Ein Königreich für Ihre Gedanken - Björn Bourry - E-Book

Ein Königreich für Ihre Gedanken E-Book

Björn Bourry

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Beschreibung

„Manchmal fragte er sich, ob seine Träume überhaupt noch etwas Natürliches waren. Wie konnte er mit Sicherheit wissen, dass man ihn nicht die ganze Nacht mit immer neuen Botschaften geradezu überhäufte? Dass alles, was er im Schlaf erlebte, in Wirklichkeit nur die Fantasien einiger kreativer Werbestrategen waren, die ihn auf diese Weise zu etwas formten, was ihren Wünschen entsprach?“ Sechs Erzählungen über rhetorisch gewiefte Haushaltsgeräte, wundersame Zeitreisepillen, außerirdische Parasiten, gute Zuhörer und den Wahnsinn, der uns in unseren Träumen auflauert.

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Seitenzahl: 120

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Das Buch

Neugierig, wie man jeden Morgen richtig mit dem Herd über den aktuellen Strompreis verhandelt? Wie sich mit Hilfe einer kleinen Pille wieder glücklichere, vergangene Zeiten erleben lassen? Und was ein außerirdischer Parasit zur Lösung von Eheproblemen beitragen kann?

Die sechs Erzählungen dieses Bandes spielen in Welten, in denen das Unmögliche alltäglich ist.

Der Autor

Björn Bourry wurde 1983 in Köln geboren. Während seines Studiums der Geschichte und Philosophie an der Universität seiner Heimatstadt war er nebenberuflich als freier Mitarbeiter in verschiedenen Redaktionen tätig. Anschließend absolvierte er ein Volontariat in Göttingen. Derzeit lebt und arbeitet er in Bonn. Der Schwerpunkt seines literarischen Schaffens liegt auf Kurzgeschichten.

Inhalt

Geschichtenerzähler

Ein Königreich für Ihre Gedanken

Erinnerungen

Jonathans Traum

Martha

Ein guter Zuhörer

„Wenn das hier die beste aller möglichen Welten ist, wie sehen dann erst die anderen aus?“

Voltaire, Candide

Geschichtenerzähler

„War es das jetzt?“, fragte Chris mit müder Stimme und griff zur seiner Zigarettenpackung, die neben ihm auf einem kleinen Glastisch lag. Es war schon die zwölfte Kippe an diesem Tag. Nach jedem Interview rauchte er eine, sonst hätte er den Gesprächsmarathon auch gar nicht durchgestanden. Nie und nimmer war es ihm früher in den Sinn gekommen, dass das Geschäft so anstrengend sein könnte.

„Nur noch einer. Dann hast du es für heute überstanden“, sagte Virginia und schenkte ihm ihr umwerfendes Lächeln. Dafür hatte Chris sie angestellt – natürlich war es nicht der einzige Grund gewesen, aber es hatte ihn vom ersten Moment an verzaubert. Hinzu kam, dass sie eine außerordentlich gute Assistentin war, die ihn erfolgreich durch den Tag begleitete und sich um alle seine Termine kümmerte. Die ersten Monate hatte er versucht, alleine damit fertig zu werden. Doch hatte er schnell einsehen müssen, dass er ohne fremde Hilfe verloren war. Virginia war seine Rettung. Zudem sah sie verdammt gut aus.

„Du quälst mich doch mit Absicht, oder? Jeden Tag muss ich lauter Nervensägen Rede und Antwort stehen und mich einschleimen. Am Ende bin ich immer total erledigt. Gib es zu! Das alles, damit du am Abend alles mit mir machen kannst, was du willst. Ich bin dir ausgeliefert, völlig wehrlos!“ Er grinste sie unverschämt an und sie lachte, huschte zu ihm herüber und gab ihm einen Kuss.

