Escort mit K - Amy Fisher - E-Book

Escort mit K E-Book

Amy Fisher

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Beschreibung

Oh shit! Was ist das denn? Mein Handy machte sich selbstständig und wählte diese 11859 Telefonauskunft. War wohl irgendwie abgespeichert in den Voreinstellungen. Zu spät. Mein Handy war mit der Auskunft verbunden. Ich hörte die automatische Preisansage, die mir unmissverständlich zu verstehen gab, dass ab sofort jede weitere Minute meines Lebens 2,99? kosten wird. Das Leben ist so grausam, hätte ich jetzt ein Dach über den Kopf und einen Festnetz Anschluss würde ich wenigstens nur 1,99? die Minute bezahlen. Aber so. "11859, was darf ich für Sie tun?" Die Kaugummi kauende Quietschstimme an der anderen Leitung klag irgendwie ganz nett. Harmlos. Ich fasst Vertrauen. Und meinen ganzen Mut zusammen. Ich sprudelte los: "Hallo. Ich bin pleite, meine Firma ist pleite und ich habe kein Dach über den Kopf. Ich lebe in München und ich brauche schnelltens einen sehr gut bezahlten Job. Am besten noch heute!" Was dachte ich mir nur dabei, so etwas zu sagen. Stille. Sie tippte irgendwas ein, das konnte ich an dem dämlichen Geklapper ihrer Fingernägel auf ihrer Tastatur hören. Sonst nichts. "Hallo? Sind Sie noch dran?" "Hören Sie, Frau." "Leonie, ich heisse Leonie!" Leonie, wieso Leonie, bin ich denn jetzt völlig übergeschnappt? Ich heisse Ma Ma! "Hören Sie, Leonie, ich will ja nicht unhöflich wirken, aber in Ihrer Stuation jetzt um diese Uhrzeit an eine Zeitarbeitsagentur weiterzuvermitteln macht wohl keinen Sinn, sehe ich das richtig?" Kaugummi-schmatzendes Schweigen an der anderen Leitung, dann weiter: "Ich weiss ja nicht wie Sie das sehen, aber in Ihrer Situation wird es wohl das Beste sein, Sie arbeiten als Escort in München, Leonie? Oder wollen Sie lieber Telefonsex machen?" Ich atmete auf. Die Frau an der anderen Leitung verstand mich. Sofort stellte sich in mir so ein undefinierbares Gefühl von Verbundenheit ein. Sie war meine einzige Vertraute und Eingeweihte für den Moment. "Escort in München klingt gut. Telefonsex im Moment eher nicht." Sage ich und versuchte dabei so tapfer und cool wie ich nur irgendwie konnte zu klingen. Auf was verdammt noch Mal lies ich mich da eigentlich ein? "Suchen Sie mir bitte einen Escortservice in München heraus. Einen der Haus und Hotelbesuche anbietet, bitte." Auf Bordellarbeit hatte ich ganz sicher absolut gar keine Lust. Eher würde ich verhungern, als so weit abzurutschen. In einem Hühnerstall zu arbeiten kam gar nicht in Frage. Das hatte immer so etwas von einem Tierheim. Die Kunden kommen und man bettelt quasi neben zig anderen verlorenn Seelen um ein bisschen Aufmerksamkeit und Geld. Eingepfercht und gefangen in dieser Legebatterie, für die man auch noch horrende Summen abdrücken musste. Tag täglich. Ny hatte mir davon erzählt. Grauenhaft. Kommt gar nicht in Frage. Nein. Ein Escortservice sollte es sein. Ein edler Escortservice, international am besten. Jet Set leben und Flughäfen als neues Zuhause. Das passte zu mir. Das war aufregend und verheissungsvoll. Die Entscheidung war gefallen: "Ja, bitte suchen Sie mir einen Escortservice in München heraus." Diesmal war ich fest entschlossen und die Telefonistin nahm diese Entschlossenheit sofort wahr. Sie tippte erneut auf ihrer Tastatur herum und diesmal dauerte es nicht lange bis sie mir mitteilte: "Leonie, Eine Escort Agentur in München habe ich in der 11859 