Eirik Trollblut – Odins Galgen - Alexander Naumann - E-Book

Eirik Trollblut – Odins Galgen E-Book

Alexander Naumann

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Während Eirik Trollblut und seine Gefährten eine Schlacht auf See ausfechten, erfasst ein gewaltiger Sturm die Schiffe. Das Meer trägt sie zu einer geheimnisvollen Insel, von der sie nur entkommen konnten, wenn sie ein tödliches Ritual durchführen. Es kommt zum Kampf um Leben und Tod.
Das ist der fünfte in sich abgeschlossene Band der mehrteiligen Saga um Eirik Trollblut und seine Mannen aus der Zeit der Wikinger. Weitere Bände sind in Vorbereitung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

 

Alexander Naumann

 

 

Eirik Trollblut-

Odins Galgen

 

 

 

Fantasy-Roman

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © Steve Mayer nach Motiven, 2023 

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

26. Kapitel 

Der Autor Alexander Naumann 

Weitere Werke des Autors sind bereits erhältlich oder befinden Sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

 

Während Eirik Trollblut und seine Gefährten eine Schlacht auf See ausfechten, erfasst ein gewaltiger Sturm die Schiffe. Das Meer trägt sie zu einer geheimnisvollen Insel, von der sie nur entkommen konnten, wenn sie ein tödliches Ritual durchführen. Es kommt zum Kampf um Leben und Tod …

Das ist der fünfte in sich abgeschlossene Band der mehrteiligen Saga um Eirik Trollblut und seine Mannen aus der Zeit der Wikinger. Weitere Bände sind in Vorbereitung.

 

 

***

 

 

 

1. Kapitel

 

Nahe der Küste und Klippen sammelten sich die Schiffe vom König Bjartr, um ihnen Einhalt zu gebieten. Sie waren vom Kiel bis zum Heck mit waffenstarrenden Kriegern gefüllt. Die Schilde waren bereits von der Reling genommen, Speer- und Schwertspitzen sowie Pfeile und Axtblätter deuteten in ihre Richtung. Sie stimmten ihre Schlachtrufe an, priesen Odin, Tyr und Thor gleichermaßen und auch der Name ihres erwählten Königs, Bjartr, hallte immer wieder über die Wellen zu ihnen herüber. Ihr Feind besaß gut das Doppelte an Schiffen und die dazugehörige Überzahl an tapferen Recken. Grimmig und schicksalsergeben schaute Rolfrs Bande zu ihnen rüber, weder in der Lage, für den kommenden Kampf viel Begeisterung aufzubringen, noch verängstigt genug, um unehrenhaft das Weite zu suchen. Doch während alle Augen auf den Feind gerichtet waren, schaute Eirik nur in den Himmel, als ob ihn eine dunkle Vorahnung übermannte. Grau und drohend zog er sich zu, der Wind peitschte das Meer auf und stürmisch brandeten die Wellen gegen die nahen Klippen.

»Wir müssen hier weg«, sagte Eirik nur, noch immer das Kinn zum Himmel erhoben. »Ein Unheil zieht heran.«

»Das sehe ich«, antworte Rolfr tonlos. »Bjartrs Flotte ist direkt vor uns.«

»Nein, das meine ich nicht. Ich habe ein schlechtes Gefühl.«

»Sicherlich.« Rolfr spuckte ins Meer. »Wir werden alle sterben. Es sei denn, wir drehen die Schiffe schleunigst um, doch bis dahin haben die uns eingeholt. Ach, machen wir uns zum Kampf bereit. Nehmt die Schilde an euch!«, befahl der Anführer ihrer Rotte.

Bragi schnaubte zustimmend, nahm einen dicken Schild von der Seite des Schiffes und zog eine breite Axt vom Gürtel, die so manch einer nur mit zwei Händen führen könnte. Thorkell zog sein Schwert und stellte sich Schild an Schild zu seinem unweit größeren Gefährten. Digvald hingegen verblieb bei seinem Speer, mit dem er auch einhändig gezielt von Schiff zu Schiff zu stechen vermochte. Alle anderen Männer auf dem Boot taten es ihnen gleich und die anderen Schiffe wappneten sich ebenfalls.

