Durchs rote Meer und andere Wüsten - Eberhard Heiße - E-Book

Durchs rote Meer und andere Wüsten E-Book

Eberhard Heiße

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Beschreibung

Im aufopferungsvollen Dienst für junge Christen und in seiner Familie erfährt Heiße bis 1989 die ganze Härte des SED-Unrechtsstaates. Zwei seiner fünf Kinder werden inhaftiert. Hauptamtliche und inoffizielle Spitzel schreiben über ihn mehr als 4.000 Blätter Stasi-Akten. Trotz massiver Anfeindungen hält er an seiner großen Hoffnung auf die Ewigkeit im Gelobten Land fest.

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Eberhard Heiße

Durchs ROTE MEER und andere Wüsten

DIE GESCHICHTE MEINES LEBENS

Eberhard HeißeDurchs ROTE MEER und andere Wüsten Die Geschichte meines Lebens

© 2013 Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage Lektorat: Thomas Schneider Covergestaltung: Matthias Schmitt Satz: Gerhard Friesen

ISBN: 9783869549859 Bestellnr.: 548985

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com

Inhalt

Kindheit unterm Hakenkreuz (Crottendorf 1933-1947)

Suchen und Finden (Thum/Weinböhla 1947-1952)

Höhen und Tiefen (Berlin 1952-1958)

Zeit des Reifens (Blütenberg 1958-1962)

Dienst unterm Bekenntniszeichen (Artern 1962-1971)

Dunkle Wolken, offener Himmel (Marienberg 1971-1988)

Neue Chancen (Annaberg 1988-1999)

Ende und Anfang (Sonnewalde ab 1999)

Vielen Dank an alle, die mich beim Schreiben des Buches unterstützt haben, in besonderer Weise meine Frau.

Ein großer Dank an Thomas Schneider aus Breitenbrunn. Er hat mich dazu ermuntert, meine Erinnerungen festzuhalten. Seine Mithilfe bei der Erstellung des Buches war entscheidend.

Der größte Dank dem, der mich durch Meere und Wüsten, Siege und Niederlagen, Schuld und Vergebung geführt hat ...

Eberhard Heiße

Vorwort

Meere und Wüsten sind vergleichbar. Von beiden gehen Faszination und Bedrohung aus. Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben unzählige Menschen in Meeren und Wüsten ihr Leben gelassen. Anderen wurde wunderbar hindurchgeholfen. Davon erzählen sie mit großer Dankbarkeit.

Beim Durchzug durch die Fluten des Roten Meeres hat das Volk Israel Bewahrung erfahren. Bis heute feiern Juden in aller Welt „Pessach“, das Fest der Erinnerung an die Flucht aus der Sklaverei Ägyptens.

Meere und Wüsten haben auch symbolische Bedeutung. Im letzten Jahrhundert haben Menschen zwei Gewaltherrschaften unter roten Fahnen ertragen müssen. 55 bis 60 Millionen Menschen fanden den Tod unter der Hakenkreuzfahne, etwa 90 Millionen unter wehenden Fahnen des Kommunismus. Aber auch in diesen schweren Jahren haben viele in Bedrohung, Angst, Verlust und Niederlage Durchhilfe erfahren dürfen und erzählen davon weiter. Sie berichten von erlebter Gemeinschaft in finsteren Tälern und von Oasen in Wüsten.

Dieses Buch will Stärkung sein für Leser, die sich auf Wüstenwegen befinden.

Eberhard Heiße

Kindheit unterm Hakenkreuz (Crottendorf 1933-1947)

Die Idee Adolf Hitlers marschiert …

Trommeln und Fanfaren, Fackeln und Fahnen. Aufbruch. Ein Neues beginnt. Begeisterte hoffnungsfrohe Menschen ziehen durch die Straßen, in großen Städten wie in abgelegenen Dörfern.

Am 17.März 1933 wurde ich geboren. An diesem Tag, so hat man mir später erzählt, fand in meinem Geburtsort, einem abgelegenen Dorf in den Wäldern des Erzgebirges, zu Ehren Adolf Hitlers ein Fackelzug statt.

An meine Kindheit mit meinen drei Brüdern Karl-Joachim, Leberecht und Dietmar denke ich gern. Mein Vater war Schneidermeister, in seinem Betrieb arbeiteten immer auch Lehrlinge. Meine Mutter unterstützte ihn. Sie organisierte auch den Ausbau eines alten Hauses, machte einen Garten urbar und hatte bei allem noch Zeit, mit ihren Kindern wunderschöne Stunden in den Wäldern und an den Bächen zu verbringen.

