Einfach Darwin! - Pierre Jouventin - E-Book

Einfach Darwin! E-Book

Pierre Jouventin

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Beschreibung

Nach den Bestsellern "Einfach Hawking!" und "Einfach Einstein!" widmet sich dieses Buch der nächsten großen Theorie der Menschheit: Darwins Evolutionstheorie. Leicht verständlich, unterhaltsam und clever illustriert beantwortet es die großen Fragen über die Evolution und zeigt, was wirklich hinter "survival of the fittest" steckt.

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Titel

Einfach Darwin!

Geniale Gedanken - verständlich erklärt

Pierre Jouventin

KOSMOS

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Sorgfalt bei der Umsetzung ist indes dennoch geboten. Verlag und Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden entstehen könnten. Dabei müssen geltende rechtliche Bestimmungen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden.

Distanzierungserklärung

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Umschlagsabbildung: © Gunther Schulz

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-51048-3

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Orientierungsmarken

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk von Charles Darwin

Darwin, ein Gescheiterter?

Der Darwinismus, ein Missverständnis?

Der Darwinismus

Ein schwieriges Thema

Das Geheimnis der Geheimnisse

Der Plan der „Schöpfung“

Wer hat die Evolution entdeckt?

Der andere englische Entdecker der Evolution

Darwin-Quiz

Darwin und die Folgen

Der Kapitalismus

Die Eugenik

Der Nationalsozialismus

Das Gesetz des Stärkeren

Darwin-Quiz

Sozialismus und Kooperation

Der Marxismus

Der Lyssenkoismus

Der Anarchismus

Der biologische Altruismus

Die Epigenetik

Darwin-Quiz

Wer war Darwin wirklich?

War er rassistisch und sexistisch?

War er Wissenschaftler?

War er gläubig?

War er unmoralisch?

War er rechts oder links?

War er ein Wegbereiter des „Tierschutzes“?

Ist er glaubwürdig?

Darwin-Quiz

Anhänge

Grundlegende Texte

Anmerkungen

Danksagung

Leben und Werk von Charles Darwin

LEBEN UND WERK VON CHARLES DARWIN

Darwin, ein Gescheiterter?

„Außer Schießen, Hunden und Rattenfangen hast du nichts im Kopf: Du wirst noch zur Schande für deine ganze Familie!“

Worte seines Vaters, zitiert in der Autobiografie von Charles Darwin (Mein Leben1)

Charles Darwin (1809 – 1882) wurde in einer Familie von Wissenschaftlern und Ärzten geboren. Sein Großvater, Erasmus Darwin, ist der Verfasser von Zoonomie oder Gesetze des organischen Lebens, in dem bereits die Idee geäußert wird, dass Lebewesen voneinander abstammen. Sein Vater Robert, ein reicher und bekannter Arzt, schickt ihn zum Medizinstudium nach Edinburgh, aber Charles, der kein Blut sehen kann, gibt nach zwei Jahren auf. Die Familie beschließt daraufhin, einen Kleriker aus ihm zu machen, und er geht zum Studium nach Cambridge. Da er mehr Gefallen an Insekten- und Pflanzensammlungen hat als an der Verkündung des Evangeliums, schifft er sich am Ende des Studiums der anglikanischen Theologie auf Empfehlung seines Botaniklehrers und Freundes Henslow als Naturforscher zu einer Weltumsegelung auf einem Expeditionsschiff ein, der Beagle. Dort wird Darwin auch als Gesprächspartner für den Kapitän Robert FitzRoy dienen, der sich einen Begleiter seines gesellschaftlichen Ranges an seinem Tisch wünscht.

© Gunther Schulz

© Gunther Schulz

Galapagos

Die Stationen der Beagle in Südamerika

Vor seiner Abreise dachte Darwin, ein unentschlossener, gläubiger junger Mann – genau wie sein Umfeld –, dass die Arten von einer höheren Macht geschaffen wurden und unveränderlich sind. Aber seine fünf Jahre dauernde Reise, auf der er Tier- und Pflanzenexemplare für Naturkundemuseen sammelt, wird ihm Gelegenheit bieten, die Tierwelten zu vergleichen. Warum ähneln sich lebende und versteinerte Tiere so sehr? Warum beherbergt jede der Galapagosinseln Schildkröten- und Finkenarten, die sich ein wenig voneinander unterscheiden? Stammen sie nicht von einem gemeinsamen Ursprung und haben sich dann auf ihrer jeweiligen Insel voneinander isoliert und auseinanderentwickelt? Am Ende der Reise ist er davon überzeugt, dass die Arten sich in Abhängigkeit von Zeit und Ort entwickeln. Aber er fragt sich, welcher natürliche Mechanismus Lebewesen verändern kann und dafür sorgt, dass sie sich so gut an ihre Umgebung anpassen können.

