Einsatz in North Carolina - Franz Spichtinger - E-Book

Einsatz in North Carolina E-Book

Franz Spichtinger

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Beschreibung

Die Welt lebt und quält sich mit mannigfaltigen rätselhaften Ereignissen. In einem Wald nahe Roanoke Rapids im nördlichen North Carolina hat man eine leblose Dame gefunden, vermutlich chinesischen oder peruanischen Blutes. Die im County Lebenden trauen nun ausnahmslos jedem Mitbürger jegliche Bösartigkeit zu. Diese gefährliche Situation ruft das CIA-Trio mit der 'Lizenz zum Töten' in der Tasche auf den Plan: Die Lava-Lady, the Wolfman und C. de Nashville. Lava-Lady hängt auch der Ruf der 'Barmherzigen' im CIA an, eine mexikanisch-texanische Kämpferin, die das Ungute wegschwemmt wie heiße Lava das dürre Holz, zerbrechende Gebäude, berstende Brücken. Die beiden anderen TOP-Agenten wiederum haben eine knochenharte Ausbildung erfahren: Zunächst in ihrer Tätigkeit als Kampfpiloten innerhalb The United States Armed Forces, Special Task Force, danach eröffneten sich vier Jahre massivster Entfaltung bei den Ledernacken, vor allem im Atlantik. Aber auch der Wolf Henry tritt auf den Plan, er scheint eine fatale Rolle im sich entfaltenden Drama zu spielen. Wer, wenn nicht diese Außergewöhnlichen, Spezialisten von Rang, könnten Licht ins Dunkel bringen? Zuvörderst the Wolfman, der unter dem Zeichen des Kranichs agiert, könnte die mysteriöse Affäre zu einem glücklichen Ende führen.

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Foto: © privat

FRANZ SPICHTINGER wurde 1941 in Plöss, einem Dorf an der böhmisch-bayerischen Grenze, geboren. Nach der Vertreibung und Flucht aus der angestammten Heimat ließ sich die Familie in der benachbarten Oberpfalz nieder. Der Neuanfang, der Aufbau neuer Beziehungen und Lebensverhältnisse und die Vielfalt persönlicher Ereignisse in den Wirren der Nachkriegszeit haben sich auch in seinem Leben niedergeschlagen. Der Autor studierte Erziehungswissenschaften und Religionspädagogik an der Katholischen Pädagogischen Hochschule Eichstätt. Danach war er als Volksschullehrer und schließlich als Schulleiter tätig. Ein Schwerpunkt ist seit Jahrzehnten im Rahmen der Erwachsenenbildung die Auseinandersetzung mit Fragen der Gesellschaftspolitik und der Religionen. Franz Spichtinger ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Informationen zu den bereits veröffentlichten Romanen des Autors finden Sie am Ende dieses Buches.

Seen with the eyes of love you will find beauty everywhere

(Schönheit liegt in den Augen des Betrachters)

This term is voiced by Generalmajor Fitzgerald J. G. Williams,

* 03. August 1812 in Eugene, Oregon

+ 10. August 1861 am Wilson’s Creek, Battle of Oak Hills, nearby Springfield

Inhaltsverzeichnis

Foreword in English – Introductory Thoughts in English

Kapitel 1. Widersprüche sind zu bestehen und Eric Moses steht vor einer phänomenalen Aufgabe

Kapitel 2. So würde der Guy mir einen Krummdolch ins Herz stoßen

Kapitel 3. Eric erschien mir mental schwer erschöpft

Kapitel 4. Bei meiner Beisetzung wird unerträglich herzzerreißender New-Orleans-Jazz den Sarg von der Kirche durch die Stadt auf den Friedhof begleitend schunkeln

Kapitel 5. Dieser Frevel an der jungen Dame, praktisch mit Todesfolge, entfesselte Protest und Schrecken im ganzen County

Kapitel 6. Ich ersuchte sie um gefällige Mitteilung, ob sie trockenen Kuchen oder fette österreichische Spezialitäten wünschten

Kapitel 7. Hier muss meines Erachtens ein Geheimnis bestehen

Kapitel 8. Man könnte die Iris McCloud-Hamshen einschleusen, direkt oder auf Umwegen über Mittelsmänner

Kapitel 9. Ich würde Henry, den Wolf, als typischen Serienkiller bezeichnen

Kapitel 10. Eine einzelne Top-Beamtin vom CIA wie Shirley Williams kann doch den Lauf der Boshaftigkeit und des Hasses nicht aufhalten

Kapitel 11. Nur eine Frau könnte dem Anwesen, dem ganzen Besitz, nicht schaden

Kapitel 12. Aber den Ärger haben wir schon und da liegt sie nun auf einem einfachen Friedhof und wartet auf die chinesische Gestalt der Auferstehung

Kapitel 13.Ihre Erbfaktoren wären aus gutem Holz geschnitzt und wie das bei mir ausschaut

Kapitel 14. Und ich sagte, wenn ich nicht wiederkomme, soll sie jeden Wolf, den sie sieht, abknallen

Kapitel 15. Ihrer Meinung nach stecken wir bereits mitten drinnen im ‚El Siglo de Oro‘, im Goldenen Zeitalter

Kapitel 16. Ich lausche in mir der ewigen Melodie des Wolfman-Mythos nach

Kapitel 17. Er wisse wo sich der Henry rumtreibt, der verdammte Teufel, und er hätte ihm fast das Lebenslicht ausgeblasen

Kapitel 18. Sie haben großes Vertrauen in mich, sie setzen eventuell sogar ihre Hoffnung in diesen Krisenzeiten in mich

Kapitel 19. While there’s life, there’s hope

Kapitel 20. Dann folgte der zweite, der Todeshammer, mitten auf die Stirne und er fiel um wie ein chinesischer Reissack

Kapitel 21. Der Wolfman reitet die Gegend ab vom Atlantik bis zu den Appalachen drüben und ist immer bereit

Kapitel 22. Ich nahm sie in die Arme und sie wäre schöner als der schönste Hund, kam aus meinem Mund und sie verpasste mir einen CIA-Hieb der besonderen Klasse

Kapitel 23. Hier diesseits der Appalachen beackert man allzu gerne das weite Feld seiner Phobien und depressiven Verstimmtheiten

Kapitel 24. Daher stamme meine Kompetenz als Schriftsteller und es müsse als öffentliche Anerkennung weder der Nobelpreis für Literatur sein, noch der American Book Award

Kapitel 25. Er käme auf seinem Pferd aus Tennessee über Virginia runter auf die Ranch seines Freundes Cornelis de Nashville

Kapitel 26. Die Sawatzkis aus Krems an der Donau

Kapitel 27. So wird Roanoke Rapids Zeugnis ablegen, dass man nicht zum Bürgerkrieg hintendieren muss, und die elende Sklaverei hat ja auch unser Staat hinter sich gelassen

Kapitel 28. Sie ballerten ihm noch eine Kugel ins linke Knie und fragten, ob sie ihm auch noch die beiden Schultern demolieren sollten. Und so war die Sache erledigt und Staub drüber

Kapitel 29. Manche Gäste zerstören und vergiften schon alleine mit ihrer Anwesenheit die Lebensfreude

Kapitel 30. Ich selber erbat mir von unserer Köchin ein Schälchen Mousse Au Chocolat

Kapitel 31. Ich sagte Shirley, dass man die jungen Frauen eventuell als Drogenkuriere missbrauchte

Kapitel 32. In der Bibel heißt es doch: ‚Suchet, und ihr werdet finden‘

Kapitel 33. Wie kann man eine solche Kanaille, exzentrisches Biest, eine Xanthippe, nur heiraten

Kapitel 34. Und seine Gattin ‚die unter dem goldenen Horizont liegt‘, ist voller Trauer zu ihrem Stamm ‚die, denen das Land gehört‘ heimgekehrt

Kapitel 35. Wir bleiben tapfer, furchtlos, tugendhaft, und das

Kapitel 36. Die Indianerin, zu Besuch am Tisch sitzend, verströmt, wie alle diese herrlichen Geschöpfe, doch den Duft japanischen Mandelöls

Kapitel 37. Der Graf ließ in Chicago die Sau raus und öffnete Tür und Tor in den Schlachthöfen der Millionenstadt und er egalisierte und nivellierte das Kreatürliche voll umfänglich

Kapitel 38. Der Wolfman stellte sich mit seinem gesellschaftlich gebotenen Namen vor: »Gaius Julius Citatus Graf Kolestrem, genannt der Wolfman«

Kapitel 39. Kurz darauf trafen die Boys von der ‘Straight Force‘ ein und Shirley instruierte sie

Kapitel 40. Eine lästerlich ausgedehnte Couchlandschaft mit den schönen Farben der sonnendurchfluteten Rocky Mountains in Blau und Gelb und Grün und Braun und Rötlich, unmoralisch teuer

Kapitel 41. In Chicago saßen dann schon die Mütter mit ihren hungrigen Kindern auf den Trottoirs und es kam ihm das kalte Grausen

Kapitel 42. Durchs Fenster schauend, verwies er auf den allmählich einsetzenden Flug der Kraniche. »Dann ist er wieder unterwegs, der Wolfman.«

Kapitel 43. Er wundere sich nur, dass Freiherr Cornelius de Nashville dieses Geheimnis so lange bei sich behielt

Kapitel 44. Das war ein schlimmer Tag und trotzdem konnten wir nicht so ohne weiteres zu Bett gehen

Kapitel 45. ‚Cuius regio, eius religio‘, wer die Macht ausübt, bestimmt in seinem Bereich die Weltanschauung

