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Der Autor reist durch Irland. In Connemara erlebt er eine fast unglaubliche Geschichte. Zwei Jahre darauf, am gleichen Ort, wird er selbst zum Akteur eines dramatischen Geschehens. (...) Sie ist geplatzt, die Seifenblase, die mich umgab. Die Wolke, auf der ich die letzten Urlaubstage in dieser Landschaft verbringen wollte, hat mich sanft abgesetzt, hier auf diesem morschen Bootssteg. Desillusioniert und nackt, so fühle ich mich. Es ist Zeit aufzubrechen. Morgen möchte ich früh ... Was ist? Ich wende mich um. Da ist jemand. Ich habe es deutlich gehört. Ich fühlte mich angesprochen, vernahm auch ein Kichern. Es ist schon sehr dunkel. Ich sehe nur schwarzes Geäst, dahinter die hell erleuchteten Hotelfenster. Nein. Das ist kein Traum. Ich liege nicht im Bett. Meine Hände krallen sich an die alten Balken, auf denen ich sitze. Ich sehe sie nun dicht vor mir, die beiden Bäume, die Kronen zueinander geneigt, die Zweige wie ein feines Flechtwerk ineinander verwoben. Es sind die gleichen die ich gestern Abend von meinem Fenster aus sah. Sie flüstern, scherzen. Ich verstehe sogar Worte. Du bist heute sehr struppig und stürmisch. Weißt du das? Wieso? So bin ich doch immer. Oder möchtest du ...? Ach Liebster. Es war nur ein Scherz. Aber ein wenig zu stürmisch bist du schon. Oh (...) Ich weiß, dass ich nicht darf was ich vorhabe. Ich fühle mich auch sehr unwohl. Doch ich muss es tun. Wer sonst? (...) Mein Herz pocht, ebenso das Blut in meinen Schläfen. Ich danke dem himmlischen Drehbuchautor, der für mich die Stücke schreibt, für die treffliche und prompte Unterstützung. Ich bin nun sicher, dass es richtig und notwendig ist, was ich gleich tun werde. Die letzten Zweifel sind verflogen. Ich öffne die Fahrzeugtür. Kalt gießt es auf mich hernieder, rinnt mir an Wangen und Hals entlang unter die Kleidung. Ich empfinde es wohltuend, öffne den Kofferraum. Gelassen streife ich mir den Regenmantel über, greife nach (...) An der Bar kaufe ich eine Flasche Rotwein. Die junge Dame ...
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Seitenzahl: 32
PETER WIMMER
ES GESCHAH IN CONNEMARA
Eine fast unglaubliche Geschichte
Die Rechte liegen beim Autor und Verlag
Wimmer Visuelle Kommunikation
Am Lichterkopf 25
D-56112 Lahnstein
Telefon 02621/62625
www.wimmer-kommunikation.de
Ich schreibe Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Theaterstücke und Besonderheiten die sich nur schwer zuordnen lassen. Eine Zusammenfassung bieten die E-Books „Peter Wimmer, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen“ und „Peter Wimmer, Theaterstücke für einen bis vier Darsteller.“
Unter dem Reihentitel “Kulturreisen individuell” erstelle ich filmische Reisedokumentationen. Dabei folge ich mit meiner Kamera den Spuren der Menschheitsgeschichte, so wie ich sie in den besuchten Reiseländern antreffe. Ich dokumentiere herausragende Kulturstätten und Landschaften, einfühlsam, sachlich, informativ.
“Schönheit, Anmut und große Architektur im alten Ägypten” das ist der Reihentitel einer 14-teiligen filmischen Dokumentation über das reiche Erbe der pharaonischen Kultur am Nil. Schauplätze sind die großen Pyramiden, Göttertempel, Totentempel, Museen und prächtig ausgestatteten Gräber in Kairo, Giseh, Sakkara, Medum, Tel el Amarna, Abydos, Dendera, Luxor, Edfu, KomOmbo, Assuan, Philae und Abu Simbel. Die DVD „ÄGYPTEN – Highlights der pharaonischen Kultur“ vermittelt einen Eindruck dessen was die großen Schauplätze und Museen entlang des blauen Nils dem kulturinteressierten Reisenden bieten.
