Eigenlob stimmt - Sabine Asgodom - E-Book

Eigenlob stimmt E-Book

Sabine Asgodom

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Beschreibung

Eigenlob stinkt? Mit dieser Einstellung kann man keine Karriere machen. Zahlreiche Studien belegen, dass beruflicher Erfolg nur zu zehn Prozent auf Qualifikation und Kompetenz basiert und zu neunzig Prozent auf Image, Auftreten und Kontakten! Wer nach oben will, muss also Öffentlichkeitsarbeit für sich selbst machen! 1996 erschien die Erstauflage dieses zeitlosen Klassikers, der den Begriff "Selbst-PR" überhaupt erst populär gemacht hat. Diese aktualisierte Auflage wird um zwei Kapitel "Identität" und "Haltung" erweitert.

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Das Buch

Eigenlob stinkt? Mit dieser Einstellung kann man keine Karriere machen. Zahlreiche Studien belegen, dass beruflicher Erfolg nur zu zehn Prozent auf Qualifikation und Kompetenz basiert und zu neunzig Prozent auf Image, Auftreten und Kontakten! Wer nach oben will, muss also Öffentlichkeitsarbeit für sich selbst machen! 1996 erschien die Erstauflage dieses zeitlosen Klassikers, der den Begriff »Selbst-PR« überhaupt erst populär gemacht hat.

Diese aktualisierte Auflage wird um zwei Kapitel, »Identität« und »Haltung«, erweitert.

Die Autorin

Sabine Asgodom, geboren 1953, ist eine der bekanntesten Vortragsrednerinnen Deutschlands. Laut »Financial Times« zählt sie zu den 101 wichtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Sie war eine der ersten Fußballschiedsrichterinnen in

Deutschland, ist ausgebildete Journalistin und hat u.a. für »ELTERN« und »COSMOPOLITAN« geschrieben. Sabine Asgodom ist Pionierin im Bereich »Selbst-PR«, hat den Begriff geprägt und ist Autorin zahlreicher Bestseller. Sie ist Geschäftsführerin der »Asgodom Coach Akademie«.

Sabine Asgodom

EIGENLOB STIMMT

Erfolg durch Selbst-PR

Econ

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ISBN 978-3-8437-1788-5

© der deutschsprachigen AusgabeUllstein Buchverlage GmbH, Berlin 2018Umschlaggestaltung: FHCM GRAPHICS, BerlinAutorenfoto: © Constanze Wild

E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Über das Buch und die Autorin

Titelseite

Impressum

Nur wer sich zeigt, kann entdeckt werden

Die magische Sieben der Selbstdarstellung

Entlarven Sie Bremser und Antreiber

Von der Kränkung zum Versagen

Vom Bravsein zum Perfektionswahn

Von Deutschlands Dümmstem zum Workaholic

Von der mangelnden Anerkennung zur Selbstsabotage

Von der fehlenden Streitkultur zu Autoritätsproblemen

Das macht Sie einzigartig

Entdecken Sie Ihren USP

Noch besser werden mit der Madonna-Methode

Träumen Sie nicht, schreiben Sie

Die Schlagzeilen-Übung

Das Drei-Millionen-Euro-Projekt

Die Reise in die Zukunft

Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Anlaufstellen für Angestellte

Freie Fahrt für Freiberufler

Superkunden für Selbständige

Die umwerfende Unterstützer-Strategie

Zeigen Sie Kompetenz

Worin sind Sie Experte / Expertin?

Themen schaffen Interesse

PR-Planung: Vom Drehbuch zur Performance

Noch besser reden lernen

Besser schreiben lernen

Persönlichkeit und Charisma

Überzeugend auf allen Bühnen

Begeisternd bei Bewerbungen

Berühmt durch ein Buch

Effektiv bei Events

Geschickt in Gehaltsverhandlungen

Gut gelaunt in Gesprächen

Intelligent im Internet

Lustig im Lift

Kommunikativ auf Kongressen

Meisterhaft auf Messen

Munter in Meetings

Präsent in der Presse

Gehör verschaffen mit der 4-A-Methode

Hervorragend in Hauszeitschriften

Professionell bei Präsentationen

Top am Telefon

Identität statt Image – Eindruck mit Wert

1. Identität: Mehr Sein denn Schein

2. Identität: Ursprung und Veränderung

3. Authentizität: Identität trifft Klugheit

Haltung: Die Anmut des freien Wesens

Geben Sie Ihrer Identität eine Stimme

Jetzt geht’s richtig los

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Empfehlungen

Nur wer sich zeigt, kann entdeckt werden

Woran liegt es, dass der eine Karriere macht und der andere nicht? Woran liegt es, dass die eine Aufträge ohne Ende bekommt und die andere mühsam akquirieren muss? Woran liegt es, dass die einen in der Branche gehandelt werden und die anderen niemand kennt? An ihrem Können? Sicher auch. An ihrer Identität? Sehr wahrscheinlich. Aber vor allem liegt es an ihrer Fähigkeit, auf sich und ihr Können aufmerksam zu machen. Ich habe in 25 Jahren Arbeit mit Menschen erlebt, dass sich viele gute Leute unter Wert verkaufen, im Verborgenen wirken, unter ihren Möglichkeiten bleiben. Und das ist schade.