Rolfr schaute Eirik nun genervt an. »Was auch immer du gesehen haben magst, um den anstehenden Kampf kommst du nicht herum. Ziehe deine Waffe.«

Eirik schüttelte den Bann von dem dräuenden Himmel und nahm sich ebenfalls das verbliebene Schild. Mit unsicherer Hand zog er sein Schwert. So war er doch sonst auch nicht? Der Skalde mit dem einen Auge war nicht gerade der wildeste Berserker, doch einen Kampf scheute er nicht, egal, wie ausweglos er scheinen mochte. Nein, es war der Eindruck des sich verfinsternden Himmels, welcher ihn beunruhigte. Ihm war, als hätten die Götter selbst ihre Hand im Spiel. Doch wann hatten sie das nicht?

»Entweder siegen wir heute«, sagte Rolfr und positionierte sich direkt vor dem Kiel, »oder wir statten der alten Wachtel genannt Hel gemeinsam einen Besuch ab.« Er lächelte todesmutig und plötzlich wirkte es wieder, als wäre alles möglich. Seine Räuberbande klopfte auf die Schilde, andere legten sich an den Rudern ins Zeug.

In diesem Moment fiel Eirik wieder ein, warum sie sich ihm überhaupt angeschlossen hatten. Beute und Ruhm hatte Rolfr ihnen versprochen, der mittlere Sohn in seinen Dreißigern, der es satt hatte, bei seinem älteren Bruder, der vom Vater das Gut geerbt hatte, leben zu müssen. So nahm er sich ein Schiff und ein paar abenteuerlustige Recken, um die Küsten Norwegens, Islands und Irlands unsicher zu machen. Schon bald hatte er eine große Schar an Schiffen und Mannschaften gesammelt und überwinterten in einem kleinen Dorf an der Küste, das sie mit ihrer Beute für die Gastfreundschaft bezahlten. Hier trafen auch Eirik, Bragi, Digvald und Thorkel ein. Der riesenhafte Bragi machte einen mächtigen Eindruck auf ihn und seine Mannschaft, weswegen er sie sogleich anheuerte. Und so verlebten sie einige Woche auf der hohen See, bestritten Kämpfe und raubten sich einige Schätze zusammen. Eirik versprach ihm, Rolfr ein paar Verse zu widmen, wenn er ihre gemeinsamen Raubzüge lebend überstehen sollte.

Doch damit könnte heute schon Schluss sein. König Bjartr, der Herrscher über diese Küsten, hatte sie überrascht und in die Enge getrieben. Zur einen Seite erhoben sich nur schroffe Klippen, zur anderen Seite wütete die See auf einmal so heftig, dass eine Flucht hinaus Selbstmord gleichkäme.

So hoch schlugen die Wellen noch vor einem Augenblick nicht. Der plötzliche Umschwung überraschte Eirik und brachte ihn wieder darauf zurück, was ihm gerade noch solche Sorgen bereitet hatte.

»Das Meer wird unser Ende sein«, sagte er Rolfr. »Vergiss Bjartr, den kriegen wir auch ein anderes Mal in die Finger. Und dann steht die Schlacht zu unseren Gunsten. Doch hierbei habe ich kein gutes Gefühl. Überhaupt nicht.«

»Auf Eiriks Gefühl kann man sich verlassen«, brummte Bragi. »Er hat manchmal komische Einfälle oder kümmert sich mehr um seine Verse oder Runen-Schrift als die wirklich wichtigen Dinge, doch wenn ihn so ein … Gefühl übermannt, dann hat das meistens einen Grund.«

»Ah ja, die Eingebung eines Skalden.« Rolfr lachte. »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Seht, auch die See wird Bjartr zum Verhängnis!«

Er deutete mit der Schwertspitze auf den äußersten, dem Meer zugewandten Rand von Bjartrs Flotte. Das Meer griff nach den Schiffen und begann sie kräftig durchzuschütteln.

