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In "Es regnet aus zerrissenen Wolken: Die schönsten Gedichte von Gabriele D'Annunzio" versammelt der Leser eine exquisite Auswahl der lyrischen Werke des italienischen Dichters, die den Leser in die Welt seines gefühlvollen und oft melancholischen Schaffens eintauchen lässt. D'Annunzios Stil ist geprägt von einer Prunkhaftigkeit und sensorischen Eindrücken, die oft mit seinem Streben nach Schönheit und Sinnlichkeit verbunden sind. Seine Gedichte, die im Kontext der italienischen Symbolismusbewegung stehen, thematisieren existenzielle Fragen des Lebens, der Liebe und der Vergänglichkeit, und verleihen dem Leser ein tiefes Gefühl für die emotionale Komplexität seiner Zeit. Gabriele D'Annunzio (1863-1938) war nicht nur ein bedeutender Dichter, sondern auch ein kontroverser politischer Akteur und Nationalist, dessen Leben von künstlerischer Ambition und politischen Idealen geprägt war. Seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, seine Leidenschaft für das Theater sowie sein Interesse an der Ästhetik der Macht fanden ihren Niederschlag in seinen poetischen Arbeiten. Diese vielseitige Perspektive war entscheidend für die Entstehung seiner Gedichte, die oft die Grenzen zwischen Kunst und Leben verschwimmen lassen. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Sammlung für jeden Liebhaber der Poesie, der die beeindruckende Sprachkunst D'Annunzios entdecken oder vertiefen möchte. Die sorgfältige Auswahl der Gedichte zeigt die kreative Tiefe und emotionale Intensität des Autors und lädt dazu ein, die faszinierenden Facetten menschlichen Erlebens und Empfindens in vollendeter Form zu genießen.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Schweige. Auf der Schwelle des Waldes höre ich die menschlichen Worte nicht, die du sagst. Aber ich höre neue Worte; die von weit entfernten Tropfen und Blättern erzählen. Höre. Es regnet aus zerrissenen Wolken. Es regnet auf salzige, trockene Tamarisken, Es regnet auf die schuppigen und stacheligen Pinien; Es regnet auf die göttliche Myrthe, auf die unzähligen Blüten des leuchtenden Ginsters, auf Wacholder voller duftenden Beeren, Es regnet auf unsere waldesgleichen Gesichter, Es regnet auf unsere bloßen Hände, auf unser leichtes Gewand, auf die reinen Gedanken, die den neuen Geist erwachen lassen, auf das schöne Märchen, das gestern dich verzauberte, das heute mich verzaubert. Oh Ermione.
Hörst du? Der Regen fällt, auf das verlassene Grün, Mit einem endlosen, wechselnden Plätschern in der Luft, je nachdem ob das Laub dichter ist oder weniger dicht. Höre. Es antwortet auf den Regen der Gesang der Zikaden, die sich weder durch südliches Rauschen noch durch den grauen Himmel abschrecken lassen. Und die Pinie erklingt und die Myrte erklingt anders und der Wacholder wieder anders, verschiedene Instrumente