Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen - Marliese Arold - E-Book

Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen E-Book

Marliese Arold

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Beschreibung

Ella Vampirellas zweiter Streich! Die Party bei Tante Esmeralda hatte sich Ella Vampirella nun wirklich anders vorgestellt: lauter uralte langweilige Vampire! Enttäuscht zieht sich Ella in die Gruft zurück – und trifft dort (endlich!) einen jungen Vampir: Konrad. Etwas seltsam sieht Konrad schon aus, denn er hat Sommersprossen. Dabei weiß doch schon das kleinste Vampirkind, dass Vampire nicht in die Sonne dürfen … Mit vielen farbigen Bildern von Isabelle Metzen

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Marliese Arold

Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen

 

 

Mit farbigen Bildern von Isabelle Metzen

 

 

Über dieses Buch

 

 

Ella Vampirellas zweiter Streich!

 

Die Party bei Tante Esmeralda hatte sich Ella Vampirella nun wirklich anders vorgestellt: lauter uralte langweilige Vampire! Enttäuscht zieht sich Ella in die Gruft zurück – und trifft dort (endlich!) einen jungen Vampir: Konrad. Etwas seltsam sieht Konrad schon aus, denn er hat Sommersprossen. Dabei weiß doch schon das kleinste Vampirkind, dass Vampire nicht in die Sonne dürfen …

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch

Biografie

 

 

Marliese Arold wurde 1958 in Erlenbach am Main geboren. Sie studierte Bibliothekswesen in Stuttgart und arbeitet seit 1983 als Schriftstellerin. Sie lebt mit ihrer Familie in Erlenbach.

 

Bei Fischer Schatzinsel sind von ihr nicht nur ›Ella Vampirella‹, das erste Abenteuer des kleinen Vampirmädchens, erschienen, sondern auch die ›Gespensterpark‹-Reihe:

›Gespensterpark – Die Entführung der Geister‹ (Bd. 80840)

›Gespensterpark – Die Macht des bösen Dschinn‹ (Bd. 80841)

›Gespensterpark – Das Rätsel des Einhorns‹ (Bd. 80842)

Gespensterpark – Die Geheimtür zur Geisterwelt‹ (Bd. 80744)

›Gespensterpark – Der Geheime Rat der Zwölf‹ (Bd. 80745)

›Gespensterpark – Die Verschwörung der Geister‹ (Bd. 80789)

Weitere Bücher sind in Vorbereitung, darunter auch ein neues Abenteuer von ›Ella Vampirella‹.

 

 

Isabelle Metzen studierte Graphik-Design und ist seit 2008 Diplom-Designerin. Sie arbeitet für zahlreiche Magazine und Verlage und lebt in Lüdenscheid. Für die Fischer Schatzinsel hat sie auch den ersten Band von ›Ella Vampirella‹ illustriert.

Ella macht sich schön

Die Sonne war hinter dem dunklen Wald verschwunden. Die Mauern der alten Burgruine wurden zu schwarzen Schatten. Die ersten Fledermäuse schwirrten durch die Luft. Sie waren auf der Jagd nach ihrem Abendessen. Normalerweise war der alte Burghof um diese Zeit still und verlassen, und nichts störte den Flug der Fledermäuse.

Aber an diesem Abend war alles anders.

Dunkle Gestalten wandelten im Burghof. Es waren viele. Sogar sehr viele …

 

In einem Raum der Burgruine standen zwei Kisten.

Bei der größeren bewegte sich jetzt der Deckel und klappte auf. Ein verwuschelter Mädchenkopf kam zum Vorschein.

»Wolfi? Wo bist du? Bist du schon wach? Es wird Zeit!«

Es knarrte in der zweiten Kiste. Der Deckel ging ein Stück auf und fiel wieder zu. Im Innern gähnte jemand.

»Wolfi! Du Schlafmütze! Willst du die Party von Tante Esmeralda verpassen?«

Das Mädchen kletterte heraus. Energisch riss es den Deckel der anderen Kiste hoch.