»Njörd selbst ist auf unserer Seite und lässt die Boote unseres Feindes gegen die Klippen schellen!« Er lachte laut auf. »Legt euch in die Ruder, Männer! Wir brechen durch!«

Die Ruderer gehorchten, die Schiffe kämpften gegen Strömung, Wind und Wellen an. Es schien, als würde es Bjartr darauf ankommen lassen. Er ließ seine Schiffe auf der Stelle verharren, auch wenn sich das immer schwieriger gestaltete. Das tosende Meer griff auf weitere Schiffe über und drängte sie gefährlich nahe aneinander.

»Haha!«, rief Rolfr. »Ich hole mir seinen Kopf!«

So entschlossen Rolfr war, wirklich überspringen konnte seine Begeisterung auf Eirik nicht. Er spürte den Druck der Wellen an den Seiten des Schiffes, wie es unruhig auf und ab wippte und sich mehr und mehr der Kontrolle seiner Mannschaft entzog.

Die Schiffe schnitten durch die aufgepeitschte See, selber in ihrer Bahn hin und her geworfen. Doch wie ein Pfeil, der selbst durch den tosenden Wind hindurch sein Ziel fand, wenn nur ein starker Arm die Sehne zog, so ruderten auch starke Arme diese Schiffe vorwärts. Dabei hob und senkte sich der Bug, Wassermassen füllten das Deck und Eirik musste sich festhalten, den Kampf nicht zu verpassen und aus dem Schiff zu fallen, bevor seine Klinge den ersten Blutstropfen kosten konnte.

Rolfr stand ganz vorne und hielt sich am Drachenkopf fest. Sein Blick war starr auf die Spitze von Bjart's Flotte gerichtet und damit war das Ziel dieses Angriffs klar. »Was haltet ihr davon?«, brüllte er gegen das Meer an. »Wir schlagen der Schlange den Kopf ab!«

Was Eirik von den Schiffen des Feindes ausmachen konnte, ließ diesen Plan sogar möglich erscheinen. Er sah Bjartr gegen den Sturm anbrüllen und Befehle erteilen, die dank Njörds festem, wildem Griff immer schwieriger auszuführen waren. Schiffe verkeilten sich miteinander, Ruder brachen, zog die Besatz sie nicht schnell genug wieder ein. Diese fiel den Gewalten zum Opfer, Ruderer und Krieger gleichermaßen verloren Halt und stürzten in die gierige, aufgebrachte See. Vergebens wirbelten sie mit dem Armen, griffen nach der Außenschale der Schiffe, welche sie gerade noch über das nasse Grab trug, oder suchten das Heil an der Küste fernab der steilen Klippen, welche sich wie eine hohe, dunkle Mauer auftürmten und drohten, die Schiffe an ihrem harten Gestein zerschellen zu lassen.

Rolfrs Flotte hielt zwar auf ihr Ziel zu, doch wirklich besser erging es ihr nicht. Eirik drehte sich ruckartig herum, als er das Geräusch brechenden Holzes hinter sich hörte, gefolgt von den gellenden Schreien bekannter Stimmen. Er sah zwei Schiffe aufeinanderprallen und einige gute Recken über Bord gehen, die sie in dem anstehenden Kampf hätten gut gebrauchen können. Und so würden sie nicht durch die Klingen und Hiebe des Feindes sterben, sondern auf dem Grund des Meeres ihr Ende finden. Das Schiff, auf dem Eirik und seine Gefährten sich befanden, war jedoch schneller und konnte somit jegliche Zusammenstöße mit den eigenen verhindern.

