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Ab sofort gehört die Welt wieder mir! Schluss mit Verbiegen: Das Lern-Mach-Lösungs-Buch für alle Frauen, die ihre Bedürfnisse über die Jahre zurückgestellt haben. »Und jetzt bin ich mal dran!« – dieser Impuls trifft das Lebensgefühl vieler Frauen. Sie haben viel geleistet, viel geschultert und viel eingesteckt. Nun wächst der Wunsch nach einem freien, selbstbestimmten Leben. Aber wie gelingt es, negative Gefühle wie Enttäuschung, Wut und Frustration in positive Energie umzusetzen, die die Kraft für Veränderungen liefert? Bestsellerautorin und Erfolgscoach Sabine Asgodom weiß, was es heißt, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen und vor allem zu funktionieren. Offen spricht sie über die Umbrüche in ihrem Leben. Doch sie weiß auch, wie es glückt, den Schalter umzulegen. Konsequent führt sie die Leserinnen zu ihren Zielen. Sie beschreibt, was ein Queensize-Leben ausmacht, und was das mit Entscheidungen und Veränderungen, mit Perspektivwechsel zu tun hat. Sie zieht den Unterschied zwischen einer Prinzessin und einer Königin, leitet zur ganz persönlichen Unabhängigkeitserklärung an, warnt davor, Wut, Ärger oder Enttäuschung einfach »wegzulachen»«, wie es viele Frauen tun. Besser ist es, brodelnde Gefühle auszusprechen oder coole Alternativstrategien zu entwickeln. Step by step gelingt es so, zur »Queen of fucking everything« des eigenen Lebens zu werden. Das Buch bietet Impulse für alle, die – in ihrem Leben feststecken, keine Zukunftsperspektiven sehen – Leichtigkeit und Freiheit vermissen, sich abhängig fühlen – sich selbst die schlimmsten Kritikerinnen und Saboteurinnen sind.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 199
Sabine Asgodom weiß aus ihrer Coachingpraxis, was Frauen beschäftigt. Was es heißt, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und vor allem zu funktionieren, kennt sie aber auch aus eigener Erfahrung: Nach außen die erfolgreiche Coachin, brachte eine private Umbruchsituation sie an den Rand ihrer Kräfte. Ungeschönt erzählt sie, wie es ihr erging und was ihr half, und spricht damit das Lebensgefühl all derjenigen an, die mit ihrer Lebenssituation unzufrieden sind und sich Veränderung wünschen.
Sabine Asgodom zeigt, wie es gelingt, negative Gefühle wie Enttäuschung, Wut und Frustration in positive Energie umzuwandeln, die die Kraft für Neues liefert. Dazu braucht es Aufrichtigkeit sich selbst und anderen gegenüber, Konfliktlösungs- und Entscheidungskompetenz, den ein oder anderen Perspektivwechsel und ein starkes Selbstvertrauen. Diese Strategien für ein freies, selbstbestimmtes Leben vermittelt Sabine Asgodom anschaulich anhand vieler Beispiele aus ihrer Coachingpraxis.
Mit zahlreichen Übungen und Tipps für ein Queensize-Leben.
Ich widme dieses Buch den Heldinnen unserer Zeit
Liebe Leserin,
darf ich dir als Erstes das »Buch-Du« anbieten? Ich möchte hier viele persönliche Gedanken, Geschichten, Erkenntnisse und Erfahrungen mit dir teilen, da finde ich das distanzierte »Sie« zu gestelzt. Was ich mit »Buch-Du« meine? In diesem Buch werde ich dich mit Du anreden, mit allem Respekt. Wenn wir uns hoffentlich einmal in der Realität begegnen, darfst du entscheiden, wie du als »Queen of fucking everything« von mir angesprochen werden möchtest.
Ich liebe diesen Buchtitel! Hast du grinsen müssen? Oder stirnrunzelnd im Buch geblättert? Hat sich deine Freundin diebisch gefreut, als sie dir dieses Buch geschenkt hat, oder deine Schwester, deine Mutter, deine Tochter, dein Partner, deine Liebste?