„Es wächst ein neues Geschlecht heran. Die Idee Adolf Hitlers marschiert. Und Jungvolk voran, Jungvolk marschiert. Von der schwarzen Fahne geführt.“

Lied der Hitler-Jugend

Natürlich haben gerade die ersten zwölf Jahre mein Leben gezeichnet, Spuren hinterlassen. An vieles kann ich mich noch erinnern, auch an den lang erwarteten Tag, an dem ich in den großen Verband der Hitlerjugend aufgenommen werde. Meine älteren Brüder dürfen schon dabei sein. Mit Stolz trage ich jetzt mein braunes Hemd und das Lederkoppel mit Schulterriemen. Besonders aber das Fahrtenmesser. Am Koppel die Aufschrift: Blut und Ehre. Ich darf dabei sein! Ich gehöre dazu! Regelmäßiger Dienst, Heimatabende, Bastelstunden, Marschieren. Natürlich begeistern mich die Geländespiele, wo ganzer Einsatz gefordert ist. Und Härte! Mit Freude werden die mitreißenden Lieder der Hitlerjugend gesungen.

Melodien und Texte, alle sind mir bis heute gegenwärtig.

In den freien Stunden wird viel gelesen. Besonders begehrt sind die kleinen Hefte im DINA5-Format. Erlebnisbücher, Kolonialbücher, Kriegsbücher. Spannung, Abenteuer, Romantik. In mir ist die Suche nach Idolen, nach Vorbildern. Und ich finde sie. In den deutschen Heldensagen, im deutschen U-Boot-Kommandant, der im Golf von Mexiko amerikanische Tankschiffe versenkt, in Erich Rommel, dem „Wüstenfuchs“, der mit seiner Panzerarmee fast bis zum Suezkanal vordringt. In meiner kleinen Dachstube hängt eine große Europakarte. In den verschiedenen Ländern stecken kleine Nadeln mit Hakenkreuzfähnchen. In Abständen von ein paar Tagen, vor allem nach den Sondermeldungen im Radio, werden die kleinen Fähnchen mit Stolz nach vorn gerückt. Narvik, Kursk, die Insel Krim, Stalingrad.

Mein Jungenherz ist mit Begeisterung und Stolz erfüllt. In einer vergilbten Schulbeurteilung aus dem Jahr 1943 finde ich folgenden Eintrag: „Eberhard besitzt gute Führereigenschaften…“. So ist der Weg zum Hitlerjugendführer eigentlich schon vorprogrammiert. Von KZ`s und Judenverfolgung weiß ich nichts. Auch meine Eltern nicht.

Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammen hält. Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt.

Deutschlandlied, 1. Strophe

Aber bald ist die Zeit der vielen Sondermeldungen vorbei. Natürlich gibt es sie noch, aber sie werden immer spärlicher. Mit schwerem Herzen stecke ich jetzt meine Hakenkreuzfähnchen auf der Europakarte rückwärts in Richtung Deutschland. Was kleine Pimpfe und ein ganzes Volk trägt, ist jetzt nur noch der Glaube. Aber was heißt „nur noch“! Der Glaube an Adolf Hitler und seine Berufung, der Glaube an die Vergeltungswaffen, der Glaube an den Endsieg! So singen wir weiter unsere Lieder, sammeln Altmetall und Lumpen für den Führer und den Sieg und führen Geländespiele mit zunehmender Härte durch. Um jeden Preis sind die gegnerischen Jungvolkzüge zu schlagen und die Fahnen zu gewinnen. „Geht schnell noch in die Drogerie, kauft euch Pfeffer und blast ihn den Feinden in die Augen. Um jeden Preis müssen wir siegen.“ Die verlorene Schlacht von Stalingrad und der Brief mit der Mitteilung, dass mein geliebter Bruder Karl-Joachim bei den erbitterten Kämpfen bei Rschew vor Moskau als vermisst gemeldet wird, haben mich schon stark bewegt. Die letzten Briefe, die er uns von der Ostfront schrieb, habe ich erst Jahrzehnte später in die Hände bekommen.

