Erklär mir, was ist Therapie? - Lisa Eidam - E-Book

Erklär mir, was ist Therapie? E-Book

Lisa Eidam

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Beschreibung

Mama Hase geht es nicht gut. Sie ist abhängig von Alkohol. Hasenkind Fritzi macht sich große Sorgen und leidet unter der Situation sehr. Die Nachricht, dass Mama Hase eine Therapie in einer Suchtklinik beginnen und für mehrere Wochen nicht zu Hause sein wird, macht Fritzi einerseits traurig, aber auch ganz viel Hoffnung. Aber was ist eigentlich Therapie? Was passiert in so einer Suchtklinik? Wer arbeitet dort? Und wie geht es Mama Hase? Was hilft ihr, wieder glücklich zu werden? Das kleine Hasenkind ist sehr neugierig und freut sich riesig, als es gemeinsam mit Papa Hase Mama Hase besuchen darf und Einblicke in den Therapiealltag erhalten kann. Wir begleiten Fritzi bei diesem spannenden Besuch in der Suchtklinik, lernen verschiedene Therapeut*innen und Therapieangebote kennen und erhalten adressatenorientierte, kindgerechte Antworten auf viele Fragen rund um die Themen Sucht und Therapie.

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Lisa Eidam, 1991 in Wetzlar geboren, studierte Soziale Arbeit an der Universität Siegen sowie an der Frankfurt University of Applied Sciences. Als ausgebildete Sozialtherapeutin arbeitet sie in einer Rehaklinik für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen. Die Aufklärung bzw. Psychoedukation von Kindern aus suchtbelasteten Familien mithilfe von Kinderbuchliteratur ist ihr ein besonderes Anliegen.

Vorwort für Eltern

Alkohol, Medikamente, illegale Drogen, Glücksspiel und Internet: Die Liste der potentiellen Suchtauslöser ist lang und die Zahl der Menschen in Deutschland, welche missbräuchlich oder sogar abhängig konsumieren, ist hoch. Oft wird dem konsumierenden Menschen erst nach mehreren Jahren der bestehenden Abhängigkeit die Problematik bewusst. Das Hilfesystem wird dann erst spät kontaktiert. Mögliche Gründe hierfür können Gefühle der Schuld und Scham sein – aber auch Angst. Angst vor einem Leben ohne Konsum, Angst vor Abwertung und Ausgrenzung oder vor dem Verlust der Arbeitsstelle. Die Kontaktaufnahme zu einer Selbsthilfegruppe, einer Beratungsstelle oder einer Entgiftungseinrichtung kann ein erster Schritt in ein abstinentes Leben sein. Die Unterstützung von Freunden und Familie ist in dieser Zeit sehr wichtig, weil es viel Mut und Zuversicht bedarf, eine Therapie zu beginnen.

Betroffene beschäftigen sich oftmals sehr damit, wem sie wann von ihrer Erkrankung berichten sollen oder müssen. Erzähle ich es meinem Nachbarn? Sollte es meine Chefin erfahren? Ob ich es Tante Erika erzählen muss? Ich frage an dieser Stelle meine Patient*innen, ob sie es ihren Kindern schon erzählt haben. Dann blicke ich in fragende, erstaunte oder entsetzte Gesichter und erhalte folgende Antworten: „Dafür ist es noch viel zu klein“, „Ich möchte mein Kind damit nicht belasten“, „Mein Kind soll Kind sein“, „Papa ist in Kur, weil er müde ist.“

Kinder haben eine feine Wahrnehmung für das, was in ihrem Umfeld passiert. Sie können schnell erkennen, wenn es Papa oder Mama schlecht geht, wollen trösten und fragen nach den Hintergründen.

Kinder sind von der elterlichen Erkrankung besonders dann betroffen, wenn sie das Verhalten von Mama oder Papa nicht erklären und einordnen können und sich schließlich oft selbst die Schuld für dieses geben, elterliche Aufgaben übernehmen, die eigenen Bedürfnisse vernachlässigen und es als Verrat gegenüber den Eltern empfinden, sich anderen Menschen mit ihren Sorgen anzuvertrauen (vgl. Mattejat 2014: 89).

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig es ist, Kinder angemessen und sensibel über die Erkrankung aufzuklären und sie auf diese Weise emotional zu entlasten.

Dieses Buch bietet eine Möglichkeit, Kinder über eine Suchterkrankung aufzuklären, auf eine bevorstehende stationäre Therapie vorzubereiten, Ängste zu nehmen und Klarheit zu schaffen.

Fritzi wusste nicht, wie lange Mama schon krank war. Wahrscheinlich aber schon eine ganze Weile – sicherlich schon mehrere Jahre. Papa sagte, Mama sei süchtig. Manchmal nannte er es auch abhängig oder suchtkrank. Wenn Fritzi daran dachte, wurde das kleine Häschen traurig. Mama ging es oft sehr schlecht. Sie lag lange auf dem Sofa oder verbrachte den ganzen Tag im Bett.