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Zwei spannende Krimi-Erzählungen der Bestseller-Autorin Val McDermid! Wenn jede Hilfe zu spät komm: Dem Bank-Direktor Brian Bayley bleibt ein Häppchen sprichwörtlich im Halse stecken. Ein ein unglückliches Missgeschick. Könnte man jedenfalls meinen ... Auch eine Studentin braucht Hilfe. Sie wird von ihrem Freund misshandelt und schreibt ihr Leid an die Wand einer Toilette. Die Antworten darauf enthalten leider nicht nur gute Ratschläge... Für alle Fans der erfolgreichen Autorin und alle, die es werden wollen!
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Seitenzahl: 15
Val McDermid
Ein atemberaubender Missgriff & Die Schrift an der Wand
Zwei kurze Kriminalgeschichten
Aus dem Englischen von Doris Styron
Knaur e-books
Es ist der Alptraum eines jeden Gastronomen. Der Gast ringt nach Atem und stürzt keuchend zu Boden. Als ich das Husten und Spucken hörte, kam ich aus der Küche gerast und schaffte es, bei ihm zu sein, als er gerade mit ausgestreckten Beinen, zur Seite baumelndem Kopf und hervorquellenden Augen wie eine Strohpuppe im Feuer auf dem Boden zusammensackte.
Die Leute aus der Vorstandsetage hielten Abstand, denn sie erinnerten sich an all die Geschichten, die sie je darüber gehört hatten, was man bei Mund-zu-Mund-Beatmung alles falsch machen könne. Eine nervöse Stille war eingetreten, nur von dem Keuchen des Mannes unterbrochen, der auf dem Boden lag und nach Luft schnappte. Ich wusste genau, wer er war. Brian Bayley, der Direktor der Kaymen Handelsbank. Aber das hielt mich nicht davon ab, neben ihm niederzuknien und ihn so aufzurichten, dass er saß und ich den Heimlich-Griff anwenden konnte, einen der vielen faszinierenden Kniffe, die man in der Hotelfachschule lernt. Man umschlingt das Opfer mit den Armen, drückt es kurz ganz fest an sich und presst die Luft aus seiner Lunge, die dann ihrerseits das freigibt, was die Luftröhre blockiert hat. Die Kehrseite ist allerdings, dass gewöhnlich irgendjemand das Erbrochene abbekommt.
Bayleys Gesicht war inzwischen hochrot, seine Lippen fingen an, bedrohlich blau anzulaufen. Ich legte die Arme um ihn und roch den Schweiß, der sich mit seinem teuren Eau de Cologne vermischte. Dann schlang ich meine Arme fest um seinen Brustkorb und presste seine Rippen zusammen. Nichts geschah. Sein Keuchen wurde immer hektischer, aber zugleich schwächer.