Ernteglück auch ohne Garten - Dorothea Baumjohann - E-Book
SONDERANGEBOT

Ernteglück auch ohne Garten E-Book

Dorothea Baumjohann

0,0
14,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 14,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ernteglück ohne Garten? Dank Küchengartenbox, vertikalen Pflanzelementen, mobilen Beeten und dem Anbau auf Strohballen lässt sich so gut wie jeder ungenutzte Raum – sei er auch noch so klein und mitten in der Stadt – in ein grünes Paradies verwandeln. Dieses Buch zeigt, wie auch Einsteiger die unterschiedlichen Pflanzelemente selber bauen können und welche Gemüse-Arten und -Sorten sich am besten für den Anbau in Boxen, Kisten und anderen Pflanzelementen eignen. Anbaupläne für Mini-Mischkulturen und Co. sorgen für maximale Erntevielfalt auf kleinsten Flächen. Dorothea Baumjohann und Michael Breckwoldt, zwei ausgewiesene Spezialisten, wenn es um Gemüse- und Kräuteranbau auf Balkon, Terrasse und Co. geht, nehmen die Trends und Anbaumethoden sowie die Standorte Balkon, Terrasse und Hinterhof ganz genau unter die Lupe und erklären, welche Anbaumethoden an welchem "Kunststandort" mit welchen Pflanzen am besten funktionieren. Für garantiertes Ernteglück an jedem Standort!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 160

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Sonja Forster

Lektorat: Dr. Stefanie Gronau

Korrektorat: Annette Baldszuhn

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

ISBN 978-3-8338-7444-4

1. Auflage 2020

Bildnachweis

Coverabbildung: Shutterstock/Del Boy

Illustrationen: Marion Feldmann, Nadia Gasmi

Fotos: Dorothea Baumjohann, Adobe Stock, Alamy, Dorothea Baumjohann/Die grüne Kamera, Botanikfoto, F1 Online, Flora Press, Friedrich Strauss, GAP Gardens, Garden World Images, Getty Images, Kullmann & Partner GbR/Kristjan Matic, Sabrina Rothe, Seasons Agency, Shutterstock, Stocksy, Vario Images; Hersteller Bayerische Gartenakademie, LWG Veitshöchheim; Gartenfrosch, www.Gartenfrosch.com; Gusta Garden, www.gustagarden.com; Dehner Gartencenter GmbH &Co. KG, www.dehner.de; LVGHeidelberg/ Geco-Gardens.de; Plus DK, www.plus.dk/de; Volmary GmbH, volmary.com

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-7444 04_2020_02

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

www.facebook.com/gu.verlag

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, auf Lob, Kritik und Anregungen, damit wir für Sie immer besser werden können. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem online-Kauf.

KONTAKT

GRÄFE UND UNZER VERLAG Leserservice Postfach 86 03 13 81630 München E-Mail: [email protected]

Telefon:00800 / 72 37 33 33*Telefax:00800 / 50 12 05 44*Mo–Do:9.00 – 17.00 UhrFr:9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

VORWORT

Finden Sie das Glück mit selbst geerntetem Gemüse

Fast jeder möchte es derzeit tun. Vielleicht ist es so hip, weil es unsere Großeltern taten – und unsere Eltern davon keine Ahnung mehr haben. Es geht auch nicht bloß ums Gärtnern, sondern um den Anbau von Gemüse. Auf kleinem Raum. Möglichst überall in der Stadt. Neudeutsch heißt es »Urban Gardening«. Das klingt cool, kreativ und nach Freiheit. Beim Wort Selbstversorgung riecht man dagegen schon den Schweiß und sieht das Schwarz unter den Fingernägeln. Doch warum nicht? Was soll daran verkehrt sein, sich von den vielen Zwängen des Systems unabhängig zu machen und damit gleichzeitig die eigene CO2-Bilanz zu verkleinern? Und das gelingt schon auf dem Balkon, also direkt vor unserer städtischen »Haustür«. Doch es erfordert eben echten persönlichen Einsatz.

Angesichts von Klimawandel und ausgelaugten Böden in der Landwirtschaft braucht es Alternativen. Entscheidend ist, dass Gemüse in Zukunft sehr viel ressourcenschonender angebaut werden muss. Deshalb sind kurze Transportwege so wichtig. Nur so bleibt das Grünzeug wirklich frisch, und es ist dafür gesorgt, dass wertvolle Vitamine und Antioxidanzien sich nicht in Luft auflösen. Gibt es kürzere Wege als die vom Balkon direkt in unsere eigene Küche? Also, nichts wie ran!

