Essen gegen Schmerzen - Dr. med. Petra Bracht - E-Book
SONDERANGEBOT

Essen gegen Schmerzen E-Book

Dr. med. Petra Bracht

0,0
26,99 €
12,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 26,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Genussvolle Hilfe zur Selbsthilfe 2019 suchte Johann Lafer wegen starker Arthroseschmerzen Hilfe bei Petra Bracht und ihrem Mann Roland Liebscher-Bracht. Dank der erfahrenen Ernährungsmedizinerin und dem bekannten Schmerzspezialisten wurde er nicht nur schnell seine Schmerzen los, sein Knie ist auch bis heute beschwerdefrei – ganz ohne Schmerzmittel oder OP. »Wenn etwas so gut wirkt, muss doch auch noch mehr gehen«, dachte der beliebte Fernsehkoch. Also haben sich die drei noch einmal zusammengesetzt, um erneut gemeinsam gegen den Schmerz anzutreten. Herausgekommen ist ein Buch für alle, die unabhängig von ihrem Alter beweglich und schmerzfrei bleiben wollen – mit einem kurzen Rundum-Übungsprogramm für alle »kritischen« Bereiche. Und natürlich mit über 90 neuen raffinierten Rezepten für all diejenigen, die es wie Johann Lafer mit der veganen Ernährung versuchen, trotzdem aber nicht auf Genuss verzichten wollen. Ehrensache, dass der Spitzenkoch sich hierfür selbst an den Herd stellte. In einem sind sich die drei einig: Jeder hat es zu einem großen Teil selbst in der Hand, sein Leben schmerzfrei genießen zu können. Und: Verzichten muss man dabei auf nichts! Lebensmittel sind Medizin, auch Schmerzmedizin!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 229

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Impressum

© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Simone Kohl

Rezepte: Johann Lafer, Andreas Neubauer

Texte: Petra Bracht, Sylvie Hinderberger, Roland Liebscher-Bracht

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Korrektorat: Christian Wolf

Bildredaktion: Simone Kohl

Covergestaltung: Ki36 Editorial Design, München, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Pia Schwarzmann

ISBN 978-3-8338-9104-5

1. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: Markus Basler, Mathias Neubauer

Fotos: People – Markus Basler; Rezepte und Foodstills – Mathias Neubauer

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-9104 08_2023_02

Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

www.facebook.com/gu.verlag

Wichtiger Hinweis

Die Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung der Verfasser dar. Sie wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen medizinischen Rat. Jede(r) Leser(in) ist für das eigene Tun selbst verantwortlich. Weder Autoren noch Verlag können für eventuelle Nachteile, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Ernährungsmedizinerin, Spitzenkoch und Schmerzspezialist – drei Experten mit einer gemeinsamen Mission: Schluss mit Schmerzen!

Es geht weiter …

Johann Lafer: »Als ich 2019 das erste Mal mit reichlich Knieschmerzen und stark eingeschränktem Laufen Petra Brachts Praxis, ein großes Gesundheitszentrum in Bad Homburg, betrat, machte ich mir keine allzu große Hoffnung. Nach einer Arthroseoperation am linken Knie hatte ich nun die gleichen Schmerzen im rechten. Kaputter Meniskus, beginnende Arthrose lautete die mir schon bekannte Diagnose. Aber noch einmal eine OP? Die Vorstellung, die ganze Tortur mit Klinik, Reha und monatelanger Genesungszeit erneut auf mich zu nehmen, war mir ein Gräuel. Also quälte ich mich weiter, bis ich durch Zufall von Liebscher & Bracht erfuhr …

Roland als Schmerzspezialist und Petra als Ernährungsmedizinerin haben in über 35 Jahren Behandlungserfahrung, Entwicklung und Optimierung eine neue Schmerztherapie geschaffen, die auf der Erkenntnis beruht, dass die meisten Schmerzen durch zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien entstehen. Genau darauf basiert ihre Methode, die neben speziellen Körperübungen auch auf die Ernährung setzt. Das Wichtigste an dieser Schmerztherapie ist, dass ihre Patienten spezielle Dehnungs- und Kräftigungsübungen lernen, die ihre Schmerzen zunehmend mindern und es ihnen ermöglichen können, sich selbst auf natürliche Art und Weise schmerzfrei zu halten.