Aber sicher wird Stalingrad wieder zurückerobert und sicher lebt unser Bruder noch irgendwo in einem sibirischen Kriegsgefangenenlager. Und sicher werden unsere durch Bombenangriffe zerstörten deutschen Städte nach dem Endsieg ganz schnell wieder aufgebaut. So vergehen die Monate. Die zugeteilten Lebensmittelrationen reichen überhaupt nicht mehr aus. Wir müssen regelrecht hungern. Heimlich drehen wir an der Brotschneidemaschine, damit die Schnitten stärker werden. Es geht dem Endsieg entgegen. Aber er ist anders als wir uns das denken. Die ersten russischen Panzer rollen auf deutschen Boden. Die ersten Orte in Ostpreußen werden besetzt und dann von deutschen Truppen zurückerobert. Schreckensbilder erreichen uns und stärken die Kampfmoral an der Front und in der Heimat. Immer noch glauben wir an den Endsieg. In großen Formationen ziehen amerikanische Bomberverbände über das Erzgebirge, zerkratzen mit ihren Kondensstreifen den schönen blauen Himmel und zerstören Industriestädte in Nordböhmen. Es kommt zu einer großen Luftschlacht. Brennende Flugzeuge stürzen über unser idyllisches Erzgebirgsdorf. Bomber explodieren. Die Fensterscheiben in unserem Haus werden eingedrückt, Häuser geraten in Brand und brennen nieder. Der totale Krieg hat nun auch das Erzgebirgsdorf Crottendorf in aller Härte erreicht. Und immer noch klammern sich viele an die Hoffnung. Zarah Leanders Stimme erklingt aus den Radios „Ich weiß, es muss einmal ein Wunder geschehen…“. An den verkohlten Wänden der Ruinen in den Großstädten steht mit großen weißen Buchstaben: „Unsere Mauern brechen, unsere Herzen nicht.“

Der totale Zusammenbruch

„Bis zum letzten Atemzug kämpfend hat unser Führer in der Hauptstadt Berlin sein Leben für Großdeutschland gelassen“, tönt es aus dem Radio. In Wirklichkeit beging er Selbstmord. Aber die Idee Adolf Hitlers marschiert immer noch und im Berliner Tiergarten kämpfen verzweifelte Hitlerjungen mit Panzerfäusten gegen den Feind. Und dann: Bedingungslose Kapitulation. Es fällt mir schwer, die Europakarte in meinem Zimmer von der Wand zu nehmen. Aber was soll sie dort noch!? Eines Tages vernichtet meine Mutter das braune Hemd, mein Koppel, den Schulterriemen, das Fahrtenmesser. Über unsere Dorfstraße, wo vor zwölf Jahren begeisterte Fackelzüge zogen, rollen amerikanische Armeefahrzeuge, dann russische. Und schließlich endlose Elendszüge Heimatvertriebener aus den ehemaligen deutschen Gebieten in Böhmen. Abgemagerte Gestalten, die ihre paar Habseligkeiten auf Handwagen hinter sich herziehen. Richtung Westen. Es sind Bilder, die sich ganz tief in mir einprägen. Aber auch Bilder aus den KZ`s Buchenwald und Auschwitz sehen wir. Es ist für uns alles unfassbar. Führende Parteigenossen nehmen sich das Leben. Der Glaube, der Irrglaube eines ganzen Volkes, ist zerbrochen. Es gibt nur noch Trümmer. Nicht nur in den Städten, sondern auch in unseren Herzen. Unseren Bruder, der aus Russland als vermisst gemeldet wurde, werden wir nie wieder sehen.

Der Traum eines „Tausendjährigen Reiches“ ist nach 12 Jahren ausgeträumt. Geschickte Demagogen haben ein ganzes Volk begeistert und ins Verderben geführt. Millionen Menschen finden auf den Schlachtfeldern und in Gaskammern ihren Tod. Herrliche mittelalterliche Städte wurden unwiederbringlich zerstört. Ein Volk wird auseinandergerissen und verliert für viele Jahrzehnte seine Identität und den berechtigten Stolz auf eine lange reiche Geschichte mit vielen herausragenden Persönlichkeiten.

Ganz sicher hat diese frühe Erfahrung von zwölf Jahren Diktatur mich wachsam und kritisch gemacht gegenüber großen Parolen und Versprechungen und emotionalen Großveranstaltungen unter einem Meer von Fahnen und einer verlogenen Medienbeeinflussung.

Schule gibt es einige Monate überhaupt nicht mehr. Nazilehrer (und wer war nicht in der Partei!?) werden entlassen oder in russische Speziallager verschleppt, wo viele umkommen. –

Suchen und Finden (Thum/Weinböhla 1947-1952)

