Epistolare Christologien des Neuen Testaments - Dimitry Husarov - E-Book

Epistolare Christologien des Neuen Testaments E-Book

Dimitry Husarov

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Theologische Hochschule Friedensau, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die Theologie des Paulus, sofern sie konkret ist, nimmt Christus wahr. Alles andere ist Konsequenz oder Abstraktion.“ Wenn man nun sich der Forschung der Person und des Werkes Christi zuwendet, kommt man zum Herz nicht nur der paulinischen Theologie, sondern zu den tiefsten Gründen des christlichen Glaubens. Die Aufgabe und der Sinn der Christologie besteht in der Darstellung der „Christusgeschehens“ in ihren vielfachen Facetten und von verschiedenen Seiten. Jeder Christ sollte per definitionem mit Freude und Anbetung erfüllt werden, von jedem winzig kleinen Detail, jedem sogar fast unbemerkbaren Strich zum Portrait dessen, wessen Namen er trägt. Daher genießt die christologische Forschung ihre Aktualität, sogar ihre Brisanz in jedem Zeitalter, in jeder Gesellschaft, in jedem Kurs und unter jeder Fragestellung. Die moderne Christologie hat sich von der Enge der Fragestellung nach der Person Jesu, nach seinem Sein losgelöst und hat auch sein Werk, sein Tun, zu ihrem Gegenstand gemacht. Die Lehre von Christo ist daher immer eine Soteriologie. Das war aber nicht immer und nicht für jeden so. Die verschiedenen Christologien bemühen sich nicht im gleichen Maß um das Heil der Menschen. Die christologischen Abhandlungen des Neuen Testamentes widersprechen einander in keiner Hinsicht. Sie beleuchten Christus von verschiedenen Seiten und unter verschiedenen Gesichtspunkten. Betrachtet man verschiedene Autoren und Werke, wird man sich wundern, inwieweit unterschiedlich sie Christus darstellen. In dieser Arbeit geht es um den Versuch eines Vergleiches einiger christologischen Darstellungen. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, die Christologie des Apostels Paulus und die Christologie des vorpaulinischen Hymnus Phil 2,6-11 gegenüberzustellen.

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Inhaltsverzeichnis
1 Der Philipperhymnus 2,6-11 und seine christologische Aussage
1.1 Exegetische Vorüberlegungen
1.1.1 Paulinische Autorschaft des Hymnus?
1.1.2 Der Aufbau des Hymnus
1.2 Die Einzelexegese des Hymnus.
1.3 Christologie des Hymnus.
1.3.1 Die Aussage der ersten Strophe des Hymnus
1.3.2 Die Aussage der zweiten Strophe des Hymnus
2 Christologie des Apostels Paulus
2.1 Die Hoheitstitel Jesu in der paulinischen Verkündigung
2.1.1 Jesus der Christus
2.1.2 Jesus der Herr
2.1.3 Jesus der Sohn Gottes
2.1.4 Andere christologische Bezeichnungen.
2.1.5 Die Bedeutung der Titel und die Gottheit Jesu.
2.1.6 Zusammenfassung
2.2 Die Christologie in „drei christologischen Bewegungen“
2.2.1 Erste christologische Bewegung - die Sendung.
2.2.2 Zweite christologische Bewegung - das Heilswerk
2.2.3 Dritte christologische Bewegung - die Vollendung.
2.2.4 Fazit
3 Der Vergleich der paulinischen Christologie mit den christologischen
3.1 Die Titel Jesu und der Christushymnus Phil 2,6-11
3.2 Drei christologische Bewegungen des Paulus vs. zwei des Hymnus
4 Fazit: Das paulinische christologische Gedankengut

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Einleitung

„Die Theologie des Paulus, sofern sie konkret ist, nimmt Christus wahr. Alles andere ist Konsequenz oder Abstraktion.“1Wenn man nun sich der Forschung der Person und des Werkes Christi zuwendet, kommt man zum Herz nicht nur der paulinischen Theologie, sondern zu den tiefsten Gründen des christlichen Glaubens. Die Aufgabe und der Sinn der Christologie besteht in der Darstellung der „Christusgeschehens“ in ihren vielfachen Facetten und von verschiedenen Seiten. Jeder Christ sollte per definitionem mit Freude und Anbetung erfüllt werden, von jedem winzig kleinen Detail, jedem sogar fast unbemerkbaren Strich zum Portrait dessen, wessen Namen er trägt. Daher genießt die christologische Forschung ihre Aktualität, sogar ihre Brisanz in jedem Zeitalter, in jeder Gesellschaft, in jedem Kurs und unter jeder Fragestellung.