Dieses Buch ist nicht für Schaumschläger, Angeber, Mogelpackungen. Dieses Buch will Menschen, die wirklich etwas können, helfen, sich gut nach außen darzustellen, auf sich aufmerksam zu machen, sich ins rechte Licht zu rücken. Denn wie heißt es im Amerikanischen: »They won’t like you if they don’t like your show.« Es gibt zu viele ähnlich Qualifizierte, zu viele ähnliche Produkte, ähnliche Dienstleistungen, da heißt es, sich durch das Auftreten und die Selbstdarstellung zu unterscheiden.

Überall gilt: Gut sein allein genügt nicht. Man muss es auch zeigen! Nur wer sich zeigt, kann entdeckt werden. Ich selbst war viele Jahre ein Amateur in dieser Hinsicht. Ich dachte: Die anderen müssen doch sehen, wie gut ich bin. Heute weiß ich: Die anderen haben etwas anderes zu tun als uns bei der Arbeit zuzusehen. Ich habe nie darauf geachtet, mich gut zu verkaufen, ich habe meine ganze Konzentration auf meine Arbeit gelegt. Bis ich gelernt habe:

Wir selbst sind verantwortlich dafür, ob wir im Licht stehen oder im Schatten, ob wir als Experte / Expertin auf unserem Fachgebiet gelten oder als »ganz nett«. Nicht die anderen sind schuld, wenn wir nicht »entdeckt« werden, sondern wir selbst müssen strategisch vorgehen, um den Fokus auf uns, unsere Talente, unser Potential, unser Angebot zu lenken.

Mitte der neunziger Jahre entdeckte ich, damals noch Redakteurin der Zeitschrift Cosmopolitan, in der amerikanischen Schwesterausgabe einen Bericht darüber, welche Kriterien dafür entscheidend sind, ob jemand befördert wird. Beim US-Konzern IBM waren Abteilungsleiter und Personalreferenten danach gefragt worden, und sie nannten vor allem drei Qualitäten, die für beruflichen Rückenwind hilfreich wären: erstens »Performance«, also die Qualität der Arbeit, unsere Leistung; zweitens »Image«, also die Selbstdarstellung, den Eindruck, den wir bei anderen erzielen; und drittens »Exposure«, also das Maß der Bekanntheit im Unternehmen.

Was mich schier umwarf, war die Gewichtung dieser drei Kriterien:

Leistung spielt zu zehn Prozent eine Rolle.

Selbstdarstellung / Image macht dreißig Prozent des Erfolgs aus.

Kontakte und Beziehungen sind zu sechzig Prozent dafür verantwortlich, ob jemand Karriere macht oder nicht.

Und seither hat sich diese Formel immer wieder bestätigt. Nicht der Beste wird automatisch befördert, sondern der, der seine Qualitäten auch signalisiert, der sich bei den richtigen, wichtigen Leute bekanntmacht. Wie oft haben wir uns doch alle schon gefragt: Wie hat der das geschafft?

Ich wehrte mich lange gegen diese Erkenntnis, weil ich sie ungerecht fand und zu den Menschen gehört hatte, die vor allem in Leistung investierten – noch mehr arbeiten, noch besser werden, noch selbstkritischer … Doch dann begann ich den Umkehrschluss zu ziehen: Wenn denn Erfolg von der guten Selbstdarstellung abhängt, dann müssten doch auch die, die gut sind, davon profitieren können.

Ich entwickelte eine Strategie, die ich Selbst-PR nannte, also Public Relations, Öffentlichkeitsarbeit für sich selbst. Diesen Begriff hat es nach meiner Kenntnis vorher nicht gegeben. Meine Selbst-PR-Strategie für mehr Erfolg veröffentlichte ich erstmals 1996 im Econ Verlag, erarbeitete ein praktisches Seminarkonzept daraus und habe seither mehrere zehntausend Menschen in Sachen Selbst-PR trainiert! Heute ist dieser Begriff längst in die deutsche Umgangssprache aufgenommen worden. Und er ist eine menschliche Alternative zum Marketingbegriff »Image«, der eingrenzend und belastend ist. Über die Bedeutung von Identität und Haltung in der Selbst-PR lesen Sie mehr in den zwei 2018 neu dazugekommenen Kapiteln.

Ich selbst bin das beste Beispiel dafür, dass meine Methode funktioniert. Es ist tatsächlich möglich, durch gute Selbst-PR eine Art Sogwirkung zu erzielen; zu erreichen, dass Aufträge mich suchen, nicht ich die Aufträge (ich hasse nämlich Kaltakquise).

