Ein Magdeburger an der Ostsee - Jürgen Seidel - kostenlos E-Book

Ein Magdeburger an der Ostsee E-Book

Jürgen Seidel

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Beschreibung

Diese neue Reihe der Autorenbücher bei EDITION digital möchte Lust machen – Lust auf Schriftsteller und ihre Texte, die teils in einer Vielzahl ihrer jeweiligen Werke, teils sogar vollständig als E-Books bei EDITION digital vorliegen. So wird es möglich, sich ein umfassendes Bild des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin zu machen oder sich hin und wieder mit einzelnen seiner beziehungsweise ihrer Bücher zu beschäftigen. Zu Beginn jedes Autorenbuches finden sich eine kurze Einführung in Leben und Werk sowie eine biografische und eine bibliografische Übersicht. Danach folgen in chronologischer Folge der jeweiligen gedruckten Erstausgaben Auszüge aus den Büchern. Der kurz vor seinem 90. Geburtstag am 20. November 2017 in Ahrenshoop in Mecklenburg-Vorpommern gestorbene Schriftsteller Wolfgang Schreyer gehörte zu den produktivsten und erfolgreichsten und nicht zuletzt meistgelesenen Autoren der DDR. Während mehr als sechs Jahrzehnten schriftstellerischer Arbeit veröffentlichte Schreyer mehr als 40 Bücher in einer Gesamtauflage von rund sechs Millionen Exemplaren. Eine Reihe seiner Bücher wurden von der DEFA oder vom DDR-Fernsehfunk verfilmt, darunter „Der Traum des Hauptmann Loy“ (1961) und „Das grüne Ungeheuer“ (1962) sowie „Preludio 11“ (1963), Alaskafüchse (1964) und „Der Adjutant“ (1972). Kennzeichen seiner Bücher waren ein oft abenteuerliches und spannendes Schreiben ebenso wie sehr gut recherchierte und an Tatsachen orientierte Texte. Auch wenn sein literarisches Werk in weiten Teilen der Unterhaltungsliteratur zuzuordnen ist und oft an für DDR-Zeiten exotischen Schauplätzen wie in Lateinamerika, der Karibik und den USA spielt, wo auch der DDR-Bürger Wolfgang Schreyer vor der Wende kaum hinkam, trägt es fast immer gesellschaftskritische Züge – die Kritik am eigenen Land nicht ausgeschlossen. Nicht zuletzt wegen seiner Freundschaft mit Stefan Heym stand Schreyer seit 1958 mehrfach für längere Zeit unter Beobachtung der DDR-Staatssicherheit.

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Impressum

Jürgen Seidel

Ein Magdeburger an der Ostsee

Wolfgang Schreyer und seine Bücher

ISBN 978-3-95655-874-0 (E-Book)

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

© 2018 EDITION digital® Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.de

Vorwort

Diese neue Reihe der Autorenbücher bei EDITION digital möchte Lust machen – Lust auf Schriftsteller und ihre Texte, die teils in einer Vielzahl ihrer jeweiligen Werke, teils sogar vollständig als E-Books bei EDITION digital vorliegen. So wird es möglich, sich ein umfassendes Bild des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin zu machen oder sich hin und wieder mit einzelnen seiner beziehungsweise ihrer Bücher zu beschäftigen.

Zu Beginn jedes Autorenbuches finden sich eine kurze Einführung in Leben und Werk sowie eine biografische und eine bibliografische Übersicht. Danach folgen in chronologischer Folge der jeweiligen gedruckten Erstausgaben Auszüge aus den Büchern.

Ich hoffe, Sie nehmen diese Einladungen zum Entdecken oder Wiederentdecken von Autorinnen und Autoren an. Viel Vergnügen beim Entdecken und bei der Lektüre.

Gisela Pekrul

Verlegerin

Wolfgang Schreyer. Kurze Einführung.

„Was nur lässt mich immer hoffen, alles werde sich zum Guten wenden? Letztlich nichts, es entspricht bloß meiner Natur. Ich bin alt, ostdeutsch, Schreiber und Optimist.“

Aus „Matilda“ (2016)

Der kurz vor seinem 90. Geburtstag am 20. November 2017 in Ahrenshoop in Mecklenburg-Vorpommern gestorbene Schriftsteller Wolfgang Schreyer gehörte zu den produktivsten und erfolgreichsten und nicht zuletzt meistgelesenen Autoren der DDR. Während mehr als sechs Jahrzehnten schriftstellerischer Arbeit veröffentlichte Schreyer mehr als 40 Bücher in einer Gesamtauflage von rund sechs Millionen Exemplaren. Eine Reihe seiner Bücher wurden von der DEFA oder vom DDR-Fernsehfunk verfilmt, darunter „Der Traum des Hauptmann Loy“ (1961) und „Das grüne Ungeheuer“ (1962) sowie „Preludio 11“ (1963), Alaskafüchse (1964) und „Der Adjutant“ (1972).