Vor zwölf Jahren hat mir mein Mann eine Schachtel mit Notizblättern mit diesem Aufdruck geschenkt. Ich habe erst kurz gestutzt, wie meinte er das? Ich wusste nicht, ob ich stolz oder beleidigt sein sollte. Er hat mir dann erklärt, dass das F-Wort in den USA oft einfach verstärkend eingesetzt wird, wie »sehr« zum Beispiel. »You’re a fucking good driver« ist ein großes Kompliment. Und so weit sind wir im Deutschen da ja gar nicht entfernt, wir sagen ja auch: »Du bist eine verdammt gute Autofahrerin!« Danach habe ich mit ihm zusammen lachen können. »Das bist du doch«, hat er gesagt und mich bewundernd angesehen.
Diese Blechschachtel steht heute noch auf meinem Schreibtisch und erinnert mich immer daran, was er gemeint hat:
→Du lebst dein Leben, wie du es möchtest.
→Du sagst, was du denkst.
→Du liebst, was du tust.
→Du zeigst, wie du dich fühlst und was dir fehlt.
→Du lebst impulsiv, und Scheitern ist für dich nicht bedrohlich.
→Du wirst nicht irgendwann im Alter sagen: »Ach, hätt’ ich doch; oh, wär’ ich doch …«
In diesem Buch erfährst du, wie auch du ein »Queensize-Leben« führen kannst: das großartige Leben, das zu dir passt. Es hat mit Entscheidungen und Veränderungen zu tun, denn: Wenn du mit dem Leben tanzen willst, dann musst du dich bewegen.
Ich werde dir verraten, was der Unterschied zwischen einer Prinzessin und einer Königin ist. Und wie einfach es ist, die Kronen zu tauschen. Du wirst lernen, deine Unabhängigkeitserklärung zu schreiben, damit du den Respekt bekommst, den du verdienst. Du wirst lesen, warum es schädlich ist, Wut, Ärger oder Enttäuschung »wegzulachen«, wie es viele Frauen machen. Und ich zeige dir Alternativen dazu: brodelnde Gefühle entweder auszusprechen oder Strategien zu entwickeln, weise damit umzugehen. ›Mich kränkt so schnell keiner!‹, hieß mal ein Buchtitel meiner geschätzten Kollegin Bärbel Wardetzki. So ist es.
In Monarchien werden der König oder die Königin auch als »Souverän« bezeichnet. In Demokratien ist der oberste Souverän das Volk. Also, wenn du lieber demokratisch denkst, dann bedeutet Souveränität das Selbstbestimmungsrecht der Menschen. Und um dieses Selbstbestimmungsrecht geht es in meinem Buch. Bitte verstehe das Königin-Bild als fantasievolle Metapher.
Um ehrlich zu sein, ich war nicht immer die Königin, nicht mal die Prinzessin, in meiner Selbstdarstellung war ich lange Zeit eher das Aschenputtel. Ich habe noch im Elternhaus gelernt: »Kinder, die was wollen, bekommen was auf die Bollen.« Bollen, so habe ich erst viel später mal erfahren, heißt »Hinterteil«.
Was mir von Anfang an klar war: Als Kind hast du nichts zu melden und schon gar nichts zu fordern. Du darfst deinen eigenen Gefühlen nicht vertrauen. Du musst deine Gedanken für dich behalten. Du darfst nicht »Nein« sagen. Du darfst nichts infrage stellen. Du hast deine Eltern nicht zu kritisieren. Sie entscheiden, was du bekommst. Dazu passte ein anderer Spruch meines Vaters: »Mach mal die Augen zu, dann weißt du, was dir gehört.« Klar, das wusste ich, gar nix! Wenn du mehr über meinen Werdegang erfahren möchtest, lies das Kapitel »Queen-Sein braucht ein starkes Ich«.
