Essen is(s)t fertig - Eva Bennemann - E-Book

Essen is(s)t fertig E-Book

Eva Bennemann

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Beschreibung

Im Münsterland wird nur gelächelt? Von wegen! Rentnerin Inge und der Miss-Marple-Club müssen wieder knallhart ermitteln. Ist es Selbstmord oder gar Mord? Treibt in Rhede ein Giftmörder sein Unwesen?

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Inhaltsverzeichnis

Handelnde Personen

Haustiere

Kapitel 1 – Freitag, 01. Oktober 2021

Kapitel 2 - Samstag, 02. Oktober 2021

Kapitel 3 – Sonntag, 03.10.2021

Kapitel 4 – Montag, 04. Oktober 2021

Kapitel 5 – immer noch Montag, der 04. Oktober 2021

Kapitel 6 – Dienstag, 05. Oktober 2021

Kapitel 7 – Mittwoch, 06. Oktober 2022

Kapitel 8 – Donnerstag, 07. Oktober 2021

Kapitel 9 - Freitag, 08. Oktober 2022

Kapitel 10 – immer noch Freitag, 08. Oktober 2021

Kapitel 12 – Samstag, 09. Oktober 2021

Kapitel 13 – Sonntag, 10. Oktober 2021

Kapitel 14 – Montag, 11. Oktober 2021

Kapitel 15 – immer noch Montag, 11. Oktober 2021

Kapitel 16 – Dienstag, 12. Oktober 2021

Kapitel 17 – Mittwoch, 13. Oktober 2021

Kapitel 18 – Donnerstag, 14. Oktober 2021

Kapitel 19 – Freitag, 15. Oktober 2021

Kapitel 20 – Samstag, 16.Oktober 2021

Kapitel 21 – immer noch Samstag, 16. Oktober 2021

Kapitel 22 – Montag, 18. Oktober 2021

Rezepte – Rezepte

Schlesischer Mohnkuchen

Quarkkeulchen

Saftiger Apfelkuchen

Griene Kließ mit Schwammebrie

Noch’m Lasn

Vor’m Lasn

Zuerst einmal, ich freue mich, dass du (ich hoffe, ich darf dich dutzen?) dieses Buch in der Hand hältst.

Es spielt im Herbst 2021. Ich habe schon beim Nachdenken festgestellt, dass das ständige Erwähnen von Mundschutz, Händehygiene etc., den Erzählfluss stören würde und habe die Corona-Maßnahmen deshalb einfach ausgeklammert. Nimm es als Dichterische Freiheit“!

Weiterhin erwähne ich einige Naturheilmittel, bitte nicht nachmachen!

Rezepte stehen im Nachwort, die kannst du sehr gern nachkochen und nachbacken.

Viel Spaß beim Lesen und Ermitteln.

Eva Bennemann

Handelnde Personen

Ich, Inge Schneider

67 Jahre, urspr. Erzgebirge

Gudula Hartmann

81 Jahre, aus Rhede

Frieda Kowalski

68 Jahre, urspr. Ruhrpott

Irmgard Willing

73 Jahre, urspr. Schlesien

Marianne Reismann

72 Jahre, urspr. Schlesien

Emma

Enkelin von Inge

Maria Schönberg

zugezogen aus Essen

Torsten Wollberg

Pilz-/Naturführer

Meduna Xana/Sabine Müller,

Inhaberin der

Seelenpforte

Susi Fee

ihre Lebenspartnerin

Ute Nachtigall

aus Rhede

Steffi Nachtigall

ihre Tochter

Regina Sauer

aus Rhede

Sandra Bremicker

Tierärztin, Rhede

Ihre Arzthelferinnen

Kriminaloberkommissarin Evelin Hülskamp

Kriminalhauptkommissar Harald Wohlbeck

Haustiere:

Bambina

Inges Hündin

Rudolf

Reginas Balinesenkater

Renate

Marias Hündin

Kapitel 1 – Freitag, 01. Oktober 2021

Ich bin‘s mal wieder, eure Inge. Entschuldigt, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen. Dieses blöde Corona macht einen ja ganz behäbbert… äh bekloppt im Kopf. Aber mal ehrlich, es ist ja sowieso nicht viel passiert seit Februar 2020. Während den Ausgangsbeschränkungen haben wir – Bambi – haben wir unsere Handar – Baaambi aus! – haben wir unsere Handarbeitstreffen vor dem Computer abge – jetzt reichts aber, Bambina, ab ins Beddl! – vor dem Computer abgehalten.