Kennzeichen seiner Bücher waren ein oft abenteuerliches und spannendes Schreiben ebenso wie sehr gut recherchierte und an Tatsachen orientierte Texte. Auch wenn sein literarisches Werk in weiten Teilen der Unterhaltungsliteratur zuzuordnen ist und oft an für DDR-Zeiten exotischen Schauplätzen wie in Lateinamerika, der Karibik und den USA spielt, wo auch der DDR-Bürger Wolfgang Schreyer vor der Wende kaum hinkam, trägt es fast immer gesellschaftskritische Züge – die Kritik am eigenen Land nicht ausgeschlossen. Nicht zuletzt wegen seiner Freundschaft mit Stefan Heym stand Schreyer seit 1958 mehrfach für längere Zeit unter Beobachtung der DDR-Staatssicherheit.

Aufschlussreiche Auskünfte über sein Leben und Schreiben hatte der am 20. November 1927 in Magdeburg geborene und seit 1972 in Ahrenshoop lebende Schriftsteller in Titeln wie „Ahrenshooper Begegnungen“ (2008) und „Zu guter Letzt“ (2016) sowie vor allen in seiner im Jahre 2000 vorgelegten Autobiografie „Der zweite Mann“ gegeben, die auch als E-Book zu erwerben ist.

Von den insgesamt mehr als 40 zwischen 1952 und 2016 erschienenen Büchern von Wolfgang Schreyer hat EDITION digital aktuell 38 als E-Books im Angebot, die im Verlagsprogramm unter http://www.edition-digital.de/Schreyer/ zu finden sind.

Aus der Biografie:

1927 20. November geboren in Magdeburg;

Besuch der Oberschule

Einsatz als Flakhelfer

Soldat der Wehrmacht

Gefangennahme und amerikanische Kriegsgefangenschaft

1946 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft

1947/49 Ausbildung zum Drogisten

1950/52 Geschäftsführer eines Werks der Pharmazeutischen Industrie in Tangerhütte

1952 Erscheinen seines ersten Romans „Großgarage Südwest“, seitdem war Wolfgang Schreyer freier Schriftsteller

1952 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR

1956 Auszeichnung mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (für sein Kriegsbuch „Unternehmen Thunderstorm“)

1972 Offizieller Umzug von Magdeburg nach Ahrenshoop

1974 Mitglied des PEN-Zentrums der DDR

1990 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller

2017 14. November gestorben in Ahrenshoop

Zur Bibliografie:

1952 Großgarage Südwest. Erster Kriminalroman der DDR.

1953 Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen

1954 Unternehmen Thunderstorm

1955 Die Banknote

1956 Der Traum des Hauptmann Loy

1957 Das Attentat

1957 Der Spion von Akrotiri

1959 Alaskafüchse

1959 Das grüne Ungeheuer

1960 Entscheidung an der Weichsel

1960 Tempel des Satans

1961 Die Piratenchronik

1963 Vampire, Tyrannen, Rebellen (zusammen mit Günter Schumacher): Fotobildband zur kubanischen Revolution

1964 Preludio 11

1966 Fremder im Paradies

1967 Augen am Himmel

1969 Aufstand des Sisyphos (zusammen mit Jürgen Hell)

1969 Der Gelbe Hai

1970: Bananengangster

1971 Der Adjutant. Erster Teil der Roman-Trilogie „Die Dominikanische Tragödie“

1973 Der Resident. Zweiter Teil der Roman-Trilogie  „Die Dominikanische Tragödie“

1975 Tod des Chefs oder die Liebe zur Opposition

1977 Schwarzer Dezember

1979 Die Entführung

1980 Der Reporter. Dritter Teil der Roman-Trilogie „Die Dominikanische Tragödie“

1981 Die Suche. Erster Teil der Romantrilogie „Die Abenteuer des Uwe Reuss“

1982 Eiskalt im Paradies Neugestaltete Ausgabe

1982 Die fünf Leben des Dr. Gundlach

1987 Der sechste Sinn

1987 Der Mann auf den Klippen

1987 Der Fund. Zweiter Teil der Romantrilogie „Die Abenteuer des Uwe Reuss“

1988 Unabwendbar (zusammen mit Ingrid Mittelstraß)

1989 Endzeit der Sieger

1989 Die Beute

1991 Nebel

1991 Alpträume

1994 Das Quartett

2000 Der zweite Mann. Rückblick auf Leben und Schreiben. Die Autobiographie

2001 Der Verlust. Dritter Teil der Romantrilogie „Die Abenteuer des Uwe Reuss“

2002 Das Kurhaus

2006 Die Legende (zusammen mit Paul Schreyer)

2008 Ahrenshooper Begegnungen

2009 Der Leuchtturm

2010 Die Verführung. Erzählungen

2011 Der Feind im Haus

2016 Zu guter Letzt. Erinnerungen, Erzählungen und Essays

E-Books: Wolfgang Schreyer bei der EDITION digital

Großgarage Südwest

Ende 1952 debütierte Wolfgang Schreyer mit „Großgarage Südwest“, dem ersten Kriminalroman der DDR. Neun Jahre vor dem Mauerbau führte er in das geteilte Berlin: Schauplatz der fantasievollen Story. Wenn diese Affäre so viele Leser gefunden hat, so auch dank zweier gestandener Kriminalisten, die dem Autor damals mit ihrem Rat zur Seite standen. Das Buch bietet dem krimiverwöhnten Leser der Gegenwart noch immer atemberaubende Spannung und erinnert an die Zeit, als die Westberliner und Ostberliner Kriminalpolizei sich bei der Gangsterjagd noch gegenseitig unterstützten. Und so begann das allererste Buch des damals erst 25-jährigen Autors Wolfgang Schreyer. Wie mag er allerdings auf den Namen Schenzlin gekommen sein?:

„ERSTES KAPITEL

1.

An einem der letzten Julitage des Jahres 1948 betrat Kriminalassistent Alexander Schenzlin das Hochhaus des „Deutschen Rings“ am Karl-Muck-Platz 1. Hier waren die Dienststellender Hamburger Kripo untergebracht. Er schlürfte lässig, von dem Weg durch die glühende Stadt erschöpft, an der Portiersloge vorbei, nahm ein paar flache Stufen und verhielt vor der Treppe - einen Augenblick nur. Die Hitze draußen war kaum erträglich gewesen; im Inneren des großen, jetzt seltsam leeren Gebäudes - es war die Mittagsstunde - schien es angenehm kühl. Gespenstisch glitten die Paternosterkabinen vorbei, fast alle unbesetzt; Alexander nahm erst die sechste. Er lehnte sich gegen die Wand und beobachtete ohne Interesse das langsame Vorbeigleiten der Etagenböden. Sekundenlang erschien ein Bild vor seinen Augen, die Erinnerung an den gestrigen Tag: Wasser, strahlend blauer Himmel, die sengende Sonne, und ein Mädchen, braungebrannt wie er selbst ... Helga ...

Gerade noch rechtzeitig sprang er aus der Kabine. Er bog links ein und öffnete eine Tür, die eine dreistellige Nummer trug. Kriminalsekretär Schmidt, der Kollege, der ihn vertreten hatte, schwenkte träge mit dem drehbaren Sessel herum. „Tag, Alexander. Na, war es schön?“ „Danke. Schön warm.“ „Und sonst - -?“ „Sonst auch.“ Schenzlin zog ein Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete sein Schrankfach. Er legte die Aktentasche mit dem Kaffeebrot hinein und ließ sich in seinen Stuhl fallen. Aus dem Nebenzimmer drang das Tacken einer Schreibmaschine. Alexander blickte zu seinem Kollegen hinüber und überlegte, dass es wohl angebracht sei, sich für den geopferten Vormittag zu bedanken - obwohl solches Einspringen stets auf Gegenseitigkeit beruhte -, als dieser schon selbst seinen Mund auftat. „Du, Alexander, es hat gar keinen Zweck, dass du dich erst noch mal hinsetzt. Nachher kommst du bloß nicht wieder hoch. Du sollst nämlich zum Alten.“ „So? Was Besonderes?“ „Keine Ahnung. Er hat es vorhin persönlich bestellt, sofort, wenn du kommst –„ „Was hat er denn für ein Gesicht gemacht?“ „Weiß nicht. Wie immer.“ Schenzlin stand knurrend auf. Er ging quer über den Korridor und klopfte an eine Tür, die außer der Nummer noch ein kleines Schild mit der Aufschrift 'Kriminalrat Schulz' trug.

Als Schenzlin eintrat, erhob sich hinter dem Schreibtisch ein älterer, langer und dünner Herr in einem lila Anzug: Kriminalrat Schulz streckte ihm die Hand entgegen. Alexander, durch dieses ungewöhnliche Benehmen überrascht, kam ein wenig aus dem Konzept. Er hatte vorgehabt, an der Tür stehenzubleiben und in dienstlichem Ton zu melden: 'Kriminalassistent Schenzlin vom Urlaub zurück' - was nun nicht mehr anging. So sagte er nichts außer einem gemurmelten 'Guten Tag', blieb vor dem Schreibtisch stehen und drückte die schmale Hand seines Vorgesetzten, wobei er eine Verbeugung andeutete.