Doch Gott sei Dank ist es nie zu spät für eine glückliche Kindheit, hat der berühmte Psychologe Milton Erickson einmal geschrieben. Als Journalistin bereiste ich 1979 Eritrea, wo damals Krieg herrschte. Wir besichtigten gerade ein Flüchtlingslager, das in einem lang gezogenen Tal zwischen Felshügeln im Sand lag, als plötzlich unser Begleiter angelaufen kam und rief: »Schnell, versteckt euch in einem der Zelte. Wir erwarten einen Luftangriff. Setzt euch dort auf eine Pritsche, steckt die Zeigefinger in die Ohren und macht den Mund weit auf. So platzt das Trommelfell nicht, wenn in der Nähe Raketen einschlagen.« Dann hörten wir das herannahende Flugzeug, im Tiefflug donnerte es über unser Tal. Und dann krachte es: Die abgefeuerten Raketen schlugen ringsherum ein. Bam, Bam, Bam. Ich hatte Todesangst.
Kannst du dir vorstellen, dass sich in ein, zwei Minuten in deinem Leben alles ändert? Dass dafür ein einschneidendes Erlebnis, ein Gedanke, eine Erkenntnis, ein Satz, den wir lesen, ausreichen kann? Die Amerikaner nennen solche Momente »game changer«. Ich habe in einem Augenblick zwei Dinge gelernt: Ich liebe das Leben. Und: Das Leben kann jede Sekunde vorbei sein. Dabei hatte ich doch noch gar nicht richtig gelebt. Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nicht einmal richtig angefangen, die Süße meines Lebens zu schmecken. Sollte das etwa schon alles gewesen sein?
Mit diesem dramatischen Erlebnis in Eritrea veränderte sich mein Ziel: Ich wollte mein Leben leben! Nicht das Zerrbild, das sich andere für mich ausgedacht hatten, das von Mahnungen wie »Sei sittsam und bescheiden, dann kann dich jeder leiden« geprägt war. Oder von den Sprüchen in meinem hellblauen Poesiealbum wie: »Wandle stets auf Rosen in immergrüner Au, bis einer kommt in Hosen und nimmt dich dann zur Frau.« Bullshit!
Mein Lebens-Wegweiser war neu eingestellt: Ich wollte nicht mehr allen Versprechungen glauben und fadenscheinige Ausreden hinnehmen. Ich wollte nicht immer nur geben und mich selbst vernachlässigen. Ich wollte nicht im Mittelmaß ersticken und meine Pläne aufgeben, weil sie nicht in das Konzept eines anderen passten. Ich wollte nicht mehr nur funktionieren. In mir war die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben erwacht, nach einem Queensize-Leben.
»Keiner kommt hier lebend raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.«
Sir Anthony Hopkins
Ich beschreibe hier im Zeitraffer meinen Weg, weil ich dir zeigen will, dass auch du nicht entweder »richtig« oder »falsch« auf die Welt gekommen bist. Sondern dass du dich in jedem Moment deines Lebens entscheiden kannst, etwas zu verändern. Dass du die Wahlmöglichkeit hast, etwas auszuhalten oder zu handeln. Ich werde dir dazu viel aus meiner eigenen Biografie erzählen, da geht es sehr oft ans Eingemachte. Ich werde in diesem Buch Dinge verraten, die ich noch nie jemandem erzählt habe. (Bin ich eigentlich wahnsinnig? Was denken Menschen, wenn ich über mein Scheitern und meine Schwächen schreibe? Scheiß auf Rezensionen, hat mir meine Freundin Elke neulich geraten. Ich denke, du wirst mich verstehen.)
Warum werde ich so oft von mir erzählen? Es wäre eine Grenzüberschreitung, detailliert aus den Gesprächen mit meinen Klientinnen und Seminarteilnehmerinnen zu berichten. Natürlich werde ich immer wieder Beispiele aus meinem Coachingalltag einbringen. Doch das Innere nach außen kehren, schonungslos ehrlich, werde ich nur anhand meiner eigenen Geschichten.
