Erfolgreiche Websites für öffentliche Einrichtungen für Dummies - Dorothea von Ruediger - E-Book

Erfolgreiche Websites für öffentliche Einrichtungen für Dummies E-Book

Dorothea von Ruediger

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Beschreibung

Zielgruppengerechte Websites für Behörden, Verwaltungen, Universitäten und Co.

Öffentliche Einrichtungen sind verpflichtet, Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen nutzerfreundliche und barrierefreie digitale Serviceleistungen anzubieten. Die Anforderungen an Webauftritte von Behörden steigen stetig und damit die Komplexität bei der Umsetzung. Hier setzt dieses praxisorientierte Buch des erfahrenen Beratungsduos Dorothea von Ruediger und Jens H. Wilhelm an. Es bietet Projektverantwortlichen im öffentlichen Sektor, aber auch Agenturen, die Ausschreibungen gewinnen möchten, das erforderliche Know-how, um Webprojekte erfolgreich zu planen und Schritt für Schritt umzusetzen. Mit zahlreichen Beispielen und Interviews.

Sie erfahren

  • Warum Verwaltungen im Internet barrierefrei vertreten sein müssen
  • Wie Sie Nutzererwartungen verstehen und erfüllen
  • Wie Sie einen Internetauftritt planen und umsetzen
  • Wie Sie Ausschreibungen machen

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Erfolgreiche Websites für öffentliche Einrichtungen für Dummies

Schummelseite

WICHTIGE BEGRIFFE UND DEFINITIONEN

eGovernment

eGovernment bezeichnet die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien durch staatliche Institutionen, um Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten und den Bürgern digitale Dienstleistungen anzubieten.

Onlinezugangsgesetz (OZG)

Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen in Deutschland, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch online anzubieten, um den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen zu erleichtern.

Content-Management-System (CMS)

Ein Content-Management-System (CMS) ist eine Software, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, digitale Inhalte wie Texte, Bilder und Videos zu erstellen, zu verwalten und zu bearbeiten, ohne tiefgehende technische Kenntnisse zu benötigen.

Merkmale verschiedener CMS

Content-Management-Systeme (CMS) bieten verschiedene Unterschiede und Vorteile, die je nach Anwendungsfall und spezifischen Anforderungen variieren. Zu den bekanntesten CMS gehören WordPress, Joomla!, Drupal und TYPO3.

WordPress: benutzerfreundlich, viele Themes und Plug-ins, ideal für Blogs und kleine bis mittelgroße Websites, einfache Installation und VerwaltungJoomla!: gute Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität, geeignet für komplexe Websites und Online-Communitys, umfangreiche BenutzerverwaltungDrupal: hohe Flexibilität und Skalierbarkeit, ideal für große, komplexe Websites, erfordert fortgeschrittene technische KenntnisseTYPO3: leistungsfähiges CMS, beliebt in Europa, geeignet für große Unternehmenswebsites und komplexe Anwendungen, erfordert tiefgehende technische Kenntnisse
Responsives Design

Responsives Design ist ein Ansatz im Webdesign, bei dem Websites so gestaltet werden, dass sie sich automatisch an die verschiedenen Bildschirmgrößen und Geräte anpassen, um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten.

GESETZLICHE VORGABEN UND RICHTLINIEN

Übersicht über relevante Gesetze und Verordnungen

Im Zusammenhang mit Webangeboten der öffentlichen Verwaltung greifen unter anderem die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die den Schutz personenbezogener Daten in der EU regelt, das Onlinezugangsgesetz (OZG), das die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in Deutschland vorantreibt, und das Vergaberecht, das die Regeln und Verfahren für die öffentliche Auftragsvergabe festlegt.

Wichtigste Anforderungen und Fristen

Die wichtigsten Anforderungen und Fristen umfassen die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zum Schutz personenbezogener Daten, die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) bis Ende 2022 zur Bereitstellung digitaler Verwaltungsleistungen, die Einhaltung der Barrierefreiheitsanforderungen gemäß dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV), die spätestens bis 2025 umgesetzt sein müssen, sowie die Beachtung der Vergabevorschriften für öffentliche Aufträge, um Transparenz und Fairness im Beschaffungsprozess sicherzustellen.

PROJEKTMANAGEMENT-ANSÄTZE

Wichtige Schritte im Projektmanagementprozess
Projektinitiierung: Definition von Projektzielen, -umfang und -anforderungen sowie Stakeholder-AnalyseProjektplanung: Erstellung eines detaillierten Projektplans inklusive Zeitplan, Budget und RessourcenbedarfProjektdurchführung: Umsetzung der geplanten Aufgaben und Aktivitäten, Koordination des Projektteams und Verwaltung der RessourcenProjektüberwachung und -steuerung: kontinuierliches Monitoring des Projektfortschritts, Identifikation und Management von Risiken und Anpassung des Plans bei BedarfProjektabschluss: formale Abnahme der Projektergebnisse, Dokumentation der Erkenntnisse und Erfahrungen sowie Abschlussbericht und Evaluierung
Häufig verwendete Tools und Techniken

Häufig verwendete Tools und Techniken im Projektmanagement umfassen:

Projektmanagement-Software: Anwendungen wie Microsoft Project™, Trello™, Asana™ oder JIRA™ zur Planung, Verfolgung und Verwaltung von ProjektenGantt-Diagramme: visuelle Darstellungen des Projektzeitplans, die Abhängigkeiten und Fortschritte aufzeigenKanban-Boards: Werkzeuge zur Visualisierung von Arbeitsabläufen, häufig verwendet in agilen Projekten, um den Fortschritt von Aufgaben zu verfolgenRisikoanalyse: Methoden zur Identifikation, Bewertung und Priorisierung von Risiken sowie der Entwicklung von RisikomanagementstrategienScrum-Methoden: Techniken wie Daily Stand-ups, Sprint Planning, Sprint Reviews und Retrospektiven zur iterativen und inkrementellen Projektentwicklung

ZIELGRUPPENANALYSE

Wichtige demografische Merkmale
Alter: identifiziert spezifische Bedürfnisse und PräferenzenGeschlecht: zeigt Unterschiede in Nutzung und AnforderungenBildungsstand: passt Komplexität und Art der Informationen anberuflicher Hintergrund: liefert Einblicke in relevante Dienste und InformationenEinkommensniveau: gibt Aufschluss über wirtschaftliche Faktoren und ZugangsmöglichkeitenWohnort: differenziert zwischen urbanen und ländlichen Bedürfnissen
Nutzerzentrierung
Nutzerinterviews: sammeln detaillierte Informationen über Bedürfnisse, Verhaltensweisen und ErwartungenOnline-Umfragen: bieten eine breitere Datenbasis und identifizieren Trends und GemeinsamkeitenWebanalysedaten: liefern Erkenntnisse über Nutzerverhalten und NutzungsmusterFokusgruppen: ermöglichen tiefere Diskussionen und das Verstehen von Motivationen und ProblemenKombination von Methoden: führt zu detaillierten und aussagekräftigen Personas für nutzerzentrierte Weblösungen
Tipps zur Nutzerbeteiligung
regelmäßige Umfragen, Interviews und Fokusgruppen: helfen, die Perspektiven der Nutzerinnen und Nutzer zu verstehen und zu berücksichtigenUsability-Tests: Nutzerinnen und Nutzer probieren Prototypen oder bestehende Versionen der Website aus, um Benutzerfreundlichkeitsprobleme zu identifizieren und zu behebenBeta-Versionen: ausgewählten Nutzergruppen zur Verfügung stellen, um echtes Feedback zu sammeln und die Akzeptanz zu erhöhenWorkshops und Co-Creation-Sessions: fördern die direkte Zusammenarbeit mit den Nutzern und integrieren deren Perspektive in den GestaltungsprozessOnline-Feedback-Formulare und Benutzerforen: ermöglichen kontinuierliche Rückmeldung und Diskussion, wobei Nutzermeinungen und Anregungen wertgeschätzt und ernst genommen werden

KOMMUNIKATION UND INTERAKTION

Best Practices für die Interaktion im Internet mit Bürgerinnen und Bürgern
effektive Kommunikation: klare, verständliche Informationen für alle Bürgerinnen und BürgerMehrsprachigkeit: wichtige Informationen in mehreren Sprachen, besonders in diversen RegionenTransparenz: Offenheit über Prozesse und Entscheidungen, regelmäßige UpdatesBarrierefreiheit: Einhaltung von Webdesign-Standards für ZugänglichkeitFeedback: einfache Wege für Bürgerinnen und Bürger, um Feedback zu geben (Online-Formulare, Umfragen, Foren, Social Media)persönliche Antworten: zeitnahe, individuelle Beantwortung von Anfragenintuitive Navigation: klare Menüs und Suchfunktionen auf der WebsiteKontaktinformationen: leichter Zugang zu Telefonnummern und E-Mail-AdressenBürgerbeteiligung: Workshops, Online-Foren, öffentliche Konsultationen
Wichtige Social-Media-Plattformen und ihre Nutzung
Facebook™: für ausführliche Infos, Ankündigungen, Veranstaltungen, Bürgerfragen und DiskussionenX™: für kurze Nachrichten, Echtzeit-Updates, Ankündigungen und Dialog mit BürgernInstagram™: für visuelle Inhalte, Bilder, Videos, Storys und IGTVLinkedIn™: für berufliche Netzwerke, Fachkommunikation, Stellenanzeigen und FachartikelTikTok™: für kurze Videos in einem stark von Jugendlichen frequentierten UmfeldYouTube™: für längere Videos, Erklärungen, Veranstaltungsaufzeichnungen und InterviewsWhatsApp™: für direkte, persönliche Kommunikation, Updates und Notfalldienste