1999 machte ich mich mit meinem eigenen Trainingsunternehmen ASGODOMLIVE selbständig, nachdem ich sieben Jahre lang neben meinem Job als Journalistin ab und zu Vorträge gehalten und Seminare durchgeführt hatte. Und ich schaffte es innerhalb kürzester Zeit, in die Champions League der deutschen Trainingsszene aufzusteigen, was die Bekanntheit und das Umsatzvolumen betrifft. Ich schreibe das nicht aus Eitelkeit, aber stellen Sie sich mal vor, ich hätte es selbst nicht geschafft, mit Hilfe von Selbst-PR mein Ziel, nämlich ganz oben mitzuspielen, zu erreichen. Wäre irgendwie die Trainerin Nummer 1288 geworden. Das hätte doch bedeutet, dass meine Methode ein Käse ist, ein leeres Versprechen.

Aber ich kann Ihnen versichern: Sie funktioniert wirklich! Ich habe einige der besten deutschen Unternehmen als Kunden, ohne jemals akquiriert zu haben. Ich werde als Referentin auf interessante Kongresse in Deutschland eingeladen, ohne mich jemals darum beworben zu haben. Ich werde als Selbstvermarktungsexpertin regelmäßig in der Presse zitiert, komme im Fernsehen und im Radio zu Wort, ohne jemals selbst einen Redakteur angerufen zu haben. Und das mit Hilfe überzeugender Selbst-PR. (Wie ich dies im Einzelnen angestellt habe, werden Sie im Verlauf dieses Buches erfahren.) Zu erwähnen, dass ich ansonsten natürlich genial bin, verbietet mir meine angeborene Bescheidenheit.

Nein, Quatsch, was soll’s: Ich bin richtig gut! Heute weiß ich es. Und ich kann dazu stehen: Ich bin eine talentierte Rednerin, begeistere mein Publikum, mache meine Auftraggeber glücklich, reiße jeden müden Kongress herum, motiviere Menschen, bringe Dinge auf den Punkt. Ich bringe Menschen zum Lachen und zum Lernen, mache Mut und verbreite Lebensfreude, kann Menschen stärken und sie strahlen lassen. Helfe als Coach, Konzepte und Strategien zu entwickeln und umzusetzen.

Noch vor wenigen Jahren hätte ich mir lieber die Zunge abgebissen, als so etwas von mir selbst zu behaupten. Aber heute stehe ich dazu, weil ich weiß, dass es stimmt! Weil ich das tue, was ich wirklich kann, und das sage, wovon ich wirklich überzeugt bin. Weil ich Menschen mag, mich mit ihnen verbinde, mich auf sie einlasse und an ihnen wachse.

Doch das alles dürfte ich nicht beweisen, wenn mir niemand eine Bühne dafür bieten würde, wenn mich nicht andere empfehlen würden, wenn Kunden nicht auf mich aufmerksam würden. Es ist mühsam, durch die Welt zu laufen und ständig »Ich bin der Größte« zu brüllen; man erntet dabei vor allem Misstrauen oder Spott. Viel angenehmer ist es doch, wenn andere unser Hohes Lied singen. Und das erreichen wir mit gelungener Selbst-PR.

Absolut hinderlich sind dabei Understatements wie »Na ja, das läuft so ganz gut …«, »So blöd bin ich wohl doch nicht …« oder »Man schlägt sich so durch …«. Zauberhaft sympathisch – aber dämlich! Ich habe gelernt, dass ich mir selbst Möglichkeiten beschneide, wenn ich meine Wirkung zurücknehme. Dass ich weniger erreiche, wenn ich weniger verlange. Dass ich weniger Spaß habe, wenn ich mich reduziere. Dass ich weniger erreiche, wenn ich mich vor Menschen zurückziehe. »Eigenlob stinkt«, diesen Spruch haben wir zur Genüge gehört. Ich möchte zusammen mit Ihnen ein neues Verständnis entwickeln für »Eigenlob stimmt«.

Mit großer Freude las ich vor kurzem eine afrikanische Geschichte: Ein Mann schickt seine beiden Söhne, Tambu und Rafiki, hinaus ins Grasland, um sich in den Dörfern umzusehen. Er gab ihnen den Auftrag: »Hinterlasst Zeichen auf eurem Weg.« Die beiden Söhne gehorchten dem Vater und gingen hinaus ins Grasland. Nach wenigen Schritten schon begann Tambu, Zeichen auf seinem Weg zu machen. Er knüpfte einen Knoten in hohe Grasbüschel, dann ging er ein Stück weiter und knickte einen Zweig von einem Busch. Dann knüpfte er wieder Knoten ins Grasbüschel. So war der ganze Weg, den er ging, voller Zeichen. Aber er zog sich von allen Menschen zurück und sprach mit niemandem. Ganz anders verhielt sich sein Bruder Rafiki. Er machte keine Zeichen am Weg. Aber im ersten Dorf setzte er sich zu den Männern im großen Palaverhaus, hörte zu, aß und trank mit ihnen und erzählte aus seinem Leben. Im nächsten Dorf schloss Rafiki Kontakt mit einem Jungen, der ihn mit zu seiner Familie nahm, ihn in die Dorfgemeinschaft einführte. Im dritten Dorf bekam Rafiki von einem Mädchen bei der sengenden Hitze einen kühlen Trunk angeboten und durfte das Dorffest mitfeiern.