Ich glaube an die Macht von Geschichten. Wir lernen durch die Beispiele anderer. Sie machen uns Mut und zeigen neue Wege auf. Geschichten transportieren starke Gefühle, Erkenntnisse und Handlungsimpulse. Und diese brauchen wir, um unser Wunsch-Leben zu führen. Denn wir können nicht nur unsere eigene Welt verändern, sondern damit gleichzeitig Zeichen für andere setzen. Wir brauchen mehr Frauen, die ihre Meinung sagen und sich trauen, Entscheidungen zu treffen. Die Welt braucht dich, aufrecht und furchtlos, sichtbar und empathisch, an dem Platz, an dem du stehst oder den du anstrebst.
Die Welt braucht Frauen wie dich, die ihre Sichtweise auf die Erde und auf unsere Verantwortung für die nächsten Generationen einbringt. Frauen können so viel! Sie sind so kompetent! Und sind immer noch unterrepräsentiert in den Entscheiderpositionen, sei es in der Wirtschaft, in Verbänden oder der Politik. Wusstest du, dass Autos immer noch auf Männer zugeschnitten sind? Eine kleine, dickere Frau mit relativ kurzen Beinen wie ich merkt das jedes Mal, wenn sie in einen Leihwagen einsteigt. Meine Sitz- und Gurtposition ist lebensgefährlich, sagen Studien. Die Eigenschaften von Frauen werden weder in klinischen Tests noch in Assessmentcentern berücksichtigt. Wir brauchen mehr selbstbewusste Frauen, die den Mund aufmachen und etwas verändern.
Wir brauchen Frauen wie dich, die darüber nicht lamentieren oder sich enttäuscht zurückziehen, sondern ihre Krone richten und ihr selbstbestimmtes Leben führen, privat, im Beruf und in der Gesellschaft. Jede, die sich traut, ist ein Beispiel und Mutmacher für alle, die sich auch gern trauen würden. Niemand wird uns unser Queensize-Leben zu Füßen legen. Dafür braucht es das aktive Handeln, den Mut, auch mal anzuecken und »Hier!« zu rufen, wenn spannende Aufgaben vergeben werden. Und es lohnt sich!
»Während sich der Habenmensch auf das verlässt, was er hat, vertraut der Seinsmensch auf die Tatsache, dass er ist, dass er lebendig ist, und dass etwas Neues entsteht, wenn er nur den Mut hat loszulassen.«
Erich Fromm
Wir brauchen Frauen wie dich, die so sein wollen, wie sie sind. Die nicht einem künstlichen Image hinterherhecheln, sondern die sich mit sich selbst versöhnt haben. Denn wer sich selber mag, kann auch andere Menschen mögen. Einfach-Ich-Sein ist friedensstiftend.
In diesem Buch wird es um das Nein-, aber vor allem um das Jasagen gehen. Ich erhielt einmal das Angebot, einen Rednerverband mitzugründen, als einzige Frau neben elf Männern. Verbunden war die Anfrage mit dem Posten der Schriftführerin. Ich sagte nachhaltig Nein, sodass der Vorschlag kam, ich müsse auch nicht Schriftführerin werden. Ich sagte sofort Ja. Zwei Jahre später war ich Präsidentin. Du wirst nicht Präsidentin, wenn du Schriftführerin bist! Diese Lektion habe ich im Leben gelernt.
Wenn du jetzt einmal deine Baustellen, deine Anpassungen, deine unerfüllten Sehnsüchte, also deinen Lebens-Wegweiser anschaust – was vom Folgenden trifft auf dich zu?
→Du willst nicht mehr nur funktionieren und mit leeren Versprechungen abgespeist werden?
→Du willst nicht mehr brav sein oder um Liebe betteln?
→Du willst nicht mehr respektlos behandelt oder ausgenutzt werden?
→Kurz: Du willst dich nicht mehr verarschen lassen?
Hast du dich in einigen Aussagen wiedergefunden? Dann gehen wir gemeinsam ran an diese Herausforderung. Ziel dieses Buches ist, dass du:
→respektvoll behandelt,
→geachtet und ernst genommen,
→geliebt und gut behandelt wirst,
→dich auf Versprechen verlassen,
→deine Stärken einbringen und
→dein Leben selbst gestalten kannst – kurz –
→die Königin deines Lebens sein wirst.