Ein Mikroskop schafft Klarheit

1947 beginnt meine Gärtnerlehre in Thum, einer Kleinstadt im Landkreis Annaberg, im heutigen Erzgebirgskreis. Interessante prägende Jahre liegen vor mir. Jahre des Hungerns, des Fragens, des Suchens und des Findens. Der Anfang ist besonders hart. Nach ein paar Tagen habe ich ein großes Heimweh nach meinen Eltern, meinen Brüdern, meinen Freunden. Ich denke an einsame Stunden im Gewächshaus. Aber dann finde ich immer mehr Freude an meinem künftigen Beruf. Es ist Winter. Große Schneeflocken fallen auf die Glasscheiben und tauen. Ich bin dabei, die blühenden Alpenveilchen auszuputzen. Faulende Stiele müssen entfernt werden. An anderer Stelle keimen schon wieder in kleinen Kisten die Sämlinge für die Alpenveilchen des nächsten Jahres. Viel Zeit zum Nachdenken und zum Staunen. Im Laufe eines Jahres entsteht aus einem Samenkorn eine blühende Pflanze. Und in diesem kleinen Körnchen sind schon alle Anlagen enthalten. Die Zeichnung des Blattes, die Farbe weiß, rot, rosa, rot mit Auge Rokoko. Das ist phantastisch! Einmal in der Woche fahren wir in die Kreisstadt Annaberg zur Berufsschule. Dort stehen Mikroskope und wir dringen immer tiefer in das Wunder der Pflanzen ein. Das Staunen wird immer größer. In der Pause gibt es Gespräche mit dem Berufsschullehrer über das Wunder des Lebens einer Pflanze, einer Zelle. Wie kommt das? Wo liegt das Geheimnis? Die Antwort ist einfach und klar: Naturgesetze. Wenn die notwendigen Wachstumsbedingungen gegeben sind wie Wärme, Licht, Nährstoffe und Wasser, dann sind die Voraussetzungen für Leben und Wachstum da. Es beruht alles auf Naturgesetzen. Aber diese Antworten befriedigen mich nicht. Die Gespräche gehen weiter. Woher kommen die Naturgesetze? Sie sind eben da! Da klingelt es, der Unterricht geht weiter. Meine Gedanken schweifen vom Unterrichtsstoff ab. Woher kommen die Naturgesetze? Keine Ordnung ist einfach so da. Kein Gesetzbuch, keine Straßenverkehrsordnung. Dahinter stehen doch intelligente Menschen, die ihre Gedanken formulieren. Am nächsten Tag stehe ich wieder bei den blühenden Alpenveilchen im Gewächshaus. Und zum ersten Mal in meinem Leben kommt der Gedanke: Gibt es eine höhere Intelligenz? Gibt es Gott? Von Gott habe ich schon mal was gehört. Im Konfirmandenunterricht. Ich musste dahingehen, weil meine Eltern das wollten. Das war damals feste Tradition in den Erzgebirgsdörfern. Aber bleibende Eindrücke hat der Konfirmandenunterricht bei mir nicht hinterlassen. Als ich dann bei der festlichen Konfirmation in der Kirche vor dem Altar stand, waren meine Gedanken bei den Geschenken. Und nun, eine Zeit später, bricht elementar die Frage nach Gott auf. Die blühenden Alpenveilchen, das Mikroskop in der Berufsschule und die unbefriedigende Antwort meines Lehrers haben die ersten Impulse gegeben. Das große Suchen beginnt. Zugleich auch die Suche nach dem Sinn meines Lebens. Manchmal bin ich ganz einsam. Später finde ich mich wieder in den Gedanken von Hermann Hesse: „Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern. Jeder ist allein.“

Bei den Zeugen Jehovas

Mitten in meinem Fragen und Suchen kommt eine folgenschwere Einladung. Werner, ein Gärtnergehilfe aus unserem Betrieb spricht sie aus. „Hast du heute Abend Zeit? Ich lade dich ein. Ganz sicher wird es spannend.“ Die Neugierde hat mich gepackt. Am Abend mache ich mich auf den Weg. Ich finde das Haus in der Annaberger Straße. Im ersten Stockwerk soll die Überraschung sein. Nach meinem Anklopfen wird die Tür vorsichtig einen Spalt geöffnet. Ein mir unbekannter Herr öffnet die Tür, lässt mich ein, schließt die Tür sofort wieder zu. Was finde ich? Ein großes Wohnzimmer, am Tisch sitzen etwa fünfzehn Personen unterschiedlichen Alters. Werner ist auch da, begrüßt mich ganz freundlich und bietet mir einen Stuhl an. Die Spannung in mir steigt. Es ist 20.00 Uhr, viele öffnen ihre Taschen, Bücher liegen auf dem Tisch, es scheinen Bibeln zu sein. Der Mann am Kopfende des Tisches holt eine Zeitschrift aus der Tasche. Da ich in seiner Nähe sitze, kann ich den Titel der Zeitschrift lesen: „DER WACHTTURM“. Plötzlich weiß ich wo ich bin. Bibeln werden aufgeschlagen, Fragen gestellt und beantwortet. In der zweiten Hälfte des Abends erzählen Frauen und Männer aus ihrem Leben. Sie berichten davon, wie sie im Dritten Reich als Zeugen Jehovas gesucht und gejagt wurden, wie man „illegale“ Versammlungen auflöste und einige ins KZ brachte. Gemeinsam mit kriminellen und politischen Gefangenen verbrachten viele von ihnen furchtbare Jahre hinter elektrischem Draht. Viele haben das nicht überlebt. Gespannt höre ich zu und frage: „Warum hat man euch eingesperrt?“ - „Weil wir den Wehrdienst verweigert haben, weil die Zeugen Jehovas eine verbotene Organisation war und wir uns trotzdem versammelt haben. Und jetzt werden wir wieder verfolgt. Unser Zweigbüro in Magdeburg haben sie mit Gewalt besetzt und aufgelöst. Viele, die im KZ waren, sitzen wieder hinter Gittern. Aber wir halten Jehova die Treue. Heimlich kommen wir zusammen und unser Werk wächst.“ Dann gibt es noch einige Informationen und ein Gebet.