Kapitel 46. Was würde geschehen? Krieg würde gebracht nach North Carolina, nach Raleigh und speziell nach Roanoke Rapids

Kapitel 47. Den Inhalt solle ich trotzdem mal durchreflektieren und er warte gerne ein bis zwei Tage

Kapitel 48. Henry und Genossen machten keinen Unterscheid zwischen Reh und Weib. »Es geht immer um Tod und neues Leben«

Kapitel 49. Shirley sieht das ähnlich wie ich, wird dann immer wieder mal direkt übersinnlich und fabuliert ihre Geschichten von der Herrlichkeit der weißen Wolken und des Himmels tollem Blau

Kapitel 50. Seine Partei bestünde zudem darauf, dass er sich für den Job des President of the United States nominieren lasse, ‚denn wer, wenn nicht ich und kein besserer Kandidat‘

Kapitel 51. Das Programm, eine Ausstellung über vier Wochen angelegt, verwies auf einen deutschen Malerfürsten, einen gewissen Albrecht Durer

Kapitel 52. »Der Wolfman«, flüsterte Shirley, »hat die Funktion des rauen Navigators. Ihn umgibt etwas absonderlich Einsames«

Kapitel 53. Hier geht es vorab bereits um eine gewisse Evaluation, weil ohne die kritische Bewertung der Fakten sui generis, liegst du schnell in der Hinterhand

Kapitel 54. Zur blutgierigen und voll animalischen Ergötzlichkeit von Henry und seinen verabscheuungswürdigen und elenden Kumpa

Kapitel 55. Auszüge aus Shirleys Welten- und Lebensexegese, aus herrlich-liebem Geschwafel unnötigster Provenienz

Kapitel 56. Jeder Tag ist gut für eine Überraschung und das Ganze kann mit dem Tod enden

Kapitel 57. Wolfman verlegt sich, seinen Andeutungen entnehme ich dies, zunehmend auf die Kunst, vor allem auf die Malerei und er arbeitet mit Acryl

Kapitel 58. Die New Yorker Chinesen würden ihre eigenen Töchter ermorden und dann Roanoke Rapids niederbrennen

Kapitel 59. Sam Coleman und ‚Die, wie die Sonne glänzt‘ erhielten viel Trost und Zuspruch und sogar ein Priester ließ sich sehen

Kapitel 60. Er monierte, dass auch auf dem musikalischen Sektor kein Fließen, Strömen, kein sich Bewegen stattfindet und alles bleibe beim Alten

Kapitel 61. Früher ging man freiwillig in die Wüste, dreißig, vierzig Tage, um zu sich zu finden

Kapitel 62. Dann müsste er in die Industrie bis zu seinem Lebensende und er wäre der größte Bluffer und Wutz der Weltgeschichte

Kapitel 63. ‚Die Sonne, die gülden leuchtet‘ nahm zu an Weisheit und Reife, an Klugheit und Geist

Kapitel 64. Eric werde ich anrufen, ob er sich auf einem anständigen Dampfer befindet oder auch mit diesem Dampfer in die tiefsten Tiefen des Atlantik absäuft

Kapitel 65. Shirley ist da in ihrem mütterlichen Metier und dann schluckt sie auch erregt, weil sie noch nicht Mutter ist

Kapitel 66. Und sie würden Kinder wie Sand am Meer, wie weiland beim Hebräer Vater Abraham, an den Strand von North-Corolina setzen

Kapitel 67. Von Erik also und der Christina-Salome weiß ich bisher nur, dass sie in Eintracht und Frieden den Tag leben und manchmal die Nacht zu eben diesem Tag machen

Kapitel 68. Ja, da schau her, der Herr Konditormeister. Sers, Herr Polaczek, Habedere, öööha, schaun Sie guat aus und was macht das werte eheliche Befinden?

Kapitel 69. Ein ‚Kaiserreich Österreich in the Future‘ steht im Mittelpunkt, umgeben von sogenannten Demokratien, was immer das auch heißen mag

Kapitel 70. Schwinge nicht den Hammer, bevor du zum Amboss trittst

Kapitel 71. Ich bin der Meinung, Eric befindet sich längst in den mittleren Etagen eines tollen Delirium tremens

Kapitel 72. John Hulsey liegt mir am Herzen, ein amerikanischer zeitgenössischer Interpret von Situation, Stil und Farbe und Gefühl. Sein Gemälde ‚Montain Coleurs‘ würde ich dem alten Appalachenwindhund Wolfman schenken

Kapitel 73. Ein schlauer Fuchs, der Mr McCarthy. Solches darf man unter staatsmännisch klug und raffiniert subsumieren

Kapitel 74. Aber es gibt genug der Dichter, heute alle vergessen und verschollen in den Klüften und Schründen der weiten Welt

Kapitel 75. Ob ich gar der Mörder der kleinen Chinesin wäre und zuzutrauen wäre es mir

Kapitel 76. Ich artikulierte sogar mit dem Begriff der ‚mäandernden Kommerzialisierung‘

Kapitel 77. Und wenn die Hirnhaut unwiederbringlich dahin ist, dann geht auch das Hirn flöten

Kapitel 78. Tschirli nennt solches Ende a blödes Mischmasch und a Ragout wia des Ungarische, schoarf und du vabrennst da a de Goschn

Kapitel 79. Ich brachte, aus den Vereinigten Staaten, sprich North Carolina, einen Wolf mit, einen Wolf aus Bronze

Kapitel 80. Und der Mensch braucht natürlich Erbauliches und dazu Pragmatik und Führungskompetenz

Kapitel 81. Wenn die Kraniche wieder ziehen, sagte ich, und darüber schreibe ich auch in meinem Buch, dann zieht er wieder übers Land, hinauf in die Appalachen

Kapitel 82. Hey Babe, take a walk on the wild side

Kapitel 83. Ihn als Warner, als Propheten, als Rufer in der Wüste, gelten zu lassen, ist nicht an den Haaren herbeigezogen

Kapitel 84. Ich würde sie nach gelungenem Sprung von ihren höllischen, eisernen, stahlhart geschmiedeten und glühenden Fesseln befreien, sie vom höllischen Thron reißen

Kapitel 85. Wer in die Hölle investiert, der erhebt sich nicht zu den Kranichen

Kapitel 86. Sie gehört also zu den Offenbarenden, zu jenen, die sich gegen das leise kriechende Gift der Zeitgeschichte wenden

Kapitel 87. Der Wolfman würde heutzutage mit einer Puch 800 durch North Carolina brausen und während der Fahrt den gefährlichen Henry abknallen

Kapitel 88. Die Türkin würde sicher mit mir auch flirten und sie verfügte über ungleich enge und schlitzige Augen

Kapitel 89. Die Kritik wäre nicht böse gemeint, komme jedoch nicht von ungefähr

Kapitel 90. God Bless America

Foreword in English – Introductory Thoughts in English

Ladies and gentlemen, dear readers of this treatise. This book is set in North Carolina. It’s a big country, a wonderful one. I know North Carolina firsthand and through many visits. And above all, good residents are living there. Yes, really good people all over the country. So go to Jacksonville, yeah. Go to Wilmington. Go to Raleigh. Visit the wonderful city of Charlotte. Or check out the Roanoke Rapids. You would see the Apalachees, the low and the high ones? Would you like to stay by the riverbanks of the Catawba River or play, laugh and love on the Atlantic Seaboard? Yes, do that. I’m sure I’ll be an old man soon, eighty or eighty-one. Old and sick and I need help and care. I’d like to visit a nice retirement home, one of the special cages for the elderly somewhere in North Carolina, and I’d be happy. I would stay there because I would like it. And the other Countries and Cities in the United States of America? Why this question? What’s New York? Lots of evil gangsters. What’s LA? Girls, a lot of them. Yes, all right, indeed, O. K. Go to Texas. Good heavens. Just cowboys there, lots of bad and veteran and miserable horses, exhausted, used up. Three oxen and calves and cows and rattlesnakes. Forget it. But North Carolina. It’s my country. It is the best, the greatest. It’s the holy land, my paradise. It is God’s own country.

1

Widersprüche sind zu bestehen und Eric Moses steht vor einer phänomenalen Aufgabe

Ich erinnere mich an diesen bemerkenswerten Tag. Eine gottgegebene und interpretierbare Schönheit. Draußen heulte der Wind, herbstliche Stimmung dröhnte durch die Straßen, fegte durch die Wege, über Felder und die Moore und es hieß, man habe eine total ruinierte, heruntergekommene Persönlichkeit, eine Dame oder auch nur Frau, am Rand eines düsteren Kiefernwaldstückes gefunden, trüber Tag, wie gesagt. Unerfreulich und entstellt zugerichtet, die Dame, nicht mehr zu erkennen, ob alt oder jung. Sie trug einen pelzigen Osterhasen in der Hand, krampfte die Faust um dieses Stück Glückseligkeit und es hieß zudem, sie wäre eine Auswärtige. Dramatisch wie berührend diese Angelegenheit und in der Stadt ging man nach zwei Tagen zur Tagesordnung über, wohlwissend, es mag eine aus der Umgebung oder direkt und konkret eine der ihrigen gewesen sein. Wie auch der Täter, der da Schuld auf sich geladen hatte, ein Einwohner, Mitbürger, Bewohner einfach, einer der sich auskannte, jede Grube, jeden Graben, jedes Moor und jeden Grashalm zudem zu nehmen verstand. Dem nichts und niemand fremd, auch nichts heilig war. Jedenfalls das Ganze ein von Geheimnissen umgebener Kriminalfall, wie auch ein Mysterium, denn woher also diese junge Frau stammt, wer sie gar ist, ob eine Städterin oder vom Lande oder gar importiert mit der Bahn oder einem Auto, hier vor Ort ermordet oder nur abgelegt. Viele Fragen und ob sie nun isoliert von ihrer Familie durch die Welt zog oder gar eine Abtrünnige aus dem Kloster der Heiligen Burleske von Banatolien war, trug sie doch eine Medaille von eben dieser Heiligen in einer Jackentasche.