Tambu bekam von alledem nichts mit: Er hatte Arbeit mit seinen Grasbüscheln und den geknickten Zweigen.

Als die beiden Brüder nach ihrer Heimkehr dem Vater von ihren Erlebnissen erzählt hatten, machte er sich mit ihnen auf denselben Weg. Überall wurde Rafiki mit seinem Vater herzlich aufgenommen – Tambu aber kannte kein Mensch. »Ich verstehe nicht, warum mich keiner kennt«, sagte Tambu, alle sind zu Rafiki freundlich, der nichts anderes getan hat als geguckt; kein einziges Grasbüschel hat er geknüpft und wird von allen gekannt und geehrt.«

Da sagte der Vater: »Es gibt noch andere Zeichen als Grasbüschel, mein Kind. Das sind Zeichen, die ein Mensch in den Herzen anderer Menschen hinterlässt, wenn er zu ihnen geht, mit ihnen spricht und ihnen seine Freundschaft zeigt. Solche Zeichen hat Rafiki auf seinem Weg hinterlassen; darum haben ihn die Leute wiedererkannt und freundlich gemocht, wenn er kommt. Solche Zeichen in den Herzen der Menschen bleiben, wenn die Grasbüschel längst von der Tieren gefressen oder vom Wind weggetragen worden sind.« Da sagte Tambu: »Ich will auch lernen, solche Zeichen auf meinem Weg zu hinterlassen wie Rafiki« (aus: Rudolf Walter, »Gelassen werden«).

Wir leben im Zeitalter der Kommunikation. Geschäftskulturen wandeln sich, der Wettbewerb wird immer härter. Aber: Nicht die Großen werden die Kleinen fressen, nicht einmal die Schnellen die Langsamen, sondern – davon bin ich überzeugt: Diejenigen werden in Zukunft Erfolg haben, die mit Menschen besonders gut kommunizieren können. Die Verbindung aufbauen und Kontakt pflegen, die sich Netzwerke schaffen und sich in der Gemeinschaft zeigen. Die werden erfolgreich sein, die zuhören können, sich auf Menschen einlassen, die ihr Anliegen vermitteln können, andere begeistern und gemeinsame Ziele kommunizieren. Die Zukunft gehört denen, die »palavern« können.

Ich möchte Sie in diesem Buch ermutigen, zu Ihren Stärken zu stehen, zu strahlen, Ihre Einzigartigkeit zu zeigen! Innere Barrieren und äußere Hindernisse zu überwinden, um Ihre Ziele zu verfolgen. Ich möchte Sie ermutigen, Ihr Expertentum in Ihrem eigenen Bereich zu erkennen und zu zeigen, sich Bühnen zu suchen und den Spot auf sich zu richten. Kurz: die Nummer eins in Ihrer Welt zu sein.

Ich bin sicher, dass die Welt den freundlichen Egoisten gehört. Also Menschen, die wissen, wer sie sind und was sie können. Die aber nicht dampfwalzengleich die anderen überrollen, nur nach dem eigenen Vorteil gieren, andere erniedrigen und sich auf deren Kosten bereichern. Sondern Menschen, die sich in ihrer Großartigkeit zeigen, es nicht nötig haben, erfundene Geschichten über sich zu erzählen. Die keine Rolle spielen, sondern ihr echtes »Ich« zeigen. Menschen, die eine Haltung haben und sich nicht scheuen, sie zu zeigen.

Diese Menschen sind stolz auf sich. Sie sind nicht arrogant oder eitel. Da gibt es große Unterschiede. Stolz entsteht aus Stärke. Sie wissen, wer sie sind, und haben deshalb keine Angst vor anderen, vor Konkurrenz. Sie müssen andere nicht kleiner machen, sich nicht aufspielen. Sie können einfach sie selbst sein und dies nach außen vermitteln.

Arroganz und Eitelkeit dagegen entstehen aus Schwäche: Menschen möchten größer sein, als sie sich innerlich fühlen, sie müssen sich über andere erheben. Sie »dupfen« die anderen, also machen sie klein. Weil sie sich als schwach empfinden, müssen sie andere schwächen, sind Meister der Intrige und des Mobbings. Sie schwächen sich aber auch selbst, denn übermäßige Eitelkeit ist der größte Feind des Erfolgs.