Dass die Übungen halfen, spürte ich schon nach der ersten Behandlung. So schmerzfrei und beschwingt war ich lange keine Treppe mehr gestiegen. Es fiel mir deswegen nicht schwer, die Übungen, die Roland mir beibrachte, einigermaßen regelmäßig zu machen. Aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich von Beginn an vollständig überzeugt von der dauerhaften Wirkung war. Zumal Petra, die bei dieser neuen Herangehensweise für die schmerzlindernde Wirkung einer speziellen Ernährung steht, mir erklärte, dass ich zusätzlich meine Ernährung optimieren sollte, um die schmerzbefreiende Wirkung der Übungen zu unterstützen. Was sie mir dann erklärte, konnte ich kaum ernst nehmen: Ich solle möglichst wenig, am besten kein Fleisch mehr essen, keinen Schinken, keine Wurst, keinen Käse … Petra muss heute noch lachen, wenn wir uns daran erinnern, wie ich zu ihr sagte: ›Als ich das erste Mal mit euch übers Essen geredet habe, dachte ich: Tun die mir leid!‹

Die Umstellung fiel mir dann aber gar nicht so schwer. Zum einen fühlte ich mich an meiner Kochehre gepackt, auch aus Gemüse die tollsten Gerichte zu zaubern. Zum anderen erfuhr ich, nein, spürte ich recht bald am eigenen Leib, wie gut es meinem Körper bekam, wie deutlich mein körperliches und interessanterweise auch mein geistiges Wohlgefühl zunahm, je mehr ich den Pflanzenanteil in der Nahrung hochschraubte. Also blieb ich begeistert dran, obwohl ich immer mehr in Zwiespalt geriet. Denn meine Fangemeinde war natürlich eingeschworen auf Fleisch und Co …«

Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht: »Auf Johanns Begeisterung folgte recht bald die Idee, gemeinsam ein Buch zu machen – für all die Menschen, denen es genauso ging wie ihm. Ein Kochbuch für alle, die es ebenfalls mit der veganen Ernährung versuchen, trotzdem aber nicht auf Genuss verzichten wollten.

Wer heute, vier Jahre nach unserem ersten gemeinsamen Projekt, seinen Konsum an Fleisch und Milchprodukten reduziert, wird längst nicht mehr schief angeschaut, denn auf deutschen Tellern landen immer mehr pflanzliche Produkte. Bereits 44 Prozent bezeichnen sich selbst als Flexitarier, verzichten also bewusst ab und zu auf Fleisch, so der Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Dazu kommen noch mal sieben Prozent Vegetarier und 1,6 Millionen Veganer – insgesamt also rund 46 Millionen Menschen. Einer von ihnen ist Johann. Er hat unsere Ratschläge damals ernst genommen und seine Essgewohnheiten seither grundlegend geändert – weg von den vielen tierischen Produkten, hin zu mehr Pflanzenkost. Und was er sich selbst nie vorstellen konnte: Er ist dadurch bis heute schmerzfrei.

›Es macht halt schon manchmal Sinn, darüber nachzudenken, wie man seinem Körper etwas Gutes tun kann‹, hören wir ihn oft sagen, wenn wir uns sehen, und das brachte uns irgendwann auf eine neue Idee. Herausgekommen ist dieses Buch mit reichlich Basiswissen über die Schmerzentstehung und die Kraft der richtigen Ernährung bei Schmerzen, einem kurzen, aber oft umso wirkungsvolleren Übungsprogramm für alle ›kritischen‹ Bereiche am ganzen Körper und natürlich mit vielen neuen fantastischen Rezepten von Johann Lafer.

Denn niemand muss Schmerzen einfach hinnehmen. Wir haben es in den meisten Fällen der Gelenk-, Rücken- und Kopfschmerzen selbst in der Hand. Und was könnte dabei mehr motivieren als Johanns herrliche Rezepte?«

Wir wünschen Ihnen von Herzen ein langes Leben, frei von Schmerz und in guter Beweglichkeit.

Noch einmal gemeinsam gegen den Schmerz

Als wir uns für die Vorbesprechungen zu diesem Buch getroffen haben, gab es natürlich erst einmal einiges zu erzählen. Ein kurzer Einblick …

Roland Liebscher-Bracht: Ich weiß noch, als du 2019 zu uns gekommen bist, Johann, wegen deiner Arthrose, da ging es dir richtig schlecht.