Nun fragst du dich vielleicht: Wie bekomme ich denn das großartige Leben, das zu mir passt? Wie kann ich aus vermeintlicher Schwäche in zupackende Stärke kommen? Wie entwickle ich aus Wut Energie? Aus Enttäuschung Antrieb? Wie kann ich mein vernachlässigtes Ich wieder zum Strahlen bringen?
Stell dir vor, es gäbe eine Fee, die dir mit dem Wink ihres Zauberstabs ein erfülltes Leben schenkt. Das wäre toll, oder? Die schlechte Nachricht ist: Solch eine Märchengestalt gibt es in Wirklichkeit leider nicht. Mein Lieblingsspruch lautet deshalb: »Gibt’s keine Fee, brauchst du selbst ’ne Idee.«
Also formuliere die Frage doch besser aktiv: Was kann ich selbst tun, um das großartige Leben zu führen, das zu mir passt? Ich schätze, du gehörst zu den Frauen, die viel leisten, viel geben und immer wieder zu wenig bekommen. Ich nenne sie die Fraktion »Weiblich, wütend, energiegeladen«.
Sei versichert: Du kannst das ändern. Denn neben den Dellen und Kratzern, die du vielleicht im Leben abbekommen hast, gibt es ein starkes inneres Ich, ein Ich der Selbstliebe und der Lebensfreude. Und das will entdeckt, gestärkt und gelebt werden. Wie schrieb der französische Schriftsteller Albert Camus: »Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt.«
Viele Beispiele, wie Frauen dieses starke Ich gefunden und sich zum Strahlen gebracht haben, findest du in diesem Buch. Dazu Strategien, Herangehensweisen, Lösungen und Tipps. Alle praxistauglich und bewährt. Die wissenschaftliche Grundlage dazu ist die Positive Psychologie. Einer der bekanntesten Psychologen dieser Richtung, Professor Robert Biswas-Diener, beschreibt sie so: »Positive Psychologie ist die wissenschaftliche Forschung darüber, wie Menschen in ihrem Bestzustand sind oder sein können.«
Viele Frauen kamen mit Sätzen zu mir, die dir vielleicht bekannt vorkommen: »Ich habe die Schnauze voll!« oder »Das kann doch noch nicht alles gewesen sein!« – »Jetzt reicht’s!« oder »Jetzt bin ich mal dran!«
Und sie haben es geschafft, negative Gefühle wie Traurigkeit, Enttäuschung oder Frustration in pure lebensverändernde Energie umzusetzen.
Sie sind der Beweis für mich, dass Veränderung möglich ist. Ich möchte sie als Zeichen gegen Verzagtheit und Skepsis setzen, die du vielleicht noch in dir trägst. Jede Frau kann ihr Leben verändern. Denn Veränderung ist der Antrieb des menschlichen Lebens.
Die Philosophin Hannah Arendt schreibt in ihrem Buch ›Die Freiheit, frei zu sein‹: »Die geheimnisvolle menschliche Gabe, die Fähigkeit, etwas Neues anzufangen, hat offenkundig etwas damit zu tun, dass jeder von uns durch die Geburt als Neuankömmling in die Welt trat. Mit anderen Worten: Wir können etwas beginnen, weil wir Anfänge und damit Anfänger sind.«
Also erschaffen wir uns neu. Fangen wir an, Dinge anders zu sehen, anders zu bewerten oder anders zu machen. Das gilt für vermeintlich unbedeutende Situationen, jedenfalls in den Augen von anderen, und für die großen Lebensthemen. Die Themen von Frauen, die mit mir gearbeitet haben – egal ob mit 35 oder 65, kommen aus allen Lebensbereichen. Hier nur eine kleine Auswahl:
→Ein selbstbestimmtes Leben führen
→Konflikte mit Eltern, Partner/innen, Kindern lösen
→Den Traumjob finden
→Neue Perspektiven entdecken
→Leichtigkeit gewinnen
→Sichtbar werden
→Selbstvertrauen stärken
→Grenzen setzen
→Die eigenen Lebensregeln entwerfen
Dieses Lern-Mach-Lösungsbuch soll dir bei deinen Veränderungswünschen als Impuls und Anregung dienen. Es soll dich auf Ideen bringen, ermutigen, bestärken und dir beim Durchhalten helfen. Es soll dich auch schmunzeln lassen und deinen Gedanken die Schwere nehmen. Egal, ob du kleine Schritte machen möchtest oder den großen Durchbruch planst oder ob du merkst, dass du glücklicher bist, als du geglaubt hast und gar keine großen Veränderungen brauchst – ich bin sicher, du wirst funkelnde Anregungen finden. Und jetzt geht’s los! Auf ins Queensize-Leben!