Mag ein bisschen Eitelkeit noch anregend und motivierend wirken (auf einer Bühne vor fünftausend Leuten zu stehen ist wirklich irre, das kann ich Ihnen versichern), zerstört große Eitelkeit den Blick auf die Realität, macht blind für Mahner und bereit, auf Lobhudler zu hören. Eitelkeit macht überheblich, schafft Distanz zu den Menschen um uns herum und zerstört Sympathie. Durch Eitelkeit deutscher Manager gehen Unternehmen jedes Jahr Milliarden verloren – das haben vor einiger Zeit zwei Wissenschaftler festgestellt. Weil Projekte aus Eitelkeit gestartet und bei Fehlschlag aus Eitelkeit nicht rechtzeitig gestoppt werden. Weil sich Manager aus Eitelkeit »Denkmäler« setzen und »tote Pferde« weitergeritten werden. Stolze Menschen haben das nicht nötig. »Nur wer auf seinen eigenen Wert stolz ist, kann den Wert anderer erkennen«, schrieb der Romancier Henri Monnier vor langer Zeit. Ich wünschte mir mehr stolze, heißt selbstbewusste Menschen in der Welt (nicht arrogante!). Ich glaube, dann würde es unserer Welt bessergehen, Unternehmen sowieso. Denn wer kein Minderwertigkeitsgefühl kennt, kann andere in Frieden leben lassen. Wer nicht das Gefühl hat, ständig zu kurz zu kommen, muss anderen nichts wegnehmen.

»Sie sind einzigartig!« Welches Gefühl löst dieser Satz in Ihnen aus? Stolz? Freude? Bestätigung? Verwunderung? Zweifel? Vielleicht von allem ein bisschen. Sich selbst als »großartig« zu erleben, grenzt für viele an Hochmut: »Wer bin ich schon?« Dieses Buch soll Ihnen Mut machen, Ihre Großartigkeit zu erkennen und – erhobenen Hauptes – nach außen zu vertreten. Oder, wie es die amerikanische Schriftstellerin Marianne Williamson einmal in dem Gedicht »Unsere größte Angst« formulierte: »… Dein Kleinmachen dient nicht der Welt. Es zeugt nicht von Erleuchtung, sich zurückzunehmen, nur damit sich andere um dich herum nicht verunsichert fühlen …«

Es stimmt, falsche Bescheidenheit ist der Karrierekiller Nummer eins! Ich weiß, dass viele Menschen Skrupel haben, von sich zu sagen, »Ich bin gut«. Aber ich weiß inzwischen, nach tausenden von Seminaren und Einzelcoachings, auch, woran das liegt. Und ich möchte Ihnen helfen, einen selbstbewussten Weg zur eigenen Stärke zu entwickeln. Keine Angst, ich werde Sie nicht dazu anstiften, eine arrogante Zicke oder ein dummer Angeber zu werden. Das haben Sie gar nicht nötig. Ich werde nicht versuchen, Sie zu »klonen«, also Sie in eine Schablone zu pressen, wie »man sein muss«. Natürlich sollen Sie lernen, sich von Ihrer Schokoladenseite zu zeigen, aber welche Geschmacksrichtung die hat, welche Größe, welche Form, ob mit Keks oder ohne, bestimmen ganz allein Sie selbst. »Be you!« ist das Motto!

Neulich saß ich im ICE und gab per Handy einer Zeitschrift ein Interview zum Thema Selbst-PR. Als ich fertig war, drehte sich der vor mir sitzende Reisende zu mir um, und ich erwartete schon, dass er sich beschweren würde, weil ich so lange und laut telefoniert hätte (Sie kennen vielleicht die anklagendstrafenden Blicke deutscher Mitreisender). Aber im Gegenteil, der bedankte sich für die guten Tipps, die er mitgehört hatte, die könne er als junger Partner in einer Rechtsanwaltskanzlei gut gebrauchen. Und überhaupt hätte ich recht; in seinem Land, er sei gebürtiger Perser, gäbe es ein Sprichwort: »Auch der liebe Gott muss Werbung für sich machen, deshalb lässt er sonntags die Glocken läuten.«

Wenn Sie tüchtig läuten, fröhlich an den Seilen ziehen, zielgerichtet an Ihrer Selbst-PR-Strategie arbeiten, haben übrigens auch andere etwas davon. Wir brauchen nicht mehr verbittert auf andere zu schielen, die unbeschwert an ihrer Profilierung arbeiten. Wir brauchen nicht mehr in Neid zu versinken, wenn andere das bekommen, was wir uns gewünscht haben. Wir brauchen anderer Menschen Leistung nicht mehr zu schmälern, weil wir Angst haben, nicht genug vom Kuchen abzubekommen, Kurz: Wir werden verträglichere Zeitgenossen, erreichen ein höheres Maß an Gelassenheit, an Friedfertigkeit.