AUSSCHREIBUNGEN UND VERGABERECHT

Wichtige Punkte bei der Erstellung eines Lastenhefts
Projektziele: klare, messbare und erreichbare Ziele definierenAnforderungsanalyse: funktionale und nicht funktionale Anforderungen detailliert beschreibenProjektumfang: festlegen, welche Aufgaben und Leistungen erbracht werden sollenRahmenbedingungen: technische, organisatorische und rechtliche Vorgaben klar definierenStakeholder-Einbindung: relevante Interessengruppen einbeziehenErfolgskriterien: Kriterien für Fortschritt und Qualität festlegen
Vergaberecht
Rechtsrahmen: Sicherstellung transparenter, wettbewerbsorientierter und diskriminierungsfreier VergabePrinzipien: Transparenz, Wettbewerb, GleichbehandlungSchwellenwerte: bestimmen Vergabeverfahren; europaweite Ausschreibungen oberhalb, nationale Verfahren unterhalbVergabephasen: Bekanntmachung, Angebotsphase, Angebotsöffnung, Bewertung, ZuschlagserteilungKriterien: Eignung und Zuschlag, klare Formulierung für objektive BewertungRechtsschutz: Nachprüfungsverfahren bei Rechtsverletzungen
Tipps zur Bewertung von Angeboten
Bewertungskriterien festlegen: definierte, objektive Kriterien vor Angebotsabgabe kommunizieren (Preis, Qualität, Leistung, Service)Gewichtung der Kriterien: klare, transparente Gewichtung zur Bedeutung im Gesamtzusammenhangstandardisiertes Bewertungsverfahren: Punktesystem zur Vergleichbarkeit der AngeboteTeamarbeit und unabhängige Bewertung: Bewertungsgruppe aus Fachleuten, unabhängige Bewertungen vor gemeinsamer Diskussiondetaillierte Dokumentation: Dokumentation des gesamten Bewertungsprozesses und der EntscheidungenReferenzen und Erfahrungsberichte: Einbeziehung früherer Projekte und Kundenbewertungen in die Bewertunggesamtwirtschaftliche Betrachtung: langfristige Kosten und Nutzen neben dem Angebotspreis berücksichtigen (Wartung, Betrieb, Lebenszyklus)transparente Kommunikation: klare Erläuterung der Entscheidung an die Bieter nach Abschluss der Bewertung
Budgetierung und Kostenplanung:
Projektumfang klar definieren; detailliertes Lastenheft als Grundlage; alle funktionalen und nicht funktionalen Anforderungen sowie erwartete Ergebnisse umfassenvergangene Projekte analysieren; ähnliche Projekte als Vergleichsbasis nutzen. potenzielle Kostenpunkte besser einschätzenExpertenschätzungen einholen; erfahrene Teammitglieder und externe Fachleute beteiligen; Erfahrung und Fachwissen nutzendetaillierten Plan erstellen; Aufgabenliste erstellen und Projekt in kleine Schritte zerlegen; Kosten und Zeitaufwand für jede Aufgabe schätzen und summierenRessourcenbedarf ermitteln; benötigte Ressourcen identifizieren: Personal, Software, Hardware und Materialien; Miet-, Kauf- und Lizenzkosten berücksichtigenZeitaufwand kalkulieren; Zeitbedarf für jede Phase und Verfügbarkeit der Teammitglieder berücksichtigen; realistischer Zeitplan zur Vermeidung von VerzögerungenReserve für unvorhergesehene Kosten einplanen; »Contingency« für unerwartete Ausgaben; Risiko von Budgetüberschreitungen minimierenregelmäßige Überprüfungen und Anpassungen; Projekte entwickeln sich, neue Anforderungen und Herausforderungen möglich; flexibel bleiben und frühzeitig reagieren
Einsparpotenziale durch Open Source

Durch die Nutzung von Open-Source-Software können Organisationen die Gesamtkosten ihrer Webprojekte erheblich senken und gleichzeitig Qualität und Funktionalität gewährleisten.

Open-Source-Software bietet zahlreiche Einsparpotenziale für Webprojekte:

keine Lizenzgebühren: Open-Source-Software ist in der Regel kostenlos verfügbar, wodurch initiale und laufende Lizenzkosten entfallen.Anpassbarkeit: Der frei zugängliche Quellcode ermöglicht es, die Software intern an spezifische Bedürfnisse anzupassen, was zusätzliche Kosten für proprietäre Anpassungen vermeidet.Community-Unterstützung: Eine große und aktive Community liefert regelmäßig Updates und Sicherheitspatches, was den Bedarf an kostenpflichtigem Support reduziert.keine Vendor-Lock-in: Die Unabhängigkeit von einem einzigen Anbieter erlaubt es, bei Bedarf problemlos zu einer anderen Lösung zu wechseln, ohne hohe Umstellungskosten.Interoperabilität: Open-Source-Software lässt sich leicht mit anderen Systemen integrieren, wodurch Entwicklungskosten für Schnittstellen reduziert werden.Skalierbarkeit: Viele Open-Source-Lösungen sind skalierbar, sodass sie mit den Anforderungen wachsen und keine sofortige Investition in teure Enterprise-Lösungen erforderlich ist.geringe Schulungskosten: Verfügbare Schulungsmaterialien und -ressourcen sind oft kostenlos, was die Kosten für Einarbeitung und Schulung senkt.Sicherheitsvorteile: Transparenter Quellcode ermöglicht schnelle Erkennung und Behebung von Sicherheitslücken, was das Risiko teurer Sicherheitsvorfälle verringert.langfristige Kosteneffizienz: Langfristig bleiben Betriebskosten niedrig, da kontinuierliche Verbesserungen und Entwicklungen durch die Community erfolgen, ohne teure Upgrades.

 

Erfolgreiche Websites für öffentliche Einrichtungen für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2025

© 2025 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This book is published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Dieses Buch wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverillustration: © Malambo C/peopleimages.com - stock.adobe.comKorrektur: Isolde Kommer

Print ISBN: 978-3-527-72194-8ePub ISBN: 978-3-527-84768-6

Über die Autoren

Dorothea von Ruediger studierte nach dem Abitur in Hannover an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Universitaire de Jussieu Paris und schloss ihr Studium mit dem 1. Staatsexamen in den Fächern Biologie und Deutsch ab. Im Anschluss absolvierte sie ein Referendariat für die Sekundarstufe II mit Abschluss 2. Staatsexamen in Stade. Ab 1986 arbeitete sie in der Erwachsenenbildung und ab 1990 in führender Position in einer PR-Agentur in Düsseldorf. Hier beriet sie unter anderem verschiedene Bundesministerien. 2000 gründete sie mit Jens H. Wilhelm ein IT-Unternehmen mit Sitz in Wuppertal und Berlin und leitet dieses mit ihm gemeinschaftlich bis heute als geschäftsführende Gesellschafterin.

Jens H. Wilhelm absolvierte nach dem Abitur in Krefeld und der Bundeswehr eine Lehre zum Maschinenbauer. 1988 schloss er ein Studium der Politikwissenschaften, Geschichte und Italianistik an der Uni-GH-Duisburg und der Università per Stranieri in Perugia ab. Von 1988 bis 1994 war er Berater und Gruppenleiter in einer PR-Agentur. 2000 gründete er zusammen mit Dorothea von Ruediger ein IT-Unternehmen mit Sitz in Wuppertal und Berlin und ist bis heute geschäftsführender Gesellschafter.

Beide Autoren gewannen bereits 1995 erste Aufträge von öffentlichen Auftraggebern. 1996 brachten sie das Bundesumweltministerium als eines der ersten deutschen Ministerien ins Internet. Seitdem unterstützen sie Kunden aus dem öffentlichen Sektor und dem Mittelstand in allen Phasen der digitalen Kommunikation.

Danksagung

Die Autorin und der Autor danken Elske Ludewig und Dr. Andreas Weller für die zahlreichen wertvollen Hinweise bei der Erstellung dieses Buches.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Was Sie nicht lesen müssen

Annahmen über die Leserinnen und Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Helfen Sie mit, dieses Buch aktuell zu halten

Teil I: Warum braucht die Verwaltung Websites?