Sorry, ich erkläre es euch gleich. Also von vorn, die Handarbeitstreffen fanden über so eine komische “Zoomsitzung” statt. Hab ich vorher noch nie was von gehört. Glücklicherweise hat mir meine Tochter Anja alles auf dem Laptop eingerichtet. Das war ein Theater am Anfang, ich kann euch sagen. Von Marianne hab ich oft nur die braunen Lockenspitzen gesehen und von Frieda die klappernden Nadeln und den wogenden Busen, hihi. Aber mit der Zeit haben wir es richtig gut hinbekommen.

Die gut überstandene Mörderjagd konnte ich natürlich vor meinem Sohn, den Sven in Chemnitz, nicht geheim halten. Die haben mir die Hölle heiß gemacht, es wäre viel zu gefährlich im Westen für mich und so ein Quatsch. Ich hab gesagt, dass ich in Zukunft aufpasse, nicht wieder in sowas reinzugeraten. Aber wie oft wird wohl in Rhede jemand umgebracht, das passiert einem ja nur einmal im Leben. Wir wohnen ja nicht in so einer wilden Großstadt wie Köln oder Düsseldorf.

Dann stand der Sommerurlaub an. Anja, ihr Mann Alex und die mittlerweile 2-jährige Emma sind zwei Wochen nach Mallorca geflogen. Ich hätte mitkommen können, hab mich wegen Corona aber nicht getraut. Darum fragte ich meine Freundinnen Gudula, Frieda, Marianne und sogar Irmgard, ob wir zusammen in meine alte Heimat fahren. So ging es dann im Juli auf nach Schönbrunn im Erzgebirge. Wir wohnten in der “Pension Sonnenhof”, die meiner Freundin Andrea gehört. Die Landschaft ist wirklich toll, die vier Damen waren ganz entzückt. Einige Sehenswürdigkeiten haben wir mit dem Auto angefahren. Den Fichtelberg, Frohnauer Hammer sogar bis Dresden sind wir kutschiert. Wir sind zusammen durchs Heidelbachthal oder auf den Ziegenfelsen gewandert und ich habe ihnen die Wolkensteiner Schweiz gezeigt.

Endlich hatten auch meine Freundinnen mal ein Sprachproblem. Wir saßen ganz gemütlich draußen vorm “Bahnl”, dem Wolkensteiner Zughotel. Moment, das muss ich euch erklären: das Zughotel ist nach der Wende entstanden, da hat ein pfiffiger Geschäftsmann, der Reuter Ulli, einen alten Buffetwagen der Bahn aufgekauft und zum Restaurant umgebaut, später kamen noch mehrere Schlafwagen und dann sogar der Salonwagen der ehemaligen DDR-Regierung, also vom Honi persönlich, dazu.

Nach einem leckeren Abendessen mit süffigem sächsischen Schwarzbier, wollten wir bezahlen. Gudula nahm das in die Hand, winkte nach dem Kellner und rief: “Hallo, kannst du mal abhalten?”. Dem Kellner klappte augenblicklich der Unterkiefer runter, ich prustete laut los und meine Freundinnen guckten leicht behäbbert. Ich übersetzte dem armen Mann unser Begehr, danach erklärte ich den Vieren, dass man bei uns “abhalten” sagt, wenn man einem kleinen Kind beim Pullern hilft. Wir kringelten uns vor Lachen und meine Gudula bekam eine feuerrote Rübe.