Die moderne Christologie hat sich von der Enge der Fragestellung nach der Person Jesu, nach seinem Sein losgelöst und hat auch sein Werk, sein Tun, zu ihrem Gegenstand gemacht. Die Lehre von Christo ist daher immer eine Soteriologie.2Das war aber nicht immer und nicht für jeden so. Die verschiedenen Christologien bemühen sich nicht im gleichen Maß um das Heil der Menschen. Die christologischen Abhandlungen des Neuen Testamentes widersprechen einander in keiner Hinsicht. Sie beleuchten Christus von verschiedenen Seiten und unter verschiedenen Gesichtspunkten. Betrachtet man verschiedene Autoren und Werke, wird man sich wundern, inwieweit unterschiedlich sie Christus darstellen. In dieser Arbeit geht es um den Versuch eines Vergleiches einiger christologischen Darstellungen. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, die Christologie des Apostels Paulus und die Christologie des vorpaulinischen Hymnus

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Phil 2,6-11 gegenüberzustellen. Dabei werden mehrere Ziele verfolgt, die dem Aufbau des Aufsatzes entsprechen: 1. ein Entwurf eines Schemas der christologischen Aussage des Hymnus Phil 2,6-11; 2. eine Darstellung der paulinischen Christologie; 3. ein Vergleich der Christologien und Herauskristallisierung des christologischen Gedankengutes des Paulus.

Für das Erreichen der gesetzten Ziele werden in dieser Arbeit folgende methodologischen Schritte unternommen: 1. Im ersten Abschnitt werden die Fragen nach der Autorschaft und

2. Die Darstellung der paulinischen Christologie erfolgt in zweifacher

3. Das dritte Kapitel der Arbeit vergleicht die Ergebnisse der ersten und zweiten Abschnitte. 4. Als Ergebnis stellt die Arbeit das Gedankengut der paulinischen

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1 Der Philipperhymnus 2,6-11 und seine christologische

Aussage

Im Brief an die Philipper begegnet man einem berühmten christologischen Urhymnus. Der Hymnus gehört mit Recht zu einem der plastischen und zugleich komplizierten Text des Neuen Testaments.3Diese Stelle bietet eine erste breite Christologie, die drei Modi Christi (Präexistenz, irdische Existenz und Erhöhtsein) und den Weg Christi unter den Gesichtspunkten „Präexistenz-Inkarnation-Tod-Erhöhung“ beschreibt.4

Der Hymnus ist in einer erhabenen Sprache geschrieben und schließt eine Fülle von Gedanken ein. Das macht seine Interpretation schwierig und bietet einen großen Raum für Diskussionen und verschiedene Deutungsmöglichkeiten. Folgende Punkte gehören zu den wichtigsten und häufigsten Streit- und Diskussionsfragen zum Christushymnus in Phil 2,6-11: 1. Vorpaulinischer oder paulinischer Ursprung des Hymnus. 2. Der Aufbau des Hymnus.

3. Die christologische Konzeption des Hymnus: steht der Mythus vom Urmenschen im Hintergrund (erster/zweiter Adam), die Christologie des Knechtes Gottes oder die des Herrn.

4. Eine Vielfalt der komplizierten Ausdrücke und Gedanken, die der Hymnus enthält, z.B.: die Gestalte (Gottes und Knechtes), der Raub des Gottgleichseins, die Kenosis und die Erniedrigung, die menschliche Erscheinung, die Erhöhung und die Trias in den Versen 10 und 11. In dieser Arbeit werden nicht alle diese Fragen in den Einzelheiten beantwortet werden. Das entspricht dem Ziel dieser Darstellung nicht. Die Berührung mit ihnen kann man jedoch nicht ganz vermeiden. In den exegetischen Vorüberlegungen werden nur manche diese Fragen - der Autorschaft und des Aufbaus - erwähnt. In der Einzeltextexegese wird einen Versuch unternommen, einige Einzelausdrücke zu deuten und die christologische Konzeption des Hymnus zu definieren. Die

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christologische Aussage des Hymnus bildet das Ergebnis dieses Abschnitts der Arbeit.

1.1 Exegetische Vorüberlegungen

1.1.1 Paulinische Autorschaft des Hymnus?

Die Meinungen der Forscher in der Frage der Autorschaft des Hymnus sind geteilt. E. Lohmeyer, „dessen Verdienste um die Interpretation von Phil. 2,6-11 nicht hoch genug zu rühmen sind,“5sieht in diesem Hymnus einen altchristlichen aramäischen Psalm.6Das Aufweisen der Aramäismen im Text gelte als erwiesen. Es gibt auch Vorstellungen, Paulus habe einen jüdisch-gnostischen Hymnus übernommen. Käsemann betont die Verankerung des Textes in der Gedankenwelt des Hellenismus.7

Für den nichtpaulinischen Charakter des Hymnus sprechen die zahlreichen paulinischen Hapaxlegomena (morfh/|,i; sa, a` rpagmo. n, u` peru, ywsen.,katacqoni, wn),und nicht typisch paulinischen Christusbezeichnungen und Ausdrücke (dou,lou, e` auto. n ev ke, nwsen, sch, mati,,ev tapei, nwsen)und das Fehlen des paulinischen soteriologischenu` pe. r h` mw/ nÅ8

Dieser Meinung sind aber nicht alle Exegeten. Eine Reihe von den Autoren halten an der paulinischen Herkunft des Hymnus fest. Dazu gehören R.P. Martin, R. Deichgräber, W.G. Kümmel.9