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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Modelle der Geschichtsschreibung II, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Sammelband „Die Hexen der Neuzeit - Studien zur Sozialgeschichte eines kulturellen Deutungsmusters“, herausgegeben von Claudia Honegger. Der Sammelband beinhaltet mehrere Aufsätze, die sowohl aus soziologischer als auch aus historischer sowie anthropologischer Sicht versuchen, das Entstehen und den Zerfall des europäischen Hexenwahns in der Frühen Neuzeit zu erklären. Der Sammelband enthält auch einen Aufsatz von Claudia Honegger selbst, auf den das Hauptaugenmerk in dieser Arbeit gelegt werden wird. Beginnen möchte ich mit einer knappen Übersicht über den Verlauf der Hexenverfolgungen. Danach werde ich herausarbeiten, welche Erklärungen und welche Ansätze Claudia Honegger für die Entstehung des Hexenwahns gibt und benutzt und werde sie näher beleuchten und ihren Standpunk herausarbeiten. Im Anschluss daran werde ich versuchen, den Aufsatz in die Forschung einzuordnen. Da der Aufsatz bereits 1978 erschienen ist, ist davon auszugehen, dass sich seitdem in dem Feld der Hexenforschung einige neue Erkenntnisse haben gewinnen lassen. Dabei werde ich vorwiegend darauf achten, inwieweit die Erkenntnisse von Claudia Honegger die Forschung beeinflussten und wie ihr Werk dabei von der Forschung rezipiert worden ist. Abschließend gebe ich noch einen kurzen Einblick in die neuere Hexenforschung.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erster Hauptteil
2.1 Übersicht über die Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit
2.2 Claudia Honeggers Forschungsansätze und Erkenntnisse
2.3 Der Hexenhammer und sein Einfluss
2.4 Weitere Dämonologien und Gegenstimmen
2.5 Unterwerfung der Frau als Unterwerfung der Natur
3. Zweiter Hauptteil
3.1 Einordnung und Kritik
3.2 Ausblicke in die aktuelle Forschung
4. Fazit
5. Bibliographie
In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Sammelband „Die Hexen der Neuzeit – Studien zur Sozialgeschichte eines kulturellen Deutungsmusters“, herausgegeben von Claudia Honegger.
Der Sammelband beinhaltet mehrere Aufsätze, die sowohl aus soziologischer als auch aus historischer sowie anthropologischer Sicht versuchen, das Entstehen und den Zerfall des europäischen Hexenwahns in der Frühen Neuzeit zu erklären. Der Sammelband enthält auch einen Aufsatz von Claudia Honegger selbst, auf den das Hauptaugenmerk in dieser Arbeit gelegt werden wird.
Beginnen möchte ich mit einer knappen Übersicht über den Verlauf der Hexenverfolgungen. Danach werde ich herausarbeiten, welche Erklärungen und welche Ansätze Claudia Honegger für die Entstehung des Hexenwahns gibt und benutzt und werde sie näher beleuchten und ihren Standpunk herausarbeiten.
Die Zeit der größten Hexenverfolgungen lag etwa zwischen 1450 und 1750. Während dieser Zeit wurden in großen Teilen Europas Hexen gejagt und hingerichtet. Dabei war die Intensität, mit welcher diese Hexenjagd betrieben wurde, recht unterschiedlich. Während des 15. Jahrhunderts wurden verhältnismäßig viele Verfolgungen und gerichtliche Verfahren durchgeführt, während am Anfang des 16. Jahrhunderts die Zahl der Verfolgungen abnahm, um im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert dann wieder stark anzusteigen. Die Hexenverfolgungen waren ein nahezu gesamteuropäisches Phänomen, welches sich aber je nach Region mitunter durchaus verschieden darstellte. So war die geografische Verteilung der Hexenverfolgungen sehr unterschiedlich. In einigen Regionen und Gegenden gab es so gut wie keine Verfahren, während sie in anderen Regionen ungleich stärker auftraten.[1] In der neueren Forschung schätzt man zudem eine Opferzahl von etwa 80 000[2]
Eine bemerkenswerte Sache an der Hexenverfolgung war auch, dass der Glaube an Hexen zwar nahezu so alt wie die Menschheit selbst ist, sich aber plötzlich das Bild der Hexen in der Gesellschaft der damaligen Zeit geändert haben musste, was wiederum eben jene Jagd auf sie auslöste. Ebenso bleibt natürlich die Frage bestehen, warum dies gerade in Mitteleuropa in diesem Ausmaß möglich war und nicht irgendwo anders in der Welt vorher oder nachher. Besonders auffällig ist bei der Hexenverfolgung in Europa zudem, dass der Großteil der verurteilten Hexen weiblichen Geschlechts war.
An diesem Punkt setzt der Aufsatz von Claudia Honegger an. Wie sie erläutert, wurde bis zum Erscheinen ihres Aufsatzes die Hexe nicht als Frau gesehen, sie spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer „[…] obstinate[n] Weigerung, die Hexen zuallererst als Frauen wahrzunehmen“.[3]
Eben diese Wahrnehmung der Hexen als Frauen macht sich der Aufsatz von Claudia Honegger zur Aufgabe, ohne jedoch die bis zur damaligen Zeit gewonnenen oben erwähnten Akzente und Aspekte in der Hexenforschung abzuwerten, da sie keineswegs falsch seien, sondern nur andere Bereiche beleuchteten; Honegger bringt also einen neuen Blickwinkel in die Hexenforschung ein.[4]