Ein Sturm, ein Fisch, ein Wurm - und DU … - Henrik Mohn - E-Book

Ein Sturm, ein Fisch, ein Wurm - und DU … E-Book

Henrik Mohn

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Beschreibung

"Herzlichen Glückwunsch, du bist ausgewählt worden. Warum? Weil dein gutes Lebenszeugnis für dich spricht. Du musst lediglich eine kleine Reise unternehmen. Meine Bitte an dich ist folgende: Du musst nach Idlib reisen. Warum, fragst du? Nun, ich habe erfahren, dass dort schreckliche Grausamkeiten stattfinden. Meine Aufzeichnungen zeigen, dass Menschen schikaniert, gefoltert und getötet werden. Diesem Unwetter ist Einhalt zu gebieten. Deshalb bitte ich dich, den Menschen dort folgende Botschaft zu überbringen: Entweder sie hören sofort damit auf oder ich werde durch ein Unglück alle vernichten. Mache dich jetzt auf!" Wie würdest du darauf reagieren?

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Ein Sturm, ein Fisch, ein Wurm – und du …

Henrik Mohn

Impressum

© 1. Auflage 2021 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Henrik Mohn

Cover: Eberhard Platte

ISBN: 978-3-95893-286-9

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

 

ISBN: 978-3-947-405-4-0-4, Best.-Nr. 981.060

© 1. Auflage der Druckfassung 2020 by Henrik Mohn, Sindelfingen, www.lesendglauben.de,

Cover: Eberhard Platte, Wuppertal

Verlag Eberhard Platte, Wuppertal, wachsen-im-glauben.de

 

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Alle Bibelzitate, soweit nicht anders angegeben, sind aus:Revidierte Elberfelder Bibel © 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

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Wer den Sohn hat, hat das Leben;wer den Sohn Gottes nicht hat,hat das Leben nicht.1. Johannes 5,12

Dieses Buch ist die verschriftlichte Form von fünf Vorträgen. Der freie Stil wurde bewusst beibehalten, um den Charakter der wörtlichen Rede deutlich zu machen.

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Dank

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1. Absturz

1.1 Abstieg

1.2 Abgang

1.3 Abwurf

1.4 Ausblick

2. Hilfeschrei

2.1 Hilfe

2.2 Hoffnung

2.3 Handlung

2.4 Ausblick

3. Auftrag

3.1 Anweisung

3.2 Ablauf

3.3 Auswirkungen

3.4 Ausblick

4. Gnade

4.1 Gottes Herz

4.2 Gottes Handeln

4.3 Gottes Lektion

4.4 Ausblick

5. Von Zeichen und Zeugen

5.1 Zeichenforderung

5.2 Das Zeichen Jonas

5.3 Zeugen im Endgericht

5.4 Ausblick

Persönliche Empfehlung

Letzte Seite

1. Absturz

Mein Mailprogramm benachrichtigt mich, dass Post da ist. Schnurstracks öffne ich das Emailpostfach, um gespannt die News des Tages zu erfahren. Während des Lesens kommt mir der Gedanke, ob sich die Mail nicht eigentlich in meinem Spamordner befinden sollte. Doch am Ende ist mir so manches bewusst geworden ... Aber lies selbst.

Herzlichen Glückwunsch,du bist ausgewählt worden. Warum? Weil dein gutes Lebenszeugnis für dich spricht. Du musst lediglich eine kleine Reise unternehmen. Mit den heutigen Verkehrsmitteln ist das kein Problem. Mein Auftrag an dich lautet: Du musst nach Idlib reisen! Warum fragst du? Nun, ich habe erfahren, dass dort schreckliche Grausamkeiten stattfinden. Meine Aufzeichnungen zeigen, dass Menschen schikaniert, gefoltert und getötet werden. Diesem Unrecht ist Einhalt zu gebieten! Deshalb bitte ich dich den Menschen dort diese Botschaft zu überbringen: Entweder sie hören sofort damit auf oder ich werde durch ein Unglück alle vernichten.

Mache dich jetzt auf.

Nach dem Lesen bin ich ziemlich aufgewühlt. Ist diese Nachricht wirklich für mich? Ehrlich gesagt hört sich das nicht nach einer Kreuzfahrt an. Und mal so ganz unter uns: Die Region gehört jetzt nicht zu meinen Top 100 Reisezielen, die ich besucht haben möchte, bevor ich sterbe. Was soll ich jetzt machen? Welche Option soll ich wählen? Ich glaube das Beste ist, wenn ich einfach verschwinde. E-Mail löschen, Handy aus und heimlich still und leise raus aus diesem kleinen Nest.