„Du alter Brummbär. Gefällst dir ganz schön in der Rolle des Opfers, oder?“ Er packte ihren Arm und zog sie fest zu sich. Er liebte die Wärme ihres prallen Körpers. Natürlich hatte er, als er sie damals eingestellt hatte, nicht geplant mit ihr im Bett zu landen – es war einfach passiert. Ein überaus glücklicher Zufall.

„Ich hole jetzt den Nächsten herein. Sei artig!“, ermahnte sie Chris und löste sich aus seinem Griff.

„Wie du wünschst“, murmelte er und drückte seine gerade einmal zu einem Drittel gerauchte Zigarette im Aschenbecher aus. Virginia öffnete die breite Tür der Hotelsuite und gab dem wartenden Journalisten vor der Tür ein Zeichen. Chris rieb sich die Stirn, um noch einmal Kraft zu tanken. Ein letztes Mal zwanzig Minuten die üblichen Fragen beantworten.

Ob er sich selbst diesen überwältigenden Erfolg erklären könne? Was seine Bücher so einzigartig mache? Ob er denn wisse, dass er als erfolgreichster Autor der Neuzeit gelte? Dass sein aktuelles Buch nach der Bibel und dem Koran das meist verkaufte Werk aller Zeiten sei? Es waren immer die gleichen, stumpfsinnigen Fragen – die natürlich von ihm und Virginia vorgegeben worden waren. Sonst bekam niemand einen Termin. Er hatte keine Zeit für irgendwelche tiefsinnigen, stundenlangen Interviews mit sich zu wichtig nehmenden Intellektuellen, die nur auf die erstbeste Gelegenheit warteten, ihn und seine Bücher durch die Mangel zu nehmen. Neid ist eine unter Autoren und Denkern außerordentlich verbreitete Krankheit.

„Guten Abend“, sagte eine quietschende Stimme, die Chris aus seinen Gedanken riss. Er sah aus seinem Sessel auf und blickte in das ungepflegte Gesicht seines letzten Gesprächspartners für diesen Abend. Die Haare waren ungekämmt und viel zu lang, einen Drei-Tage-Bart trug er auch und der Anzug saß überhaupt nicht. Gott, da hatte Virginia noch so einen Provinzjournalisten eingeplant, der den ganzen Tag von Termin zu Termin hetzte, um mit seinen Beiträgen gerade so über die Runden zu kommen. Ein Interview mit Chris musste für diesen armen Teufel einem Sechser im Lotto gleichkommen. Ach Virginia, dachte Chris, du hast einfach ein zu gutes Herz.

Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sah Virginia ihn aus der Ecke des Hotelzimmers an und lächelte ihn ein weiteres Mal an. So konnte in ihm ja gar kein Zorn erwachsen. Also erhob er sich aus seinem Sessel und reichte dem Schreiberling die Hand. „Guten Abend, Herr?“

„Laus. Herr Laus. Es ist mir ein Vergnügen Ihnen endlich in natura begegnen zu dürfen!“

„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Herr Laus. Kann ich Ihnen einen Kaffee oder etwas anderes zu trinken anbieten. Meine Assistentin kümmert sich gerne darum.“

„Nein, nein“, winkte Laus ab und machte es sich auf dem Sessel gegenüber von Chris gemütlich ohne seinen langen Wintermantel abzulegen. Stattdessen stemmte er seine prall gefüllte Ledertasche auf seinen Schoß und kramte eifrig darin. „Vielen Dank für das freundliche Angebot. Aber ist es schon spät und wie ich in den letzten Stunden sehen konnte, waren heute bereits unzählige Kollegen bei Ihnen. Deswegen möchte ich Sie nicht unnötig aufhalten. Nur schnell das Interview. Das ist doch auch in ihrem Interesse, oder?“ Bei dieser Frage unterbrach Laus das Wühlen in seiner Tasche und blickte Chris mit einer Mischung aus Neugier und Überheblichkeit an. Irgendetwas gefiel Chris an diesem Mann nicht – aber er ließ sich das nicht anmerken, nahm stattdessen ebenfalls seinen Platz ein und lächelte sein Gegenüber freundlich an. Immer freundlich sein, das hatte ihm Virginia eingeimpft.