Ein wunderbares Mitbringsel erhielt ich allerdings von meiner Pensionswirtin. Die Andrea hat nämlich eine Schäferhündin mit dem Namen Mary. Diese hatte sich in den Pudelrüden eines Besuchers verguckt und Welpen bekommen. Die rannten jetzt alle der Andrea um die Füße rum. Vier knuddelige Mischlinge, man nennt sie auch “Shepadoodle”, dass Süßeste was es gibt. Eine davon hing mir ständig am Rockzipfel, sie ist größtenteils weiß, mit dunklen Schlappohren und einem schwarzen Fleck am linken Auge. Andrea war froh, einen loszuwerden, und so bin ich jetzt nochmal Mama, also Hundemama, geworden.

Die Namensuche für mein Mädchen war ganz schön schwierig. Ich dachte mir: ich aus dem Osten, sie aus dem Osten. Ich nenne sie nach meiner Lieblings-DDR-Süßigkeit. Kleines Problem, selbst ich komm mir doof vor, in Pastors Busch rumzurennen und “Schlagersüßtafel” zu schreien. Dann kämen bestimmt gleich die netten, großen Männer mit der Jacke, wo man nicht an den Händen friert... Okay, da ist “Knusperflocke” schon etwas besser. Dann kam mir aber die beste Idee überhaupt, ich nenne meine Kleine “Bambina”, abgekürzt “Bambi”. Ich finde das ist ein Supername und passt auch äußerlich, da das Original eine Schokoladentafel mit heller Füllung und superlecker ist.

Somit habe ich jetzt ordentlich zu tun. Emma klebt förmlich an Bambi. Sobald sie aus der Kita kommt, muss sie erst zu mir rüber. Ich bin fast schon eifersüchtig, mit Oma wird lange nicht soviel gekuschelt wie mit Bambina. Ich geh auch zur Welpenschule, aber die Erziehung ist nicht so leicht. Vorhin hat sie meine Hausschuhe angeknabbert.

In unserer Handarbeitsgruppe gibt es auch Zuwachs. Eine nette Dame aus Essen. Sie heißt Maria Schönberger, ist 55 Jahre alt und Witwe. Sie ist nach Rhede gezogen, weil ihr neuer Freund, der Achim Hoves, Rhedenser ist. Sie haben sich über das Internetportal “Flammen der Liebe” kennengelernt. Er wollte wohl gern, dass sie sofort bei ihm einzieht. Maria ging das etwas zu flott, sie hat sich erstmal außerhalb eine eigene Wohnung gesucht.

Für morgen haben wir vom Miss-Marple-Club was ganz Besonderes vor. Irmgard hat für uns einen VHS-Kurs gebucht. Wir gehen zu einer Pilzwanderung in den Prinzenbusch. Der Leiter heißt Torsten Wollberg, Irmgard kennt ihn wohl ziemlich gut. Er erklärt uns die Schwamme, äh Pilze, die wir finden und hinterher gemeinsam verspeisen. Da freu ich mich schon lange drauf. Ich kenne mich zwar ganz gut mit Pilzen aus, aber zusammen macht sowas ja viel mehr Spaß. Meine Mutter hatte da immer einen Spruch parat: “Und wirst du alt wie eine Kuh, so lernst du immer noch dazu!” Bambina kann ich auch mitbringen, hoffentlich wird das Wetter gut.

***

Kapitel 2 - Samstag, 02. Oktober 2021

Der Tag hat etwas nebelig begonnen, jetzt kommt die Herbstsonne raus. Wir treffen uns am Rheder Schloss, wo Die zu Salm-Salm wohnen. Da würde ich gern mal Mäuschen spielen und ein bisschen rumschnüffeln wie’s bei Prinzens so zu geht… hach, wird aber wahrscheinlich nichts.

Ich bin mit Frieda als erste da, nach mir kommt Marianne zeitgleich mit Gudula an. Marianne fängt gleich an los zusprudeln. „Ich bin ganz aufgeregt, hab extra ein Körbchen mitgebracht. Hoffentlich finden wir recht viel.” Gudula ist gerade dabei, sie zu beruhigen, als zwei Familien mit Kindern eintrudeln. Danach kommen noch zwei Frauen angeschlendert. Die eine ist in den 30-ern, die andere kann ich altersmäßig schlecht einschätzen. Sie könnte irgendwas zwischen 50 und fast 70 sein. Sieht krank aus, hat ein knallrotes Gesicht und wirkt aufgeschwemmt. Frieda bischbert mir ins Ohr, dass das eine Nachbarin von ihr ist. Sie ist krank, hat Zystennieren. Ute Nachtigall sei erst 58. Die andere ist ihre Tochter Steffi. Als nächstes kommt ganz gemächlich ein schlanker Mann mit grauem Spitzbart und Hütchen angeschlendert. Er ist im mittleren Alter (also gute zehn Jahre jünger als ich) und wirkt als wäre er im Wald zu Hause, ein Waldgeist.