Aber mehr als das: Auch die Arbeit, die wir machen, profitiert vom neuen Selbstbewusstsein. Und: Unsere Arbeit- oder Auftraggeber profitieren von unserer neuen Stärke. Denn wir haben einen viel stärkeren Auftritt Kunden oder Lieferanten gegenüber, können unsere Sache besser vertreten, gewinnen Vertrauen. Starke Mitarbeiter / innen sind gute Mitarbeiter / innen. (Chefs und Chefinnen, die das nicht aushalten können, schaden ihrem Unternehmen!)

Eine verbesserte Kundenorientierung ist eines der Hauptziele zukunftsorientierter Unternehmen. Und dazu gehört neben einem guten Produkt, der fachlichen Kompetenz und einem überzeugenden Firmenauftritt vor allem die Persönlichkeit der Mitarbeiter / innen. Produkte werden immer ähnlicher, deshalb kommt es immer stärker auf den Vertrauensbonus zu den Verkäufern an. Menschen verkaufen Marken!

Deshalb schicken kluge Unternehmen Mitarbeiter / innen in Selbst-PR-Seminare. Sie wissen: Je überzeugender meine Leute auftreten, umso besser geht es mir. Je besser sie mit Geschäftspartnern verhandeln können, umso bessere Konditionen handeln sie für mich aus. Je selbstbewusster sie in Konferenzen auftreten, umso mehr Ideen liefern sie mir. Je mutiger sie Kritik äußern, umso mehr Fehler vermeiden wir. Je souveräner sie mit Kunden reden, umso mehr verkaufen wir.

Dass dieser starke Auftritt dann auch in Gehaltsverhandlungen zum Zug kommt, nehmen sie in Kauf. Dazu später mehr. Freuen Sie sich erst einmal auf die magische Sieben der Selbstdarstellung – die Grundlagen Ihrer persönlichen Selbst-PR.

Die magische Sieben der Selbstdarstellung

Lassen Sie mich zu Beginn ein Märchen erzählen: Es war einmal eine junge Journalistin, die hatte ein Jahr lang kommissarisch als Rathausreporterin für eine Tageszeitung gearbeitet. Nach dieser Zeit wurde sie von ihrem Chefredakteur gefragt: »Fräulein Kynast, möchten Sie unser Rathausreporter werden?« Und sie antwortete mit Kleinmädchen-Stimmchen: »Ich glaube, das kann ich nicht.« Insgeheim erwartete sie, dass ihr Chefredakteur sagen würde: »Doch, doch, das können Sie, ich glaube an Sie!«

Doch der Chefredakteur sagte nur »Schade!« und stellte einen Mann als Rathausreporter ein. Die junge Frau wurde daraufhin stellvertretende Rathausreporterin. Mit dem Ergebnis: Der Kollege bekam den Titel, das Geld, die Ehre und sie – die Arbeit. Blöd gelaufen.

Jahrelang dachte die Frau voller Groll an diese verpatzte Chance und gab ihrem Chefredakteur die Schuld. Bis sie alt genug war zu erkennen, dass allein sie die Blöde in diesem Spiel gewesen war. Sie hatte sich die Chance versaut, niemand sonst.

Leider ist das kein Märchen. Die Blöde war ich. Diese Situation hat sich ganz genau so abgespielt. Ich war fünfundzwanzig Jahre alt und hatte drei Jahre Berufserfahrung hinter mir. Ich brauchte wirklich ewig lang, um einzusehen, dass ich selbst die Sache verpatzt hatte, dass dies vor allem an meiner Unfähigkeit lag, stolz auf mich selbst zu sein. Und: Ich wusste damals einfach nicht, wie man sich gut »verkauft«. Im Gegenteil, »sich zu verkaufen« fand ich eher bähbäh! Das tat man nicht. Wie widerlich. Eigenlob stinkt, das wusste man doch.

Inzwischen habe ich die magische Sieben der Selbstdarstellung entdeckt. Und es ist überhaupt nichts Negatives daran, nichts, wofür man sich schämen müsste. Es geht nicht darum, sich zu verbiegen oder seine Seele zu verkaufen. Nein, es geht um Professionalität, um das Wissen von Ursache und Wirkung. Um die Verantwortung, die ich für meinen Erfolg übernehme. Um eine geniale Strategie, meine Ziele zu erreichen. Magisch nenne ich sie deshalb, weil auf wunderbare Weise sich tatsächlich bei der Umsetzung mein Auftritt verändert, Dinge eintreten, die ich mir wünsche. Weil sie wirklich funktioniert.