© Gunther Schulz

Die „Darwinfinken“, deren Beobachtung auf den Galapagosinseln der Auslöser für die Überlegungen zu seiner künftigen Evolutionstheorie war.

Sein Vater ist nach seiner Rückkehr beeindruckt von den Lobreden der Wissenschaftler, denen sein Sohn ausgestopfte Exemplare mitgebracht hat. Er erlaubt ihm, sich vollständig der Wissenschaft zu widmen. Materiell unabhängig und noch dazu mit einer begüterten Cousine verheiratet, zieht Darwin aufs Land, um seine Forschungen fortzuführen. Diese beschäftigen sich vor allem mit dem Antrieb jener Evolution, wie er sie schon erahnt. Die Lektüre von Das Bevölkerungsgesetz (1798) des anglikanischen Priesters Thomas Robert Malthus (1766 – 1834) – der die Ansicht vertritt, Lebewesen würden sich schneller vermehren als die verfügbaren Nahrungsmittel zunehmen – regt ihn zu dem Gedanken an, dass eine „natürliche Selektion“ wirksam sein müsse. Diese bewahre nur die zum Überleben geeignetsten Individuen, die ihre vorteilhaften Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergeben. Diese Hypothese, die wir später noch im Einzelnen ausführen, wird Darwin die Erkenntnis liefern, die es bis heute zu erklären erlaubt, dass die Arten sich immer besser anpassen und sich aus sich heraus – ohne göttliches Eingreifen – zu neuen Arten entwickeln, wenn sie voneinander isoliert sind!

© Gunther Schulz

Charles Darwin in verschiedenen Lebensphasen

Der vorsichtige, intelligente und hartnäckige Darwin bittet seine Briefpartner in aller Welt um Feldbeobachtungen; er entwickelt seine Argumente 20 Jahre lang und prüft sie aus allen Blickwinkeln. Ohne Kenntnis der Vererbungsgesetze (die der Mönch Gregor Mendel auf Grundlage gekreuzter Pflanzen formuliert und 1865 vorstellt, die aber bis zu ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1900 unbeachtet bleiben) und ohne Hilfe der Genetik (die erst später entsteht) findet er einen Weg, seine Überlegungen an Haustieren zu erproben. Dazu beobachtet er Hunde und Tauben, um zu verstehen, wie es Tierzüchtern gelungen ist, durch eine nach strengen Kriterien erfolgte Auswahl von Zuchttieren viele unterschiedliche Rassen zu schaffen – eine Art „Minischöpfung“ von Arten. Als er erfährt, dass Alfred Russel Wallace, ein ihm bekannter Naturforscher, genau dieselbe Erklärung für die Entwicklung der Arten vorschlägt, setzt er seine Arbeiten jedoch aus. Schließlich veröffentlicht Darwin 1859 das sicher wichtigste Buch auf dem Gebiet der Naturwissenschaften: Die Entstehung der Arten im Thier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung oder Erhaltung der vervollkomneten Rassen im Kampfe um’s Daseyn.

Vor ihm hatten schon andere begriffen, dass alle Lebewesen miteinander verwandt sind und die verschiedenen Arten voneinander abstammen, vor allem der Franzose Jean-Baptiste de Lamarck (1744 – 1829), Professor am Museum für Naturgeschichte in Paris. 1809 hatte Lamarck in seiner Zoologischen Philosophie die erste umfassende Theorie vorgelegt: zur Entstehung von Arten durch eine im Lauf der Zeit erfolgende Komplexitätssteigerung. Aber Darwin ist der Erste, der den Antrieb der Evolution aufdeckt und der zeigt, wie Tiere und Pflanzen sich auf natürlichem Weg herausgebildet haben. Er beschränkt sich nicht darauf, denn das Heikelste bleibt noch zu klären: der Ursprung des Menschen. Hat er es in seinem ersten Werk noch sorgfältig vermieden, diese Frage zu erörtern, so veröffentlicht er 1871, zwölf Jahre später Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl. Dessen Anliegen ist es, zu beschreiben und zu begreifen, was man „Schöpfung“ im biblischen Sinne nannte – in einer Zeit, in der man sich nicht vorstellen konnte, die Geheimnisse der belebten Welt und damit unserer Art aufzuklären, ohne auf Religion oder Mythologie zurückzugreifen. Dieses Unternehmen war völlig neu, weil der Verfasser jegliche Spekulation über ein göttliches Eingreifen oder gar über die „Urzeugung“ von Lebewesen ausschloss, die der Aufklärung so wichtig gewesen war – die aber von Louis Pasteur im selben Jahr, in dem Darwins Der Ursprung der Arten erschien, widerlegt wurde. Eine echte Revolution!