nicht eingetragen. Aber eine Escort Vermittlung." "Arbeitet dieser Escortservice international?" "Leonie, Escort Vermittlung sagte ich, in der ganzen 11859 finde ich unter dem Begriff ESCORT bundesweit keinen einzigen Escort Agentur Eintrag." "Ja gut. Escort Vermittlung dann eben." Das ist doch egal. Escort Agentur - Escort Vermittlung, was macht das schon für einen Unterschied? "Arbeitet dieser Escortservice international?" Bohrte ich provokativ nochmal nach. "Laut der eingetragenen Webseite könnte man das meinen. Soll ich Sie weiter verbinden?" Oh nein, oh ja. Was soll ich nur machen? Nochmal die selbe Prozedur, über die 11859 eine Escort Vermittlung zu verlangen, wollte ich jetzt wirklich nicht, aber kann ich mir die Nummer denn überhaupt merken, wenn sie sie mir durchgibt? "Ich kann sie Ihnen auch per sms schicken, wenn Sie wollen." Das war eine sehr gute Idee. Ich war jetzt total aufgeregt und ungeduldig. Jetzt wollte ich sofort zu dieser Vermittlung durchgestellt werden. Und außerdem war mir kalt. "Wie heisst die Nummer denn?" Wie heisst die Nummer denn? Wie heißt die Nummer denn? Was für ein blödes Deutsch! Das machte der Hunger, ich war ganz sicher. "09005ESKORT. Eskort mit K. Wollen Sie jetzt verbunden werden? Oder eine sms erhalten?" 09005ESKORT. Eskort mit K! Eskort mit K! Wie einfach ist das denn und gleichzeitig was für ein Schwachsinn!? Dieses neumodische alles Eingedeutsche - einfach unfassbar. Aber andererseits: Extrem einfach zu merken. "Kostet die was?" Eine blödere Frage fiel mir nicht ein. "1,99? die Minute aus dem deutschen Festnetz. Aus dem Mobilfunk ist sie jedenfalls weit billiger als die 11859. Ungefähr 2,44? die Minute anstatt 2,99?" Das war mir jetzt egal. "Stellen Sie mich bitte durch." Ich hatte keine Lust mehr weiter mit der Telefonistin zu sprechen, ich wollte vorwärts kommen! Und ausserdem. musste ja keiner erfahren, was ich da gerade am Telefon trieb. Eine 11859 Weiterleitung war wenigstens anonym. Ich konnte immer noch behaupten, ich hätte mit einer Zeitarbeitsagentur gesprochen. Es war ja erst sieben Uhr. "Und schicken Sie mir die Telefonnummer per sms! Ist da die Webseite mit angegeben? 09005ESKORT. Eskort mit K, sagten Sie, richtig?" "Ja genau, 09005ESKORT, Eskort mit K. Die Webseite wird automatisch per sms mit geschickt, natürlich." "Gut, danke. Dann stellen Sie mich jetzt bitte durch. Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!" "Nicht dafür, Leonie, ich mach blos meine Arbeit. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?" "Nein, danke, das wars." "Nichts was ich sonst für Sie tun könnte?" "Nein danke!" Mein Konto auffüllen, wie wärs damit? "Vielen Dank, dass Sie den Service der 11859 gewählt haben. Ich stelle Sie jetzt durch und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend." Sagte sie und weg war sie. Oh Gott, auf was habe ich mich da nur eingelassen. Ich hörte eine Musik im Hintergrund. Das war doch Von Burgund, dachte ich mir, der neue Electronic Shootingstar am Chillhouse & Electronic Himmel!? Sehr schön, das war schon Mal ein guter Anfang. So langsam fing ich an, mich zu beruhigen. Was vermutlich nur an dem Song von Von Burgund lag, der da im Hintergrund lief, weil das mein absoluter Lieblingssong war. www.secret-dreams.eu

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Seitenzahl: 102

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Escort mit K

11859, was darf ich für Sie tun?