Ich habe festgestellt, dass folgende sieben Eckpunkte gleichermaßen zum Gelingen beitragen:

Das Erkennen meiner Bremser und Antreiber

Das Wissen um meine Stärken

Das Benennen meines beruflichen Ziels

Die Definition meiner Zielgruppe

Das Entwickeln meiner Kompetenzthemen

Das Verfeinern meiner Ausstrahlung

Das Nutzen von Bühnen

In den nächsten Kapiteln werden Sie sich Schritt für Schritt alle sieben Grundlagen erarbeiten können. An manchen Stellen werden Sie vielleicht einen Haken machen, feststellen, Sie sind genau auf diesem Weg. An anderen Stellen werden Sie vielleicht kämpfen, Sie kommen an Grenzen, die es zu überwinden gilt. Und woanders geht es wiederum darum, alte Erkenntnisse in neue Strategien umzuwandeln.

Was Sie bald erkennen werden: Es ist kein Zufall, ob Sie »entdeckt« werden, ob Sie gefragt werden, wenn interessante Projekte vergeben werden. Ob Sie unter hundert Kandidat / innen den Job bekommen. Das wissen viele Menschen nicht. Oder sie ahnen höchstens, dass es Zusammenhänge gibt. Sogar Menschen, die sehr erfolgreich sind, führen das sehr häufig auf »Zufall« zurück oder noch schöner: auf »Glück«. Ich werde völlig narrisch, wenn ich das höre. Da hat jemand jahrelang geschuftet und sich bewiesen, außergewöhnliche Leistungen gebracht, und sagt dann, auf die Frage, wie er an den jetzigen Job gekommen sei: »Glück gehabt.«

Nur wenn wir den eigenen Anteil an unseren Erfolgen erkennen, können wir auch Schlussfolgerungen für künftige Ziele ziehen. Nur wenn wir wissen, warum wir wirklich für ein Unternehmen oder einen Kunden arbeiten dürfen, erlernen wir den aufrechten Gang. Doch diese nüchternen Zusammenhänge können viele Menschen gar nicht benennen. Sie empfinden es oft als Gnade, ihren Job noch zu haben. Und haben dementsprechend große Ängste, dass diese glückliche Fügung irgendwann vorbei sein könnte.

Überhaupt stelle ich bei vielen Menschen, mit denen ich arbeite, eine erstaunliche Zurückhaltung im strategischen Denken und Handeln fest. Sie starren wie das Kaninchen auf die Schlange, fühlen sich der Willkür ihres Chefs und des Unternehmens ausgesetzt, hoffen, dass sie von der nächsten Kündigungswelle verschont bleiben, oder arbeiten ohne Aufforderung nochmal hundertfünfzig Prozent mehr, damit sie sich unersetzlich machen. Man kann sich vorstellen, wie negativ sich das auf die Energiebilanz und die Lebensfreude der Menschen auswirkt. Oft schimpfen sie dann über das Unternehmen, das von ihnen verlangt, bis zum Umfallen zu schuften. Doch im Gespräch kommt man schnell dahinter, dass sie es vor allem selbst sind, die sich einen unmenschlichen Druck machen. Ich habe als Journalistin das Scheitern vieler hochrangiger Manager und Managerinnen miterlebt, ich habe als Coach viele Klienten nach ihrem Rausschmiss kennen gelernt. Und mir ist aufgefallen, dass sie mindestens eines gemein haben: Vor lauter Arbeiten und Erwartungen übererfüllen hatten sie meist vergessen, sich gute Netzwerke im Unternehmen zu schaffen. Sie haben nicht berücksichtigt, was mir immer klarer wird: Leben ist nicht Kampf, wie es viele von uns noch gelernt haben – sondern Leben ist Kommunikation.

Die gescheiterten Manager / innen haben gegen diesen Grundsatz verstoßen: Sie waren so gefesselt von dem ungeheuren Anspruch, so angespannt von dem ungeheuerlichen Druck, dass sie vergessen haben, nach links und rechts zu schauen, mit Kollegen zu reden (nach oben und unten übrigens), zu erspüren, was im Unternehmen lief, Anzeichen der Krise zu erkennen, Freundschaften zu schließen, sich Verbündete zu suchen. Oft ist der Grund des Scheiterns also nicht fachliches Unvermögen, sondern die Missachtung der Rolle der Kommunikation. Und das hat ganz ursächlich mit Selbstdarstellung zu tun. Sie erinnern sich: Kontakte und Beziehungen machen sechzig Prozent des Erfolgs aus!

Ich habe mich auch oft gewundert, dass Vorgesetzte sich ihre Teams nicht zu Verbündeten machen. Wenn beispielsweise eine neue Chefredakteurin in unserer Redaktion anfing, hätte ich erwartet, dass sie uns zusammenruft und einschwört: »Wir stehen vor einer großen Aufgabe … Es wird von uns erwartet … Ich brauche Ihre volle Unterstützung … Gemeinsam können wir es schaffen …« Nein, meistens bekamen wir den Eindruck vermittelt, dass wir ein Klotz am Bein der Neuen seien und sie uns am liebsten alle gegen ein neues Team austauschen würde. War es da ein Wunder, wenn wir nur mit gebremstem Schaum wieder an die Arbeit gingen? Unsere Erfahrungen und Ideen der Neuen nicht aufdrängten? Das ist mir im Lauf der Zeit klargeworden: Gute Selbst-PR gehört heute zu den Führungsqualitäten. Vielleicht haben Sie auch schon mal diesen Spruch gehört: Starke Chefs holen sich starke Mitarbeiter, schwache Chefs schwache. Wenn ich an meinen Fähigkeiten zweifle, werde ich mir doch keine Konkurrenz ins Haus holen!

