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Wir befinden uns in einem Netz. Die, die in der Mitte stehen, werden bestimmt und können dafür nicht fallen, weil alle sie halten. Die, die am Rande stehen, haben Freiheiten, leben aber auch in der Gefahr, dass sie vom Netz abreißen und fallen. Eine Geschichte, gedichtförmig geschrieben.
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Seitenzahl: 39
gefühle kommen
nicht beeinflussbar
nicht steuerbar
nicht vorhersehbar
gefühle sind kalt
sind schwer
halten einen gefangen
nehmen das leben
gefühlswandel
von kalt zu warm
umschlagend
wandel benötigt ereignis
ein erdbeben
einen bergsturz
einen tod
leben ist wandel
berg und tal
wüste und oase
sommer und winter
gefühle sind warm
lassen dich atmen
das leben wird bunt
weich, ruhig
ohne gefühle
sind wir maschinen
kalt
abschaltbar
dafür leben wir
auf der suche nach dem gefühl
das uns antreibt
motor des lebens
leben ist gefühl
das gute vom schlechten
versuche zu vergleichen
abwägen
versuche zu kategorisieren
gefühle sind frei
keine schubladen
nicht messbar
gefühle sind brutal
springen dich an
greifen dich an
sind da
manchmal gewollt
wir ergeben uns
werden überschwemmt
lassen es geschehen
werden umarmt
getragen
behütet
alles leicht
zart
hell
#
lebenswege
gerade strecken
brüche
umwege
wir gehen
ohne zu wissen
wohin
warum
wir treffen
entscheidungen
die andere
nicht verstehen
wir alleine
sind verantwortlich
für unser
tun
#
das netz
die bewegung
wir menschen
unser tun
wir
stossen an
das netz
schwingt
unser verhalten
hat konsequenzen
immer
ohne rücksicht
wir beeinflussen
täglich
unseren nächsten
gewollt oder nicht
wir
verändern
wege
unbewusst
werden
verändert
immer
jederzeit
der netzrand
schwingt
mehr
die mitte
schwingt
weniger
#
das fiktive netz
das natürliche
das strukturelle
die maschen des netzes
auf dem weg zum meer
gelangen wir
an die kreuzung
das netz
auf dem trockenen
fängt
keine fische
deshalb gehen wir
selbstbestimmt und mutig
weiter
zum meer
um dort
das netz
ins wasser zu werfen
für unseren fang
bleiben wir stehen
sterben wir
verhungern wir
zehren wir aus
#
die bibliothek
des lebens
ist voll
mit büchern
sie speicht
geschichten
gute
schlechte
die innere ruhe
kommt
wenn geschichten
alle gelesen sind
zeit
braucht
geduld
ein inneres ohr
das wissen
allgemeingut
für
alle
unsere geschichten
allgemeingut
für
alle
zum lernen
entwickeln
weiter
gehen
#
das leben als weg
dachte es geht immer gerade aus
du hast ziele
visierst sie an
gehst darauf zu
erreichst diese
fertig
irgendwann kommst du an eine gabelung
der gerade weg ist zu ende
eine entscheidung muss her
links oder rechts
keiner der wege zeigt ein ziel
beide wege verlaufen in kurven
haben sackgassen
führen durch wälder
durch gebirge
um ecken
angst ist da
nicht absehbar
wie soll ich planen
wenn das ziel nicht sichtbar ist
kein selbstvertrauen
dann triffst du menschen
sie wissen auch nicht wo es hin geht
haben träume
pläne
ziele
wir schließen uns zusammen
laufen gemeinsam
tauschen uns aus
helfen einander
der weg wird reicher
erfüllter
weil die zukunft unwichtig ist
das jetzt ist der weg
#
wir tauchen ein in die zeit
steigen aus
gehen wege
hinterlassen spuren
verblassen
in der zeit
sind nur kurz zu sehen
und vergehen
wir bleiben zurück
schauen
beobachten das schwächerwerden der spuren
bis diese verschwunden sind
erinnerungen in uns bleiben
nicht sichtbar für andere
wir versuchen diese wachzuhalten
uns zu erinnern
und doch verblassen sie
#
wir gehen
geradeaus
voran
immer weiter
gehen alleine
auf uns fixiert
blind für andere
entscheiden
egoistisch
einsam
ohne reflexion
haben ein hohes tempo
eilen
rennen
rasen
wir schauen zur seite
da stehen andere
genauso alleine
wir gehen zusammen
entscheiden zusammen
verlangsamen uns
das leben wird besser
#
der anfang
der geschichte
ist beginn
meines endes
des ankommens
des schlages
durch den
knoten
er ist
begrenzung
tod
neuanfang
trauer
freude
lachen
tränen
er ist
das gehen
zum ende
zum start
#
gehen durchs leben
treffen entscheidungen
richtige
falsche
es ist ein graubereich
mal heller
mal dunkler
selten weiß oder schwarz
wir leben mit menschen
teilen tisch und bett
wünsche und ideen
das leben
diese müssen unsere entscheidungen ertragen
die mal gut
mal falsch
die ein jein sind
wir erziehen unsere kinder
glauben richtig zu handeln
werte zu haben
unsere kinder akzeptieren vieles
übernehmen einiges
lehnen ab
versuchen eigenes
graubereich
undefiniert
ohne klare regeln
keine vorgaben
es ist ein einlassen
beobachten
abwägen
tolerieren
zusammenleben geht nur mit vertrauen
dass ein plus unter dem strich zu sehen ist
das risiko ist da
täglich, augenblicklich
den richtigen weg vermitteln
was ist die alternative?
###
regen draußen
ich im cafe
die scheiben nass
feuchte luft
servierten auf tischen
bäumen sich auf
im raum
gegen den wind
ich spiele
mit ihnen
glätte sie
immer wieder
an anderen tischen
besteck auf servierten
silberne aufpasser
halten sie in form
sie leben
sind tod
existieren
handeln
materie
ohne gedanken
ziel
ahnung
#
ein jahr
das letzte
wie das nächste jahr
die wiederholung
mein leben
langweilig
ewiger alltag
routine
mein leben
nutzlos
ohne mehrwert
für mich
ich bin ein rad
in einer firma
auswechselbar
ihr wille geschehe
ich funktioniere
nicht frage
nicht will
#
das cafe
fast leer
nur wenige
sitzen
verteilt
großräumig
der individualabstand
ist gesichert
der kellner
gelangweilt
steht rum
ohne arbeit
der kuchen