Den Begriff Queensize kennst du wahrscheinlich eher aus Hotelportalen oder Bettenprospekten. Denn er beschreibt normalerweise eine Bettgröße: Ein Queensize-Bett ist breiter als ein Normalbett, meistens 1,60 Meter mal 2 Meter. Es verspricht Luxus und Komfort. Entstanden ist der Begriff im 17. Jahrhundert, das auch »das Jahrhundert der prunkvollen Betten« genannt wird, also der prunkvollen Betten von Königen und Königinnen, um exakt zu sein.
Als ich mit 49, nach jahrelangem Zögern, endlich aus meiner ersten Ehe ausgezogen bin, habe ich mir für meine neue Wohnung sehr bewusst so ein Queensize-Bett gekauft. Meine Überlegung war: Wenn ich darin allein schlafe, fühle ich mich nicht so verloren wie in einem großen Bett (»Kingsize«). Es gibt mir gleichzeitig genügend Raum und das nötige Maß an Geborgenheit. Es ist kein Doppelbett, aber auch keine schmale Single-Pritsche. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch einen Hintergedanken: Wenn vielleicht, eventuell tatsächlich womöglich irgendwann mal wieder zufällig irgendjemand den Weg in mein Bett finden würde, wäre es breit genug für zwei. (Und so war’s.)
Was hat das jetzt alles mit dem Queensize-Leben zu tun? Damit bezeichne ich ein besseres Leben als ein »Normalleben«, gerne in Verbindung mit Luxus und Komfort. Als Königin deines Lebens bestimmst du selbst, was Luxus und Komfort für dich bedeuten:
→Genügend Zeit für dich zu haben
→Keine finanziellen Ängste zu verspüren
→Dir eine eigene Meinung zu leisten
→Tun, was Spaß macht
→Unterstützung und Hilfe von anderen zu bekommen
→Ehrlichkeit leben
→Unabhängig sein …
Ich hoffe, das Wort Queensize-Leben löst positive Assoziationen in deinem Kopf aus – sehnsüchtige, verwirrende, flirrende, aufregende, köstliche … Vielleicht merkst du ja auch, hey, genau so ein Leben führe ich. Ich bin privilegiert, unabhängig, selbstständig, auf Rosen gebettet. Prima. Vielleicht spürst du aber auch ein ganz leichtes Mangelgefühl. Hm, da wäre noch mehr drin!
Vielleicht magst du diese Gedanken festhalten. Dazu gibt es verschiedene kreative Möglichkeiten.
Der Weg für dich, wenn du gerne schreibst: Du verfasst einen fiktiven Brief an deine beste Freundin, deinen besten Freund, in dem du dein Leben in Komfort und Luxus ganz konkret schilderst: Wie du morgens aufwachst. Worauf du dich freust. Wie deine Umgebung aussieht. Wie dein Tagesablauf ist. Arbeitest du? Wenn ja, als was? Wie arbeitest du? Mit wem? Für wen? Wo wohnst du? Mit wem zusammen? Was macht dir Freude? Was bringt dir Zufriedenheit? Mit welchem Gefühl gehst du abends schlafen? Was sind deine Herausforderungen? Was deine Heldentaten? Wer tut dir gut? Von wem hast du dich verabschiedet? Schreib alles auf, was dir einfällt, es gibt kein richtig oder falsch, nichts ist zu groß, nichts zu klein, nichts zu schwierig, nichts zu einfach, nichts zum Schämen.