Alles, was man dafür braucht, ist ein bisschen Know-how und das richtige Anbausystem, passend zu dem Ort, der einem zur Verfügung steht, seien es nun Balkon, Terrasse oder Hinterhof. Natürlich haben wir die Basics, die zum Gelingen eines kleinen Selbstversorger-Gartens unverzichtbar sind, für Sie zusammengetragen. Wir haben uns im Netz umgesehen und die vielen Ideen, die sich dort tummeln, einem Experten-Check unterzogen. Und wir haben Bepflanzungspläne für Sie ausgetüftelt, die das Ernteglück quasi schon in sich tragen. Aus dem Pflanztopf direkt in den Kochtopf – wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude dabei!

Michael Breckwoldt

Dorothea Baumjohann

BASICS – Gärtnern ohne Garten

Die Frühlingssonne lockt, und Saatgutständer entfalten plötzlich eine magische Anziehung. Wen solche Gefühle ergreifen, der besitzt tief in seinem Inneren eine Gärtnerseele, auch wenn er das bislang nicht wusste. Warum nicht den eigenen »grünen Daumen« erproben? Mit dem nötigen Wissen lassen sich selbst kleine Plätzchen wie Balkon, Terrasse oder Hinterhof in ein Selbstversorger-Gärtchen verwandeln. Das folgende Kapitel versorgt Sie mit dem nötigen Know-how.

WAS IHR WOLLT

Die natürlichen Ansprüche der Pflanzen

Die Bedingungen auf Balkon und Terrasse lassen uns oft keine Wahl. Selbst wenn der Wind um die Ecken pfeift, die Hitze sich schweißtreibend staut oder ausladende Bäume wenig Licht durchlassen, drapieren wir unsere Pflanzen – so gut es eben geht. Dennoch sollten wir um die Verhältnisse in der Natur wissen und uns diese zum Vorbild nehmen.

Mit ausreichend Licht und etwas Windschutz lassen sich die meisten Gemüsepflanzen auch im urbanen Umfeld in Kästen, Kübeln und Töpfen heranziehen.

VORBILD NATUR

Gewöhnlich lassen sich Pflanzen nicht wie Möbel beliebig von einer Ecke in eine andere schieben. Wer Gärten plant, weiß um die speziellen Bedürfnisse der diversen Gewächse, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen, und richtet sich danach.

Schattenliebhaber

Verfolgen wir daher einmal die Lebensbedingungen einzelner Pflanzen zurück an ihren natürlichen Standort. Typische Waldpflanzen wie Bärlauch, Waldmeister, Sauerklee und Brombeeren sind daran gewöhnt, dass mächtige Baumkronen sich über ihnen ausbreiten, die das Licht nur gefiltert durchdringen lassen und die Luft kühlen. Ihre Wurzeln saugen aus den feuchten Laubschichten am Boden lebensnotwendige Nährstoffe. Die Walderde ist reich an Humus, der sich nach und nach zersetzt und den Pflanzen beste Voraussetzungen zum Wachsen und Gedeihen bietet. In unserem Wohnumfeld werden sich Waldpflanzen kaum wohlfühlen, wenn ihr Laub beispielsweise der sengenden Sonne ungeschützt ausgeliefert ist.

Sonnenanbeter

Andere Gewächse lechzen geradezu nach intensiver Lichteinstrahlung und Hitze, wie Rosmarin, Lavendel, Oregano, Ysop und Thymian. Sie geben sich meist mit flachgründigen, karstigen Böden zufrieden. Denn sie stammen ursprünglich von Felssteppen, Heiden und Halbtrockenrasen. Oder aus der Macchia rund ums Mittelmeer, wie die gerade erwähnten mediterranen Kräuter. Nährstoffe sind dort Mangelware, was den Pflanzen nichts ausmacht. Im Gegenteil: Zu viel Dünger lässt sie stark ins Kraut schießen, die Triebe werden weich und krankheitsanfällig, und die Blätter verlieren an Aroma. Selbst in Trockenzeiten kommen diese pflegeleichten Gewächse mit wenig Wasser aus.

