Facino Cane - Honore de Balzac - E-Book

Facino Cane E-Book

Honore de Balzac

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Beschreibung

Autobiographische Züge Balzacs, aus der Zeit, als er in der Rue de Lesdiguieres ein kärgliches und klösterliches Leben führte: Er, der Erzähler, arbeitete nachts und studiert den Tag in Bibliotheken. Irgendwann wird er zur Hochzeitsfeier bei der Schwester seiner Haushälterin, Madame Vaillant, eingeladen. Während der Feier spielen 3 blinde Musiker eher recht und schlecht. Er will mehr wissen über die Musiker, woher sie kommen und warum sie blind sind. Der Klarinettist, der auch der Doge genannt wird, stammt aus Venedig. Sein richtiger Name: Facino Cane, Fürst von Varese. Er ist ein Nachkomme des Eroberers Bonifazio Facino Cane (1360-1412), einem piermonter Condottiere, dessen Geschichte der Erzähler (Balzac) ergründet, und Sohn eines venezianischen Senators. Durch ein Unglück hatte er sein Vermögen verloren. Er verläßt mit dem Musiker, der mittlerweile zweiundachtzig Jahre alt und seit 50 Jahren blind ist, die Veranstaltung und erfährt seine ganze Geschichte. eine Geschichte von Gold, unerlaubter Liebe, Kampf, Tod, Flucht, Rückkehr, Sieg und Niederlage, Kerker, einem Stein mit arabische Schriftzeichen, dem Weg zur Schatzkammer Venedigs, Goldfieber, Betrug, Verarmung, Illusionen, Traum vom Reichtum. handelt.

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Seitenzahl: 26

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Honoré de Balzac

Facino Cane

Übersetzt von Hedwig Lachmann

Ich wohnte damals in einer Gasse, die gewiß niemand kennen wird, in der Rue de Lestiguières; sie fängt an der Straße Saint-Antoine gegenüber einem Brunnen in der Nähe des Bastilleplatzes an und mündet in die Rue de la Cerisaie. Dank meiner Liebe zur Wissenschaft wohnte ich in einer Mansarde, in der ich bei Nacht arbeitete, während ich die Tage in einer nahe gelegenen Bibliothek verbrachte. Ich lebte sehr einfach und hatte die Bedingungen des Mönchslebens, das dem geistigen Arbeiter notwendig ist, auf mich genommen. Kaum daß ich bei gutem Wetter auf dem Boulevard Bourdon spazieren ging. Eine einzige Leidenschaft wollte mich meinem Forscherleben entziehen; aber gehörte sie nicht auch zum Studium? Ich beobachtete die Sitten des Faubourg, seine Bewohner und ihre Charaktere. Da ich ebenso schlecht gekleidet war wie die Arbeiter und aufs Äußere keinen Wert legte, hatten sie keine Scheu vor mir; ich konnte mich zu ihren Gruppen stellen und zusehen, wie sie ihre kleinen Geschäfte abschlossen und sich, wenn sie von der Arbeit kamen, miteinander stritten. Bei mir war die Beobachtung schon intuitiv geworden; sie drang in die Seele, ohne den Körper zu vernachlässigen; oder sie erfaßte vielmehr die Einzelheiten des Äußern so leicht, daß sie sofort darüber hinausging; sie lieh mir die Gabe, das Leben des Menschen, für den ich mich interessierte, mitzuleben; ich konnte mich an seine Stelle setzen, wie der Derwisch in Tausendundeiner Nacht Körper und Seele der Personen annahm, über die er gewisse Worte sprach.