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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre,sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“ Dieser Auszug aus dem Hohelied der Liebe ist wohl der bekannteste lyrische Text, den man mit dem Thema „Liebe“ verbinden würde. Die Bibel beinhaltet „Liebe“ als zentrales Thema. Interessanterweise differenziert dieses Werk in seinem Urtext die unterschiedliche Bedeutung der Liebe begrifflich ganz genau aus. Im griechischen Urtext der Bibel tauchen vier verschiedene Bedeutungslinien der Liebe auf: • Stroge (Verb: stergo): Diese Liebe bezeichnet eine Form, die aufgrund natürlicher Gegebenheiten vorhanden ist. Sie drückt eine natürliche und selbstverständliche Verbundenheit zwischen den Menschen aus. Die klassische Form der Stroge ist die Liebe zwischen den Eltern und dem Kind. • Philia (Verb: phileo): Dieser Begriff bezeichnet die Zuneigung, die man zu einem Freund hat. Sie kennzeichnet die starke Solidarität und Treue, die man zu seinem Gegenüber hat. Die Freundschaft kann als klassische Form der Philia gesehen werden. • Eros (Verb: erao): Diese Form bezeichnet die leidenschaftliche Liebe. Vornehmlich meint dieser Begriff das sexuelle Begehren und Verlangen. Sie kann als leidenschaftliches Gefühl den Menschen in einen Rauschzustand oder einer Extase versetzen. • Agape (Verb: agapao): Dieser Begriff beschreibt eine besondere Form der Liebe. Im Gegensatz zu den anderen Formen findet sie keine Erfüllung, sondern ist als anstrebenswerte Tugend zu verstehen.Die Agape wird auch als die göttliche Liebe bezeichnet, weil sie im menschlichen Dasein scheinbar keine Erfüllung findet. Wie man sehen kann, ist Liebe als Begriff in der griechischen Sprache deutlich fassbarer als in der Deutschen. Wie Liebe sich erklären lässt und was sie eigentlich in ihrer Urform ist, versucht der Soziologe Niklas Luhmann in seinem Werk „ Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität“ zu fassen. Die Arbeit möchte die theoretische Herangehensweise Luhmanns verdeutlichen und in den Kontext einer kulturwissenschaftliche Relevanz stellen. Kann „Liebe“ Kultur sein? In welcher Form kommt Liebe kulturell in unserer Gesellschaft vor?
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