Für jeden etwas

Hinter diesen ganz unterschiedlichen Bedürfnissen steckt ein weiser Verteilungsplan der Natur. Da nicht der gesamte Grünwuchs nur die nährstoffreichen und gut mit Wasser versorgten Plätze an der Sonne für sich beanspruchen kann, haben sich die Pflanzen über Jahrhunderte hinweg spezialisiert. Einige nahmen eher schattige Orte für sich in Beschlag. Andere wichen auf magere Böden aus, und wieder andere entdeckten für sich die feuchten Stellen in Wassernähe. Die Verbreitung der gesamten Flora hat sich im Lauf der Evolution vollzogen. Biologen sprechen von ökologischen Nischen, Gärtner hingegen von Standortansprüchen, die für jede Pflanze spezifisch sind. Sie haben sich dort eingerichtet, wo sie mit ihren Nachbarn gut auskommen. Stille Vereinbarungen haben dazu geführt, dass ihre Wurzeln sich nicht in die Quere kommen. Die einen bilden lange, schmale Rüben aus, andere preschen mit vielen feinen Ausläufern in die Breite. Für beide sind ausreichend Nährstoffe vorhanden, weil sie sich in unterschiedlichen Tiefen des Bodens bedienen – vorbildliches Miteinander, cleveres Konkurrenzverhalten.

Perfekt angepasst

Vielen Pflanzen sieht man die Anpassung an ihre jeweilige Herkunft auch an. Waldpflanzen etwa, die sich in den Schatten der Bäume zurückgezogen haben, besitzen häufig große, dünnhäutige Blätter, mit denen sie das spärliche Sonnenlicht optimal einfangen können. Auch die Heißsporne erkennt man sofort: Ein grauer Filz und nadelartige Blätter schützen diese Pflanzen vor übermäßiger Verdunstung und UV-Strahlung. Umgekehrt mögen sie keine anhaltende Nässe. Vor allem ihre Wurzeln sterben dann ab – ein Grund, warum mediterrane Kräuter den Winter über sowohl gegen starke Fröste als auch gegen wochenlange Regenfälle geschützt werden müssen.

VOM KOMPASS-LATTICH ZUM KOPFSALAT

Jahrhundertelange gezielte Auslesen haben aus einem Unkraut die Urformen des Salates gemacht. Der Kompass-Lattich (Lactuca serriola) gilt als enger Verwandter unseres Salates (Lactuca sativa). Beide Arten führen im Spross reichliche Mengen an weißem Milchsaft (»Lac« bedeutet in der lateinischen Sprache »Milch«). Die stachelig gezähnten Blätter des Wildkrautes zeigen in Nord-Süd-Richtung, daher der Name Kompass-Lattich. Durch diesen Mechanismus vermeidet die Pflanze ein Überhitzen der Blätter infolge intensiver Sonnenstrahlung. Denn man findet sie überwiegend in Hochlagen bis 1000 Meter. Die Kräuterbücher des Mittelalters würdigen die heilsame Wirkung des Lattichs vor allem gegen Schlaflosigkeit. Der immensen Formenvielfalt des Lattichs und den experimentierfreudigen Gaumen unserer Vorfahren verdanken wir, dass aus dem stacheligen, hoch aufragenden Gewächs eine zartblättrige, Köpfe bildende Gemüsepflanze wurde.

HÄRTER IM NEHMEN

Die meisten Nutzpflanzen wurden im Laufe vieler Jahrhunderte durch Züchtung mehr oder weniger stark verändert. So haben sie den Bezug zu ihren natürlichen Wurzeln zumindest teilweise verloren. Dennoch gibt es noch die Urahnen von Salat, Kohl, Möhre und vielen anderen Gemüsearten. An denen der Möhre etwa laufen wir vorbei, wenn wir die urbanen Zentren verlassen. Fast überall auf Wiesen und an Wegrändern wächst die bis zu 120 Zentimeter hohe Wilde Möhre (Daucus carota ssp. carota), sommers zu erkennen an den weißen Doldenblüten mit violett-schwarzem Punkt in der Mitte. Die mitteleuropäischen und mediterranen Formen besitzen weiße, die zentralasiatischen purpurrote und gelbe Wurzeln. Aus Kreuzungen dieser drei entstand unsere heutige Karotte. Inzwischen kommen wieder violette, weiße und gelbe Sorten auf den Markt, die den Wildformen ähnlich sehen. Die Standortansprüche zwischen Wild- und Zuchtformen unterscheiden sich kaum. Beide wünschen sich lockere Böden ohne Staunässe und möglichst Sonne. Das Gros der Gemüsepflanzen bevorzugt solche eher ausgewogenen Bedingungen, die wir ihnen nicht immer bieten können. An manch schwierigem Standort hilft es daher, auf Wildgemüsearten zurückzugreifen (siehe Tabelle >). Sie sind meist härter im Nehmen. Gerade im Schatten gedeiht kaum eine Gemüse- oder Kräuterart zufriedenstellend. Dort sind Wildkräuter, die in der Natur in Wäldern oder an Waldrändern vorkommen, viel besser geeignet, frisches Grün für Salate zu liefern.