Wie hättest du reagiert, wenn du solch eine Mail in deinem Postfach vorgefunden hättest? Sicherlich, die einfachste Lösung ist, „Entf“ zu drücken und weg ist die Mail. Aber würde der Inhalt nicht in deinem Kopf herumschwirren? Welche Gedanken würden sich darin tummeln? Wie würdest du reagieren? Würdest du fliehen und wenn ja, wohin?

Gott lässt Jona nicht weglaufen

„Und das Wort des HERRN geschah zu Jona, dem Sohn des Amittai: Mache dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und verkündige gegen sie! Denn ihre Bosheit ist vor mich aufgestiegen.

Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN. Und er ging nach Jafo hinab, fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr, gab den Fahrpreis dafür und stieg hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg vom Angesicht des HERRN. Da warf der HERR einen gewaltigen Wind auf das Meer, und es entstand ein großer Sturm auf dem Meer, sodass das Schiff zu zerbrechen drohte. Da fürchteten sich die Seeleute und schrien um Hilfe, jeder zu seinem Gott. Und sie warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um ihre schwierige Lage zu erleichtern. Jona aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich hingelegt und schlief fest. Da trat der Kapitän an ihn heran und sagte zu ihm: Was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf, ruf deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott sich auf uns besinnen, sodass wir nicht umkommen. Und sie sagten einer zum anderen: Kommt und lasst uns Lose werfen, damit wir erkennen, um wessentwillen dieses Unglück uns trifft! Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona. Da sagten sie zu ihm: Teile uns doch mit, durch wessen Schuld dieses Unglück uns trifft! Was ist dein Beruf, und woher kommst du? Was ist dein Land, und von welchem Volk bist du? Und er sagte zu ihnen: Ich bin ein Hebräer, und ich fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene Land gemacht hat. Da fürchteten sich die Männer mit großer Furcht und sagten zu ihm: Was hast du da getan! Die Männer hatten nämlich erfahren, dass er vor dem Angesicht des HERRN auf der Flucht war, denn er hatte es ihnen mitgeteilt. Und sie sagten zu ihm: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer uns in Ruhe lässt? – Denn das Meer wurde immer stürmischer. Da sagte er zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer! Dann wird das Meer euch in Ruhe lassen; denn ich habe erkannt, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Und die Männer ruderten mit aller Kraft, um das Schiff ans trockene Land zurückzubringen. Aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie anging. Da riefen sie zum HERRN und sagten: Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen und bringe nicht unschuldiges Blut über uns! Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da ließ das Meer ab von seinem Wüten. Und die Männer fürchteten den HERRN mit großer Furcht, und sie brachten dem HERRN Schlachtopfer dar und gelobten ihm Gelübde” (Jon 1,1-16).

Jona, ein Mann Gottes, erlebt auf seiner Flucht vor Gott Dramatisches. Vielleicht bist du gerade selbst kurz vor dem Absturz. Oder aber du merkst, dass der Abgrund immer weiter auf dich zukommt. Die Geschichte des Absturzes Jonas enthält Hilfen, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden wie dieser Mann Gottes. Denn Gott gibt dir Leitplanken mit, um dich vor dem Absturz zu bewahren.

Der Vordere Orient

1.1 Abstieg

Wir befinden uns im Zeitraum 790 – 760 v. Chr. Zu dieser Zeit ist das auserwählte Volk Gottes in zwei Reiche aufgeteilt. Das Nordreich – Israel genannt – konkurriert mit dem Südreich – das Juda genannt wird. In jedem Reich gibt es Könige. Da noch keine vollständige Bibel vorhanden ist, spricht Gott durch Propheten zu den Menschen. Unser Hauptdarsteller ist ein Prophet des Nordreiches, den Gott als Sprachrohr nutzt. Doch was genau veranlasst Jona, vor Gottes Auftrag zu fliehen? Schon als Kind habe ich mich gefragt, was denn so schlimm an Gottes Auftrag ist, dass ein Diener des Herrn sich aus dem Staub macht? Gibt es nachvollziehbare Gründe, die Jonas Handeln erklären?