Johann Lafer: 118 Kilo hab ich damals gewogen, Wahnsinn, und bewegen konnte ich mich auch kaum noch. Ich hatte solche Schmerzen im Knie, dass ich gar keine rechte Freude am Leben mehr hatte.

RLB: Ja, es war eine tolle Aktion, ich freue mich heute noch, dass wir deine Schmerzen schon beim ersten Mal so mindern konnten. Und dieses Ergebnis hast du ja dank der Übungen dann auch so gut halten und dauerhaft stabilisieren können, dass dir die OP erspart blieb.

JL: Ja, und das habe ich dir und Petra zu verdanken. Ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wenn ich damals einfach immer so weitergemacht hätte wie davor. Ohne drei Schmerztabletten am Tag ging ja quasi nichts mehr. Und ihr glaubt es nicht, wie viele Leute mich seitdem gebeten haben, ob ich nicht einen Termin bei euch für sie ausmachen kann, weil sie ein ähnliches Problem haben. Für diese Menschen seid ihr was ganz Besonderes. So wie für meine Cousine, die mir bei meiner ersten Wanderung nach dem Termin bei dir, Roland, oben am Patscherkofel von euch vorgeschwärmt hat. Auf zweitausend Metern Höhe. Die schaut immer noch jeden Tag ein Video von euch und verehrt euch! Weil’s einfach hilft.

RLB: Du hast es aber vor allem dir selbst zu verdanken, dass es dir heute wieder so gut geht. Weil du nach der Behandlung sofort mit den Übungen begonnen und das umgesetzt hast, was wir dir empfohlen haben.

Seit dem letzten gemeinsamen Buch sind ein paar Jahre vergangen. Deshalb gilt es erst einmal, eine »Bestandsaufnahme« zu machen.

JL: Ich hatte bis dahin ja immer aus dem Vollen gelebt. Aber nach dem Besuch bei euch hab ich mir gesagt: »Johann, wenn du was ändern willst, geht das nicht, ohne was dafür zu tun.« Ich muss aber schon ehrlich sagen, dass das am Anfang für mich mühevoll war.

RLB: Ich finde es richtig toll, dass du trotzdem weitergemacht hast.

JL: Das wäre doch auch schön blöd, zu sagen: »Ist doch alles egal, Hauptsache, ich bin noch irgendwie auf den Beinen.«

PB: Aber sag mal, Johann, wie war das, als du im Fernsehen oder für andere Bücher und Magazine weiter Fleisch gekocht hast? Haben sich da die Leute nicht gewundert?

JL: Iwo, die sind doch nicht dumm, die Leute. Die können doch unterscheiden zwischen Johann Lafer, dem Fernsehkoch, und mir als Privatperson. Das ist doch wie bei einem Architekten: Der baut doch auch ein Haus für den Kunden und nicht für sich. Wenn er selbst darin leben würde, würde er es vielleicht ganz anders bauen. Außerdem erwarten die Leute von mir auch ganz »normale« Rezepte mit Fleisch und Fisch und Eiern, dafür bin ich ja schließlich bekannt geworden. Da stell ich mich doch nicht hin und sage: »Hallo, hier bin ich und jetzt ist alles, was vorher war, nichts mehr wert.«

PB: Das mit dem Architekten ist ein super Bild. Man muss einfach unterscheiden: Es gibt einmal die öffentliche Person, den Koch Johann Lafer, der natürlich tolle Gerichte zubereiten kann. Aber es gibt eben auch den Johann, der für sich entschieden hat, sich überwiegend pflanzlich zu ernähren – und so genauso tolle Gerichte kreiert.

JL: So ist es. Und wenn ich selber von mir spreche, von meiner Person, dann weiß ich heute – das habe ich wirklich zutiefst verinnerlicht, die letzten Jahre, Monate und Wochen –, was ich zu tun habe, damit es mir gut geht. Damit meine Lebensqualität stimmt. (lacht) Also ich kann dir nachher gerne einen Vortrag halten über die Inhaltsstoffe und überhaupt über Ernährung und über das, was ich persönlich so zu mir nehme. Weil ich mich a) leichter fühle, angenehmer, wohler. Und weil ich b) nicht mehr ständig müde bin. Ich habe durch dich gelernt, dass es mir wahnsinnig guttut, wenn ich bestimmte Dinge nicht mache. Ich habe allerdings, und das muss man auch fairerweise sagen, manchmal auch riesengroße Schwierigkeiten, dem immer 100 Prozent gerecht zu werden.