„Bitte, lieber Kollege, nehmen Sie Platz. Nun, haben Sie sich gut erholt die zwei Tage? Schönes Wetter hatten Sie ja. Für mich wäre das nichts mehr, ich vertrage die Sonne schlecht. Ja! - - was ich sagen wollte ... Aber es schien ihm im Augenblick nicht einzufallen, was er sagen wollte. Wahrscheinlich ist die Hitze daran schuld, dachte Alexander. Warum hat er sich auch ein Zimmer mit den Fenstern nach Süden geben lassen? In seiner Stellung kann man doch Wünsche äußern. Die pralle Mittagssonne fiel unbarmherzig herein. Es mussten über 30 Grad im Raum sein. Alexander streifte das hässliche Faltengesicht, den dünnen Hals und den zu weiten Papierkragen seines Vorgesetzten mit müdem Blick. Wenn Hässlichkeit ein Gradmesser für Intelligenz war, wie das mitunter behauptet wurde - dachte er - dann musste Schulz die Eigenschaft in hohem Maße besitzen.

Der Kriminalrat erhob sich mit einem Ruck, der einen Schweißausbruch zur Folge hatte. Er machte sein übliches sauertöpfisches Gesicht und stelzte unbehaglich hinter dem Schreibtisch hin und her. Seiner allbekannten Gewohnheit, die Daumen in die Ärmelausschnitte der Weste einzuhaken, konnte er heute nicht nachgeben, da er sie der Hitze wegen ausgelassen hatte. So klammerten sich seine Hände um die Rockaufschläge, ohne dort zuverlässigen Halt zu finden. Ab und zu streifte er Schenzlin mit nervösem Blick. „Also, es handelt sich da um folgendes: Am vergangenen Freitag wurde doch unter der Leitung des Kommissars Behnke eine Razzia in der Sumatra-Bar durchgeführt.“ „Ganz recht, Herr Kriminalrat.“ „Sie - - waren auch dabei?“ „Jawohl, Herr Kriminalrat, gewiss! Sie selbst hatten doch die Einteilung getroffen.“ Schulz schien sich zu besinnen. „Hm. Jaja. Sie haben ganz recht, natürlich“, brummte er und setzte seinen Spaziergang fort. Seine Stiefel knarrten vernehmlich.

Alexander starrte vor sich hin. Die Sonne zeichnete das Bild des Fensterkreuzes auf den Linoleumfußboden. Was wollte der Alte eigentlich von ihm? Warum machte er einen so verlegenen und unbeholfenen Eindruck? Alexander mochte ihn im Grunde genommen trotz seines wenig einnehmenden Äußeren gern. Mit Schulz kam er weit besser aus als mit Behnke, dem er unmittelbar unterstellt war und der viel von einem alten Kommissknochen an sich hatte. Schulz dagegen war ein gutmütiger, wenn auch leicht misstrauischer Mensch. Was hatte er nur heute? Weshalb erst der freundliche Empfang und jetzt das bedenkliche Schweigen? Das alles war ziemlich ungewöhnlich und gab reichlich Stoff zum Nachdenken. Aber gerade das konnte Alexander jetzt nicht. Die seltsame Atmosphäre der summenden und verstaubten Wärme dieses Amtszimmers schien jede Verstandestätigkeit zu lähmen. Der Kriminalrat beendete seine Wanderung ebenso plötzlich wie er sie begonnen hatte. Er ließ sich erschöpft in den Sessel sinken, nahm einen gelben Bleistift zur Hand und spielte nervös und abwesend damit. Schenzlin blickte irritiert auf den Bleistift. Langsam traten kleine Schweißtröpfchen auf seine Stirn.“

Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen

1953 veröffentlichte Wolfgang Schreyer wieder im Verlag Das Neue Berlin seinen zweiten Roman „Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen“: Der spielt Anfang der 1950er Jahre in einer anhaltinischen Kleinstadt. Jugendlich unbekümmert, ohne Angst vor zivilrechtlichen Folgen, beschrieb er eigenes Erleben in einem Betrieb, der aus der Produktion von Likören und vor allem eines Schweinemastpulvers gute Gewinne erzielt. Mit Humor, beißender Satire und der Spannung eines Kriminalromans nimmt er die Schiebungen seines Chefs genauso aufs Korn wie den vom Chef mit Likören geschmierten Gewerkschaftsfunktionär. Stefan Heym hob 1953 in einer Rezension die realistische Darstellung der Gewerkschaftsfunktionäre hervor. Trotzdem kam das Buch über die Erstauflage von 20 000 Stück nicht hinaus. Man nahm Rücksicht auf die Ost-CDU und die Befindlichkeiten der christlichen Bürger wegen des lästerlichen Titels. In seinem autobiografischen Roman „Der zweite Mann“ schrieb Schreyer 2000 über seine Jugenderlebnisse und dieses Buch: „Wenn dort, wie erlebt, die Beute der Königin den Lohn der Arbeitsbienen krass übersteigt, so kann etwas nicht stimmen. Dieser Zug des Kapitalismus stößt mich ab. Für Nichtstun 17-mal mehr, bloß weil einem der Laden gehört, das ist ungerecht und wider die Vernunft ... dass ohne weit mehr Ungerechtigkeit die Marktwirtschaft offenbar nicht läuft, das geht mir erst viel später auf.“ Schauen wir auf den Anfang dieses Buches:

„Erster Teil

1. Begegnung auf der Landstraße

An einem feuchtkalten Februarabend rollte ein mit Buchenholz betriebener Lastwagen südwärts auf der Straße 189 in Richtung Magdeburg. Der Fahrer des hellblau lackierten, zumeist stinkenden Qualm verbreitenden Wagens, Günter Herbst, fror. Seine breiten, öligen Hände lagen auf dem heftig zitternden Lenkrad. Er fror empfindlich, weil er sich nicht bewegen konnte. Von irgendwoher, so fand er, zog es immer; am meisten von unten. Überall klafften Ritzen und Löcher, durch die eisiger Fahrtwind drang. Zwar gab es verschiedene Methoden, dem abzuhelfen. Man stopfte Zeitungspapier oder Lappen hinein, legte den Wagenboden mit Pappe und Teppichresten aus, wickelte sich in Wolldecken. Aber viel half das nicht. Das rhythmische Zittern des Motors und die Schlaglöcher der Landstraße jagten einen Schauer von leichten und heftigen Stößen durch den Wagen. Nichts hielt diesem unablässigen Schütteln stand, kein Öllappen und kein Teppichstück; alles veränderte seine Lage, alte Ritzen taten sich auf, neue kamen mit jeder Fahrt dazu. Da war nichts zu machen.

Günter Herbst zog die Schulter hoch, fischte eine Zigarette aus der Joppentasche und versuchte, sie in Brand zu setzen. Natürlich, dachte er, es ist ein bisschen leichtsinnig, gerade hier sich ein Stäbchen anzustecken. Denn es ist stockfinster und du bist immer noch nicht aus dem verdammten Kaff raus. Aber was soll man machen, wenn man Appetit hat? Sein Kopf stieß vor, verfehlte die Streichholzflamme. Irgendein Luftstrom blies sie aus. Zwei Sekunden dauerte das nur, aber währenddessen rollte der schwere Lastwagen zwanzig Meter weiter, geradeaus - hoffentlich. Kein Mensch war mehr auf der Straße; mit den Hühnern gingen sie hier schlafen. Jetzt wurden die Hausabstände größer. Das verdammte Kaff, eine Kleinstadt nahe der Zonengrenze, war anscheinend bald zu Ende. Auch der zweite Versuch scheiterte; höhnisch tanzte die Flamme in der zitternden Hand auf und ab. Nervös wie 'n Tattergreis, dachte er; vollkommen übermüdet. Seit dem Morgengrauen war er unterwegs, ohne Beifahrer. Was zu viel ist, ist zu viel. Als Angestellten führten sie ihn, und in solchen Augenblicken war er geneigt, dies für einen hinterlistigen Trick zu halten, der es der Firma ermöglichte, seine Überstunden nicht zu bezahlen. Und er beschloss ernstlich, einmal mit dem Prokuristen zu reden. Das hatte er schon des Öfteren beschlossen.

