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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Philosophie ), Veranstaltung: Proseminar: Einfühung in die Geschichtsphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: „Welches ist der Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen und ist sie durch das Naturgesetz gerechtfertigt?“ Diese 1753 gestellte Preisfrage der Akademie von Dijon versuchte Jean-Jacques Rousseau in seiner Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen zu beantworten und vertiefte damit seine Fortschritts- sowie Zivilisationskritik aus der Abhandlung über die Wissenschaften und Künste, die er nun geschichtsphilosophisch zu begründen versucht. Mit dieser zweiten geschichtsphilosophisch bedeutenden Schrift erregte Rousseau ebenso durch seine gewagten sozialkritischen Thesen, die auch gegenwärtig noch aktuell und nicht minder brisant sind, die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen, da er nicht nur die Gesellschaft, sondern die Vergesellschaftung des Menschen überhaupt in Frage stellt. Indem er den universellen Forschrittsglauben der Aufklärung negiert und ihn in eine Verfallsgeschichte umdeutet, steht er im harten Gegensatz zum Denken seiner Zeit, was die Beschäftigung mit seiner Philosophie umso interessanter gestaltet. Rousseau zeichnet also in seinem zweiten Discours den Lebenslauf der menschlichen Gattung nach und fällt ein radikales Urteil: Der Mensch ist durch die Zivilisation verfälscht, jede neue Kenntnis entfernt ihn von seiner ursprünglichen Einfachheit und lässt ihn in Konkurrenz zu seinen Mitmenschen treten. Er führt so der bürgerlichen Gesellschaft über den historischen Diskurs ihre eigene Falschheit vor. Die ideale Gemeinschaft, die nur über einen gerechten Vertrag geschaffen werden kann, lebt in mäßigen wissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Verhältnissen. Anhand dieser These lässt sich auch gegenwärtig noch streiten, ob Rousseau „ein zukunftsweisender Revolutionär oder ein zivilisationsfeindlicher Reaktionär gewesen ist“. Sein geschichtsphilosophischer Skeptizismus soll nach einer Überblicksdarstellung im letzten Teil dieser Arbeit explizit betrachtet werden. So sei die Vernunft, trotz ihrer möglichen guten Intentionen hinsichtlich des Fortschritts, für dessen Negativfolgen verantwortlich. Fataler erscheint hier jedoch, dass diese sozial verheerenden Begleiterscheinungen in keiner Weise behebbar wären. Diese und weitere Thesen sollen abschließend diskutiert und kritisch geprüft werden.
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