Magst du Gedanken lieber visualisieren, kannst du dein Queensize-Leben auch mit dicken farbigen Stiften auf eine große Pappe malen (Vergiss die Krone nicht, hihi). Oder du gestaltest es in Form einer Collage (heutzutage auch als Vision-Board bekannt). Sicher hast du irgendwo alte Zeitschriften herumliegen oder weißt, von wem du welche bekommen kannst. Und dann: Bilder ausreißen, Überschriften oder Wörter ausschnippeln, alles auf eine Pappe anordnen. Und wenn dir das Ergebnis gefällt: festkleben. Ich liebe diese Arbeit, mache sie manchmal mit Gruppen. Und es ist faszinierend, in welch meditative Stimmung alle dabei kommen, ruhig, konzentriert, berührt, bewegt. Das Schneiden, Legen, Kleben befriedigt deine haptischen Sinne und steigert ganz unbewusst die Kreativität. Anschließend kannst du dann staunend das Ergebnis feiern.
Bist du eher der auditive Typ, ist es mit Hilfe deines Smartphones ein Leichtes, entweder eine Rede oder sogar ein kleines Video aufzunehmen. Du stellst oder setzt dich in Königinnen-Positur und beschreibst, wie dein Queensize-Leben in Luxus und Komfort aussieht. Lass deine Gedanken schweifen, deine Träume aufblitzen. Fantasiere, spinne, habe Spaß dabei. Denke an Persönliches, Privates und Berufliches. Rede einfach, hör dir nicht zu, korrigiere dich nicht, relativiere nicht, lass es krachen. Sei wild und unersättlich! Schau dir dann dein Filmchen an. Schick deine innere Kritikerin (»Gott wie schaue ich aus!«, »Diese Stimme!«, »Ich muss dringend zum Friseur!«) zum Teufel. Und konzentriere dich auf die Inhalte. Jetzt hör dir ganz genau zu. Was spürst du, was erlebst du? Da dürfen auch Tränchen rollen.
Wie immer du den Zugang zu deinem Leben in Luxus und Komfort findest, es ist völlig normal, wenn du neben einer fröhlichen Aufregung auch traurig wirst, weil die Diskrepanz zu groß scheint zu deinem jetzigen Leben. Oder dass du wütend wirst, weil du spürst, was dir fehlt, wo du dich verbiegst oder einschränkst.
Das alles ist besser, als gefühllos oder gedämpft im Martina-Musterfrau-Leben zu verharren! Davon bin ich fest überzeugt. Ein berühmtes Buch der Siebzigerjahre von Maxi Wander hieß ›Leben wäre eine prima Alternative‹. Ich liebe das Buch und den Titel. Lass mich dir von dem Beispiel einer Frau erzählen, die sehr abrupt aus ihrem »Normalleben« katapultiert wurde und eine Alternative fand.
Nennen wir sie Hanna. Hanna ist 48 und hat die letzten 23 Jahre für ihre Familie gelebt. Ihr Mann, nennen wir ihn Klaus, ist Prokurist in einer gut gehenden Firma. Hanna ist von Beruf Physiotherapeutin, nach der Geburt des ersten Kindes hat sie ihren Beruf aufgegeben. Sie hat drei Kinder großgezogen und sich um das große Haus und den Garten gekümmert, dann auch um ihre Eltern und um seine Eltern. Sie hat Klaus den Rücken freigehalten und war zufrieden mit ihrem Leben. Als die Kinder größer wurden, hat sie mehrere Weiterbildungen gemacht und war dabei, eine kleine Massagepraxis im Souterrain des Hauses aufzubauen.
Eines Abends sitzt das Paar gemütlich bei einem Glas Wein auf dem Sofa, als Klaus ihr plötzlich beichtet, dass er eine Affäre mit einer Mitarbeiterin habe. Er brauche das, aber zwischen ihnen müsse sich ja nichts ändern, da er sie nach wie vor liebe.