„Sie sprechen mir aus der Seele. Natürlich gebe ich diese Interviews gerne. Es freut mich immer, wenn ich mich mit Kollegen – sie müssen wissen, ich betrachte alle Menschen der schreibenden Zunft als meine Kollegen – also, wenn ich mich mit Leuten wie Ihnen unterhalten kann. Ich schätze den intellektuellen Austausch. Doch ich stoße bisweilen an meine Grenzen, wenn ich wieder mal darauf bestehe, so viele Gespräche wie nur möglich zu führen. Ich wurde deswegen auch schon von meiner Assistenten getadelt.“ Chris lachte und Laus stimmte mit ein. Dabei offenbarte er einen ätzenden, fast schon schmerzhaften Ton, der wohl sein Gelächter darstellen sollte. Der Kerl wurde Chris immer suspekter.

„Nun denn“, begann Laus, als beide verstummt waren. „Wenn Sie nichts dagegen haben, fange ich jetzt mit den Fragen an.“

„Schießen Sie los!“, meinte Chris und nahm automatisch Haltung an, nachdem er sich zuvor lässig im Sessel gelümmelt hatte. Nun ging es ums Geschäft. Laus räusperte sich, nahm einen Kugelschreiber und seinen Notizblock zur Hand – wie altmodisch, dachte Chris – beugte sich ein wenig nach vorne und stellte seine Frage.

„Herr Voigt, Sie haben mit ihrem neuesten Buch alle Verkaufsrekorde gebrochen und nicht nur das, auch die Kritik überschlägt sich mit Lob. Haben Sie jemals mit diesem Erfolg gerechnet?“ Es war die gewohnte Eröffnungsfrage. Sie stand an erster Stelle der Vorgaben für die Journalisten. Chris beantwortete sie routiniert, er hatte sie schließlich schon unzählige Male vorher gestellt bekommen. Nein, natürlich habe er sich eine solche Entwicklung nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen können. Zwar stecke er immer sehr viel Herzblut in seine Arbeit, aber er selbst halte sich nicht für einen so begabten Autor, wie die Kollegen der Literaturkritik es täten. Laus lächelte beseelt, notierte die Worte des Autors eifrig in seinem Notizblock und fuhr fort den Fragenkatalog abzuarbeiten. Ob und wie ihn der Erfolg verändert habe? Welchen Ratschlag er jungen Autoren und Autorinnen geben würde, die auch so begnadet schreiben möchten, wie er? Chris spulte das Programm routiniert runter und Laus kritzelte aufmerksam seinen Block voll, nickte eifrig und verlieh seiner Bewunderung durch ein ständiges „Ah“ oder „Ach, so ist das? Wie erstaunlich!“ Ausdruck. Chris lächelte und nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas, das die aufmerksame Virginia ihm wieder aufgefüllt hatte. In Gedanken verbrachte er bereits seinen Feierabend mit ihr.

„Und in Ihrem nächsten Buch? Worum geht es da?“

„Wissen Sie, ich kann Ihnen noch nichts Konkretes sagen – geschweige denn die Geschichte, die mir im Geiste vorschwebt, hier vor Ihnen ausbreiten. Mein Verlag würde mich umbringen. Jedoch kann ich schon verraten, dass dieses Mal wieder Helen im Mittelpunkt stehen wird – aus ihrer Sicht wird das Geschehen geschildert. Und das mache ich nicht, weil ich weiß, wie sehr das Schicksal Helens in meinem letzten Buch die Menschen bewegt hat. Nein, es ist einfach richtig! Dieses Buch muss als nächstes geschrieben werden!“ Chris lehnte sich zurück, im Bewusstsein mit dieser Antwort schon viele seiner Leser zum Vorbestellen animiert zu haben. „Aber mehr kann ich Ihnen nun wirklich nicht anvertrauen.“

„Eine letzte Frage noch?“, sagte Laus, ohne das Mitschreiben zu unterbrechen oder zu seinem Interviewpartner aufzusehen.