Erotischer Kurzroman

Erzählt von Amy Fisher

Geschrieben von Ny Nyloni

Hörbuch 2014 im Handel

ISBN Nummern:

978-3-944031-35-4 (Hörbuch MP3)

978-3-944031-34-7(E-PUB) &

978-3-944031-33-0 (E-Book PDF)

Herausgeber:

Tele Entertainment UG, Tegernsee

Artwork: Beatrix von Burgund

Satz & Gestaltung: Beatrix von Burgund

© Copyright:

Alle Rechte liegen beim Verlag

Verlagswebseite:

www.tele-entertainment.com

Widmung

Dieses Buch ist allen Selbstfindern dieser Welt gewidmet. Und all denjenigen, die mich inspriert und geholfen haben diesen Roman zu realisieren. Danke.

Amy Fisher

Escort mit K - 11859, was darf ich für Sie tun?

Erzählt von der Autorin Amy Fisher.

Geschrieben von Ny Nyloni

Erstauflage: September 2013

Verlag & Gesamtherstellung:

Tele Entertainment UG Verlag &

Media Agentur | Media-Heute.TV, Tegernsee

Inhaltsverzeichnis

1. Prolog

2. Die Wohngemeinschaft

3. Der Mitbewohner

4. Der Swingerclub

5. Der Professor

6. Maya

Über die Autorin

Verlagssortiment

Impressum

1. Prolog

Da stand ich nun. Ohne Geld, ohne festen Wohnsitz und ich hatte Hunger. Das einzige was mir noch geblieben ist, war mein Smartphone. Sonst nichts. Das hast Du ja wieder einmal toll hinbekommen! Dachte ich so bei mir und zog wütend auf mich selbst mein Handy aus der Tasche. Ich musste mir irgendetwas einfallen lassen. Jetzt. Sofort. Geld musste her, egal wie. Naja - fast egal wie. Bei einen Escortservice in München könnte ich anfangen oder Telefonsex machen. Als Escort in München verdient man viel Geld erzählte mir Ny, man hat das Geld immer gleich. Bei Telefonsex dauert die Auszahlung immer ca. 6 Wochen, hat mir Ny erzählt. Woher sie all das hatte weiss ich nicht... Aber Ny lässt nichts anbrennen, soviel war sicher.

Mein Name ist übrigens Maria Magdalena. Aber alle nennen mich immer nur Ma Ma. Weil es einfacher ist. Maria Magdalena ist für die meisten einfach zu lange und alle anderen Verstümmelungen meines Namens habe ich bisher jedes Mal erfolgreich sofort im Keim erstickt. Mit Ma Ma konnte ich sehr gut leben. Klingt irgendwie so wie Mama. Und Mama sein finde ich gut. Verdammt gut sogar.

Oh shit! Was ist das denn? Mein Handy machte sich selbstständig und wählte diese 11859 Telefonauskunft. War wohl irgendwie abgespeichert in den Voreinstellungen. Zu spät. Mein Handy war mit der Auskunft verbunden. Ich hörte die automatische Preisansage, die mir unmissverständlich zu verstehen gab, dass ab sofort jede weitere Minute meines Lebens 2,99€ kosten wird. Das Leben ist so grausam, hätte ich jetzt ein Dach über den Kopf und einen Festnetz Anschluss würde ich wenigstens nur 1,99€ die Minute bezahlen.

Aber so.... „11859, was darf ich für Sie tun?“ Die Kaugummi kauende Quietschstimme an der anderen Leitung klag irgendwie ganz nett. Harmlos. Ich fasst Vertrauen. Und meinen ganzen Mut zusammen. Ich sprudelte los: „Hallo... Ich bin pleite, meine Firma ist pleite und ich habe kein Dach über den Kopf. Ich lebe in München und ich brauche schnelltens einen sehr gut bezahlten Job. Am besten noch heute!“ Was dachte ich mir nur dabei, so etwas zu sagen. Stille. Sie tippte irgendwas ein, das konnte ich an dem dämlichen Geklapper ihrer Fingernägel auf ihrer Tastatur hören. Sonst nichts. „Hallo? Sind Sie noch dran?“ „Hören Sie, Frau....“ „Leonie, ich heisse Leonie!“ Leonie, wieso Leonie, bin ich denn jetzt völlig übergeschnappt? Ich heisse Ma Ma! „Hören Sie, Leonie, ich will ja nicht unhöflich wirken, aber in Ihrer Stuation jetzt um diese Uhrzeit an eine Zeitarbeitsagentur weiterzuvermitteln macht wohl keinen Sinn, sehe ich das richtig?“ Kaugummi-schmatzendes Schweigen an der anderen Leitung, dann weiter: „Ich weiss ja nicht wie Sie das sehen, aber in Ihrer Situation wird es wohl das Beste sein, Sie arbeiten als Escort in München, Leonie? Oder wollen Sie lieber Telefonsex machen?“ Ich atmete auf. Die Frau an der anderen Leitung verstand mich. Sofort stellte sich in mir so ein undefinierbares Gefühl von Verbundenheit ein. Sie war meine einzige Vertraute und Eingeweihte für den Moment. „Escort in München klingt gut. Telefonsex im Moment eher nicht...“ Sage ich und versuchte dabei so tapfer und cool wie ich nur irgendwie konnte zu klingen. Auf was verdammt noch Mal lies ich mich da eigentlich ein?

„Suchen Sie mir bitte einen Escortservice in München heraus. Einen der Haus und Hotelbesuche anbietet, bitte.“ Auf Bordellarbeit hatte ich ganz sicher absolut gar keine Lust. Eher würde ich verhungern, als so weit abzurutschen. In einem Hühnerstall zu arbeiten kam gar nicht in Frage. Das hatte immer so etwas von einem Tierheim. Die Kunden kommen und man bettelt quasi neben zig anderen verlorenn Seelen um ein bisschen Aufmerksamkeit und Geld. Eingepfercht und gefangen in dieser Legebatterie, für die man auch noch horrende Summen abdrücken musste. Tag täglich. Ny hatte mir davon erzählt. Grauenhaft. Kommt gar nicht in Frage. Nein. Ein Escortservice sollte es sein. Ein edler Escortservice, international am besten. Jet Set leben und Flughäfen als neues Zuhause. Das passte zu mir. Das war aufregend und verheissungsvoll.

Die Entscheidung war gefallen: „Ja, bitte suchen Sie mir einen Escortservice in München heraus.“ Diesmal war ich fest entschlossen und die Telefonistin nahm diese Entschlossenheit sofort wahr. Sie tippte erneut auf ihrer Tastatur herum und diesmal dauerte es nicht lange bis sie mir mitteilte: „Leonie, Eine Escort Agentur in München habe ich in der 11859 nicht eingetragen. Aber eine Escort Vermittlung.“ „Arbeitet dieser Escortservice international?“ „Leonie, Escort Vermittlung sagte ich, in der ganzen 11859 finde ich unter dem Begriff ESCORT bundesweit keinen einzigen Escort Agentur Eintrag.“ „Ja gut. Escort Vermittlung dann eben.“ Das ist doch egal. Escort Agentur - Escort Vermittlung, was macht das schon für einen Unterschied? „Arbeitet dieser Escortservice international?“ Bohrte ich provokativ nochmal nach. „Laut der eingetragenen Webseite könnte man das meinen.... Soll ich Sie weiter verbinden?“ Oh nein, oh ja. Was soll ich nur machen? Nochmal die selbe Prozedur, über die 11859 eine Escort Vermittlung zu verlangen, wollte ich jetzt wirklich nicht, aber kann ich mir die Nummer denn überhaupt merken, wenn sie sie mir durchgibt? „Ich kann sie Ihnen auch per sms schicken, wenn Sie wollen...“ Das war eine sehr gute Idee. Ich war jetzt total aufgeregt und ungeduldig. Jetzt wollte ich sofort zu dieser Vermittlung durchgestellt werden. Und außerdem war mir kalt.