Innerlich aufgewühlt gehe ich zurück in die Gärtnerei, in mein Lehrlingszimmer. Etwas Neues ist in mein Leben getreten. Eine Woche später bin ich wieder in diesem Kreis und werde freudig von allen begrüßt. Gemeinsam forschen wir in der Bibel. Wichtige Stellen werden rot unterstrichen, vor allen Dingen von Jesu Wiederkunft. Ich bin von der Gruppe fasziniert.

Die germanischen Helden, der deutsche U-Boot-Kommandant, Erich Rommel und der junge SA-Führer Horst Wessel aus Berlin sind in den Hintergrund getreten. Ich bewundere die Menschen, die wegen ihres Glaubens im Dritten Reich ins KZ gegangen sind und nun unter Lebensgefahr, unter der kommunistischen Diktatur ihren Weg mutig weitergehen. Meine Schlussfolgerung: Wenn Menschen sich so total für etwas einsetzen, muss das, für was sie sich einsetzen, auch gut und richtig sein. Der Nebel verzieht sich. Leben ist nicht mehr Einsamsein. Brüder und Schwestern stehen mir zur Seite, geben Antwort auf meine Fragen, Geborgenheit und die ersten Aufträge, die Königsherrschaft Jehovas auszubreiten. Ich habe gesucht, was ich gefunden habe. Ich bin nicht mehr allein. Mein Leben hat einen Sinn. Ich bin Zeuge Jehovas und bin stolz darauf. Es kommt zu ersten Auseinandersetzungen. Meine Eltern werden wütend: „Da gehst du nicht mehr hin!“ Beim nächsten „Wachtturm-Studium“ erzähle ich davon: „Wir suchen in der Bibel und finden Antwort: >Ihr müsst gehasst werden von allen Menschen< und >ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe<“. Der nächste Krach kommt eine Woche später. Mein Lehrmeister ist Kirchenältester. Es kommt zum Gespräch. „Mach erst mal deine Gehilfenprüfung. Die Bibelforscher sind nicht gut für dich. Da gehst du nicht mehr hin. Hast du verstanden?“ Natürlich, bei dieser Lautstärke! Aber in der Stille denke ich: „Du kannst mir viel verbieten, das aber nicht!“ Und in großer Treue gehe ich weiter zu den Versammlungen der Zeugen Jehovas. Eines Tages fragt mich der Versammlungsleiter, wie das ist mit der Taufe und ob ich überhaupt zu einer Kirche gehöre. „Ja“, antworte ich, „getauft und konfirmiert bin ich schon, aber das war der Entschluss meiner Eltern.“ Dann höre ich: „Wenn du zu uns gehören willst, dann musst du konsequent sein. Tritt aus der Kirche aus.“ Neugierig frage ich zurück: „Wie mache ich das?“ Prompte Antwort: „Geh ins Rathaus zum Standesbeamten und erkläre deinen Austritt. Mach es bald!“ Ein paar Tage später suche ich im Thumer Rathaus nach der richtigen Tür und bekomme gesagt, dass der zuständige Beamte für Kirchenaustritt nicht da ist. „Komm ein paar Tage später.“ Aber es sollte alles ganz anders kommen.