Kapitel 1: Die Geschichte der Behördenwebsites

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Behördenwebsites

Wie Verwaltungstransparenz den Dialog auf Augenhöhe zwischen Bürgern und Verwaltung ermöglicht

Deutschland möchte unter die europäischen Top 10 der digitalen Verwaltung

Wie die technologische Entwicklung die Behördenkommunikation verändert

Warum es auch von der Politik abhängt, wie Websites von Behörden aussehen

Drei Schritte vor und zwei zurück – warum das OZG nicht richtig vorankommt

Kapitel 2: Warum Verwaltungen im Internet barrierefrei vertreten sein müssen

Die Bedeutung von Barrierefreiheit

Wie Sie die Zugänglichkeit Ihrer Website selbst prüfen und verbessern

Wie die Prüfung der Barrierefreiheit abläuft

Wie Sie mit Datenschutz und Haftung umgehen

Kapitel 3: Nutzererwartungen verstehen und erfüllen

Warum unterschiedliche Erwartungen an Webangebote von Stadt, Land, Bund und Universitäten bestehen

Wie sich eine stärkere Nutzerorientierung auszahlt

Wie man Behörden durch den Einsatz von Chatbots entlasten kann

Herausforderungen als Chancen erkennen

Wie Sie eine Feedbackkultur etablieren

Analysieren Sie das Nutzerverhalten

Welche gängigen Statistiktools es gibt

Nutzen von KI für Analyse und Usability

Wie KI trainiert wird

Das Google-Dilemma

Teil II: Wie man einen Internetauftritt plant

Kapitel 4: Bedarfsanalyse: Braucht Ihre Behörde einen Internetauftritt?

Welche Ziele verfolgt Ihre Behörde im Internet?

Wie Sie Bedarfe Ihrer Zielgruppen ermitteln können

Wie Sie Community-Software zur Ermittlung von Bedarfen einsetzen

Wie Sie SWOT-Analysen für Planung und Verbesserung nutzen

Kapitel 5: Zielgruppen richtig identifizieren

Warum eine Zielgruppensegmentierung so wichtig ist

Warum man demografische Merkmale kennen sollte

Wie man »Personas« für die Darstellung der Erwartungen nutzt

Wie Sie demografische Daten mit Personas für die Entwicklung einer Userjourney verwenden

Kapitel 6: Neue Technologien: Was Nutzerinnen und Nutzer von Ihrer Website erwarten

Digitaler Wandel: wie neue Technologien die Erwartungen an Behörden-Websites neu definieren

Warum Sie Social Media in eine Website integrieren sollten

Kapitel 7: Ressourcenmanagement: wie Sie auch die eigenen Mittel sinnvoll einsetzen

Wie man sich einen Überblick über das Budget verschafft

Kostenrahmen für Webprojekte

Wie man Personal richtig einsetzt

Externe bei der Entwicklung des Designs einbinden

Wie man Projekttools richtig einsetzt

Teil III: Wie man Ausschreibungen macht

Kapitel 8: Der Nutzen von Ausschreibungen

Warum gibt es eigentlich Ausschreibungen?

Wie Angebote objektiv beurteilt werden

Warum es schwierig ist, Leistungsangebote zu skalieren

Wie Sie eine Checkliste für faire Ausschreibungen erstellen

Wie Sie den Kreis der Anbieter vergrößern

Öffentliche Ausschreibungen – Angstgegner vieler Agenturen

Kapitel 9: Bildung einer Arbeitsgruppe und Lastenhefterstellung

Gleich zu Anfang eine Arbeitsgruppe bilden

Wie man effektiv in einer Arbeitsgruppe zusammenarbeitet

Warum es wichtig ist, wer ein Projekt initiiert

Wo Konflikte entstehen können und wie Sie sie lösen

Wie Sie ein Lastenheft erstellen

Kapitel 10: Überblick über Vergaberecht, Wertgrenzen und Einsparpotenziale

Was das Vergaberecht regelt

Wie man Dumpingangebote erkennt und überteuerte Angebote verhindert

Wie Sie trotz leerer Kassen qualitativ hochstehende Webangebote erstellen

Wie KI die Kosten für die Websiteentwicklung senkt

Kapitel 11: Verdachtsmomente und rechtskonforme Praxis: Umfrage unter Behördenverantwortlichen

Herausforderungen des Vergaberechts

Wie und warum Dienstleister sich verbotenerweise absprechen

Was die EU zum Aufdecken von Bieterabsprachen rät

Was erfahrene Projektverantwortliche in Behörden zu sagen haben

Kapitel 12: Welches Projektmanagement ist das richtige?

Warum die Projektmanagementmethode wichtig ist

Der Klassiker – die Wasserfallmethode

Der junge Wilde – Scrum

Teil IV: Wie man die Website einer Universität umsetzt

Kapitel 13: Einführung in universitäre Webpräsenzen und internationaler Vergleich

Welche Grundfunktionen eine Hochschulwebsite bieten muss

Ziele von Uni-Websites

Welche Probleme bei Universitätswebsites häufig anzutreffen sind

Universitätswebsites im internationalen Vergleich

Sind Uni-Websites noch ein zeitgemäßes Mittel, um Studieninteressierte anzusprechen?

Kapitel 14: Die Universität als Auftraggeber

Welche Hauptakteure man bei der Planung einer Uni-Website berücksichtigen muss

Warum nicht alle Projekte von Universitätswebsites gelingen

Wie man eine effektive Kommunikation und Arbeitsbeziehung aufbaut

Wie man Erwartungen an eine Universitätswebsite managt

Warum man nicht einfach die Websites anderer Universitäten nachbauen sollte

Warum es auf das richtige Wording ankommt

Siezen oder duzen?

Wie man Unterlagen erstellt, die Website-Verantwortlichen Orientierung bieten

Welche Möglichkeiten man an einer Uni hat, um Nutzerbedürfnisse zu ermitteln

Kapitel 15: Grundlagen der Webentwicklung für Universitäten

Wie sich Universitätswebsites von denen anderer größerer Behörden unterscheiden

Wie sich soziale Medien und die Website eine Universität ergänzen

Was Benutzerfreundlichkeit bei Uniseiten ausmacht

Wie man den Aufbau einer komplexen Universitätswebsite plant

Kapitel 16: Responsives Design und technischer Aufbau

Warum responsives Design?

Wie Sie die Elemente auf einer Website platzieren

Wozu ein Webbaukasten gut ist

Welches CMS sich für eine Uni-Website eignet

Welche Systeme sich eignen

Kapitel 17: Vom Design zur Programmierung

Wie Sie das beste Design erhalten

Sinnvoll – gemeinsame Ressourcenverwaltung

Wie Programmcode und Versionen dokumentiert werden

Testing

Kapitel 18: Kosten und Betriebskonzept

Aufwand für die Erstellung einer Universitätswebsite

Wie Sie die Kosten berechnen

Wofür ein Betriebskonzept nötig ist

Warum Cybersicherheit zum Betriebskonzept gehört

Teil V: Weitere Service-Lösungen der öffentlichen Hand

Kapitel 19: Erstellung eines Bewerbungsmanagementsystems für eine Behörde

Wofür man Bewerbungsmanagementsysteme braucht

Warum Behörden ein besonderes Augenmerk auf das Bewerbermanagement haben sollten

Zukünftige Entwicklungen und verschärfter Wettbewerb

Warum eine Behörde ein HRM von Grund auf neu entwickeln ließ

Welche Module sich sinnvoll integrieren lassen

Jobprofile hinterlegen, um Bewerberinnen und Bewerber zu beurteilen

Warum es sinnvoll ist, sich auf Kernfunktionen zu konzentrieren

KI für die Sichtung von Bewerberunterlagen nutzen

Kapitel 20: Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer

Warum Wissenschaftskommunikation zum Service der öffentlichen Hand gehört

Was das Meereis mit unserer Umwelt zu tun hat

Wie Ziele in der Wissenschaftskommunikation formuliert werden

Wie die Maßnahmen umgesetzt wurden

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 21: Zehn Methoden, Websites für Behörden erfolgreich zu planen, zu erstellen und am Leben zu erhalten

Bedarfsanalyse und Zieldefinition

Nutzerzentrierte Gestaltung (User-Centered Design)

Agiles Projektmanagement

Technologieauswahl und -integration

Barrierefreiheit und Inklusion

Effektive Content-Strategie

SEO und Auffindbarkeit

Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen

Monitoring und Performance-Analyse

Schulung und Support

Kapitel 22: Zehn falsche Annahmen über Behörden-Websites

Behördenwebsites müssen nicht benutzerfreundlich sein.

Barrierefreiheit ist eine optionale Ergänzung.

Einmal erstellt, muss die Website nicht mehr aktualisiert werden.

Eine komplizierte Website zeigt Kompetenz.

Die Website dient nur der Informationsverteilung.