“Hallo, ich bin Torsten Wollberg und führe euch heute durch den Prinzenbusch” sagt er auch gleich.

Na das passt ja. “Wir sind noch nicht vollzählig”, stellt er fest, als er auf seine Liste schaut und durchgezählt hat. Prompt kommen etwas außer Atem Irmgard und die Maria um die Ecke geschwebt. Irmgard sagt sofort “Entschuldigung, dass wir zu spät sind, aber”, Maria unterbricht “Sorry, ich hatte mich verfahren!” Sie erntet einen tadelnden Blick von unserer Exlehrerin. Glücklicherweise hat sie gerade ihren Rohrstock nicht dabei, sonst hätte Irmgard ihr glatt eins auf die Finger gekloppt.

“Na dann sind wir ja jetzt vollzählig” spricht unser Waldmeister (hihi, der Scherz musste sein). Er hat einen großen Weidenkorb dabei, wir brauchen keine Behältnisse, da er ja sowieso die Pilze kontrolliert und dann alle guten Schwamme im Körbchen sammelt. Bambina pullert erstmal vor Aufregung an seinen Schuh, ich werde puterrot und stammle, “Oar nee, dos is mir nu aber peinlich. Du kannst doch den Moa nich anbullern, Bambina. Scham dich!” Ich ernte ein Kichern von meinen Freundinnen und verständnislose Blicke von den Unbekannten, aber das bin ich ja inzwischen gewöhnt. Ich übersetze mal wieder und entschuldige mich noch einmal auf Hochdeutsch für meinen Welpen.

Zuerst geht‘s zu seinem Kastenwagen, dort erklärt Torsten an Schaubildern Grundsätzliches zu den verschiedenen Röhrlingen, Täublingen, Reizkern und wie sie alle heißen. Wo und wann sie bevorzugt wachsen und ähnliche Dinge. Dann gehen wir gemeinsam los. Maria hat sich zu Ute und Steffi gesellt. Sie kennen sich wohl über Facebook, bekomme ich am Rande mit. Ich laufe mit meinen Freundinnen durch den herrlichen, herbstlichen Prinzenbusch.

Da es in der Woche oft regnete, die Temperaturen aber immer noch angenehm spätsommerlich sind, mangelt es nicht an Pilzen. Die sind extra für unsere Tour nur so aus dem Boden geploppt. Es ist einfach toll, die Sonne scheint zwischen den Bäumen durch, es riecht nach frisch gewaschenen Blättern und wie verzaubert stehen dazwischen immer wieder Pilze. Als erstes halten wir an einem Exemplar das ich sofort erkenne. Aber ich halte mich erstmal zurück (ihr kennt mich ja). Torsten fragt in die Runde, ob jemand weiß, wie der Pilz heißt. Maria hüstelt etwas verlegen und sagt, dass das ein Pfifferling sei. “Oh, da hättest du aber ein Problem.” Torsten erklärt uns, das es ein Kahler Krempling ist (ich hab’s gewusst). Roh ist er stark magen-darm-giftig und selbst gegart löst er Vergiftungen aus.

Als nächstes finden wir Pilze wie aus dem Bilderbuch: Schöner dicker gelbbrauner Stiel, rotes Röhrenfutter und ein samtig brauner Hut. “Kennt den jemand von Euch? Dieses mal melde ich mich, “das müsste ein Hexenröhrling sein”. “Da hast du ganz Recht!” entgegnet Torsten, “Kann man den öfter als einmal essen?” fragt er augenzwinkernd. Frieda schaltet sich ein, “Also diese kräftigen Farben und der Name würden mich abschrecken, der muss giftig sein!”. Torsten Wollberg erklärt uns, dass er in einigen Büchern und auch im Internet manchmal als gefährlich beschrieben ist. Manche Menschen vertragen ihn wohl in Verbindung mit Alkohol nicht. Aber er ist, genau wie ich weiß, ein vorzüglicher Speisepilz. Alkohol und Pilze sind sowieso meist nicht die beste Kombination.