PB: Es ging ja aber nie darum, dass du dich komplett vegan ernähren solltest.

JL: Stimmt. Und das will ich auch gar nicht. Es gibt ja Situationen, da möchte ich einfach mit der Familie oder Freunden am Tisch sitzen und eine Gans essen oder ein Rinderfilet. An Weihnachten zum Beispiel. Aber ansonsten esse ich so gut wie gar kein Fleisch mehr. Ich sag euch ganz ehrlich: Was ich ab und zu bestelle im Restaurant, ist ein Stück Fisch. Aber ich esse zum Beispiel aus Überzeugung überhaupt keine Wurst mehr, keinen Schinken. Ich brauche das nicht mehr, ich habe das alles schon genug gehabt und jetzt lebe ich halt ohne. Weil’s meiner Gesundheit besser tut. Ich spüre das einfach.

Haben Petra Brachts Ernährungsempfehlungen von damals geholfen? Ja! Privat verzichtet Johann Lafer mittlerweile fast vollständig auf tierische Produkte.

PB: Ich kriege im Fernsehen aber schon auch mit, dass du immer wieder darauf eingehst, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Für dich persönlich – und überhaupt.

JL: Auf jeden Fall! Wir haben ja zum Beispiel in der »Küchenschlacht« immer einen vegetarischen Tag. Und ich muss dir sagen: Ich selber und auch die Leute sind immer total begeistert, weil die Rezepte einfach schmecken und auch was Besonderes sind. Ich selber koche da übrigens sogar auch mal ganz vegan. Ich habe in den vergangenen Jahren seit unserem ersten Buch wirklich viele neue Erfahrungen gesammelt und auch vieles ausprobiert.

PB: Und das hast du aus eigener Kraft geschafft! Roland steht in der Öffentlichkeit ja vor allem für die Liebscher & Bracht Übungen® ein und dafür, dass die so gut wie jeder machen kann. Es geht also um die Selbsthilfe, die ja bei uns ganz großgeschrieben wird. Ich als Ernährungsmedizinerin biete den Betroffenen an, ihre Muskelspannung zusätzlich zu den Übungen durch eine gesündere Ernährung zu normalisieren und damit gleichzeitig die Entzündungsvorgänge. Genauso ist ja auch Kochen eine Selbsthilfe. Je mehr die Menschen selbst für sich tun können, desto besser.

JL: Ganz genau! Und ich sage dir auch: Wir wissen heute doch durch die vielen, vielen Artikel und die Schlagzeilen, dass der Überfluss an tierischen Fetten dem Körper nicht guttut. Ich glaube, das ist mittlerweile in aller Öffentlichkeit bekannt. Da hat es in den letzten vier, fünf Jahren echt eine Entwicklung gegeben.

PB: Ja, aber viele denken leider immer noch, dass sie entweder genießen können oder Gras futtern müssen wie ein Kaninchen. Dabei sind Gesundheit und Genuss ja gar kein Widerspruch. Es geht einfach um die Abkehr vom Genuss mit ausschließlich tierischen Sachen hin zum Genuss mit mehr pflanzlichen Sachen.

JL: Aber genau dafür sind wir ja da. Das ist ja der Punkt. Deswegen machen wir ja auch dieses Buch (lacht).

Auch die Übungen, die Roland Liebscher-Bracht für ihn zusammengestellt hatte, stehen weiterhin regelmäßig auf dem Programm. Der Lohn: Weitgehende Schmerzfreiheit ganz ohne Medikamente.

RLB: Jetzt muss ich aber schon noch mal genauer fragen, Johann: Hat es mit meinen Übungen, die ich dir damals gezeigt habe, eigentlich genauso gut geklappt wie mit Petras Ernährungsempfehlungen?

JL: Ja, natürlich! Warum soll ich das denn auch nicht machen, wenn es mir doch guttut?

RLB: Einfach wegen der Zeit und scheinbar Wichtigerem. Leider werden die Übungen oft weniger gemacht oder sogar ganz eingestellt, wenn es den Betroffenen besser geht. Aber dann geht’s halt irgendwann meist wieder los. Aber sag doch mal: Wie oft machst du die Knieübungen?

