»Eines jeden Glück« - Virginia Woolf - E-Book

»Eines jeden Glück« E-Book

Virginia Woolf

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Beschreibung

Schon als Kind liebte Virginia Woolf die Natur, als sie durch die Kensington Gardens in London streifte oder den Sommer im cornischen St. Ives verbrachte. Der Garten von Monk’s House, ihrem kleinen Cottage in Sussex, wurde zu ihrem Herzensort. Das von blühenden Rabatten, Beeten und Sträuchern umgebene Grün war für Virginia gleichermaßen Rückzugsort und eine nie versiegende Quelle der Inspiration. Ob euphorisch über die üppige Gartenpracht, von den sinnlichen Freuden der Natur zutiefst bewegt oder in Kindheitserinnerungen schwelgend, hielt der Garten immer wieder Einzug in ihre Romane, Tagebücher und Briefe.
Dieser Band lädt den Leser ein, eine andere Seite von Virginia Woolfs Schreiben zu entdecken und mit ihr in die immer wieder beschriebene Herrlichkeit von Garten und Natur einzutauchen.

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Seitenzahl: 222

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Schon als Kind liebte Virginia Woolf die Natur, als sie durch die Kensington Gardens in London streifte oder den Sommer im cornischen St Ives verbrachte. Der Garten von Monk's House, ihrem kleinen Cottage in Sussex, wurde zu ihrem Herzensort. Das von blühenden Rabatten, Beeten und Sträuchern umgebene Grün war für Virginia gleichermaßen Rückzugsort und eine nie versiegende Quelle der Inspiration. In ihren Briefen, Tagebüchern und der autobiographischen Prosa schildert sie nicht nur das Pflanzen, Blühen und Welken, sondern verknüpft den Kreislauf der Natur auch mit philosophischen Betrachtungen über die großen Themen des Lebens: Liebe, Verlust, Altern, Hoffnung und Zeit. Dieser Band lädt den Leser ein, Virginia Woolfs Schreiben neu zu entdecken und mit ihr in die immer wieder beschriebene Herrlichkeit der Natur einzutauchen.

Virginia Woolf, 1882 in London geboren, ist eine der führenden Autorinnen der klassischen Moderne und eine Leitfigur der Frauenbewegung. Mrs Dalloway und Orlando zählen zu ihren berühmtesten Werken. Am 28. März 1941 nahm sie sich bei Rodmell (Sussex) das Leben.

Jutta Rosenkranz, geboren in Berlin, studierte Germanistik und Romanistik und ist freie Schriftstellerin, Herausgeberin, Journalistin und Dozentin für Literatur. Sie hat Gedichte, Prosa und literarische Essays publiziert, zahlreiche Autoren-Porträts und Features für den Hörfunk geschrieben und ist Herausgeberin mehrerer Lyrik-Anthologien. 2007 veröffentlichte sie die erste Biographie über Mascha Kaléko und 2012 die von ihr herausgegebene und kommentierte vierbändige Mascha-Kaléko-Gesamtausgabe (Werke und Briefe). 2014 erschien »Zeile für Zeile mein Paradies«

EINES JEDEN GLÜCK

Mit Virginia Woolf durch den Garten

Herausgegeben vonJutta Rosenkranz

INSEL VERLAG

eBook Insel Verlag Berlin 2016

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4435.

© dieser Ausgabe Insel Verlag Berlin 2016

Literaturverzeichnis am Ende des Bandes

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

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Umschlag: Rothfos & Gabler, Hamburg

Umschlagfoto: David Sellman/National Trust Images

Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn

eISBN 978-3-458-74534-1

INHALT

I.

»Weiße Passionsblumen wuchsen an der Mauer«

GÄRTEN UND LANDSCHAFTEN DER KINDHEIT

Cornwall– St Ives

London– Kensington Gardens

II.

»Alles ist ruhig und zutiefst wohltuend«

DER EIGENE GARTEN

Asheham House/Rodmell (1913-1919)

Monks House/Rodmell (1919-1941)

III.