SEO ist für Behördenwebsites nicht relevant.

Sicherheitsmaßnahmen sind übertrieben.

Nur die IT-Abteilung ist für die Website verantwortlich.

Soziale Medien sind nicht notwendig.

Ein großes Budget garantiert den Erfolg.

Kapitel 23: Zehn Fehlannahmen zu Agenturen

Agenturen kennen die Anforderungen der Behörde besser als die Behörde selbst.

Agenturen liefern immer perfekte Ergebnisse ohne Nachbesserungsbedarf.

Eine große Agentur garantiert eine hochwertige Website.

Agenturen sind nur für die technische Umsetzung verantwortlich.

Die Zusammenarbeit mit Agenturen ist immer konfliktfrei.

Agenturen mit dem günstigsten Angebot sind die besten.

Eine Agentur kann alle Probleme schnell lösen.

Einmal beauftragt, brauchen Sie sich als Auftraggeber sich nicht mehr um das Projekt zu kümmern.

Agenturen verstehen immer die politischen und administrativen Rahmenbedingungen der Behörde.

Eine einmalige Projektbesprechung reicht aus, um alles zu klären.

Anhang

Glossar

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Verteilung der Sinus-Milieus in Prozent

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Wirtschaftlichkeitsberechnung

Tabelle 8.2: Der Preis ist ausschlaggebend für den Zuschlag.

Kapitel 16

Tabelle 16.1: CMS-Verbreitung an Universitäten in Deutschland

Tabelle 16.2: Verbreitung von CMS in deutschen Behörden

Kapitel 18

Tabelle 18.1: Stundenaufwand für die Erstellung einer Universitätswebsite

Tabelle 18.2: Kosten für die monatliche Betreuung

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Informationspflichten der Länder – Werte unter 50 % Erfüllung der...

Abbildung 1.2: Angebot des Bundesportals für Privatpersonen (Copyright Bundesmin...

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Mit Lighthouse können Sie selbst die Zugänglichkei...

Abbildung 2.2: Um das Analysetool zu nutzen, müssen Sie bei Google angemeldet se...

Abbildung 2.3: Gute Werte für das BMUV. Das etwas schwächere Absc...

Abbildung 2.4: »Globalisierung« versus »Internationalisierung« (g...

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Persona-Templates helfen dem Einfühlungsvermögen (Schmitz, Anika ...

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Ministerien mit X-Präsenz. Neben Landesministerien...

Abbildung 6.2: Kompliziertes einfach erklärt – der YouTube™-Kanal...

Abbildung 6.3: Die Ausgaben der Bundesregierung für Social-Media-Aktivitäten sin...

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Zeitplan für den Rebrush einer Behörden-Website (M...

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Flussdiagramm eines Webprojekts samt Akteuren und Freigabeschleif...

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Auskömmlichkeitsrechnung, Ausschnitt (fiktives Beispiel)

Abbildung 10.2: Kostenverteilung bei Erstellung und Betrieb einer Website

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Behörden bevorzugen eine Mischung von Prozessman...

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Die Wasserfallmethode – Arbeiten nach einem stri...

Abbildung 12.2: Scrum – zu spontan für Behörden? (© Christian Ka...

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Versäulung an der Uni – jeder macht sein Ding (©...

Abbildung 13.2: Die Website der besten Universität der Welt laut...

Abbildung 13.3: Alte Website der Heinrich-Heine-Universität im Jahre 2012; damal...

Abbildung 13.4: Website der University of Oxford 2012: minimalistisch und klar s...

Abbildung 13.5: Frisch und aufgeräumt, die Website der HHU 2024 (mit freundliche...

Abbildung 13.6: Informationsquellen als Grundlage für die Hochschulwahl, Studier...

Abbildung 13.7: mit SORATM erzeugtes Video (Quelle YouTube/SORA™...

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Arbeitsorganisation bei der Umsetzung des Relaunchs

Abbildung 14.2: Versäulung in der Universität? Die Technik bringt es an den Tag ...

Abbildung 14.3: Benchmarking-Anteil von Mobil- und Desktopnutzer...

Abbildung 14.4: Oft helfen Bilder beim Verständnis – Auszug aus einem Manual für...

Kapitel 15

Abbildung 15.1: Nachrichten und Infos rund um die Heinrich-Heine-Universität Düs...

Abbildung 15.2: Beispiel für eine Fly-out-Navigation, Wireframe-Ansicht

Abbildung 15.3: Visualisierte Sitemap einer großen deutschen Universitäts-Websit...

Abbildung 15.4: Sitemap-Entwurf einer Universitätswebsite per Whiteboard. Auch r...

Kapitel 16

Abbildung 16.1: Baukastenelemente »Kalendereinträge«

Abbildung 16.2: Baukastenelemente »Organigramm« mit Stecknadeln ...

Abbildung 16.3: Die TYPO3-Roadmap zeigt die Lebensdauer des Systems über mehrere...

Kapitel 17

Abbildung 17.1: Wireframe-Ansicht einer Uni-Startseite. Bilder werden symbolisch...

Abbildung 17.2: GitHub-Repository Issues – internes Repository z...

Abbildung 17.3: TU München – Vorstellung mit chinesischem Video, Suchergebnis be...

Abbildung 17.4: Trefferliste nach der Suche »Engineering in Germ...

Kapitel 18

Abbildung 18.1: Aufgaben laut Betriebskonzept

Abbildung 18.2: Ransomware als Service – im Darknet als Service buchbar

Abbildung 18.3: Bildschirmmeldung nach erfolgter Ransomware-Attacke...

Abbildung 18.4: Memento Hacki – Denken Sie immer an Cybersicherh...

Kapitel 19

Abbildung 19.1: Jobportal der Stadt Wien. Wien stellt sich als a...

Abbildung 19.2: Kontakthistorie in einem HRM, Einträge werden au...

Abbildung 19.3: Übersicht über Stellenbesetzungsverfahren in ver...

Abbildung 19.4: Handlungspläne beschreiben jede Phase und werden...

Abbildung 19.5: Start- und Enddatum jeder Phase – der Handlungsp...

Abbildung 19.6: Interview-Plan – die Bestätigungen bzw. Absagen ...

Abbildung 19.7: Rangplätze nach Interviews werden durch Verschie...

Kapitel 20

Abbildung 20.1: Wireframe für Unterseite; Angebote für einzelne ...

Abbildung 20.2: Auszug aus dem Webbaukasten, Text-Bild-Elemente

Abbildung 20.3: Meereisportal des AWI, Quelle: Grosfeld, K.; Treffeisen,...

Abbildung 20.4: Anzeige der Meereiskonzentrationen, Zeitspannen ...

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Glossar

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einführung

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Behörden stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, Websites zu erstellen, die nicht nur funktional, barrierefrei und sicher sind, sondern auch die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft in den Mittelpunkt stellen. Effektiv mit dem Internet arbeitende Behörden sind die Voraussetzung für eine funktionierende, demokratische und freie Gesellschaft. Dieses Buch widmet sich den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, denen sich Projektverantwortliche in öffentlichen Institutionen gegenübersehen, wenn sie attraktive und nutzerfreundliche Websites entwickeln lassen.

Wir beleuchten praxisnah und verständlich, welche Schritte nötig sind, um eine moderne, barrierefreie und serviceorientierte Online-Präsenz zu entwickeln. Von der Bedarfsanalyse über die Auswahl geeigneter Technologien bis hin zur Implementierung und kontinuierlichen Verbesserung – dieses Buch bietet einen umfassenden Leitfaden für alle Beteiligten.

Unser Fokus liegt dabei nicht nur auf den Behörden selbst, sondern auch auf den Agenturen und Dienstleistern, die in enger Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung diese digitalen Projekte realisieren.

Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung und lassen Sie sich inspirieren, innovative und benutzerfreundliche Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht werden.

Über dieses Buch

In diesem Buch erklären wir die wichtigsten Konzepte des Webdesigns und der Webprogrammierung, die Sie als Auftraggeber kennen sollten, um Leistungen und Angebote Ihrer Dienstleister objektiv zu beurteilen. Das Buch behandelt unter anderem,

warum Verwaltungen im Internet barrierefrei vertreten sein müssen,

wie Sie Nutzererwartungen verstehen und erfüllen,

wie Sie einen Internetauftritt planen und umsetzen,

wie Sie Ausschreibungen noch besser machen,

wie Sie Angebote richtig einschätzen,

wie Sie Kosten für ein Webprojekt berechnen,

wie Sie geeignete Agenturen aussuchen,

welche Software für Ihre Projekte geeignet ist.

Sie können die Kapitel in beliebiger Reihenfolge lesen und sich zuerst dem widmen, was Sie am meisten interessiert. Ein Index am Ende des Buches verrät Ihnen, wo Sie Informationen zu den aufgeführten Schlagworten finden.