Die DVD „Highlights der Megalithkultur in Westeuropa“ zeigt kulturhistorisch bedeutende Monumente unserer Vorfahren, Kultstätten und Museen in der Bretagne, auf Malta, Gozo und Korsika, in England, Irland, Schottland, auf den Hebriden und auf den Orkneyinseln.
ES GESCHAH IN CONNEMARA
Es ist Sommer. Ich bin Gast in Connemara, habe ein preiswertes und gutes Zimmer in einem mehr als 200 Jahre alten Hotel, am Ufer des Lough Leenane.
Ich stehe an der offenen Balkontür, schaue über die spiegelnde Wasserfläche. Hinaustreten kann ich nicht. Es wäre auch nur ein Schritt, schon stände ich am Geländer, am rostigen. Tiefe Risse durchziehen den Bodenbelag von der Tür bis zu den Gitterstäben. Das kleine Etwas wird sich wohl nicht mehr lange an dem alten Gebäude halten können. Schade. Gerade die zierlichen Balkone waren es, die meinen Blick anzogen und mich anhalten ließen.
Kahle Bergriesen, von der in Ufernähe dunklen Wasserhaut noch dunkler reflektiert, schwingen sich hoch zum grauen Schmelz der schnell dahin ziehenden Wolkendecke, verbergen die wahre Größe und Gestalt vor den Augen des Reisenden.
Ich bin froh, hier haltgemacht zu haben. Das, was mich umgab, als ich in der Eingangshalle stand, zeugt von besseren Tagen. Es wirkt auf mich wie eine Mischung aus Schloss, Herrenhaus, Museum, gastlichem Treffpunkt und Zufluchtstätte. Eine ehemals feudale Herberge. Heute sind die Übernachtungspreise nicht höher als in einem guten Bed and Breakfast Haus. Ich liebe diese Atmosphäre. Mit großem Respekt vor dem was mich umgab bin ich die breiten Marmorstufen hinaufgestiegen.
Ein silbriges Funkeln in Ufernähe zieht meinen Blick auf den altersschwach wirkenden Bootssteg, am Rande des Hotelgartens. Enten kauern auf den schwarzen Planken, putzen sich, recken sich, schlagen mit den Flügeln. Einige hell gefiederte Artgenossen treiben in der grauen Flut. Sie ziehen eine dunkle Spur hinter sich her.
Spärlich belaubte Baumkronen säumen das Ufer. Sie heben sich nur schwach ab von der im Abendwind sich kräuselnden Wasserfläche. Es sind zwei Bäume die mir besonders auffallen. Täusche ich mich oder neigen sie sich zueinander? Die schlanken Stämme biegen sich, als würde eine unsichtbare gewaltige Kraft sie umfassen. Ich reibe mir die Augen, löse mich von dem Bild, schließe die hohe weiße Tür, ziehe den schweren rosafarbenen Stoff vor die schwarzen Scheiben.
Ich entschließe mich dem Bett am Fenster die Ehre zu geben, für diese Nacht und vielleicht noch für einige weitere. Die dicken grauen Decken werden schon vielen Reisenden gedient haben. Sie riechen so, eben alt, nicht unangenehm. Ich greife aus der Reisetasche was ich brauche, für die Nacht und für den Morgen, schlüpfe in eine weniger getragene Hose, lege ein frisches Hemd bereit.
Im Bad eine hohe gusseiserne Wanne, eine aufs Notwendigste beschränkte Ausstattung, große mattglänzende Wasserhähne mit Porzellanaufsatz, alles alt, aber gediegen und funktionsfähig. Ehemals wohl weiße steife Handtücher hängen müde über dem Wannenrand. Ich entscheide mich für das rechte.
Ich bin wieder einmal dabei gewisse Gesetzmäßigkeiten in meinem Stimmungsspektrum wahrzunehmen. Ein passives Gefühl ist in mir. Nicht depressiv. Nur still. Keine hohen Töne. Keine Funken. Neutral. Wahrscheinlich die angeblich so wertvolle Mitte. Kann sein. Ich kenne sie kaum.