„Aber selbstverständlich“, erwiderte Chris gönnerhaft. Das Gespräch schien doch schneller vorüberzugehen, als gedacht und dieser Gedanke stimmte ihn froh. Mehr Zeit für ihn und Virginia.

„Stimmt es, dass Sie früher unter dem Pseudonym Jack Jersey geschrieben haben?“, bei dieser Frage sah Laus auf und richtete seine Brille, die gerade im Begriff war, von seiner Nase zu fallen. Sein Blick war bohrend, lauernd. Chris fühlte sich wieder unbehaglicher.

„Ja, ganz früher. Ein paar unbedeutende Romane und Erzählungen. Rückblickend betrachtet, wären sie besser in der Schublade geblieben. Ich hatte meinen Stil, meine Themen noch nicht gefunden. Es war wüstes Geschreibsel ohne Sinn und Verstand.“ Chris war sich nicht sicher, ob er diese Frage zugelassen hatte – wahrscheinlich doch. Seine Antwort sollte seinen Bewunderern ein Ich-kann-es-auch-schaffen-Gefühl vermitteln. Aber Laus war auf etwas Anderes aus. Das spürte Chris und rutschte unsicher in seinem Sessel umher. Der Reporter blieb ganz ruhig.

„Das ist sehr interessant. Wissen Sie, ich habe mir die Mühe gemacht, alle diese Werke zu beschaffen und mit Ihren letzten Meisterwerken zu vergleichen. Und mit Verlaub...es liegen wirklich Welten dazwischen. Sie hatten, nachdem Ihre ersten Bücher erschienen waren, sogar das Schreiben kurz aufgegeben, oder?“

„Richtig. Wie gesagt, ich brauchte etwas Zeit, um mich selbst zu finden.“

„Wie lange dauerte diese Phase noch gleich? Vier, fünf Jahre?“

„Zwei.“

„Ah!“, machte Laus und kritzelte wieder eifrig in seinen Notizblock.

„Herr Laus, ich danke Ihnen für dieses interessante und äußerst unterhaltsame Gespräch. Aber ich befürchte, dass meine Kraft aufgebraucht ist. Ich muss der Erschöpfung wohl Tribut zollen.“ Chris erhob sich langsam aus seinem Sessel – er wollte die Sache endlich beenden.

„Eine allerletzte Frage?“, sagte Laus und grinste schief.

„Na gut. Noch eine – aber dann ist meine Energie leider am Ende.“ Chris versuchte locker und entspannt zu wirken, aber innerlich war er nervös. Worauf wollte dieser Schreiberling hinaus?

„Herr Voigt, haben Sie die Geschichten Ihrer Bücher geklaut?“

„Wie bitte?!“ Chris traute seinen Ohren nicht. Aus der Ecke hörte man ein Stühlerücken, als sich Virginia wie vom Blitz getroffen erhob.

„Haben sie Ihre Texte von einem anderen Autor abgeschrieben? Es ist doch sehr ungewöhnlich, dass sich Stil und literarisches Talent innerhalb von zwei Jahren in einem solchen Maß steigern können. Bei allem Respekt...das käme einem Wunder gleich.“

„Herr Laus, Sie vergessen, mit wem Sie hier reden! Sie glauben doch nicht, dass ich auf eine solche Frage, auf eine solche infame Unterstellung antworten werde! Ihr Verhalten ist über alle Maßen unverschämt!“ Chris baute sich vor dem schmächtigen Reporter auf, der jedoch ganz unbekümmert und gänzlich unbeeindruckt auf seinem Platz verweilte.