Zum Thema Software und Projektmanagement: Dem Autorenteam ist bewusst, dass es unterschiedliche Produkte und Methoden gibt, die wir im Buch nennen. Das Buch ist vornehmlich als Anregung zu verstehen, an optimalen Lösungen bei Entwicklung und Beratung zu arbeiten. Da Softwarelösungen und Beratungsmethoden sich ändern, haben wir versucht, möglichst nachhaltige Ansätze vorzustellen, die keinen kurzfristigen Moden unterliegen.

Konventionen in diesem Buch

IT-Spezialisten und Berater neigen dazu, Fachjargon zu verwenden. Wenn immer es möglich war, sich für Laien verständlich auszudrücken, haben wir dies versucht. Häufig lassen sich Fachbegriffe jedoch nicht vermeiden. Wenn Begriffe neu eingeführt werden, haben wir diese kursiv gesetzt. Konzepte und Begriffe, die wir für erklärungsbedürftig halten, haben wir in Kästchen, die Sie an vielen Stellen im Buch finden, erklärt. Gelegentlich haben wir für unsere Entwicklerfreunde Computercode zitiert, der auf folgende Weise dargestellt wird:

<!DOCTYPE html><html> <head> <title>Computercode für Dummies</title> </head> <body> <p>So wird Computercode bei Dummies dargestellt</p> </body></html>

Was Sie nicht lesen müssen

Gelegentlich treffen Sie im Buch auf Anekdoten, Einschätzungen und dergleichen. Diese passen zwar zum Thema, sind für das Verständnis aber nicht entscheidend. Sie sind mit einem Anekdoten-Symbol gekennzeichnet. Informationen, die mit dem Techniker-Symbol gekennzeichnet sind, richten sich an Fachleute und müssen auch nicht zwingend beachtet werden. Mit wachsendem Verständnis lohnt es sich jedoch, immer mal wieder ins Buch hineinzuschauen und auch diese Teile zu lesen.

Annahmen über die Leserinnen und Leser

Wir denken, dass dieses Buch für Sie interessant ist, weil wir Folgendes annehmen:

Sie sind verantwortlich für Webprojekte Ihrer Behörde.

Sie entwickeln und planen in einer Agentur Websites für Behörden.

Sie sind entweder in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit oder im Rechenzentrum einer Behörde tätig.

Sie kennen sich mit dem Thema Webseiten für Behörden bereits gut aus, benötigen aber in einigen Fällen vertiefende Kenntnisse.

Sie erstellen Ausschreibungen und freuen sich über Hilfestellungen und Hinweise.

Sie möchten das Thema Webprojekte für Behörden aus unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Das Buch besteht aus sechs Teilen, die Ihnen den Zugang zum Thema erleichtern sollen.

Teil I: Warum braucht die Verwaltung Websites?

Warum und seit wann sind Behörden eigentlich im Internet vertreten? Müssen sie es, wollen sie es, dürfen sie es? In diesem Teil des Buches widmen wir uns der Frage, was es bedeutet, einen gleichwertigen Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Verwaltung im Web zu führen. Ein solcher Dialog auf Augenhöhe erfordert Transparenz, Zugänglichkeit und Interaktivität, um das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Staat und Bürgern zu stärken.

Wir betrachten, wie das Internet die Kommunikationsweise von Behörden verändert hat. Die digitale Welt ermöglicht eine schnellere, direktere und umfassendere Interaktion mit der Öffentlichkeit.

Jede Behörde formuliert so spezifische Anforderungen und Ziele für ihre Online-Präsenzen. Wir beleuchten die damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen sowie die Vielfalt an Lösungen und Herangehensweisen.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Nutzer- und Nutzerinnenorientierung. Warum ist es so entscheidend, dass Behörden-Websites nutzerfreundlich gestaltet sind? Wir zeigen auf, wie eine benutzerzentrierte Gestaltung die Effizienz und Akzeptanz der digitalen Verwaltungsangebote erhöhen kann.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der politische Einfluss auf den Webauftritt von Behörden. Wir analysieren, in welchem Maße politische Entscheidungen und gesetzliche Vorgaben die Online-Präsenz und -Interaktionen der Behörden steuern und formen.

Besondere Aufmerksamkeit schenken wir den Herausforderungen, die das Onlinezugangsgesetz mit sich bringt. Welche Hürden sind bei der Umsetzung dieses Gesetzes zu nehmen und wie beeinflussen sie die digitale Kommunikation der öffentlichen Verwaltung?

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz und anderen digitalen Werkzeugen ist ein weiteres spannendes Thema. Wie können diese Technologien die Arbeit von Behörden verbessern und effizienter gestalten?

Abschließend beleuchten wir die Rolle von Google als zentralem Zugangspunkt im Internet. Warum bleibt Google für die Auffindbarkeit und den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen der Behörden von so großer Bedeutung?

Teil II: Wie man einen Internetauftritt plant

Im zweiten Teil dieses Buches erläutern wir, wie Sie die Kommunikations- und Interaktionsziele für einen Auftritt Ihrer Behörde im Internet bestmöglich formulieren können. Sie erfahren, wie Sie durch Nutzerbeteiligung die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen ermitteln und wie Sie diese mithilfe verschiedener Analysen für die Planung und Verbesserung Ihres Webauftritts nutzen können.

Die richtige Segmentierung der Zielgruppen, die Entwicklung von Personas und Userjourneys sind dabei wichtige Instrumente.

Sie erfahren, wie Social Media Ihnen helfen kann, Ihre Inhalte breit zu kommunizieren.

Zuletzt erörtern wir, wie Sie das Budget kalkulieren, mit Open Source Geld sparen und einen Kostenplan erstellen können.

Der effiziente Einsatz von Personal und Projekttools rundet diesen Teil ab.

Teil III: Wie man Ausschreibungen macht

Im dritten Teil dieses Buches geht es um den Sinn und Zweck von Ausschreibungen und wie man Angebote objektiv bewertet. Sie erfahren, welche Probleme Dienstleister mitunter mit Ausschreibungen haben, welche Rollen zu besetzen sind und welche Aufgaben anstehen.

Wir betonen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Technik- und Kommunikationsabteilungen und zeigen, wie Konflikte zwischen Auftraggeber und Anbieter im Vorfeld vermieden werden können.

Wir erläutern die Grundlagen des Vergaberechts und die Wertgrenzen und wir zeigen, wie man Dumping- und überteuerte Angebote erkennt.

Es gibt immer wieder Versuche, Vergabebestimmungen zu umgehen. Wir erläutern, welche Gefahren drohen, wenn Ausschreibungen nicht nach Recht und Gesetz erfolgen.

Erfahrene Projektverantwortliche in Behörden äußern sich zu Webprojekten und Ausschreibungen.

Schließlich geben wir Einblick in verschiedene Möglichkeiten des Projektmanagements. Wir erläutern klassische sowie agile Umsetzungsmethoden, inklusive detaillierter Informationen zu Scrum.

Teil IV: Wie man die Website einer Universität umsetzt

In diesem umfangreichen Teil unseres Buches beschäftigen wir uns mit den Grundfunktionen und Zielen von Hochschulwebsites und deren spezifischen Herausforderungen.

Wir untersuchen, wie Universitäten weltweit im Web agieren und wie sie Ihre Websites gestalten.

Zahlreiche der angesprochenen Aspekte und Vorgehensweisen gelten dabei auch für die Websites anderer Behörden. Wir erläutern die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Universitätswebsites und denen anderer großer Verwaltungen und zeigen, wie soziale Medien und Websites einander ergänzen.

Eine komplexe Website auch für ein internationales Publikum benutzerfreundlich zu planen, ist für Universitäten lebenswichtig. Online-Workshops helfen bei der grundsätzlichen Strukturierung von Websites. Wir betonen die Bedeutung des responsiven Designs und die Vorteile eines Webbaukastens.

Die Wahl des richtigen Content-Management-Systems (CMS) ist für jede Behörden-Website zentral. Wege zum besten Design, die Dokumentation von Programmcode und Versionen sowie die Auffindbarkeit der Uni-Website sind weitere Themen, die gleichermaßen für alle komplexeren Websites von Behörden gelten.

Das Kapitel erläutert, wie es gelingen kann, den Aufwand bei der Erstellung einer Universitätswebsite zu ermitteln und die Kosten für Erstellung und Betrieb richtig einzuschätzen.

Schließlich erklären wir, warum ein Betriebskonzept notwendig ist, um auch die Cybersicherheit gewährleisten.

Teil V: Weitere Service-Lösungen der öffentlichen Hand

Im fünften Teil dieses Buches konzentrieren wir uns auf weitere komplexe Weblösungen für Behörden. Eines der Themen ist die Entwicklung eines Bewerbungsmanagements, das für Behörden besonders wichtig ist. Sie erfahren, warum eine mittelgroße Bundesbehörde ein solches System von Grund auf entwickeln ließ. Wir erläutern die sinnvolle Integration verschiedener Module und den Einsatz künstlicher Intelligenz im Recruiting.