Ich schreibe derzeit an meinem neuen Roman, bin so kaum imstande, Licht in die Affäre zu bringen. Meine Heldin und meine Helden haben wenig bis gar nichts mit Mord und Totschlag zu tun, obwohl sich jederzeit die bisherige Linie, die bislang eingeschlagene Programmatik, verlassen und ein Mordfall konstruieren ließe, kein Problem. ‚No time for irrelevant and ballad-like minor matters, I’d say, yeah’.

Wir leben hier in einer idyllischen kleinen Stadt im Südosten der United States, könnten uns den ganzen Tag an diesem Charme, dem Wunder, dem Mysterium des herrlichen Roanoke Rapids Lake erfreuen oder auch gar liederlich herumtreiben, der gischtigen, auflaufenden Brandung zuschauen. Ab und an einen schweifenden Blick auf den hohen Schlot, kaum mehr, eines vorbeiziehenden kleineren Dampfschiffchens geworfen, auch mit dem Fernglas so einige Bagatellen erspähen. Wollten wir denn überhaupt zum oder gar am Lake spazieren gehen, hätten wir denn Lust zum Trödeln und übrige Zeit, die vertraute Arbeit sein zu lassen? Aber das ist alles nur Phantasie, Hirngespinst der Vorfreude auf Besonderes, ist doch viel zu viel der Anstrengung. Denn nur ein Lake lädt zum verweilenden Bade ein oder auch zum Rudern eines Fischerkahns, zum Fahren mit einem Motorboot.

Der Fall konnte also bis zum laufenden Moment nicht gelöst und dann zu den Akten gelegt werden. Kein Anhaltspunkt, wer die Getötete war, der Täter gar, welche Motive sie beide bewogen, hierher in den Wald zu gehen, dort eventuell ihn, den Mörder sie erst erwartend oder verband sie unter Umständen mit ihm ein Geheimnis, pflegten Ermordete und Mörder Umgang miteinander. Welcher Art war diese bizarre Kameradschaft oder wie lernten sie sich kennen? Kamen sie von einer Belustigung, einer Festlichkeit, einer Jugendparty? Wer weiß da mehr, nur Vermutung. Hier nun scheinen doch weitere, tatsächliche, essenzielle Ungereimtheiten aufzudecken zu sein, Widersprüche zu bestehen. Der hoch verehrte Herr Polizeichef, eine zu vernachlässigende, träge Persönlichkeit wider Willen, der gerne des Morgens lange, oft zu lange schläft, der in absehbarer Zeit, eventuell bereits in den kommenden Tagen, versetzt wird, nach Raleigh, stünde vor einer phänomenalen Aufgabe, der er nicht gewachsen ist. Eric Moses, feister Eric, the ‚Observer‘ stellte sich der Sache aus eigener Machtvollkommenheit vor Ort, ein Freund, ein Hühnerdieb, Katalysator per definitionem aller örtlich sich ergebenden Angelegenheiten, Schiedsrichter von Gnaden der Citoyens, die ihn liebten. Eric, auch der Rancher, der seines geliebten Vaters Hinterlassenschaft nicht von ungefähr betreut, verwaltet, dürfte eine freudvolle und engagierte Zeit erfahren. Eric, und das zu seinem Leidwesen und persönlichem Kummer und zur besonderen Trübsal, manches Mal auch zur eigenen Freude, ist bedauerlicherweise ein Säufer, a lover of all kinds of spirits. Ihm liegt weniger an Geld, mehr doch an den Kleinigkeiten des Lebens. ‚He who knows he has enough, is rich‘. Mit dergleichen Refrains zittert er schon ab elf Uhr jeden Vormittag durch die staubigen Straßen, hoch zu Ross auf seiner Darling, und durch die schmalen Gassen, über die Plätze dieser heißen Westernstadt und er begehrt tränenden Auges den einen oder anderen Whisky, denn sobald er den Tag eröffnet, wird das Herzblut so mancher Dame empfindsam, gar heiß, und man lässt ihn nähertreten, den Eric.

Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Er ist doch kein Exot, kein Mann ohne Hintergrund. Auch er bekanntermaßen einer mit einer Vergangenheit, einem Praesens perfectum, einer individuellen Historie, welche ihn nicht loslässt, von der wenige nur wussten. Aber zum Mörder taugt er nicht, viel zu harmlos, um sich auf dergleichen Gräueltaten einzulassen, der Gute, Angler und Kunstmaler zudem, Klapperschlangenspezialist, jedoch nur zur Ablenkung diese Bagatellen und Mann der Muße und der Musen, arrangiert Ausstellungen in der Stadt. Die Frage stand im Raume, wer hier nun mit wem einträchtig am Tatort beisammen war, sich fand, was den oder die Mörderin veranlasste, sich so gehen zu lassen, welche Gründe ihn oder sie bewogen, wer mag das deuten? Das gab’s noch nie hier, praktisch auf offener Straße eine tote Frau.

Erich, auch der Mann mit spezieller Übersicht, Camarada con una visión general especial, und Besitzer einer im Umbruch befindlichen etwas ramponierten und abgewirtschafteten Ranch, Bullenmast unter anderem. Erwähnter Eric Moses informierte mich dahingehend, dass die Ermordete eine Schönheit gewesen sein musste und nach Aussagen von Professor Anatol Buschinsky, den er im Auftrag des versoffenen Polizeichefs herangezogen hatte, nicht älter als fünfunddreißig Jahre, junge Frau logischerweise, dass sie vermutlich kroatischer oder türkischer oder koreanischer Abstammung sein musste, und angesichts der abgelaufenen Sohlen an ihren flachen Schuhen, braunes Leder, schloss er, dass sie viel unterwegs war. Die Chinesin im Walde dürfte Haferbrei gegessen haben, mit Blueberries oder auch einen größeren Anteil an getrockneten Pflaumen und darauf schloss die Untersuchung der Zähne. Ein gesundes Frühstück.

Mich gemahnt dieser Fall an jenen vor sechs Jahren. Ebenfalls eine tote Frau, eine gewisse Henny Elster, Täter nicht gefunden, in ähnlicher Weise vom Leben zum Tode gebracht und dieses Mädchen stammte aus betuchtem Hause, Mutter und Vater in Import und Export von Stoffen aller Art. Von Rache des Vaters an der Mutter, die ihn kurz vorher verlassen hatte, war die Rede gewesen und dass er ein unmoralischer schlechter Hasardeur gewesen sein musste, der Vater, ein korrupter Schwadroneur, der Geld und Zeit mit Damen der gewissen Art verbrachte, das Geschäft allemal zugrunde richtete und da wurde ein Schaustück familiären Wahnsinns nachgezeichnet. Diese Gerüchte, nur Vermutungen geistig minder betuchter Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, gente de poca importancia, brachten jedoch kein Licht in dieses damalige Geheimnis und der Fall wurde zu den Akten gelegt. The End.

Damals fragte man mich, ob ich was gesehen hätte, und ich verneinte. Ich fürchtete nicht, keinesfalls, die Rachsucht oder einen Gegenschlag unterschiedlichster Art und Weise des Vaters von Henny, wie die Bibel ja bereits Geschichten en masse aufs Tablett serviert und wer kümmerte sich seinerzeit als beauftragter Kriminaler um Tote oder Entehrte? Kein Mensch. Das war Sache des Vaters, des Bruders, siehe Sodom und Gomorrha und häufig genug beruhte der Gegenschlag auf fragwürdiger Vermutung oder gewissem Hass und Feindschaft aus alter Zeit, lange zurück in der Stammesgeschichte, gegen eine andere Familie, wie es eben seinerzeit so war. Zudem waren auch früher bereits Korruption und Blutschuld wie die Methode ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘ üblich. Auch damals wurde gelebt, gegessen, man entehrte Frauen und schenkte den Entehrten zu Lebzeiten den Anhänger und Glitzerschnörkel der eigenen Lebensgefährtin oder beraubte einen reisenden Kaufmann, löst somit Chaos aus. Auch diese Ereignisse typische Beispiele zeitlosen und realen Wahnsinns.

2

So würde der Guy mir einen Krummdolch ins Herz stoßen

In der Stadt verdichteten sich Vermutungen, dieser gewisse Wolfman könnte dahinterstecken, denn Schuljungen hätten ihn gesehen, den großen Mann mit einem grauschwarzen Schlapphut und eingemummt in einen pelzigen Mantel, den sie eindeutig als von einem Wolf geschält, erkannten. Und ist er dazu fähig, einen Wolf zu häuten, ist er auch imstande, eine junge Frau zu erschlagen. Nicht the wolfman. Kinder sagen aus und liefern dich dem Henker aus. Ich verließ gestern gegen zehn Uhr vormittags meine Wohnung. Ich lebe in diesem einnehmenden Gutshof, ordentlich von mir erneuert, neun Räume, drei Toiletten und man konnte diese Räumlichkeiten überkommen. Auch wenn der eine oder der andere Gast unvermutet erschien, musste ich ihn nicht in meinem Schlafzimmer zu Bette bitten, er bekam sein eigenes Zimmer, das ich das Fremdenzimmer nannte.