JL: Dreimal die Woche.

RLB: Dreimal die Woche, das hätte ich nicht erwartet. Finde ich total gut. Ist aber gleichzeitig auch das Minimum, denn du musst immer daran denken: Die Muskeln verkürzen sich ja auch täglich durch die fehlenden Bewegungswinkel im Alltag. Und was wir uns immer wieder bewusst machen müssen – die Zeit, die wir für die Übungen investieren, sparen wir wieder ein, wenn einfach vieles im Leben viel leichter fällt und schneller geht. Deshalb finde ich echt toll, dass du die ganze Zeit über weitergemacht hast.

PB: Ja, und wie geht es dir heute mit deinem Knie? Hast du noch Probleme damit?

JL: Also ich hätte das nie für möglich gehalten, aber ich habe tatsächlich nur noch dann manchmal ein Problem, wenn ich zwei, drei Tage richtig lang und intensiv arbeite und auch sehr anstrengenden Tätigkeiten nachgehe. Sonst ist nichts. Kein Ziehen, nichts. Aber ich sag dir jetzt mal was: Als unser Arthrosebuch erschienen ist, habe ich immer wieder zu hören gekriegt: »Herr Lafer, wer beweist das? Wer sagt das? Wo steht das? Wer hat dazu eine Studie gemacht? Welche Uni hat das untersucht? Und so weiter und so fort …

RLB: Und was hast du darauf gesagt? Studien sind ja schon wichtig und wir arbeiten aktuell auch daran.

JL: Ich hab gesagt, dass ich das nicht weiß. Aber das ist mir auch total egal, mir geht’s besser.

RL: In diesem Buch soll es ja generell um Schmerzen gehen, nicht nur um Arthrose. Ich freue mich, dass es dir so gut geht. Hättest du trotzdem Interesse an einem kurzen Übungsprogramm für den ganzen Körper, damit du ganz vielen Schmerzen vorbeugen und deine durch das Alter eingeschränkte Beweglichkeit immer weiter verbessern kannst?

JL: Also Roland, das kann ich dir ganz klar mit einem »Ja« beantworten. Alles, was meine Lebensqualität ab heute für die Zukunft noch mal verbessert und mit dem es mir noch besser geht, da bin ich dabei.

Wenn mir vor 20, 30 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mich mit 66 besser fühlen würde als damals – ich glaub, ich hätte dem einen Vogel gezeigt.

Johann

RLB: Besser gehen würde es dir sehr wahrscheinlich. Du müsstest dafür aber auch wieder mindestens dreimal die Woche, besser noch sechsmal zwischen 12 und 15 Minuten investieren.

JL: Dreimal ist auf jeden Fall machbar, das ist kein Problem. Und wenn du es sagst, versuche ich auch mal mehr zu machen. Ich glaube, das fällt mir jetzt leichter, weil ich schon vom Knie weiß, wie gut sich das anfühlt.

RLB: Also optimal wäre schon sechsmal, aber ich will dich ja nicht überfordern (lacht). Ich würde es auf das zeitliche Minimum beschränken, damit das Programm wirklich lebbar ist für dich. Ich würde auch eine der Übungen, die du eh schon machst, miteinbauen, dann kommt nicht mehr viel dazu. Aber du wirst dich wundern, was passiert, davon bin ich überzeugt. Weißt du übrigens, was ich toll fände? Wenn du die Übungen im Buch auch wieder selbst zeigen würdest.

JL: Oje, ich glaube, das kannst du alles viel besser zeigen. Du bist doch der Experte. Ich bin der Koch für die Rezepte und derjenige, der sich danach ernährt …

RLB: Aber wenn die Leser mich sehen, denken die doch eher: »Ach, der Roland, der kann das eh alles rauf und runter.« Aber wenn sie sehen, dass ein Johann Lafer das hinkriegt, das motiviert die Leute. Du musst keine biegsame Gerte sein. Darum geht’s gar nicht. Das ist doch bei den Übungen das Gleiche wie beim Essen. Wenn die Leute sagen »Mensch, da ist was dran, was der Johann Lafer so sagt«, dann haben wir eine reelle Chance, dass sie das auch mal ausprobieren und selbst spüren, wie gut ihnen die Übungen tun können. Das ist sowieso das Wichtigste. Es geht ja nicht vorrangig um Theorie. Wenn du es fühlst, wirst du es von selbst immer mehr verfolgen.