… aber die Kirche ist vom Teufel

Es ist Mittagspause. Viel gab es wieder mal nicht und der Teller ist schnell abgeräumt. Ich bin auf dem Weg in meine Lehrlingsbude. Da steht vor mir ein unbekannter junger Mann. Er spricht mich an: „Ich suche Eberhard Heiße. Kannst du mir helfen?“ – „Ich bin Eberhard Heiße“ – „Na wunderbar! Ich will dich einladen, zur Jungen Gemeinde (evangelischer Jugendkreis) im Gemeindehaus. Morgen Abend. Wir fangen 19.00 Uhr an.“ Kurzes Zögern bei mir. Junge Gemeinde? Kirche? Davon will ich mich trennen! Aber dann blitzt ein anderer Gedanke auf und ich sage „Ja, ich komme!“ Sorgfältig lege ich am nächsten Tag meine Gedanken zurecht. Im Sinne der Zeugen Jehovas werde ich meine Meinung sagen. Und dann kommt der Abend. Etwa zwanzig Jugendliche haben sich versammelt. Irgendetwas wird gesungen. Dann gibt es einen Vortrag. Ich weiß heute nicht mehr, um was es ging. Aber dann, die große Chance für mich: „Möchte jemand noch was dazu sagen?“ Darauf habe ich gewartet. Ich melde mich und halte eine flammende Rede. Mit vielen Argumenten mache ich die Kirche nieder und erzähle von ihr alle Schlechtigkeiten, die ich damals schon wusste. Das Ganze gipfelt in der Aussage der Zeugen Jehovas: „Es gibt drei große Machtbereiche des Satans: Politik, Wirtschaft und Kirche.“ Einige der Jugendlichen sehen mich entsetzt an, andere schauen betroffen zu Boden. Einer rückt weg von mir. Ich vermute, dass sie mich jetzt rausschmeißen. Aber ich darf bleiben. Der mich zur Jungen Gemeinde eingeladen hatte, begleitet mich sogar ein Stück des Weges. Es gibt ein kurzes Gespräch und am Schluss trage ich noch einmal meine These vor: „Ich habe viele Fragen, aber eines weiß ich: Die Kirche ist vom Teufel.“ Da bleibt er stehen, schaut mich an und sagt: „Sehe ich wirklich so aus?“ „Nicht direkt“, sage ich, „aber trotzdem ist es so“. „Du kannst mich gern mal besuchen“, höre ich zum Abschied und bekomme eine kleine Karte in die Hand gedrückt. Zu Hause lese ich darauf die Anschrift: Christoph Zschach, Jugendwart der Evangelischen Kirche, Jahnsbach. „Dieser Kirchenspinner“, denke ich noch, und schlafe ein.

Ein offenes Herz, viel Gebäck und die große Liebe

Eines Tages setze ich mich nach Feierabend auf mein Fahrrad und radle ins Nachbardorf Jahnsbach. Was mich dazu bewegt, weiß ich nicht. – Heute weiß ich es! – Die Tür wird geöffnet. „Schön, dass du gekommen bist. Komm rein.“ Und dann sitzen wir in einem gemütlichen Wohnzimmer am Tisch. Es kommt alles ganz anders als ich es dachte. Keine leidenschaftliche Glaubensdiskussion, sondern eine Tasse Tee und eine große Schüssel mit herrlich duftenden Butterplätzchen. Hungrig falle ich darüber her. Im Regal des Wohnzimmers stehen aufgestapelt viele Kartons mit Gesellschaftsspielen. „Komm, wir spielen eine Runde Schach“, lädt mich Christoph Zschach ein. Aber ich muss ablehnen, weil mir dieses Spiel bis heute zu kompliziert ist. So machen wir es uns weiter am Tisch bequem, trinken Tee, essen Plätzchen und spielen Halma. Dabei unterhalten wir uns über alles Mögliche. Zwischendurch wird die Schüssel mit Gebäck wieder aufgefüllt. Bei der Verabschiedung sagt mir Christoph dann, dass ich immer, wenn ich Zeit habe, zu ihm kommen könne. Wenn er da ist, hätte er auch Zeit für mich. Und schon geht es in rasender Fahrt nach Thum zurück. – Nach wie vor besuche ich treu die Versammlungen der „Zeugen“, unterstreiche ganz bestimmte Bibelstellen und baue das Feindbild Kirche weiter aus. Aber auch Christoph besuche ich ab und zu. Immer hat er Zeit für mich, würzigen Tee und volle Schüsseln mit Buttergebäck. Auf Glaubensdiskussionen lässt er sich nicht ein. Aber er hat ein neues Spiel aus dem Westen bekommen und das beschäftigt und begeistert uns.

Inzwischen beginnt im Gartenbaubetrieb Hübler ein neuer Lehrling die Ausbildung. Johannes kommt aus einer Gemeinde der Siebententagsadventisten und ist zutiefst von seiner Glaubenslehre überzeugt. Siegfried, ebenfalls Lehrling und Sohn vom Chef, ist inzwischen Mitarbeiter der Jungen Gemeinde geworden. Werner und ich sind Zeugen Jehovas. Bis heute unvergesslich sind die Mittagspausen. In meiner Bude finden die Streitgespräche statt. Mit der Bibel in der Hand versuchen wir die Andersdenkenden zu überzeugen. Ein zähes Ringen um die Wahrheit, leidenschaftlich und hart. Bis dann die Betriebsklingel unsere Diskussionen beendet und uns zur Arbeit ruft. So geht das über viele Wochen. Langsam wird mir das alles zu viel. Ich kann nicht mehr. Und da die Diskussionen nun auch während der Arbeit weitergehen, sagen andere im Betrieb: „Ihr seid religiöse Spinner. Hört endlich auf damit!“ Ich bin innerlich zerrissen. Es geht mir nicht gut. Wieder fahre ich zu Christoph. Wieder wird die Plätzchenschüssel geleert, gespielt und beim Verabschieden drückt mir Christoph eine abgegriffene Zeitung in die Hand. Zum ersten Mal gibt er mir etwas mit. In meiner Lehrlingsbude nehme ich die Zeitung zur Hand. Der Titel: „Kirche und Mann“. Auf Seite 1 ein Artikel, den ich nicht lese, weil er mir zu lang erscheint. Auf Seite 2 sehe ich in der Mitte ein Bild. Und darunter, stark gedruckt, ein Spruch. Ein Wort der Bibel aus dem Alten Testament. Es steht im Propheten Jesaja, im Kapitel 42, Vers 3:

„So spricht Gott: Das geknickte Rohr will ich nicht zerbrechen und den glimmenden Docht will ich nicht auslöschen.“

Dieses Wort trifft mich ins Herz. Es gibt kein besseres Wort für mich. Eine totale Liebeserklärung. Kein Aufruf zum Heldentum, sondern feste Zusage für Menschen, die immer auch mal unten sind. „Geknicktes Rohr“. Natürlich kenne ich das auch aus der Gärtnerei. Eigentlich ist dann keine Chance zum Überleben. „Glimmender Docht“, ein Bild mit dem ich auch etwas anfangen kann. Gott will nicht zerbrechen, nicht auslöschen. Es gibt die große Chance für Verlierer, für die, die im Schatten stehen. Im Laufe meines langen Lebens hat sich dieses Wort immer wieder neu bestätigt. Ich erlebe an diesem Abend Stunden, die sich tief eingeprägt haben. Wie soll ich es beschreiben? Ich kann es nicht erklären. Es ist alles hell und eine tiefe Freude erfüllt mich. Nein, keine Gefühlsduselei! Ich weiß mich geborgen. Gottes Liebe. Davon hatte ich bei den Zeugen Jehovas bisher nur sehr wenig gehört. Umso mehr aber von einem fordernden und strafenden Gott. Noch etwas geschieht in dieser Nacht. Mir wird deutlich, dass Gott auch seine Kirche liebt. Trotz endlos vieler Verfehlungen. Gott leidet unter dieser Kirche, aber weil er das „Geknickte“ liebt, liebt er auch diese Kirche. Und wenn Gott die Kirche liebt, dann ist es nicht möglich, dass ich mich von ihr distanziere und sie als Teufelswerk bezeichne. So, wie mich Gott liebt, liebt er auch seine Kirche. Und ich kann und will Gott lieben und auch seine Kirche, auch wenn sie aus tausend Wunden blutet, gerade deshalb. Mit diesen Gedanken gehe ich in die Nacht und in viele Nächte, die noch kommen werden.

Ein Jäger aus Kurpfalz in der Leichenhalle

Wenn einer etwas Schönes erlebt hat, dann muss er es weitersagen. Er kann es nicht für sich behalten. Wenn jemand etwas mit Gott erlebt hat, wird er davon erzählen und wird Mitarbeiter in seiner Gemeinde. So beginne ich als 16-Jähriger meinen Einsatz in der evangelischen Jugendarbeit, bis heute bin ich dabei. Mit der Jungschararbeit geht es los. Wir spielen Fußball, gehen schwimmen, singen, klettern in den Bergen, lesen in der Bibel und beten. Bald sind wir über zwanzig Jungen so zwischen 10 und 13. Langweilig ist das nie. Einige Erlebnisse sind in Erinnerung geblieben.

Meine Arbeitszeit geht zu Ende. Nun muss ich mich schnell waschen und umziehen. Aufgeregt stehen alle Jungen vor der Tür des verschlossenen evangelischen Gemeindehauses. „Heute dürfen wir nicht rein!“, ruft einer. „Nein, das geht auch nicht“, sagt der Kirchner, der geradewegs dazukommt. „Ich habe gerade alles sauber gemacht. Die Jungen tragen immer so viel Schmutz in den Gemeinderaum!“ Ratlosigkeit. Ausfallen lassen? Niemals! Ab geht es zum nahe gelegenen Friedhof. Außen, an der Friedhofsmauer finden wir eine geeignete Stelle. Nach etwa zwanzig Minuten setzt plötzlich Regen ein. Abbrechen? Nein! Die rettende Idee ist: Die Leichenhalle! Die Tür steht offen und im Nu ist der Raum von den Jungen bevölkert. Draußen gießt es wie aus Kannen. „Hier drin ist es richtig gemütlich!“, meint einer der Jungen. Nach der Andacht gibt es eine gruslige Geschichte und dann singen wir unsere wilden Lieder. Unser Gesang schallt über den ganzen Friedhof: „Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald …“. Eine tolle Jungenstunde, auch wenn es ein bisschen nach Leiche riecht. Aber so was lieben sie ja. Am nächsten Tag werde ich zum Pfarrer bestellt. Eine ältere Dame, die beim einsetzenden Regen noch über den Friedhof eilte und die unmöglichen Gesänge aus der Leichenhalle hörte, war atemlos zum Pfarrer gerannt und hat ihm davon berichtet. Nun bricht ein gewaltiges Gewitter über mich herein. „Das darf nicht noch einmal passieren! Unmöglich! So geht das nicht! Sooo nicht!“ Innerkirchliche Schwierigkeiten gehören eben dazu. Das sind meine ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet. Es werden später noch ganz andere kommen.