Ich stand im Rufe, ein anständiger und umgänglicher Mensch zu sein, und es müsste sich schon ein spektakuläres Ereignis ergeben, auf mich eindreschen, wenn ich aus der Haut fahren würde. Eso, por supuesto, sería el final para el atacante. Sozusagen ein Blitz- und Donnerschlag gemeinsam aus heiterem Himmel, überraschend, unerwartet, without admonition, a verbal warning, may be.

Bei meinem Nachbarn acht miles östlich, schlug der Zufall tatsächlich zu. Es war im Frühjahr vor einem Jahr und er, Jack, ich nenne ihn nur ob enormem Respekt, Jack, öffnete eines schönen Tages, acht Uhr, sagte er, war es, die Haustüre, um frische Luft zu schnappen. Da hing am Querbalken des Türrahmens ein erschlagener und sein Gedärm verlierender Hund, ein Schäferhund, wie sich nach Besichtigung herausstellte. Jack war der Meinung, das wäre der Briefträger gewesen, den er einen blöden Hund genannt hatte, weil dieser Miesepeter aus nicht gegebenem, jedoch strittigem Anlass, ihm bei jeder sich anbietenden Gelegenheit die Post seines Nachbarn im Obergeschoss in den Briefkasten steckt, wie umgekehrt, sein Nachbar seine Post bei ihm ablieferte. Und der Postbote nannte dann sein Leben sinnlos und er habe den toten Hund auf der Straße gefunden, vermutlich von einem Raser oder einem Lastwagen totgefahren und ihn, den Hund, wütend wie er nun mal war, an Jacks Türe genagelt. Jack sagte, der Hund wäre nicht genagelt worden, sondern hing an diesem Haken, den er für den Haustürschlüssel reservierte, und der baumelte am linken Türrahmen.

Die Bewohner der Stadt und im Umland jedoch wussten, und ich erfuhr es von Jack persönlich. Ich war zu herbstlicher Zeit reitend unterwegs, dass der Briefträger mit seiner Gattin, Marilyn, ein Techtelmechtel hatte und sie habe ihn, den Postmann Virgil, aus magerer Begründung beleidigt und nicht mehr ins Haus gelassen und deswegen aus Rache eben der tote Hund und als Gabe für sie. Mir war das alles zu einfach und als nun diese Frau tot im Wald lag, variierten mir so einige und nicht beweisbare Überlegungen durch mein Gehirn. Ich fragte mich, innerhalb von einigen Jahren zwei tote Frauen? Ganz in der Nähe gelegener, geeigneter Tatort? Dann der tote Hund und ob das zusammenhanglos oder bedacht sich so ergeben hat? Der Briefbote könnte auch aus nichtigem Anlass plötzlich an meiner Türe läuten, und ohne dass ich zu einer Gegenwehr imstande wäre, würde der mir, der elende Kerl, einen Krummdolch ins Herz stoßen. Und alle diese Gedanken lassen wohl oder übel gewisse Schlüsse zu und der Phantasie freien Raum, dass eben der Postman der Mörder der beiden Frauen und auch des Hundes ist. Aber welchen Beweggrund für dergleichen Taten hat der Briefträger nun wirklich? Das lässt mich verzweifeln und ich möchte nicht in den Schuhen des auf den Koffern sitzenden Marshals oder auch des Eric Moses marschieren müssen, der in manches Gemüse, was noch nicht gegart war, was ihn nichts angeht, die Finger reingesteckt hat. Ich werde auf dessen gekrümmtes Dasein noch zu sprechen kommen. Beweise fehlen und ich rede keinem Schlechtes nach. Es kann auch hinter beiden Morden die Unterwelt von New York, oder die Mafia, eine gewisse ’Ndrangheta‘, oder sonst jemand stecken. Es ist doch bis heute nicht bekannt, welchen Bezug diese beiden Frauen zu New York oder Boston und Houston in Texas hatten. Aber das Verbrechen, Diebstähle, Landesverrat, Mord oder Korruption in den unterschiedlichsten Formationen schlägt überall zu, auch dort, wo man heile Welt vermutet. Wie gesagt, plötzlich Donner und Blitz von oben und schon kannst du weg sein von dieser schönen Welt.

Eine meiner literarischen Heldinnen, die Chefin des Cafés Sacher in Salzburg, Europa, Christina-Salome Brenneiser, ist eine entzückende, blitzsaubere und nachgewiesenermaßen auch historisch und philosophisch mit anderen Fäden gestrickte Persönlichkeit wie die normalsterbliche Frau. Diese Salzburgerin muss sich immerwährend mit einem gewissen Gero Andratschek, einem weiteren, jedoch viel kleineren Helden meines Epos, ihrem Freund, abstreiten, weil der anderen schönen Frauen allzu gerne hinterherschauen möchte, diesen Lady Chatterleys unanständige Komplimente macht oder mokant redet. Und ich lasse diesen, meinen Roman eben auch in der alten Welt spielen, stamme ich doch aus Salzburg und reise gerne immer wieder mit dem Schiff. Ich genieße Schifffahrten über den Atlantik nach Europa, Hamburg oder Bremerhaven und lasse meine amerikanische Heimat zurück. Buch ist Buch und Literatur ist Literatur.

Gero Andratschek wiederum ist einer der bekanntesten Dompteure in Österreich und in Deutschland. Die verehrlichen Damen nennen ihn einen Tarzan, einen Lianenaffen, auch den Schweinezüchter von hlúpa, hlúpa a bláznivá Petržalka, und das ist brisant. Denn nunmehr wird es wohl spannend werden, weil der Dompteur und Schweinezüchter nicht nur Petržalka, sondern auch Bohdanovce nad Trnavou und Budmerice unsicher macht. Zudem besitzt er eine unerlaubte Beziehung zur Tochter des Zirkuschefs Alija Mihalić, die Mirija Zuzana genannt wird, die wiederum eine Freundin der Chefin des Cafés ist und so weiter und so fort und mehr muss zu dieser Zeit nicht, en ese momento, verraten werden.

3

Eric erschien mir mental schwer erschöpft

Eric Moses rief an und fragte nach meinem Befinden. »Da gibt es wenig zu berichten«, lachte ich, »mir geht es gut und ich notiere eben gerade so Bedenkenswertes, was in meiner Phantasie begraben liegt und herauswill.«

»Ich habe etwas auf dem Herzen.«

»Rede dich aus.«

»Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust und der Wolfman stellte sich als Staatlicher vor, als in behördlichen Diensten Agierender gibt er sich zu erkennen und er wäre auf der inoffiziellen Suche nach dem Mörder der Dame.«

Ich bat ihn zu erzählen. Ich nahm mir einige Minuten ungebundenes Bereitsein, obwohl ich gerade eben das zweite Kapitel meines Romans abgeschlossen hatte. »Sprich« sagte ich, »ich höre dir zu. Ist es wegen dem Mord, der im Wald aufgefundenen Leiche, dieser Dame?«

»Er stand plötzlich unter der Tür meines Büros und stellte Auskünfte, eine Menge Fragen. Er vermutete einiges und darüber hinaus legte er mir grundsätzlich kritische Fragen vor und er stellte Überlegungen an und vermittelte mir tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Solches gewährt dir nicht jeder.«

»Ich meine, das ist doch recht ominös und trug er eine Waffe? Wenn ja, vielleicht hättest du sie beschlagnahmen sollen?«

»In unserem Land darf jeder eine Waffe tragen und das war eine alte Smith&Wesson, Kaliber 6,5 und er trug, über die Schulter gehängt, eine Knarre, eine feste Schrotflinte, mit der nietest du eine Horde Männer um oder wilde Tiere, Wölfe, Bären, Löwen, wenn du so willst.«

»Ein harter Mann? Ein gefährlicher Mann und wie groß?«

»So gegen die zwei Meter, standfest wie du, und dem möchte ich unbewaffnet nicht gegenüberstehen, wenn’s drauf ankommt.«

»Vielleicht ist es ein Kollege von dir? Einer aus der Stadt, Universitätsabschluss? Ein versierter Policeman? Richtig, das kann sein. Wenn er sich als amtlich und offiziell eingebunden vorstellt. Einer, der inkognito unterwegs ist und durchs Land reitet und ich werde meine unmaßgeblichen Bedenken nicht los und er ist eventuell sogar sehr legal unterwegs und beschlagnahmt etliche, bisher unbeachtete, unbemerkt liegen gebliebene Beweisstücke.« Eric schien a priori konsterniert zu sein, obwohl das Gespräch belanglos war und wenig offiziellen Charakter besaß. Obwohl schon Blutproben und die entsprechenden Maße genommen wurden, setzte ich meine Aufzählung fort, Fingernägel, Hautproben. All diese Ingredienzien lagen noch im Stahlschrank.

»Logisch, bereits am ersten Tag abgenommen und die Verstorbene ist bereits freigegeben. Aber wer soll sie bestatten? Wir geben ihr zunächst einen Platz im Friedhof an der Bostoner Straße.«

Der Eric hatte seine sprichwörtliche Gelassenheit verloren und das deutet in Richtung persönliches Wrack hin oder er hat bislang zu wenig Whisky intus.

»Woher stammt der Mann? Gab er dir Auskunft auf deine Aushorcherei?« Der Eric schien perplex, machte einen relevant verstörten Eindruck.

