Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Der Tag beginnt schon nicht wie jeder andere für Anwaltsgehilfin Clarissa: Einfach alles geht an diesem Morgen schief. Doch als sie auf Arbeit erscheint, erhält ihr Chef einen Anruf von einem alten Studienfreund, der dringend Hilfe braucht. Kurzerhand begeben sich die beiden auf Geschäftsreise in ein kleines Dorf in den Bergen. Doch was sie dort erwartet, hätten beide nicht für möglich gehalten.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 19
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Bettina Huchler
Eingeschneit
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Eingeschneit
Impressum neobooks
Es war kalt an jenem Morgen mitten im November. Der Schnee fiel in großen, weißen Flocken leise vom Himmel auf die Erde hinab und ließ die Welt aussehen, als ob sie aus Zucker sei. Der Tag war gerade erst angebrochen und auf den Straßen gab es kaum Verkehr, sodass der Neuschnee der vergangenen Nacht noch fast unberührt dalag. Nur in vereinzelten Häusern brannte bereits Licht.
Auch Clarissa war in diesen frühen Morgenstunden schon aufgestanden, saß am Küchentisch und schlürfte ihren ersten Kaffee. Sie hatte sich gestern einige Akten mit nach Hause genommen. Einen Teil hatte sie bereits am Abend durchgesehen und nun schaute sie sich die restlichen Unterlagen an.
Seit sie den neuen Job vor einem halben Jahr angenommen hatte, tat sie dies häufiger, um sich über die Vorgänge in der Kanzlei, in der sie als Sekretärin arbeitete, umfassend zu informieren.
Ihr Chef, Herr Felix Graf, war überaus sympathisch und kaum älter als sie selbst. Er hatte sie nicht unter Druck gesetzt, sondern ihr im Gegenteil all die Zeit gewährt, die sie benötigte, um sich einzuarbeiten.
Inzwischen kam sie schon sehr gut zurecht und konnte sogar das ein oder andere Lob von ihrem Chef einheimsen.
Als sie einige Stunden und zwei Tassen Kaffee später das Haus verließ, um zur Arbeit zu gehen, wehte ihr ein eisiger Wind um die Nase. Rasch wickelte sie sich ihren flauschigen, weißen Schal enger um den Hals.
Ausgerechnet heute, wo sich ihr Auto in der Werkstatt befand, fuhr ihr der Bus direkt vor der Nase weg.
»So ein verdammter Mist!«, fluchte sie lautstark und stampfte dabei wütend mit dem Fuß auf. Um diese Uhrzeit fuhren die Busse nur alle zwanzig Minuten und so beschloss sie kurzerhand, sich ein Taxi zu nehmen. Der nächste Taxistand war nicht weit, sodass sie hinüberlaufen konnte.
»Guten Morgen, bringen Sie mich bitte in die Morgensternstraße 53«, sagte Clarissa freundlich, als sie in das Taxi stieg.
Der Fahrer musterte sie kurz im Rückspiegel.
»Wie Sie wünschen«, antwortete er knapp und nickte zustimmend.
Als das Taxi vor der Kanzlei hielt und Clarissa die Fahrt bezahlte, entdeckte sie einen schwarzen Mercedes am Straßenrand. Ihr Chef war also auch schon da.