»Die Mandelbäume voller Blüten«

PARKS UND GÄRTEN IN LONDON

Hyde Park und Kensington Gardens

Kew Gardens (Royal Botanic Gardens)

Regent's Park

Richmond Park

Hampton Court

Hampstead Heath

IV.

»Der Garten ein einziges üppiges Blühen«

IMAGINÄRE LANDSCHAFTEN – BLUMEN, BÄUME, GÄRTEN UND PARKS IN ROMANEN, ERZÄHLUNGEN UND ESSAYS

Die Fahrt hinaus (1915)

Nacht und Tag (1919)

Jacobs Zimmer (1922)

Im Obstgarten (1923)

Mrs Dalloway (1925)

Über das Kranksein (1926)

Zum Leuchtturm (1927)

Orlando (1928)

Die Wellen (1931)

Die Jahre (1937)

Zwischen den Akten (1941)

V.

»Die Schönheit der Landschaft«

UNTERWEGS

England

Irland

Schottland

Die Niederlande

Frankreich

Italien

I.»Weiße Passionsblumen wuchsen an der Mauer«

GÄRTEN UND LANDSCHAFTEN DER KINDHEIT

Cornwall – St Ives

Vor zwei Tagen – am Sonntag, 16. April 1939, um genau zu sein – sagte Nessa, wenn ich nicht anfinge, meine Memoiren zu schreiben, wäre ich bald zu alt. […] Es gibt mehrere Schwierigkeiten. Zum ersten die enorme Zahl der Dinge, an die ich mich erinnere; zum zweiten die vielen unterschiedlichen Arten und Weisen, auf die Erinnerungen geschrieben werden können. Als große Memoirenleserin kenne ich viele verschiedene Arten und Weisen. Aber wenn ich anfange, sie durchzugehen und sie und ihre Vorzüge und Versäumnisse zu analysieren, werden die Vormittage – ich kann mir nicht mehr als zwei oder höchstens drei dafür nehmen – dahin sein. Ohne mich also damit aufzuhalten, meine Art und Weise zu wählen, im festen und sicheren Wissen, daß sie sich von selbst finden wird – oder daß es, falls nicht, keine Rolle spielen wird, beginne ich –: die erste Erinnerung.

Sie handelt von roten und violetten Blumen auf schwarzem Grund – dem Kleid meiner Mutter; und sie saß entweder in einem Zug oder in einem Omnibus, und ich auf ihrem Schoß. Daher sah ich die Blumen, die sie trug, aus nächster Nähe; und kann das Violett und Rot und Blau, glaube ich, vor dem Schwarz, immer noch sehen; es müssen Anemonen gewesen sein, nehme ich an. Vielleicht fuhren wir nach St Ives; wahrscheinlicher, denn dem Licht nach zu urteilen muß es Abend gewesen sein, kamen wir nach London zurück. Allerdings kommt es mir aus künstlerischen Gründen besser zupaß anzunehmen, daß wir nach St Ives fuhren, denn das führt mich zu meiner anderen Erinnerung, die ebenfalls meine erste Erinnerung zu sein scheint, und tatsächlich ist sie die wichtigste aller meiner Erinnerungen. Falls das Leben einen Sockel hat, auf dem es steht, falls es eine Schale ist, die man füllt und füllt und füllt – dann steht meine Schale ohne jeden Zweifel auf dieser Erinnerung. Sie handelt davon, halb schlafend, halb wach, im Kinderzimmer in St Ives im Bett zu liegen. Sie handelt davon zu hören, wie die Wellen sich brechen, eins, zwei, eins, zwei, und einen Wasserschwall über den Strand schäumen lassen; und sich dann wieder brechen, eins, zwei, eins zwei, hinter einem gelben Rouleau. Sie handelt davon zu hören, wie das Rouleau seine kleine Eichel über den Boden schleift, während der Wind das Rouleau bauscht. Sie handelt davon, dazuliegen und dieses Schäumen zu hören und dieses Licht zu sehen, und zu fühlen, es ist fast unmöglich, daß ich hier bin; die reinste Ekstase zu fühlen, die ich mir nur vorstellen kann. […]

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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