JL: Das stimmt, da hast du recht. Dafür bin ich der beste Beweis! Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass ich noch einmal so beweglich werde. Und dass ich keine Schmerzen mehr habe, ganz ohne Tabletten. Mir sagen auch ganz viele Leute, ich würde jünger aussehen, als ich bin. Das ist doch für mich ein Kompliment, dass ich trotz all der Überforderung, der Überlastung, des Stresses, der vielen Probleme, die ich jahrelang aufgrund meines Berufes hatte, heute immer noch da bin. Und dass ich mich besser fühle als je zuvor.

PB: Ich freue mich wirklich, dass es dir so gut geht jetzt. Das ist doch das beste Zeichen dafür, dass unsere Herangehensweise bei dir wirkt.

Da geht noch was, waren sich die drei einig und beschlossen, sich noch einmal auf ein gemeinsames Buchabenteuer einzulassen.

JL: Ich bin jetzt im 66. Lebensjahr und es gibt ja das Lied von Udo Jürgens: »Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an«. Das ist doch ein toller Aufhänger, zu sagen: Jetzt ist Zeit, die Jahre, die einem noch bleiben, so sinnvoll und so glücklich zu gestalten, dass man was davon hat. Das ist mein oberstes Ziel. Und ich hoffe, dass wir mit diesem Buch auch ganz vielen anderen Menschen auf diesem Weg helfen können. Denn eins weiß ich dank euch: Wir haben es zu einem großen Teil selbst in der Hand, dass wir das Leben schmerzfrei genießen können.

Wir saßen an dem Tag natürlich noch viel länger zusammen und am Ende stand tatsächlich fest, dass wir noch einmal gemeinsam gegen den Schmerz antreten und wie wir das Buch dazu aufbauen wollten. Petra würde beschreiben, wie Schmerzen meist entstehen und wie wir sie mithilfe unserer Ernährung lindern oder sogar ganz aus der Welt schaffen können. Roland würde ein Übungsprogramm für die Bereiche entwickeln, die am häufigsten Probleme bereiten – kurz und alltagstauglich. Und Johann wollte, neben seinem Job als »Fotomodell«, natürlich wieder viele neue köstliche Rezepte entwickeln, mit denen sich Petras Ernährungsempfehlungen genussvoll umsetzen lassen. Das Ergebnis halten Sie in Händen.

Theorie

Dem Schmerz auf der Spur

Schmerzen kommen selten aus dem Nichts. In den meisten Fällen sind sie die Folgen einer schleichenden Entwicklung, die ihren Anfang in zu wenig oder zu einseitiger Bewegung hat. Dadurch verspannen die Muskeln, die Faszien verfilzen, der Knorpel wird überlastet – bis es irgendwann so schlimm ist, dass sich der Körper nicht mehr anders zu helfen weiß, als durch Schmerzen »um Hilfe zu rufen«. Dieser ohnehin gesundheitsgefährdende Vorgang kann durch ungünstige Ernährung verschärft werden.

Wie Schmerzen entstehen …

… und warum gängige Therapien oft nicht dauerhaft helfen

Schmerzen sind auf den ersten Blick schrecklich! Aber sie sind leider aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Allein in Deutschland leiden bis zu 20 Millionen an chronischen Schmerzen – etwa drei Viertel davon täglich und circa jeder Zehnte so stark, dass sein Fall als sehr problematisch eingestuft wird. Vorübergehende Beschwerden wie ein steifer Nacken, ein Hexenschuss ohne ernste Ursache oder Schmerzen im Knie, die nach einiger Zeit zunächst wieder verschwinden, sind da noch gar nicht mitgerechnet.

Das bleibt nicht folgenlos: Im Durchschnitt schluckt bei uns jeder etwa einmal in der Woche eine Schmerztablette. Dauerhafte Schmerzfreiheit kann das aber kaum bewirken. Wie auch? Es lassen sich ja in den wenigsten Fällen klare körperliche Ursachen für den Schmerz finden. Was das betrifft, gibt es in Teilen der Medizin trotz positiver Entwicklungen noch Ungereimtheiten und Widersprüche. Überforderung und Zeitnot sind im Gesundheitsbereich leider weitverbreitet, sodass es verständlicherweise schwerfällt und gewiss auch ein Risiko darstellt, allzu sehr von herkömmlichen Erklärungen und Vorgehensweisen abzuweichen. Da ist es erst einmal sicherer, an etabliertem Wissen und damit an den üblichen Verdächtigen festzuhalten: Schäden am Bewegungsapparat, unerkannte Verletzungen, Überforderungen, Entzündungen, Erbanlagen, Alter, Psyche …