Hanna fällt aus allen Wolken. Sie bekommt erst einen Weinkrampf, dann einen Wutanfall: Sie springt auf. »Scher dich zum Teufel«, schreit sie ihn an. »Mir reicht’s, hau ab!« Und dann der Schock: Klaus steht wortlos auf und fängt an, seine Koffer zu packen. Ein kurzes Telefongespräch, und eine halbe Stunde später zieht er aus. Er nimmt sie beim Wort. Er ist weg. Und wohnt ab sofort bei seiner Freundin.
Vier Wochen später kommt Hanna im Zustand von Fassungslosigkeit und Verwirrung zu mir ins Coaching. »Der ist wirklich einfach gegangen!« Sie wirkt wie ein Küken, das aus dem Nest gefallen ist, zittrig, frierend, heimatlos. Da ist nichts mehr von rasender Wut, sondern vor allem Enttäuschung, aber auch Reue, Selbstzweifel und eine kleine bibbernde Hoffnung, dass vielleicht alles wieder gut werden könnte.
Ich unterdrücke den Impuls, sie in den Arm zu nehmen, und frage möglichst sachlich: »Sie haben ihn rausgeschmissen. Er hat getan, was Sie von ihm gefordert haben. Warum hat Sie das überrascht?«
»Aber ich dachte doch nicht, dass er wirklich geht. Das war doch im Affekt.«
»Und jetzt?«
»Er wohnt tatsächlich bei seiner Freundin, die lebt zehn Minuten von uns entfernt. Er kommt mich und die Kinder ein-, zweimal in der Woche besuchen. Wir essen zusammen, es ist meist ganz gemütlich. Und immer häufiger nimmt er mich in den Arm und sagt mir, wie sehr er mich noch liebt.«
Ich sehe, wie sich ihr ganzer Körper zusammenzieht. »Und?«
»Ich kann seine Berührungen fast nicht ertragen. Doch zwischendurch denke ich immer wieder, warum mache ich alles kaputt?«
»Sie machen alles kaputt?«
Sie lacht nervös. »Na ja, wenn ich mich überwinden könnte, dann könnte ja vielleicht alles wie früher werden.«
Ich sehe sie an und warte einfach.
Sie sieht meinen Blick und sagt kleinlaut: »Sie glauben das nicht, oder?«
»Ich glaube gar nichts und alles. Ich kenne weder Ihre Ehe noch Ihren Mann. Sagen Sie’s mir, sehen Sie eine Chance, dass alles wieder gut wird?«
Sie zögert keine Minute und schüttelt heftig den Kopf: »Nein, die sehe ich nicht. Inzwischen weiß ich, dass er mich schon früher betrogen hat. Aber in mir kommen immer wieder Gedanken hoch, ob das nicht ungerecht ihm gegenüber ist, ob ich seine Entschuldigung nicht annehmen müsste.«
Und da haben wir es wieder. Eine Frau wird belogen und betrogen – und hadert, ob sie vielleicht ungerecht ist. Vielleicht denkst du gerade: Auch Männer werden belogen und betrogen. Stimmt. Auch sie leiden und hadern. Sie kommen deswegen zwar nicht zu mir ins Coaching, doch bei vielen Berufsthemen schwingen solche Themen durchaus mit. Dieses Buch schreibe ich aus Sicht der Frauen. Aber ich vergesse leidende Männer nicht. Versprochen.
Zurück zu Hanna. Sie ist verletzt, ihr Stolz ist gekränkt, doch ihr Verstand arbeitet noch. Im Verlauf des nächsten Coachings erzählt sie mir, dass sie schon öfter das Gefühl hatte, dass ihr Mann fremdgeht, sie ihn aber nie darauf angesprochen hat. Warum? »Ich glaube, ich habe mich nicht getraut. Ich hatte doch eigentlich ein schönes Leben, das schöne Haus, unsere Kinder, einen großen Freundeskreis. Wir haben tolle Reisen gemacht. Heute weiß ich, dass es auf Lügen aufgebaut war. Aber ich hatte wohl Angst, dass mir dieses Leben um die Ohren fliegt, wenn ich zu genau hinschaue.«