„Du bist verloren! Für alle Ewigkeit!“

Der Novemberabend ist nebelig und ungemütlich. Es wird dunkel. Schnellen Schrittes gehe ich durch die Straßen der Stadt. Plötzlich steht vor mir ein Mann. Ein Leiter der Zeugen Jehovas. Es gibt kein Vorbei und es gibt auch kein Gespräch. Es gibt Worte, die mich tief treffen. Worte der Anklage und des Gerichts: „Du hast dich von uns losgesagt. Das wird dir nie vergeben. Du bist verloren. Für alle Ewigkeit!“ Dann wendet er sich ab und lässt mich stehen. Es wird für mich noch einmal ein schwerer Abend. Aber Gott schenkt neue Kraft, den begonnenen Weg weiterzugehen. Es ist ein Weg in die Freiheit, ein Weg in die Geborgenheit der Liebe Gottes. Interessant ist Folgendes: Im Laufe meines Lebens gibt es immer wieder Kontakte mit den Zeugen Jehovas. Vielen jungen Christen, die durch sie in Unruhe und Angst gestürzt werden, darf ich helfen.

1989 und später gibt es wieder neue Erfahrungen. Ehemalige und von der Richtigkeit ihrer Weltanschauung überzeugte und nun enttäuschte SED-Parteigenossen finden sich plötzlich bei den Zeugen Jehovas wieder. Erst unvorstellbar und dann doch erklärbar. Der Weg von einer Partei, die zentral gesteuert wird und in der eigenes Denken und Handeln unerwünscht sind, zu den „Zeugen“, ist ein kurzer. Dort wird ja in ähnlicher Weise zentralistisch und totalitär entschieden und gehandelt. Auch da gibt es keine Meinungsfreiheit.

Zwei Zeitschriften werden von der New Yorker Hauptzentrale herausgegeben und verbreitet: Der „Wachtturm“ und „Erwachet“. Davon abweichende andere Meinungen und eigenes Denken sind unerwünscht. Und es gibt immer und überall Menschen, die fühlen sich wohl in solchen Zwängen. Ich brauche nicht zu denken. Andere denken für mich. Wenn ich auf den Straßen oder vor Bahnhöfen Frauen und Männer mit dem „Wachtturm“ in Händen sehe, gehe ich nie vorbei. Ich suche das Gespräch, auch wenn es manchmal von der anderen Seite her plötzlich unterbrochen wird. Mein Anliegen ist, ihnen den Horizont biblischer Erkenntnis ein Stück zu erweitern. Mitunter spreche ich von der Gefahr, wie die Pharisäer zu leben. Denn auch das waren tüchtige Leute mit viel Einsatz- und Opferbereitschaft. Ihre Gefährdung liegt darin, überheblich zu sein und alles besser zu wissen als alle anderen: „Nur wir werden gerettet!“ Manchmal unterhalten wir uns auch über den Auftrag zur Barmherzigkeit, den uns Gott gibt. Dann spreche ich mein Bedauern darüber aus, dass die „Wachtturmgesellschaft“ zwar weltweit eindrucksvolle und hochmoderne Druckereien baut, aber keine Heime für geistig und körperlich behinderte Menschen. Auch andere Themen werden angesprochen.

Jetzt wohne ich in Sonnewalde bei Doberlug-Kirchhain im Bundesland Brandenburg. Und auch hier bekomme ich seit einiger Zeit Besuch von zwei freundlichen Männern. Ihre Treue und Leidenschaft für ihr Werk beschämen mich sogar manchmal. Meine Meinung aber, dass totaler Einsatz und Opferbereitschaft zugleich auch für die Richtigkeit einer Sache sprechen, habe ich längst korrigieren müssen. Wer schließlich von Gott angenommen oder für alle Ewigkeit verdammt ist, habe nicht ich zu entscheiden. Auch nicht im Blick auf die Frauen und Männer mit dem „Wachtturm“ in der Hand. Das wird allein Jesus entscheiden. Gott sei Dank! Sicher ist, dass ich wohl bis zu meinem Lebensende regelmäßig den „Wachtturm“ und „Erwachet“ in meinem Briefkasten finden werde. Aber das ärgert mich nicht mehr.

Zukunftsträume