»Was soll ich diesen Fremden denn fragen? Er fragte nämlich mich, aber ich schwieg schön stille. Der mischt sich da in Sachen, die ihn wenig bis gar nichts angehen und er, der Bursche, wies sich nicht aus. Er schob den beige-grau-braun-schwarzen Wolfsmantel zurück und das in der Hitze, und dann eben den 6,5er. Da trägt der Bursche, vermutlich ein unerbittlich mitleidloser Bluthund, dann ein Fell, Wolf, saubere Arbeit, vermutlich bei den Mecaleros gekauft, irgendwo. In dieser Hitze ein Wolfsfell um den ganzen Körper. Ein Mann, der buchstäblich vor nichts zurückschreckt. Ein Mantel aus einem Tierfell, darf das denn wahr sein? Kann auch ein alter, grauhaariger Puma gewesen sein und wo schießt man dergleichen? Sowas trägt er. Und das in dieser Hitze. Und er kam auf einem Pferd. Lehnt möglichenfalls Autos ab, wegen der Umweltverschmutzung, Klimapest. Und er wird, wie ich den Typ einschätze, den Schuldigen aufstöbern, schachmatt setzen und die umkreisen sich doch immer, bis einer nervös wird und abdrückt. Und der Wolfman hält die Fäden in der Hand. Aber dafür bin ich nicht geschaffen, werde auch nicht bezahlt, nicht einmal ein billiger Hilfsmarschall bin ich. Zudem und das ist für mich interessant. Er richtet seine Ritte durch unser heiliges Country nach den Kranichen aus, sind ihm Kompass, Uhrzeit, Jahreszeit, geben maßgebliche Orientierung.«

Ich sagte, ich fühlte mich da wie in einem Science-Fiction Film und als wäre mir plötzlich die Intuition abhandengekommen und ich hoffte, das wäre flüchtig, nicht anhaltend, wie sollte ich denn meine Literatur, meine Leidenschaft, zu Ende bringen und daran hängt bei mir der berufliche und gesellschaftliche Standard und sozusagen mein Leben.

Eric erschien mir mental schwer erschöpft, ich bemerkte dieses bereits. Aber es war nun früh nachmittags und da schläft er normalerweise eine halbe Stunde in seinem Büro und er sperrt die Türe ab und lässt niemand rein. Meines Erachtens sind hier eine Menge Widersprüche abzuklären, Unstimmigkeiten, bevor man überhaupt anständig zu recherchieren beginnen kann. Und der Wolfman wird sich gedacht haben, bei dem Tohuwabohu hier in diesem Bureau, lässt sich nichts machen und dem Eric, unserem Ersatz-Marshal scheinen die Felle wegzuschwimmen. Er setzt nun auf meine Mitarbeit und wäre für meine Hilfe dankbar, kennt doch meine Vergangenheit, China, Air Force, CIA.

»Dann verabschiedete er sich am Telefon, alte Tastenapparatur. Mir, dem Rancher Cornelis de Nashville, seinem freundschaftlich-kritischen Wohltäter, dankte er nochmals für ‚jegliche unterstützende und zuvorkommende Hilfestellung und die vortreffliche detektivische Arbeit‘. Er möchte sich bei Gelegenheit erkenntlich zeigen. Der Galgenstrick, der jämmerliche. Im Sattel seines Pferdes, das er sicher irgendwann im Laufe dieses angebrochenen Tages besteigen wird, fände er sich zurecht und fühle sich dort am wohlsten. Hurra, up he rises, hurra, up he rises, early in the evening. Ich reite ja auch, aber nur sportiv, und wenn ich einkaufe, dann per Auto.«

4

Bei meiner Beisetzung wird unerträglich herzzerreißender New-Orleans-Jazz den Sarg von der Kirche durch die Stadt auf den Friedhof begleitend schunkeln

Aber das Verhalten des Wolfman zeugt schon von Routine. Das ist meine dezente Auslegung, alles Ermessenssache und das Lodern im Feuer finde ich gut. Gegen den Grafen, meinen Freund Wolfman, ist der Eric ein kümmerlicher Überrest der über alle sinnwidrigen Rebellionen und albernen Kapriolen hinwegfegenden Menschheit. Nichts gegen den Eric, aber er hat einen Leibesumfang wie Obelix und so heftig beleibt zu sein, muss ihn an der Ausübung seiner scheinbaren polizeilichen Gewalt hindern. Aber er wird bald am Herzinfarkt umfallen und schlussendlich daran eingehen. Er scheint mir ernstlich am Ende und dann ein schneller Schreck und er kippt aus den Latschen. Er lebte geraume Zeit mit einer Freundin zusammen, Rachel Miller, aus dem Dorf Weldonoak, eine Bauerntochter, von einer kleinen Ranch. Hundertzwanzig Rinder, drei Stiere und die Rachel, die er meinte, auf seiner Ranch gut integriert zu haben, gab ihm überraschend und so richtig überstürzt den Laufpass. Er wäre zu gewichtig und zu derb und sie wäre doch nicht sein Datschi und seine Kuhmelkerin und anderes mehr und darüber redete sie in Roanoke Rapids. Dann warf sie sich dem Kaufmann Roger Moore-Belt an den Hals, ein Wrack von einem Mann, dürr wie ein vertrockneter Fichtenast und sie glaubte, eine angeblich friedlichere und trautere Partnerschaft eingegangen zu sein. Aber der Roger war ständig krank und malade und mit dem war nicht viel anzufangen. Und vor sechs Wochen lag er tot im Bett und ihr blieb das Kaufhaus und das verkaufte sie und ging auf die Ranch des Vaters zurück. Das Leben lebt von Absurditäten und lieber ein Chef als ein Untergebener.

Eric sagte, dass der Wolfman jetzt wahrscheinlich auf individuellste Art und Weise recherchieren wird und seine Ermittlungen würde er ihm, Eric, ganz bestimmt and with a probability bordering on certainty, mitteilen und das Pferd vom Wolfman raste los und zertrat zwei oder drei seiner Hühner.

In unserer Gegend ist es heiß und vom Februar bis April haben wir mit Überschwemmungen des Orange River zu kämpfen und der River bringt höllisch viel Wasser mit sich. Im Herbst, bereits im September, kommen die ersten Hurrikans und dann Gnade Gott dem, der draußen auf dem Feld arbeitet. Dann bist du in unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben und viele Dorfbewohner mussten schon in den letzten hundertfünfzig Jahren einem ihrer verstorbenen Familienangehörigen oder Anverwandten zur Beerdigung gehen. Ein Requiem findet bei uns in Roanoke Rapids in der städtischen Kathedrale statt. Eine feierliche Angelegenheit mit Blasmusik und vielen Trauerreden und einem prächtigen Marsch zum Grab und wenn der Pfarrer einen Unsinn von sich gibt, meistens sind die Predigten allerdings sehr schön, erbaulich, nimmt kein Mensch daran Anstoß. Bei meiner Beisetzung wird unerträglich herzzerreißender New-Orleans-Jazz den Sarg von der Kirche durch die Stadt auf den Friedhof begleitend schunkeln und der Österreicher Michael Haydn lässt sein Deutsches Hochamt MH 536 persönlich anstimmen und von einem bedeutenden Chor jubeln und lobsingen und eine schwarze Solistin natürlich, singt das Ave-Maria von Franz Schubert. Der Sarg darf aus einfacher Fichte getischlert sein und von Urnen halte ich gar nichts oder nicht viel.

Aber im Leben wird dir nichts geschenkt. Nichts als tote Männer und Frauen und den Bruder des Vaters der Rachel drückte übrigens der Stier an den Apfelbaum und machte zwei Teile aus ihm.

5

Dieser Frevel an der jungen Dame, praktisch mit Todesfolge, entfesselte Protest und Schrecken im ganzen County

In den knochenharten Avenues dieser Welt begehren Recht und Gerechtigkeit nach einer Polizei, die sich durchsetzt. Einen Marshal braucht es, der nicht erzittert, wenn drei Gangster vor ihm stehen, mit gezückter Pistole und Machete oder gar einer russischen Kalaschnikow. Dann gilt es, zuzuschlagen, die Differenzen zu egalisieren, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, und wer auf polizeiliche Anordnung nicht hören will und gar zu ballern beginnt, der wird abgeschossen, der ist fällig und gleich der finale Schuss in Szene gesetzt, Inszenierung aus Restposten. Bewährte und erprobte Policemen wissen, was zu tun ist und immer ist die Polizei schuld, so geht es ja nun, offen heraus gesagt, nicht.

Dieser Frevel an der jungen Dame, praktisch mit Todesfolge, entfesselte Protest und Schrecken im ganzen County. Und selbst der Senator, ein Hugh Bronson, reiste an und sprach über das Elend im Allgemeinen und die Trauer im Besonderen. Diese Situation traf uns alle ins Herz, die Kinder und ihre Erzieherinnen im Kindergarten und alle Lehrpersonen an allen Schulen, die von den Schulkindern gelöchert wurden, warum, und wieso und wer das Schwein wäre und ob man ihn schon gelyncht hätte und der Fall verstörte die hiesigen Einwohner bis ins Mark. Ich werde aber den Fall schriftstellerisch aufarbeiten und in meinem Buch, über dem ich brüte, meine Ideen als gewissen kriminalistischen Erfolg ausliefern. Eines soll vermerkt werden: Diese tragische Geschichte riss einigen Herrschaften in meiner Abhandlung wie aliter realiter die Maske, das aufgesetzte Visier, vom Gesicht. Da wird einigen der Damen und Herren in punkto Gemüt der zentrale Kern im inneren Zentrum noch scheu werden. Steht man doch zunächst am Beginn einer noch nicht, auch nicht in Ansätzen, absehbaren Lösungsstrategie.

