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Das kleine Eichhörnchen Enrico vermisst seinen besten Freund Frederick, der neuerdings gar keine Zeit mehr für ihn zu haben schien. Angeblich muss der seiner kranken Mutter helfen. Doch ist das wirklich so oder steckt noch etwas ganz anderes dahinter?
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Seitenzahl: 18
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Bettina Huchler
Heimlichkeiten
Eine tierische Freundschaft
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Heimlichkeiten
Impressum neobooks
Es regnete und war kalt im Wald. Eichhörnchen Enrico saß in seinem Nest, das auch Kobel genannt wird, und lugte durch die Äste nach unten. Enricos Kobel war ursprünglich mal ein Elsternest, das er verlassen vorgefunden und für seine Zwecke umgebaut hatte. Er spürte, dass es bald Winter werden würde, denn die Temperatur sank jeden Tag etwas mehr und die Blätter der Bäume verfärbten sich rot, gelb und braun – der Herbst war gekommen.
Enrico mochte den Winter nicht besonders. Er hatte keine Lust, bei den eisigen Temperaturen seine versteckten Nüsse aufzuspüren. Viel lieber würde er an einem warmen Sommertag von Ast zu Ast hüpfen und mit seinem besten Freund Frederick herumtollen – die beiden Freunde wurden im gleichen Frühjahr geboren und kannten sich somit schon ihr ganzes Leben.
Doch in letzter Zeit hatte Enrico seinen Freund nur noch selten zu Gesicht bekommen, und wenn Frederick doch mal an seinem Baum vorbeihuschte, hatte er es immer sehr eilig und stammelte wirres Zeug wie: »Äh … weißt du, ich hab … hm … meiner Mutter geholfen, für sie noch ein paar Nüsse zu sammeln. Du weißt ja – ihr Fuß, sie kann doch nicht mehr so gut laufen.«
Seine Mutter war im Sommer von einer herumstreunenden Katze gebissen worden und ihr Fuß war bis heute nicht wieder richtig verheilt. Enrico verstand ja, dass Frederick seiner Mutter deswegen viel helfen musste – aber musste das denn wirklich jeden Tag sein? Kein Eichhörnchen suchte ununterbrochen nach Nüssen, um diese anschließend als Wintervorrat zu verbuddeln.
Wenn es doch nur aufhören würde zu regnen, dachte Enrico sehnsüchtig. Bei dem Wetter mochte er keinen Fuß vor den warmen Kobel setzen, der von einem dicken Ast des Baumes zusätzlich geschützt war. Er war froh, genau diesen Platz für seine Behausung gefunden zu haben, denn sie war dadurch sehr gut versteckt. Feinde, wie beispielsweise Wiesel, hatten es somit schwerer, den Kobel vom Boden aus zu entdecken.