HIER IST GUT LEBEN

Andererseits sollten wir uns nichts vormachen. Ob Balkon, Terrasse, Hinterhof oder sonstige Nischen innerhalb der Stadt, es handelt sich dabei immer um künstliche, von Menschen geschaffene Räume. Es ist also vor allem an uns, viel dafür zu tun, damit sich die Pflanzen dort wohlfühlen – und es ist gut, sich vor Augen zu führen, dass wir es mit lebendigen Organismen zu tun haben, die sich nicht unbedacht irgendwo abstellen lassen.

WILDGEMÜSE FÜR BESONDERE STANDORTE

NAME

STANDORT

ESSBARE TEILE

GUT ZU WISSEN

Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)

schattig und feucht

Blätter im Frühling im Salat; Blüten, Früchte

erhält seinen säuerlichen Geschmack durch Oxalsäure, daher keine großen Mengen essen

Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)

sonnig bis halbschattig

Blätter, Blüten im Salat; Wurzeln wie Radieschen

Blätter schmecken nach Erbsen

Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)

sonnig bis halbschattig

Blätter und Triebspitzen wie Kresse fein hacken

fein säuerlicher Geschmack

Austernpflanze (Mertensia maritima)

halbschattig, keine direkte Sonne

die zarten Blätter in gemischten Salaten

der Geschmack erinnert an Austern, bei Köchen beliebt

Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus)

halbschattig

Blätter als Salat oder Spinat

seine Bitterstoffe neutralisiert eine Prise Zucker

Englischer Spinat (Rumex patientia)

sonnig bis halbschattig

Blätter fast das ganze Jahr über als Spinat oder Suppe

leicht säuerlicher Geschmack

Berg-Sauerampfer (Rumex ariofolius)

halbschattig

Blätter das ganze Jahr über in Salaten, Suppen, Saucen

säuerlicher Geschmack

Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)

sonnig, anspruchslos

Blätter und Blüten in Salaten

regelmäßig die Blüten entfernen, schärfer als die Salat-Rauke

Süßdolde (Myrrhis odorata)

schattig bis halbschattig

Blätter wie Kerbel; Samen; Wurzeln wie Pastinake

anisartiges Aroma

Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)

halbschattig bis sonnig

zarte Blätter fein geschnitten in Salaten

Geschmack nach Haselnuss und Gurke

Bärlauch (Allium ursinum)

schattig bis halbschattig

Blätter klein gehackt in Salaten, Suppen, Pesto

knoblauchartiger Geschmack

Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)

sonnig bis halbschattig

reife Früchte in Desserts, Kuchen, Marmeladen

intensiver Geschmack

Auf Wiesen und an Wegrändern wächst allerorten die Wilde Möhre (Daucus carota ssp. carota). Sie ist der Vorfahr der Speise-Karotten.

LOCKER & LUFTIG

Wohlfühlprogramm für Pflanzenwurzeln

Der Boden versorgt die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser. Auf beides kann sie nur zugreifen, wenn der Boden locker ist und ausreichend Hohlräume bestehen, in die ihre Wurzeln vordringen können. Sind diese Poren verdichtet oder mit Wasser gefüllt, geht den Pflanzen die Luft aus. Dies gilt es auch beim Gärtnern in Gefäßen zu berücksichtigen.

Vor allem Möhren benötigen einen lockeren, luftigen Boden, damit sich ihre Wurzelkörper zu schlanken, lang gestreckten Rüben entwickeln.