Die Leute sind alle hier groß geworden, haben ihre Freunde, heiraten untereinander und dann sowas, und man zeigte teilweise mit dem Finger auf den Nachbarn, weil alle verehrten Mitbürgerinnen und Mitbürger allen dieses und andere Verbrechen zutrauen und das ist hart. In unserer Stadt werden die Marshals häufig und in immer kürzeren Zeitabständen ausgewechselt, die Station ist ein Abschussposten. Aber auch die Dummheit der Polizeiregenten wird zunehmend kritisch beäugt und so endet der Unfug der Herren zumeist in einer despektierlichen Versetzung. In Frühzeiten, den Aufbauzeiten, wurde der missliebige Marshal beim Kartenspiel abgeschossen.

In der besseren Vergangenheit, wie gesagt, hätte so eine dramatische Angelegenheit infolgedessen zu einem Aufstand geführt, zu einer zumindest örtlichen Revolution und auch darüber schrieb ich bereits einen Roman. Ich begann mit den anarchischen Zuständen vor der französischen Revolution und dann nahm ich mir das Jahr 1789 her, setzte die Lupe an und recherchierte, analysierte, sezierte und schrieb. Und ich ermittelte, sozusagen bei den Behörden bekannt, als Le détective.

Damals wurde auf eigene Faust abgerechnet, um den Mörder oder die Mörder, wer weiß das heute, vor den Obersten Gerichtshof zu bringen. Viele, viel zu viele, schienen und scheinen mir auch in unseren Tagen vernetzt, im und mit Bösem connected, heute wie damals vor nahezu zweihundertfünfzig Jahren in Frankreich, Paris. Mein Buch wurde ein voller Erfolg, hielt sich wochenlang unter den Top Ten. It was really unexpected and compelling and hilarious. Yeah.

Ein Buch liest sich spannend und wir ängstigen uns auf Kosten der Leidtragenden, der betroffenen Bürgerinnen und Bürger damals in Frankreich, der zumeist noblen Nonnen und der ehrwürdigen Geistlichen wie des aufrechten Adels. Ist ein Buch geschrieben, steht es im Mittelpunkt, wird zerrissen von den elenden Besserwissern und dann steigt es auf in der Gunst der Leser und des Marktes wie Phönix aus der Asche, so auch mein Buch ‚Le danger français‘.

Le détective à l’époque, Monsieur Rimbaud, Charles Rimbaud, als ungewöhnlich scharfer Hund gezeichnet, alias ‚Der Hund‘, ‚Le chien‘ oder auch ‚Le bouledogue‘, ‚die Bulldogge‘, drückte sich des Nachts in den Spelunken als achtbarer Businessman herum und keine Menschenseele ahnte, wusste gar, wer dieser Monsieur Rimbaud denn war. Teilweise spekulierte er, machte auf kleinkariert, konkurrierte als relativ beschränkter Zeitgenosse, trat als exzellenter Spießer auf. Er ermittelte gemeinsam mit einem Kollegen aus Marseille, den er aus früheren Zeiten kannte, den er nach Paris importierte und der ihm den Rücken freihielt. Jean Meleaux brachte noch sechs weitere Gefährten und Gefährtinnen mit und Rimbaud musste sich nicht ängstigen, dass man ihm von hinten einen Schlag versetzt oder ihn mit einen Stich zwischen die Schulterblätter genadelt hätte. Die Rimbaudschen Ermittlungen liefen drei Wochen ins Leere und dann spielte ihm der Kommissar Zufall in die Hände.

Eines Tages saß in einer Bar, ‚L’aigle noir‘, eine völlig konsternierte junge Frau, mit verweinten Augen und beigem Schal über der Brust, eine weiße Haube auf dem schwarzen Haar, und schimpfte, der blöde Corporel Malraux hätte ihre Schwester, eine Nonne, verführt und sie dann einsperren lassen und sie würde morgen hingerichtet.

Das war der erste Anhaltspunkt und dann rollte die Karre und auf diese Weise kamen wir, ich war mittlerweile integriert mit spezifischem Geheimwissen, an die Rädelsführer heran, die viele Klöster nonnenfrei arrangierten und auf der Guillotine hinrichten ließen. Diese junge Frau, einzige verbliebene Anverwandte ihres Clans, wurde dann Mitglied der Geheimen Polizei, la police secrète, agierte als Top-Agentin Undercover. Und sie lieferte jeden Zweiten der Gauner ans Messer.

Wie gesagt, das Buch lief nicht nur hier in den United States gut, stapelweise zog man meine Bücher über die Tische. Vor allem auch drüben bei den Franzmännern selber ließ dieses Epos den Rest an Literatur im Dunkel stehen. Und die im Dunkel sieht man nicht.

Ich baute dann noch eine weitere Geheime ein, eine Esther, der ich männliche Kraft zuschrieb und die schwer aufräumte und die Leichen schwammen in der Seine. Sie leitete dreißig Leute in der sogenannten ‚achtbaren Firma‘ ‚l’azienda rispettabile’.

Ja, sie machte sich um eines höheren Auftrags Willen, entsprechend eines tieferen Sinnes, mysteriöser, wie sie selber sagte, größeren Order, die Finger schmutzig. Sie killte mit allem, was ihr zur Verfügung und zu Gebote stand, und sie gab sich ihrem Auftrag berauscht hin und blutete dafür und entrichtete manch beträchtlichen Ehrenpreis in der Manege. Ich ließ sie nicht sterben und unter Ludwig XVIII, dem alten Bourbonen, reicht ihr Geschlecht zurück bis Hugo Capet, zehntes Jahrhundert. Sie, Esther, die Ehrenhafte, wurde Stammmutter einer neuen französischen Adelsfamilie, welche die Geschicke der Franzosen, ein immer irres, dubioses, leicht nebulöses Volk, mitleitete, mitgestaltete. Der Franzose als solcher lebt vage, arbeitet vage, liebt vage, stirbt dann ebenso rätselhaft. Aber mal ganz ehrlich: ‚Le Monde‘ schreibt, was der Präsident vorgibt. ‚Le Figaro‘ und ‚AFP‘ sorgen für die Theorie des Lachens, wie die Theorie des Spekulierens, wie die Praxis des Ablasshandels, um die Situation griffig zu beschreiben.

Nun, was den Mann im Wolfsmantel betrifft, auf ihn komme ich noch zu sprechen. Mir ist einiges Nebulöse, Rätselhafte aus verworrenen Zeiten in der Rückschau in Erinnerung. Ich möchte mich im Moment nur zu gerne in oder auch auf meinen Roman stürzen und da geht es, wie ich mich kenne, in den nächsten Stunden drunter und drüber.

6

Ich ersuchte sie um gefällige Mitteilung, ob sie trockenen Kuchen oder fette österreichische Spezialitäten wünschten

Da standen sie nun vor meiner Haustüre und begehrten Einlass und bestellten Grüße von ihren Lieben, jeweils von der Mutter, denn die Väter wären schon verstorben. Die Geschäftsführerin des Cafés Sacher in Klagenfurt, Christina-Salome Brenneiser, und der Mitreisende Gero Andratschek, ihr sogenannter Freund, Notbehelf für Besseres, einer, an den sie sich nicht anlehnen konnte, einer, ließ sie mir in einer nur uns zwei vorbehaltenen stillen und tränenerstickten Stunde wissen, an den sie sich auch nicht in der Agonie erinnern möchte. Die United States zeigten sich ihr aber auch schon sowas von schön und sie wären drüber hinweggeflogen bis hierher in dieses sommerliche Tal und was das draußen wäre, rundum und auch abseits der netten Ranch, mir wohl zu eigen, richtig überschaubar, diese Großartigkeit an Großwetterlage outside. Ich teilte ihr uneingeschränkt mit, es handele sich um die Sommersonnenwende und ob sie bereits in einem Hotel gebucht hätten. Sie schauten einander verlegen an und sie würden doch mal erst gerne duschen. Wie gesagt, du erhebst dich frohen Gemütes aus dem warmen Bett, denkst dir nichts und schon trifft es dich, das Geschick und dann gerade mittels jener Persönlichkeiten, die ich nie und nimmer hier in the States in persona erwartet hätte, Leute, denen ich allerdings bereits Raum und Zeit in meinem Roman gab.

Seltsam: Man nennt das Kollidieren von Traum und Wachzustand, von Realität und Illusion als denkbaren Zustand wie als unter keinen Umständen wahrscheinliche Positionierung und solches wären Wahngebilde. So kann der auf Erden zugelassene und durch die Wege und Schluchten streifende Mensch jedem neuen Tag mit wachsender Anspannung entgegentreten. Moral und Tugenden wie Folgerung daraus sind und bleiben umstritten, gerieren sich in diesem phantasielosen Laissez-faire, schon das Wort ein Irrsinn, vertrieben aus Herz und Haus und Hof und Heimat. So sehe ich das.

Welche exorbitanten Probleme stellen die Menschen unserer westlichen Hemisphäre vor Herausforderungen und begehrte Rechenschaft? Und das zukünftig mehr als in der Vergangenheit? Das waren zwei grandiose Fragen dieses Gero, eine, so scheint es mir nach erstem Abtasten, überwältigend unscheinbare Strandfigur. Typisch Steinwaypianist, kleines schmuddeliges Café, Bar, schales Bier, Rauch von billigen Zigaretten, Männer in Grau, schlampige Damen und dann er, Gero, Anhänger dieses Hemingway, einer Pearl S. Buck und des Kameraden Schopenhauer. Alles Schreiberlinge mit der gleichen Prämisse: Weder Übereinstimmung noch Hoffnung noch Liebe noch Begeisterung.