Im Innern lag ein zusammengerolltes Tier, das man auf den ersten Blick für einen großen Hund halten konnte. Aber es war ein Wolf. Genauer gesagt, ein Werwolf. Er hieß Wolfi und war Ella Vampirellas bester Freund.

»AUFSTEHEN, WOLFI!« Das war jetzt ein Befehl.

Die Wolfsohren zuckten, die Pfoten bewegten sich, dann stemmte sich Wolfi hoch und blinzelte das Mädchen an.

»Hast du mich gerufen, Ella?«

»Ich rufe dich schon die ganze Zeit«, antwortete Ella ungeduldig. »Aber du scheinst ja Eier auf den Ohren zu haben! Spring raus, du Faultier! Ich habe keine Lust, deinetwegen die ganze Party zu verpassen!«

Wolfi duckte sich und sprang dann mit einem großen Satz über die Kistenwand. Ella beugte sich nach vorn und streichelte den kleinen Werwolf.

»Ich bin schon total aufgeregt«, verkündete sie. »Es ist meine allererste Party! Hach, ich bin so glücklich, dass Tante Esmeralda uns zu ihrem Geburtstagsfest eingeladen hat. Dreihundert- dreiunddreißig Jahre, stell dir das mal vor!«

Wolfi grunzte ein wenig.

»Wir müssen uns noch umziehen«, sagte Ella. »Ich werde mich richtig schick machen. Und dir ziehen wir auch etwas Schönes an …«

»Ich habe doch mein Fell!«, wehrte Wolfi sofort ab.

»Ach, Wolfi, du musst wirklich tief und fest geschlafen haben! Hast du vergessen, dass wir noch immer Vollmond haben?« Ella deutete durch die Öffnung in der Wand auf den Burghof.

Ein bleicher Mondstrahl beleuchtete den großen Brunnen. Schatten wanderten vor ihm hin und her. Ella und Wolfi hörten gedämpftes Gemurmel.

»Vollmond?« Wolfis Stimme klang auf einmal kläglich. »Da verkrieche ich mich lieber wieder in meine Kiste!«

Doch Ella hinderte den Werwolf daran, in die Kiste zurückzuklettern. »Nein, nein, du bleibst hier! Was sollen die anderen von dir denken, wenn du kneifst? Sie werden dich für einen Feigling halten!«

»Mir egal«, brummte Wolfi.

»Aber mir nicht«, sagte Ella. »Ich habe dich mitgebracht, weil du mein Freund bist und damit ich nicht allein bin. Und du weißt, dass ich in den Vollmondnächten immer gut auf dich aufpasse!«

»Das letzte Mal nicht«, beschwerte sich Wolfi. »Da bist du davongeflogen und hast mich allein gelassen! Obwohl du versprochen hattest, rechtzeitig zurückzukommen! Aber dann warst du doch nicht da, als ich mich verwandelt habe. Nachdem ich mein Fell abgestreift hatte, hatte ich nichts zum Anziehen!« Er winselte vorwurfsvoll.

Ella seufzte. Wolfi hatte leider recht. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. In einer Vollmondnacht wurde aus Wolfi ein kleiner Junge. Das Wolfsfell fiel von ihm ab. Normalerweise legte Ella ihm dann Klamotten zurecht, die er anziehen konnte. Aber in jener Nacht war sie einfach zu spät gekommen. Wolfi hatte sich allein behelfen müssen. Er hatte einen fremden Trainingsanzug von einer Wäscheleine gestohlen – und das hatte prompt zu Problemen geführt …

Ella tätschelte Wolfi. »Verzeih mir! Heute fliege ich bestimmt nicht weg, ich bleibe die ganze Nacht an deiner Seite! Das schwöre ich bei meinem Sargdeckel!«

Wolfi zögerte erst noch ein bisschen. »In Ordnung«, sagte er dann. »Wenn du versprichst, dass du immer auf mich aufpasst, dann gehe ich mit zu dieser Party.«

Ella verdrehte heimlich die Augen. Sobald sich Wolfi in einen Jungen verwandelt hatte, war er viel ängstlicher als sonst. Er klebte förmlich an ihr und ließ sie nicht aus den Augen. Und wenn er einen anderen Vampir sah, dann stieß er manchmal sogar einen Schreckensschrei aus! Dabei müsste er sich eigentlich längst an Vampire gewöhnt haben, denn Ella war ja auch ein Vampirmädchen.

