Einsame Ostseeherzen - Dörte Müller - E-Book

Einsame Ostseeherzen E-Book

Dörte Müller

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Beschreibung

Kai öffnete vorsichtig die Augen. Sein Kopf brummte. Alles tat ihm weh. Wo war er? Was war passiert? Es war stockdunkel und eng. Sehr eng. Dann wieder dieser stechende Kopfschmerz. Kai spürte, dass er verletzt war und eine Wunde am Kopf hatte.

 

Plötzlich wurde ihm schlagartig klar: Er lag in einer Kiste. War es ein Sarg? Kai bekam Panik, klopfte und schrie. „Hilfe!!!! Hilfe!!“ Keiner antwortete ihm. Was war bloß geschehen? Er suchte verzweifelt nach einem Feuerzeug in seiner Hosentasche, fand es und versuchte es anzumachen.

Beim ersten Mal gelang es ihm nicht, auch nicht beim zweiten Mal. Doch dann blitzte eine kleine Flamme auf.

Die Luft wurde ihm knapp und alles, was er sah, war ein hölzerner Deckel.

Kai schrie, er schrie den verzweifelten Schrei eines langsam sterbenden Mannes. Er wusste plötzlich, dass er nicht mehr lange überleben würde. Seine Gedanken liefen Amok und die Erinnerung kam mit einem Schlag zurück...

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dörte Müller

Einsame Ostseeherzen

Fünf Kurzkrimis

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Einsame Ostseeherzen

 

 

Die See ist das Leben und der Tod.

(Aus dem Jemen)

 

 Inhaltsverzeichnis

 

 

Einsame OstseeherzenTödlicher JobDer NachbarDer Tod lauert überallDer Hochzeitstag

 

 

Einsame Ostseeherzen

 

 

Kai öffnete vorsichtig die Augen. Sein Kopf brummte. Alles tat ihm weh. Wo war er? Was war passiert? Es war stockdunkel und eng. Sehr eng. Dann wieder dieser stechende Kopfschmerz. Kai spürte, dass er verletzt war und eine Wunde am Kopf hatte.

 

Plötzlich wurde ihm schlagartig klar: Er lag in einer Kiste. War es ein Sarg? Kai bekam Panik, klopfte und schrie. „Hilfe!!!! Hilfe!!“ Keiner antwortete ihm. Was war bloß geschehen? Er suchte verzweifelt nach einem Feuerzeug in seiner Hosentasche, fand es und versuchte es anzumachen.Beim ersten Mal gelang es ihm nicht, auch nicht beim zweiten Mal.

 

Doch dann blitze eine kleine Flamme auf.Die Luft wurde ihm knapp und alles, was er sah, war ein hölzerner Deckel.

Kai schrie, er schrie den verzweifelten Schrei eines langsam sterbenden Mannes. Er wusste plötzlich, dass er nicht mehr lange überleben würde. Seine Gedanken liefen Amok und die Erinnerung kam mit einem Schlag zurück.

 

 

Es war ein warmer Tag Anfang August. Kai lag auf seinem Handtuch am Ostseestrand irgendwo zwischen Scharbeutz und Timmendorf. Aus der Ferne hörte er das Kreischen und Lachen von spielenden Kindern. Irgendwo plärrte ein Baby. Die Luft roch nach Sonnenmilch und brauner Haut. Leise plätscherten die Wellen an den Strand. Das hatte etwas Beruhigendes. Kai wurde unweigerlich an die Sommer seiner Kindheit erinnert, in denen er mit seinen Eltern immer nach Scharbeutz gefahren war.

Vielleicht hatte es ihn deshalb vor drei Jahren aus dem Ruhrgebiet wieder an die See verschlagen? Er wusste es nicht genau. Jedenfalls war er überglücklich gewesen, als er nach langem Suchen einen Job in Travemünde gefunden hatte.

Eine Möwe flog über ihn hinweg. Kai entspannte sich und blickte der Möwe verträumt hinterher. Doch da fiel ihm auf, dass sie nur ein Bein hatte. Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken und er versuchte, den schrecklichen Anblick zu vergessen. Er drehte sich auf den Bauch und grub mit einem Finger ein kleines Loch in den Sand. Als Kind hatte er auf diese Weise einmal zwei Mark gefunden. Das Leben war immer für Überraschungen gut, das wusste er inzwischen. Doch Kai wollte am liebsten alles ganz genau planen. Leider funktionierte das nicht immer. Ein schneller Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass es gerade kurz vor drei Uhr war. Er hatte also noch viel Zeit.

Heute Abend hatte er etwas ganz Besonderes vor und er spürte bereits jetzt dieses Kribbeln im Bauch. Er fragte sich jetzt wohl schon zum hundertsten Mal, ob es die richtige Entscheidung gewesen war.

Kai war Anfang 30 und immer noch auf der Suche nach der perfekten Frau. Es war gar nicht so einfach. Auf den zahlreichen ü-30 Partys hatte er noch nie sein Glück gefunden und die gut gemeinten Verkupplungsversuche seines Freundes Dennis waren auch immer schiefgelaufen.

Dennis und Kai waren Arbeitskollegen und hatten sich in der Firma kennen gelernt. Sie hatten viel zusammen unternommen und waren sogar einmal gemeinsam mit Rucksack und Zelt durch den Sarek gewandert. Kurz darauf hatte Dennis auf einer Party Monika getroffen. Ein paar Monate später hatten die beiden geheiratet.

Kai war irgendwie auf der Stecke geblieben. Er fühlte sich oft einsam und allein.

Dann war er eines Tages auf die „Einsamen Ostseeherzen“ gestoßen. Das große Herz war ihm irgendwie regelrecht ins Gesicht gesprungen, als er den Lokalteil der Zeitung durchgeblättert hatte.

 

Nach langer Überlegung hatte er sein Profil ausgefüllt und abgeschickt. Schließlich war alles ganz schnell gegangen. Man hatte ihm Johanna vorgeschlagen. Eine Single Frau aus Travemünde. Kai hatte bisher niemandem davon erzählt, denn es war ihm peinlich, dass er über eine Agentur eine Frau suchte. Wie gerne hätte Kai die Meinung von Dennis dazu gehört. Aber jetzt war es zu spät. Oder doch nicht? Kai holte sein Handy aus dem Rucksack und wählte Dennis` Nummer. Doch Dennis ging mal wieder nicht dran. Typisch. Kai hinterließ eine Nachricht: „Ruf mich zurück, wenn du das hörst. Ich brauche deinen Rat!“

Was genau für ein Rat das sein sollte, wusste Kai selber nicht. Vielleicht wollte er auch nur eine Bestätigung hören, in der Art wie „Es wird schon klappen – was hast du zu verlieren!“ Oder: „Lass es krachen!“

Eine Wolke hatte sich plötzlich vor die Sonne geschoben. Wie aus dem Nichts war sie aufgetaucht. Kai fröstelte und zog sein T – Shirt über. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Auto, das er an der Strandpromenade geparkt hatte und fuhr zurück nach Travemünde.

Er war nervös und wusste nicht so recht, wie er die Zeit bis zu seiner Verabredung noch verbringen sollte. Da es immer noch schön draußen war, entschied er sich, einige Kilometer zu joggen.