Christina-Salome Brenneiser: »Welchen Ausschlag verzeichnet unsere Sehnsucht nach einer tiefgreifenderen und seelenvolleren Lebensart?« Und sie sähe vor allem die Vorherrschaft der Technik und hier vor allem der Digitalität in ihrer Gesamtheit. Auch im Ausland digitalisiere man alles und jeden und deren unisono mindere Musikanten, wie Gero und diese, seine absente Klangfarbe und Klangentfaltung, wie zudem auch überflüssige Verschmelzung mit gewissem living space. Also er, Gero, ein Reisender in Raum und Zeit und darinnen Handelnder und bald Verkommender, also sprich Gero, die Klagenfurter Marionette. Gero wusste hier wenig zu sagen, bat mich um meinen Einsatz für mehr Übersichtlichkeit in verschiedenartigen Brennpunkten und ohne wissenschaftliche Diktatur. Weil ein Wissenschaftler absonderlich redet, auf seine selten erregende Manier Zeit verschwendet, und zwei Wissenschaftler vier Meinungen ansprechen und die Verantwortung delektieren, die Frage eben, was trägt, lässt Geschmack finden, macht sich ein Vergnügen draus.

»Wir das Volk?«, »Cuatro o más opiniones? fragte Christina-Salome Brenneiser, »das erscheint mir zu viel und an den Haaren herbeigezogen.«

Ich ersuchte sie um gefällige Mitteilung, ob sie trockenen Kuchen oder fette österreichische Spezialitäten-Dubletten, Import, wünschten zum Nachmittagskaffee, es war gegen vierzehn Uhr amerikanischer Zeit. Ich müsste nur beim Bäcker anrufen und der servierte uns alles, wonach das Herz ausschlägt, auf einem silbernen Tablett wie bei Sacher und Companie in ihrer beider unsäglichen Heimat und da jubelte sie und zöge gerne ihr Vergleiche.

Christina-Salome Brenneiser erkundigte sich nun nach dem mysteriösen örtlichen Verbrechensfall und den Lauf der Entwicklungen und sie könnte dem allen großes Interesse abringen: »Und wo hält sich denn die Leiche auf und wie geht ihr hier im Ort mit der mysteriösen Angelegenheit um? Geht ihr denn damit überhaupt um? Es ist doch eine Herausforderung für Staatsanwaltschaft und Polizei, für das FBI und den CIA und den Leichenbeschauer. Ja?«

Hier würden sich ihres Erachtens Fakten überschneiden, Vorspiegelungen austariert, so wie eben auch diese typisch amerikanischen Täuschungsmanöver, voll frustriert, voll desillusioniert, sie, und eben Tatbestände, die aus dem Ruder laufen und Österreich habe beim Rudern bei Olympia noch nie eine Weltmeisterin oder einen Weltmeister gestellt. Ich fühlte Fieber in mir aufsteigen, zumindest eine gewisse Hitze und freute mich auf den Kaffee, wollte eigentlich ein halbes Stündchen oder eineinhalb Stunden Schlaf zur körperlichen wie geistigen Rekreation nutzen, um mich weiterhin auf den Tag konzentrieren zu können. Sie kannten wenig Rücksicht. Zu jung, diese Leute. Frisch gestylt, wie aus dem Taubenei geschlüpft.

Gero Andratschek befragte mich, inwieweit der Fall bereits im Fernsehen aufgerollt, aus welchem Blickwinkel die Tatsachenlage betrachtet wurde und er meinte, hier müsse eine neue und kreative Person die Lage sondieren, denn dieser Dicke, der sie bereits per Handschlag am Stadteingang kontrollierte, einer, der verdammt aufsässig lachte, wäre dazu wohl nicht der richtige Mann am rechten Fleck, wie ja doch auch das Herz des Menschen stets am rechten Fleck zu klopfen habe. Wenn Falschmünzer bereits bei der Tat als solche implementiert wären, dann müsste man sich nicht wundern. Diese Idee, zugegeben, ist nicht von der Hand zu weisen und schau mal an, da zeigt sich der Kriminalist mit Erfahrung. Gero Andratschek, geschniegelt und gebügelt, ein Salzburger, Tiroler nahezu und unter Umständen der Fabulant per se, Österreicher eben, feine Leute, jedoch, ich bitte recht schön, erlasse man mir die Blamage, sie vertieft gar unter auserlesenem Gesichtspunkt in meinem Buch aufscheinen zu lassen, diese Randfiguren.

Sie wüssten von einer legendären Ermittlerin, die schon diverse Fälle in Washington, New York und Philadelphia von vorne und nach Jahren aufrollte und danach die Mörder und eine Mörderin unter die Giftspritze zwang und sie wären auch für die Todesstrafe, denn die Macht der Gangster wäre schrecklich, unbegrenzt und schier unbeschreiblich. Die Frau, die sie beide kennen, zeichne sich durch ein absolut starkes Nervenkostüm aus, eine bereits in jungen Jahren legendäre hohe Marshal-Lady of the United States of America. Zudem, und das könnte sie beschwören, warf Christina-Salome Brenneiser ein: Sie greife auf stahlharte Knaben wie mich, also tatsächlich mich, zurück und baue Brücken. Weil ich ideenreich wäre, dieses längst nachgewiesen in einer Vielfalt schöner Bücher, die sich gut lesen, handgemacht, handmade, wie man bei den Amis sagt.

Ich sagte, die nunmehr von Christina-Salome ins Spiel gebrachte Dame, Shirley Williams, wäre mir bekannt, nicht durch direkte Korrespondenz oder vertrautem Umgang miteinander, jedoch durch Presse und Fernsehen und durch meine geheimen Recherchen und ich würde mich dafür einsetzen, dass sie den Stadtscheich Eric Moser beerbt. Ich beschrieb sie als kämpferische und ungemein furchtlose Frau, der ich einen Platz in meinem neuesten Roman reserviert hätte und wäre sie Königin, sie hätte keinen Kolumbus gebraucht, sie nicht. »Solche Leute beherrschen jedes Handwerk und sie macht alles selber, sind unabhängig im Denken und Entscheiden und Handeln und die Demokratie zeigt derzeit ihre schwachen Seiten und man muss meine Ansicht nicht teilen, jedoch tolerieren.«

Und sie beide, Österreicherin und Landsmann, tolerierten, würden jedoch von der linken Flanke her angreifen und wünschten sich für Österreich auch strengere Strafen, denn wer nicht hören will, der müsse fühlen und das Volk ist doch überall die gleiche Mixtur, dick, fett, violett, supergierig und geil und von allem alles und allerlei und auf den jeweiligen Vorteil bedacht und voll echauffiert und sie gingen alle über Leichen, wenn nötig und warum denn nicht, oder?

7

Hier muss meines Erachtens ein Geheimnis bestehen

Shirley Williams agiert mithin als Ermittlerin der CIA und wird für Besonderheiten, unlösbare Ereignisse mit nach außen hin irrelevanten Eigentümlichkeiten herangezogen und sie leitet dort bei der CIA im Headquarter die Spezialeinheit ‚Straight Force‘. Sie kommt zum Einsatz, wenn die Fälle sich als zunehmend exorbitant ausweisen. Sollte sie, die CIA-Frau, mich beiziehen, unter welchen Gesichtspunkten auch immer, ich würde mich nicht entziehen, das wäre ein Gebot, ein Appell der besonderen Kategorie und könnte wieder Eingang finden in meinen Roman, da trete ich derzeit sowieso auf der Stelle. Zusammenarbeit wäre dann wohl infolgedessen gefragt. Zudem, sie dürfte meine Vita in Augenschein nehmen und dann eben ihr notgedrungen anschließender Blick auf China und meine Actions in der Luft und im Wasser und auf dem Land, effektiv und durchschlagend. Teamwork ist der Grundpfeiler jeglichen Erfolgs und ein weiterer Mordfall dieser gehabten Art käme mir wie dem ganzen Städtchen äußerst ungelegen, das große Rodeo steht bevor. So gilt es, das Team, in Punkto Umfänglichkeit wie inhaltliche Verteilung der Aufgaben, die Orders aller Mitglieder der ‚Straight Force‘ zu definieren, wie auch den Fall mit Akribie aufzurollen und unter neuen, noch nicht beäugten Gesichtspunkten zu recherchieren oder zu analysieren. Wer wird der Dritte, die Vierte im Team sein, passen wir zusammen, wer stößt von der Flanke zu und wer agiert zentriert, wer schafft an, also vermutlich die Shirley Williams, dies wäre üblich und nicht ungewöhnlich. Integration der Mitglieder, Zusammenführung neuer Ideen und Verfahren und unter der Regie der CIA-Lady müsste es klappen. Abnorme oder auch langweilige Typen passen nicht unter einen Hut und ich würde sodann neben meiner ehemaligen Durchschlagsposition auch meine schriftstellerischen Prinzipien in den Ring werfen und meine staatsbürgerliche Überzeugung darlegen. Zwei ermordete Frauen sind also vorhanden, besser schon beigesetzt, spielen im Drama die ihnen gebührende Rolle und auch darauf gilt es Rücksicht zu nehmen.

In unserer Gegend wird derzeit George I. MacGyver gesucht, auch Mörder, Indizien, vierzehn Jahre. Dann stünde als harte Kante die Iris McCloud-Hamshen auf meiner Liste, die den Mörder ihres Vaters, Robin Kylingstorm erschoss und dafür acht Jahre abbekam, von der allerdings geht keine Gefahr aus. Sie arbeitet in ihrem ehemaligen Beruf als IT-Fachfrau weiter, schrieb im staatlichen Gewahrsam drei Werke über das IT-Elend der weiten Welt. Dann ist noch unterwegs Urban Scouty-Shrank, der trinkt. Er nahm gerne Banken aus und er soll sich in den umliegenden Wäldern aufhalten. Aber dort ist er sicher. Kein normaler Sterblicher will sich unter Bären und Wölfen und einem vorsätzlichen Mörder aufhalten. Er erschoss drei Bankangestellte, die meinten, einen Typ wie den Urban Scouty-Shrank könne man als Laie aufhalten.