Ja, all diese Faktoren können Schmerzen auslösen oder verstärken – ihr Einfluss aber scheint häufig überschätzt zu werden. Dafür sprechen nicht nur unsere Erfahrung aus über 35 Jahren, sondern auch zahlreiche Hinweise aus Studien der jüngeren Schmerzforschung.

Worin besteht der Sinn von Schmerzen?

Infolge von Schmerzen, die sich mit anerkannten Methoden nicht erklären lassen, entstand auch die Theorie, dass sich Schmerz mit der Zeit verselbstständigen und im Gehirn festsetzen kann. Vereinfacht ausgedrückt, »lerne« das Gehirn den Schmerz und lasse ihn auch dann nicht wieder los, wenn sich die Situation längst wieder normalisiert habe. Das sogenannte Schmerzgedächtnis programmiere sich vielmehr immer weiter fehl und mache die Betroffenen damit immer empfänglicher für Schmerzempfindungen.

Ohne Frage: Im zentralen Nervensystem von Menschen mit chronischen Schmerzen finden solche Prozesse statt. Auch Gehirnstrukturen verändern sich entsprechend ihrer Nutzung. Mut macht jedoch: Die Gehirnstrukturen können sich auch in die andere Richtung verändern.

Bis hierhin stimmen wir der medizinischen Sichtweise zu. Geht es jedoch um die Frage, warum überhaupt so viele Schmerzen »chronisch« werden, greifen gängige Annahmen aus unserer Sicht zu kurz. Denn so unnütz uns Schmerzen auch erscheinen mögen, wenn wir sie selbst erleiden: Schmerz hat für unseren Körper eine ganz klare Funktion. Er ist nach unserer Einschätzung ein Regulationsmechanismus, ein Alarmzeichen, das vor potentiellen Gefahren schützen soll. Wenn wir zum Beispiel aus Versehen auf eine heiße Herdplatte fassen, warnt uns unser Körper blitzartig vor weiteren Schäden. Es tut weh und wir ziehen den Finger zurück.

Unser Erklärungsmodell beruht auf unserer über 35-jährigen Erfahrung mit Patienten.

Petra & Roland

Wie bei diesem Beispiel möchte uns unser Körper in den meisten Fällen mit Schmerzen mitteilen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Dass von irgendwoher eine Gefahr ausgeht und dass wir etwas im Umgang mit ihm ändern und uns mit dem Problem befassen sollten, damit es nicht zu dauerhaften Schädigungen kommt – oder auch damit Schädigungsprozesse gestoppt werden, die meist schon begonnen haben. Und je drängender unser Körper diese Gefahren wahrnimmt, desto stärker ist der Schmerz, der geschaltet wird.

Dieses Schmerzverständnis liegt unserem Schmerz-Erklärungsmodell zugrunde, dessen wissenschaftliche Evaluierung noch aussteht. Gleichwohl ist es dazu in der Lage, die Vorgänge rund um die meisten Schmerzen logisch zu erklären. Und das ist für die Betroffenen ein großer Vorteil, denn es motiviert sie, selbst etwas für sich und die eigene Schmerzfreiheit zu tun.

Schmerz ist nach diesem Modell also ein Warnsystem unseres Gehirns. Er weist meist darauf hin, dass wir nicht so weitermachen dürfen wie bisher. Diesen von uns so genannten Alarmschmerz sollten wir auf keinen Fall ignorieren und wir sollten auch nicht versuchen, ihn dauerhaft durch Schmerzmittel und andere Maßnahmen zu verschleiern und unfühlbar zu machen. Denn unterdrückt man diesen Schmerz einfach durch Medikamente, wird zwar der Alarm abgestellt, die wahrscheinliche Ursache jedoch wird nicht behoben.