Der Darwinismus, ein Missverständnis?

„Darwin überträgt den Kapitalismus auf die Natur.“

Patrick Tort: Darwin n’est pas celui qu’on croit, 2010, S. 69.

Darwin hat die Biologie und die Philosophie revolutioniert: Er lieferte eine Erklärung dafür, woher die Lebewesen und damit unsere Art kommen, ohne dafür das Übernatürliche zu bemühen. Aber die Interpretation seiner Thesen hat zu zahlreichen Fehlern geführt, angefangen bei der berühmten Formulierung, mit der man seine Arbeiten zusammengefasst hat: „Der Mensch stammt vom Affen ab“. Der Theoretiker Darwin hatte nur die Ansicht vertreten, dass wir enge Verwandte der Schimpansen seien und nicht ihre Nachfahren – was DNA-Analysen später belegen sollten. Noch gravierender: Der Darwinismus, eine wissenschaftliche Theorie, wurde lange Zeit mit dem „Sozialdarwinismus“ gleichgesetzt, einer politischen Theorie, die in der Anwendung des Darwinismus auf menschliche Gesellschaften besteht und sich auf den Kampf aller gegen alle stützt. Diese Fehlinterpretation, die Darwin zu seiner Zeit klar angeprangert hat, hat die Verbreitung seiner – wenn auch falsch verstandenen – Theorie über Jahrzehnte hinweg stark begünstigt, durch ein erstaunliches Zusammentreffen verschiedener Umstände. Manche schlugen tatsächlich vor, die Entwicklung der Arten auf den sozialen Fortschritt zu übertragen, also den Darwinismus in einer Perspektive der Vervollkommnung der Lebewesen zu lesen, mit unserer Art an der Spitze der Hierarchie, was mitunter zu einer Verherrlichung des ungezügelten Kapitalismus führte. Zu einer späteren, sich heute fortsetzenden Zeit haben die unseligen Folgen dieser Ideologien dem Verständnis und der Wirkung der ursprünglichen Botschaft beträchtlichen Schaden zugefügt.

© Gunther Schulz

Die Evolution führt zur Vervollkommnung des Menschen: eine verfälschte Sicht von Darwins Theorie.

Diese bereits in viktorianischer Zeit in die Wege geleitete Verwechslung zwischen Tier und Mensch, Politik und Wissenschaft, Evolution und Fortschritt ist oft angeprangert worden. Zwar fühlte sich die christliche Religion direkt angegriffen, aber Darwin hat sich darum bemüht, die Gläubigen zu schonen, indem er am Ende von Der Ursprung der Arten die Schlussfolgerung zog:

© Gunther Schulz

„Es liegt etwas Großes in dieser Sicht auf das Leben mit seinen vielfältigen Kräften, das der Schöpfer ursprünglich ganz wenigen Formen oder nur einer einzigen Form eingehaucht hat – und auch darin, dass, während dieser Planet dem unveränderlichen Gesetz der Schwerkraft folgend sich unentwegt dreht, aus einem so schlichten Anfang zahllose überaus schöne und wunderbare Formen hervorgegangen sind und weiter hervorgehen werden.“

Es ist bekannt, dass Darwins Frau und viele seiner Freunde tiefgläubig waren und er sie ebenso wenig wie seine Leser gegen sich aufbringen wollte. Ja, mehr noch, die Schlussfolgerung seines Hauptwerkes ist Ausdruck seiner tiefen Überzeugung, dass es zwischen Gläubigen und Ungläubigen keinen Gegensatz gibt, sondern eine moralische Kontinuität. Was ihn betrifft, so hat ihn die Suche nach der Erklärung dessen, was man heute „Biodiversität“ nennt, paradoxerweise vom anglikanischen Anwärter auf das Priesteramt zum „Newton der Biologie“ werden lassen: Die Wissenschaft hat die Religion abgelöst, die natürliche Selektion die Vorhersehung ersetzt. Und seine Schüler und Bewunderer finden sich seit jeher in entgegengesetzten kulturellen Feldern  – manche zutiefst religiös, andere atheistisch.