Günter schob die Zigarette verdrossen hinters Ohr und sah auf die Leuchtziffern der Armbanduhr: Schon neun durch. Mindestens eine Stunde Fahrt lag noch vor ihm. Seine Stimmung war denkbar schlecht. Wie würde es wohl verlaufen, wenn er um Gehaltserhöhung nachsuchte? Er malte sich gern derartige Szenen vorher aus, recht umständlich und in allen Einzelheiten. Man konnte sich damit eine Weile beschäftigen, und schließlich gab es einem das Gefühl, für alles gewappnet zu sein. Nun, vielleicht ging es so: Man klopfte am Prokuristenbüro, trat ein und sagte: 'Guten Morgen, Herr Bruchmann.' Ein bleiches Gesicht hebt sich von Geschäftsbüchern, die randlose Brille, leichter Lavendelduft. 'Morgen, Morgen, Morgen - naaa, mein lieber Herr Herbst, was bringen Sie uns Schönes?' – 'Ja also, Herr Bruchmann, ich bin gestern wieder dreizehn Stunden auf Achse gewesen ...' – 'Soo, soo, soo ...' Und nun musste man natürlich zum Kern der Sache kommen. 'Zu diesen großen Touren muss ich mir immer für den ganzen Tag Kaltverpflegung mitnehmen, Herr Bruchmann, Wurstbrote das läuft mächtig ins Geld!' So ganz stimmte das zwar nicht, unterwegs aß er nie viel, und seine Wirtin hob ihm meist etwas Warmes auf. Aber er erkannte wohl, dass dies ein brauchbares Argument sei und beschloss, es sich zu merken. Was konnte Bruchmann schon groß darauf antworten? Nun, wahrscheinlich würde er es andersherum machen. 'Also, mein lieber Herr Herbst, ich legte Ihnen ja gern fünfzig Mark zu, das können Sie mir glauben! Aber dem Chef ist der Fuhrbetrieb jetzt schon zu teuer, denken Sie mal an die Reifen neulich, und die dauernden Reparaturen. Wenn das so weiter geht, sagte der Chef, dann kommen wir mit Bahnversand billiger davon.' Wenn er dir so kommt, dann bist du erledigt, sann Günter schwermütig. Von Bruchmann hing das ja auch nicht ab. Der Chef entschied. Und wenn der nicht will, dann will er nicht. Da kannst du nichts machen.

Günter Herbst schreckte auf. Die Scheinwerfer erfassten ein gelbes Schild; es zeigte den Ortsausgang an. „Magdeburg 42 km“ las er mechanisch. In diesem Augenblick erspähte er eine weibliche Gestalt. Sie stand halb auf der Fahrbahn und winkte mit einem Tuch. Er trat auf die Bremse.“

Unternehmen Thunderstorm

Erstmals 1954 brachte Wolfgang Schreyer beim Verlag Das Neue Berlin seinen Roman „Unternehmen Thunderstorm“ heraus, der bei der EDITION digital in zwei Teilen vorliegt: Dies ist ein Tatsachenbuch über den Warschauer Aufstand. Es schildert Dinge, wie sie waren; es verschweigt nichts. Wolfgang Schreyer schrieb nach gründlichem Materialstudium diesen packenden Bericht eines von den Engländern geplanten militärischen Großunternehmens, über das jahrelang fast nichts bekannt geworden ist. Wir erleben das Schicksal einer deutschen Flakbatterie, verfolgen den Weg einer kleinen Gruppe britisch-amerikanischer Fallschirmspringer und das Ringen polnischer Untergrundkämpfer. Der Autor enthüllt die Methoden internationaler Spionagedienste, zeigt Generale, Konzerndirektoren und Diplomaten bei der Arbeit, schildert Verhandlungen in Moskau ebenso wie Operationen der Roten Armee. Durch das ganze Buch weht der heiße Atem einer pausenlosen dramatischen Handlung. In der prallen Fülle ihrer Gestalten und Schicksale ersteht noch einmal eine Welt des Aufstiegs und des Untergangs. Der erste Teil schildert die Vorbereitung des Aufstandes:

„Erstes Buch

Kurs auf Warschau

1. Tausend Gallonen Benzin

Die beiden Männer zuckten kaum merklich zusammen. Irgendwo in der Ferne rollte ein dumpfer, Unheil verkündender Donner. Die Fenster klirrten leise. Es waren mehrere schwere Detonationen; wie viel genau, ließ sich nicht feststellen. Captain Roberts versuchte auch nicht, mitzuzählen. Er wusste, und alle wussten es, dass die fliegenden Bomben seit kurzem in Rudeln heranjagten und wahllos in das riesige Häusermeer Londons stürzten, strudelnde Wolken rötlichen Ziegelstaubs und schmutziggraue Rauchpilze aufwerfend. Fünfunddreißig Tage dauerte der Beschuss schon an; denn die Deutschen hatten zehn Tage nach D-Day (der Landung in der Normandie) begonnen, die Stadt auf diese ebenso neuartige wie nervtötende Weise zu bombardieren. Bis heute war es noch nicht gelungen, eine wirksame Abwehr gegen ihre so genannte V 1 zu finden...

„Schauen wir uns doch mal die Karte an, Captain!“, rief Colonel Hayes. Er erhob sich unvermittelt und trat zu der zwei bis drei Quadratmeter großen Europakarte, die einen Teil der Längswand des kargen Raumes bedeckte. Wahrscheinlich, überlegte Roberts, wird er jetzt sagen, was er von dir will. Bisher waren nur belanglose Redensarten ausgetauscht worden. Es kam zwar vor, dass der Oberst in späten Nachmittagsstunden unterstellte Offiziere nur deshalb zu sich rief, um zu plaudern; oder genauer gesagt, um ihnen eine seiner allbekannten arabischen Geschichten zu erzählen. Doch geschah dies in letzter Zeit immer seltener. Außerdem lag da das Aktenstück auf dem Schreibtisch; einer der üblichen hellbraunen Schnellhefter, in denen Nachrichten und Agentenmaterial, bestimmte Einzelobjekte betreffend, gesammelt wurden.