In vielen Teamcoachings habe ich beobachtet: Wenn es im Team krachte, hatte es meist auch mit einer schlechten Selbst-PR der Vorgesetzten zu tun: kein klares Profil, keine klaren Ziele, Empfindlichkeiten, unklare Botschaften, Probleme mit Kompetenz, Scheu vor Begegnungen und Aussprachen, Politik der geschlossenen Tür.

Begegnete ich dagegen starken, erfolgreichen Teams, entdeckte ich an den Führungskräften: gutes Selbstwertgefühl, klare Zielvorgaben, hohe Kommunikationsqualität, klare Kompetenzverteilung, Politik der offenen Tür.

»It’s magic!«, möchten manche denken, die erfolgreichen Führungskräften zuschauen, »Die kann’s einfach!«. Dabei wirkt auch hier nur die magische Sieben, fußend auf Selbstwahrnehmung und Emotionaler Intelligenz, Strategien und Methoden, Mut zur Führung und Vertrauen in die anderen. Erfolgreich andere führen kann ich nur, wenn ich selbst an meine Stärken glaube (und meine Grenzen sehe). Wenn ich mir die Besten ins Team hole und das Beste in allen erwecke. Wenn ich meine Ziele kommuniziere, Diskussionen erlaube und mich ihnen stelle, Mut zur Verantwortung habe und die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit kommunizieren kann. Pure Selbst-PR also.

Bevor ich Ihnen die sieben Grundlagen der Selbstdarstellung im Einzelnen vorstelle, hier kurz zusammengefasst die häufigsten Fehler beim Selbstmarketing, wie ich sie immer wieder in Unternehmen, in Seminaren oder in Einzelcoachings beobachte:

1. Den Mund halten

Schadet in Konferenzen: Ein Problem wird angesprochen, wir haben die Lösung im Kopf. Aber bis wir überlegt haben, wie wir das am besten formulieren könnten, was wir zur Diskussion beitragen wollen – sagt es jemand anderes. Der andere bekommt das Lob, das Projekt, die Chance, und wir beißen uns in den Hintern. Vor allem Menschen mit Perfektionsanspruch stellen sich oft dieses Bein. Es ist noch nicht gut genug, ich muss noch daran feilen – und die Chance ist perdu.

Die Übermacht der inneren Kritiker schadet aber auch ganz allgemein im Zusammentreffen mit interessanten Leuten. Wenn wir »das Maul nicht aufkriegen«, also nicht zeigen, was wir auf dem Kasten haben, kann uns auch keiner etwas zutrauen, geschweige denn anbieten. Viele glauben, auch im Smalltalk, höchst geistreich über Schopenhauer parlieren zu müssen, und halten sich dann doch lieber stumm an ihrem Wasserglas fest. Sie gehen danach frustriert nach Hause und denken: »Blöde Veranstaltung, lauter uninteressante Menschen. Vertane Zeit.« In der Tat.

2. Zu dick auftragen

Passiert meist aus Angst: Formulierungen wie »Sie werden nicht umhinkönnen, mir den Auftrag zu geben …!« oder »Sie werden keine Bessere als mich finden!« wecken Widerstand. Und wie umhin der andere kann! Menschen mögen selbst werten und entscheiden. Dieses »pushy« sein, wie es im Englischen heißt, schafft keine Sympathien. Wer zu viel Druck macht, treibt andere zur Flucht.

Also Vorsicht mit zu vollmundigen Versprechungen. Vorsicht mit öffentlicher Selbstüberschätzung. Bluffer haben vielleicht kurzfristig Erfolg (Kennen Sie nicht auch jemanden, von dem Sie immer schon gedacht haben: »Wie hat der das geschafft?«), doch der Knüppel der Realität trifft sie irgendwann. Dann die Schuld auf die doofen anderen schieben, hilft auch nichts mehr.

3. Chancen nicht nutzen

Oft werden Gelegenheiten nicht genutzt, weil nicht strategisch gedacht wird: Der Chef lädt zu einer Golfpartie? Der / die Gefragte winkt ab: »Nee, ich spiele nicht Golf« oder »Nee, samstags habe ich zu Hause immer so viel zu tun«. Autsch. Chance verpasst, vier Stunden lang dem Chef von den Ideen und Konzepten zu erzählen, die wir im Kopf haben.

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