Die Erforschung des Meereises und das Publizieren der Forschungsergebnisse auf eine Weise, die für Fachleute und Laien gleichermaßen geeignet ist, ist eine Aufgabe des Bundes. Es wird thematisiert, wie ein durch den Bund gefördertes wissenschaftliches Institut diese Aufgabe im Internet wahrnimmt.

Wir formulieren Ziele in der Wissenschaftskommunikation und zeigen, wie diese durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt werden können.

Dieser Teil bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung von eGovernment-Anwendungen und ihrer Rolle in der modernen Verwaltung.

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kein Dummies-Buch ohne den Top-Ten-Teil! Für eilige Leserinnen und Leser haben wir die Top-Ten der besten Methoden für die erfolgreiche Umsetzung einer Behördenwebsite, die häufigsten Fehlannahmen über Behördenwebsites und Trugschlüsse über Dienstleister aufgelistet.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Damit Sie sich gut in diesem Buch zurechtfinden, benutzen wir Symbole, die Ihnen helfen sollen, wichtige Konzepte und Definitionen zu verstehen.

Dieses Symbol verweist auf grundlegende Konzepte und Zusammenhänge.

Unter diesem Symbol werden technische Zusammenhänge erläutert. Sie dienen der Wissensvertiefung, sind zum Allgemeinverständnis jedoch nicht zwingend erforderlich.

Tipps sollen Ihnen Mühe ersparen und die Arbeit erleichtern.

Mit diesem Symbol weisen wir auf technisch oder rechtlich problematische Aspekte hin.

Natürlich erleben wir im Berufsalltag auch Lustiges und kennen eine Reihe Anekdoten. Dieses Symbol weist darauf hin.

Unter diesem Symbol finden Sie grundlegende Definitionen einiger Fachbegriffe, die Ihnen im Buch immer wieder begegnen.

Helfen Sie mit, dieses Buch aktuell zu halten

Nicht vieles veraltet so schnell wie ein Buch zum Thema Internet und Webentwicklung, obwohl alle Quellen mit äußerster Sorgfalt recherchiert wurden. Wenn Daten Ihrer Meinung nach nicht auf dem neuesten Stand sind, freuen wir uns über eine Nachricht an die Autoren unter [email protected].

Teil I

Warum braucht die Verwaltung Websites?

IN DIESEM TEIL …

In diesem Teil des Buches widmen wir uns der Frage, warum und seit wann Behörden im Internet vertreten sind. Seit den 1990er-Jahren nutzen sie das Internet, um Bürgernähe zu fördern und den digitalen Wandel zu meistern. Ein gleichwertiger Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern erfordert Transparenz, Zugänglichkeit und Interaktivität. Die digitale Kommunikation ermöglicht eine schnellere und direktere Interaktion, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Politische Entscheidungen und gesetzliche Vorgaben beeinflussen maßgeblich die Online-Präsenz und -Interaktionen der Behörden.

Kapitel 1

Die Geschichte der Behördenwebsites

IN DIESEM KAPITEL

Erfahren, seit wann es Websites von Behörden gibtWas Dialog auf Augenhöhe mit der Verwaltung im Web bedeutetWie sich die Kommunikation von Behörden durch das Web verändertWelchen Einfluss die Politik auf das Thema Webauftritt hatWo die Probleme mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) liegen

Die öffentliche Verwaltung aller Regierungsebenen ist im Internet mit einer Vielzahl von Angeboten vertreten. Seit den frühen 2000er-Jahren ist die Zahl der Behördenwebsites in Deutschland stark gewachsen, und es haben sich Standards herausgebildet, die die Interaktion zwischen Verwaltung und Bürgern verbessern. Das Angebot von Dienstleistungen, eine attraktive und bürgernahe Selbstdarstellung und eine intuitive Nutzerführung steigern die Akzeptanz von Behörden und damit die Transparenz des Verwaltungshandelns. Man kann feststellen, dass ein gesunder Wettbewerb entsteht, der zu einer Verbesserung dieser Webangebote führt.

Ein kurzer Blick in die Geschichte der Behördenwebsites

In den Anfangsjahren des Internets in Deutschland, genauer gesagt in den 1990er-Jahren, war das Web hauptsächlich ein Werkzeug für Forschung und Bildung. Erst mit der Einführung des World Wide Web und der grafischen Browser Anfang der 90er-Jahre begannen auch Unternehmen, sich online zu präsentieren. Die öffentliche Verwaltung folgte in der Mitte des Jahrzehnts eher tastend, und zu den Ersten, die das neue Medium für sich entdeckten, gehörten Bundesbehörden.

Uns als Autoren dieses Buches fiel bereits 1996 die verantwortungsvolle Aufgabe zu, die erste Website für das Bundesumweltministerium zu gestalten. Wie sehr Behörden das Internet damals als »Neuland« ansahen, macht folgende Anekdote deutlich:

Obwohl die damalige Regierung in Bezug auf das Internet als progressiv galt, war man sich bei der Verwendung des Begriffs »Link« oder auch »Links« nicht sicher – und fragte bei uns nach, ob ein »weniger politisch konnotierter Begriff« gefunden werden könnte.

Seit den 2000er-Jahren ist die Verwaltung im Umgang mit dem Internet selbstbewusster und sicherer geworden. Dies hat sie dazu veranlasst, ein immer breiteres Spektrum an Online-Dienstleistungen zu entwickeln. Die Gründe für diese Entwicklung und ihre aktuellen Trends werden wir im folgenden Abschnitt untersuchen.

Bevor es Browser gab, war das Internet hauptsächlich eine Sammlung von Textdateien, die man über eine Art von Terminal aufrufen konnte. Diese frühen Versionen des Internets, wie zum Beispiel das sogenannte ARPANET, waren nur für Experten und Wissenschaftler zugänglich und ziemlich kompliziert zu bedienen. Man musste spezielle Befehle kennen, um Informationen abzurufen oder Dateien zu übertragen.

Dann kamen die Browser. Der erste wirklich populäre Browser war der Mosaic-Browser in den frühen 1990er-Jahren. Er machte das Internet plötzlich für jedermann zugänglich, weil er eine grafische Oberfläche bot. Das heißt, statt nur Text und komplizierte Befehle zu sehen, konnte man jetzt Bilder, Text, Links und alles in einem ansprechenden Layout sehen – ähnlich wie in einem Buch oder einer Zeitschrift.

Der große Vorteil der Browser war und ist, dass sie das Internet einfach und benutzerfreundlich machen. Man braucht keine speziellen Computerkenntnisse mehr, um sich im Internet zurechtzufinden. Man klickt einfach auf Links, um von einer Seite zur nächsten zu gelangen, kann Inhalte wie Videos und Musik direkt im Browser anschauen beziehungsweise anhören und hat durch Funktionen wie Lesezeichen und Tabs die Möglichkeit, viele Seiten gleichzeitig im Blick zu behalten. Browser haben das Internet also für die breite Masse zugänglich und benutzbar gemacht.

Verwaltungstransparenz liegt im Trend. Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) aus dem Jahr 2005 hat den öffentlichen Zugang zu Informationen in Deutschland revolutioniert und bei Behörden einen Website-Boom ausgelöst. Das IFG verankert das Recht für jede Person, ohne Angabe von Gründen Einsicht in amtliche Dokumente zu erhalten.

Unter diesen »amtlichen Informationen« fasst man eine breite Palette von Materialien zusammen: von Akten über elektronische Daten bis hin zu Skizzen und audiovisuellen Aufzeichnungen. Der Kerngedanke des IFG ist die Schaffung von Transparenz: ein offenes Schaufenster in die Prozesse und Entscheidungsfindungen der Regierung, das das Vertrauen in staatliches Handeln stärkt und somit die Demokratie festigt.

Eine Website ist eine Sammlung von zusammengehörenden Webseiten, die unter einer gemeinsamen Domain, also einer Internetadresse, erreichbar sind. Zum Beispiel ist www.beispiel.de eine Website. Auf dieser Website kann es viele verschiedene Webseiten geben, die alle miteinander verlinkt sind und gemeinsam ein bestimmtes Thema oder Angebot präsentieren. Eine Website kann alles Mögliche sein: ein Online-Shop, eine Nachrichtenplattform, eine persönliche Blogseite oder die offizielle Seite einer Behörde.

Eine Webseite ist eine einzelne Seite innerhalb einer Website. Man kann sich das wie ein Kapitel in einem Buch vorstellen. Jede Webseite hat ihre eigene URL (also Adresse) und enthält spezifische Inhalte wie Texte, Bilder, Videos und Links zu anderen Webseiten. Zum Beispiel könnte www.beispiel.de/kontakt die Kontaktseite einer Website sein. Webseiten sind die Bausteine, aus denen Websites bestehen.