VOM WACHSEN IM BODEN …

Als Mutterboden bezeichnet man die oberste und fruchtbarste Schicht des Bodens. Hier tummeln sich Myriaden kleiner Lebewesen: Ob Bakterien, Pilze, Asseln, Springschwänze oder Regenwürmer – sie alle machen sich über abgestorbene Blätter und andere organische Abfälle her und vermischen sie in ihrem Verdauungstrakt mit den mineralischen Bestandteilen des Bodens. So entsteht Humus. Er macht die Böden locker und luftig und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit sowie Nährstoffe gespeichert werden und den Pflanzenwurzeln zur Verfügung stehen. Für einen fruchtbaren Garten ist Humus einfach unverzichtbar. Deshalb versorgen Gärtner den Boden mit viel organischer Substanz, am besten in Form von Kompost. In humusreichen Erden finden Pflanzenwurzeln alles, was sie brauchen, um sich wohlzufühlen und die oberirdischen Teile der Pflanze gut zu versorgen.

Sticht man mit dem Spaten ein Stück Boden aus und legt es vorsichtig vor sich hin, kann man mehrere Schichten entdecken. Die oberste ist der sogenannte Humushorizont. In ihm findet man ein optimales Porengefüge, das heißt, es sind neben feinen Poren auch viele grobe Poren vorhanden. In ihnen spielt sich der Luft- und Wasseraustausch ab. Pflanzenwurzeln brauchen beides: Ohne Luftzufuhr sterben sie ab und können die oberen Pflanzenteile nicht mehr mit Wasser versorgen.

Ist ein Boden stark verdichtet, enthält er zu wenig Sauerstoff, da ein Großteil der Poren zerstört ist. Ähnlich ist es bei einem staunassen Boden. Sind nämlich alle Poren mit Wasser gefüllt, ist die Luft gleichfalls knapp. Dieses Wechselspiel müssen auch Gärtner ohne Garten immer vor Augen haben. Es bestimmt die Auswahl an geeigneten Topferden und die Intervalle des Gießens.

… UND IN TÖPFEN

Organisches Material wie Humus bietet optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum. Doch muss man grundsätzlich zwischen den Verhältnissen im Garten und denen im Topf unterscheiden.

Vorsicht, Staunässe!

Gartenböden reichen tief hinunter ins Erdreich. Nach der obersten Schicht, dem Humushorizont, folgen weitere Schichten, in denen der Humusanteil zugunsten der mineralischen Bestandteile immer weiter abnimmt, bis hin zum Untergrund, dem sogenannten gewachsenen Boden. Die unterste Schicht bildet das Ausgangsgestein, das nahezu ausschließlich aus unverwittertem Gestein besteht. Alle Schichten sind durch Poren verbunden, die häufig mithilfe von Regenwürmern entstanden sind. Nach einem starken Regenguss kann das Wasser somit gut ins Erdreich versickern. Genau diese Möglichkeit bieten die Verhältnisse im Topf nicht. Wird dieser stark gewässert, kommt es aufgrund des kleineren Verteilungsvolumens rasch zu einer Sättigung der Erde. Das führt zu Engpässen in der Sauerstoffversorgung, da das Wasser nicht ungehindert durch das Loch im Topfboden abfließt, sondern nur der Überschuss entweicht.

Saugfähig wie ein Schwamm

Um das nachvollziehen zu können, stellen Sie sich einen grobporigen Schwamm vor, der ganz und gar mit Wasser gesättigt ist. Auch wenn man ihn hochnimmt, tropft das Wasser nicht heraus. Das hat mit der sogenannten Saugspannung zu tun. Die Poren halten das Wasser entgegen der Schwerkraft fest. Diese Spannung nimmt zu, je feiner die Poren sind. Daran ist auch die Oberflächenspannung des Wassers beteiligt. Durch einen leichten Händedruck trieft ein Teil des Wassers heraus. Die groben Poren mit der geringsten Saugspannung sind nun statt mit Wasser wieder mit Luft gefüllt. Je mehr der Schwamm zusammengequetscht wird, desto mehr Flüssigkeit verliert er. Lässt sich mit bloßen Händen nichts mehr herauspressen, so bleibt der Schwamm dennoch feucht. Die feinen Poren halten immer noch kraftvoll Wasserpartikel fest.

Intakte und mit Sauerstoff versorgte Pflanzenwurzeln wirken wie eine Saugpumpe. Sie können Wasser entgegen der Schwerkraft ansaugen und auch dessen Oberflächenspannung überwinden. Das hat mit dem Zelldruck und der Verdunstung von Wasser über die Blätter zu tun. Doch Pflanzenwurzeln besitzen keine Herkuleskräfte. Sie können sich, um im Bild vom Schwamm zu bleiben, nur bei Poren großer und mittlerer Größe bedienen.

KOMPOST VOM RECYCLINGHOF