar schön erbaulich und verkauft sich gut. Doch die Zukunft liegt anderswo – z. B. an der Donau. Im Bild: der naturtrübe Hauptstrom, das tiefblaue Freizeitparadies Neue Donau mit Insel, Park und Turm gleichen Namens. Und dahinter, eingebettet in das rapide wachsende Wolkenkratzernest ›Transdanubiens‹, die UNO-City – Symbol für Wiens alte, neue Rolle als weltläufige, Ost und West verbindende Metropole Mitteleuropas.
© Mauritius Images, Mittenwald: Hans Blossey
Überflieger
Wien — die jugendfrische Ex-Kaiserstadt. Mal eben drüberfliegen, über das historische Zentrum, die Ringstraße und die Innenbezirke hinweg an die Donau und bis zum Wienerwald.
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Kreuz und quer
Fundstücke — zwischen Ringstraßenpalais und Musentempel, Wienerwald und Donaustrand, K.-u.-k.-Café und Szenebar … Wetten? Der Charme dieser Stadt wird Sie verführen, viel länger bleiben zu wollen, als eigentlich geplant.
Abends im Deckchair einer Rooftop-Bar chillend, gleitet der Blick über das Dächermeer, wo rundum im goldgelben Scheinwerferlicht ein Spalier aus Türmen und Kuppeln erstrahlt. Und mit einem Gläschen vom Weißen G’spritzten stößt man gemeinsam auf die atemberaubende Schönheit dieser Stadt an. Und auf’s Leben.
Imperiale Pracht
Selbst wenn Sie nur auf Stippvisite in Wien sind: Einer Straße müssen Sie unbedingt die Parade abnehmen – dem westlichen ›Ring‹. Denn dieser Abschnitt des weltberühmten Boulevards ist von besonders grandiosen Bauten gesäumt. Staatsoper, Neue Burg, Parlament, Rathaus und Burgtheater, dazu jede Menge repräsentativer Palais … ein architektonisches Spalier, dessen Prunk einem schier den Kopf verdreht!
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Ein Hang zum Skurrilen
Unter Wiens Museen finden sich erstaunlich viele, die reichlich kuriosen Aspekten gewidmet sind. Sympathisch grotesk etwa mutet die Tatsache an, dass die vergangenheitsverliebten Wiener sogar ihren Ziegelsteinen und Heizungssystemen, den Teddybären, Schneekugeln, Särgen, Clownutensilien und der Esperantosprache Museen widmen. Das Terrain für thematische Trüffelsuchen ist jedenfalls weit.
Die Seele baumeln lassen
Wen bei all dem Großstadtgetriebe zwischendurch die Sehnsucht nach Natur packt: In Wien ist der Weg hinaus ins Grüne außergewöhnlich kurz. Besonders stadtnah und idyllisch ist die Alte Donau. An ihren Ufern hat sich ein herrlich altmodischer Freizeitbetrieb mit gemütlichen Lokalen erhalten.
»Nicht daheim …
… und doch zu Hause«. Die Wiener Kaffeehäuser sind eine ganz eigene, überaus einladende Welt. Wer sie als Fremder betritt, sollte nur einen Fehler vermeiden: Bestellen Sie niemals schlicht einen ›Kaffee‹, womöglich gar mit Betonung der ersten Silbe – der Ober würde Sie mit tiefster Verachtung strafen. In Wien hat man, minimum, zu unterscheiden zwischen einem Braunen und einem Schwarzen, einer Melange oder einem Einspänner …
© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Inspired By Maps
Adriafeeling
Sobald es warm wird, werden am Ufer des Donaukanals die Liegestühle aufgeklappt. Sonnen und Spaß am Sandstrand heißt die Devise. Dann wird mit smoother Musik abgetanzt bzw. beim Boulespiel oder Yoga entspannt.
Das Umland erkunden
Weltkulturerbe Semmering und Wachau, Stifte wie Melk, Göttweig oder Heiligenkreuz, Baden, Krems, Klosterneuburg, die Thermenlinie, das mystische Waldviertel … Wiens Umland ist gespickt mit Fünf-Sterne-Sehenswürdigkeiten. Wen nach einer (Mehr-)Tagestour zu den schönsten Schlössern, Burgen, Klöstern und Museen, in die Kellergassen, zu alten Handwerksstätten und moderner Architektur gelüstet: Das Portal www.niederoesterreich.at bietet Anregungen für jeden Geschmack.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Ein Abend in der Staatsoper oder im Goldenen Saal des Musikvereins weitet die Seele. Kein Wunder, Sie sind ja auch in der ›Weltstadt der Musik‹.
© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): HandmadePictures
Würstelstände
Diese kulinarischen Institutionen bieten bis spät nachts eine Stärkung und dazu die Chance auf einen launigen Plausch mit Gleichgesinnten.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Prächtiger geht’s kaum: Relaxen im Kuppelsaal des Kunsthistorischen Museums.
Stadtlandschaften
Die Metropole Mitteleuropas — Wien fasziniert als uralter Schmelztiegel der Völker und Kulturen mit seinem vielgestaltigen, von Bezirk zu Bezirk variierenden Wesen.
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Das Stadtbild Wiens ist übersichtlich gegliedert: Die Altstadt alias Innere Stadt oder City ist durch die Ringstraße von den ehemaligen Vorstädten getrennt. Diese wiederum werden durch einen zweiten Ring, dem Gürtel, von den einstigen Vororten separiert. Lose, doch von Jahr zu Jahr dichter bebaut, reihen sich die Randorte um dieses kompakte Stadtgefüge herum.
Das Zentrum
Den historischen Urkern Wiens bildete das Römerlager Vindobona. Sein Gebiet – in etwa das heute von Donaukanal und Graben, Judenplatz und östlicher Innenstadt begrenzte Quadrat – stellt mit seinem mittelalterlichen Gassenlabyrinth, aber auch luxuriösen Shoppingmeilen, bedeutsamen Adelspalais und Kirchen, eine touristische Kernzone dar. Dies umso mehr, als hier auch eine quicklebendige Kunst- und Lokalszene pulsiert.
Herzstücke jedes Sightseeing-Programms sind Hofburg und Stephansdom. Von Letzterem führt auch der klassische City-Spaziergang über den Graben und von dessen Ende entweder über den Kohlmarkt auf den Heldenplatz oder (und) über Hof und Freyung zum Schottentor. Unverzichtbar ist auch ein Bummel über die westliche Ringstraße. Denn von der Staatsoper über die beiden Großmuseen, Parlament, Rathaus und Burgtheater bis zur Universität ist dieser weltberühmte Boulevard von einem dichten Spalier grandioser Bauwerke gesäumt.
Die Vorstädte
Eine weitere kulturelle Hauptachse bildet mit Musentempeln wie dem Theater an der Wien, Musikverein und Konzerthaus, aber auch mit Karlskirche und Stadtmuseum das Wiental. In den Gassen der angrenzenden Bezirke Wieden, Margareten und Mariahilf findet sich ein animierendes ›Kunterbunt‹ aus Lokalen, Boutiquen und Handwerksläden. Als urban-kreative Hotspots fungieren das MuseumsQuartier, aber auch die angrenzenden Bezirke Neubau und Josefstadt mit einer Fülle an originellen Shops und Lokalen. Sie sind bevorzugte Wohnreviere von Künstlern und Intellektuellen. Am traditionell gutbürgerlichen Alsergrund lässt sich auf den Spuren weltberühmter Mediziner wandeln.
Zu den Rändern hin
Stärkste Besuchermagneten im peripheren Westen sind, draußen im Nobelbezirk Hietzing, Schloss Schönbrunn und am Rand der dicht bebauten früheren Vororte, zu Füßen von Wienerwald und Weinbergen, der Ring alter Winzerorte bis hinauf nach Grinzing, dem Mekka der Heurigenkultur.
Recht inhomogen präsentiert sich die östliche Vorstadt: Hier reicht der Bogen vom Schloss Belvedere und dem hochnoblen Botschaftsviertel – in dessen Nähe auch das kunterbunte Hundertwasserhaus steht – über die ehemals jüdische, jüngst vermehrt zur Heimat für junge Kreative und Trendsetter avancierte Leopoldstadt bis zum weltberühmten Prater, in dessen Vergnügungspark man, eine Runde im Riesenrad inklusive, mit viel Fun gehörig Adrenalin ablassen kann; wo aber auch ein herrlich naturbelassenes Grüngebiet samt Auwäldern zum Sporteln und Chillen lädt.
Transdanubien
Während man den innerstädtischen Bereich im Wissen um die Einmaligkeit der weitgehend intakten historischen Bausubstanz von monumentalen Hochbauten im Wesentlichen verschonte, ist jenseits der Donau, im Grenzbereich zwischen den beiden ›transdanubischen‹ Großbezirken Floridsdorf und Donaustadt, eine zweite ›City‹ mit einer imposanten Wolkenkratzer-Skyline himmelwärts gewachsen. Touristisch sind hier, abgesehen von Donauturm, UNO-City und generell der spannenden Gegenwartsarchitektur, vor allem die Freizeitparadiese Alte und Neue Donau hervorzuheben. Zumal Letztere Erholungssuchende mit kilometerlangen Stränden empfängt.