Website: das ganze Buch, mit vielen Kapiteln und SeitenWebseite: eine einzelne Seite oder ein Kapitel in diesem Buch

Websites und Webseiten zusammen machen das Internet zu dem, was es ist: eine riesige Sammlung von Informationen und Diensten, die wir durch Browser aufrufen können.

Nach dem Startschuss durch das IFG, das die Türen zu amtlichen Informationen bundesweit öffnete, setzte sich die Entwicklung in den Bundesländern auf deren eigene Initiative und mit eigenen Nuancen fort. In Rheinland-Pfalz etwa hat man nicht nur den Vorhang zur Verwaltung ein Stück weiter aufgezogen, sondern gleich eine neue Bühne für Transparenz errichtet:

Das Transparenzgesetz trat dort in Kraft und ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, ohne den Umweg über Anträge direkt auf behördliche Informationen zuzugreifen – ein digitaler Marktplatz des Wissens sozusagen.

Baden-Württemberg, bisher eher ein weißer Fleck auf der Landkarte der Informationsfreiheit, zog nach und beschloss ein Informationsfreiheitsgesetz – wenngleich mit einer restriktiveren Handschrift als von manchen erhofft.

Im grünen Herzen Deutschlands, in Thüringen, reifte unterdessen der Plan, sich mit einem Transparenzgesetz an die Spitze der Bewegung zu setzen. Man war bereit, nicht nur auf Anfragen zu reagieren, sondern Informationen von Amts wegen proaktiv zu teilen.

Und während sich Niedersachsen noch in den Vorbereitungen sonnte, regte sich in Bayern etwas. Die Grünen und die FDP dort brachten Entwürfe ein, die allerdings gegen den Widerstand der etablierten Machtstrukturen ankämpfen mussten. Mit Verweis auf den Datenschutz wurden bisherige Gesetzesinitiativen verworfen.

Die föderale Struktur Deutschlands führt dazu, dass aus dem Samenkorn des IFG eine ganze Landschaft blühender Informationsrechte in den Ländern erwachsen ist. Die unterschiedlichen Auffassungen darüber, wie weit Transparenz zu gehen hat, bedingen ein qualitativ und inhaltlich unterschiedliches Angebot an behördlichen Websites.

Laut der bei vielen Behörden respektvoll wahrgenommenen und zuweilen gefürchteten Initiative »FragDenStaat« der Open Knowledge Foundation Deutschland stand es um die Transparenz der Bundesländer im Januar 2024 nicht überall zum Besten (siehe Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1: Informationspflichten der Länder – Werte unter 50 % Erfüllung der Auskunftspflicht gelten als »schwach«. Niedersachsen hat 2017 einen Entwurf für ein Transparenzgesetz eingebracht, der noch nicht umgesetzt ist. In Bayern gab es zuletzt 2019 einen Gesetzentwurf der FDP-Fraktion, der nicht verabschiedet wurde. (Copyright transparenzranking.de)

Auf der Bundesebene etabliert, strahlt das IFG auch auf die Länder aus. Für die Länder erfolgte jedoch sogar eine gesetzliche Verpflichtung durch den Bund. Mit dem OZG, das in den 2010er-Jahren aufkam, wurden die Bundesländer verpflichtet, Verwaltungsdienstleistungen auch digital anzubieten. Dies hat zu einer Welle von neuen, benutzerfreundlichen Webangeboten geführt, die den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu staatlichen Leistungen vereinfachen.

Auch die kommunale Verwaltung, die sich bis in die jüngste Zeit mit Amtsblättern, Schaukästen und Aushängen am Rathaus an die Öffentlichkeit wendet, hat einen digitalen Wandel erlebt. Viele der rund 11.000 Gemeinden und nahezu alle Landkreise in Deutschland sind mittlerweile im Internet vertreten und bieten ihre Dienste auch – und manche zum Teil sogar ausschließlich – online an.

Wie Verwaltungstransparenz den Dialog auf Augenhöhe zwischen Bürgern und Verwaltung ermöglicht

Auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung für eine Internetpräsenz der Kommunen gibt, folgen Städte und Gemeinden dem allgemeinen Trend zur Verwaltungstransparenz. Der digitale Wettbewerb unter den Kommunen um Einwohner und Investoren bringt dabei immer mehr kreative und attraktive Webseiten hervor. Verwaltungstransparenz im Web schafft die Grundlage für einen Dialog auf Augenhöhe. Wenn die öffentliche Verwaltung ihre Prozesse, Entscheidungen und Budgets transparent macht, ermöglicht das den Bürgerinnen und Bürgern, besser zu verstehen, wie Entscheidungen getroffen werden. Das ist ein großer Schritt hin zu einer offenen Regierungsführung. Durch eine transparente Darstellung im Web können Bürgerin oder Bürger aktiv teilhaben. Sie können Feedback geben, Vorschläge einbringen und sich an Diskussionen beteiligen. Das ist ein echter Dialog, bei dem die Bürgerstimme genauso zählt wie die der Entscheidungsträger. Wenn sichtbar ist, wie Entscheidungen zustande kommen und wofür öffentliche Gelder ausgegeben werden, entsteht ein Gefühl der Verantwortlichkeit und Integrität.

Diese Erkenntnis setzt sich auch in Bayern durch, das sich als Bundesland gegen Verwaltungstransparenz sträubt. Dort haben mehr als 80 Kommunen und fast alle größeren Städte Informationsfreiheitssatzungen erlassen. Wie alle nachhaltigen Umwälzungen wird die digitale Revolution offensichtlich von der Basis angestoßen.

Deutschland möchte unter die europäischen Top 10 der digitalen Verwaltung

In Europa gibt es mehrere Länder, in denen die öffentliche Verwaltung im Internet besser vertreten ist als in Deutschland. Laut einer Studie, die von Capgemini Consulting im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde, zeigen Länder wie Malta, Dänemark, Schweden, Estland und Norwegen besonders starke Leistungen in der Digitalisierung ihrer öffentlichen Dienste. Diese Länder erreichen hohe Werte in Kategorien wie Benutzerfreundlichkeit, Verfügbarkeit von eServices, Transparenz und grenzüberschreitender Mobilität.

Das kleine Malta zum Beispiel zeichnet sich durch ein hohes Maß an Automatisierung und eine breite Verfügbarkeit von Diensten über Webportale aus. Dänemark und Schweden zeigen ebenfalls starke Leistungen, insbesondere in den Bereichen Studium und Unterstützung von Unternehmen. Estland und Norwegen runden die Top 5 ab, wobei Estland besonders im Bereich Arbeitsmarkt und Norwegen im Geschäftsbereich stark abschneidet.

Im Vergleich dazu strebt Deutschland an, bis 2025 unter die Top 10 der digitalen Leistungen in Europa zu kommen, liegt derzeit jedoch auf Platz 13 im »Index der Europäischen Kommission für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft«. Dies zeigt, dass Deutschland im europäischen Vergleich Nachholbedarf in Bereichen wie Internetzugang, digitalen Fähigkeiten und online-öffentlichen Diensten hat. Die Bundesregierung hat eine digitale Strategie verabschiedet, um ihre Position zu verbessern, wobei einige Kritiker die Ziele als nicht ambitioniert genug ansehen. Die Kürzung des Digital-Etats von geplanten 377 Millionen auf 3,3 Millionen im Jahr 2023 (Tagesspiegel (AFP), 2023) bremst die Entwicklung zunächst. Auch die Entfristung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) – dazu unten im Kapitel mehr – ist eher kein gutes Omen für eine schnelle weitere Digitalisierung.

Auch Haushaltslöcher ändern nichts daran, dass das Internet sich auf allen Verwaltungsebenen zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Transparenz, Bürgerbeteiligung und moderne Dienstleistungen etabliert hat. Die durch das Internet gegebene Vergleichbarkeit auf internationaler und nationaler Ebene und nicht zuletzt die Erwartungen der Bürger beflügeln die ästhetische und technische Entwicklung der Verwaltungswebsites weiterhin.

Wie die technologische Entwicklung die Behördenkommunikation verändert

Wenn wir die technische Entwicklung des Internets seit 1995 betrachten, stellen wir eine Reihe von signifikanten Veränderungen fest, die erhebliche Auswirkungen auf die digitale Kommunikation von Behörden hat.

Digitalisierung und Zugänglichkeit: Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Informationen sind jederzeit und überall verfügbar. Für Behörden bedeutet dies, dass Bürgerinnen und Bürger erwarten, Dienstleistungen und Informationen online abrufen zu können. Die Bereitstellung digitaler Dienste ist kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit.

Soziale Medien und Kommunikation: Die Entstehung und der Aufstieg sozialer Medien haben die Kommunikationslandschaft revolutioniert. Behörden können diese Plattformen nutzen, um mit Bürgern und Bürgerinnen zu interagieren, Informationen zu verbreiten und Feedback zu sammeln. Allerdings erfordert dies auch ein gewisses Maß an Offenheit und Transparenz.

