Ein Vergleich  der Interpunktion von Aristophanes’ "Die Vögel" und Jelineks "Wolken.Heim." - Anton Licht - E-Book

Ein Vergleich der Interpunktion von Aristophanes’ "Die Vögel" und Jelineks "Wolken.Heim." E-Book

Anton Licht

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Rolle der Interpunktion in Jelineks "Wolken.Heim." im Vergleich zu Aristophanes' "Die Vögel" und beleuchtet, wie die Interpunktion in beiden Werken unterschiedliche Funktionen erfüllt. Während die Interpunktion in Jelineks Werk zur Verfremdung, Fragmentierung und Dekonstruktion dient, zeigt sich in "Die Vögel" eine traditionelle Form der Strukturierung und Sinnstiftung. Die Frage nach der Selbstkonstituierung und der Herkunft spielt in beiden Werken eine zentrale Rolle, wird jedoch auf völlig unterschiedliche Weise behandelt. Durch den Vergleich der Interpunktion in diesen beiden Werken sollen die unterschiedlichen ästhetischen, sprachlichen und politischen Funktionen aufgezeigt werden, die sie erfüllen und wie sie die Rezeption und das Verständnis der Texte prägen. Zunächst wird die Interpunktion in "Wolken.Heim." analysiert, wobei besonderes Augenmerk auf die Art gelegt wird, wie Jelinek durch eine fragmentierte und oft nicht regelkonforme Interpunktion den Text destabilisiert. Diese Unordnung spiegelt die Thematik der Fragmentierung der deutschen Identität wider, die durch eine Collage aus Zitaten von Philosophen, Dichtern und politischen Manifesten erzeugt wird. Durch die bewusste Vermeidung einer klaren grammatischen Struktur erzeugt die Interpunktion ein Gefühl der Verwirrung und Orientierungslosigkeit, das den Lesefluss unterbricht und den Text auf eine fast körperliche Weise schwer zugänglich macht. Der Text verliert durch den unkonventionellen Einsatz von Punktuation seine klare Struktur, und die Leser*innen müssen aktiv zur Sinnkonstitution beitragen, da die Interpunktion nicht als Wegweiser fungiert, sondern eher eine Herausforderung darstellt. In diesem Zusammenhang wird ein Abschnitt des Stücks detailliert analysiert, um zu zeigen, wie Jelinek die Interpunktion einsetzt, um die Sprachlosigkeit und Identitätskrise der Figuren zu verdeutlichen. Im Anschluss daran wird die Interpunktion in "Die Vögel" von Aristophanes betrachtet. Hier steht die nachträgliche Einführung von Interpunktion in den Vordergrund, da der antike griechische Text ursprünglich ohne Satzzeichen verfasst wurde. Die hinzugefügte Interpunktion in modernen Übersetzungen dient vor allem dazu, den Text für heutige Leser*innen zugänglicher zu machen.

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