Enorm ist aber auch das Angebot an Ausflugszielen: Ob altehrwürdige Stifte wie Klosterneuburg und Heiligenkreuz oder Schlösser wie jene in Mayerling und Laxenburg, ob reizvolle Städtchen wie Baden und Mödling an der Weinstraße oder Naturparadiese wie der Nationalpark Donau-Auen oder der insgesamt herrlich erwanderbare Wienerwald – Wiens Umland gibt genug für einen langen Ferienaufenthalt her.
Essen ist mehr als satt werden
Eine erstaunliche Gabe besitzen die Wiener — sie schaffen sich für die Nahrungsaufnahme in geselligem Beisammensein immer wieder Orte, die über kurz oder lang Weltberühmtheit erlangen. Ob Kaffeehaus, Heuriger oder Beisl, sie alle sind einzigartige Institutionen und international längst Synonyme für die örtliche Gemütlichkeit. Und auffallend ist zudem, wie lustvoll, kalorienreich und vor allem wie oft man in Wien zu essen pflegt.
© Getty Images, München: ASAblanca/Josef Polleross
Über die Frage, ob man die Füllung denn nun mit oder ohne Brösel zubereitet, die Rosinen in Rum einlegt und ob man ihn mit Schlagobers oder Vanillesauce serviert, scheiden sich die Geister. Unbestritten jedoch ist der Status des Apfelstrudels als die Vorzeige-Mehlspeise der Wiener Küche – neben der Sachertorte natürlich und knapp gefolgt von Gugelhupf, Punschkrapfen und Kaiserschmarrn. Fixe Bestandteile jedes Rezepts sind, neben dem Strudelteig, Äpfel (am besten die Sorte Kronprinz Rudolf), Rosinen, Kristall-, Vanille- und Staubzucker, Biskuitbrösel, Butter, Zitronensaft und ein Ei. Connaisseure fordern übrigens mit einem Augenzwinkern, der Teig müsse beim Ausziehen so dünn werden, dass man durch ihn eine Zeitung lesen kann. Um tiefer in die Strudelmaterie einzudringen, können Sie vor Ort ein Seminar absolvieren, z. B. im Rahmen der Strudelshow in Schloss Schönbrunn (www.cafe-residenz.at) oder unter www.meisslundschadn.at.
Die Wiener Küche
Das charakteristische Merkmal der sogenannten echten Wiener Küche ist, dass es sie in Wahrheit nicht gibt. Ein Blick auf die Speisekarte eines gutbürgerlichen Restaurants genügt, um zu erkennen, dass die Wurzeln der kulinarischen Ausdrücke in den verschiedenen Kronländern des ehemaligen Habsburgerreiches oder jenseits seiner Grenzen liegen, keineswegs jedoch in seinem Zentrum. Erst die legendären böhmischen Dienstmädeln, die ungarischen Barone, italienischen Arbeiter, osmanischen Händler und jüdischen Flüchtlinge brachten jene Ingredienzien mit in die Hauptstadt, die ihrer Küche heute ihre Unverwechselbarkeit verleihen.
Spezialitäten: Von Tafelspitz …
Manch hiesige Spezialität mag für Nicht-Wiener exotisch klingen, auch wenn das – gerne fälschlich mit der italienischen costoletta milanese assoziierte – Wiener Schnitzel international gewissermaßen in aller Munde ist. Auf den Speisekarten der Stadt finden sich u. a. folgende Klassiker: der Tafelspitz – ein Gustostück vom gekochten Rind, das in der Regel mit Schnittlauchsauce, Röstkartoffeln und Apfel- oder Semmelkren serviert wird; das Gulasch – ein ungarisch beeinflusstes Rindsragout mit Zwiebeln, edelsüßem Paprika und viel Saft; den Kaiserschmarrn – eine, glaubt man der Legende, von Kaiser Franz Joseph erfundene Nachspeise aus zerrissenem Pfannkuchenteig, serviert mit Zwetschgenröster, einer Art grobem Zwetschgenkompott.
Weitere legendäre Desserts sind: der Apfelstrudel, das Powidltatschkerl – eine böhmische Spezialität aus mit Pflaumenmus gefüllten Kartoffelteigtaschen, diverse Krapfen, allen voran in Form des mit Marmelade gefüllten ›Faschingskrapfen‹, sowie der Topfenstrudel, fabriziert aus hauchdünnem, mit Quark und Rosinen gefülltem Strudelteig.
© Laif, Köln: Cathrine Stukhard
Ein Tafelspitz, wie ihn auch der Kaiser liebte
… bis Backhendl und Palatschinken
Daneben beweisen jedoch noch viele weitere Spezialitäten und exotische Bezeichnungen, um welch kurioses Konglomerat aus Traditionen es sich beim hiesigen Speisensortiment handelt. Da gibt es Palatschinken (Pfannkuchen), Beuschel (kleingeschnittene Innereien in Sauce), Backhendl (Brathuhn), Faschiertes (Hackfleisch), Buchteln (Hefegebäck, meist mit Vanillesauce) oder auch das so schlichte wie schmackhafte Pfannengericht Eiernockerl. Als Einlage in der klassischen, klaren Rindsuppe dienen u. a. Grießnockerl, Leberknödel und Fritatten (Pfannkuchenstreifen), aber auch Panadl (Brotteig), Pofésen (mit Hirn gefüllte Semmelschnitten) oder Schöberl (aus einer Art salzigem Biskuit gebackene Plätzchen).
Beim Heurigen verzehrt man mit Vorliebe Stelzen (gegrillte Unterschenkel vom Schwein oder Kalb), Blunzn (Blutwurst), Presskopf (Fleischsulz), Geselchtes (geräuchertes Fleisch), Schinkenfleckerln (Gratin aus Teigwaren und Schinken), Kümmelbraten (knusprig gebratenes, fettes Schweinefleisch) und Kornspitz (dunkles Gebäck) mit Liptauer: Schafskäse, mit Paprika, Butter, Kräutern und Zwiebeln angemacht.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Ein süßer Klassiker als K.-u.-k.-Erbe: der Kaiserschmarrn
Vegetarisches im Schanigarten
Bei all diesen leckeren Deftigkeiten soll nicht verschwiegen werden, dass sich auch die Wiener aktuellen, gesundheitsbewussten Ernährungstrends keineswegs verschließen. Dementsprechend wächst das Angebot an vegetarischen und sogar veganen Gastronomiebetrieben rapide. Und selbst viele traditionelle Lokale vergrößern ihr fleischloses Angebot merklich.
Eine besondere Vorliebe hegen die Wiener für ihren sogenannten Schanigarten. Sobald im Vorfrühling die ersten Sonnenstrahlen locken, stellen die Lokalbetreiber Tische und Stühle auf den Gehsteig oder in den Garten/Hinterhof, um fortan in frischer Luft zu servieren. Freilich ist das Open-Air-Vergnügen fast überall zeitlich beschränkt. Denn ab 22 Uhr – ganz selten erst ab Mitternacht – ist per Polizeidekret die Nachtruhe der Anrainer heilig.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Stimmiger geht’s nicht: ein lauer Sommerabend im Heurigen
Mahlzeit – aber wohin zum Essen?*
Gut zu essen ist den Wienern so wichtig, dass Sie (fast) überall ein Lokal nach Ihrem Geschmack finden werden. Warum nicht einfach das Beisl oder Café an der nächsten Straßenecke ausprobieren? Oder in einer der folgenden gastronomischen Kernzonen der Stadt:
* Wo Sie in den verschiedenen Stadtgegenden gut essen können, steht an Ort und Stelle im Buch.
Nördliche City >>> O/P 10/11: Seit den 70er-Jahren, als genau dort eine Wiener Szene erwachte, ist das Gassenlabyrinth zwischen Rotenturmstraße und Rudolfsplatz ein Magnet für gesellige Gourmets.
MuseumsQuartier >>> M/N 12: Einen attraktiven Mix von Ethno- und Wienerischen Lokalen bietet das MQ im Verbund mit dem benachbarten, biedermeierlichen Spittelberg.
Naschmarkt >>> N/O 13: Multi-ethnisch geht’s auch in den sich munter vermehrenden Imbissständen und Lokalen im und rund um den Naschmarkt zu.
Margareten-Bezirk >>> N 14/15: Zu einem der gastronomischen Hotspots mit idyllischen Gastgärten haben sich die Gassen rund um den Margaretenplatz und die Schlossgasse gemausert.
Zum Essen ins Museum: Etliche Museen bieten die Möglichkeit für eine Stärkung; besonders groß ist die Auswahl im Areal des MQ (>>> M/N 12). Ein kulinarisches Erlebnis sind die Buffets in den Kuppelhallen des Kunsthistorischen und Naturhistorischen Museums (>>> N 12).
Ein kleines Kulinarik-Glossar
Manch austriakische Bezeichnungen können Nicht-Wiener ratlos machen. Auf Speisekarten häufig zu finden sind etwa Paradeiser (Tomaten), Fisolen (grüne Bohnen), Melanzani (Auberginen), Schwammerl (kleine Pilze) und Kukuruz (Mais). Blaukraut ist Rot- und Karfiol Blumenkohl. Quark heißt Topfen, der geriebene Meerrettich Kren, die Aprikose Marille, die rote Johannisbeere Ribisel und die Sauerkirsche Weichsel. Klassiker schlechthin sind der Erdapfel (für Kartoffel) und das Obers (für Sahne).
Erklärungsbedürftig mögen auch einige Bezeichnungen für Lokalitäten sein: Da wäre zum Beispiel der Heurige, auch Buschenschank genannt, der mit dem Begriff ›Weinlokal‹ nur mehr schlecht als recht umrissen wär (s. >>>>). Eine andere Institution ist das Beisl: ein bodenständig-gemütliches, gutbürgerliches Esslokal. In seiner klassischen Form besitzt es eine dunkel gestrichene Holzvertäfelung, einfache Tische und Sessel und eine geräumige Schank, wo Wein gekühlt und Bier gezapft wird.
Apropos, Freunde guten Gerstensafts sollten wissen: In Wien wird mehr Wein als Bier getrunken. Doch immerhin existieren mit Ottakringer noch eine große Traditionsbrauerei und daneben an die 20 Mini-Brauereien. Beim Bestellen sollte man die örtlichen Maßeinheiten kennen, als da sind: das Krügel (Halbliter-Glas), das Seidl (Drittelliter) und der Pfiff (halbes Seidl). Bei Weingläsern spricht man vom Achterl bzw. Vierterl.
Ausgewählt
Hochgelobt
s. >>>>
(> zur Karte) Central: Der ehemalige Literatentreff ist das mit Abstand prunkvollste Kaffeehaus Wiens. >>>Karte 2, O 11
s. >>>>
(> zur Karte) Hansen: Eine Art subtropisches Skandinavien – feine, leichte Küche zwischen üppigem Grün.>>> O 10
s. >>>>
(> zur Karte)Zum Schwarzen Kameel: Wiener Spezialitäten im ›Lieblingswohnzimmer‹ der Business- und Society-Szene. >>>Karte 2, O 11
s. >>>>
(> zur Karte)Meissl & Schadn: Wiener Lokallegende und schicke Top-Adresse für Tafelspitz, Schnitzel und andere K.-u.-k.-Klassiker.>>>Karte 2, P 12
s. >>>>
(> zur Karte)Skopik & Lohn: Austro-französische Kost für kunstaffine Connaisseure.>>> P 9
Neue Trends
s. >>>>
(> zur Karte)Burg.Ring1: Unkonventionelles Großlokal, fabrikhaft und doch behaglich mit köstlichen Kleinigkeiten und Klassikern in bester Lage. >>>Karte 2, N 12
s. >>>>
(> zur Karte)Miznon: Herzerwärmend originell – leckeres Streetfood aus Israel im fröhlichen Shabby Chic.>>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte)Inigo: Tadellos essen mit sozialem Mehrwert und Blick auf einen der prächtigsten Plätze von Wien.>>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte)xpedit: Lässig-lockerer Italiener, halb Osteria, halb Loft, mit pfiffig-undogmatischer Küche. >>>Karte 2, Q 11
s. >>>>
(> zur Karte)Café Ansari: Charmant-authentische Außenstelle georgischer Koch- und Winzerkunst.>>>Karte 2, Q 10
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Einfach Wien
s. >>>>
(> zur Karte) Reinthaler: »Mahlzeit« im kulinarischen Mesozoikum, bei herzhaften Schmankerl im rustikal möblierten Gasthauskeller.>>>Karte 2, O 12
s. >>>>
(> zur Karte)Trzesniewski: Weder gemütlich noch für Gourmets, doch allseits beliebt: die pikanten, guten Aufstrich-Brötchen. >>>Karte 2, O 11
s. >>>>
(> zur Karte)Zur Eisernen Zeit: Holzschank, Bratfettduft und Saftgulasch – hier liegen die Altwiener Wurzeln des Naschmarkts noch offen zu Tage. >>>N 13
s. >>>>
(> zur Karte)Ubl: Urgemütliches Vorstadtbeisl wie aus dem Bilderbuch mit Holzmobiliar und Hausmannskost von anno dazumal.>>> N 13
s. >>>>
(> zur Karte)Gmoa Keller: Traditionsbewusst im besten Sinn – gehobener Schlemmertreff mit steirischem Einschlag und viel kunstaffinem Publikum. >>>Karte 2, P 13
s. >>>>
(> zur Karte)Winkler’s zum Posthorn: Liebevoll revitalisiertes und geführtes Edelbeisl.>>> Q 13
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Gesund & vegetarisch
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(> zur Karte) Yamm!: Veggie Kitchen aus aller Welt vom Buffet.>>>Karte 2, N 10
s. >>>>
(> zur Karte)Tian: Fleischlos tafeln, dass die Geschmacksknospen vibrieren. >>>Karte 2, P 12
s. >>>>
(> zur Karte)Hollerei: Das seinerzeit erste und immer noch feine Vegetarier-Beisl Wiens, nahe Schönbrunn. >>>J 15
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(> zur Karte)Dancing Shiva Superfoods: Gesünder geht’s nicht – Wiens erstes Rohkost-Restaurant.>>> M 12
Kaffee & Kuchen
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(> zur Karte)Demel: Die frühere K.-u.-k.-Hofzuckerbäckerei gilt als Mekka des süßen Wien. Sahnehäubchen: das Marzipanmuseum im Souterrain. >>> Karte 2, O 11
s. >>>>
Aida: Konditoreikette mit mehr als zwei Dutzend Filialen – eine süße Institution im Zuckerlrosa der 1950er-Jahre.
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(> zur Karte)Sperl: Thonet- Stühle unter Glaslüstern – ein Vorzeige-Café mit plüschigem Charme. >>> Karte 2, N 13
© MATO, Hamburg: Onlyworld/Antoine Lorgnier
Tafeln mit Aussicht
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(> zur Karte) Palmenhaus: Hippe Café-Brasserie-Bar im Jugendstil-Gewächshaus, sommers tolle Terrasse mit Burggarten-Blick.>>>Karte 2, O 12
s. >>>>
(> zur Karte)Do & Co: Wien meets Ostasien meets Mittelmeer, auf Gourmetniveau und mit Blick auf den Stephansdom. Ebenso toll: die zugehörige Onyx-Bar. >>> Karte 2, O 11
Flanieren & stöbern
An Schaufenstern entlanglaufen — durch Märkte stöbern, das Besondere entdecken …
Schaufenstermeilen
Mariahilfer Straße >>> K–N 12/13
Vom MuseumsQuartier zum Westbahnhof: die Fußgängerzone mit dem buntesten Branchenmix der Stadt. s. >>>>
Graben, Kohlmarkt und Kärntnerstraße >>> O 11/12
In dieser Flaniermeile des Luxus und der Moden trifft K.-u.-k.-Eleganz auf globalisierte Markenboutiquen. s. >>>>
Lindengasse & Umgebung >>> K/L 14
Wiens junger Modecluster mit Dutzenden hippen Boutiquen und Ateliers für Fashion-Aficionados. s. >>>>
Antiquitätenviertel >>> O 11/12
Die Gassen zwischen Graben, Kärntner- und Augustinerstraße laden zum Stöbern nach stilvollen Erinnerungsstücken. s. >>>>
Landstraßer Hauptstraße >>> Q/R 12
Anregende Einkaufsmeile im 3. Bezirk mit vielen individuellen Läden, erreichbar mit der U3 (Landstraße/Wien Mitte).
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Perfekt zum Stöbern: Rund um die Lindengasse gibt es unzählige hippe Boutiquen und Designer-Läden.
Flohmärkte
Flohmarkt >>> N 13
Wiens zentrale Secondhand-Schatztruhe für alle begeisterten Stöberer und Sammler. s. >>>>
Brunnenmarkt >>> K 10
Willkommen bei einer Multikulti-Wallfahrt der Sinne im Ottakringer ›Orient ums Eck‹. s. >>>>
Fundstücke
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(> zur Karte)Dorotheum: Das älteste Auktionshaus der Welt lädt zum Einkaufsbummel der besonderen Art. >>>Karte 2, O 11/12
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(> zur Karte) Viennastore: Souvenirs zum Schmunzeln – vom Schnitzel-Puzzle bis zur Kaisersemmel aus Porzellan.>>>Karte 2, O 11
s. >>>>
(> zur Karte)Teuchtler: CD- und Plattenraritäten aus zweiter Hand.>>> M 13
s. >>>>
(> zur Karte)Werkstätte Carl Auböck: Edle Wohnaccessoires handgefertigt aus Messing, Leder, Holz.>>>L 11
s. >>>>
(> zur Karte)Walter Weiss: Gepflegte Qualitätsutensilien für Bad und Haushalt.>>>Karte 2, N 13
s. >>>>
(> zur Karte)Goldschmiede Nikl: Ein originelles Wien-Andenken vom Traditionsjuwelier – der ›Wiener Ring‹.>>> Q 8
s. >>>>
(> zur Karte)Supersense: Kombination aus Musik- und Fotofachgeschäft, Museum, Tonstudio und Bar im Prunkpalazzo. Erlebenswert.>>> R 9/10
Märkte
s. >>>>
(> zur Karte)Naschmarkt: Feinkost meets Balkan-Basar: im Bauch von Wien.>>> N 13
s. >>>>
(> zur Karte)Karmelitermarkt: Wiens ältester Markt punktet heute mit Delis und Bio für das Bobo- und Kreativenpublikum. >>>P 9/10
©DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Von Kopf bis Fuß
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(> zur Karte)Kaufhaus Schiepek: Originelle Perlen in allen Formen und Farben für Selfmade-Schmuck. >>>Karte 2, N 11
s. >>>>
(> zur Karte)Michaela Frey: Die berühmte Schmuckmanufaktur ist immer gut für ein elegantes Souvenir. >>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte) Artup: Galerie mit junger Mode, Accessoires und Wohnkultur. >>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte)Flo Vintage: Secondhand vom Feinsten für Mode-NostalgikerInnen.>>> N/O 13
s. >>>>
(> zur Karte)Park: Futuristischer Concept Store mit europäischer Designermode und Accessoires. >>>M 12
© Laif, Köln: Rois & Stubenrauch
Advents- und Ostermärkte
Zauberhaft ist ein Bummel über die in der Advents- und Osterzeit vielerorts abgehaltenen Spezialmärkte. Zu den stimmungsvollsten Standorten zählen: Freyung, Spittelberg, Am Hof, der Heiligenkreuzer Hof und die Plätze vor der Karlskirche und Schloss Schönbrunn. Berühmt ist der große Christkindlmarkt vor dem Rathaus.
Diese Museen lieben wir!
Weit über 100 Museen besitzt Wien — aber welche lohnen wirklich? Hier einige Empfehlungen.
Freier Eintritt
1. So. im Monat: alle Städtischen Museen, das Heeresgeschichtliche und das Pratermuseum.
Kunsthistorisches Museum
Allein Architektur und Ausstattung sind eine Sensation, doch ebenso grandios sind die Sammlungen. Die Gemäldegalerie Alter Meister ist die viertgrößte ihrer Art in der Welt. Auch Ägyptische und Antikensammlung sind famos. Schier den Atem raubt einem aber die Kunstkammer. Einzigartig! s. >>>>, >>> Karte 2,N 12
Naturhistorisches Museum
Es steht oft ein wenig im Schatten der großen Kunstmuseen. Sehr zu Unrecht. Denn auch in diesem prachtvollen Ringstraßenbau lagern Schätze von Weltrang. Zum Beispiel eine der ältesten Skulpturen überhaupt, ein botanisches Sammelwerk mit 2,5 Mio. Objekten, Meteoriten, Saurierskelette, Fossilien, ein digitales Planetarium undundund. s. >>>>, >>>Karte 2,N 12
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Albertina
Das glanzvolle Adelspalais präsentiert u. a. die Sammlung Batliner mit Kostbarkeiten der Klassischen Moderne sowie die regelmäßig aufsehenerregenden Sonderschauen über Giganten der Kunst. s. >>>>, >>>Karte 2,O 12
MQ
Ein Kulturareal – mit 60 000 m2 eines der größten der Welt – als facettenreiches Laboratorium für alle Arten kreativen Schaffens. Darin Sammlungen, von denen jede einzelne das Zeug zum Publikumsmagneten hat: Schiele, Klimt, moderne und zeitgenössische Kunst. s. >>>>, >>>N 12
Oberes Belvedere
Das ehemalige Sommerschloss von Prinz Eugen ist ein Hotspot der Wiener Museumsszene. Alle Epochen sind mit Spitzenwerken heimischer und internationaler Künstler vertreten. s. >>>>, >>>P/Q 14
Kaiserliche Schatzkammer
Die weltweit bedeutendste Sammlung ihrer Art umfasst neben Schmuck auch Memorabilien, Ordens- und Krönungsinsignien. Zu den wertvollsten zählen die Reichskleinodien und Reliquien des Heiligen Römischen Reiches. s. >>>>, >>> Karte 2,O 11
MAK
Schon die Neorenaissance-Architektur ist sehenswert, aber noch großartiger sind die Sammlungen des Museums für angewandte Kunst, die Glas und Keramik, Porzellan und Textilien ebenso umfassen wie Metall und Möbel. s. >>>>, >>>Karte 2, Q 11
© Laif, Köln: hemis.fr/Walter Bibikow
Literaturmuseum
Informativ wie vergnüglich wird das Schaffen Hunderter Autoren, von Grillparzer und Stifter bis Handke und Jelinek, in aller Vielschichtigkeit dargestellt. s. >>>>, >>>Karte 2,O 12
Bestattungsmuseum
Die Wiener und der Tod: Dieses Verhältnis ist seit alters her eine bittersüße Hassliebe von sehr spezieller Intensität. Besser verstehen lernt man sie beim 2. Tor in den ›Zentral‹, unter der Aufbahrungshalle. Hier, zwischen Trauerlivreen, Sparsarg und Leichenkutsche, gilt: Makaber ist Kult. s. >>>>, >>> südlich U 17
Heeresgeschichtliches Museum
Krieg gehört ins Museum: Nach diesem sympathischen Motto dokumentiert dieses architektonisch imposante Haus Aufstieg und Fall der K.-u.-k.-Armee vom Dreißigjährigen bis zum Ersten Weltkrieg. s. >>>>, >>>R 16
Museumsbesuche Planen
Ruhetage: Die Museen in Wien sind mehrheitlich (aber keineswegs alle) montags geschlossen.
Ermäßigungen: Rentner, Studenten, meist auch Arbeitslose und Menschen mit Handicap erhalten eine Ermäßigung (Ausweise vorlegen). Für Kinder ist der Eintritt je nach Alter ebenfalls reduziert oder sogar komplett frei. Und auch mit der Wien-Karte und dem Vienna PASS (s. >>>>) gibt es teils deutliche Rabatte.
Nachtschwärmereien
© Laif, Köln: Rois & Stubenrauch
Der Blick von der Rooftop-Bar des 25hours ist … nun ja: topp.
Wiens Nachtleben ist in den letzten Jahren so vielfältig geworden, dass man sich hier fast in einer der ganz großen Metropolen der Welt wähnt. Allerorten im innerstädtischen Bereich, also den vom Gürtel umkränzten Bezirken, pulsiert das Leben im Hochfrequenzbereich. Flippig-schrille Clubs und Discos, gediegene Lounges und Cocktailbars, gemütliche Beisln, Bier- und Jazzkneipen, Hippiehöhlen – für jeden Geschmack findet sich das Passende. Und wer mag, kann vielerorts bis drei, vier Uhr früh durchtrinken und – tanzen, baggern, sehen und gesehen werden.
Wienerische Spezifika sind die vielen Heurigen in den Winzerorten und, zur Faschingszeit, Aberhunderte Bälle und ›Gschnase‹, Kostümfeste. Und dazu kommen – drei Opern- und zwei Musicalhäuser auf Topp-Niveau, etliche große Sprechtheater, dazu eine Vielzahl an Mittel- und Off-Bühnen, Konzertsälen, Kabaretts undundund.
Umfassende Programminformationen finden Sie auf den einschlägigen Seiten der Tageszeitungen sowie in der wöchentlich erscheinenden Stadtzeitung »Falter« (www.falter.at). Aktuelle Infos über Veranstaltungen, In-Treffs, Szenelokale usw. gibt es außerdem unter: www.vienna.at, www.stadtbekannt.at und www.party.at.
* Wohin am Abend? Bei jedem Viertel sind ausgewählte Adressen und Tipps gelistet.
Da ist nachts was los …
Bermuda-Dreieck >>> O/P 10/11
Ein quicklebendiges Zentrum des Nachtlebens liegt zwischen Rudolfsplatz und Rotenturmstraße. s. >>>>
Naschmarkt & Freihausviertel >>> N/O 13
Ein Magnet für hungrige Nachtschwärmer sind die Gastromeile am Naschmarkt und an der Schleifmühlgasse. s. >>>>
Florianigasse & Uni-Campus >>> L/M 10
Studentisch geprägt ist die Szene im 8. Bezirk sowie auf dem Gelände des Alten AKH. s. >>>>
Stadtbahnbögen >>> K/L 10–12
Bis tief in die Nacht geht in den Lokalen am Lerchenfelder- und Hernalser Gürtel die Post ab. s. >>>>
Am Donaukanal >>> O/P 9/10
Im Sommer vibrieren dank der ›summerstage‹ beide Ufer bis hinunter zum Schwedenplatz. s. >>>>
Cocktail & Co. – was trinken
s. >>>>
(> zur Karte)Planter’s Club: Im britischen Herrenclub-Stil gestaltete Edelbar mit mehr als 1000 Whisky-, Rum- und Cognacsorten. >>>O 10
s. >>>>
(> zur Karte)SKY Bar: Smart-urbaner Cocktail-Treff mit Blick auf den Steffl. Wo? Im 8. Stock vom Kaufhaus Steffl.>>>Karte 2, O 11
s. >>>>
(> zur Karte)Loos-Bar: Ein minimalistisches Design-Juwel aus dem Jahr 1908 von Master Adolf Loos himself. >>>Karte 2, O 11
© Laif, Köln: Berthold Steinhilber
Die Loos-Bar ist eher klein, doch das Angebot feiner Cocktails riesig.
s. >>>>
(> zur Karte)First Floor: Feine Drinks im Stilmix aus modernem und 1930er-Jahre-Design.>>>Karte 2, P 10
s. >>>>
(> zur Karte)Luster: Gesellige Stimmung und kreatives Bar-Food in coolem Industriedesign.>>> M 13
Busse für Nachtschwärmer
Zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen betreiben die Wiener Linien ein dichtes Netz an Nachtbussen. Insgesamt 20 Nightline-Linien (›N‹) verkehren im 30-Minuten-Takt vom Zentrum aus an alle Stadtränder. Als Fahrkarten gelten die regulären Tagestickets. Infos: www.stadt-wien.at/wien.
Clubs & Tanzen
s. >>>>
(> zur Karte) Albertinapassage: Futuristisch designter Dinnerclub mit Live-Jazz.>>>Karte 2, O 12
s. >>>>
(> zur Karte) Flex: Pionier der Wiener Musikclubs mit Live- und DJ-Acts im stillgelegten U-Bahn-Stollen.>>> O 9
s. >>>>
(> zur Karte) Passage: Ultraschicker Tanztempel und dazu ein richtig cool gestyltes Publikum. >>>Karte 2, N 12
s. >>>>
(> zur Karte)Sass: Glamouröser Vorzeigeclub mit exquisitem Sounddesign und großem Dancefloor. >>>Karte 2, O 13
s. >>>>
(> zur Karte)Club Schwarzenberg: Trendiger Treff mit Schwerpunkt HipHop, House und R’n’B.>>>P 13
s. >>>>
(> zur Karte)Fluc: Hipper Tanztempel, ein Pionier der Wiener Partyszene. >>>R 9
s. >>>>
(> zur Karte)Praterdome: Abfeiern ohne Ende in Österreichs größtem Club. >>>S 10
s. >>>>
(> zur Karte)Pratersauna: Ein Club mit Riesengarten und Pool auf internationalem Top-Level.>>> S 10
Musik hören
s. >>>>
(> zur Karte)Porgy & Bess: Der führende Jazzclub der Stadt mit täglichem Liveprogramm.>>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte)Musikverein: Der Rolls Royce unter Wiens Konzertsälen, weltbekannt dank des Neujahrskonzerts. >>>Karte 2, O/P 13
s. >>>>
(> zur Karte)Konzerthaus: Weltstars von Klassik, Jazz, Ethno u. v. m. in grandiosem Jugendstil- Ambiente.>>>Karte 2, P 12/13
s. >>>>
(> zur Karte)Arena: Eine Wiege der Wiener Alternativkultur, auch im Alter immer noch anarchisch und kreativ.>>> U 15
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Kultur aktuell
s. >>>>
(> zur Karte)Alte Schmiede: Brennpunkt zeitgenössischen Literaturgeschehens im In- und Ausland.>>>Karte 2, P 11
s. >>>>
(> zur Karte)Radio-Kulturhaus: Konzerte, Kabarett, Podiumsgespräche … die Live-Bühne im ORF-Funkhaus. >>>O/P 14
s. >>>>
(> zur Karte)Werk X: Experimentalbühne, innovativ, kritisch und politisch engagiert; mit City-Dependance.>>>J 17
s. >>>>
(> zur Karte)Brunnenpassage: ›Kunst für alle‹ im Schmelztiegel Ottakring – kritisch, ambitioniert in allen Genres.>>> K 10
s. >>>>
(> zur Karte)WUK: Bunte Vielfalt abseits des Mainstreams gibt es im selbst verwalteten Werkstätten- und Kulturhaus.>>> M 8
Kino
Filmfans finden einige hervorragende Arthouse- & Programmkinos in den Vierteln rund um den Karlsplatz (s. >>>>).
s. >>>>
Filmmuseum: Das Epizentrum für alle Cineasten (im Gebäude der Albertina) zeigt tgl. Raritäten, dazu Themen und Länder-Retrospektiven.>>>Karte 2, O 12
Kabarett
s. >>>>
(> zur Karte)Stadtsaal: Noch junge, aber exzellente Kabarettbühne für Nachwuchs und Stars.>>>M 13
s. >>>>
(> zur Karte)Rabenhof Theater: Modernes Volkstheater mit Hang zur Politsatire und Popkultur.>>> S 13
Oper & Theater
Die traditionsreichen Bühnenhäuser der Stadt sind Institutionen des Wiener Kulturlebens. Sei es die Staatsoper (>>> O 12), Weihestätte für Opern-Aficionados, und das Theater an der Wien (>>> N 13), oder aber das Burgtheater (>>> N 11), das Volkstheater (>>> N 12) und das Theater in der Josefstadt (>>> M 11) – ihr Ruf reicht allesamt weit über Österreichs Grenzen hinaus.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
Im Burgtheater wird allabendlich Hochkultur auf Hochdeutsch serviert. Auch gegenüber, auf dem Rathausplatz, gibt’s rund ums Jahr regelmäßig Spektakel, doch geht es dort für gewöhnlich lockerer zu.
Tickets
Karten für Theater, Musicals, Konzerte etc. beschaffen u. a. Vienna Ticket Office (T 513 11 11, tgl. 8.30–19 Uhr, www.viennaticketoffice.com) und Österreich Ticket Express (T 960 96, Mo–Sa 9–2, So ab 10 Uhr). Telefonische Vorbestellung für die vier Bundestheater (Burg, Akademie, Staats- und Volksoper) per Kreditkarte: T 513 15 13, tgl. 10–21 Uhr. Für ganz Spontane: Restkarten gibt es mitunter an den Abendkassen der Bühnenhäuser.
Wo du schläfst, bist du zu Hause
Und dafür bietet Wien viele Optionen — ob private Atmosphäre, mal was ganz Neues probieren oder luxuriös wohnen.
Wien verfügt über ein äußerst breites Hotelangebot, das Jahr um Jahr um etliche Häuser wächst. Vergleichsweise günstig sind Pensionen; sie unterscheiden sich von Hotels darin, dass sie oft nur einen Teil, etwa eine Etage, eines Wohngebäudes umfassen. Ihr Angebot ist oft weniger vielfältig (meist nur Frühstück), dafür die Atmosphäre in der Regel besonders familiär. Für Reisende mit Kindern interessant: Viele Hotels bieten sog. Familienzimmer an, die über Gitterbetten oder Klappsofas für den Nachwuchs verfügen. Die Preise liegen meist nur unwesentlich über jenen für DZ.
Preisangaben: Die hier genannten Preise verstehen sich inkl. Frühstück sowie allen Steuern und Abgaben. EZ kosten im Durchschnitt 20–30 % weniger als DZ.
Trendy & hip
Minimalistischer Retro-Schick
Am Brillantengrund,>>> L 13: So bietet man als Familienbetrieb Airbnb und den Budget-Kettenhotels erfolgreich Paroli: mitten im Kreativbezirk Neubau in einem verträumten Biedermeierhaus mit locker-buntem Designmix aus Gegenwartskunst und 1950er- bis 70er-Mobiliar. Chef Marvin Mangalino agiert in dem ehemaligen Klosterbau als Teamchef, Freund und Szene-Guide in Personalunion, organisiert Modewochen, Kunst-Workshops, Vintage-Flohmärkte, derweil Mama Frezida philippinische Spezialitäten auftischt. Besonders stimmig sitzt sich’s sommers im lauschigen Innenhof.
Bandgasse 4, T 523 36 62, www.brillantengrund.com, U3 Zieglergasse, Straßenbahn 49, DZ ab 69 €
Originell und charmant
Altstadt Vienna,>>> M 12: Wiener Gemütlichkeit goes Gegenwart: in 58 von Architekturstars wie Matteo Thun, Gregor Eichinger oder Adolf Krischanitz und Modedesignern wie Lena Hoschek und Atil Kutoglu sehr individuell zwischen mutig-modern und zeitlos klassisch entworfenen Zimmern. Mariahilfer Straße sowie das Beisl- und Boutiquen-Paradies Neubau liegen direkt vor der Tür und das jugendliche Team liegt jedem Gast zu Füßen.
Kirchengasse 41, T 522 66 66, www.altstadt.at, U3 Neubaugasse, Straßenbahn 49, DZ 146 €
© Mauritius Images, Mittenwald: Alamy/Hackenberg-Photo-Cologne
Für Bahnreisende
Hotel Schani,>>> P 16: Dieses Boutique-Hotel passt perfekt zu seiner hypermodernen Location hinter dem Hauptbahnhof. Hier bucht man per eigener App individuell sein Zimmer und checkt von unterwegs ein. Das Smartphone dient als Schlüssel, jeder Raum hat Ultra-high-speed-WLAN und das Erdgeschoss einen rund um die Uhr offenen Coworking-Space. Einerseits. Andrerseits umhüllt die Lobby Gäste mit Wohnzimmeratmosphäre, wartet ein netter Garten als Ruheoase. Das Interieur ist duftig-hell und funktionell, das Personal wienerisch charmant.
Karl-Popper-Str. 22, T 955 07 15, www.hotelschani.com, U1 Hauptbahnhof DZ ab 74 €
Smart Luxury
Daniel,>>> Q 15: Hinter der von Erwin Wurms Segelboot-Skulptur bekrönten Glasfassade wohnt sich’s puristisch-schick und dazu auch überaus entspannt. Specials: Hängematten in vielen Zimmern, im Garten ein zur Suite adaptierter Alu-Trailer aus den Fifties, Vespas zum Mieten, Honig aus hauseigenen Bienenstöcken und der Gastro-Hotspot ›Bakery‹. Ruhebedürftigen seien gartenseitige Zimmer empfohlen.