„Wie heisst die Nummer denn?“ Wie heisst die Nummer denn? Wie heißt die Nummer denn? Was für ein blödes Deutsch! Das machte der Hunger, ich war ganz sicher.

„09005ESKORT. Eskort mit K. Wollen Sie jetzt verbunden werden? Oder eine sms erhalten?“ 09005ESKORT. Eskort mit K! Eskort mit K! Wie einfach ist das denn und gleichzeitig was für ein Schwachsinn!? Dieses neumodische alles Eingedeutsche - einfach unfassbar. Aber andererseits: Extrem einfach zu merken.

„Kostet die was?“ Eine blödere Frage fiel mir nicht ein. „1,99€ die Minute aus dem deutschen Festnetz. Aus dem Mobilfunk ist sie jedenfalls weit billiger als die 11859. Ungefähr 2,44€ die Minute anstatt 2,99€“ Das war mir jetzt egal. „Stellen Sie mich bitte durch.“ Ich hatte keine Lust mehr weiter mit der Telefonistin zu sprechen, ich wollte vorwärts kommen! Und ausserdem... musste ja keiner erfahren, was ich da gerade am Telefon trieb. Eine 11859 Weiterleitung war wenigstens anonym. Ich konnte immer noch behaupten, ich hätte mit einer Zeitarbeitsagentur gesprochen. Es war ja erst sieben Uhr. „Und schicken Sie mir die Telefonnummer per sms! Ist da die Webseite mit angegeben? 09005ESKORT. Eskort mit K, sagten Sie, richtig?“ „Ja genau, 09005ESKORT, Eskort mit K. Die Webseite wird automatisch per sms mit geschickt, natürlich.“ „Gut, danke. Dann stellen Sie mich jetzt bitte durch. Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!“ „Nicht dafür, Leonie, ich mach blos meine Arbeit. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ „Nein, danke, das wars.“ „Nichts was ich sonst für Sie tun könnte?“ „Nein danke!“ Mein Konto auffüllen, wie wärs damit? „Vielen Dank, dass Sie den Service der 11859 gewählt haben. Ich stelle Sie jetzt durch und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend.“ Sagte sie und weg war sie.

Oh Gott, auf was habe ich mich da nur eingelassen. Ich hörte eine Musik im Hintergrund. Das war doch Von Burgund, dachte ich mir, der neue Electronic Shootingstar am Chillhouse & Electronic Himmel!? Sehr schön, das war schon Mal ein guter Anfang. So langsam fing ich an, mich zu beruhigen. Was vermutlich nur an dem Song von Von Burgund lag, der da im Hintergrund lief, weil das mein absoluter Lieblingssong war.

2. Die Wohngemeinschaft

„Ich hab euch gestern Nacht gehört!“

„Was?“

Sabine und Knut saßen am Frühstückstisch.

Sie waren allein für ein paar Tage, weil die beiden anderen WG-Bewohner ihre Eltern besuchten.

Knut wiederholte es und sagte dann: „Ich fände es besser, ihr würdet zu ihm gehen, als es hier bei uns die ganze Nacht zu treiben!“

Sabine lief rot an. Sie waren beide Kommilitonen und es stimmte, gestern Abend war ihr heimlicher Lover Rainer noch zu ihr gekommen. Sie hatte gehofft, ihr Zimmernachbar hätte es nicht gehört. Die ganze Nacht hatten sie miteinander geschlafen, denn Rainer war ein sehr ausdauernder Liebhaber. Allerdings verheiratet und somit war die Location vorbestimmt. Er war ihr Prof und natürlich musste das niemand erfahren.