»Ich glaube, es geht schon los mit der Verwandlung«, murmelte Wolfi. »Es juckt und kribbelt überall, als hätte ich mich in einen Ameisenhaufen gesetzt.«

»Hier drin gibt es keine Ameisen«, meinte Ella. »Es ist dein Fell, das sich löst.« Sie setzte sich auf den Kistenrand, ließ die Beine baumeln und wartete.

Wolfi lief unruhig hin und her. Ab und zu schüttelte er sich. Dann war es endlich so weit, und er konnte sein Fell abstreifen. Natürlich ging es nicht ohne Gejammer ab.

»Au, das ziept! Jetzt die Vorderpfote! … Das Fell klebt noch an meinem Hinterlauf … Geschafft! Oh, mir ist kalt, Ella! Kannst du mal schnell …«

Wolfi duckte sich hinter seine Kiste. Nur ein Stück seines Kopfes schaute über den Rand.

Ella seufzte noch einmal. In der letzten Zeit war Wolfi so scheu. Früher, als er noch ein ganz kleiner Werwolf war, hatte es ihm nichts ausgemacht, wenn er nackig vor Ella auf dem Boden herumkrabbelte. Aber jetzt? Er versteckte sich vor Ella, zierte sich und machte ein riesiges Getöse. So, als müsste er gleich tot umfallen, wenn Ella ein Stückchen nackte Haut von ihm sah.

»Stell dich nicht so an«, sagte Ella streng.

»Wo sind meine Klamotten?«, winselte Wolfi hinter seiner Kiste. »Hoffentlich hast du ein Hemd und eine Hose für mich dabei. Mach schnell, Ella! Sonst erkälte ich mich! Ich glaube, das habe ich schon. Ich muss niesen. Ha-ha-hatschi!«

Ella lehnte sich über ihre eigene Kiste, bückte sich und griff hinein. Natürlich hatte sie Kleidung für Wolfi dabei: Giftgrüne kurze Hosen und ein orangefarbenes T-Shirt, auf dem ein Halloween-Kürbis prangte.

»Hier!« Sie hielt Wolfi die beiden Teile hin.

Vorsichtig kam eine Hand hinter der Kiste hervor und schnappte die Hose. Ella hörte es rascheln. Gleich darauf erschien die Hand noch einmal und holte sich das T-Shirt. Wieder raschelte es. Dann trat Wolfi hinter der Kiste hervor.

»Fertig!« Er strahlte Ella an.

Die Hose war verkehrt herum angezogen und das T-Shirt auch.

»Ach, Wolfi!«, sagte Ella etwas genervt. »Wann wirst du es endlich lernen, dich richtig anzuziehen?« Sie streifte ihm das T-Shirt über den Kopf, drehte es herum und zog es ihm wieder an. »Und jetzt noch die Hose …«

»Mach ich selbst.« Wolfi verschwand erneut hinter der Kiste.

Ella wurde langsam unruhig. Sie wollte jetzt auf die Party. Wer weiß, was sie schon alles versäumt hatte, nur weil Wolfi so trödelte.

»Bist du endlich fertig?«, fragte sie ungeduldig.

»Ja, gleich«, antwortete Wolfi. »Du, Ella …«

»Ja?«, fragte Ella zurück.

»Warum hat Tante Esmeralda denn so viele Vampire eingeladen?«, wollte Wolfi wissen.

»Weil es ein ganz besonderer Geburtstag für sie ist und sie diesmal ganz toll feiern möchte«, antwortete Ella. Und ich auch, fügte sie in Gedanken hinzu.

Die ganze Nacht durchzutanzen – das musste herrlich sein!

Sich durch Tante Esmeraldas leckeres Büfett zu futtern – Wahnsinn!

Viele andere Vampire kennenzulernen und ihre Gruselgeschichten anzuhören – phantastisch!