Stellen Sie sich nur einmal vor, dass am Armaturenbrett eines Autos die Ölkontrollleuchte blinkt. Keiner käme wohl auf die Idee, dieses Alarmsignal mit Klebeband oder Pflaster zu verdecken oder das Stromkabel zu durchtrennen, damit das Licht nicht weiter nervt. Schließlich weiß jeder, dass dieser Alarm anzeigt, dass zu wenig Öl im Motor ist. Und dass man einen Kolbenfresser und einen kaputten Motor riskiert, wenn man die Leuchte einfach ignoriert. Wir sind zwar keine Maschinen, aber wir sollten genauso auf die Alarmsignale unseres Körpers achten und bei Bedarf schnell handeln, um weitere Schäden zu vermeiden.

Aber zurück zur Frage, warum wir überhaupt Schmerzen haben – und warum deren Ursache so oft im Dunkeln bleibt. Unsere Antwort darauf speist sich aus einer jahrzehntelangen Behandlungspraxis mit Patienten, deren Erkenntnisse aber immer deutlicher von Teilen der Schmerz-, Arthrose- und vor allem Faszienforschung gestützt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Beobachtung, dass die herkömmliche Diagnostik bei Schmerzen am Bewegungsapparat schnell an ihre Grenzen kommt: Obwohl neben einer allgemeinen klinischen Untersuchung oft bildgebende Verfahren wie Röntgen, bei konkreten Verdachtsfällen auch Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden, lässt sich häufig nichts Auffälliges entdecken – zumindest nichts, das die Schmerzen vollständig erklären könnte. Umgekehrt gibt es viele Bandscheibenvorfälle oder Knorpelschädigungen, die keine Schmerzen verursachen. Sie gelten dann als Zufallsbefund, weil »Betroffene« angesichts fehlender Schmerzen überhaupt nichts davon mitbekommen haben. Wie kommen diese Ungereimtheiten zustande? Mit unserem Modell ist die Erklärung naheliegend: Die für die meisten Schmerzen hauptverantwortlichen Ursachen lassen sich mit all diesen aufwendigen Verfahren nicht darstellen.

Die Rolle der Muskeln und Faszien

Es scheint eine gängige Begleiterscheinung des Alters zu sein, dass Menschen mit den Jahren immer unbeweglicher werden – und viele nehmen das als unabwendbares Schicksal einfach hin. Dabei hat es weniger mit unseren Lebensjahren zu tun, wie mobil wir sind, als vielmehr mit unserem Lebensstil. Damit, wie vielfältig wir uns bewegen. Fast die Hälfte der Deutschen beispielsweise sitzt an einem typischen Wochentag zwischen fünf und acht Stunden. Bei rund einem weiteren Fünftel sind es sogar mindestens neun Stunden täglich. Und das betrifft längst nicht mehr nur Erwachsene, die ihrem Bürojob nachgehen, sondern auch Jugendliche und Kinder. Fast 70 Prozent ihrer wachen Zeit verbringen sie hierzulande im Sitzen – in der Schule, der Uni, vor dem Rechner, dem Fernseher oder mit dem Smartphone in der Hand.

Oft kommen Schmerzen nicht von einer strukturellen Schädigung der Gelenke oder der Wirbelsäule. Viele Menschen haben völlig gesunde Gelenke und trotzdem Schmerzen. Genauso gibt es auch Knorpelverschleiß, der überhaupt keine Schmerzen verursacht.

Roland

Manche Gesundheitsexperten warnen schon länger, Sitzen sei das neue Rauchen. Und tatsächlich nehmen Beschwerden wie Übergewicht, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen zu, je mehr Zeit im Sitzen verbracht wird. Und auch Schmerzen gehen mit einer erhöhten Sitzzeit einher. So leiden etwa ein Drittel derjenigen, die im Job häufig einen Bildschirm nutzen (und dabei sitzen), unter Rückenproblemen. 36 Prozent derjenigen, die fast nur im Sitzen arbeiten, haben häufige oder sogar ständige Beschwerden des Bewegungsapparats. Fast genauso viele sind oft erschöpft oder ständig gestresst – was ebenfalls Schmerzen fördert.

Um unsere Erklärung schon einmal vorwegzunehmen: Schuld daran sind in vielen Fällen die durchs ständige Sitzen und einseitige Körperhaltungen verkürzten Muskeln. Und je mehr deren Dehnungsfähigkeit oder Elastizität abnimmt – weil die meisten Menschen nicht wissen, wie sie diese negativen Entwicklungen ausgleichen können –, desto mehr können sich Schmerzen etablieren und stärker werden.