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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt gleichfalls – und das wohl in jeder Kultur, in jeder Zivilisation – wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplazierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können. So lautet die Beschreibung der Heterotopie, dessen Konzept Michel Foucault in seinem Vortrag Von anderen Räumen (1967) im Cercle d’études architecturales vorstellt. Darin richtet Foucault sein Augenmerk auf die Bedeutung und Konstruktion von Räumen, die in der Moderne an Gewicht gewinnen und die Epoche der Zeit als dominantes Paradigma zurücklassen. Allerdings widmet sich Foucault Räumen besonderer Art, die weder ganz Utopie sind, noch einen alltäglich erfahrbaren Raum darstellen. Diese nennt er, aufgrund ihrer Andersartigkeit, Heterotopien. Es sind Räume, die sich dem alltäglichen und flüchtigen Blick entziehen, aus den gewohnten Mustern ausbrechen und für jene erfahrbar werden, die sich den konventionalisierten Orten und der Dominanz der Zeit zu widersetzen. Nach Foucault schafft sich jede Gesellschaft solche Räume, die zwar mit den konventionellen Räumen in Verbindung stehen, diese jedoch «suspendieren, neutralisieren oder in ihr Gegenteil verkehren». Diese Heterotopien sind als Utopien zu begreifen, die tatsächlich in der Gesellschaft verwirklicht wurden, sich aber trotzdem von konkreten Räumen abheben. Dieser Abriss der foucaultschen Heterotopie ist anwendbar auf das Medium Film und dessen Erlebnisqualitäten, denn der Film als Reproduktionsmedium ist in der Lage, nicht nur bestehende Räume abzubilden, sondern darüber hinaus neue mediale Räume zu generieren. Vor allem besitzt der Film die Eigenschaft, Raum- und Zeitstrukturen visuell darzustellen, diese zu verändern oder aufzulösen. Will man, wie in der vorliegenden Arbeit, das Konzept der Heterotopie für den Film fruchtbar machen und es aus dem sozio-kulturellen und philosophischen Kontexten lösen und auf den Film übertragen, ist hierfür das Werk des Regisseurs Wes Anderson prädestiniert. Wes Anderson verfährt nicht nur auf formalen Ebene heterotopisch, sondern auch inhaltlich thematisiert er eine räumliche Andersartigkeit. Er schafft nicht nur einen heterotopischen Raum mit den Mitteln der Montage, der Mis-en-scène und der Kadrierung, sondern zeigt auch auf
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