Der Begriff Darwinismus ist also komplex und trügerisch. Darwins Werk ist so reich an Entwicklung und Nuancen, dass es mehrere Lesarten ermöglicht. Viele, die sein Werk für ein breites Publikum zugänglich machten, haben sich nur das aus der facettenreichen Vielfalt herausgegriffen, was ihnen passte. Und viele – sogar von denen, die vom wissenschaftlichen Aspekt, der die Biologie revolutioniert, überzeugt sind – haben Mühe, sich die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben einzugestehen. Es gibt viele Missverständnisse seit der Veröffentlichung von Der Ursprung der Arten, auch wenn Darwin deutlich Position bezog, indem er sich 1871 in Die Abstammung des Menschen genauer mit unserer Spezies befasste. Die enormen Auswirkungen dieses Werks, das weniger Leser fand, aber noch revolutionärer war als Der Ursprung der Arten, wurden unmittelbar erfasst: „Wenn diese Thesen zutreffen, steht unmittelbar eine Revolution des Denkens bevor, die die Gesellschaft bis in ihre Wur-zeln erschüttern wird und den heiligen Charakter des Gewissens und das religiöse Gefühl zerstören wird“, las man in der Edinburgh Review. Manche gingen so weit zu schreiben, Darwin habe Gott „entthront“!

Dabei hat Darwin trotz der Krankheit, die ihn heimsuchte, sein Leben damit verbracht, zu Hause zu arbeiten und seine wissenschaftlichen Kenntnisse zu erweitern. Die Ernte seiner Entdeckungen ist so reich, dass wir fast zwei Jahrhunderte gebraucht haben, um sie uns anzueignen. Er ist nicht nur der bewunderte Vater der Evolutionswissenschaft – die heute anerkannt ist und blüht  –, sondern auch einer der Gründungsväter der Ökologie. Indem er die Rolle der Regenwürmer für die Fruchtbarmachung von Böden oder die Bildung von Koralleninseln erklärte oder auch das Schmarotzertum des Kuckucks, ist er ein Pionier der wissenschaftlichen Ökologie geworden, aus der ein Jahrhundert später die politische Ökologie hervorging. Diese ist in den Mittelpunkt unserer Sorgen um die Zukunft des Planeten und der Menschheit gerückt. Zusammen mit Jean-Henri Fabre (1823 – 1915) wird Darwin – als Autor von Der Ausdruck der Gemütsbewegung bei dem Menschen und den Tieren (1872) – außerdem als Vorläufer und Begründer der Ethologie (Verhaltensforschung bei Tieren) angesehen. Von Geburt dieser Wissenschaft an sah er eine psychische Verwandtschaft zwischen unserer Art und den anderen, was eine große Neuerung war und immer noch bleibt. Darwin schrieb dem „Vieh“ Gemütsbewegungen zu, wie es schon der Titel des Werks ankündigt: Gemütsbewegungen, deren Mechanismen wir heute wiederentdecken, dabei ist schon längst bekannt, dass die beteiligten Hormone bei allen Säugetieren, zu denen wir auch zählen, dieselben sind.

Letztendlich ist es logisch, dass Darwin als großer Pionier des Tierschutzes angesehen wird. Dieser Aspekt wird von den meisten seiner Biografen verkannt, weil der Theoretiker, der seiner Zeit zu weit voraus war, zu dem Thema sehr verschwiegen war. Zum Beispiel vertrat er schon vor anderthalb Jahrhunderten die Ansicht, dass die Ursprünge menschlicher Moral bei anderen geselligen Arten, wie dem Schimpansen oder dem Hund als Nachkomme des Wolfs, zu finden seien. Die Besonderheit dieses Buchs, das in Darwins Denken einführt, liegt in der Beschäftigung mit der aktuellen Frage des Tierschutzes, die wir am Ende ausarbeiten werden.