Das bedeutete auch, sie würden zunächst allein gegen Bjartrs Männer kämpfen müssen. Der hatte die Situation erkannt und es aufgegeben, eine Verteidigung seiner Flotte zu organisieren. Stattdessen ließ er seine Männer Aufstellung beziehen und erwartete sie mit gezogenen Waffen auf dem Deck. Als sie nahe genug waren, lichteten sich ihre Reihen und die Speerwerfer entsandten ihre Geschosse. Die stürmische See musste ihnen ihr Kriegshandwerk enorm erschweren, so war es umso erstaunlicher, dass einige der Speere ihr Ziel fanden: Eirik konnte gerade noch den Schild heben, da bohrte sich die Spitze eines Wurfgeschosses durch das Holz; für den Kampf würde der Schild unbrauchbar sein, es sei denn, er fand die Zeit, den Speer zu entfernen. Neben Eirik traf es Rune, direkt in die Brust, trotz seines Kettenpanzers. Er stöhnte kurz auf und fasste den Stiel mit beiden Händen, als wollte er ihn herausziehen, doch die Kraft versagte ihm und er sank zu Boden. Eirik nahm sich dessen Schild, als die Geschosse nicht mehr auf sie niederprasselten. Viele landeten im Wasser oder prallten an dem Schiff ab. Es bewies jedoch, dass Bjartrs Männer noch immer gewillt waren, diesen Kampf für sich zu entscheiden.

»Zahlt es ihnen heim!«, rief Rolfr und griff selbst zu einem Speer. Er mag auf den König gezielt haben, den der Schildwall ausreichend schützte. Bragi verschaffte sich Platz, stieß einen anderen Recken beiseite und warf einen Speer, der mit einem Sausen an Eiriks Kopf vorbeiflog. Das Geschoss barst einen Schild, der Mann dahinter fiel zu Boden und seine Gefährten mussten erst ihre Überraschung überwinden, bis sie die Lücke schlossen.

Speere, Pfeile und Steine tauschten die beiden Schiffe miteinander aus, bis es zum Zusammenstoß kam. Rolfr gab im letzten Moment den Befehl, gegenzusteuern, auf dass sich beide Schiffe seitlich zueinander hielten. Die Ruderer zogen die Ruder ein und griffen zu den Tauen, welche sie hinüberwarfen. Auch Bjartr befahl dasselbe, und so banden sich beide Schiffe aneinander. Der Kampf konnte beginnen.

Thorkell nahm eine kurze Axt vom Gürtel, und als sich der Schildwall auf der anderen Seite lichtete, um eine weitere Reihe von Speeren hinüber zu senden, warf er die Axt in die sich öffnende Formation. Das Beil fraß sich in einen ungeschützten Hals und ließ ihn gurgelnd zu Boden sinken. Weitere taten es ihm gleich und erstickten somit Bjartrs Speerregen.

»Rüber!«, rief Rolfr und bot ein Beispiel. Er war der Erste, der über die Reling sprang und auf den Schildwall auf der anderen Seite prallte. Sofort musste er sich gegen viele Speere zur Wehr setzen, doch noch hielt er sich.

Eirik setzte einen Fuß auf die Reling. Das Schiff schwankte unaufhörlich, einige der Vertauungen rissen. Er biss die Zähne zusammen und wartete auf den Moment, in dem die Wellen das Schiff in die Höhe heben würden, während er sich Mühe gab, die Balance zu halten. Als der Moment kam und er auf den Schildwall hätte spucken können, befahl er sich Odin und mit einem Fluch auf den Lippen sprang er rüber. Sein Fuß landete auf einen Schild, sein Gewicht warf den Krieger dahinter herum und ohne zu wissen, wo Eirik sich genau befand, führte er eine kreisende Bewegung mit seinem Schwert aus. Hohe Schreie drangen durch den Sturm an sein Ohr, Donner grollte im Hintergrund und sein Herzschlag dröhnte ihm bis in den Kopf, so laut wie die Hammerschläge der Zwerge in ihren Schmieden. Den Körper mit dem Schild abschirmend erhob er sich, machte einen Ausfallschritt und schlug wieder mit der Klinge zu.

---ENDE DER LESEPROBE---