Roberts warf einen verstohlenen Blick auf den Deckel, vermochte aber die Beschriftung nicht zu erkennen. Sie schien nur aus einem kurzen Wort zu bestehen. Nun, du erfährst es schon noch. „Sehen Sie, hier!“, brüllte Hayes, dem es nicht möglich war, leise zu reden, es sei denn, er flüsterte. Seine überraschend große, blond behaarte Hand beschrieb einen Halbkreis, der den gesamten östlichen Frontbereich einschloss. Captain Fred Roberts betrachtete die Karte, die er übrigens genau kannte, mit höflicher Aufmerksamkeit. An drei Stellen steckten Fähnchen. Es gab drei Sorten: rote, blaue und grüne. Die roten Fähnchen hatte Major Fawcett, der die Markierung der Frontlinien persönlich vornahm, für die britischen Truppen reserviert; wahrscheinlich, weil auf den Landkarten das britische Territorium gewöhnlich rot dargestellt ist. Vielleicht auch, weil die englischen Musketiere vor hundertfünfzig Jahren rote Waffenröcke trugen. Fawcett war die rechte Hand des Kommandeurs und im Zivilleben Rechtsanwalt. Für alles, was er tat, gab es gute Gründe.

Die roten Fähnchen steckten im Ostabschnitt der Invasionsfront in der Mündung des Flüsschens Orne, dann unterhalb Caen und in den Orten Villiers Bocage, Caumont und Torigny. Darüber stand: „1. kanadische Armee“ und „2. britische Armee“. Von St. Lô an wurden die Fähnchen blau; sie zogen sich über Coutances bis zur Küste des Golfe de St. Malo, den sie bei Granville, zehn Kilometer nördlich Avranches, erreichten. „1. US-Armee“ und „3. US-Armee“ war hier eingetragen. Ein ähnliches Bild bot Italien, wo die blauen Standarten der 5. US-Armee den linken Flügel der Front beherrschten. Sie steckten fünfzig Kilometer südlich Florenz und am Trasimenischen See, während die Kennzeichen der ruhmreichen 8. britischen Armee (der Besiegerin Rommels) sich bis Ancona am Strande der Adria hinzogen. Vollkommen anders sah es im Osten aus, über den die behaarte Hand des Kommandeurs jetzt hinwegstrich. Hier spießten grüne Fähnchen. Doch bildeten sie keine schöne, übersichtliche Linie. Jene Klarheit des Frontverlaufs, die allein das Herz des Militärtheoretikers erfreuen kann, vermisste man hier. Besonders der Mittelabschnitt bot einen chaotischen Anblick. Sämtliche Armeebezeichnungen fehlten. Stattdessen fanden sich hier und da sonderbare Ausdrücke wie „Zweite ukrainische Front“ oder „Erste belorussische Front“. Fähnchen steckten fast nur in größeren Orten: Newel, Witebsk, Wilna, Grodno, Minsk, Baranowitschi, ostwärts Lublin und bei Lwow.

Captain Roberts hatte den Eindruck, dass Fawcett die dortigen Ereignisse über den Kopf gewachsen waren. Auch schien er mit seinem Vorrat an grünen Fähnchen nicht zurechtzukommen: sie waren dünn gesät, und ab und zu hatte er ersatzweise papierne Angriffspfeile eingeschoben. Sie wiesen auf Pskow, Daugarpils, Kowno und Brest-Litowsk. Eine gewaltige Offensive war dort auf zwölfhundert Kilometer Frontbreite im Gange. „Vor 'nem halben Jahr schrieben unsere Zeitungen“, erklärte Hayes lärmend, „die Nazi-Festung Europa hätte vielleicht stabile Mauern, aber kein Dach. Heute zeigt sich, dass auch die Mauern abbröckeln. Monty hat sich in die linke Schulter dieser Burschen verbissen, Alexander frisst ihren Stiefel auf, die Russen erteilen von rechts einen verdammten Rippenstoß, und wir klopfen ihnen auf den Schädel...“ Mit 'wir', dachte Roberts, meint er offenbar die Royal Air Force im Allgemeinen. Hätte er 'wir' in engerem Sinne gebraucht, so wäre eher von 'Nadelstichen in den Rücken' zu reden gewesen. Denn schließlich ist Hayes der Chef eines Sonderkommandos der britischen Luftwaffe, das die Aufgabe hat, Fallschirmagenten im feindlichen Hinterland abzusetzen. Dabei war es mit dem Absetzen allein nicht getan. Man musste mit diesen Männern in ständiger Funkverbindung bleiben, musste sie teilweise sogar, wie die Franzosen in Hochsavoyen oder die Tito-Leute, mit Waffen und Nahrungsmitteln versorgen, Weisungen durchgeben und Meldungen in Empfang nehmen. Diese Meldungen gingen zur weiteren Auswertung an die Nachrichtenoffiziere des Empiregeneralstabs oder (über ein Koordinierungsbüro) an die Amerikaner, die im Austausch eigenes Agentenmaterial dafür lieferten. In bestimmten Fällen fanden sie auch ihren Niederschlag in jenen hellbraunen Schnellheftern, die gewöhnlich im Safe verwahrt wurden und von denen der eine – wüsstest du nur, welcher! – jetzt auf dem Schreibtisch des Kommandeurs lag...“