Landstraßer Gürtel 5, T 901 31-0, www.hoteldaniel.com, Straßenbahn 1, O, DZ ab 135 €
Entspannte Manegenträume
25hours,>>> M/N 11/12: Fantasievoll und knallbunt mit nostalgisch-witzigen Zirkusmotiven möbliert, verströmt das Haus einen erfrischenden Hipster-Charme. Kleiner Spezialtipp: die vier XL-Zimmer mit Außenbadewanne auf eigenem Aussichtsbalkon. Kulinarische Highlights sind der ›Burgergarten‹ und das italoamerikanische Restaurant. Einen Traumblick über die City genießen – auch Straßengäste – von der Dachboden-Bar.
Lerchenfelder Str. 1/3, T 5125 10, www.25hours-hotels.com, U2, U3 Volkstheater, DZ ab 155 €
© Laif, Köln: Le Figaro Magazine/Arnaud Robin
Echt wienerischer Charme
Künstlerflair mit viel Tradition
Kaiserin Elisabeth,>>>Karte 2, O 11: Alles in diesem zentral gelegenen First-Class-Hotel atmet Traditionsbewusstsein. Kein Wunder, hat doch das Gemäuer schon über 600 Jahre auf dem Buckel. Für Musikfreunde inspirierend: In den stilvollen Suiten nächtigten schon Clara Schumann, Liszt, Bruckner, Wagner und Mozart. In heißen Sommerwochen besonders wichtig ist die Air Condition. Drei, etwas beengte EZ gibt’s schon um 94 €.
Weihburggasse 3, T 515 26, www.kaiserinelisabeth.at, U1, U3 Stephansplatz, DZ ab 128 €
Altwien lässt grüßen
Nossek,>>>Karte 2, O 11: Kaum zu übertreffen an dieser gepflegten Familienpension ist die Lage: centralissimo im Herzen derFußgängerzone und kaum mehr als 100 Schritte vom Stephansdom entfernt. In den Zimmern warten Orientteppiche und wienerische Holz-Stilmöbel.
Graben 17, T 533 70 41 11, www.pension-nossek.at, U1, U3 Stephansplatz, DZ ab 155 €
Für Weinliebhaber
Rathaus Wein & Design,>>> M 11: Nomen est Omen: In diesem Designhotel unweit der Innenstadt dreht sich alles um das Thema Wein (s. Bild unten s. >>>>). Die individuell gestalteten Doppelzimmer sind jeweils einem österreichischen Top-Winzer gewidmet, zum Frühstück gibt es Wein-Käse, zum Kaffee einen Wein-Guglhupf und auf den Zimmern erwartet den Gast Wein-Kosmetik.
Lange Gasse 13, T 400 11 22, www.hotel-rathaus-wien.at, U2 Rathaus, Straßenbahn 2, 5, 33, DZ 100–150 €
© Laif, Köln: hemis.fr/Maurizio Borgese
Hoher Freizeitfaktor
Strandhotel Alte Donau,>>> V 5: Ideal für Wasserratten und Sonnenanbeter: ein sympathisches Familienhotel, keine 10 U-Bahn-Minuten vom Stadtzentrum, im Erholungsgebiet Alte Donau. Direkt vor den in warmen, kräftigen Farben designten Komfortzimmern lockt vor der Wagramer Skyline-Kulisse die eigene Liegewiese samt Badesteg.
Wagramer Str. 51, T 204 40 40, www.strandhotel-alte-donau.at, U1 Alte Donau, DZ ab 89 €
Wohnen beim Winzer
Landhaus Fuhrgassl-Huber,>>> H 5: Wohnen im Winzerdorf und doch in der Stadt! Neustift am Walde, wo diese exquisite Frühstückspension steht, zählt zu den malerischsten Heurigenorten Wiens. Von hier sind Sie per pedes im Nu im Wienerwald und per Bus in knapp 20 Minuten downtown.
Rathstr. 24, T 440 30 33, www.landhaus-fuhrgassl-huber.at, Bus 35 A, DZ 140–158 €
Alternative Quartiere
Mitten in Wiens Alltag
Urbanauts: Nach der Devise ›live like a local‹ knöpfen sich die Köpfe hinter Urbanauts leerstehende Immobilien in originellen Locations vor, um sie, top-renoviert und schick möbliert, als Hotelzimmer zu vermieten. Viele sind ehemalige Geschäfte in den Szene-Vierteln Neubau, Belvedere und Karmelitermarkt, zudem gibt es etliche Suiten mit Panorama-Stadtblick. Als ›Lobby‹ fungieren Bars, Cafés und kleine Läden in der Nachbarschaft.
Buchung über www.graetzlhotel.com und www.etagerie.at; ein ähnliches Konzept verfolgen This is not a hotel (www.thisisnotahotel.at) und Chez Cliché (www.chez-cliche.com)
Im Schlaf Gutes tun
Magdas,>>> R/S 10: Dieses Quartier ist gleich aus mehreren Gründen erfri-schend ›anormal‹: a) weil es anfänglich durch Crowdfunding und Caritas finanziert wurde; b) weil hier 20 ehemalige Flüchtlinge aus fast ebenso vielen Ländern arbeiten, ergo, wer hier schläft, sozialen Mehrwert schafft; und c) weil sein Interieur auf Upcycling- und Vintage-Style getrimmt ist. Das Ergebnis ist ein lässiges, weltoffenes Haus, nur einen Steinwurf vom grünen Prater entfernt.
Laufbergergasse 12, T 7200 288, www.magdas-hotel.at, U1 Praterstern, ab da Bus 80A, DZ ab 65 €
Wenn es einfach sein darf
Ruhiges City-Quartier
Alma,>>>Karte 2, P 11: Zentraler als in diesem kleinen, feinen Boutique-Hotel lässt sich kaum wohnen. Vor dem Haus liegen Dutzende Beisln und Restaurants, und zum Donaukanal sind es auch nur zwei Gehminuten. Modernster Komfort, erstklassiger Service und einige Zimmer haben sogar einen Whirlpool.
Hafnersteig 7, T 533 29 61, www.hotel-alma.com, U1, U4 Schwedenplatz, DZ ab 90 €
Für Öko- und Kunstbeseelte
Stadthalle-Boutiquehotel,>>> K 13: Ein Haus mit künstlerischem Touch, familiär und umweltbewusst geführt, das Gros der Zimmer geht in den begrünten Innenhof, dazu eine Garage samt eigener Werkstatt für Fahrradtouristen.
Hackengasse 20, T 982 42 72, www.hotelstadthalle.at, U6 Burggasse/Stadthalle, Straßenbahn 9, 49, DZ ab 88 €
Praktikables Sommerquartier
All you need,>>> O 14: Schick gestyltes 3-Sterne-Quartier mit hohem Komfort, reichhaltigem Frühstück, Garage. Eine ›Filiale‹ gibt es in der Großen Schiffgasse 2. Achtung: Beide Häuser sind nur von Juli bis September geöffnet!
Schäffergasse 2, T 05 01 14, www.allyouneedhotels.at, U4 Kettenbrückengasse, DZ 68–145 €
Nett, nahe Westbahnhof
Do Step Inn,>>> K 13: Sympathisches Hotel-Hostel-Doppel unweit von Gürtel und Mariahilfer Straße. Moderne Zimmer mit farbig gestalteten Wänden, Dusche und WC, im Hostel ohne Bad. Viele Extras, von Fahrradverleih bis Sauna und Wäscheservice, ruhiger Innenhof, Selbstkochen möglich.
Felberstr. 20, T 982 33 14, www.dostepinn.at, U3, U6 Westbahnhof, DZ im Hotel ab 56 €, im Hostel ab 44 €
Prachtlage am Wilhelminenberg
Palace Hostel,>>> D 10: Ob dieses Hostel das Attribut der ›schönsten Jugendherberge Europas‹ zu Recht trägt, sei dahingestellt. Prachtvoll ist seine Lage inmitten des riesigen Parks mit Panoramablick auf Wien allemal. Da nimmt man die ca. 20-minütige Anfahrt per Bus aus der Stadt gerne auf sich.
Savoyenstr. 2, T 481 03 00, www.hostel.at/shb, Bus 46B, die Vier-Bett-Zimmer (1 Bett ab 15 €) sind auch als DZ buchbar (p. P. ab 25 €)
Das passende Bett selbst suchen
Zimmervermittlung
Eine Liste aller lizensierter Unterkünfte mit Beschreibung und Kontakthinweis bietet www.wien.info; dort können Sie auch online buchen. Die Fachleute von WienTourismus beraten Sie und buchen für Sie in jedem Wiener Hotel: T +43 1 24 555, Mo–Fr 9–19 Uhr.
Wenn es luxuriös sein darf
www.theringhotel.com
www.dastriest.at
www.theguesthouse.at
www.hollmann-beletage.at
Ferienwohnungen
www.couchsurfing.org
www.airbnb.de
www.wimdu.at
Vor Ort
© Laif, Köln: Le Figaro Magazine/Arnaud Robin
Der alte Kaiser würde wohl die Welt nicht mehr verstehen: Diese jungen Leute – räkeln sich da ganz ungeniert auf dem hochedlen Rasen des Burggartens. Überhaupt: diese Lässigkeit und frischfreche Lebenslust überall. Anno dazumal war sein Wien doch viel sittsamer, untertäniger. Und grauer.
Eintauchen & erleben
Eine runde Sache: Mit dem Rad auf dem Ring-Radweg radeln.
Westliche Innenstadt und Ringstraße
Glanzvolle K.-u.-k.-Architektur — und dazwischen, als entspannende Kontrapunkte, unzählige Cafès und Grünoasen.