Iris McCloud-Hamshen könnte uns sogar auf die Sprünge helfen, sie war eine Bekannte der vor einigen Jahren erschlagenen jungen Frau Henny Elster, deren Mörder man nie fasste, keinerlei Bezüge, Indizien gegen diesen oder jenen, wer weiß. Unbekanntes Motiv, denn wer tötet schon gerne eine so junge Frau und spricht darüber. Dieses oder jenes stichhaltige Argument bewog mich und so weiter. Aber ich bringe sie zu ihrer Ehre in meinem Roman noch gebührend unter. Ehre wem Ehre gebührt.

Hier muss meines Erachtens ein Geheimnis bestehen, vielleicht gehütet, um irgendwelcher Umstände von Henny Elster wegen, der Eile willen oder um Nachteile auszutarieren. Auch hier viele Fragen, keine Antworten und ob die Boys von der ‚Straight Force‘ hier fündig werden, wird sich zeigen.

Bekannt ist ja nun, nach dürftiger Kenntnisgabe durch Eric, dass sich besagte Henny Elster, die vor Jahren ihr Leben preisgab und die Unbekannte von heute nicht nahestanden. Oder doch? Wer weiß da mehr? In beider Bekanntenkreis mag man frühere und ähnliche Verluste debattiert haben. Heutzutage redet jeder über jeden und alles und allezeit. Wer kennt die Zusammenhänge? Kannten die Familien sich, die Väter, die Mütter, die Mütter und Väter und die Väter untereinander. Decken sie ein Mysterium? Gar eine gemeinsame Schuld oder Schande? Der Vater der Henny Elster saß zwei Jahre in der Justizvollzugsanstalt, wegen versuchten Totschlags, plädierte jedoch auf Notwehr, wegen Angriffes des Täters auf ihn, dieser ein Lehrer. Vater Joe Elster soll, nachdem er die Haftanstalt wieder verlassen durfte, gesagt haben, er würde das ihm zur Last gelegte Ding wieder erledigen und diesmal anders und er meinte definitiv.

Die ‘Straight Force‘ wird so manchen scharfen Blick in Archive werfen, sich um familiäre Verhältnisse kümmern. Scharfer Odem wird wehen müssen und da ist wohl die Shirley Williams die richtige Beamtin. Eine Top-Agentin des CIA, auch gut zu Pferde, wurde mir zugetragen, schießt einer Fliege, wie man landläufig feststellt, das linke Auge aus. Die Frage, die sich nun stellt: Wer von uns dreien beordert die CIA-Dame in dieses kleine Dorf, um irgendeinen unbedeutenden Mord aufzuklären?

8

Man könnte die Iris McCloud-Hamshen einschleusen, direkt oder auf Umwegen über Mittelsmänner

Ich schilderte meinen Gästen aus Österreich glaubhafte, wahre Ereignisse hier im Lande, echte Nachforschungen, die zur Entdeckung von Opfern und Tätern führten. Ein Freund, nennen wir ihn, der Einfachheit halber, John, den ich ob seiner Eskapaden zum Protagonisten eines meiner Bücher machte, erzählte mir von seinem besonderen Freund in Sydney, Greg Silver, Australien. Dieser Kumpan, ein guter Mann, un funcionario siempre bien portado y bueno, der dort auf eine ruhige Position im Kellergeschoss wegbefördert wurde, irre doch, vorübergehend, wie es hieß. Er hatte sich doch über einen seiner Vorgesetzten zunächst wegen eines gewissen chaotischen Zustandes im Hause entsprechend geringschätzig geäußert und anschließend bei der Verfolgung eines Bankräubers den räuberischen Effendi ins rechte Knie geschossen. Noch konnte man nicht ahnen, dass seine nunmehr folgende einstweilige Versetzung in die Tiefen der Verliese des Hauses, in eine Art von Vorruhestand also, mit einem prächtigen Ausklang enden sollte, er dann doch schließlich und endlich befördert und in Melbourne zu seiner geliebten Freundin deponiert wurde.

In diesem Kellerbüro nun fanden sich alte und nicht gelöste Fälle von delikatem Einbruch, in einem abseitigen Regal gelagert, über Bankraub, Einbruch und Entführung, bis hin zum Mord. Und er selber betrachtete diese zwei Monate im Kellergewölbe als Zuwachs an Demut, Selbstverleugnung, gegebener Reue, Selbstverleugnung und Ruhe. Nun jedoch begann er die Karten neu zu mischen, zu sortieren und zu ordnen nach Tagen und anschließend nach Namen. Er sagte sich immer wieder, ‚temporär‘, was heißt das, ist ja nicht für ewig und man wird auf mich zurückkommen, mich wieder nach oben ins Erdgeschoss avancieren. Und diese Zeitspanne werde ich durchstehen. Er dachte an Robinson Crusoe und an den Grafen von Monte Cristo. Er blätterte sich von Skandal zu Skandal und blieb immer wieder am Namen von Commissionaire Fred Astiritz, hängen.

Da wurde unerwartet, während er mit brennenden Socken im Kellergewölbe vor sich hinsaß, in der Stadt ein exorbitanter Banküberfall statuiert und in der Folge, ob erwarteter Auflösung dieses Verbrechens spioniert und gesucht und Anregungen nachgegangen, wiederum aufs Neue gesichtet, verworfen, Ahnungen missbilligt, Kolleginnen geächtet, ehrlos und schutzlos boykottiert und im Endeffekt kam nichts dabei heraus. Die Bande fand im Keller der Bank Geld wie Heu und zudem einen ungesicherten Ausgang aus diesem Tresorraum der Bank und der Fall wurde von Commissionaire Astiritz untersucht. Dann: Eine Frau wurde zudem einige Tage später in ihrem Haus überfallen. Man fügte ihr Schlimmes zu und beraubte sie ihres Schmuckes, der wertvollen Bilder und Aktienpakete. Der ziemlich obskure Fall wurde ebenso wenig aufgeklärt und der untersuchende Polizeibeamte, man ahnt es, nannte sich Commissionaire Astiritz.

Das gleiche galt für den lange schon zu den Akten gelegten Einbruch bei dem Industriellen und Kaffeemagnaten Charly Brownes, ebenfalls Sydney, welcher seine Gattin, die sechzig Prozent am ehelichen Besitz hielt, als verschwunden, aus den Augen verloren, meldete. Man darf raten. Ja, richtig Astiritz hieß die Kanaille, der ermittelnde Commissionaire war der zuständige Ermittlungsbeamte. Die Frau blieb verschwunden. Welch ein Schock und lähmendes Entsetzen für den hinterbliebenen Ehemann. Tatsächlich oder ausgewrungenes und gebeugtes Theater? Fred Astiritz, einer der verdammt üblen Ganoven, die ihren Job bei der Polizei zur Bereicherung nutzt. Aber die Beweise fehlten bislang. Nur: War Bestechlichkeit im niedrigen Spiele?

Greg Silver nun ermittelte und checkte und griff zum Telefonhörer. Er telefonierte von zu Hause, wusste er doch nicht, wer ihn im Polizeipräsidium abhört. Und: Noch während er im Keller den seltsamen Fakten nachspürte, ging neben der St. Johns Cathedral ein Kaufhaus in Flammen auf und die verantwortlichen Verbrecher nahmen mit, was nicht niet- und nagelfest war. Untersuchender Polizei-Commissionaire, unser lieber Fred Astiritz, ‚das Schwein‘.

Silver informierte direkt den Chief-Superintendent Mark Dooley. Am Abend, es war spät geworden, überfielen ihn, Greg Silver, zwei Maskierte und schlugen ihn krankenhausreif. Greg Silver addierte zwei und zwei und schloss definitiv auf eine Wechselbeziehung zwischen der Mitteilung an den Chief-Superintendent Mark Dooley und dem elenden und verdammten Commissionaire Astiritz und diesen vielen von ihm, Greg Silver, beispiellos neu und souverän durchrecherchierten Verbrechen. Im Krankenhaus noch informierte Silver seine Freundin in Melbourne und die, nicht faul, super Frau, ging zu ihrem Freund Prof. Dr. med. Konradin van Fusken, der wiederum mit dem Deputy Assistant Commissionaire Henry de Amsterdam von Melbourne verwandt war und der brachte das Hamsterrad zum Stehen und der Hamster wurde enttarnt, angeklagt, unzugänglich entfernt und Greg Silver nach Melbourne befördert, im Range eines Chief-Superintendent. Er fiel hoch. Sein Name künftighin: ‚Greg, der Mythos‘.

Und ich erzählte diese faszinierende Story der österreichischen Freundin Christina-Salome und deren Gefolgsmann und die Betriebsleiterin des Cafés Sacher in Klagenfurt, Christina-Salome Brenneiser und ihr andersgearteter Schwachkopf, Gero Andratschek, Preiskämpfer aus Klagenfurt, lauschten auf. Die Christina-Salome versprach umgehend auf die Shirley Williams unter allen Umständen einzuwirken und sie zu beschwatzen und der Blödmann Gero würde sie, die Christina-Salome Brenneiser, nach eigenen Aussagen unterstützen. Und er würde diese Chose zu seinem special object machen. ‚Ah, logisch‘, sagte er. Anspruchsvoll, der Mann.

Noch in der gleichen Stunde, die Uhr zeigte siebzehn Uhr, rief Christina-Salome Brenneiser auf dem Präsidium an. Sie trachtete danach, dorthin auf meiner herzlich lieben Stute Anika