„Wenn du das erzählst, bringe ich Dich um!“

„Was findest du nur an diesem Kerl? Er ist doch bestimmt 20 Jahre älter als du!“

„25, aber ich mag ihn und er ist ein lieber, reifer Mann und macht alles richtig!“

Knut kaute an seinem Brötchen und sah sie an.

„Was ist?“

„Ich konnte echt nicht schlafen bei dem Lärm!“

„Na und? Mach dir eine CD an und dann hörst du uns nicht mehr!“

„Euch? Dich habe ich gehört! Du hast echt laut gestöhnt und geschrien!“

„Jetzt ist es aber gut, ja! Schaff dir selbst eine Freundin an und dann wirst du sehen, es ist genauso!“

„Nee, ist es nicht. Außerdem habe ich eine Freundin. Du kennst sie, Anja, und wir machen manchmal was zusammen.“

„So, was denn?“ Sabine wurde schnippisch, „Eis essen gehen oder ins Kino? Die ist doch ein Schäfchen!“

Knut sagte nichts.

„Hast du sie schon mal berührt? Ich meine...du weißt schon...!“

„Natürlich, was denkst du denn! Wir schlafen zusammen!“

„Ja? So richtig laut, so wie ich gestern?“ Sie sah ihm tief in die Augen: „Hast du etwa onaniert? Ehrlich, komm erzähl mal!“

Jetzt wurde Knut rot. Klar hatte er. Dreimal. Sabine war echt eine scharfe Nummer. Die halbe Uni wäre sofort mit ihr ins Bett gegangen, wenn sie nur mit dem Finger geschnippt hätte.

„Du hast also“ sagte sie, als er immer noch schwieg, „Na, dann hatten wir ja beide unseren Spaß. Ich muss jetzt los!“ Sie stand auf, sagte noch kurz Tschüs und rauschte von dannen.

Sabine war 22 und Knut 20. Vor einem Jahr war er hier eingezogen, als er nach München kam. Sabine war die Mieterin der Wohnung. Ihre Eltern zahlten was dazu, aber Wohnraum war teuer in dieser Stadt und so vermietete sie die Zimmer der großen Wohnung an der Münchner Freiheit auch an andere Studenten. Knut war gleich hin und weg gewesen, als er die junge Frau gesehen hatte, aber bald hatte er gecheckt, dass sie zwei Nummern zu groß für ihn war. Sie spielte echt in einer anderen Liga. Jurastudium, Model Job und noch Tätigkeiten in der Gastro Szene in München machten sie zu einer vielbeschäftigten Frau, die kaum zu Hause war, aber immer allgegenwärtig. Die Natur hatte sie mit einer 1,80 großen tadellosen Figur auf langen Beinen ausgestattet, einem Cover Face mit langen blonden Haaren und ihre Kurven waren Formel Eins-mäßig! Dazu war sie ein echter Kumpel, immer bereit, Anderen zu helfen. Ihr einziges Manko in Knuts Augen war ihr Hang zu älteren Männern. Bestimmt stieg sie nicht mit ihrem Prof ins Bett wegen ihrer Benotung, sie war eh die Beste ihres Semesters, nein, sie hatte mal erwähnt, wenn sie schon Sex hätte, dann sollte der Partner wenigsten etwas davon verstehen, damit sie ihm das nicht auch noch beibringen musste.

Nach all diesen Erkenntnissen gab sich Knut mit der Rolle des kleinen Jungen aus der Provinz Ostwestfalens zufrieden. Hier hatte er weiß Gott nicht die Erfahrungen gesammelt, die er gerne alle schon gemacht hätte. Eine erste Liebe mit 17 und dann ein paar Knutschereien auf Partys.

Anja war ähnlich und so teilten sie die Nächte manchmal in seinem oder ihrem Bett, was zwar nicht berauschend, aber auch nicht schlecht war.

Heute musste er nicht in die Uni und so stellte er sich auf einen langen Tag allein in der Wohnung ein.