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s. >>>>
Staatsoper
Hier liefern die Wiener Philharmoniker, im Verbund mit den grandiosesten Sängern der Welt, Ohrenschmaus der Extraklasse.
s. >>>>
Dorotheum
Das älteste Auktionshaus der Welt bietet in noblen Schauräumen für jeden Geschmack das Richtige.
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Hofburg
Die Residenz der Habsburger ist steingewordenes Abbild österreichischer Geschichte.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
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Lipizzaner
Kein Wien-Besuch ist komplett, ohne die berühmten weißen Pferde erlebt zu haben.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
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Wiener Sängerknaben
Auch das ein Muss: einmal die ›goldenen Kehlen‹ live hören – z. B. in der Burgkapelle!
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Westliche Ringstraße
Der Spaziergang entlang dem westlichen Abschnitt der Prachtstraße offenbart eine großartige Architektur.
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Musikgenuss open air
Das Musikfilmfestival vor dem Rathaus bietet auf Großleinwand bei freiem Eintritt opulente Operninszenierungen, Tanz- und Konzertstars; und in den Pausen Kulinarisches aus aller Welt.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Toni Anzenberger
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Kaiserliche Schatzkammer
Die Hofburg beherbergt eine ganze Reihe spannender Museen. Die Krone gebührt der Kaiserlichen Schatzkammer, einer der wertvollsten Preziosensammlungen der Welt.
© Mauritius Images, Mittenwald: Alamy/Steve Hamblin
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Das Kunsthistorische Museum
Dieses Museum zeigt einige der kostbarsten Gemälde der Welt, dazu Spezialsammlungen sowie die grandiose ›Kunstkammer‹.
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Friedensweg
Ein Spaziergang als Reverenz an die pazifistischen Geistesgrößen und Institutionen der Stadtgeschichte.
»In Österreich wird man nur zum großen Mann, wenn man etwas auffällig nicht tut.« Egon Friedell
© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Elena Pominova
Süßzähne aufgepasst: Die legendäre Sachertorte gibt es auch im Straßenverkauf.
Prunk pur zwischen Hofburg und Ring
N
Nein, das geht nun gar nicht: Ein Besuch in Wien, ohne wenigstens einmal über die Ringstraße gelustwandelt zu sein, das wäre wie eine Tour durch Paris ohne Champs-Élysées oder durch London ohne Trafalgar Square. Schließlich zählt der Spaziergang vor allem über den westlichen Abschnitt jenes weltberühmten Boulevards zu den absoluten Höhepunkten der Stadterkundung. In neun Abschnitte gegliedert, umschließt der ›Ring‹ das historische Herz der Stadt: Börse, Universität, Rathaus, Burgtheater, Parlament, Kunst- und Naturhistorisches Museum … Nirgendwo sonst finden sich Geist und Macht der Monarchie und des liberalen Bürgertums so symbolträchtig und imposant repräsentiert.
Als nicht minder beeindruckend erweist sich die Erkundung der Hofburg: Der einstige Nabel des Habsburgerreiches birgt mit der Schatzkammer und dem Prunksaal der Nationalbibliothek zwei Ikonen imperialer Pracht. Sängerknaben und Lipizzaner treten innerhalb der Burgmauern auf. Auch Begegnungen mit starken Frauen wie Kaiserin Maria Theresia oder Sisi warten. Und etliche kleinere Museen komplettieren das reichhaltige Besichtigungsprogramm, an dessen Ende man im Volks- oder im Burggarten inmitten makellos gepflegten Grüns Atem holen und sich laben kann.
Orientierung
Reisekarte:>>> N/O 10–12
Cityplan:s. >>>>
Praktisch für unterwegs: Nahe dem Ausgangspunkt dieses Rundgangs, am Albertinaplatz unmittelbar hinter der Oper, hat die Tourist-Information ihren Hauptsitz. Hier erhalten Sie gratis Stadtpläne, Broschüren, Auskünfte sowie verbilligte Last-Minute-Theaterkarten.
Annäherung per Straßenbahn: Einen ersten Eindruck von der Einzigartigkeit der Ringstraße bekommen Sie bei einer Fahrt mit der Tram. An Bord der Linien 1, 2 oder D (die jeweils weite Teile des Rings und des Franz-Josefs-Kais befahren) sehen Sie die ganze Pracht wie in cinemascope an sich vorbeiziehen. Unterwegs gibt’s jede Menge Stopps, an denen Sie unterbrechen können. Bequemer, weil von einem Sitzplatz aus, genießen Sie das Panorama außerhalb der Rush Hour, die sich in etwa auf die Zeiten 7.30–9 und 16.30–18 Uhr beschränkt.
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Westliche Innenstadt und Ringstraße
Ansehen
Mahnmal gegen Krieg und Faschismus
Augustinerkirche
Dorotheum
Nationalbibliothek
Winterreitschule
Burgkapelle
Looshaus
Michaelerkirche
Stallburg
Nestroy-Geburtshaus
Palais Ferstel
Kunstforum
Schottenkirche
Votivkirche
Börse
Ringturm
Universität
Pasqualatihaus
Dreimäderlhaus
Neues Rathaus
Minoritenkirche
Theseus-Tempel
Parlament
Palais Epstein
Maria-Theresia-Denkmal
Äußeres Burgtor
Schmetterlingshaus
Albertina
Theatermuseum
Kaiserliche Schatzkammer
Kaiserappartements mit Sisi-Museum und Silberkammer
Haus der Geschichte
Museen der Neuen Burg
Weltmuseum
Museum der Illusionen
Globenmuseum
Kunsthistorisches Museum
Naturhistorisches Museum
Akademie der bildenden Künste
– siehe Tour s. >>>>
Essen
Bitzingers Vinothek
Café Sacher
Zum Alten Hofkeller
Tirolerhof
Reinthaler
Soho
Central
Hansen
Stadtkind
Lebenbauer
Yamm!
Café Landtmann
Palmenhaus
Burg.Ring1
Einkaufen
Wolfrum
Loden Plankl
Zuckerlwerkstatt
Viennastore
Xocolat
Leschanz
Kaufhaus Schiepek
Bewegen
Vienna Explorer
Pedal Power
Ausgehen
Staatsoper
Burgtheater
Albertinapassage
Livingstone / Planter’s Club
Flex
Café Stein
Passage
Westliche Innenstadt>>>O11/12
Staatsoper
Gibt es einen idealeren Ausgangspunkt für den Rundgang durch den Ersten Bezirk, die sogenannte Innere Stadt? Die Staatsoper (> zur Karte), dieses Gebäude, das boshafte Kritiker – wohl wegen seiner romantisch-historisierenden Formen und der metallenen Dachkonstruktion – gerne mit einem Bahnhof vergleichen, liegt nicht nur denkbar zentral an der Ecke Kärntner Straße/Opernring, nahe dem Verkehrsknotenpunkt Karlsplatz und somit quasi an einem Haupteinfallstor in die City. Sie ist auch wie kaum ein anderer Bau Symbol für die Stadt.
Sinnbild der Musikmetropole
1861–1869 nach Plänen der Architekten Eduard van der Nüll und August von Siccardsburg als K.-u.-k .-Hofoper errichtet, war sie der erste Monumentalbau der Ringstraßenzone. Ihre glanzvolle Wiedereröffnung im Jahr 1955 – zehn Jahre, nachdem sie infolge eines Fliegerangriffs fast vollständig ausgebrannt war – empfanden die Wiener als inoffiziellen Festakt der kurz zuvor wiedergewonnenen Souveränität der Nation.
Vor allem aber versinnbildlicht das ›Haus am Ring‹ Wiens Ruf als Musikmetropole: Die Liste seiner Direktoren umfasst so illustre Namen wie Gustav Mahler, Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler, Karl Böhm und Herbert von Karajan, und die der hier auftretenden Bühnensolisten einst wie heute (fast) alle Weltstars der Sängerzunft. Als Hausorchester spielen allabendlich die Wiener Philharmoniker. Auf dem Programm steht von September bis Juni beinahe täglich eine andere Oper. Zudem pflegen hier seit vielen Jahren Anfang Juli im Rahmen des Jazzfests Stars der internationalen Jazzszene aufzutreten. Und jährlich einmal, am Faschingsdonnerstag, werden Zuschauerraum und Bühne auf eine Ebene gebracht: für den Opernball – das glanzvollste Ereignis der Wiener Ballsaison.
Die Oper in allen Facetten
Die Räumlichkeiten der Staatsoper, so etwa die opulent verzierte Feststiege, Teesalon, Loggia und Schwindfoyer, auch Zuschauerraum und Bühne können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Verschnaufen und via Video Sängern lauschen kann man hernach im Café Oper Wien an der Ostseite (Mo–Sa 8–23, So ab 9.30 Uhr, kleine Speisen ab 8,50 €). Ein toller Zusatzservice: Von September bis Juni lässt sich, ebenfalls an der Ostfassade der Staatsoper, das Bühnengeschehen von Sitzbänken aus ›open air‹ und kostenfrei live über Mega-Leinwand und Lautsprecher miterleben.