„Sehen Sie. Während meiner Recherchen stieß ich auf dieses unscheinbare Buch“, erzählte Laus und holte ein altes Taschenbuch aus seiner abgehalfterten Aktentasche. „Der Autor ist mir gänzlich unbekannt – er hat auch ansonsten nichts veröffentlicht. Aber ich muss gestehen, dass mich der Roman sehr beeindruckt hat. Ähnlich wie Ihre Werke. Bei einem Vergleich stellte ich frappierende stilistische Ähnlichkeiten fest. Es scheint, als schreibe er genau wie Sie und auch die Themen ähneln sich sehr.“

„Purer Zufall!“, wiegelte Chris erbost ab und fuchtelte mit der Hand wild in der Luft herum, um so seiner Aussage mehr Gewicht zu verleihen. Virginia trat an seine Seite und ergriff das Wort. „Herr Laus, diese Unterstellung ist wirklich abwegig und völlig unbegründet. Außerdem verstoßen Sie gegen unsere Abmachung. Sie erinnern sich? Sie haben vertraglich den ausgewählten Fragen zugestimmt.“ Virginia war höflich, aber in ihrer Stimme lag eine Schärfe und ihr Blick besaß den Anflug einer Drohung. Laus ignorierte sie gänzlich und redete einfach weiter.

„Wissen Sie, zwei Protagonisten haben sogar die gleichen Namen wie bei Ihnen und entsprechen auch ansonsten sehr Ihren Figuren.“

„Herr Laus, was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Meinen Sie wirklich, Sie kämen mit so einer Räuberpistole bei Ihrem Chefredakteur durch? Glauben Sie wirklich, Sie seien auf eine Art Verschwörung gestoßen? Als seien Sie ein Genie, dass beweisen könnte, ich hätte meine Romane und Geschichten nicht selbst verfasst?“ Chris ahnte, dass er bald völlig seine Fassung verlieren würde, sollte dieses Gespräch noch länger dauern. Laus räusperte sich und lächelte, während er langsam Notizblock, Buch und sonstige Utensilien in seine Tasche räumte.

„Nun“, begann er währenddessen, „aus genau dieser Perspektive habe ich es nicht betrachtet. Aber ein Stück Wahrheit steckt sicher in Ihren Worten. Wenn ich offen sprechen darf, halte ich Sie wirklich für einen Betrüger, der sich der Werke dieses anonymen Künstlers bedient hat. Vielleicht haben Sie alle anderen Bücher in Ihrem Besitz und den Rest beseitigen lassen? Das mag im ersten Moment verrückt klingen...“ Laus schnappte sich seine Tasche und ging langsam zur Tür, während Chris und Virginia ihm mit finsteren Blicken hinterher sahen. „Aber wenn wir ehrlich sind, leben wir doch in einer ziemlich verrückten Welt, in der jeden Tag die unglaublichsten Dinge passieren.“ Der Reporter lächelte.

„Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Und vielen Dank für Ihre wertvolle Zeit. Ich finde alleine hinaus.“ Er öffnete die Tür und verschwand.

Für einen Augenblick starrten Chris und seine junge Assistentin nur ungläubig auf die Tür, durch die der Journalist gerade verschwunden war.

„Chris, ich weiß wirklich nicht, wie ich das erklären soll!“, unterbrach Virginia die Stille. „Er hat ganz normal den Anforderungen für das Interview zugestimmt und die Erklärung unterschrieben.“

„Ich werde dafür sorgen, dass dieser Vogel nie wieder auch nur ein Wort veröffentlichen kann. Ich lasse mir von so einem doch nicht meinen guten Ruf zerstören!“

„Ihm wird doch keiner glauben“, beschwichtigte Virginia und begann Ordnung im Hotelzimmer zu schaffen.

„Sicher ist sicher. Kontaktiere gleich morgen die Zeitung für die er schreibt! Sorge dafür, dass er gefeuert wird und nirgends woanders unterkommt! Schaffst du das?“, fragte Chris noch immer aufgewühlt.