Unternehmen Thunderstorm, Band 2

Der zweite Teil, der mit dem vierten Buch des Gesamttextes einsetzt, schildert den eigentlichen Aufstand und seine blutige Niederschlagung:

„Viertes Buch: Der Kampf

1. Notruf aus dem Brühl-Palais

Im Königssaal der Burg zu Krakau tagten der Kriegswirtschaftsstab und der Verteidigungsausschuss des Generalgouvernements unter Vorsitz des Reichsministers Dr. Hans Frank in kombinierter Sitzung. Um den riesigen ovalen Tisch waren versammelt: Staatssekretär Dr. Bühler, Pressechef Gassner, Oberstarbeitsführer Hinkel, Oberstleutnant v. Dazur, Freiherr von der Goltz, Freiherr von Medem, Amtsleiter Gutbrod, Direktor Dr. Coblitz, Gouverneur Dr. Wendler, Hauptbannführer Förschle, Erster Staatsanwalt Dr. Meidinger, Präsident Ohlenbusch, Generalleutnant d. Pol. Becker, Gouverneur Kundt, Bankdirigent Dr. Paersch, Ministerialrat Plodek, Senatsrat Dr. Blauert, SS-Brigadeführer Dr. Schöngarth, Baudirektor Schuhmache, Präsident Lauxmann, Kanzler Kloetzel, Regierungsdirektor Eichholz, Hauptabschnittsleiter Stahl, Dr. Theo Müsch und ein Dutzend weiterer Würdenträger aus Staat, Partei und Wirtschaft. Es war der 3. August 1944, neun Uhr abends.

„Über die militärische Lage jetzt“, rief der Generalgouverneur gerade, „kann nur gesagt werden, dass auch hier alles nunmehr von dem möglichst starken in Erscheinung- und Inkampftreten neu herangeführter deutscher Kräfte allein noch abhängt. Nach Räumung des galizischen Ölgebiets stehen die Russen zwölf Kilometerwestlich von Reichshof und haben nördlich der Weichsel bereits eine Linie etwa fünfzehn Kilometer von Staschow erreicht.“ Dr. Frank strich sich über den plumpen, gedrungenen Schädel, der – besonders im Profil – an die Kopfform römischer Legionäre erinnerte. „Am nächsten Punkt“, fügte er mit etwas brüchiger Stimme hinzu, „sind sie nur noch 118 Kilometer von Krakau entfernt.“

Hinter ihm räusperte sich jemand. Er wandte sich um: Einer der Sekretäre... „Was gibt es?“, flüsterte er unwirsch. „Ein Ferngespräch aus Warschau, Herr Reichsminister; Gouverneur Dr. Fischer... Er versichert, es dränge... Denn in jeder Minute könnten die Aufständischen die Leitung zerschneiden!“ „Ich komme. – – Meine Herren, eine kleine Unterbrechung. Vielleicht ergreift inzwischen Generalleutnant Becker bereits das Wort zur allgemeinen Sicherheitslage.“ Festen Schrittes verließ er den Saal.

„Hundertachtzehn Kilometer“, wandte sich Bankdirigent Dr. Paersch an Müsch, „Herr Doktor, halten Sie das für möglich?“ „gewiss“, erwiderte der IG-Direktor, „wenn eine Panzerspitze durchbricht, kann sie in zwei, drei Stunden hier sein.“ „Herr Doktor“, sagte Paersch gedämpft, „ich muss morgen Nachmittag an einer Sitzung des Reichsbankpräsidiums teilnehmen und möchte gern dazwischen noch ein paar Stunden schlafen. Würden Sie die Liebenswürdigkeit besitzen, mich zu entschuldigen, falls Frank nach mir fragt?“