Opernring 2, U1, U2, U4 Karlsplatz, Führungen Juli/Aug. mehrmals tgl., Sept.–Juni mehrmals wöchentl. (9 €), Infos: T 514 44 26 13/14, www.wiener-staatsoper.at bzw. am Aushang unter den östlichen Arkaden; Ticketservice s. >>>>
Auf dem Albertinaplatz
Ein mit Kunst angefülltes Palais
Dort, wo heute unter einem weit auskragenden Aluminiumflügel Bitzingers Vinothek (> zur Karte) zum Weingenuss und Kalorientanken einlädt, führte einst ein Tor in das Innere der Augustinerbastei. Heimliche Besucher der Kaiserfamilie, Kronprinz Rudolfs Mätresse Maria Vetschera etwa, die von ihrem Geliebten später, 1889, in Mayerling erschossen werden sollte, gelangten von hier ungesehen durch einen Geheimgang bis in die Burg.
Das angrenzende, nach seinem Erbauer Herzog Albert von Sachsen-Teschen benannte Palais Albertina beherbergt die weltweit größte grafische Sammlung: 44 000 Zeichnungen und Aquarelle sowie rund 1,5 Mio. Druckgrafik-Blätter. Sie vereint fast lückenlos alle Künstler vom Beginn des 15. Jh. bis in die Gegenwart, darunter Dürer, Leonardo, Raffael, Michelangelo, Rubens, Rembrandt und Schiele. Der ungeheure Schatz darf aus konservatorischen Gründen nur Besuchern mit Sondergenehmigung gezeigt werden. Dennoch hat das 2003 nach langjähriger Renovierung wieder eröffnete Palais die Metamorphose zu einem viel frequentierten modernen Museum geschafft (s. >>>>). Freilich lohnen allein schon seine wieder in schwelgerischem Glanz erstrahlenden Prunkräume den Besuch.
© Look, München: Rainer Mirau
Ein Blick zum Verlieben: Von der Augustinerbastei, vor dem Eingang der Albertina und zu Füßen des bronzenen Erzherzog Albrecht, gleitet er auf die Staatsoper und, linker Hand, das legendäre Hotel Sacher.
Mekka für Schleckermäuler
Eine Traditionsadresse par excellence liegt unmittelbar hinter der Staatsoper, im Erdgeschoss des gleichnamigen Nobelhotels: das Café Sacher (> zur Karte). Gleich nebenan, im zugehörigen Shop, gibt’s die legendäre Schokoladentorte zum Mitnehmen und, im handlichen Holzkistchen, auch zum Verschicken in alle Welt (Philharmonikerstr. 4, T 5145 60, www.sacher.com, tgl. 8–24 Uhr).
Ein Blick von der Rampe
Der Albertinaplatz – er trägt seit 2009 den Namen des früheren Bürgermeisters Helmut Zilk trägt – verdient aber auch sonst eingehende Umschau. Blickfang ist in seiner verkehrsbefreiten Mitte das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus (> zur Karte) des Bildhauers Alfred Hrdlicka. Aus drei behauenen Marmorblöcken und einer Bronze bestehend, erinnert es an die Opfer des dunkelsten Kapitels in der Geschichte Wiens, die Jahre 1938–45. Das granitene ›Tor der Gewalt‹ etwa an der Stirnseite des Platzes gemahnt an die Tausenden Häftlinge, die auf der Todesstiege im Steinbruch des KZ-Mauthausen starben; die Skulptur des knieenden, zum Gehsteigwaschen gezwungenen Juden an die Erniedrigung, die der gnadenlosen Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger nach dem ›Anschluss‹ vorausging.
Nicht versäumen sollten Sie den schönen Rundblick vom Plateau der sogenannten Albrechtsrampe, vis-à-vis dem Eingang zur Albertina, auf Burggarten, Oper und das Hotel Sacher. Der selbstbewusste Reiter, zu dessen Füßen Sie hier stehen, ist Erzherzog Albrecht. Er war 1866 Oberbefehlshaber in der für die Österreicher siegreichen Schlacht gegen die Italiener bei Custozza. Auch nicht achtlos vorbeigehen sollten Sie am Danubiusbrunnen unten am Sockel der Rampe. Seine Frauen- und Mädchenfiguren sind allegorische Darstellungen der wichtigsten Flüsse der Donaumonarchie und symbolisieren deren Größe und landschaftliche Vielfalt.
Habsburgerherzen
Keine 200 m weiter ragt linkerhand der schmale, quadratische Turm der Augustinerkirche (> zur Karte) himmelwärts. Sie wurde ab 1330 erbaut und war seit Mitte des 17. Jh. Hofpfarrkirche, in der zahlreiche Habsburger getauft und getraut wurden. Sehenswert sind in ihr u. a. das von dem Klassizisten Antonio Canova gestaltete Marmorgrab der Erzherzogin Maria Christina, einer Tochter Maria Theresias, sowie das Herzgrüfterl hinter der Georgskapelle, in dem 54 Urnen mit den Herzen der Habsburger aufbewahrt werden.
Unter Freunden feiner Sakralmusik weithin bekannt ist das Gotteshaus für seine festlichen Hochämter. Ganzjährig Woche für Woche, jeden Sonntag und an kirchlichen Feiertagen führen Chor und Instrumentalensemble der Pfarre auf höchstem Niveau eine Festmesse von Haydn, Mozart, Beethoven und Bruckner, aber auch weniger bekannten Komponisten auf. Schauen Sie doch, so Sie am Wochenende in der Nähe sind, mal ins Programm: www.augustiner.at!
Mal anders shoppen
Wenn Wiener die Kauflust packt, gehen sie gerne ins Dorotheum (> zur Karte). Denn am Hauptsitz dieses weltweit ältesten Auktionshauses lässt sich ein Schaufenster- oder Einkaufsbummel der besonderen Art unternehmen. ’S Pfandl, wie der Volksmund diese Institution liebevoll nennt, wurde 1707 als ›Versattz- und Frag-Ambt‹ gegründet. Heute ist es ein modernes Unternehmen mit zahlreichen Repräsentanzen im In- und Ausland.
Selbst wer in seiner Zentrale nichts kaufen (oder versetzen) will, sollte ihr einen Besuch abstatten. Denn das edle Palais ist eine Augenweide. Und in dem dreistöckigen Labyrinth aus stuckverzierten Sälen fühlt man sich inmitten von Möbeln, Teppichen, Spielwaren, Schmuck, Porzellan und vielerlei Kuriositäten in eine Art gehobenen zentraleuropäischen Basar versetzt. Im Bereich ›Freier Verkauf‹ lassen sich in Vitrinen gezeigte Objekte direkt erstehen. Um bei einer der vielen Sonderauktionen zuzuschlagen, können Sie auch vorab eine schriftliche Kauforder erteilen oder einen Sensal beauftragen, stellvertretend mitzusteigern.
Dorotheergasse 17, T 515 60-200, www.dorotheum.com, Mo–Fr 10–18, Sa 9–17 Uhr, Eintritt frei
Die Hofburg
18 Trakte und 19 Höfe, 54 Treppen und nicht weniger als 2600 Räume: Die sogenannte Hofburg, in der heute noch an die 5000 Menschen arbeiten, hat beinahe die Dimensionen einer kleinen Stadt. Mehr als sechs Jahrhunderte lang diente sie dem österreichischen Herrscherhaus als Sitz, schlug hier machtpolitisch das Herz der Habsburgermonarchie. Allein deshalb, klar, ist ihre ausführliche Erkundung ein absolutes Muss. Doch bevor Sie diesen Riesenkomplex, der sich zwischen Albertina-, Helden- und Michaelerplatz über eine Gesamtfläche von 240 000 m2 erstreckt, staunend durchwandern, lohnt ein Blick auf seine faszinierende Baugeschichte.
Hofburg
1 Eingang zu Kaiserlicher Schatzkammer und Burgkapelle
2 Eingänge zu Kaiserappartements, Silberkammer und Sisi-Museum
3 Eingang zum Prunksaal der Nationalbibliothek
4 Eingang und Tickets für Spanische Hofreitschule
5 Besucherzentrum der Spanischen Hofreitschule
6 Zu den Museen der Neuen Burg
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Geschichte einer Machtzentrale
Die Burg zu Wien war mit kurzen Unterbrechungen von 1276, als Rudolf I. mit den österreichischen Ländern belehnt wurde, bis zum Rücktritt Kaiser Karls 1918 Residenz der Habsburger. Trakt für Trakt haben die Herrscher dieses ursprünglich aus dem schweizerischen Aargau stammenden Geschlechts von Generation zu Generation hinzugefügt und so ein riesiges, in sich verschachteltes und unübersichtliches Raumlabyrinth geschaffen. Bereits der Blick auf den Grundriss lässt die lange Entstehungsgeschichte erahnen. Eine solche Ansammlung oftmals asymmetrischer und in schiefen Winkeln aneinander gefügter Elemente kann keinem einzelnen Architektenhirn entsprungen sein. Auch lassen die höchst unterschiedlichen, teils mittelalterlich verwinkelten, teils aufklärerisch geradlinigen, teils bauchig barocken Formen vermuten: Hier haben sehr verschiedene Stilvorstellungen zusammengewirkt.
Urkundlich erstmals eindeutig belegt ist die Erwähnung des castro Wienennsi durch Rudolf von Habsburg 1279. Aus dieser gotischen Frühzeit ist lediglich die Burgkapelle sichtbar erhalten geblieben, deren heutiger Zustand freilich Ergebnis eines radikalen Umbaus im 15. Jh. ist. Zweitältester Bauteil ist die sogenannte Stallburg