Weiter teilt er mit, das Pilze kein Kontaktgift haben, also wenn ein Giftpilz neben einem essbaren Pilz im Körbchen liegt, macht das nichts. Ich lerne so einiges dazu, zum Beispiel kann man Pilze kurz kauen aber nicht runterschlucken. Wenn es bitter oder unangenehm schmeckt, den Pilz besser stehen lassen, das funktioniert vor allem bei Täublingen. Überhaupt nur Pilze mitnehmen, die man sicher kennt. Was anderes würde ich auch nie tun, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wir finden Steinpilze, Maronen, Goldröhrlinge und jede Menge Wissen. Ich kann euch das nur empfehlen. Am Feldrand steht sogar noch ein Riesenbovist. Wer ihn nicht kennt, da kann man super Schnitzel draus machen. Er ist auch nicht zu verwechseln. Sieht aus, als hätte jemand auf der Wiese einen Fußball liegengelassen, kinderkopfgroß und weiß. Wenn er auch innen weiß und ähnlich einem Radiergummi ist, in Scheiben schneiden, würzen, panieren, braten und genießen. Und das tun wir auch gleich.

Wir sind zum Bauwagen von Torsten gewandert, dort im geschützten Garten ist eine überdachte Sitzecke mit Campingstühlen und einem großen Tisch. Eine Lichterkette hängt dekorativ darüber. Torsten Wollberg untersucht nochmal die Pilze, dann putzen Gudula, Marianne, Irmgard und Maria sie. Frieda und ich widmen uns den Zwiebeln und Wildkräutern die mit in die Pfanne sollen. Unser Waldmeister hat inzwischen ein Lagerfeuer angezündet, eine große Pfanne am Dreibein aufgehängt und dann wird alles im Kessel gedünstet.

Die zwei Familien haben sich etwas abgesetzt. Die Väter spielen mit den drei größeren Kindern Fußball auf der Wiese. Die Mütter und das vierte Kind, ein Mädchen, haben sich um Bambina versammelt und streicheln sie gerade in den siebten Hundehimmel. Ute und ihre Tochter sitzen am Tisch, Ute sieht ziemlich fertig aus. Sie nimmt etwas verstohlen eine Tablette. Ich decke mit Frieda den Tisch während Torsten am Hexenkessel steht. Er rührt und probiert, schmeckt ab und schließlich ist er mit seinem Werk zufrieden und ruft alle an den Tisch.

Unser Führer schöpft die Teller voll. Maria bietet sich an, sie zu verteilen, dann müssen wir nicht alle umher rennen. Plötzlich bricht Chaos aus. Bambina hat ein Huhn entdeckt. Es versucht aufgeregt gackernd, unter unseren Tisch zu fliehen. Bambina laut bellend hinterher. Alle springen vom Tisch auf und versuchen die beiden zu fangen. Torsten bleibt ganz ruhig und schließt erst einmal das Gatter zum Hühnerstall, bestimmt war eines der Kinder neugierig. “ Husch, husch, Gerda! Jetzt aber ab in dein Zimmer!” Zack, hat er die Ausreißerin gepackt und wieder hinter Gitter gebracht. Das findet Bambina blöd. Ich habe sie endlich erwischt und es kehrt wieder Ruhe ein.

Maria verteilt weiter die Teller und endlich gibt es was zu futtern. Lecker, so eine frische Waldpilzpfanne. Es schmeckt einfach köstlich, besser als im 3-Sterne-Restaurant. So ein schöner Tag. Satt, müde und glücklich genießen wir eine Apfelschorle oder ein Glas Cola und lassen es uns gutgehen.

***

Kapitel 3 – Sonntag, 03.10.2021