Meine erste richtige Party, dachte Ella glücklich. Sie fuhr durch ihr Haar und spürte, wie zerzaust es war. Sie musste sich unbedingt noch hübsch machen. Es ging nicht, dass die anderen Vampire Tante Esmeralda vielleicht fragten: »Wer ist denn dieses verlotterte Vampirmädchen mit dem wirren Haar und dem zerknitterten Rock? Deine Nichte? Oh, wirklich? Das hätten wir nicht gedacht …«

Ellas Magen knurrte. Sie hatte Hunger. Schnell griff sie in die Kiste. Wie gut, dass die Flasche Bluta noch nicht leer war! So konnte sich Ella vor der Party noch ein bisschen stärken. Viel war allerdings nicht mehr drin. Nur noch ein großer Schluck! Besser als nichts! Ella leerte die Flasche, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und rülpste leise. Lecker! Ella liebte Bluta.

»Fertig!«, verkündete Wolfi zum zweiten Mal.

Als er hinter der Kiste hervorkam, sah Ella, dass er die Hose noch immer verkehrt herum trug. Aber jetzt hatte sie keine Lust mehr, ihm das zu sagen. Sie wollte nicht noch mehr Zeit vertrödeln.

»Prima«, log sie deswegen. »Jetzt mache ich mich schnell schön – und dann können wir raus, um mit den anderen zu feiern.«

Ella holte ihren Rucksack aus der Kiste und kramte darin herum. Mal sehen, womit sie sich schmücken konnte. Ihre Hand erwischte ein paar Haarspangen. Sie waren geformt wie kleine Kröten. Die Augen bestanden aus glitzernden Steinen. Sehr schick! Ella suchte einen Kamm und versuchte dann, die Spangen in ihrem Haar zu platzieren. Einen Spiegel besaß sie nicht, aber der hätte ihr auch nichts genützt, denn Vampire hatten nun mal kein Spiegelbild.

»Du siehst schön aus, Ella«, hauchte Wolfi andächtig. »Dein Kopf glitzert!«

»Ich bin noch lange nicht fertig«, sagte Ella und kramte weiter in ihrem Rucksack. Sie erwischte eine Halskette aus Haifischzähnen, die grün bemalt waren. Die hatte ihr Vater ihr vor einiger Zeit geschenkt – Robert Vampirella. Ein Freund hatte die Kette von einer Reise mitgebracht. Angeblich waren es echte Haifischzähne, und die Kette sollte den Träger tapfer und mutig machen.

»Warum nicht?«, murmelte Ella und schlang sich die Kette um den Hals. Die grünen Zähne passten gut zu ihren grünen Augen. Außerdem leuchtete die Kette im Dunkeln.

Dann sah Ella an sich herunter. Der kurze Rock war hübsch, aber er konnte noch geschmückt werden. Sie überlegte. Sollte sie rosa Heckenrosen an den Rock stecken? Nein, das war vielleicht zu kitschig … Sie kratzte sich nachdenklich am Kopf. Eine der Kröten-Haarspangen schnappte nach ihrem Finger. Ella verzog das Gesicht. Plötzlich hatte sie eine Idee.

»Flattertiere, Wolfi! Ich brauche unbedingt Flattertiere!«

»Warum?«, fragte Wolfi verständnislos.

Ella gab keine Antwort, sondern zog die kleine Knochenflöte hervor, mit der sie Fledermäuse anlocken konnte. Sie spielte eine hübsche Melodie, die außer den Fledermäusen und Vampiren niemand hören konnte. Ihre Finger hüpften nur so über die Löcher.

Es dauerte gar nicht lange, bis die ersten Fledermäuse auftauchten. Lautlos flatterten sie durch den Raum, flogen ein bisschen hin und her und landeten dann auf Ellas Schultern oder in ihrem Haar. Ella pflückte jede einzelne vorsichtig herunter und streichelte sie. Dann hängte sie die Fledermäuse an ihren Rock.

»Seid heute Nacht mein Schmuck! Tut mir den Gefallen und beißt euch schön fest!«