Datensicherheit und Datenschutz: Mit der Zunahme digitaler Dienste steigen auch die Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz. Behörden müssen sicherstellen, dass Bürgerdaten geschützt sind, was eine ständige Herausforderung in der sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft darstellt.

eGovernment und digitale Verwaltung: eGovernment-Lösungen haben das Potenzial, Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten. Online-Formulare, digitale Aktenführung und automatisierte Prozesse können Zeit sparen und die Effizienz erhöhen. Dies erfordert jedoch Investitionen in Technologie und die Schulung von Personal. Beachten Sie dazu auch

Teil V

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Kapitel 19

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Bürgerbeteiligung und Transparenz: Das Internet bietet neue Wege für die Bürgerbeteiligung. Behörden können Online-Plattformen nutzen, um Bürger in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Transparenz wird dadurch nicht nur gefördert, sondern auch erleichtert.

Mobilität und Apps: Die Verbreitung von Smartphones hat die Erwartungen an Mobilität und Zugänglichkeit erhöht. Behörden müssen ihre Dienstleistungen auch mobil zugänglich machen. Dies schließt die Entwicklung von Apps und mobilen Webseiten ein.

Künstliche Intelligenz und Automatisierung: Fortschritte in der KI und Automatisierung bieten neue Möglichkeiten für effizientere Verwaltungsprozesse, wie zum Beispiel automatisierte Anfragenbearbeitung oder datengesteuerte Entscheidungsfindung.

Wem gehört das Internet?

Das Internet gehört keinen bestimmten Einzelpersonen, Unternehmen oder Staaten. Es ist ein globales Netzwerk von Computern, das von vielen verschiedenen Organisationen, Regierungen und Einzelpersonen auf der ganzen Welt betrieben wird. Es gibt jedoch verschiedene Organisationen, die die technische Infrastruktur des Internets koordinieren, wie die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und die Internet Engineering Task Force (IETF). Diese Organisationen stellen sicher, dass das Internet reibungslos funktioniert und gemeinsame Standards aufrechterhalten werden.

Warum es auch von der Politik abhängt, wie Websites von Behörden aussehen

Behörden müssen sich kontinuierlich anpassen und modernisieren, um den Anforderungen und Erwartungen der Bürger gerecht zu werden. Die digitale Transformation ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess.

In Fragen der Transparenz wirken grundsätzlich zwei widerstrebende Kräfte: Zum einen sind dies Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Forderung nach Transparenz und Service, zum anderen ist es die Exekutive, die sich ungern in die Karten gucken lässt. Da aber auch immer mehr Services über Webseiten abgewickelt werden, ist dieses Lagerdenken auf dem Rückzug.

Letztlich hängt es jedoch vom politischen Willen der Exekutive ab, in welchem Umfang Transparenz gezeigt wird. Dies gilt gerade für die Websites von Behörden. Je mehr eine Verwaltung an der Kommunikation mit ihren Zielgruppen interessiert ist, umso mehr legt sie ihre Daten offen und umso mehr liegt ihr an der Meinung von Bürgerinnen und Bürgern und umso mehr bezieht sie ihre Zielgruppen ggf. in politische Entscheidungsprozesse ein.

Wie die Beispiele Bayern und Bremen zeigen, existiert noch immer ein großes Delta in Sachen Transparenz. Dieses Länder-Delta vergrößert oder verkleinert sich entsprechend der politischen Ausrichtung der Länderregierungen.

Wenn Sie dieses Buch gelesen haben und aufmerksam die Presse verfolgen, könnten Sie beurteilen, welche Entwicklungen Sie für den Internetauftritt Ihrer Behörde nutzen können.

Drei Schritte vor und zwei zurück – warum das OZG nicht richtig vorankommt

Das Onlinezugangsgesetz(OZG) verpflichtet Behörden zur Präsenz im Internet. Zum Stand des OZG lässt sich sagen, dass viele Länder und Kommunen große Fortschritte gemacht haben, es aber noch eine Reihe von Dienstleistungen gibt, die den Sprung ins Digitale noch nicht vollzogen haben. Der Wettbewerb und der Vergleich mit anderen europäischen Ländern wirken dabei als Treiber für weitere Verbesserungen. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland jedoch hinterher, was die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung anbelangt. Dies ist ein Zustand, den es zu ändern gilt, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Das OZG ist ein Meilenstein in der Entwicklung digitaler Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland. Es symbolisiert einen konsequenten Schritt hin zu einer modernen und bürgernahen Verwaltung. Das OZG, verabschiedet im Jahr 2017, verpflichtete Bund und Länder, ihre Verwaltungsleistungen bis spätestens 2022 auch digital über Portale anzubieten. Die Intention hinter diesem Gesetz ist klar: Es soll die Distanz zwischen Bürgern und Behörden verringern, Verwaltungshandeln transparenter gestalten und die Effizienz öffentlicher Dienstleistungen steigern.

Seit der Verabschiedung des OZG hat sich die Landschaft der Behördenwebsites stetig weiterentwickelt. Websites sind nicht mehr nur digitale Aushänge von Informationen, sondern sie werden zu interaktiven Portalen, die den Nutzern einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl von Dienstleistungen ermöglichen. Durch das OZG und die damit einhergehende Digitalisierungsoffensive sind Behördenwebsites zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt in der Kommunikation zwischen Staat und Bürger avanciert.

Dieses Buch entstand zu Beginn einer Finanzierungskrise der öffentlichen Hand, wie sie immer wieder auftreten kann. »Schuldenbremsen« auf allen politischen Ebenen verlangsamen nicht nur den Schuldenanstieg, sondern auch den Prozess der Digitalisierung. Trotz der Fortschritte und des klaren politischen Willens großer Teile der Exekutive, die Verwaltung zu digitalisieren, stehen die Länder und Kommunen also neben organisatorischen vor allem auch vor finanziellen Herausforderungen. Die Umsetzung des OZG erfordert erhebliche Investitionen in Technologie und Infrastruktur, eine Neuorganisation von Verwaltungsprozessen und nicht zuletzt eine Kulturveränderung innerhalb der öffentlichen Verwaltung. Diese Kulturveränderung kann zudem ins Stocken geraten, wenn Teile der Exekutive das Interesse an Verwaltungstransparenz verlieren. Dies kann in Folge politischer und wirtschaftlicher Krisen geschehen oder wenn Parteien die Verwaltung erobern, die aufgrund ihrer politischen Ausrichtung wenig bis kein Interesse an Transparenz haben. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Integration behinderter Menschen und damit für Angebote, die ihnen zur Verfügung gestellt werden.

Das OZG, das ab 2010 so hoffnungsvoll begann, hat einen heftigen Dämpfer bekommen. Ende 2023 schrieb der Spiegel (27.12.2023), dass die Ämter in Deutschland noch sehr weit davon entfernt seien, die bis Ende 2022 gesetzlich zugesagten 581 Verwaltungsdienstleistungen digital anzubieten. Gründe sind lt. Experten fehlende Normierung und mangelnde digitale Kompetenz des Personals in Behörden. Das BMI (Bundesministerium des Innern und für Heimat) schreibt auf seiner Website:

»Nach Ablauf der initialen Frist Ende des Jahres 2022 läuft die Umsetzung daher in den etablierten Strukturen unverändert weiter: Bund und Länder arbeiten weiterhin gemeinsam mit Hochdruck daran, Leistungen zügig umzusetzen und in die Fläche zu bringen.«

Da man aber nicht einfach hinter dem gesetzlichen Auftrag zurückbleiben kann, hat das BMI am 22.05.2023 einen Gesetzentwurf der Bundesregierung eingebracht, der auf Seite 1 die

»Streichung der OZG-Umsetzungsfrist und Einführung eines begleitenden Monitorings der Regelungen des OZG…«

vorsieht.

Das Streichen der Umsetzungsfrist verletzt eines der Hauptziele des OZG, nämlich die Bereitstellung von Online-Diensten innerhalb einer bestimmten Frist.

Auf dem Bundesportal gibt es bereits eine Reihe von Online-Dienstleistungen für den geschäftlichen und den privaten Gebrauch (siehe Abbildung 1.2). Auch die Idee des Formularbaukastens, den die Bundesdruckerei entwickelt und den Behörden nutzen können, um Formulare zu bauen und anzubieten, ist ein gutes Beispiel für die Umsetzung des OZG. Die Integration von Online-Diensten der Länder, der Portalverbund 2024, ist allerdings erst in Ansätzen umgesetzt.

Im Ranking von Statista zur Digitalisierung 2022 der Verwaltung liegt Deutschland von 28 Ländern auf Platz 13 hinter Frankreich und vor Litauen. Das Beispiel Frankreich zeigt, dass auch ein zentralistisch geführtes Land bei der Digitalisierung seiner Behörden nicht viel besser abschneidet und die stockende Entwicklung der Web-Verwaltungsdienstleistungen nicht dem deutschen föderalen System geschuldet ist.