Eventuell ist es ja die Wegstrecke, also die Entfernung. Schließlich ist Jonas‘ Aktion die einzige aufgezeichnete Flucht eines Propheten vor Gottes Auftrag, die wir in der Bibel finden. Nun gut, Jona hat keinen Mercedes, um die Strecke zurückzulegen. Von Gat-Hefer – seinem Wohnort – bis Ninive sind es auch immerhin knappe 800 km. Solch eine Distanz hätte man in gut drei Monaten mit damaligen Verkehrsmitteln bewältigt. Doch statt nach Nordosten zu gehen, begibt sich unser Protagonist auf eine Reise in den Westen.

Hierzu steigt er nach Jafo, einer Hafenstadt, ab. Sein Zielort – Tarsis – liegt wohl an der über 3000 km entfernten Südküste Spaniens. Aus der Sicht eines Hebräers war dies der letzte Punkt des Westens. Und die Hebräer sind alles andere als ein Seefahrervolk. Doch Reiseweg und Transportmittel sind ein unbefriedigender Grund. Da muss mehr dahinterstecken. Ein Blick in die Geschichte offenbart Schreckliches:

Gott sendet Jona nämlich nach Ninive. Diese Stadt finden wir erstmals in 1. Mose 10,11. Der erste König der Erde – Nimrod – gründet hier die „große Stadt“. Und im Laufe der Geschichte wird Ninive nicht als Wellnessoase bekannt. Sie ist nämlich die Hauptstadt der Assyrer. Dieses Volk kann man als die „Nazis des Altertums“ bezeichnen.

Der Prophet Nahum zeigt in seinem Buch, weshalb Gottes Zorn über Ninive kommt. Die Assyrer protzen nämlich mit ihrer Grausamkeit. Glaubt man den außerbiblischen Überlieferungen, so nehmen sie ihren Feinden das Augenlicht, trennen ihnen Gliedmaßen ab und bauen Pyramiden aus Menschenknochen usw. Also mal ehrlich, wer von uns würde an solch einen Ort gehen wollen? Menschlich gesehen kann ich Jona gut verstehen. Aber auch das ist noch nicht die befriedigende Erklärung. Die Geschichte Israels beweist, dass Gott sein Volk auch gegen seine Feinde bewahrt.

Aus 2. Könige 14,25 wissen wir, dass Jona zu Lebzeiten von Jerobeam II. seinen Dienst ausführt. Er ist ein Prophet des Nordreiches und hat Jerobeam II. die Ausdehnung Israels prophezeit. Diese Prophetie ist auch eingetroffen. Zur Zeit Jonas – im 8. Jahrhundert vor Christus – hat Assyriens Macht abgenommen. Das Nordreich hat dadurch seine Grenzen wieder ausgedehnt und genießt den Wohlstand.

Wenn also jetzt der Prophet den Erzfeinden Israels eine Bußbotschaft überbringt, wäre seine Prophetie in Gefahr. Denn der größte Feind des Volkes Israel könnte wiedererstarken, was Jona unbedingt verhindern will. Er selbst würde als falscher Prophet gebrandtmarkt werden und das hätte schlimme Folgen für ihn, wie z. B. Verachtung und Bestrafung.

Das Ganze wird durch die geographische Lage seines Heimatortes noch verständlicher. Gat-Hefer liegt nämlich an der Grenze zu Sebulon. Dies ist einer der nördlichen Stämme Israels. Wenn also die Assyrer – die Erzfeinde Israels – jetzt wieder neu zu Kräften kämen, wäre Jonas Heimatort einer der ersten Angriffsziele. Aber auch diese Sichtweise ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Bisher haben wir uns Erklärungen angeschaut, die stark auf menschlicher Logik beruhen. Alle haben sie ihre Berechtigung. Doch beim Lesen des Buches fällt ein biblischer Grund auf. Jona 4,2 berichtet uns:

„Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.“

In diesen Worten schwingt mit, was Israeliten damals auszeichnet. Die Hebräer sind selbstgerecht und überheblich. Mit anderen Worten: Jona besitzt einen falschen Nationalstolz. Seine Einstellung offenbart die Arroganz Israels, denn sie wollen die Liebe Gottes und sein Erbarmen nicht mit anderen teilen. Es scheint so, dass Jona Gott den Heiden vorenthalten will. Zumal weiß er von den Prophetien seiner Zeitgenossen – Hosea und Amos –, dass Gott Assyrien als Gericht über Israel nutzen wird. Doch Jona hat Gottes Hauptanliegen mit Israel vergessen. Gottes Ziel für Israel ist, dass sie ein Segen für die anderen Nationen sein sollen.

Fassen wir den Abstieg Jonas noch einmal zusammen: