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So stellte sich Emily ihre erste große Liebe nicht vor. Nach sieben Jahren stand sie mit gerade mal 22 Jahren vor den Trümmern einer katastrophalen Beziehung, die für sie mit einem nächtlichen Besuch im Krankenhaus endete. Seitdem setzt sie all ihre Kraftreserven daran, eine eigene Zukunft aufzubauen. Und das, unabhängig von der toxischen Beziehung mit Liam. Schritt für Schritt findet sie ins Leben zurück und trifft eines Abends im Joy - dem besten Club der Stadt - auf ihn. Tylor Cliffort! Die beiden verbindet auf Anhieb eine extreme Anziehung. Lust und Leidenschaft dominieren von der ersten Sekunde an. Dumm nur, dass Tylor sich überhaupt nichts aus Gefühlen macht und diese zudem systematisch aus seinem Leben ausschließt. Werden Emily und Tylor dennoch einen gemeinsamen Weg finden? Oder ist der Anfang bereits das unausweichliche Ende? Und ist Liam wirklich ein Kapitel, was bereits vollkommen abgeschlossen ist?
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Seitenzahl: 401
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Für meine Herzmenschen, es war ein langer Weg, doch ihr habt nie an mir gezweifelt!
K. C. Fabre wurde 1981 in Hessen geboren, doch das Ruhrgebiet ist seit frühster Kindheit ihr Revier. Schon damals reiste sie viel und entdeckte dabei Orte wie das große Tal, Phantásien, oder auch Hill Valley für sich. Sie bestritt wilde Abenteuer mit den Goonies. Erweiterte ihre Sichtweisen mit E. T.und Alf. Kämpfte an der Seite von Daniel LaRusso oder machte auch einfach mal mit Ferris blau. Mittlerweile verweilt sie gerne an Orten wie Forks, Mystic Falls oder Hogwarts und erlebt leidenschaftliche Ausflüge mit Charakteren wie Christian, Gideon und Hardin. Sie lässt sich entführen von Massimo und kämpft auch heute noch an der Seite von Maverick. Bücher erschaffen für sie die Möglichkeit, in andere Welten abzutauchen. Sich selbst zu finden oder auch darin zu verlieren. Lesen ist Leidenschaft. Ebenso wie ihre eigenen Geschichten!
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Dieses Buch enthält Inhalte, die gegebenenfalls triggern können.
Deshalb findet ihr auf der Seite → eine ausführliche Triggerwarnung.
Achtung: Diese Triggerwarnung enthält Spoiler für das gesamte Buch!
1. Tylor
2. Emily
3. Tylor
4. Emily
5. Tylor
6. Emily
7. Tylor
8. Emily
9. Tylor
10. Emily
11. Tylor
12. Emily
13. Tylor
14. Emily
15. Tylor
16. Emily
17. Tylor
18. Emily
19. Tylor
20. Emily
21. Tylor
22. Emily
23. Tylor
24. Emily
25. Tylor
26. Emily
27. Tylor
28. Emily
29. Tylor
30 . Emily
31. Tylor
32. Emily
33. Tylor
34. Emily
35. Tylor
36. Emily
37. Tylor
38. Emily
39. Tylor
40. Emily
41. Tylor
42. Emily
43. Tylor
44. Emily
45. Tylor
46. Emily
47. Tylor
48. Emily
49. Tylor
50. Emily
51. Tylor
52. Emily
53. Tylor
54. Emily
55. Tylor
56. Emily
Triggerwarnung!
Danksagung
Schweißgebadet und mit rasendem Herzschlag erwachte ich aus einem Albtraum. Mal wieder! Der Wecker auf meinem Nachttisch schlug mir die Wahrheit gnadenlos ins Gesicht. Zwei Uhr nachts. Ich zog mir die Decke über den Kopf, um mich darunter zu verstecken. Wohlweislich, dass es mir in keiner Weise nützte. In den letzten Wochen suchten mich diese beschissenen Träume wieder viel zu oft heim. Ich hasste es! Schwächen waren nichts für mich. Diese legte ich vor vielen Jahren ab. Aber aktuell ließen sich diese Drecksdinger einfach nicht beeinflussen, egal was ich dagegen tat. Sie tauchten auf. Ständig! Keine Kontrolle zu haben, lag nicht in meinem Naturell und das würde ich auch zukünftig so handhaben. In den zurückliegenden Jahren hielt ich dieses Problem gut im Griff, doch seit Beginn der Verhandlungen zum Kauf des Kinderheims fiel alles wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Es war dringend an der Zeit, dass die Neueröffnung vollzogen war. Danach würde dieses Kapitel dahin verschwinden, wo es hingehörte, weit weg zurück in die Vergangenheit. Die Unterzeichnungen der Verträge waren fast gänzlich abgeschlossen. Alles lag längst in trockenen Tüchern, es bedurfte ausschließlich noch der letzten Formalitäten. Die neuen Mitarbeiter warteten seit Wochen in den Startlöchern. Schwester Mary - die neue Leiterin - war eine fürsorgliche Seele. Sie würde sich perfekt um die Kinder kümmern. Das stand außer Frage. Und vor allem war ihr klar, welche Vorgehensweisen für mich wichtig und unverhandelbar waren. Ohne Kompromisse! Sobald die letzte Unterschrift alles besiegelte und der neue Name am Haus angebracht war, lief mein normales Leben weiter. Endlich! Diese Nacht hatte jedenfalls mal wieder mit einem Schlag geendet. Eine volle Stunde lang prügelte ich auf den Sandsack in meinem Gym ein, aber ich vermochte nicht zu behaupten, dass nur ein Hauch von Verbesserung eintrat. Normalerweise konnte ich meinen Kopf damit gut zum Schweigen bringen. Als Jugendlicher rettete der Sport quasi mein Leben. Hätten meine Adoptiveltern Sophia und William mich nicht zu Dan in den Boxklub geschickt, wäre heute gewiss alles nicht so, wie es ist. Wahrscheinlich versauerte ich dann irgendwo im Knast, oder aber schlechter Umgang hätte mich zu Drogen und somit in den sicheren Tod geführt. Beide Varianten hielt ich für wenig erstrebenswert. Dan - mein Boxlehrer - hatte immer ein offenes Ohr, aber auch harte und unumgängliche Regeln. Erst dort lernte ich Respekt und Disziplin und ebenfalls, wie es sich anfühlte, gehörig vor die Fresse zu bekommen. In jener Nacht half mir der Sport hingegen nicht weiter. Die harte Wölbung in meiner Shorts signalisierte mir, dass etwas Intensiveres nötig war, um Körper und Geist auf andere Gedanken zu bringen. Vor allem Letzteres. Ich nahm mein Handy vom Regal und scrollte die Kontakte durch. Viele Namen wirkten verheißungsvoll und weckten Erinnerungen an diverse heiße Nächte. Und Tage. Oder einfach nur flüchtige kurze Momente. In diesem Augenblick bedurfte es jedoch einer Frau, die spontan für eine kurze heftige Nummer mitten in der Nacht zu haben war. Beim Durchstöbern blieb ich bei Lora hängen. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen, aber verdammt noch mal, sie besaß echt einen geilen Arsch und war zudem immer willig und fügsam, was einen großen Pluspunkt für sie darstellte. Das Problem lag darin, dass sie bei den letzten Treffen den Anschein erweckte, dass ihr mehr an der Sache lag als mir. Theoretisch hatten wir das zweifellos und unmissverständlich zwischen uns geklärt. Praktisch warf ihr Verhalten nichtsdestotrotz zunehmend Zweifel auf. Ich wählte dennoch ihre Nummer. Ihre Qualitäten im Bett waren ausgezeichnet und bisher zeigte sie sich immer zeitlich flexibel. Mehr brauchte ich in dieser Nacht nicht. Es klingelte zwei Mal ... drei Mal. Ich nahm das Handy vom Ohr, um das Gespräch zu beenden, da hörte ich ihre verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Tylor?«
»Wer soll dich sonst mit meiner Nummer anrufen?« Was für eine bescheuerte Frage!
»Du hast recht. Bitte entschuldige! Ich habe geschlafen. Was ist denn los?« Das war so typisch. Ich fuhr sie an und sie entschuldigte sich, dass sie schlief. Mitten in der Nacht wohlgemerkt. Ich verdrehte die Augen und antworte, wie ich eben bin. Sehr direkt!
»Ich brauche dringend einen geilen Fick und habe spontan an dich gedacht. Unser letztes Vergnügen ist eine Zeit lang her. Interesse oder willst du lieber weiter pennen?«
Die Frage, ob sie Interesse hatte, war zwar überflüssig, weil sie natürlich welches hatte, den Respekt beabsichtigte ich dennoch zu wahren. Frauen waren für mich keineswegs nur ein Stück Fleisch und ich war niemals herablassend zu ihnen. Aber wenn man Tylor Cliffort war, standen einem die Türen meistens sperrangelweit offen und das turnte vor allem sexuell extrem ab. Situationsbedingt hilfreich, allerdings gleichermaßen lästig. Lora überlegte wie zu erwarten keine Sekunde und mein Schwanz schwoll bei ihrer Zusage merklich an. Wir beendeten das Gespräch. Ich zog mir auf die Schnelle ein frisches Shirt und eine Jeans über und fuhr los. Da ich einen gewissen Druck hatte, dauerte es nur zehn Minuten, bis ich meinen SUV vor ihrer Türe parkte. Zum Glück waren die Straßen für die Verkehrsverhältnisse in L.A. fast wie ausgestorben. Es ließ sich entspannt durch den restlichen Verkehr durchschlängeln. Ihr blieb demnach kaum Zeit, um sich zurechtzumachen. Nicht das es mich in dem Moment gejuckt hätte, wie sie aussah. Ich brauchte nur einen geilen, willigen Körper, der meinen harten Schwanz massierte und den Kopf auf andere Gedanken brachte.
Eilig stieg ich aus dem Wagen und lief über die schmale Straße hinüber zu ihrem Haus. Die Einfahrt mied ich bewusst, obwohl vor der Garage ausreichend Platz gewesen wäre. In jeglichen Filmklassikern kam der sittsame Ehemann nach getaner Arbeit nach Hause und stellte seinen Spießerschlitten in der Einfahrt seines Hauses ab. Allein die Vorstellung brachte mich dazu, den Wagen einfach auf der Straße zu lassen. So war ich auch im Anschluss schneller wieder weg. In der Wohnsiedlung hätte man eine Nadel auf den Boden aufschlagen hören können, so leise war es. Dort riskierten noch nicht mal die Vögel, ein Zwitschern von sich zu geben, ohne von genervten Blicken halb ermordet zu werden. Garantiert hatten alle Nachbarn längst nachgesehen, wer um diese nächtliche Zeit die Frechheit besaß, IHRE Straße zu befahren. Mit einem Grinsen im Gesicht nahm ich mir vor, noch mal extra Gas zu geben, wenn ich wieder abhaute. Durch die Vorhänge auf der Vorderseite des Hauses schien gedämpftes Licht. Lora wohnte in einem kleinen schicken Häuschen, was ihr Ex für sie bezahlte. Dass dieser Schlappschwanz sie überhaupt weiter finanzierte, war schon der Lacher schlechthin. Vor einigen Monaten traf ich sie zufällig bei einem Meeting mit ihm. Ihr verlobter Angelo war ein großes Tier, insofern es sich um Drohnen handelte. Für sie war dieses Treffen total uninteressant und die Gespräche lang und ermüdend. Dennoch gab Lora vor, all das wahnsinnig faszinierend zu finden. Todsicher verstand sie in Wirklichkeit nicht mal die Hälfte der Verhandlungen zwischen Angelo und mir. Aber wenn sie sich in den Kopf setzte, jemanden ins Bett zu bekommen, war sie überaus talentiert und zudem unmissverständlich. Ihre Hand in meinem Schritt unter dem Tisch signalisierte ihr Interesse gefickt zu werden, mehr als deutlich. Meine Ambitionen zu diesem Treffen lagen ursprünglich darin, gegebenenfalls eine weitere Sparte zu entdecken, in die eine Investition Sinn machte. Ich erkannte aber schnell, dass mich das Thema einfach nur langweilte. Ihn ließ ich vorerst darüber im Unklaren, denn es war extrem amüsant zu beobachten, wie sein Kopf von Minute zu Minute noch mehr Rot anlief und mit Fortlaufen des Gesprächs zu platzen drohte. Ich gab ihm netterweise eine halbe Stunde, um sich zu beruhigen, und vögelte in der Zeit Lora. So stellte der Tag für mich zumindest einen reizvollen Nebeneffekt dar. Schon dort war klar, dass sie nach mir lechzte. Also besorgte ich es ihr auf der Toilette des Hinterzimmers. Meine Vermutung bewahrheitete sich dabei, denn sie lief schon aus, bevor ich sie auch nur berührte. Beim ersten Zusammentreffen meines Fingers und ihres Höschens gab es nichts mehr, was Fragen offenließ. Angelo erfuhr davon erst viele Wochen später. Nachdem Lora sich von ihm trennte, weil auch sie erkannte, was für einen Schlappschwanz sie sich da angelacht hatte. Mir war es scheißegal. Er war mir egal. Und sie definitiv nicht wichtiger, nur nützlicher. Sie kannte meine Ansichten direkt beim ersten Mal, gab sich aber mit dem zufrieden, was sie bekam. An ihrer Haustüre angekommen, klopfte ich leise an. Kaum berührten meine Fingerknöchel die Türe, schwang diese bereits auf. Ein freches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Stand sie etwa hinter der Tür und hatte gewartet? Sie lehnte sich mit einem verführerischen Schlafzimmerblick am Türrahmen an und überkreuzte lasziv ihre Beine. Die Arme vor ihr verschränkt. Ein sexy Negligé, das kaum so lang war, dass es ihre Grotte und ihren Hintern bedeckte, umschlang eng anliegend ihren Körper. Fast durchsichtig und vollkommen aus Spitze gearbeitet, mit einem schlichten Schleifchen aus Satin zwischen ihren üppigen Brüsten. Ihre kleinen verlockenden Nippel schienen sachte durch den Stoff und der Anblick weckte auf der Stelle mehr Verlangen in mir.
Einen Moment lang schaute ich sie nur an und holte mir Appetit. Ich genoss, was ich sah. Meine Gedanken machten sich geradezu selbstständig.
Sie war eine hervorragende Wahl. Es lohnte sich doch immer wieder, sich den ein oder anderen Kontakt aufrecht zu halten. Instinktiv setzte ich mich in Bewegung und lief den ersten Schritt auf sie zu. Bei meinem Näherkommen wich sie zurück, um mir hinreichend Platz zum Hereinkommen zu geben. Als dieser ihrer Meinung nach ausreichte, blieb sie stehen, sodass wir letztendlich direkt voreinander dastanden und unsere Körper sich hauchzart berührten. Mit einer Hand griff ich nach der Türe und schloss diese hinter mir, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Sie zitterte ganz leicht und eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Ich war nicht der Typ für Romantik und großes Tamtam, aber ich bot ihr körperlich alles, was sie wollte. Und das erregte sie. Sie brauchte es! Die Vorfreude darauf spiegelte sich in ihren Augen wieder. Vor Geilheit platzend hielt ich mich nicht mehr mit unnötigen Nettigkeiten auf. Sie stand so nah vor mir, dass unsere Atemzüge uns bei jedem Ausatmen sanft streichelten. Lora hatte sich keinen weiteren Zentimeter bewegt, lediglich ihren Blick gesenkt. Meine linke Hand griff in ihre Haare, packte fest zu und zog ihren Kopf nach hinten, damit sie mich ansah. Mit der anderen nahm ich ihre geilen Nippel zwischen Zeigefinger und Daumen und knetete sie sanft durch den Stoff ihrer Wäsche. Ich rollte sie inmitten meiner Fingerspitzen hin und her und zog daran, bis es einen leichten bittersüßen Schmerz erzeugte. Sie stöhnte leise auf, was meine Erregung weiter steigerte. Die Geilheit meines Gegenübers zu sehen und zu spüren, war mein persönlicher Kick. Es erregte mich zutiefst, Lust und Begierde zu erzeugen und zu wissen, dass es mein Werk war. Ich fixierte sie so, dass sie den Kopf nicht wegdrehte, damit ich die Reaktionen in ihrem Gesicht ablesen konnte.
Einen flüchtigen Augenblick lang gewährte ich ihr die extreme Nähe zu mir und spielte unentwegt weiter mit ihren Reizen, dann hob ich sie hoch und lief mit ihr im Arm zur Couch hinüber.
Sie schlang ihre langen, schlanken Beine um meine Hüften und rieb bei jedem Schritt ihr Höschen an meinem prallen Schwanz. Ich überlegte kurz, sie direkt an Ort und Stelle im Stehen zu nehmen, entschied mich aber für die komfortabelere Variante. Am Sofa angekommen, legte ich sie sachte darauf ab und beobachtete sie, während ich fortwährend mit meinen Händen ihren Körper stimulierte. Meine Finger streichelten sanft über ihre makellose Haut und hinterließen dort nach jeder Berührung eine Gänsehaut. Ihre Nippel göttlich intensiv und fest. Ganz gewiss war sie längst mächtig feucht. Das wollte ich mir nur zu gern genauer ansehen, also schob ich ihren Hauch von nichts etwas herauf und steckte zeitgleich meine Finger seitlich in den Bund ihres Slips, um ihn hinunter zu ziehen. Lora unterstützte mich sogleich dabei, indem sie ihren Hintern anhob, um die Sache zu erleichtern. Nachdem ich diesen über ihre Knöchel abgestreift hatte, glitten meine Hände ihre Beine herauf, Zentimeter für Zentimeter, bis ich an den Innenschenkeln ankam, welche sie ohne mein Zutun weit spreizte. Ich verharrte dort und sah sie fragend an. Sie kannte das Spiel. Ohne klares Einverständnis würde ich niemals in eine Frau eindringen. Niemals! Sie nickte mir kurz, aber deutlich zu und biss sich voller Vorfreude auf ihre Unterlippe. Postwendend schob ich meine Hand zwischen ihre prallen Schamlippen. Sie waren heiß und feucht und bereits heftig angeschwollen vor Begierde. Einen Finger steckte ich ohne Umwege tief in sie hinein und entlockte ihr damit ein heiseres, ruckartiges Aufstöhnen. Ich ließ ihr keine Zeit, sich an das Gefühl zu gewöhnen und massierte parallel mit meinem Daumen ihre Klitoris. Kreiste über ihre betörend kleine Wölbung und beschleunigte immer mal wieder das Tempo und die Intensität des Drucks. Ein zweiter Finger folgte dem ersten und dehnte ihre Öffnung dadurch ein Stück weiter für mich.
Unter keinen Umständen sollte sie Schmerzen empfinden, wenn mein harter Schwanz sie aufspießte. Dann wäre der Spaß direkt vorbei und das wollten wir sicher beide vermeiden. Ich fickte sie daher vorerst mit den Fingern, um sie auf den Hauptgang vorzubereiten. Wieder und wieder glitt ich in sie hinein. Raubte ihr dadurch stückchenweise ihren Verstand, was ich wiederum ausgesprochen geil fand. Den sanften Druck, den ich ausübte, genau dosiert. Ihr Körper bäumte sich auf und sie erwiderte den Rhythmus meiner Bewegungen mit ihren Hüften. Ich leckte über ihre empfindsamen Nippel und biss leicht hinein, während meine Zunge ihre harten Knospen umspielte. Sie stöhnte noch lauter und ich fingerte sie immer dominanter und schneller. Sie kam, das war unverkennbar. Ihre feuchte Grotte umschlang eng meine Finger. Ihre Hände krallten sich in den Stoff der Couch. Der Orgasmus überkam sie und ihr Stöhnen brach leidenschaftlich aus ihr heraus. Für mich! Ich brauchte diesen Fick und konnte mich nun selbst nicht länger zügeln. Zwischen ihren Beinen kniend, öffnete ich die Knöpfe meiner Jeans und zog diese grade so weit herunter, wie es nötig war. Dabei sah ich sie an und genoss ihre Gier auf das, was jetzt kam. Ihre Augen glasig vor Erregung und der vergangene Orgasmus noch deutlich darin zusehen, wand sie sich unter meinem Blick. Im Eilverfahren packte ich ein Kondom aus, streifte es über und schob meinen harten Schwanz auf der Stelle tief in sie hinein. Lora schrie auf, genoss es aber sichtlich. Es war nicht das erste Mal, dass sie seinen kompletten Schaft in vollen Zügen in sich aufnahm. Ohne Zweifel auch nicht das letzte Mal.
Sie stemmte sich mir entgegen und vögelte mein bestes Stück unter mir liegend im stetigen Rhythmus. Zeitgleich stieß ich meine Männlichkeit tief bis zum Anschlag in sie hinein. Wie von Sinnen fickte ich sie. Hart und unerbittlich. Ich genoss das Gefühl ihrer feuchten engen Pussy, die sich laut schmatzend um meinen Schwanz legte. Das Denken stellte ich vollkommen ein und gab mich stattdessen ausschließlich meinem Verlangen hin.
Ihre Fingernägel bohrten sich erbarmungslos in meine Oberarme. Ich registrierte den Schmerz und fand in dem Fall sogar ein wenig gefallen daran. Sie kam erneut und ich trieb sie dem Höhepunkt weiter entgegen. Schnell und tief glitt ich in sie hinein und ließ sie ihren Höhepunkt in vollen Zügen auskosten. Ihre Enge zuckte wie verrückt und um es hinauszuzögern, stimulierte ich zusätzlich mit meinen Fingern ihre empfindsamsten Stellen. Als sie wieder zu sich kam, zog ich mich aus ihr zurück. Da ich mich selbst kurz vor dem Orgasmus befand, war es dringend Zeit, denn trotz des Kondoms würde ich nicht in ihr kommen und das wusste sie. Übergangslos stand sie auf und nahm meine immense Erektion in ihre zierlichen Hände, um auch mir den Rest zu geben. Sie entfernte das Kondom und lutschte mein bestes Stück so geil, dass ich mich für einen Moment fallen lassen und den Kopf komplett abschalten konnte. Sie saugte erbarmungslos an mir und schob ihre vollen Lippen immer wieder die gesamte Härte entlang auf und ab. Der Rhythmus nahezu perfekt. Ich spürte, wie mein Orgasmus sich näherte, also übernahm ich ihre Führung. Ich griff in ihre Haare, um mein Tempo vorzugeben. Sie war verdammt gut und gierig, also spritze ich meine volle Ladung in ihren verfickten Mund. Erst dabei bemerkte ich, wie dringend ich das nötig hatte. Ein Zucken durchlief meinen Körper. Immer und immer wieder. Lora lutschte weiter vorsichtig an mir und leckte jeden Tropfen meiner Erregung artig ab. Dann lockerte ich meinen Griff an ihrem Kopf, um sie frei zu geben. Lora und ich verstanden uns, was bewies, dass sie sich direkt im Anschluss entfernte und mir meinen Freiraum ließ. Sie wusste, dass unsere Zeit nun endete. Vermutlich hoffte sie noch immer insgeheim, dass sie mich eines Tages dazu umstimmte, eine Beziehung einzugehen. Doch das Thema hatten wir bereits ausdiskutiert.
Daher hoffte ich, dass wir das hier zeitnah wiederholten und sie von dem Wunschgedanken abließ. Ich zog meine Hose hoch und verabschiedete mich kurz angebunden von ihr. Wir hatten beide, was wir wollten. Es gab keinen Grund, länger zu bleiben. Sie brachte mich zur Türe und sah mir nach, bis ich ins Auto einstieg und losfuhr. Natürlich mit laut aufheulendem Motor, damit auch die Nachbarn noch mal etwas von mir hatten. In dem Moment befürchtete ich sehr wohl, dass es doch unser letztes Mal war, denn dieses Hinterherschmachten zeugte nicht von einem lockeren Arrangement ihrerseits. Zu Hause angekommen zog ich die Klamotten aus und warf sie in den Wäschekorb im Badezimmer.
Darum würde sich Rosalie kümmern. Ich duschte kurz die Spuren der vergangenen Stunden ab und legte mich in mein Bett, wo ich auf Anhieb einschlief. Lora leistete gute Dienste, somit fand ich endlich in einen traumlosen und friedlichen Schlaf.
Endlich Wochenende! Schon als ich am Morgen die Augen aufschlug, sprudelte ich voller Vorfreude auf den bevorstehenden Abend. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich zuletzt aus war. Manchmal stellte sich mir die Frage, ob ich Lachen und Spaß zu haben vielleicht längst verlernt hatte. In dieser Nacht stand hundertpro jede Menge Fun auf dem Programm, denn es war Mädelsabend angesagt. Da ich es nach der Arbeit nicht mehr schaffte, lag ich schon morgens in der Badewanne und sang lauthals alle meine Lieblingslieder hintereinander weg. Während meiner Beautyroutine diente der Rasierer erfolgreich als Mikrofon. Ich liebte es, wie das warme Wasser mich einhüllte und einzelne Tropfen unsichtbaren Bahnen auf der Haut folgten. In den letzten Jahren hatte ich nur eine Dusche, daher genoss ich es nun umso mehr in der Wanne zu liegen und zu entspannen. Seit ich mich von Liam trennte und in meiner ersten eigenen Wohnung lebte, blieb mir endlich wieder Ruhe dazu. Eine harte Zeit lag hinter mir. Sowohl die Phase nach der Trennung als auch die Beziehung selbst.
Nach sieben Jahren erstmals ein eigenständiges Leben aufzubauen, raubte einem den letzten Nerv und eine erhebliche Menge Kraft. Manchmal fragte ich mich, wie ich das überhaupt durchstand. Aber jede Anstrengung war es wert, denn ich erhielt gleichzeitig Freiheiten zurück, die ich lange nicht mehr kannte. Zum Beispiel, das ich mich über einen Mädelsabend freuen konnte. Mit fünfzehn lernten wir uns kennen und lieben. Von Liam bekam ich meinen ersten richtigen Kuss. Der eher schlecht lief, aber wir arbeiteten erfolgreich an Verbesserungsmaßnahmen. Unser erstes Date verbrachten wir stundenlang mit Burgern und Pommes am See, redeten viel und lachten so sehr, dass wir am nächsten Tag beide Muskelkater im Bauch hatten und uns für den Sportunterricht entschuldigen ließen.
Auf unserem Abschlussball tanzten wir endlos, ohne es leid zu werden. Obendrein erlebten wir zusammen unser erstes Mal und jegliche sexuelle Erfahrung danach. Anfangs war unsere Beziehung einfach nur wunderschön und wir unendlich glücklich miteinander. Wir waren dauernd unterwegs, um das Leben zu genießen. Unzählige schöne und verrückte Erinnerungen hatten uns in dieser Zeit verbunden, so wie es für Jugendliche meistens der Fall war. Frei und unbeschwert. Doch je älter wir wurden, umso mehr veränderte er sich. Eifersucht und Misstrauen zogen bei uns ein und waren von da an unser ständiger Begleiter. Nicht, dass ich ihm jemals einen Grund dafür gegeben hätte. Im Gegenteil. Je öfter er ausflippte, desto mehr nahm ich mich zurück. Wenn er nicht mochte, was ich anhatte, zog ich mich wieder um. Wenn ihm nicht passte, was ich sagte, entschuldigte ich mich, anstatt zu meiner Meinung zu stehen. Täglich fand ich Ausflüchte aus Situationen oder ging den geringsten Widerstand. Es endete damit, dass er eines Tages die Hand erhob und ich Ausreden für blaue Flecke erfand. Es war nur ein Reflex, wie er sagte. Er wollte das nicht und es würde nie wieder passieren. Das übliche Gerede in so einer Situation. Für mich war das der Anfang vom Ende. Ich hatte Angst vor ihm.
Regelrechte Panik. Bei der nächstbesten Gelegenheit packte ich in Windeseile die Koffer. Niemand wurde in den Plan eingeweiht, aus Furcht, er würde es herausfinden und verhindern. Meine Eltern brauchten keine lange Erklärung. Mit den Klamotten in der Hand und dem Schmusekissen unterm Arm stand ich vor ihrer Türe. Sie nahmen mich wortlos in den Arm und begleiteten mich nach einer ausgiebigen Kuschelrunde in mein altes Zimmer. Dort hatte ich erst mal Luft, um die Ereignisse zu verarbeiten. Liam bombardierte uns alle mit Anrufen und Nachrichten. Stand tagelang vor unserer Tür oder an Orten, wo ich entlang lief. Er schickte sogar mehrfach Blumen zu meiner Arbeit, so das mein Chef bereits maximal genervt war. Nach einiger Zeit wurde es zum Glück ruhiger und irgendwann hörte es komplett auf. Was aus ihm geworden war, wusste ich nicht. Von unseren alten Freunden waren dank seiner Paranoia schon lange keine mehr übrig. Nur ich hatte meine beste Freundin Kira halten können. Er hatte niemanden. Vielleicht raffte er es irgendwann und verlies die Stadt. Das hoffte ich zumindest. Wochen später suchte ich mir eine eigene Wohnung. Die Erste, die allein mir gehörte. Es ängstigte mich anfangs etwas, aber mittlerweile genoss ich diese Freiheit sehr. Ich schaute nur ungern auf diese Zeit zurück. Aus einem Traum wurde regelrecht ein Albtraum. Rückblickend machte die schwere Zeit mich stärker, das war zumindest ein kleiner Trost. Ich tauchte den Kopf unter Wasser und wusch mir das Shampoo aus den Haaren und die Erinnerungen an früher aus meinen Gedanken. Dann stieg ich aus der Wanne und zog meine Arbeitsklamotten an. Mir gefiel der Job nicht sonderlich, war aber froh, überhaupt einen zu haben. Ich jobbte an der Kasse bei einem großen hippen Klamottenladen, wovon es in Los Angeles eine Menge gab. Bei jedem Passanten, der vorbei schlenderte, öffneten sich die Schiebetüren, wodurch die einströmende Luft einem ständig um die Ohren wehte. Mir war nahezu immer eiskalt. Manchmal stand ich kurz davor, den Leuten, die dort entlang liefen, die wildesten Beschimpfungen hinterher zu brüllen, aber bislang schaffte ich es, mich früh genug zu bremsen. Na ja, zumindest reichte das dort verdiente Geld, um die Miete und die Nebenkosten für meine kleine Wohnung zu bezahlen, ohne Hilfe von anderen zu benötigen. Und etwas »Taschengeld« für Aktivitäten blieb auch noch über.
In den letzten Jahren hatte ich materiell gesehen immer alles, was das Herz begehrte, aber war trotzdem schon lange nicht mehr glücklich und zufrieden. Nun fehlte mir finanziell einiges, dafür hatte ich das Gefühl, endlich wieder zu leben! Verrückt! Kaum auf der Arbeit angekommen, brach bereits die Hölle los. Es gab viel zu tun und alle wollten gleichzeitig bedient werden.
Zumindest verging die Zeit so wie im Flug. In meinen Gedanken war ich schon mit meiner besten Freundin Kira und ihren Mädels auf dem Weg ins Joy. Das Joy war einer der angesagtesten Clubs und ich daher extrem aufgeregt. Fast wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Kira und ich kannten uns seit unserem vierten Lebensjahr. Im Kindergarten waren wir schon beste Freundinnen und daran hatte sich nie etwas geändert.
Selbst die größten Zickenkriege verziehen wir uns nach einer kurzen Schmollzeit. Wobei die Matchboxautoschlacht mit sieben – die ich verlor – schon hart an der Grenze der BFF-Entzweiung stand. Wir lachten noch heute oft darüber. In meiner Zeit mit Liam unterstützte sie mich extrem und sie bot mehrfach an, ihn einfach weit weg im Fluss zu versenken. Ihrer Meinung nach würde den eh keiner vermissen. Natürlich sagte sie das nur aus Spaß, dennoch wusste ich, dass sie jederzeit mein Alibi wäre. Bei dem Gedanken musste ich wie so oft grinsen. Auch jetzt nach der Trennung, stand sie mehr denn je an meiner Seite. Keine Anstrengung war ihr zu groß, um mich wieder in das normale Leben einzugliedern und mir das Singledasein schmackhaft zu machen. Sie und ihre Freundinnen gaben sich größte Mühe, mich zu resozialisieren, wie Kira immer so schön sagte. Sie hatte seit geraumer Zeit versucht, mich mitzuschleifen.
Aber bisher war ich irgendwie nicht offen genug, um mich zu amüsieren und erst recht nicht zu flirten. Allein bei dem Gedanken schoss mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich spürte die Hitze in meine Wangen strömen und kicherte leise vor mich hin. Die ältere Dame, die ich abkassierte, starrte mich entgeistert an und dachte wahrscheinlich, das ich geistesgestört oder auf Drogen sei. Das konnte ja was geben! Zu Hause angekommen schmiss ich meine Tasche in die Ecke und flitzte direkt durch ins Bad, um zumindest kurz den Dreck des Tages loszuwerden. Es war halb sechs, als ich daheim ankam. Mir blieb also nur weinig Zeit. Essen, fertig stylen, anziehen und dabei noch einigermaßen akzeptabel aussehen.
Oh man! Darin lag möglicherweise die größte Herausforderung. Ich hatte mich schon so lange nicht mehr zurechtgemacht, dass sich das Gefühl breitmachte, das alles mit zwei linken Händen erledigen zu müssen. Mit Liam endete »mich fertigmachen« immer im reinsten Beziehungsdrama. Selbst wenn wir zusammen ausgingen, war er ununterbrochen schlecht gelaunt und verteilte Spitzen und Anspielungen am laufenden Band, sobald mich auch nur jemand beiläufig ansah. Das wäre ja niiiiiemals passiert, wenn ich mich nicht STÄNDIG SO aufstylen würde. Natürlich Liam. Du hast recht und ich meine Ruhe.
Also ließ ich es schließlich ganz sein. Schön blöd! Frisch gewaschen eilte ich ins Schlafzimmer. Aufgeregt suchte ich mir etwas zum Anziehen heraus, damit ich im Anschluss entscheiden konnte, was mit meinen Haaren und dem Makeup passierte. Ich ärgerte mich, mir darüber nicht schon früher Gedanken gemacht zu haben, denn das hätte mir definitiv mehr Zeit eingebracht in dem Moment. Da mein Kleiderschrank eh nicht viel hergab, entschied ich mich letztlich für das kurze schwarze Kleid, was Kira mir zur Trennung schenkte. Ihrer Meinung nach MUSSTE jede Frau jenes im Schrank haben, da man es immer und zu allen Gelegenheiten tragen könne und Männer damit leicht um den Finger zu wickeln seien. Na ja, wenn sie es sagte ... Seit diesem Tag hing es in meinem Schrank. Ungetragen. Es hing sogar noch ihr handgeschriebener Zettel daran, wo sie mir schwor, dass eines Tages ein Kerl genau das an mir entdecken würde, was sie schon lange in mir sah. Noch immer bewirkte diese kurze Notiz, dass mir Tränen in die Augen schossen, die sich nur schwer wegatmen ließen.
Atmen, hochschauen und wedeln, das Geheimnis jeder Frau, um unerwünschten Tränenfluss wieder loszuwerden. Ich hing das Kleid an die Schranktüre, kramte die roten High Heels von Philipp Plein hervor und stellte sie dazu. Aktuell könnte ich mir diese nicht mehr ohne weiteres leisten. Damals war es meine Rechtfertigung, dass ich mit diesem Tyrannen an der Seite nur das Beste verdiente und schenkte sie mir kurzerhand selbst. Ich nahm eine glitzernde lange Kette aus dem Schmuckkästchen auf der Kommode und hing sie mit über den Bügel. Sie betonte elegant meinen Ausschnitt und passte optimal zu den Steinchen an der Schnalle der Schuhe. Noch ein paar große silberne Kreolen dazu und der Look erschien mir perfekt für diesen Abend.
Nachdem das erledigt war, setzte ich mich an meinen kleinen Schminktisch in der Ecke und drehte mir lockere Beachwaves ein. Meine blonden langen Haare fühlten sich dann schön weich an und fielen gewollt unperfekt. Beim Make-up entschied ich mich für einen dezenten Look, aber mit auffallenden Smokey Eyes. Ich liebte es, wenn meine blauen Augen durch die dunkele Schattierung etwas verrucht aussahen und sündhaft leuchteten. Mir war klar, dass die Mädels am Abend auf Teufel komm raus Frischfleisch suchten. Das kam für mich zwar nicht infrage, doch zumindest wirkte ich so nicht wie das zurückgelassene hässliche Entlein an der Theke. Natürlich stand es mir frei, mich den anderen bei ihrem Beutefang anzuschließen, aber es reizte mich einfach nicht. Vielleicht, weil ich fast mein ganzes Leben in einer Beziehung verbrachte und bisweilen keinerlei Erfahrungen derart sammelte. Wie auch immer. Ich war keine Frau für jedermann und wollte es ebenso zukünftig nicht sein. Flirten musste ich wohl eh erst mal wieder lernen.
Allein bei dem Gedanken daran bekam ich Hitzewallungen. Schweißausbrüche beim ersten »Hallo« war sicher nicht das, was ein Mann erotisch fand. Mit meinen Haaren und dem Makeup war ich am Ende überraschenderweise relativ zufrieden. Schnell die Ohrringe an und dann war ich schon auf dem Weg zurück zur Kommode.
Ich kniete mich auf den kleinen flauschigen Teppich, der davor lag und wühlte in der Unterwäscheschublade. Das Klingeln meines Handys riss mich jäh aus den Gedanken und verpasste mir fast einen Herzinfarkt. Ich schreckte wie ein verängstigtes Häschen auf und fasste mir dabei ans Herz. Als wenn das helfen würde, mein Herz zu beruhigen ... Ich robbte rüber zum Handy und nahm ab. Prompt erklang die aufgedrehte Stimme von Kira.
»Hey süße, es bleibt doch bei heute Abend? Ahhh, ahhhh, ahhhh... Bevor du antwortest, solltest du wissen, dass ich ein Nein nicht akzeptieren werde. Du brauchst Spaß und Ablenkung und vielleicht sogar etwas heißen Sex!« Sie kicherte in den Hörer und ich sah sie förmlich mit erhobenem Zeigefinger in ihrer Wohnung stehen.
»Kira!«, kreischte ich zurück und lachte laut auf. »Ist ja gut, ich komme mit. Bin schon fast fertig. Aber den heißen Sex überlasse ich dir, den habe ich für mich nicht eingeplant.«, kicherte ich erneut los.
»Süße! Sex ist am besten, wenn er nicht geplant ist. Ich bin in einer Stunde bei dir!« Mit diesen Worten legte sie auf. Ich erstarrte. Eine Stunde? Ich hatte nicht mal meine Klamotten an und von Essen ganz zu schweigen. Alkohol war sicher keine gute Option, wenn ich nicht vorher aß. Mist! Hektisch kroch ich zurück zur Unterwäscheschublade und kramte mir wahllos einen Slip und einen BH heraus. Beim Aufstehen hielt ich kurz inne. Mir kamen Kiras Worte wieder in den Sinn. Sex plante man nicht. Was war, wenn ich tatsächlich jemanden kennenlernen würde.
Könnte ich mit einem fremden Mann Sex haben? Am ersten Abend? Nein! Rügte ich mich selbst. Das würde nicht passieren! Ich zog die zusammengewürfelte Unterwäsche an, nahm das Kleid vom Bügel und schlüpfte hinein. Fertig gestylt begutachtete ich mein Spiegelbild. Kira hatte recht. Das kurze Schwarze war traumhaft und mit den gewählten Highlights war das Outfit vollkommen. Ich fühlte mich wohl und sehr sexy, aber nicht billig und das war erst mal das Wichtigste. Ich guckte auf die Uhr. Essen gab es definitiv keines mehr. Ich packte meine Handtasche und checkte, ob alles drin war, was ich eventuell brauchen könnte. Mein Blick fiel zum gefühlt hundertsten Mal in den Spiegel. Ich war innerlich hin- und hergerissen. Erneut dachte ich an das Telefonat mit Kira. Ich musste verrückt sein, aber ich wollte einfach auf alles vorbereitet sein. In Windeseile zog ich Kleid und Kette wieder aus, warf beides aufs Bett und nahm mir ein passendes Wäsche-Set aus schwarzer und roter Spitze heraus. Mein erster eigener Unterwäschekauf nach Liam. Dass diese Alternative im Schrank lag, war mehr als Glück, denn es war das Einzige seiner Art und somit auch das Einzige, was nicht in Richtung Mauerblümchen in Baumwolle ging. Ich schlüpfte hinein, zog das Kleid und die Kette wieder an und setzte mich gerade auf die Couch, als es an der Tür schellte.
Beim ersten Klingeln des Weckers lag ich längst wach im Bett und starrte gedankenlos die Zimmerdecke an. Das kurze Treffen mit Lora ließ mich zwar endlich einschlafen, doch ich konnte nicht ausblenden, dass ein wichtiger und zugleich schwerer Tag bevorstand. Vor einigen Wochen kaufte ich das Kinderheim, in dem mein Bruder Larry und ich als Kinder lebten. Die dort gemachten Erfahrungen prägten mich extrem.
Selbst mein kleiner Bruder, der aus dieser Zeit zum Glück weniger schlechte Erinnerungen mitnahm, hatte davon einen Knacks wegbekommen.
Wem sollte man das verübeln. Wenn die Kindheit daraus bestand, statt normaler Liebe nur Strafen zu spüren, war man halt im Arsch.
Zumindest wurde anderen Kindern dieses Schicksal durch meinen Kauf erspart. Um Punkt sieben verlies ich das Haus und fuhr mit meinem Wagen auf direktem Wege zur Eröffnung. Man erwartete mich dort erst gegen neun, daher wollte ich bewusst unverhofft auftauchen, um zu sehen, wie es ablief, wenn man nicht mit mir rechnete. Nach und nach brachte ich den ganzen Laden auf Vordermann. Alle alten Erzieherinnen samt Heimleitung hatte ich entsorgt und neue fähige Angestellte eingestellt. Zudem fand ein Gespräch mit den Kindern statt. Mir war es wichtig, zu wissen und zu verstehen, was sie sich wünschten und was sie von all dem hielten. Ihre Ängste und Sorgen. So kam ich auch auf den Namen für ihr neues Zuhause. Den Kids ein liebevolles Dach überm Kopf zu bieten, nur darum ging es. Ich musste mir eingestehen, dass ich dazu jede Menge Hilfe benötigte, denn so emotionale Angelegenheiten schob ich gerne von mir weg. Ich entschied und behielt alles unter Kontrolle, aber die Handlungen selbst mussten andere übernehmen. Durch erfolgreiches Hand in Hand arbeiten, war das alte verrottete Heim namens *Blackhood children’s home* endlich Geschichte. Nun hatten die Kids ein von Liebe erfülltes Zuhause. Und den Namen, den wir in Gemeinschaftsarbeit aussuchten, passte perfekt dazu. »A little place of hope - children for life«.
Ich ließ ein großes Schild anfertigen, das bei der Eröffnung am Eingang des Hauses montiert wurde. Alle Kinder bekamen moderne Zimmereinrichtungen. Neue Betten und Schränke und alles, was sie sich sonst so wünschten. Mit Liebe konnte ich selbst nicht dienen, aber mit Geld und guten Mitarbeitern. Das würde den vorübergehenden Aufenthalt in dieser Einrichtung zumindest angenehmer gestallten. Ich hoffte inständig, dass dadurch weiteren Kindern das Glück von Larry und mir zuteilwürde und endlich eine Familie auftauchte, wo sie ankamen.
Am Hope - wie ich es immer kurz nannte – angekommen, schaute ich mir alles genau an und ließ die Stimmung auf mich wirken. Aus dem Garten erklang lautes Kinderlachen und der Geruch nach frisch gebackenen Plätzchen strömte durch das komplette Haus. Ich war stolz und hatte das Gefühl, hier etwas Gutes bewirkt zu haben. Nichtsdestotrotz wollte ich alles schnellstmöglich hinter mich bringen. Auch wenn hier nichts mehr optisch an das alte Kinderheim erinnerte, so hing es dennoch voller Erinnerungen an meine eigene Vergangenheit. Schlechte Erinnerungen, auf die ich nicht zurückblicken wollte.
Schlimm genug, dass mich diese in letzter Zeit wieder in ständigen Albträumen heimsuchten, wie so einen Waschlappen. Ich spürte Wut auf mich selbst in mir hochkochen und besann mich auf das Wichtige an diesem Tag. Hier waren nun gutherzig Seelen am Werk, die ich persönlich aussuchte und abgesehen davon wurde mir gebührender Respekt entgegengebracht. Ich hatte keinerlei Zweifel, dass es ausreichte, die Hand darauf zu halten und ansonsten Schwester Mary die Leitung zu überlassen. Um Punkt neun fiel der Startschuss. Der neue Name wurde angebracht und der Pressefuzzi knipste ein paar Fotos von dem höflichen Hände schütteln, was für diesen Scheiß hier nötig war. Viele Familien waren gekommen, um sich das Kinderheim und die Kinder anzusehen. Ich fand solche Situationen immer schon extrem skurril. Eine Menschenbeschauung, um zu sehen, wen man grob gesagt gebrauchen konnte. Ekelhaft und zugleich erforderlich. Leider gab es keine Alternative, wodurch die Kids ein Zuhause finden würden.
Ich hasste es schon damals zu unserer Zeit dort, daher war ich froh, dass der Spuk für meine Wenigkeit bald vorbei war und verabschiedete mich so schnell wie möglich. Im Auto lockerte ich meine Krawatte und warf sie auf den Beifahrersitz. Endlich ließ sich ein großer Haken an das Kinderheim machen und ich hatte somit eine Last weniger auf den Schultern. Nun hieß es nur noch den Abend rumkriegen und dann konnte ich mit ziemlicher Sicherheit auch wieder pennen ohne beschissene Träume. Wobei ich nichts dagegen hätte, jede Nacht zu vögeln. Ich fuhr in die Straße zum Joy und steuerte meinen Parkplatz in Hinterhof an. Als ich in die Einfahrt einbog, sah ich bereits frontal den roten Sportflitzer von Lora stehen. Gnade ihr Gott, wenn diese Diskussionen über »Mehr« jetzt wieder anfingen. Ich stieg aus und lehnte mich mit meinen Händen in den Hosentaschen an meinen SUV. Sollte sie ihren Arsch doch zu mir bewegen. Sie hatte ja Gesprächsbedarf, nicht ich. Ihre Unsicherheit war unübersehbar. Nach kurzem Zögern stieg sie aus und kam zu mir herüber. In meinem Gesicht stand deutlich lesbar, dass ich ihren Überraschungsbesuch mehr als scheiße fand und null Interesse daran hatte, meine Zeit mit ihr zu verbringen. Sie hob beschwichtigend die Hände vor sich, als sie das Wort ergriff.
»Ich möchte nur kurz mit dir reden, Tylor.«
»Und was genau bewegt dich zu der Annahme, dass ich das will?« Sie kam näher und legte eine Hand auf meinen Oberarm, wohl um mich zu besänftigen. Ich hob eine Augenbraue und ließ den Blick demonstrativ auf ihre Hand wandern. Auf der Stelle nahm sie diese herunter. Die Regeln waren klar. Und sie kannte sie, daher wunderte es mich, dass sie bewusst diese Grenze überschritt. Unter keinen Umständen berührte sie mich, ohne das ich es duldete. Das galt für jeden. Offensichtlich hatte ich also recht mit meiner Befürchtung. Sie dachte, die letzte Nacht hätte etwas zwischen uns oder meiner Meinung dazu geändert. Den Zahn musste ich ihr unmissverständlich ziehen, und zwar sofort. Ich verfluchte mich dafür, ihre verfickte Nummer gewählt zu haben. Okay, der Sex war gut. Aber so geil, dass es das hier wert war, definitiv nicht.
»Was willst du Lora? Ich habe noch andere Dinge zu tun als hier blöd rum zustehen!«
»Wollen wir nicht rein gehen und in Ruhe sprechen?«, fragte sie zögerlich und deutete mit einer Hand auf die Türe des Hintereingangs.
»Nein, wollen wir nicht! Sag, was du zu sagen hast und dann geh wieder.«
»Ich ... nun ja,... ich habe gedacht, dass wir vielleicht noch mal über uns reden können.« Ich lachte auf.
»Lora, was genau verstehst du nicht? Ich ficke mit dir. Das war´s! Ich will keine Beziehung! Ich will keine Liebe! Und schon gar nicht will ich dieses ständige Drama mit dir. Wenn du das nicht verstehst, werde ich mich halt nicht mehr melden. Mir ist es egal.« Ich hob die Arme als Zeichen der Gleichgültigkeit. »Ich werde dieses Gespräch nicht mehr führen. Weder heute noch an irgendeinem anderen beschissenen Tag. Es gibt kein uns! Und wird es auch niemals geben! Hast du das jetzt verstanden?«
»Aber ich wollte doch nur ...«, schniefte sie und kam einen weiteren Schritt auf mich zu. Erneut legte sie ihre Hand auf meinen Arm. Diesmal ließ ich sie gewähren. Es tat mir tatsächlich etwas leid, das ich sie derart anfahren musste, die Situation nervte mich dennoch ins Unermessliche. Dies hier brauchte ein unwiderrufliches Ende. Sie würde es sonst niemals abhaken. Meine Stimme klang nun bedachter, aber die Worte wählte ich trotzdem bewusst direkt und ehrlich.
»Ich weiß, was du wolltest und ich sage dir, es macht keinen Sinn. Du bist nicht die erste Frau, die das versucht und du wirst auch nicht die letzte sein. Ich fühle nicht, was du fühlst. Und das wusstest du von Anfang an. Es hat nichts mit dir zu tun, sondern mit mir.« Sie lachte theatralisch auf und trat ein Stück zurück.
»Es liegt an mir, nicht an dir ...«, äffte sie mich nach. »Die lass uns Freunde sein Nummer? Wirklich Tylor?«
»Nein, auch keine Freunde. Ich meine es ernst Lora. Ich will keine Frau an meiner Seite. Und das bezieht sich auf jede Frau. Ich will Spaß und Befriedigung. Nicht mehr und nicht weniger. Und es tut mir leid, aber das hier endet nun zwischen uns. Ich werde dich nicht mehr anrufen und du wirst mich nicht mehr anrufen! Zwischen uns wird nie wieder etwas laufen. Ich möchte dich nicht unnötig verletzen und unser Kontakt würde genau dazu führen.« Ich nahm ihre Hand und führte sie an meinen Mund. Ich gab ihr einen flüchtigen Handkuss, ließ sie los und ging. Keine Ahnung, was sie tat oder wie lange sie noch dort rumstand. Sobald ich den Club betrat, schloss ich die Türe hinter mir ab und sie damit aus. Zukünftig musste ich wohl oder übel auf ihre Dienste verzichten. Sehr schade! Sie war gut im Bett, aber es lag nicht in meinem Sinn, sie oder irgendwen sonst zu verletzen. Die direkten Worte waren erforderlich, damit sie es verstand und ihre Hirngespinste aufgab. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende hieß es doch immer so schön. Sie kam über mich hinweg. Irgendwann! Es war nicht das erste Mal, dass eine Frau sich mehr versprach. Und das, obwohl ich immer ehrlich und offen mit meinen Absichten umging. Schon vor dem ersten Sex machte ich diese klar und ließ auch keinen Raum für Eventualitäten oder Spekulationen. Und alle wussten auch, dass sie kein Alleinstellungsmerkmal bei mir erhielten. Was mir gefiel, nahm ich mir. Wann und wo ich Lust hatte. Lora musste leider daran erinnert werden.
»Ben?«
»Hey Tylor. Was treibt dich um diese Uhrzeit schon hier her?« Ben war der Leiter des Joy. Quasi meine rechte Hand. Er hatte die Befugnis, Entscheidungen im gewissen Rahmen zu treffen, wusste aber genau, wie weit seine Kompetenzen reichten. Im Laufe der Jahre hatten wir uns angefreundet, sofern man das bei mir so nennen konnte. Zumindest gehörte er zu einem ausgewählten Kreis von Menschen, die mich privater kannten.
»Ich wollte sichergehen, dass für heute Abend alles steht!«
»Klar. Alles erledigt! Die Separees sind vorbereitet. Wenn die benötigt werden sollten, sind sie startklar. Der VIP Bereich ist abgeriegelt und die Stammgäste wissen auch, dass dieser heute nicht zur Verfügung steht. Der normale Partybetrieb wird nicht gestört sein. Essen und Trinken ist organisiert. Alles ist im grünen Bereich!« Das genügte mir als Aussage, ich musste das Gesagte nicht extra kontrollieren. Ben verstand seinen Job, und ich hatte selten etwas zu beanstanden und wenn, dann nur Kleinigkeiten, wobei aber eher die Angestellten versagt hatten und nicht er. Dennoch war es sein Job, diese im Auge zu behalten. Wenn ich meine Kontrolle an ihn abgab – was eh nicht zu meinen leichtesten Übungen gehörte – dann verließ ich mich darauf, dass er die Kontrolle behielt.
»Klingt gut. Dann bin ich auch direkt wieder weg. Ich werde gegen neun Uhr hier sein. Verziehe mich dann aber erst noch ins Büro. Die übrigen Gäste kommen ab halb elf. Stell sicher, dass sich alle wohlfühlen und die Security genau darauf achtet, wer nach oben darf und wer nicht.« Auf meinem Weg zum Ausgang hielt ich noch mal kurz inne. »Ach Ben! Für den Fall der Fälle, dass Lora hier auftauchen sollte ... Sie darf gerne in den Club, aber zukünftig hat sie im VIP-Bereich und in den Privaträumen nichts mehr zu suchen!« Er schaute verdutzt, nickte meine Anweisung aber kommentarlos ab. Ich verließ das Joy so, wie ich kam, durch die Hintertüre.
Zum Glück war Lora verschwunden. Auf diese Weise entging ich zumindest einem weiteren Drama an diesem Tag. Meine Vorfreude auf den Abend hielt sich in Grenzen. Menschen waren nicht so meins. Zwar freute ich mich darauf, einige von ihnen zu sehen, so wie meine Geschwister. Aber der Rest war mir nur lieb, wenn zwischen ihnen und mir Abstand lag. Eine Menge Abstand. Da ich Larry aber versprach, mich zumindest zu bemühen, blieb mir keine andere Wahl. Vorerst musste ich jedoch dringend unter die Dusche und die Strapazen des Tages runterspülen. Der Abend würde früh genug starten und sicherlich genau so schnell nerven. Die meiste Zeit würde ich damit beschäftigt sein, nett zu unwichtigen Arschlöchern und überkandidelten Damen zu sein. Es ließ sich also davon ausgehen, dass mir mit großer Wahrscheinlichkeit ne geile Nummer auf der Feier verwehrt blieb. Daher musste ich mir zumindest unter der Dusche die Zeit nehmen und mir selbst einen runterholen. Vielleicht auch zweimal. Mein kleiner Freund benötigte dringend mehr Aufmerksamkeit. Und das zeitnah! Meine eigenen Hände oder die Nummer mit Lora waren gut, aber zu kurz. In Zukunft brauchte ich mal wieder eine Lady für die ganze Nacht. Mehrfach. Ausgiebig. Leidenschaftlich. Dreckig. Intensiv!
Die Mädels kamen mit einer mega Laune und laut dröhnend die Treppe hinauf gepoltert. Ihre Euphorie war geradezu ansteckend. Strahlend empfing ich sie an der Wohnungstüre und drückte alle beim Reinkommen kurz an mich. Sie murmelten etwas darüber, wie toll ich aussah, und ich erwiderte die Floskeln. Das war halt so dieses übliche Tamtam. Genau wie die Frage, ob es jemandem gut ginge. Mal geradeheraus gesagt, kaum einer wollte darauf eine ehrliche Antwort. Im Gegenteil! Es war einem eher unangenehm, wenn doch mal jemand ehrlich antwortete und daraus dann ein Gespräch über irgendwelche schwierigen Umstände oder Krankheiten entstand. Natürlich tat es einem leid, aber eben meistens auch nicht mehr. Und bei den Menschen, wo es einen wirklich interessierte, die sah man in der Regel nicht nur einmal im halben Jahrtausend, so das sich solch unangenehme Situationen überhaupt gar nicht entwickelten. Dieses Problem trat nur auf, wenn man sich schon länger aus den Augen verlor. Nur das normale Gerede. »Oh toll siehst du aus!«, »Ich ruf dich an!«, »Wir müssen uns mal wieder öfter sehen!« Bla, bla, bla. Kira kam als letzte und riss mich mit ihrem Geschrei aus meinen beiläufigen Gedanken. »Heilige Scheiße! Hast du nicht gesagt, du willst heute Nacht keinen Sex?« Sie stand noch immer im Hausflur und ihre Tonlage war nicht gerade diskret. Ich zog sie in die Wohnung und schloss schleunigst die Türe hinter uns. Wobei das in der Eile lauter als gewollt ablief.
»Spinnst du? Meine Nachbarn!«, mahnte ich sie.
»Entschuldige.«, kicherte sie mit der Hand vor dem Mund. »Aber Himmel, du bist heiß! Also wenn du heute keinen Typen um den Verstand bringst, dann lebe ich ein Jahr im Zölibat!« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. »Und du weißt, das wird niemals passieren!« Die Art, wie sie dastand, ließ mich die Peinlichkeit vor meinen Nachbarn wieder vergessen.